Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Das O’Neill Attentat (6) von Jupedo19

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +


Kapitel 3

Gleicher Tag (15.11.2025)

Washington (Weißes Haus)



Im Hauptsitz des Präsidenten ist dagegen die Stimmung heiter, denn alle, die für den Präsidenten arbeiten, sind auf seiner Seite und glauben jedes Wort, was sie von ihm hören. Auch wenn es Lügen sind. Die engsten Vertrauten wissen um den Plan, den der Präsident verfolgt. Gerade sitzt er im Ostflügel des Weißen Hauses, wo seine privaten Räume sind und Frühstückt. Ein kleiner Raum, in dessen Mitte ein mittelgroßer runder Tisch steht, auf dem die Zutaten für ein Frühstück stehen. Aus diesem Raum führen links und rechts mehrere Türen, die zu seinem Schlafzimmer, einem Bad und einem Fitnessraum führen. Würde heute die Sonne scheinen, wäre der Raum hell erleuchtet, denn hinter dem Präsidenten befinden sich große Fenster, die viel Licht hereinlasse, doch heute haben die Mitarbeiter sämtliche Lichter, die im Raum sind, angemacht, da es draußen immer dunkler wird.
„Guten Morgen Mr. Präsident“, wünscht ein Butler, der durch eine langen Gang auf den Tisch zukommt. „Möchten Sie noch Kaffee“, erkundigt er sich und wartet, ob dieser antwortet.
„Ja“, antwortet Dave und sein Butler hebt die Kaffeekanne von einem silbernen Tablett und schenkt eine weitere Tasse Kaffee ein. „Das reicht.“


„Jawohl Sir.“ Der Butler stellt die Kanne zurück auf das Tablett und stellt sich in den Hintergrund, wo er das Tablett fest in seinen Händen hält. Währenddessen schlägt Williams eine Morgenzeitung vom New Yorker auf, die links neben seinem Arm lag und fängt an zu lesen. Beim Lesen beginnt er zu Grinsen und von Zeile zu Zeile, wird dieses Grinsen immer größer.
„Das gefällt mir“, kommentiert er und sieht nun über seine Zeitung hinweg, da Philippe Patrice an den Tisch herantritt.
„Guten Morgen Sir“, begrüßt er ihn.
„Guten Morgen Philippe. Haben Sie schon die Zeitung gelesen?“, fragt er und überfliegt weiter die Zeitung.
„Natürlich Sir. Jede Zeitung des Landes berichtet darüber.“
„Sehr schön“, meint er, faltet die Zeitung zusammen, legt sie rechts von sich, nimmt seine Tasse Kaffee und trinkt. „Wir haben viel zu tun“, teilt er Philippe mit, stellt die Tasse ab und wischt sich den Mund mit einer Servierte ab, die er dann vor sich auf den leeren Teller, der voller Krümel ist, legt.
„Ja Sir“, stimmt Patrice ihm zu und beobachtet, wie der Präsident von seinem Stuhl aufsteht. Er trägt einen grauen Anzug, mit einem schwarzen Schlips und schwarzen Schuhen. Unter dem Jacked trägt er ein weißes Hemd. Dave dreht sich zu dem Butler, der immer noch an derselben Stelle steht.


„Bringen Sie den Kaffee in mein Büro. Ich trinke ihn dort weiter“, gibt er dem Butler eine Anweisung, der daraufhin nickt, an den Beiden vorbei geht und im großen Gang verschwindet.
„Dann berichten Sie mir“, wendet sich Dave wieder an Philippe.
„Natürlich Sir.“ Williams und Patrice setzen sich in Bewegung und durchqueren, so wie der Butler, den langen Gang. Sie kommen an Gemälden vorbei, die Porträts der früheren Präsidenten zeigen, oder Gemälde, die berühmte Künstler gemalt haben. „Die Resonanz auf die gestrige Presseerklärung ist sehr hoch. Viele möchten ein Interview mit dem Major, um mehr über den Zustand des Generals zu erfahren.“
„Sagen Sie, dass es kein Interview geben wird, da der Major noch unter Schock steht.“
„Jawohl.“ Hinter den beiden taucht nun ein Berater des Präsidenten auf, der den Beiden folgt. Es ist Sean Per, der einen PDA in der Hand hält und das Gespräch der Beiden verfolgt. „Sean notieren Sie, dass der Major kein Interview machen wird“, teilt Philippe dem Berater mit, der die Anweisung sofort eingibt.


„Nun, was gibt es noch?“, erkundigt sich sein Boss weiter.
„Man sagte mir, dass unsere Quelle weiterhin unentdeckt ist und auch ihr Vertrauen genießt.“
„Sehr gut.“ Die Drei erreichen das Vorzimmer des Oval Office, wo die Sekretärin bereits vor ihrem Schreibtisch steht und auf Williams wartet.
„Guten Morgen Sir“, begrüßt sie ihn mit einem Lächeln und überreicht ihm ein paar kleine Zettel. „Das sind die dringendsten Anrufe, die Sie erhalten haben.
„Danke Hellen“, bedankt er sich.
„Sie haben bereits Besuch“, berichtet Hellen weiter und der Präsident sieht überrascht aus. Er nickt und betritt mit Sean und Philippe, im Schlepptau, das Büro. Dave sieht sich um und entdeckt Paul McDogan, den Senator, auf der Couch in der Sitzgruppe, die gegenüber von Daves Schreibtisch steht.
„Paul. Das ist aber eine Überraschung“, wirft der Präsident sofort ein, lächelt etwas, obwohl ihm dieser Besuch nicht wirklich zusagt. Er geht auf den Senator zu, während Sean die Tür schließt und sich mit Philippe, der seine Arme auf dem Rücken verschränkt, links neben den Schreibtisch stellt. Paul steht auf und grüßt Dave mit einem Händeschütteln.
„Mr. Präsident“, grüßt McDogan den Präsidenten und Beide setzen sich dann einander gegenüber.


„Was verschafft mir dieser Besuch?“, fragt Dave und lächelt weiter.
„Kein besonders schöner Anlass. Es geht um den Tod des Generals“, kommt Paul direkt auf den Punkt.
„Ja, dass war wirklich ein großer Schock für mich.“ Einen Moment sieht der Senator den Präsidenten durchdringend an, als hoffe er, die Wahrheit in seinen Augen zu sehen.
„Sir, ich glaube, dass der General keinen Selbstmord begangen hat“, erzählt Paul von seiner Vermutung.
„Kein Selbstmord?“, sieht Williams überrascht aus. „Aber was war es dann?“, fragt er weiter und Paul hätte schwören können, ein wenig Sarkasmus heraus gehört zu haben.
„Mord“, ist das einzige Wort von Paul und erkennt, wie der Präsident die Augenbrauen hochzieht. Auch Sean und Philippe sehen erstaunt aus.
„Mord sagen Sie“, ist sein Gegenüber fassungslos und steht von der Couch auf. „Das glaube ich einfach nicht. Dann habe ich ja…“
„Eine Lüge verbreitet. Sir“, beendet Paul den Satz und erkennt nicht, wie der Präsident einen viel sagenden Blick mit Philippe wechselt und sich wieder zu Paul dreht.


„Mir wurde aber gesagt, dass sich der General erschossen hat“, lügt Williams. „Warum sollte Major O’Neill das bestätigen, wenn es nicht wahr ist“, fragt der Präsident und nun steht McDogan auf.
„Das weiß ich nicht Sir, aber wir müssen das herausfinden.“ Sofort sieht Dave zu Sean.
„Mr. Per, notieren Sie, dass ich das Center anrufen muss, um mit Colonel O’Neill zu reden“, gibt er die Anweisung, was Sean auch gleich macht.
„Machen Sie sich keine Sorgen Paul, ich werde das untersuchen lassen“, gibt er vor, den Senator beruhigen zu wollen und McDogan nickt.
„Danke Sir. Wir dürfen nicht zulassen, dass der General so beleidigt wird. Immerhin hat er unserem Land gute Dienste erwiesen.“
„Natürlich“, stimmt Dave zu und sein Gesprächspartner kommt auf ihn zu.
„Ich danke Ihnen Sir“, bedankt sich der Senator und reicht dem Präsidenten seine Hand, die er auch ergreift.
„Wenn wir etwas haben, gebe ich Ihnen bescheid“, erklärt Dave, lässt Pauls Hand los und dieser nickt.


„Mr. Per, würden Sie den Senator raus begleiten“, wendet er sich an seinen Berater, der kurz nickt und dem Senator den Weg weist. Die Beiden gehen Richtung Tür, Sean öffnet diese und die Beiden verschwinden aus dem Büro. Kaum ist die Tür ins Schloss gefallen, geht Dave nachdenklich im Raum auf und ab.
„Wie konnte er darauf kommen“, möchte Dave wissen, doch Philippe hat keine Antwort darauf. „Die Einzigen, die das wissen, sind im Stargatecenter und in diesem Haus.“ Abrupt bleibt Williams stehen und dreht sich zu Patrice um. „Sie sagten mir doch, dass die Bänder gelöscht wären.“
„Das sind sie auch“, versichert Patrice, doch der Präsident sieht nicht so aus, als würde er ihm das glauben, so geht Dave hinter seinen Schreibtisch und drückt eine Taste am Telefon.
„Sir“, hören die Beiden daraufhin Hellens Stimme.
„Hellen, ich möchte den Major sofort sprechen.“
„Ja Sir, sie ist schon unterwegs“, teilt Hellen mit und Dave lässt die Taste los.
„Nur sie kann uns jetzt sagen, ob Ihre Quelle wirklich sicher ist.“ Philippe sieht zum ersten Mal ängstlich aus und dann geht die Tür des Büros auf, durch die Joan hereinkommt.
„Sie wollten mich sprechen“, beginnt sie sofort, schließt die Tür hinter sich und geht zum Schreibtisch.


„Ja, dass wollte ich. Gerade war Senator McDogan hier und teilte mir mit, dass er nicht an einen Selbstmord des Generals glaube. Er hält es für einen Mord. Jetzt möchte ich von Ihnen wissen, wie das möglich sein kann“, möchte er von seiner Mörderin wissen, die auch etwas überrascht aussieht.
„Wenn Sie wissen wollen, ob es Aufzeichnungen über den Mord gibt, muss ich dass mit einem „Nein“ beantworten. Svenja hat mir versichert, dass alle Überwachungskameras abgeschaltet waren. Keiner kann ohne die Aufzeichnungen beweisen, dass ich ihn getötet habe.“
„Sind Sie sicher“, hakt Dave noch einmal nach.
„Ja Sir. Mit der Show von gestern Abend, wird keiner an etwas anderes glauben.“
„Also gut“, ist Dave zufrieden, aber dennoch fragt er sich, wie Paul darauf gekommen ist. Er geht um den Schreibtisch auf Joan zu. „Ich möchte, dass Sie trotzdem herausfinden, wie der Senator davon erfahren konnte. Zapfen Sie Ihre Quelle an, aber verhindern Sie, dass sie entdeckt wird.“ Joan nickt.
„Das werde ich.“
„Sehr gut. Sie wissen ja, was passiert, wenn die Wahrheit herauskommt.“
„Das weiß ich Sir. Ich gebe mein bestes, um diesen Teil zu umgehen.“ Williams nickt.


„Gut dann gehen Sie.“ Der Major sieht kurz zu Philippe, der schon wieder entspannter aussieht und verlässt das Büro über die Geheimtür. „Sie ist unsere beste Geheimwaffe, doch der Gegner hat offenbar jemanden im Hintergrund, der über alles bescheid weiß.“ Williams sieht wieder zu Patrice. „Und ich will gefälligst wissen, wer das ist. Wenn nötig schalten Sie ihn aus“, drängt Dave und Philippe sieht erfreut aus.
„Das macht am meisten Spaß.“
„Gewöhnen Sie sich nur nicht zu sehr daran“, mahnt der Präsident und kehrt hinter seinen Schreibtisch zurück.
„Sir, falls dieser Teil doch von Nöten ist, was werden Sie mit ihr tun“, möchte Philippe wissen und geht ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu.
„Ich sage nur eins. Sie wird dann immer noch sehr nützlich für mich sein“, deutet er an und sieht wieder auf seine Unterlagen, die vor ihm auf dem Tisch liegen. „Und jetzt erledigen Sie Ihren Job. Nur deshalb sind Sie hier“, zischt Dave, woraufhin Philippe nickt, den Präsidenten allein lässt und ebenfalls über die Geheimtür verschwindet. Grübelnd stellt sich Dave ans Fenster und beobachtet den dunklen Himmel. „Niemand wird mir das versauen“, brummt er und wundert sich weiter über das Wetter, das immer schlechter wird.


****************************


SGC

Seit einer halben Stunde sind Sam, Tamara, Jacob und Janet im Center. Janet und Tamara haben sich sofort in die Krankenstation zurückgezogen, während Jacob mit Sam in das Labor von Dr. Lee gegangen sind, da er den Colonel über die Naniten informieren wollte. Major Stan dagegen saß erst eine Stunde in der Kantine und seitdem sitzt er im Büro und wälzt alle Zeitungen durch, die Davis ihm gebracht hatte. Er wollte wissen, was für Lügen in den Zeitungen stehen, doch schon nach der Ersten konnte er sich denken, wie der Rest aussehen würde, las dennoch alle Zeitungen durch.
„Davis, ich möchte, dass Sie die Sicherheit verdreifachen“, hört Davis die Stimme von Stan, der soeben die Treppe zum Konferenzraum runterkommt.
„Verstanden Sir“, antwortet Walter, ohne aufzusehen.


„Haben sich denn die Zahlen, der Vertrauenspersonen verbessert?“, möchte Oliver wissen, der jetzt links neben Davis steht.
„Erheblich Sir. Wir haben jetzt knapp 100 Leute“, teilt Walter mit und tippt auf die Tastatur. Sekunden später taucht eine Liste der Mitarbeiter auf. „Sehen Sie“, deutet er auf den Bildschirm. „Dies sind die Leute, die zu uns gehören“, zeigt er auf die blinkenden Namen der Mitarbeiter.
„Sehr gut. Ich hoffe nur, dass die Leute nicht wegen des Vorfalls zu uns halten wollen.“
„Nein Sir. Sie können beruhigt sein. Die Überprüfung geht voran. Der größte Teil der Personen arbeitet schon sehr lange hier.“
„Wenn Sie meinen. Übrigens haben Sie die Überwachungsbänder schon erhalten?“
„Nein Sir. Lieutenant Summers von der Sicherheit wird die Aufzeichnungen in ihr Büro bringen.“
„Alles klar. Dann wählen Sie jetzt die Alphabasis an.“
„Jawohl Sir“, antwortet Davis, aktiviert die Adresse der Alphabasis und das Tor öffnet sich.


****************************


In der Zwischenzeit gehen Janet und Tamara die Daten der Untersuchung von Joan durch. Sie hoffen ein Anzeichen dafür zu finden, warum Joan ihren Vater umgebracht und was sie so verändert hat.
„Du hasst wirklich viele Daten sammeln können“, stellt Tamara fest, die neben Janet an einem Tisch sitzt und am Computer die Daten durchsieht. Auch ihre Tante sitzt an einem Computer.
„Ja, aber leider ist nichts zu finden.“
„Vielleicht doch“, bemerkt die Tok’ra und deutet auf einen Datenabsatz. Es handelt sich um Joans Hirnwellenmuster. „Das sieht etwas merkwürdig aus“, stellt sie fest und Fraiser sieht sich das Muster an.
„Du könntest Recht haben. Einen Moment.“ Die Ärztin tippt auf der Tastatur, vor sich, herum und auf ihrem Bildschirm taucht ebenfalls ein Hirnwellenmuster auf.
„Das ist ihr altes Muster, dass ich mal nach einer Mission gemacht habe“, erklärt Janet und die Beiden vergleichen die Muster, doch sie sehen gleich aus.
„Sind die wirklich identisch“, wundert sich Tamara, da ihr die beiden Muster nicht gleich vorkommen.


„Wir können sie übereinander legen“, klärt Janet ihre Nichte auf, holt die neueren Muster auf ihren Computer und legt diese über das ältere Muster. Kaum einen Moment später taucht ein Dialog auf dem Monitor auf. „Nicht kompatibel“, wird dort rot angezeigt.
„Merkwürdig“, stellt Janet fest und sieht erstaunt zur Tok’ra. „Lassen wir den Computer raus finden, was daran nicht passt.“ Die Ärztin gibt ein paar Befehle ein und kurz darauf sucht der Computer nach Übereinstimmungen.
„Auch Negativ“, bemerkt Tamara, als der Dialog auf dem Bildschirm auftaucht. Nachdenklich steht Janet auf.
„Wann verändern sich Hirnwellen“, möchte die Ärztin wissen, doch statt einer Antwort, sieht die Tok’ra genauso ratlos aus.
„Etwas hat ihren Geist befallen“, ist mit einem Mal Tamaras Stimme sehr tief. Serna hat sich dazwischen geschaltet, auch wenn es Tamara hätte einfallen müssen. Janet dreht sich etwas erschrocken um, da sie nicht mit Serna gerechnet hat.
„Danke, aber erschreck mich nicht noch einmal.“


„Tut mir leid, aber ich musste mich einmischen. Tamara ist mit ihren Emotionen nicht im reinen, deshalb konnte sie es dir auch nicht sagen.“
„Verstehe. Du sagst also, dass sich Hirnwellenmuster verändern, wenn der Geist befallen wird.“ Janet geht weiter nachdenklich vor Serna auf und ab. Sie legt einen Finger an ihren Mund und stützt den Arm mit ihrem Linken, so als würde sie gleich ihre Arme verschränken.
„Genau. Ein Goa’uldsymbiont beispielsweise.“
„Ja, aber in diesem Fall kann es kein Goa’uld sein. Den hätte ich längst entdeckt.“
„Stimmt.“
„Es könnte auch ein Virus sein, der sich dem Organismus angepasst hat.“ Die Ärztin bleibt stehen und macht einen Wink mit ihrem rechten Arm.
„Das könnte durchaus sein, aber wie könnten wir diesen bekämpfen.“
„Eine gute Frage. Vor allem brauchen wir….“
„Dr. Fraiser, Tamara, Colonel O’Neill und Jacob bitte in den Konferenzraum“, wird Serna von Davis unterbrochen, der eine Durchsage macht. Serna senkt kurz ihren Kopf und gibt Tamara die Kontrolle zurück.
„Also gehen wir“, meint ihre Nichte und die Beiden machen sich auf den Weg in den Konferenzraum.


****************************


Im Konferenzraum sitzt Stan bereits der Scheibe gegenüber und sieht nicht sehr erfreut aus. Da tauchen die Vier auf und bemerken den Lieutenant, der vor dem Tisch steht.
„Was ist denn los“, möchte Sam wissen und mustert Lieutenant Joe Summers, der sich nervös an den Fingern spielt.
„Ma’am, wir haben ein Problem“, erklärt Stan und steht vom Stuhl auf, während die Vier platz nehmen. Auch heute lassen Sie den Stuhl vor Kopf frei. Wie am vorherigen Tag setzen sich Sam und Tamara an die Scheibe, so wie Janet und Jacob ihnen gegenüber. Allerdings rücken Janet und Jacob einen Platz weiter, damit sich der Major neben Janet setzen kann. „Gestern habe ich Seargent Davis gebeten, den Mitarbeitern von der Sicherheit mitzuteilen, dass sie die Überwachungsbänder für heute bereitstellen sollen“, beginnt Oliver und bemerkt das andere Verhalten des Colonels. Sie ist vollkommen verändert, doch ob sich das gleich ändert. „Vor ein paar Minuten kam Lieutenant Summers ins Büro und teilte mir mit, dass es keine Bänder gibt.“ Langsam steht Sam auf, entfernt sich einen Schritt vom Tisch und die Anderen sehen sich perplex an, denn mit so etwas hatten sie nicht gerechnet.


„Könnten Sie mir das noch einmal sagen“, kommt es vom Colonel, die immer noch ziemlich ruhig ist, außer, dass sie die Aussage noch einmal hören möchte.
„Es gibt keine Bänder“, wiederholt Stan und glaubt, dass Summers vergessen hat, wie sich ein Soldat benimmt, denn er scheint immer kleiner und kleiner zu werden. Sams Blick wandert von Oliver zu Summers, der sich im selben Moment, so glaubt der Major, zum Nordpol gewünscht hätte, um das hier nicht erleben zu müssen.
„Können Sie mir erklären, wie das passiert ist?“ Leicht ängstlich schüttelt Joe den Kopf. Er hätte jetzt mit allem gerechnet, auch dass der Colonel ihn zur Schnecke machen würde, doch überraschender Weise geschieht nichts. Die Witwe dreht sich um, geht zur Scheibe und bleibt dort stehen. „Was ist gestern passiert Lieutenant?“, möchte Sam daraufhin wissen und alle Anwesenden sind über die ruhigen Worte erstaunt.
„Ähm…“, versucht der Lieutenant zu erklären, doch er hat immer noch Angst. „Mein Kollege und ich wissen nur noch, dass wir im Überwachungsraum gearbeitet haben. Wir hörten ein Klopfen, aber niemand kam rein und dann war es mit einem Mal zwei Stunden später. Als wir die Bänder raussuchen wollten, gab es jede menge Aufzeichnungen, nur die Aufzeichnung, die der Major haben wollte, existierte nicht“, beendet Summers seine Erklärung und Tamara springt von ihrem Stuhl auf.


„Warum haben Sie denn nicht eher etwas gesagt“, ist die jüngste O’Neill empört.
„Ich weiß es nicht“, ist Joe ehrlich. „Mir und meinem Kollegen ist es erst bewusst gewesen, als man uns um die Aufzeichnungen bat.“
„Das heißt, Sie haben seelenruhig weitergearbeitet und sind dann nach Hause gegangen?“, fragt nun Janet und Summers nickt.
„Sie hat es also geschafft“, kommentiert Tamara. „Einfach hervorragend“, ist sie sarkastisch und hört sich dabei wieder einmal wie ihr Vater an. Der Colonel steht noch immer an der Scheibe und sieht in den Gateraum hinunter.
„Danke Lieutenant. Sie können gehen“, meint Sam dann und Summers sieht verwirrt zum Major, der jedoch nickt und Joe Summers verlässt in Windeseile den Konferenzraum.
„Was machen wir jetzt“, will die Ärztin wissen, doch keiner sagt etwas.
„Wir tun gar nichts“, hören sie leise die Stimme des Colonels. „Die Menschen glauben an einen Selbstmord, dann sollen sie es auch weiterhin glauben.“ Gleichzeitig runzeln alle die Stirn, denn sie können nicht glauben, was die Kommandantin gerade gesagt hat.
„Das kann nicht dein ernst sein.“
„Doch Janet.“ Der Colonel dreht sich langsam um.
„Jemand hat sich große Mühe gemacht, um uns davon abzuhalten, die Wahrheit zu sagen.“
„Jemand“, stutz Tamara. „Es war kein Jemand. Es ist doch offensichtlich dass Joan das getan hat, bevor sie mitleidig erklärt hat, dass es Selbstmord war“, lässt die Tok’ra ihre Wut heraus und sieht jetzt zum Major. „Gibt es noch andere Kameras?“, möchte die Tok’ra wissen, da sie schon eine ganze Zeit nicht mehr auf der Erde war und sich das immerhin geändert haben könnte.


„Ja, die gibt es“, hören sie eine bekannte Stimme, doch da alle auf den Major achten, sehen sie nur, dass dieser gleichzeitig mit der Antwort den Kopf schüttelt. Perplex sieht die Tok’ra zur Treppe, wo Davis steht und dem Gespräch offenbar zugehört hatte.
„Was haben Sie gerade gesagt?“, fragt Tamara und nun sehen alle zu Davis.
„Es gibt noch andere Kameras“, wiederholt er und bemerkt die verwunderten Gesichter.
„Nein, gibt es nicht“, widerspricht Oliver nun.
„Doch Sir. Nur wenige wussten darüber bescheid“, erklärt Walter weiter.
„Und seit wann?“, fragt jetzt Sam, die ein paar Schritte von der Scheibe weggeht.
„Sechs Monate“, klärt er die Anwesenden auf und erntet erneut erstaunte Gesichter. „Kurz nachdem wir die Erde befreit und im Stützpunkt klar schiff gemacht haben, nahm mich der General zur Seite und erklärte mir, dass er mehr Sicherheit haben wolle.“ Augenblicklich dreht sich Sam wieder zur Scheibe und sieht in den Torraum.
„Ich sehe keine Kameras.“
„Genau darum ging es auch Ma’am. Es sind sehr kleine, die man kaum sehen kann, aber sie zeichnen alles auf, als wären es normale Überwachungskameras.“ Tamara lässt sich in den Stuhl sinken.
„Wie können Sie denn sicher sein, dass sie nicht mit den anderen abgeschaltet wurden“, kommt es von Oliver.


„Ganz einfach Sir. Nur ich habe die Codes, um sie an oder abzuschalten“, offenbart er den Anwesenden.
„Sie haben also alles aufgezeichnet“, hakt Sam nach, die sich wieder zu den Anderen gedreht hat.
„Ja Ma’am. Sie schalten sich ein, sobald jemand den Torraum betritt“, beantwortet Walter die Frage und alle atmen erleichtert aus. „Darf ich Sie nur um einen Gefallen bitten Ma’am.“
„Jeden Davis.“
„Niemand außerhalb dieses Raumes darf davon erfahren.“ Der Colonel sieht sich kurz in der Runde um.
„Davis, Sie haben unser Wort“, spricht sie für alle, die daraufhin noch nicken.
„Danke Ma’am.“
„Schon gut“, antwortet Sam, geht, am Major vorbei, Richtung Tür.
„Mum?“, wundert sich Tamara.
„Ich gehe einen Kaffee trinken“, teilt sie den Anderen mit und ist auch schon aus der Tür.
„Vielleicht ist es besser so“, stellt Janet fest.
„Kommen Sie bitte mit“, wendet sich Walter an alle, deutet zur Treppe und geht voraus. Major Stan, Tamara, Janet und Jacob folgen ihm in den Kontrollraum, im dem einige Leute arbeiten.


„Würden Sie uns bitte allein lassen“, richtet sich Oliver an die Mitarbeiter, die sich zwar wundern, dann aber den Kontrollraum verlassen. „Es dauert nicht lange. Warten Sie so lange in der Kantine.“ Soeben hat auch der Letzte den Kontrollraum verlassen und es sind nur noch vier Leute anwesend. Tamara setzt sich neben Davis an einen Monitor, während die anderen auf die Monitore über ihren Köpfen sehen.
„Einen Moment noch“, meint Davis, der ein paar Dateien öffnet, die offenbar verschlüsselt sind und gibt seinen Code ein, den ihm der General gegeben hatte. Der Code wird akzeptiert und die Datei der Kameras öffnet sich. Walter sucht schnell nach der Uhrzeit und klickt die Datei an. Auf allen Monitoren taucht das Video des Mordes auf, das die Uhrzeit 15 Uhr anzeigt. Auch Ton ist zu vernehmen. Das Tor öffnet sich geräuschvoll und die Beiden leitenden Kommandanten gehen auf die Rampe. Bis auf Davis hat niemand der Anwesenden miterlebt, was passiert ist. Das linke Stahltor geht soeben auf, durch das Joan nun den Torraum betritt.
„Hey Dad“, ist Joans Stimme nun zu hören und die Vier sehen, wie sich Sam und Jack zu ihrer Tochter drehen.


„Was gibt es denn. Wir wollten gerade los“, hören alle Jacks Stimme und allen läuft ein Schauer über den Rücken. Sie hätten nicht gedacht, dass sie seine Stimme unter diesen Umständen noch ein Mal hören würden. Trotzdem beobachten sie weiter, was passiert.
„Ich wollt dir nur das hier geben“, verkündet Joan daraufhin tonlos, zückt hinter ihrem Rücken die Pistole hervor und drückt zwei Mal ab.
„Oh mein Gott“, sind alle entsetzt und Tamara hält sich die Hände vor die Augen.
„Ich kann das nicht mit ansehen“, wendet sich vom Monitor ab, steht auf und Jacob nimmt seine Enkelin in den Arm. Auch er schüttelt erschüttert den Kopf. Die Ärztin hat schon viel erlebt, aber so etwas Schreckliches kann auch sie kaum glauben.
„Du wirst die Nächste sein, doch vorher wirst du dich von ihm verabschieden“, ist Joans Stimme wieder zu hören und Tamara hört die Kälte in der Stimme ihrer Schwester. Sie versucht noch einmal auf einen der Monitore zu schauen und sieht ihren leblosen Vater am Boden liegen. So hat sie ihren Vater noch nie gesehen.
„Das reicht. Schalten Sie ab“, verlangt Jacob, da auch er genug hat. Wenige Sekunden später taucht das übliche Bild des Gates auf dem Monitor auf.


„Wären die Wachen nicht gekommen, hätte es noch schlimmer ausgehen können“, meint Davis und sieht zu den Anderen auf.
„Ich möchte, dass Sie diese Aufzeichnungen geheim halten und so gut, wie möglich sichern“, gibt Oliver ihm die Anweisung.
„Natürlich Sir.“
„Gehen wir wieder nach oben“, schlägt Stan vor und die Anderen nicken.
„Wie konnte sie das nur tun?“, versteht Tamara es immer noch nicht, während sie den Anderen nach oben folgt.
„Wir werden das schon raus finden“, kommt es von ihrer Tante, die nun den Konferenzraum hinter Oliver betritt. Alle bis auf den Major setzen sich wieder hin.
„Sie hat wirklich ein doppeltes Spiel getrieben“, spricht die Tok’ra über ihre Schwester. „Joan hat ihn einfach erschossen.“
„Wir müssen einen Weg finden, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“
„Aber wie“, möchte Janet wissen und sieht in die fragenden Gesichter.


****************************


Auf Ebene 19 öffnen sich soeben die Fahrstuhltüren und Svenja steigt aus. Unter ihrem Arm trägt sie einen kleinen Laptop und ist auf dem Weg zu einem der Forschungslabore. Nach ein paar Abbiegungen erreicht sie Forschungslabor 3. Sie biegt nach links, wo sie drei Soldaten erwartet. Der erste bleibt stur stehen, bis der Captain ihm gedanklich ein Wort schickt, denn dann macht er einen Schritt nach rechts und Dubing darf den Gang passieren. Bis sie allerdings das Labor betreten darf, wird sie nun ein weiteres Mal von den anderen Soldaten aufgehalten.
„Ma’am, ich muss sie kurz durchsuchen“, erklärt der Soldat.
„Ok“, antwortet Svenja, überreicht dem rechten Soldaten ihren Laptop, der ihn kurz überprüft und ihn ihr dann zurückgibt. Der Linke hat seine Durchsuchung von Svenja beendet und nun machen Beide ihr platz.
„Sie dürfen passieren“, erklärt dieses Mal der rechte und Captain Dubing betritt das Labor, in dem etwa vier Leute arbeiten. Svenja sieht sich um und entdeckt die Leiterin dieses Labors.
„Lieutenant“, spricht sie eine schwarzhaarige Frau, die auf ihrem Kopf eine Brille abgelegt hat, an.


„Ah. Captain, da sind Sie ja“, bemerkt sie Svenja und kommt auf sie zu. Das Labor ist voll von technischen Geräten, die analysieren, ausarbeiten und vieles mehr machen.
„Ja. Sie sagten, dass sie ein Problem mit einem Diagnosetisch haben.“
„Das ist richtig. Bedauerlicherweise ist es der Große“, deutet sie in die Mitte des Raumes, wo ein großer Runder Tisch, drum herum Monitore stehen und auf dem Tisch ein Gerät liegt, dass Ähnlichkeit mit einem Motor hat.“
„Ich verstehe. Sind noch andere Dinge betroffen.“
„Nun Captain, sobald der Große nicht funktioniert, deaktivieren sich auch die Anderen“, erklärt Lieutenant Irina Binsk und führt sie zum Diagnosetisch.
„Also gut, da ich nicht weiß, wie lange ich brauchen werde oder was daran ist, werden Sie woll alle Ihre Arbeit unterbrechen müssen“, teilt Svenja mit und Irina sieht nicht sehr begeistert aus.
„Meinen Sie das ernst“, hakt sie nach und Dubing nickt. „Mist.“
„Tut mir leid, aber ich muss alles abschalten.“ Einen Moment lang denkt Irina nach und dreht sich dann zu ihren Kolleginnen.


„Alle mal herhören. Schluss für heute. Captain Dubing hat mir erklärt, dass sie das System abschalten muss, um herauszufinden, was das Problem ist.“ Ein paar sehen sehr schockiert aus. „Ihr könnt alle entweder nach Hause gehen oder im Center darauf warten, dass der Captain fertig wird.“ Keiner sagt etwas, sondern sofort verlassen Sie das Labor. Binsk sieht zu Svenja. „Bitte beeilen Sie sich“, bittet sie und Svenja sieht sie lächelnd an.
„Ich werde es versuchen.“
„Gut. Ich bin in meinem Quartier.“
„Alles klar. Ich werde sie dann informieren lassen, sobald ich fertig bin“, meint der Captain und Lieutenant Binsk verlässt das Labor. Svenja wartet noch einen Augenblick, ob sie auch wirklich allein ist, geht dann zum Diagnosetisch, legt den Labtop darauf und schaltet ihn ein. Aus ihrer Tasche holt sie ein paar Kabel, steckt sie in den Labtop und verkabelt ihn mit einem der Monitore.


„So, wollen wir doch mal sehen.“ Sie tippt auf der Tastatur rum und klinkt sich in das Überwachungssystem ein. Auf dem Bildschirm, so, wie auf dem großen Monitor tauchen Überwachungsabschnitte des Centers auf und sie dreht sich zum Monitor. „Wie kann ich am besten herausfinden, wer mit dem General gesprochen hat“, fragt sie sich und geht dann einzelne Dateien durch. Die Dateien sind mit den Namen des Abschnittes, dem jeweiligen Tag und der Urzeit gekennzeichnet. Sie durchforstet die Liste, geht zwei Tage zurück und sucht sich daraufhin den Konferenzraum aus. Diesen Raum betritt sie nicht so oft und daher müsste in diesem Raum in ihrer Abwesenheit viel passieren. Sie gibt in die Suche den Konferenzraum ein und es werden alle Aufzeichnungen dieses Raumes angezeigt. Sie klickt alle an, damit sie nacheinander abgespielt werden und so öffnet sich die erste Datei. Svenja drückt erneut eine Taste und die Videos werden schnell abgespielt.


Einige Minuten später, nachdem schon etwa 10 Dateien abgespielt wurden, öffnet sich die 11 Datei und sie glaubt, dass sie die richtige geöffnet hat. Sie dreht sich erneut zum Monitor und beobachtet, was passiert. Jack und Sam sind zu sehen, die gerade im Konferenzraum stehen und sich unterhalten. Es folgt die Stelle, wo sich die Beiden küssen und gerade als Svenja weiterspulen will, bemerkt sie den Asgardstrahl, in dem Tom Hecht auftaucht. „Oh man“, glaubt Svenja es nicht.
„Oh“, hört sie den überraschten Hecht und starrt auf den Monitor.
„Er war hier“, ist Svenja verwundert und lauscht weiter.
„Was machst du denn hier? Ich dachte du hättest deine Sendung.“
„Es tut mir leid, wenn ich hier einfach eindringe, aber ich habe nicht viel Zeit. Die Sendung ist völlig unwichtig.“
„Worum geht’s denn?“
„Das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass du vorsichtig sein musst. Wir glauben, dass eine Verschwörung im Gange ist“
, hört Svenja die Bemerkung und fragt sich ebenfalls, wen er mit wir meint.
„Mit Sicherheit ist er der Informant.“ Mehr will sie nicht von diesem Gespräch hören. Sie spult weiter und landet bei Aufnahmen vom gestrigen Tag. Sie stoppt das Spulen, als sie Major Stan und Davis erkennt.
„Für alle, die gerade erst einschalten. Das laufende Programm wurde für diese Sondersendung unterbrochen. Vor ein paar Minuten haben wir eine Meldung erhalten, dass sich im Stargatecenter ein tragischer Vorfall zugetragen hat. Der Kommandant des SGC’s ist tot.“


„Das darf nicht wahr sein“, hört sie den entsetzten Stan und grinst.
„Wirklich gute Arbeit“, lobt sie sich und Patrice, den sie ebenfalls kennt. Grinsend lässt sie alle Aufnahmen weiter laufen, bis ihr auffällt, dass Hecht wieder aufgetaucht ist. Sie lauscht.
„Dann möchte ich mit dem Colonel sprechen“, hat Svenja die Aufnahme gestoppt und an dieser Stelle abgespielt.
„Sie schläft“
„Also,…als ich gestern hier war, sagte mir der General, dass er einen Besuch beim Präsidenten hätte. Ich würde gerne wissen, wie es gelaufen ist, da ich ihm angedeutet habe, dass er vorsichtig sein soll und außerdem muss ich ihm ein paar Neuigkeiten mitteilen“
, hört sie Toms Erläuterungen und weiß nun mit Sicherheit, dass der Reporter der Informant ist.
„Was soll das heißen“, lauscht sie weiter den Aufzeichnungen.
„Nichts. Erst möchte ich wissen, was Sie dem General erzähl haben.“
„Also gut. Ich arbeite für jemanden, dem das Verhalten des Präsidenten nicht gefällt. Er hat mich hergeschickt, um den General vor einer Verschwörung zu warnen. Die Neuigkeit, die ich für ihn habe, ist ziemlich dringend. Es soll ein Attentat verübt werden.“
Jetzt schüttelt Svenja ungläubig den Kopf. Wenn Hecht früher erschienen wäre, hätten die den Mord vereiteln können.
„Mistkerl“, brummt sie.


„Ich denke diese Neuigkeit ist schon veraltet“, ist Stans Stimme wieder zu vernehmen.
„Wie meinen Sie das?“
„Es wurde schon verübt. Vor etwa…einer halben Stunde und zwar auf den General.“
„Oh nein. Wie geht es ihm?“
Svenja hat genug gesehen, um zu wissen, dass Tom der Informant für den Senator ist und spult weiter, bis sie die Uhrzeit, 19 Uhr, erkennt und wieder auf abspielen drückt.
„Ah, die Konferenz“, bemerkt sie und verfolgt die erschrockenen Gesichter von Janet, Tamara, Jacob, Sam und Major Stan, wie sie der Pressekonferenz lauschen. Sie könnte sich amüsieren, als sie die aufgebrachte Samantha sieht. Nichts ahnend sieht sie gerade zu, wie alle den Konferenzraum verlassen und Major Stan in den Kontrollraum geht. Sie weiß nicht, dass er Davis darum bittet, die Überwachungsbänder für den nächsten Tag bereitstellen zu lassen. „Hm, vielleicht ist ja heute noch etwas zu sehen“, hofft sie und gibt den heuten Tag ein. Da die meisten Mitarbeiter heute später zur Arbeit gekommen sind, spult sie bis etwa halb elf heute Morgen vor, doch dann kommt ihr etwas komisch vor. Gerade betreten Lieutenant Summers und Major Stan den Konferenzraum. Den Lieutenant hatte sie gestern in der Sicherheitszentrale betäubt.
„Die sind aber schnell“, bemerkt Dubing im Bezug auf die Überwachungsbänder. Da sieht sie, dass auch die Anderen wieder den Kontrollraum betreten und Summers ihnen erklärt, dass es keine Bänder gibt. Sie lächelt, als sie die mitgenommenen Gesichter erkennt, doch dann sieht der Captain mit einem Mal blass aus. Sie spult ein Stück zurück.


„Gibt es noch andere Kameras“, lässt Svenja diese Sequenz noch einmal laufen und ihr fällt jemand am unteren Bildrand auf.
„Ja, die gibt es“, hört sie dann und erkennt Davis Stimme. Ungläubig steht sie vom Stuhl auf, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte und spult wieder zurück.
„Das kann nicht wahr sein“, glaubt sie es nicht, denn sie hatte doch alle Kameras sorgfältig geprüft und abgeschaltet. Nun gab es doch Aufzeichnungen.
„Gibt es noch andere Kameras“, wiederholt Tamara sich erneut.
„Ja, die gibt es.“ Svenja kann es nicht glauben.
„Was haben Sie gerade gesagt“, fragt Tamara.
„Es gibt noch andere Kameras.“
„Nein, gibt es nicht“
, ist Stan zu hören.
„Doch Sir. Nur wenige wussten darüber bescheid.“ Svenja nähert sich immer mehr dem Monitor, um alles genau mitzubekommen.
„Und seit wann“, vernimmt Dubing die Stimme des Colonels.
„Sechs Monate. Kurz nachdem wir die Erde befreit und im Stützpunkt klar schiff gemacht haben, nahm mich der General zur Seite und erklärte mir, dass er mehr Sicherheit haben wolle.“
„Ich sehe keine Kameras“
, bemerkt Sam und sieht durch die Scheibe.


„Verdammt ich auch nicht“, ist Svenja außer sich. „Ich muss diese Aufzeichnungen vernichten“, drängt sich der Captain und versucht weiter dem Gespräch auf dem Monitor zu folgen.
„Genau darum ging es auch Ma’am. Es sind sehr kleine, die man kaum sehen kann, aber sie zeichnen alles auf, als wären es normale Überwachungskameras.“
„Wie können Sie denn sicher sein, dass sie nicht mit den Anderen abgeschaltet wurden“
, möchte Oliver wissen und Davis Antwort wird Svenja nicht gefallen.
„Ganz einfach Sir. Nur ich habe die Codes, um sie an oder abzuschalten.“
„Tja, lieber Davis, dann muss ich dich wohl oder übel aus dem Weg räumen“, zischt Svenja, da ihr Walter schon immer auf den Senkel gegangen ist.
„Sie haben also alles aufgezeichnet.“
„Ja Ma’am. Sie schalten sich ein, sobald jemand den Torraum betritt. Darf ich…“
, unterbricht Dubing die Aufzeichnungen und schaltet alles ab. Sie hatte so viele Informationen wie möglich gesammelt und nun muss sie die weiterleiten. Sie klinkt sich wieder aus das System raus, sucht schnell das Problem des Diagnosetisch, dass sie aber sehr schnell findet, behebt und verschwindet aus dem Labor, nachdem sie ihre Sachen wieder eingepackt hat.


****************************


Oval Office (11:30)

Soeben betritt Joan durch die Geheimtür das Büro des Präsidenten. Dieser sitzt am Schreibtisch und ließt eine Zeitung.
„Sir, ich hab ein paar Neuigkeiten“, erklärt sie sofort, nähert sich dem Schreibtisch, doch Dave sieht nicht auf.
„Ich hoffe, dass es die Neuigkeiten sind, die ich auch von Ihnen hören möchte.“
„Auf jeden Fall Sir“, meint Joan und so legt Williams die Zeitung auf den Tisch und sieht zum Major. „Leider sind diese Neuigkeiten auch ein Problem.“
„Das lassen Sie gefälligst mich beurteilen.“
„Ja Sir.“
„Also?“, hakt der Präsident nach und Joan geht einen weiteren Schritt auf den Schreibtisch zu.
„Wir wissen jetzt, wer den Senator informiert. Es ist der Reporter Tom Hecht. Offenbar arbeitet Mr. Hecht jetzt für ihn“, teilt Joan mit und wartet einen Augenblick, denn der Präsident steht von seinem Stuhl auf und geht um den Tisch herum.
„Sind Sie sich da sicher?“


„Ziemlich sicher. Er ist in den letzen Tagen zwei Mal im Center aufgetaucht. Beim ersten Besuch hat er dem General eine Warnung vor Ihnen ausgesprochen. Er teilte ihm auch mit, dass eine Verschwörung im Gange sei.“ Dave dreht sich von seiner so genannten Schachfigur weg und geht nachdenklich im Raum auf und ab.
„Mhm, deshalb kam mir der General bei unserem Gespräch so selbstsicher vor.“ Er dreht sich wieder zu Joan.
„Was noch?“
„Sein zweiter Besuch, war eine knappe halbe Stunde nach dem Attentat. Er wollte den General vor einem Attentat warnen, da er dies vermutete, doch er konnte es nur noch Major Stan mitteilen.“
„Sie wollen mir sagen, dass McDogan von unserem Plan erfahren hat und versuchte den General zu warnen.“
„So sieht es aus Sir“, stimmt sie ihm zu und zeigt keine Angst.
„Wir haben also auch ein Leck. Ich werde wohl Patrice veranlassen müssen, alles zu überprüfen.“
„Da ist noch etwas Sir.“
„Nun sagen Sie schon“, drängt Williams.


„Es existieren Aufnahmen.“
„Sagen Sie das noch mal“, kommt es von Dave, da er glaubt sich verhört zu haben.
„Sie besitzen Aufnahmen von dem Mord“, wiederholt Joan und der Präsident sieht nicht sehr erfreut aus. Er dreht sich vom Major weg, geht um den Tisch, stellt sich ans Fenster und atmet einmal ein.
„Ich werde Ihnen jetzt etwas sagen und das werden Sie so ausführen. Haben Sie verstanden.“
„Ja Sir.“
„Gut. Es ist mir egal, wie Sie es machen, Hauptsache ist, dass Sie es tun“, erklärt Dave und dreht sich leicht nach links, damit er zu seiner Gesprächspartnerin sehen kann. „Diese Aufnahmen müssen vernichtet werden, sonst ist alles, wofür ich gearbeitet habe, umsonst.“
„Haben Sie nicht gesagt, dass Sie noch einen Plan B haben“, kontert Sams Älteste und der Präsident scheint nicht über ihren Einwand verärgert zu sein.
„Sie haben ein freches Mundwerk, aber das nehme ich Ihnen nicht übel. Ja, ich habe einen Plan B, aber der wird ihren Kopf zufolge haben“, meint er und sieht wieder aus dem Fenster.
„Also, tun Sie, was ich Ihnen gerade gesagt habe. Vernichten Sie diese Aufnahmen.“
„Jawohl Sir“, antwortet der Major, dreht sich, ohne ein weiteres Widerwort, um und verlässt das Büro über die Geheimtür.


****************************


Knapp 3 Stunden später

Inzwischen konnte Dr. Lee die Naniten umprogrammieren, ihnen einen neuen Basiscode einprogrammieren, damit sie nicht wieder ausfallen. Die Naniten werden nun nach dem Ausfallen weiterarbeiten und im Falle schwerwiegenderen Verletzungen oder dem Tod von Colonel O’Neill schalten sich die Naniten automatisch ab. Sollten sie das nicht tun, so vermutet Janet, dass Sam dann als eine Art Zombie rumlaufen würde. Da sie und Dr. Lee das vermeiden wollen, hat er es dem entsprechend eingestellt und ein paar Neuprogrammierte Naniten dem Colonel verabreicht, damit diese mit den restlichen Naniten kommunizieren. Auch führte Janet die überfällige Autopsie an Jack durch, entfernte die Kugeln, die sie aus Sicherheitsgründen der Sicherheit übergab, die die Kugeln dann sicher aufbewahren sollen. So sitzt sie nun wieder am Computer und versucht mit Tamara herauszufinden, was Joans Hirnwellenmuster verändert hat, allerdings haben sie bereits die restlichen Ergebnisse der Untersuchung durchgesehen und festgestellt, dass sich nur das Hirnwellenmuster verändert hat.


„Also gut. Wir haben jetzt alle Möglichkeiten verworfen“, stellt Janet, die vor den Monitoren steht, fest
„Ich weiß.“
„Dann müssen wir nur noch das Gehirn selbst überprüfen“, erklärt die Ärztin und geht vor Tamara, die auf einem der Stühle sitzt, auf und ab.
„Einen Moment.“ Ihre Nichte tippt auf der Tastatur herum, woraufhin auf jedem der Monitor das Gehirn des Majors abgebildet wird. „Hier sind sie.“ Ihre Tante bleibt stehen und stellt sich links neben Tamara, wo Janets Stuhl steht und studiert die Monitore. Leider hat sie nicht lange dafür Zeit, denn, ohne, dass es einer Erahnen konnte, bricht die Stromversorgung zusammen und es ist stockdunkel.
„Was ist denn jetzt los“, ist die Leiterin der Krankenstation, über die plötzliche Dunkelheit, erstaunt und kaum 5 Sekunden später schaltet sich der Notstrom an, so, dass wenigstens etwas Licht ist. Allerdings ist auch das Licht nicht wirklich hilfreich, da, wie Janet gerade feststellt, alle Geräte in der Krankenstation ausgefallen, oder auf die Computer bezogen, abgestürzt sind.
„Merkwürdig“, bemerkt die Tok’ra, steht vom Stuhl auf und geht durch die Krankenstation, um nach dem Telefon zu suchen.
„Was hast du vor“, möchte Janet wissen, die ihre Nichte argwöhnisch beobachtet.


„Vielleicht funktioniert das Telefon“, klärt sie die Ärztin über ihr Vorhaben auf und entdeckt das Telefon am anderen Ende des Raumes auf einem Tisch.
„Normalerweise funktioniert es auch mit Notstrom“, kommt es von Janet, als Tamara den Hörer abnimmt und lauscht.
„Aber das sieht nicht nach einem Normalfall aus“, wirf die Tok’ra ein und wählt eine Nummer, nachdem sie den deutlichen Ton im Hörer vernommen hat. Sie wählt die Nummer des Kontrollraums und wartet.
„Davis“, hört sie daraufhin.
„Hier ist Tamara. In der Krankenstation ist der Strom ausgefallen“, berichtet sie und hört ein paar aufgeregte Stimmen im Hintergrund.
„Nicht nur dort. Der ganze Stützpunkt hat keinen Strom mehr.“
„Verstanden. Wir kommen runter. Die Fahrstühle funktionieren doch?“, fragt sie vorsichtshalber nach.
„Ja Ma’am.“
„Danke“, bedankt sie sich, legt auf und geht auf Janet zu.
„Und“, möchte sie wissen.
„Überall ist der Strom ausgefallen. Wir sollten in den Kontrollraum gehen“, erklärt die Tok’ra, erkennt das Nicken ihrer Tante und Beide verlassen die Krankenstation.


****************************


„Funktioniert überhaupt noch etwas“, möchte Stan wissen, der neben Davis steht.
„Ja Sir. Einer dieser Computer ist mit dem Notstrom verbunden“, deutet Walter vor sich auf den Platz, an dem er immer sitzt. „Vielleicht kann ich feststellen, warum das passiert ist.“
„Dann tun Sie das.“ Walter nickt, setzt sich auf seinen Platz, da er gerade noch neben dem Telefon gestanden hat und fängt an zu tippen. Währenddessen schaut Oliver ihm über die Schulter.
„Sir, was ist denn passiert“, hört Oliver nun Svenja hinter sich und dreht sich um.
„Ah Captain. Gut, dass Sie kommen. Sie könnten Seargent Davis helfen.“
„Sicher“, antwortet sie mit einem Lächeln und setzt sich neben Walter an den Computer, der immer noch nach dem Fehler sucht. Da kommen auch Janet und Tamara in den Kontrollraum.
„Schon etwas neues“, will die Tok’ra wissen und stellt sich neben Stan, der immer noch über Davis Schulter sieht.
„Nein, Davis hat gerade erst angefangen“, berichtet er und bemerkt Janet, die rechts von ihm steht.
„Sir, da wir nur einen Computer haben, könnte das etwas dauern“, meint Dubing nun und sieht über ihre Schulter zu den Dreien.


„Gut. Wir sind dann oben“, sagt Oliver und sieht viel sagend zu Tamara und Janet, die kurz nicken und dann mit ihm über die Treppe verschwinden. Svenja ist etwas misstrauisch, da sie seit ein paar Stunden den Colonel und ihren Vater nicht mehr gesehen hat. Sie sieht den Dreien hinterher und wendet sich dann wieder dem Computer zu.
„Vielleicht sollten wir eine Diagnose laufen lassen, als Manuel nach dem Fehler zu suchen“, schlägt Dubing vor und linst zu Walter, um seine Reaktion zu beobachten.
„Ja, da haben Sie sicherlich Recht.“
„Ok, ich gehe nach dem Stromkasten sehen.“ Davis nickt, da ihm dieser Vorschlag zusagt, drum steht Captain Dubing auf und verlässt den Kontrollraum links über die kleine Seitentreppe. Statt sie aber nach rechts abbiegt, geht Svenja zum Aufzug, der sich wenige Sekunden, nachdem sie die Chipkarte durch den Scanner gezogen hat, öffnet und einsteigt. Sie drückt schnell die Taste von Ebene 27, also nur ein Stockwerk höher, die Türen schließen sich und der kleine Raum setzt sich in Bewegung. Es dauert nur eine Minute, bis der Aufzug wieder zum stehen kommt, sich die Türen öffnen und die Technikerin wieder aussteigt. Sie hat Glück, denn der Gang wird nicht bewacht, so schleicht sie leise aber schnell den Gang entlang, bis sie kurz vor der Tür zum Büro steht und sich im Schatten aufhalten kann. Sie lauscht und hört die Stimmen von Stan, Janet und Tamara aus dem Konferenzraum, dessen Tür ein Spalt offen steht.


„Haben Sie schon mehr von Joans Zustand in Erfahrung bringen können?“, erkundigt sich der Major.
„Nur, dass die Hirnwellenmuster anders sind. Es könnte bedeuten, dass etwas ihren Geist befallen hat.“
„Verstehe.“
„Ich glaube, dass ich, bevor der Strom ausgefallen ist, erkennen konnte, dass einige Bereiche ihres Gehirns stimuliert wurden. Welche konnte ich in der kurzen Zeit nicht erkennen“
, ist nun die Tok’ra zu hören.
„Mehr können wir ohne Joans permanente Anwesenheit und Vitalfunktionen nicht herausbekommen“, erklärt Janet weiter. „Außerdem, wenn der Colonel hier wäre, würde sie es erst gar nicht zulassen.“
„Ich auch nicht“
, macht Tamara klar.
„Nun gut. Ich denke, dem Colonel ist etwas anderes vorerst wichtiger.“
„Kein Zweifel“
, stimmt Tamara dem Major zu. „Allerdings wird es nicht einfacher werden, da wir immer noch nicht den Grund für alles kennen.“ Svenja fragt sich, worüber die Drei überhaupt sprechen und hört dann weiter zu.
„Mach dir keine Gedanken. Wir werden es früh genug herausbekommen“, hört Dubing die aufmunternde Stimme von Janet und gleich darauf folgen Schritte. Hastig sieht sie hinter sich, doch das kommt nicht aus dem Gang, sondern aus dem Konferenzraum und deshalb wendet sie wieder ihren Blick Richtung Tür.


„Sir“, folgt Walters markante Stimme.
„Ah Davis. Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten.“
„Kommt darauf an.“
„Wie meinen Sie das“
, möchte Tamara wissen und in Svenja keimt ein Verdacht. „Er hat es herausgefunden“, denkt der Captain und geht einen kleinen Schritt näher an die Tür.
„Nun, ich habe zwar den Fehler gefunden, aber es war kein technischer Fehler.“ Svenja schüttelt ungläubig den Kopf, denn sie hat damit gerechnet, dass Davis dafür länger brauchen würde.
„Wir haben einen Virus im System, der für den Stromausfall verantwortlich sein könnte oder ist.“
„Das darf nicht wahr sein“
, ist Tamaras Stimme wieder zu hören.
„Wurden irgendwelche Systeme beschädigt“, will Oliver wissen.
„Nur Sekundäre, die wir leicht wieder reparieren können.“


„Aber“, hakt der Major nach, da er einen Haken vermutet. „Da ist doch noch ein Aber.“
„Ja Sir“
, hört sich Davis vorsichtig an.
„Nun spucken Sie es schon aus.“
„Ich weiß nicht, wie es möglich war, aber er hat die Dateien von den Kameras gelöscht. Genauer gesagt die Aufzeichnungen.“
In diesem Augenblick wünscht sich Svenja, dass sie die Gesichter aller im Konferenzraum sehen könnte, denn dieser Moment ist eine Freude für sie. Auch diesen Auftrag konnte sie erfolgreich abschließen und hofft, dass Joan stolz auf sie ist.
„Sagten Sie nicht, dass nur eine Hand voll Leute davon wissen.“
„So ist es auch.“
„Dann haben wir also einen Spion unter uns, der davon erfahren hat und genau das im Sinn hatte“
, ist Tamaras aufgebrachte Stimme zu vernehmen.
„Davon gehe ich auch aus. Was ist mit den Sicherungsdateien, die Sie anlegen wollten“, hört Svenja und kann nicht glauben, dass sie an so etwas nicht gedacht hat und merkt nicht, wie sie im selben Moment vor Schreck etwas zu laut einatmet.
„Was war das?“, hört sie dann, wie Stan den Seargent von der Antwort abhält und erkennt sofort ihren Fehler, obwohl sie nur die Antwort hätte abwarten müssen. Da sie im Dunkeln steht, kann sie zwar keiner sehen, doch sobald die Tür aufgemacht wird, könnte sich das ändern.


Schnell und leise geht sie rückwärts, die Tür beobachtend, den Gang entlang und gerade als sie um die Ecke ist, wird die Stelle, an der sie gerade noch stand, von dem Licht des Konferenzraums erhellt. Oliver hat die Tür ganz geöffnet und sieht nun gemeinsam mit Tamara und Janet auf den Gang hinaus. Der Captain dagegen verhält sich ruhig und bleibt hinter der Ecke an der Wand stehen, da sie sonst gehört oder gesehen werden könnte. Die Drei sehen sich nur perplex an. „Ich dachte ich hätte ein Geräusch gehört.“
„Ich habe nichts gehört“
, kommt es von Janet.
„Ich auch nicht“, meint Tamara.
„Dann habe ich es mir nur eingebildet“, stellt der Major überraschend fest. Da Dubing keine Stimmen mehr vernimmt, lugt sie vorsichtig um die Ecke und sieht, wie die Drei wieder im Konferenzraum verschwinden und die Tür ganz geschlossen wird. Erleichtert, dass sie nicht erwischt wurde, rutscht sie an der Wand runter und lässt sich auf den Boden sinken. „Der Job wird einfach zu stressig“, denkt sich und schüttelt leicht den Kopf. „Ich muss wieder runter“, fällt es ihr dann ein. Schnell steht sie auf und verschwindet Richtung Fahrstuhl. Noch immer weiß sie nicht, ob Davis Sicherheitskopien anlegen konnte.


****************************


Soeben kommen Major Stan und Tamara die Treppe zum Kontrollraum wieder runter und stellen sich links und rechts neben Davis, um seine Arbeit zu verfolgen. Auch Svenja betritt wieder den Kontrollraum.
„Die Sicherungen sind alle in Ordnung“, teilt sie den Dreien mit und setzt sich direkt wieder neben Walter auf einen Stuhl.
„Wir haben einen Virus im System“, meint Walter dann nur und tippt auf der Tastatur weiter.
„Einen Virus“, ist der Captain fassungslos und sieht zu Oliver und der Tok’ra. „Wie konnte das denn passieren?“
„Das wüssten wir auch gern“, kommt es von Stan, der weiter über Davis linke Schulter sieht. „Davis versucht gerade den Bestimmungsort zu finden. Wir glauben, dass jemand aus dem SGC ihn ins System gespeist hat.“ Svenja sieht für einen Moment nachdenklich aus.
„Also ein Spion.“


„Genau das denken wir“, beantwortet Stan eher die Feststellung als die Frage.
„Dann müsste dieser Spion aber technisch versiert sein. Oder?“, fragt sie die Tok’ra und den Major, die sich daraufhin kurz ansehen und Svenja glaubt, dass sie genau das falsche gesagt, bzw. gefragt hat.
„Vermutlich“, stimmt Oliver ihr zu und sieht wieder zum Monitor, wo eine Menge von Informationen auftauchen und verschwinden. „Und Davis? Haben Sie schon etwas“, erkundigt er sich, woraufhin Davis das Tippen stoppt und sich zu den Beiden, hinter ihm, dreht
„Es tut mir leid Sir. Ich kann nicht bestimmen, woher der Virus kommt, oder von wem er geschickt wurde.“ Tamara schüttelt den Kopf, während Major Stan sich vom Pult wegdreht und davor auf und ab läuft. „Eines konnte ich jedoch herausfinden“, äußert sich Walter weiter. „Wer immer den Virus geschickt hat, hat ihn so programmiert, dass nur eine bestimmte Datei gesucht wurde, um diese unwiderruflich zu löschen.“ Abrupt bleibt Oliver stehen und dreht sich wieder um.
„Er hat sich also seinen Weg direkt zu der Datei gebahnt?“
„Ja Sir“, antwortet Walter und Dubing sieht fragend zu den Dreien.
„Welche Dateien wurden den gelöscht?“, möchte sie nun wissen, doch Oliver und Tamara sehen über diese Frage nicht wirklich erfreut aus.


„Ähm…“, meint Oliver, da er offenbar über die Antwort nachdenkt. „Die Untersuchungsdaten von Joan“, lügt der Major und lugt kurz zu Tamara, die ziemlich überrascht über diese Antwort wirkt. Genauso stutzig wirkt Captain Dubing, da sie mit der Wahrheit gehofft hat. Seargent Davis wiederum sieht dankbar, dem Major gegenüber, aus, da er darum gebeten hatte, dass die Existenz der Kameras geheim bliebe.
„Das ist aber ärgerlich“, hört sich der Captain brummig an und alle sehen wieder zu ihr.
„Ja sehr“, kommt es von Tamara, der dann auch eingefallen ist, dass Walter um Stillschweigen gebeten hatte und tut so, als würde ihr das auch nicht gefallen.
„Nun gut. Davis, können Sie den Virus löschen und die Systeme wieder in Gang bringen?“
„Ja Sir.“
„Dann tun Sie das“, befiehlt Stan, sieht zu Tamara, die seinen Wink versteht und die Beiden verlassen den Kontrollraum über die Treppe. Svenja sieht den Beiden skeptisch hinterher, da sie nicht, weiß, was die Beiden oder alle zusammen im Schilde führen. Sie hat nur ein halbes Gespräch belauscht und daher kann sie sich keinen Reim daraus machen. Darum steht Dubing von ihrem Stuhl auf, da sie hier nicht mehr viel tun kann und verschwindet, über die kleine Treppe auf der linken Seite, aus dem Kontrollraum.


****************************


Washington

Gerade fährt die Limousine des Präsidenten durch das Tor des Grundstücks, auf dem das Weiße Haus steht. Vor dem Eingang warten bereits Joan und Philippe darauf, dass der Präsident zurückkehrt. Er war bei einem Meeting im Senat, da er immer noch einigen seiner Pflichten nachkommen muss. Zumindest so lange, bis sein Plan die letzte Stufe erreicht hat und dies dauert noch eine Weile. Die Limo hält nun vor dem Eingang, der Fahrer steigt aus, geht um das Auto herum und öffnet die hintere Tür.
„Sir“, meint der Fahrer darauf und Dave steigt aus.
„Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten“, will er von Joan sofort wissen und geht direkt, ohne ihre Antwort abzuwarten, ins Haus. Die Beiden sehen sich einen Moment perplex an und folgen ihrem Boss in Windeseile. „Und“, hakt er nach, nachdem die Beiden ihn eingeholt haben. Die Drei gehen durch einen kleinen Vorraum und dann einen langen Gang entlang, der zu Williams Büro führt.


„Ich habe vor zehn Minuten die Bestätigung erhalten, dass die Aufnahmen vernichtet wurden.“
„Sehr gut“, lobt Dave und sie erreichen das Vorzimmer, wo Hellen sofort aufsteht und ihrem Chef die Tür des Büros aufmacht. „Irgendwelche Nachrichten Hellen“, fragt er beim vorbeigehen.
„Nein Sir, aber Senator Baxter hat erneut um einen Termin gebeten.“
„Geben Sie ihm für Übermorgen einen Termin. Ein Senator reicht mir für Heute.“
„Natürlich Sir“, antwortet Hellen mit einem Nicken, wartet, bis die Drei das Büro betreten haben und schließt die Tür. Diese Mal lässt sich Dave in seinen Sessel in der Sitzgruppe nieder und die Beiden stellen sich vor ihn.
„Es freut mich zu hören, dass Sie so gute Arbeit geleistet haben. Jetzt brauchen Sie sich um ihren Kopf keine Sorgen mehr zu machen“, gratuliert Dave und sieht zu Patrice. „Sie können gehen und schicken Sie unsere Gäste rein.“
„Natürlich Sir“, antwortet der Franzose, sieht kurz grinsend zum Major, die aber nichts damit anfangen kann und geht durch die Geheimtür hinaus.


„So meine Liebe…“, beginnt Williams und schlägt das rechte Bein über das Linke, so dass er gemütlich im Sessel sitzen kann. „…ich habe eine kleine Überraschung für Sie. Ich hoffe, dass Sie das zu Würdigen wissen“, beendet er seine kleine Rede und deutet zur Geheimtür, die nun aufgeht und zwei Personen hereinkommen.
„Aber…“, ist seine Mörderin sprachlos, sieht zu Dave, der langsam aufsteht und sich neben die blonde Frau stellt.
„Kommen Sie nur herein, Meine Herren“, bittet er seine Gäste herein, die noch an der Tür stehen. „Ich hoffe, Sie freuen sich“, flüstert er Joan zu, die immer noch sprachlos ist.
„Hallo Joan“, begrüßt sie der Gast und es ist niemand anderes als John, der Sohn von Sethur und neben ihm sein Bruder Ben. Beide nähern sich dem Präsidenten und der Verräterin.
„Das wäre doch nicht nötig gewesen Sir“, hat der Major ihre Sprache wieder und sieht zu Dave.
„Doch, das ist es. Da uns von jetzt an niemand mehr im Weg steht, sollten die Herren zu uns stoßen. Mit ihnen werden wir unseren Plan endgültig beenden können“, erklärt er, doch die Verräterin hat ihm nicht wirklich zugehört. Sie starrt ihren alten Widersacher an, der sie an lächelt.
„Komm her“, meint John daraufhin, breitet seine Arme aus und seine Ex geht auf ihn zu. „Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet“, flüstert er dann, als der Major vor ihm steht und gleich darauf, als wäre nie etwas Schlimmes zwischen ihnen gewesen, küssen sie sich innig.


„Ach, das ist doch schön“, ist Dave, über diese Zusammenführung, erfreut, doch er hat noch einen anderen Plan, den er mit dieser Zusammenführung in Gang gesetzt hat. Joan und John lösen sich von einander und kehren, mit Ben, der neben ihnen stand, zum Präsidenten zurück. Dieser setzt sich wieder mit verschränkten Beinen in den Sessel und beobachtet seine neuen Schützlinge. „Ich brauche natürlich Ihr Wissen“, stellt Williams klar und sieht zu Ben.
„Kein Problem. Sie können sich auf uns verlassen.“ Entzückt über diese Worte grinst der Präsident die Drei an.
„Das hatte ich gehofft. Sobald Stufe fünf beendet ist, können Sie damit anfangen. Joan wird Ihnen assistieren“, erklärt er und sie scheint überhaupt nicht beunruhigt, dass sie mit den Spionen zusammenarbeiten soll.
„Was auch immer die Beiden haben wollen, sie werden es bekommen“, kommentiert Joan, die mit Manson Händchen hält und ihn auf die Wange küsst.
„So sehe ich es auch“, stimmt Dave zu. „Sie können dann gehen. Ihre Quartiere kennen Sie ja“, wendet sich Williams an die Beiden Herren, die dann nicken und nachdem John noch kurz zu Joan sieht und ihre Hand loslässt, verschwinden die Beiden durch die Geheimtür. „Ich hoffe doch, dass Ihnen das nicht zu Kopf steigt“, meint Dave, während er die Geheimtür beobachtet und dann zum Major sieht.


„Niemals Sir. Machen Sie sich keine Sorgen. Was auch immer Sie sagen, ich führe es aus.“ Nun verschränkt der Präsident grinsend die Arme und lehnt sich im Sessel zurück.
„Sehr gut. Ihren kühlen Kopf werden Sie noch brauchen“, erklärt er. „Sie können jetzt auch gehen“, entgegnet er nun. Seine Schachfigur nickt kurz und verschwindet dann mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Geheimtür. Zufrieden mit sich selbst und dem, was er getan hat und noch tun wird, steht der Präsident auf, geht zu seinem Schreibtisch und drückt eine Taste am Telefon.
„Hellen“, ruft er nach seiner Sekretärin.
„Ja Sir?“
„Sagen Sie meine restlichen Termine für heute ab“, gibt er die Anweisung.
„Kein Problem Sir“, antwortet Hellen darauf, deaktiviert die Sprechanlage und Dave lässt sich sorgenfrei in seinen Stuhl sinken. Was sollte ihm jetzt noch dazwischen kommen?


****************************


SGC Nächster Tag (11 Uhr)

Zwei Tage ist es her, seitdem General O’Neill von seiner Tochter ermordet wurde. Langsam kehrt wieder Ruhe ins SGC ein, auch wenn noch einige unter dem Verlust leiden. Allerdings wird dieser Tag für das SGC und deren Mitarbeiter noch etwas anderes bereithalten. Major Stan sitzt im Büro und geht erneut alle Zeitungen durch, um zu sehen, was noch über den Stützpunkt geschrieben wird. Erstaunt muss er feststellen, dass keine Zeitung des Landes mehr ein Wort über den Tod des Generals schreibt. Offenbar war die USA Today nicht die Einzige, die versprach nicht mehr darüber zu berichten, bis einigermaßen Ruhe eingekehrt ist. Die Reporterin Julie Hard hatte den Anfang gemacht und alle zogen nach. Leider würde der heutige Tag, aus Olivers Sicht, genau dies unabwendbar machen. Der Major sieht kurz auf seine Uhr und erschrickt.
„Oh nein. Es fängt gleich an“, bemerkt er, steht von seinem Stuhl auf und wechselt in den Konferenzraum, wo Tamara bereits, der Scheibe gegenüber, am Tisch sitzt.
„Morgen“, begrüßt sie ihn und sieht wieder zum Monitor, der bereits eingeschaltet ist und den Sender von CBC zeigt.


„Hallo“, grüßt er ebenfalls, lehnt sich dann gegen die Kante des Tisches und sieht zum Monitor, wo kurze Werbeblöcke gezeigt werden. Eine knappe Minute später taucht das CBC Zeichen auf und darunter wird „Spezialsendung“ angezeigt.
„So es geht los“, stellt Tamara fest, nimmt eine kleine Fernbedienung, die neben ihr auf dem Tisch liegt und wechselt kurz den Sender, doch statt der Sender CNN auftaucht, ist immer noch das CBC Symbol zu sehen.
„Sie haben es geschafft“, bemerkt Oliver und lächelt etwas.
„Scheint so“, kommt es von der Tok’ra, die noch etwa drei Mal zu anderen Sendern wechselt, doch auch bei CBS, HBO und ABC taucht das CBC Logo auf. Tamara und Oliver sehen sich kurz an und die Tok’ra kehrt dann zum richtigen CBC Kanal zurück, wo es bereits weitergeht.
„Sir, ich müsste sie kurz sprechen“, hören die Beiden von der Tür her, in der jetzt Svenja steht.


„Später Captain“, wimmelt Oliver sie ab und sieht weiter zum Monitor, zu dem auch Dubing schaut. Sie runzelt die Stirn, da soeben Tom Hecht im Bild auftaucht.
„Guten Morgen“, begrüßt Hecht die Zuschauer. „Wie sie sicher schon gemerkt haben, ist kein anderer Sender außer unserem zu Empfangen.“ Perplex sieht Captain Dubing zu den anderen Anwesenden, die nicht überrascht sind.
„Stimmt das?“
„Ja und jetzt seien Sie still“, fordert Stan, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
„Das liegt daran, …“, erklärt Tom weiter. „…dass ich und mein Gast eine wichtige Nachricht zu verkünden haben. Über diesen Weg, möchten einige Andere und ich Ihnen an den Bildschirmen verdeutlichen, was wirklich im Stargatecenter passiert ist.“ Svenja kann kaum glauben, was sie da sieht und hört. Wie angewurzelt steht sie, auf den Monitor starrend, zwischen Tür und Tamara. „Bei mir ist niemand geringeres als Colonel Samantha O’Neill“, verkündet er nun, während die Kamera, bis Tom und Sam im Bild sind, heraus zoomt.
„Aber…“, ist Svenja sprachlos und vergisst fast, dass sie für die anderen auf O’Neills Seite ist.


„Überrascht?“, möchte Stan nun wissen.
„Ja Sir, aber ich freue mich. Wir haben also genug Beweise?“
„Natürlich“, ist Olivers kurze Antwort und wendet seinen Blick wieder dem Bildschirm zu.
„Willkommen“, begrüßt Tom seinen Gast nun, die immer noch wirkt, als würde sie dass alles nichts angehen
„Hallo Tom.“ Der Reporter sieht wieder zur Kamera.
„Bevor wir Ihnen gleich ein Video zeigen, möchte Colonel O’Neill noch ein paar Worte sagen“, teilt er mit und sieht zu Sam, auf die nun die Kamera gerichtet wird.
„Danke Tom“, bedankt sie sich und sieht in die Kamera. „Ich erzähle Ihnen nun eine kleine Geschichte. Vor einem halben Jahr, nachdem die Erde von dem Goa’uld befreit wurde, haben wir, die Leute des Stargatecenters, alles versucht, um die Sicherheit wieder herzustellen. Das war nicht gerade einfach, da so viele plötzlich gegen das Programm waren. Leider bekam mein Mann, der General, all ihren Hass und Ärger ab, da ich die Erde verlassen und auf der Alphabasis einige Dinge tun musste. Ich sage Ihnen, auch wenn mein Mann immer schon ein Hitzkopf war, so litt er nie an Depressionen. Diese Lüge gehört zu einem Plan, den meine…“, stoppt der Colonel, da sie es nicht aussprechen kann. „…gehört zu einem Plan, …“, fängt sie noch mal an. „…den sich irgendein Witzbold ausgedacht und Major O’Neill hineingezogen hat. Was auch immer ihnen Major O’Neill bei dieser Presseerklärung aufgetischt hat, ist eine Lüge. Es stimmt, dass wir einige Schwierigkeiten mit den Verbündeten haben, aber dies sollte sich im Bezug auf die Narris und dem neuen Freund, vor drei Tagen, ändern. Die Narris luden den General und mich zu einem Treffen, doch bevor wir das Tor überhaupt durchschreiten konnten, wurde mein Mann kaltblütig erschossen. Diesen Beweis möchten wir Ihnen heute zeigen und glaubwürdig versichern, dass Major O’Neill für alles verantwortlich ist und eingesperrt werden sollte“, beendet sie ihr Statement, so, wie die kleine Geschichte und die Kamera holt wieder Tom mit ins Bild.


„Danke Colonel. Ich möchte Sie noch etwas Fragen“, richtet er sich an den Colonel, die zustimmend nickt. „Wir alle möchten sicher noch wissen, warum Sie Major O’Neill nicht mehr als Ihre Tochter bezeichnen.“
„Ganz einfach Mr. Hecht. Ich habe meine Tochter zu einem guten Menschen erzogen und die würde, so etwas niemals tun. Für mich ist meine Tochter in der Sekunde gestorben, in der auch mein Mann starb“
, erklärt Sam und ihre Augen füllen sich leicht mit Tränen, was auch Tom erkennt, dem Kameramann ein unauffälliges Zeichen gibt und dieser wieder schnell zurück auf den Reporter zoomt.
„Ich danke Ihnen Colonel. Nun zeigen wir Ihnen Aufzeichnungen aus dem SGC, die eindeutig den Mord an General O’Neill zeigen. Wenn Sie es bis jetzt nicht glauben, können Sie sich gleich selbst überzeugen. Das war eine Sondersendung von CBC. Ich bin Tom Hecht. Auf Wiedersehen“, verabschiedet sich Tom und es wird die Aufzeichnung eingespielt, die mit dem Betreten von Sam und Jack beginnt.
„Ich denke, dass reicht“, meint Tamara, da sie es nicht noch einmal sehen will und schaltet den Monitor ab.
„Ja, Sie haben recht“, ist Oliver einverstanden und geht auf Svenja zu, die nicht glauben kann, dass doch noch Aufzeichnungen existiert haben. „Nun Captain, Sie wollten mich sprechen?“
„Ähm… Ja Sir, aber das kann warten“, ist sie verwirrt, lächelt kurz, dreht sich auf dem Absatz um und verlässt, unter zwei verwirrten Blicken, den Konferenzraum.
„Was hat sie bloߓ, kann sich Stan das Verhalten des Captains nicht erklären und sieht weiter zur Tür.
„Es geht ihr bestimmt immer noch nahe“, gibt sie eine Vermutung ab und geht Richtung Tür. „Sollte meine Mutter kommen, sagen Sie ihr, dass ich in der Krankenstation bin.“ Oliver nickt und die Tok’ra ist aus dem Raum verschwunden. Nun schüttelt der Major leicht mit dem Kopf, dreht sich um und geht zum Büro.
„Wenn sie überhaupt noch wiederkommt“, bemerkt er, betritt das Büro und schließt die Tür.


****************************


Zur selben Zeit schaut auch der Präsident fern, da ihn Patrice auf etwas Merkwürdiges aufmerksam gemacht hatte. Philippe war aufgefallen, dass jeder Sender dasselbe Programm laufen ließ. Er, Joan und der Präsident stehen in Daves Büro und sehen auf einen breiten Bildschirm, der gegenüber vom Schreibtisch an der Wand, über der Sitzgruppe, hängt.
„Verdammt“, ist Dave sauer und haut mit seiner Faust so laut auf den Tisch, dass O’Neill und Patrice vor Schreck zusammen zucken. Sie stehen rechts neben dem Schreibtisch und starren auf den Monitor. Jetzt springt Williams auf, geht um die Beiden herum und stellt sich ziemlich nah vor sie. „Wie konnte das passieren?“, brüllt er die Beiden an, die stramm, mit den Händen auf dem Rücken verschränkt, vor ihm stehen. „Sagte ich nicht, dass genau das passieren würde, wenn Sie nicht meine Anweisungen befolgen?“
„Ja Sir“, antworten Beide gleichzeitig und Dave dreht sich wieder um. Gerade ist auf dem Bildschirm zu erkennen, wie Joan auf den General schießt und dieser zusammenbricht. Dave schüttelt wütend den Kopf.
„Dieser Reporter wird dafür bezahlen“, brummt er wieder und sein Blick schweift wieder zum Bildschirm. „Nun Joan“, meint er und dreht sich zu seinen Killern um. „Sie wollten doch, dass Plan B in Kraft tritt. Jetzt werden Sie auch mit den Konsequenzen leben müssen. Ich kann nichts tun, um den Sender zum Schweigen zu bringen, aber ich kann Ihren Kopf der Presse zum Fraß vorwerfen.“


„Jawohl Sir“, antwortet sie wieder.
„Philippe, Sie werden unsere Gäste vor der Presse und der Polizei verstecken, denn die wird mit Sicherheit gleich auf der Matte stehen und Ihre Freundin mitnehmen.
„Verstanden Sir“, versteht Patrice, nickt kurz und verschwindet durch die Geheimtür. Im Hintergrund auf dem Bildschirm, läuft gerade die Szene, in der Sam nach einem Arzt ruft und Joan betäubt wird. Dave geht vor der Verräterin auf und ab.
„Ich habe keine andere Wahl“, erklärt er O’Neill, geht zu seinem Schreibtisch und drückt die drückt die Ruftaste.
„Sir“, hört er daraufhin Hellen.
„Rufen Sie die Sicherheitsleute her. Sie sollen auch Handschellen mitbringen.“ Eine kleine Pause verrät, dass Hellen über diese Anweisung überrascht ist. „Haben Sie verstanden?“, hakt er nach.
„Natürlich Sir. Sicherheit ist unterwegs.“ Williams lässt die Taste wieder los, geht um den Schreibtisch und stellt sich mit dem Rücken zu Joan, um den Bildschirm zu beobachten.


Auf diesem sind die letzen verzweifelten Versuche von Janets Wiederbelebung zu sehen und eine Sekunde später taucht das CBC Symbol auf. Unter diesem Symbol wird „Das Studio drückt hiermit unser Beileid aus“ angezeigt und der Präsident dreht sich zum Major.
„Es wird Zeit“, meint er nur und sieht enttäuscht aus.
„Ich weiߓ, erwidert sie und im selben Augenblick geht die Tür zum Büro auf, durch die drei Männer von der Sicherheit kommen.
„Sir“, spricht ihn ein großer schwarzhaariger Muskelprotz an, der einen Stecker im Ohr hat.
„Nehmen Sie Major O’Neill fest und bringen Sie sie schon zum Eingang. Die Polizei wird gleich kommen und den Major verhaften“, gibt er dem Sicherheitsmann die Anweisung und geht ein paar Schritt zur Seite.
„Ja Sir“, antwortet der Sicherheitsmann, sieht zu seinem Kollegen, der ihm Handschellen überreicht und geht zum Major. Ohne, dass sie etwas sagt, oder sich dagegen wehrt, steckt der Mann ihre Hände in die Handschellen, die zweimal kurz laut klicken und führt den Major langsam hinaus. Zurück bleibt ein Mann, der von seinem, so glaubte er, besten Soldaten, stolz und enttäuscht zu gleich ist. Er kehrt hinter seinen Schreibtisch zurück und lässt sich in seinen Stuhl sinken. Dieser Tag ist für ihn kein guter Tag, doch er weiß, dass Plan B auch zu einem überragenden Sieg führen wird.


****************************


Nicht lange, bis jedes Fernsehstudio und jeder Zeitungsverlag diese neue Information aufgeschnappt und für sich genutzt hatte. Nach den Lügen, die der Präsident und Major O’Neill verbreitet hatten, war es für die sämtliche Bevölkerung so, als würde die Welt unter gehen. Die Zeitungsstände wurden fast überrannt, um noch mehr von diesem Video und Major O’Neills Beteiligung am Tod des Generals zu erfahren. Schlagartig schienen die Vorwürfe und die Meinungen eine andere Richtung einzuschlagen, in der nun alle nette Worte über den General und dessen Stargateprogramms sprachen. Allerdings hielt dies nicht lange, denn ein paar Leute behielten ihre Meinung, dass das Programm abgeschafft werden sollte, da der Vorfall doch klar zeige, dass das Stargate die Bevölkerung spalte. Hocherfreut verfolgte Dave Williams diesen Tumult, da er dies für sich wiederum nutzen könnte. Wenn es so weiter gehen würde, war es durchaus möglich einen kleinen Bürgerkrieg auszulösen, da der Präsident das halbe Jahr gut genutzt hatte, um Wut und Hass erst richtig aufkeimen zu lassen.


****************************


Nachdem Major O’Neill verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde, bemühten sich alle Fernseh- und Zeitungsreporter ein Statement aus dem SGC, so wie von Colonel O’Neill zu bekommen, doch die war, wie der Reporter Tom Hecht, vom Erdboden verschluckt. Das Center dagegen musste eine Menge Reporter abwehren, die sich vor dem Tor versammelt hatten. Da der Major schon damit gerechnet hatte, wurden die Wachen verdreifacht, doch das sollte nur der Anfang sein. Um dieses Kapitel schnell abschließen zu können, veranlasste der Staatsanwalt von Washington eine schnelle Anklage, so, wie einen sofortigen Prozess, um nicht noch mehr Chaos zu verbreiten oder zu verursachen.


****************************


Washington D.C. (4 Stunden später)

Oberster Gerichtshof


Da es um Mitglieder des Militärs geht, hat man den Obersten Gerichtshof damit beauftragt die Verhandlung zu führen. Vor dem Gebäude sind eine Menge Reporter versammelt, die hoffen ein paar Worte von den Verhandlungsbeteiligten zu bekommen. Neben den vielen Reportern steht eine große Figur, die aus einem Mann, der in einem Stuhl sitzt und eine Gesetzestafel hält, besteht. Soeben fährt ein schwarzer Wagen, mit getönten Scheiben vor, aus dem Sam, Tamara und Jacob aussteigen und langsam die Stufen rauf gehen. Sie sind die letzten, die sich für den Prozess noch einfinden mussten. Es hat etwas von einem Auftritt, so, wie es vor einem halben Jahr bei dem Gipfeltreffen war, doch heute gibt es nichts zu feiern. Sofort rufen die Reporter den Dreien Fragen zu, die aber niemand so richtig verstehen kann, drum hebt Sam kurz ihre Hände und bleibt auf dem Platz vor dem Gebäude stehen.
„Nicht alle auf einmal“, ruft sie den Reportern zu und schlagartig sind alle still. „Was möchten Sie wissen?“


„Colonel, was erhoffen Sie sich von dieser Verhandlung“, möchte Julie Hard wissen.
„Erst einmal Gerechtigkeit. Sie soll für das bestraft werden, was sie meinem Mann und meiner Familie angetan hat“, erklärt Sam, ohne einen Funken mitleid.
„Gehört nicht auch Major O’Neill zu Ihrer Familie. Sie ist immerhin Ihre Tochter“, kommt es von Milli Zeuter.
„Diese Frau gehört nicht zu meiner Familie.“ Der Colonel dreht sich zu ihrer Tochter, die rechts neben ihr steht. „Meine Tochter steht neben mir und das wird sich auch nicht ändern.“ Wieder rufen alle Reporter durcheinander, da sie von der Antwort ziemlich überrascht sind, obwohl der Colonel dies bereits in der Sendung erklärte.
„Haben Sie aus diesen Ereignissen eine Konsequenz gezogen“, möchte Emily Woods wissen.
„Ich werde meinen Militärdienst beenden. Das war’s“, beendet sie das Interview und quetscht sich durch die Reportermenge, die ihr wieder unverständliche Fragen zurufen. Dann haben die Drei es geschafft, sich durch die Menge zu quetschen und erreichen den Eingang des Gebäudes, vor dessen Türen große Säulen hoch ragen. Der Reportertumult hat sich aufgelöst und verteilt sich wieder auf dem Vorplatz. Gerade erreichen die Drei einen Aufzug, der sich sofort öffnet und die Beiden Tok’ra, so, wie die Tau’ri in den Fahrstuhl steigen.


Zwei Etagen höher steigen sie wieder aus, gehen einen langen Gang, auf dem nicht viel los ist, entlang, bis sie vor einer Doppeltür stehen. Ein paar Meter weiter ist eine zweite Doppeltür, die ebenfalls in den großen, dahinter befindlichen Gerichtssaal führt. Vor der Tür treffen sie auf Tom Hecht, der ihnen zuwinkt und neben ihm sein Freund David Fulten, der Kameramann, steht.
„Hallo“, begrüßt er die Drei, die nun auf ihn zukommen.
„Tag“, kommt es von Tamara, die David argwöhnisch beobachtet. „Sie machen jetzt aber keine Aufnahmen“, möchte sie wissen.
„Nein. Keine Angst“, beruhigt er sie und sieht zu Sam, die mitgenommen, aber entschlossen aussieht.
„Wie geht es dir“, fragt er vorsichtig und nähert sich ihr.
„Es geht. Ich muss da jetzt durch“, erklärt sie, versucht zu lächeln und Tom nimmt sie dann in den Arm.


„Wir müssen rein“, erinnert Jacob die Beiden nun, woraufhin Tom die Umarmung löst und das Mikro, was er seinem Freund gegeben hat, wieder in die Hand nimmt.
„Viel Glück“, wünscht der Reporter und die Drei betreten den großen Saal, der bereits sehr voll ist. Die Drei finden noch Plätze in der letzten Reihe, des mittleren Blocks, der Zuschauerbänke. Weiter im Raum hinein, steht links ein Tisch, der der Verteidigung gehört. An ihm sitzen bereits Joan und ihre Anwältin Alexa Thorb. Ein paar Meter weiter rechts befindet sich der Tisch des Staatsanwalts Roger Nickel. Rechts von ihm befindet sich die Geschworenenbank, die noch leer ist, da die Geschworenen den Saal noch nicht betreten haben. Ganz vorne in der Mitte, befindet sich der Richterplatz und rechts daneben der Zeugenstuhl, der etwas kleiner, als der Richterplatz, ist. In der Ecke, wo sich die Geschworenenbank befindet, geht eine Tür auf, durch die nun zwölf Personen hereinkommen und sich auf die Stühle der Geschworenen setzten. Auch erhebt sich nun ein Mann in einer Uniform, der gerade noch an einem Tisch auf der rechten Seite gesessen hat und stellt sich vor eine Tür, die sich links vom Richterplatz befindet.
„Bitte erheben Sie sich für den ehrenwerten Richter Jenkins“, fordert er die Anwesenden auf, die aufstehen, dann die Tür hinter ihm aufgeht und ein älterer Herr, der graues Haar hat und eine dünne Lesebrille trägt, hereinkommt. Dieser geht ein paar Stufen zu dem Richterplatz hoch, setzt sich hin und alle Anderen setzen sich ebenfalls. Des Weiteren nimmt er einen kleinen Hammer und haut ihn auf eine kleine runde Fläche.


„Der Staat Washington gegen Major Joan O’Neill. Anklage lautet: Mord“, verließt er einen Zettel und sieht auf. „Wer vertritt die Anklage?“, fragt er und Roger Nickel steht auf.
„Roger Nickel euer Ehren“, stellt er sich vor, steht kurz auf und setzt sich wieder hin. Dann steht Alexa Thorb auf. Währenddessen schreibt eine braunhaarige Frau, die vor dem Richterplatz sitzt, fleißig mit, was gesprochen wird.
„Alexa Thorb euer Ehren vertritt die Verteidigung“, stellt sich Alexa vor, steht ebenfalls auf und bleibt stehen.
„Alles klar. Miss Thorb, wie bekennt sich Ihre Mandantin?“, möchte Jenkins wissen
„In Bezug auf die Anklage bekennt sich meine Mandantin „Nicht schuldig“, erklärt Alexa und großes Gemurmel macht sich im Saal breit.
„Ich bitte um Ruhe“, verlangt der Richter und klopft mit dem Hammer, bis es wieder still ist. „Und worauf bekennt sich Ihre Angeklagte dann“, fragt er weiter.
„Todschlag euer Ehren“, teilt Thorb mit und setzt sich wieder hin.
„Nun gut. Die Staatsanwaltschaft möge Ihren ersten Zeugen aufrufen“, weist er Nickel an, der dann aufsteht.
„Ich rufe Colonel O’Neill in den Zeugenstand.“


****************************


Etwas später

Der Kameramann David Fulten richtet gerade die Kamera auf Tom und dieser beginnt zu sprechen, nachdem David ihm ein Zeichen gegeben hat.
„Guten Tag. Hier ist Tom Hecht. Ich berichte hier vor dem Gerichtssaal, wo der Prozess, der sehr schnell anberaumt wurde, gegen Major O’Neill läuft“, begrüßt Tom die Zuschauer, da er live zusehen ist. „Seit zwei Stunden läuft der Prozess und zu Anfang gab es ein wenig Unruhe, da die Verteidigerin verkündet hat, dass Joan O’Neill auf Todschlag plädieren würde“, teilt Tom weiter leise mit, der immer noch auf dem Gang, vor dem Saal steht und in die Kamera sieht, die David Fulten auf seinem Kopf trägt. „Bisher haben etwa zehn Mitarbeiter, darunter Colonel O’Neill, ihre Aussage gemacht und es sieht so aus, als würden sich die Beweise gehen den Major erhärten. Die Frage ist immer noch, ob die Geschworenen in ihrer Beratung, die bald stattfinden wird, es genauso sehen und den Major für schuldig erklären werden. Sollte das passieren, was würde das dann heißen. Viele Stimmen meinten, dass es doch ein Irrtum gewesen sein kann und der Major nur eine Therapie braucht. Wie ich gehört habe, ist für die Verteidigung die Aussage von Dr. Janet Fraiser entscheidend, denn sie hat etwas herausgefunden, was für die Verteidigung sprechen würde“, berichtet Tom, was bisher passiert ist und was allgemein geglaubt wird. Er hört etwas und lauscht an der Tür. „Ah, wie ich soeben höre…“, macht er weiter, nachdem er wieder in die Kamera gesehen hat. „…befinden wir uns im Endspurt. Soeben hat die Verteidigung ihren letzten und wichtigen Zeugen aufgerufen. Wir melden uns wieder“, meint Tom dann und David zeigt ihm, dass er nicht mehr auf Sendung ist.


****************************


Nebenan im Saal setzt sich Janet soeben auf den Zeugenstuhl. Sie fühlt sich ziemlich unwohl.
„Dr. Fraiser, Sie haben General O’Neill für Tod erklärt. Ist dass richtig“, fragt Alexa, steht von ihrem Stuhl, der Verteidigung auf und nähert sich der Ärztin.
„Ja, so ist es“, antwortet sie und spielt nervös mit ihren Fingern.
„Waren Sie mit dem Toten befreundet?“
„Ja, seit über 20 Jahren.“ Alexa steht nun vor Janet und studiert sie.
„Es hat Sie sicherlich mitgenommen, als Sie von dem Vorfall gehört haben und zum Gateraum geeilt sind?“
„Ich wusste nicht, dass es um General O’Neill ging. Man hat mich nur angerufen und gesagt, dass im Stargateraum etwas passiert ist. Als ich eintraf, war der Major schon weggebracht worden und der General bereits tot“, erklärt Janet und sieht kurz zu den Geschworenen.
„Sie haben also nicht mitbekommen,…“, deutet Alexa nun zu Joan und geht ein paar Schritte von Janet weg. „…wie meine Mandantin auf den Toten geschossen hat.“ Janet senkt den Blick.
„Nein.“ Joan, die ruhig an dem Tisch der Verteidigung sitzt, grinst nun, da sie die ganze Zeit versucht hat einen ernsten Blick aufzusetzen, doch die Aussage ihrer Tante lässt sie freudig schmunzeln.
„Wie haben Sie dann davon erfahren?“
„Ich habe den verstörten Colonel zur Krankenstation gebracht. Sie hat es mir gesagt.“


„Sie meinen, als Colonel O’Neill unter Schock stand.“
„Ja.“
„Konnten Sie es glauben“, möchte Alexa wissen und merkt, wie sich Janet vor der Frage drücken will. Sie geht wieder ein paar Schritte auf die Ärztin zu. „Konnten Sie es glauben?“, wiederholt die Anwältin die Frage und Janet sieht verlegen zu Boden.
„Nein“, antwortet sie dann und die Anwesenden tuscheln wieder.
„Ruhe“, brüllt Richter Jenkins und bringt alle zur Ruhe, in dem er wieder mit dem Hammer auf den Tisch haut.
„Sie haben es also nicht geglaubt. Stimmt es, dass Sie, nachdem Sie davon erfuhren, versucht haben den Colonel davon zu überzeugen, dass ihre Nichte es nicht absichtlich getan hatte?“
„Zuerst schon.“
„Antworten Sie nur mit Ja oder Nein“, fordert Alexa die Ärztin auf und geht an der Geschworenenbank entlang.
„Ja“, ist Janets Antwort zögerlich.
„Wie haben Sie reagiert, als der Colonel ihre Tochter verstoßen wollte?“
„Ich versuchte es ihr auszureden.“
„Und warum?“
„Ich glaubte, dass Joan nicht sie selbst war.“ Abrupt dreht sich Alexa zu Janet, da sie die Geschworenenbank entlang Richtung Zuschauerblock gegangen ist.
„Genau darum geht es heute. Würden Sie jetzt noch immer glauben, dass der Major es nicht absichtlich getan hat?“ Hastig steht Roger auf.


„Einspruch. Verleitung zur Spekulation“, wirft der Staatsanwalt ein und verhindert, dass Janet antworten kann.
„Stattgegeben“, verkündet Jenkins, wendet sich Alexa zu und Roger setzt sich wieder hin.
„Ich ziehe die Frage zurück“, entscheidet Alexa dann und geht zu ihrem Tisch. „Das hier ist ein Speichergerät“, hält die Anwältin den Scanner hoch und geht zu Janet zurück.
„Ja.“
„Wozu ist er gut?“
„Er speichert alle wichtigen Daten meiner Patienten und zeigt, wo sie verletzt sind“, erklärt Janet so kurz wie möglich.
„Verstehe. Man befestigt ihn an der Schläfe und die Daten werden auf einen Computer überspielt?“, erläutert die Verteidigerin, in dem sie das Speichergerät kurz Richtung Schläfe führt.
„So ist es.“
„Haben Sie damit auch meine Mandantin untersucht?“
„Das habe ich.“
„Was haben Sie festgestellt.“
„Wir konnten feststellen, dass sich die Hirnwellenmuster von Joan verändert haben.“
„Wir?“


„Ja, meine andere Nichte und ich.“
„Ach so. Sie konnten also zweifelsfrei nachweisen, dass Major O’Neill nicht aus freien Stücken gehandelt hat.“ Die Ärztin überlegt kurz, aber da es genau darauf hinaus läuft, kann sie nur das sagen, was sie weiß. Außerdem sie hat keine andere Wahl.
„Ja“, antwortet sie dann, senkt den Blick und Alexa lächelt dankbar.
„Danke.“ Sie dreht sich um und geht Richtung Verteidigertisch. „Keine weiteren Fragen.“
„Mr. Nickel, möchten Sie die Zeugin ins Kreuzverhör nehmen?“, erkundigt sich Jenkins.
„Nein, euer Ehren“, antwortet Roger, ohne aufzustehen und der Richter schlägt mit dem Hammer auf den Tisch.
„Die Zeugin ist entlassen“, verkündet der Richter, woraufhin Janet vom Stuhl aufsteht und zurück zu ihrem Platz geht. „Hat die Verteidigung noch Zeugen.“
„Nein, euer Ehren“, antwortet Alexa.
„Mr. Nickel, haben Sie noch Zeugen.“
„Nein.“
„Dann ist die Beweisaufnahme abgeschlossen.“


****************************


Draußen auf dem Gang

„Willkommen zurück“, spricht Tom wieder in die Kamera, da er alles verfolgt hat. „Soeben wurde die letzte Zeugin der Verteidigung vernommen und es sieht so aus, als wäre Dr. Fraisers Aussage die beste Chance für den Major für „Nicht Schuldig“ gesprochen zu werden. In ihrer Aussage hat sie angegeben, dass sie nur wusste, dass jemand im Gateraum angeschossen wurde und gab zu, als Colonel O’Neill ihr sagte, dass es Joan gewesen sei, es nicht geglaubt zu haben. Außerdem gab sie zu, dass sie mit dem Scanner erkannt habe, dass die Hirnwellenmuster des Majors verändert seien. Dies ist nun der eindeutigste Beweis, dass Joan nicht mit Absicht auf den General geschossen haben kann. Die Beweisaufnahme ist nun abgeschlossen und wie vorausgeahnt, wurde das Video nicht als Beweis zugelassen. Der Richter erlaubte jedoch, dass sich die Geschworenen in der Beratung dieses Video noch einmal ansehen dürften. Gleich werden die Anwälte ihre Schlussplädoyers halten und die Geschworenen bekommen Zeit, sich ihre Entscheidung zu überlegen. Wir melden uns wieder, sobald wir die Entscheidung gehört haben.“


****************************


Nächster Tag (17.11.2025 14 Uhr)

Vor einer Stunde haben die Geschworenen bekannt gegeben, dass sie eine Entscheidung getroffen haben. So ist der Saal, in dem Gestern die Hauptverhandlung stattgefunden hat, wieder gefüllt und jeder Platz ist besetzt. Die gestrige Verhandlung ging bis 18 Uhr und dann entließ der Richter die Geschworenen in die Beratung. Auch wenn Janet, so scheint es, eher eine Entlastungszeugin, als eine Belastungszeugin war, konnte Sam ihr nicht böse sein, da sie ja nur die Wahrheit sagte. Heute sitzt Sam links außen im mittleren Block des Zuschauerraumes und neben ihr Tamara und Jacob. Nun betreten die Geschworenen den Saal und setzen sich auf ihre Plätze. Der Colonel kann sehen, dass die Anwältin von Joan ihr etwas zuflüstert und innerlich graut es sie davor, die Entscheidung zu hören.
„Erheben Sie sich für den ehrenwerten Richter Jenkins“, ist der uniformierte Gerichtsdiener wieder zu hören. Alle stehen auf und Sam kann ihn vor der Tür stehen sehen, durch die nun auch der Richter kommt. Jenkins setzt sich auf seinen Platz.
„Bitte setzten Sie sich“, fordert er die Anwesenden auf, die auch platz nehmen und sieht zu den Geschworenen. „Sind Sie zu einem Urteil gekommen“, fragt er und die Dame, auf dem ersten Platz in der ersten Reihe, steht auf. Sie ist mittleren Alters und trägt eine Brille.
„Jawohl euer Ehren“, antwortet sie, bleibt stehen und der Richter wendet seinen Blick zum Tisch der Verteidigung.


„Angeklagte, erheben Sie sich“, weißt er Joan und ihre Anwältin an, die sofort aufstehen und wie der Richter zu den Geschworenen sehen. „Wie lautet das Urteil?“
„Wir befinden die Angeklagte Major Joan O’Neill im Sinne der Anklage…“, macht die Dame eine kurze Pause und sieht zu Joan. „…nicht Schuldig“, beendet sie ihren Spruch und mit einem Mal ist ziemlicher Tumult zu hören, da die meisten mit dem Urteil nicht einverstanden sind. Auch Sam glaubt kaum, was sie gehört hat, drum steht sie entrüstet auf und verlässt, ohne einen weiteren Blick zu Joan, den Saal. Tamara sieht kurz mit einem verwirrten zu ihrem Opa, woraufhin Beide ebenfalls aufstehen und den Saal verlassen. Am Tisch der Anklage ist Roger Nickel über das Urteil auch nicht begeistert, denn damit hat er den Prozess verloren. Währenddessen sieht Joan ziemlich zufrieden aus und schüttelt dankbar die Hand ihrer Anwältin, doch der Richter versucht wieder Ruhe in den Saal zu bringen und haut mit seinem Hammer auf den Tisch.
„Ruhe im Saal“, brüllt er und langsam kehrt wieder ruhe ein. „Ruhe“, wiederholt Jenkins und sieht zu der Dame, die den Spruch verkündet hat. „Sehr geehrte Geschworene ich danke Ihnen für die Entscheidung und damit sind Sie entlassen.“ Nun sieht Jenkins zum Major rüber. „Die Geschworenen haben Sie im Sinne der Anklage für nicht Schuldig befunden, daher verurteile ich Sie wegen Todschlags zu zehn Jahren Haft und einer psychiatrischen Behandlung. Sollte die Therapie nicht das gewünschte Ergebnis vorweisen, werden sie die komplette Strafe absitzen“, verkündet Jenkins und jetzt sieht O’Neill fassungslos aus.


Sie hatte zwar mit einer kurzen Haft gerechnet, doch in die Psychiatrie eingewiesen zu werden, behagt ihr, auch wenn sie für den Präsidenten arbeitet, nicht. „Die Verhandlung ist geschlossen“, gibt der Richter laut bekannt und haut mit dem Hammer, ein letztes Mal, auf den Tisch. Die Geschworenen, so, wie der Richter verlassen ihre Plätze und den Saal durch verschiedenen Türen. Währenddessen nehmen zwei Gerichtsdiener Joan in Gewahrsam und führen Sie durch die Tür, durch die der Richter verschwunden ist. Langsam lehrt sich der Saal und draußen auf dem Gang nimmt der Kameramann von Tom die Reaktionen der Zuschauer auf.
„Das reicht“, meint Tom und David richtet die Kamera auf den Reporter.
„Jetzt“, kommt es von David und meint damit, dass Tom sprechen kann.
„Hier ist wieder Tom Hecht. Live aus dem Gericht, wo vor ein paar Minuten der Mordprozess mit einem Nicht Schuldig beendet wurde. Nach einer langen Beratung haben sich die Geschworenen wahrscheinlich auf die Aussage Dr. Fraisers gestützt und den Major von der Schuld freigesprochen.


Richter Jenkins verurteilte den Major zu zehn Jahren Haft und einer psychiatrischen Behandlung, in der Joans geistiger Zustand überprüft und mit Sicherheit behandelt werden soll. Kurz vor dem Urteil haben Colonel O’Neill, ihre Tochter und ihr Vater den Saal verlassen. Da der Colonel vor der Kamera nichts sagen wollte, erklärte sie unter vier Augen, dass sie mehr erwartet hätte, da sie zweifelsfrei bezeugen konnte, dass es kaltblütiger Mord gewesen ist. Wir glauben, dass dies der endgültige Zeitpunkt ist, der dem Colonel klar gemacht hat, was für eine Person ihre Tochter, bzw. ehemalige Tochter ist. Wir verabschieden uns von hier aus und werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten. Auf Wiedersehen“, verabschiedet er sich und wartet einen Moment, bis David ihm das Zeichen gibt, dass die Kamera abgeschaltet ist.
„Alles klar“, meint Fulten dann und nimmt die Kamera vom Kopf. Nun machen sich die Beiden, durch das Gedränge auf dem Gang, auf den Weg ins Studio nach West Virginia.


****************************


Washington 19.11.2025 (12 Uhr)

Sofort nach dem Prozess wurde Joan in den Hochsicherheitstrakt eines lokalen Haftkrankenhauses gebracht. Dort wird sie seit zwei Tagen behandelt und eine Menge von Medikamenten verabreicht, da man glaubt, die Ursache für Joans Verhalten herauszubekommen. Zusätzlich hat man ihr einen Therapeuten gestellt, der mit ihr über das Ereignis und das Ausmaß ihres Handelns sprechen soll. Auch hat sich nach dem Prozess alles einigermaßen beruhigt. Die Presse hat vom Center abgelassen und sogar Sam hat etwas Ruhe gefunden. Heute soll die Beerdigung von ihrem Mann stattfinden. Sie hofft, dass sich das Wetter hält, obwohl Regen angesagt wurde. Zurzeit scheint noch die Sonne, auch wenn es ziemlich kalt geworden ist. Da sie noch zum Militär gehört, zieht Sam sich gerade die Uniform an. Sie steht Zuhause im Schlafzimmer vor dem Spiegel und begutachtet ihr Aussehen. Langsam kann sie sich mit dem Tod ihres Mannes abfinden, auch wenn sie seit diesem Tag, fast jede Nacht davon träumte. Jedes Mal wachte sie schreiend auf und musste feststellen, dass sie ganz allein in dem großen Bett liegt. Soeben zieht sich der Colonel die Jacke zu der Uniform an, rückt diese zurecht und atmet einmal durch.


„Das wird das letzte Mal sein“, flüstert sie, dreht sich vom Spiegel weg und nimmt ihre Mütze, die auf dem Bett liegt und setzt sie auf. Früher hat sich der Colonel immer wohl gefühlt, wenn sie die Uniform zu einem Bankett oder einer Beförderung angezogen hatte, doch heute schmerzt es sie. Die Witwe, des Generals, sieht sich noch einmal im Raum um, ob sie auch nichts vergessen hat, geht dann durch die Tür in den Flur und die Treppe ins Wohnzimmer runter, wo bereits Tamara und Jacob auf sie warten.
„Fertig“, fragt Jacob und kann das leichte Nicken seiner Tochter erkennen. Die Beiden tragen heute ihre Tok’ra Gewänder, um den General im Namen der Tok’ra die letzte Ehre zu erweisen. Nun gehen Sie gemeinsam Richtung Tür, wo Sam die Haustürschlüssel von der Kommode nimmt und das Haus verlässt. Die Tok’ramitglieder folgen ihr und bemerken nun die Limousine, die in der Einfahrt vor dem Haus steht. Der Fahrer der Limousine steigt aus, geht rechts um den Wagen herum und hält den Dreien die Tür auf.
„Danke“, meint Sam und steigt, so, wie Tamara und Jacob nach ihr, in den Wagen. Der in schwarz gekleidete Fahrer schließt die Tür, geht erneut um das Auto herum, steigt ein und verlässt langsam, über die Einfahrt, das Grundstück.


****************************


Etwa 10 Km außerhalb der Stadt wurde vor einem halben Jahr, zu ehren der vielen Offiziere, die im Kampf um den Stützpunkt gefallen waren, ein kleiner Militärfriedhof angelegt. Dort soll auch der General begraben werden, da er hier in Colorado sein Leben verbracht und dies auch dem Stützpunkt gewidmet hat. Eine Straße führt in den Friedhof hinein, neben der sich lins und rechts Gräber auf großen Feldern befinden. Die Straße ist bereits von vielen Fahrzeugen gesäumt, die den Trauergästen gehören. Viele arbeiten im Stützpunkt und einige sind extra aus Washington zur Beerdigung angereist. Unter ihnen befinden sich ein paar Senatoren, wie Paul McDogan, die dem General ein letztes Mal ihre Zuneigung bezeugen wollen. Auch Tom Hecht, der mit Zustimmung von Sam, über die Beerdigung berichten wird, befindet sich unter den Gästen. Er ist der einzige Reporter, der zur Beerdigung zugelassen wurde, da er ein enger Freund war und außerdem wird das Tor zum Friedhof bewacht, damit andere Reporter die Feierlichkeit nicht stören können. Etwa zwanzig Meter von der Straße entfernt sitzen bereits viele Trauergäste, auf einer Reihe von Stühlen, die sich rechts neben dem Sarg, der längst zur Straße steht, befinden. Vor diesem stehen zehn, mit Gewähren bewaffnete Offiziere, die die Waffen rechts von sich festhalten. Rechts vom Sarg hat sich ein grauhaariger Pfarrer, der ein weißes Gewand, mit schwarzem Kragen, trägt und eine Bibel in den Händen hält, eingefunden.


Neben ihm befinden sich noch ein Korb mit Rosen und eine hohe Schale mit Erde. Der Pfarrer wartet, bis alle Gäste eingetroffen sind und sich gesetzt haben. Unter den Gästen befinden sich, unter anderem, auch SG-14 Anführer Major Stan, Colonel Griff und Major Ping von der Alphabasis. Auch Bengal und Talesch, zwei Jaffa, wurden über den Tod des Generals informiert und reisten zur Erde. Eine schwarze Limousine nähert sich und hält einige Meter entfernt, da nur noch wenige Parkplätze frei sind. Die hintere Tür geht auf und die O’Neills steigen aus. Langsam gehen sie auf die Beerdigungsszene zu und ein kleines Lächeln huscht auf Sams Gesicht, denn Daniel und Teal’c, beide tragen einen schwarzen Anzug, kommen auf sie zu. Die Beiden waren auf verschiedenen Planeten und konnten nicht eher erreicht werden. Sie sind gestern Abend angekommen und waren über Jacks Tod ziemlich erschüttert, denn Beide hatten ihn das letzte Mal vor zwei Monten gesehen, als sie ihn im Stützpunkt besucht haben. Der Schock wurde noch größer, als sie erfuhren, dass Joan dafür verantwortlich sein sollte.
„Ich bin so froh, dass ihr da seid“, begrüßt Sie die Beiden und umarmt zuerst Daniel und dann Teal’c.


„Das hat O’Neill nicht verdient“, meint Teal’c, als er die Umarmung gelöst hat.
„Ich weiߓ, antwortet Sam leise und dann begrüßt Daniel noch Tamara mit einer Umarmung und gibt Jacob die Hand. Teal’c dagegen verbeugt sich nur kurz und die Fünf gehen dann weiter.
„Hast du Janet gesehen“, möchte Daniel wissen und der Colonel sieht ihn verwundert an.
„Sie müsste eigentlich hier sein.“ Sie erreichen die große Sitzgruppe, die vorsichtshalber unter einem Zelt, das zu allen Seiten offen ist, aufgestellt wurde. Tamara sieht nun studierend in den Himmel und bemerkt ein paar dunkle Wolken, doch sie vermutet, dass diese vorbei ziehen, da immer noch die Sonne scheint. Die erste Reihe der Sitzgruppe ist noch frei, so setzt sich Sam in die Mitte, die Beiden Tok’ra links von ihr, der Archäologe und der Jaffa zu ihrer Rechten.
„Wir sind hier zusammen gekommen,…“, beginnt nun der Pfarrer, nachdem er aufmerksam verfolgt hat, dass alle Gäste da sind, seine Rede und öffnet die Bibel. „…um einem großartigen Mann die letzte Ehre zu erweisen. Jack O’Neill ist unter tragischen Umständen aus unserem Leben gerissen worden. Keiner von uns kann verstehen, wie es dazu kommen konnte, oder was der Sinn dahinter ist. Nicht ein Mal unser Herr mag Worte dafür finden, da die Zeit für den General noch lange nicht gekommen war. Er war ein wundervoller Ehemann, ein liebender Vater, ein noch besserer Freund und ein glänzender Offizier.“


Bei diesen Worten laufen Sam Tränen über die Wangen und Tamara hält die Hand ihrer Mutter, doch währenddessen fährt unbemerkt ein weiterer Wagen durch das Tor und die Straße entlang. Ein großer schwarzer Wagen, auf dessen Kühlergrill die Buchstaben GMC abgebildet sind, fährt durch die parkenden Autos und bleibt auf der Höhe, der Beerdigung stehen. Die Tür der Rückbank, so, wie der Beifahrerseite geht auf, Janet steigt aus und gleich dahinter Joan. Vorne und hinten steigen noch zwei Männer aus, die langsam hinter Joan hergehen und diese scharf beobachten. Die Ärztin geht voraus und die Drei folgen ihr.
„Oft hat Jack sein Leben für die Erde eingesetzt, um diese vor den Goa’uld zu schützen“, erzählt der Pfarrer weiter, doch nun hört Sam ihn nicht mehr, da sie soeben die sich nähernden Personen entdeckt hat. Sie glaubt nicht, was sie da sieht und steht entrüstet auf.
„Entschuldigen Sie Hochwürden“, unterbricht sie den Pfarrer und geht auf Janet zu. Auch die anderen Trauergäste haben die Besucher bemerkt, beginnen zu tuscheln und schnell erhebt sich auch Tamara, um ihrer Mutter zu folgen. Verwundert darüber, dass der Colonel die Rede unterbrochen hat, blick der Pfarrer nun um sich.


„Was soll das“, brüllt Sam und erreicht Janet, die ein paar Meter von der Trauerfeier stehen geblieben ist, um erst mit Sam sprechen zu können.
„Sie soll an der Beerdigung teilnehmen.“ Energisch schüttelt Sam mit dem Kopf.
„Das kommt nicht in Frage. Sie hat doch alles angerichtet“, kreischt der Colonel vor lauter Wut nun und Tamara versucht ihre Mutter zu beruhigen, in dem sie sie leicht am rechten Arm berührt.
„Sie ist aber wieder die Alte“, erklärt Janet und deutet Joan an, ein paar Schritte näher zu kommen. „Die Therapie hat geholfen.“
„Nein, ich will das nicht.“
„Mum bitte“, hört sie nun Joan, die sich wirklich wieder, wie früher anhört und mit einem Mal, als hätte jemand auf diese Worte gewartet, beginnt es zu leicht zu Regnen. Die Sonne war den Wolken gewichen und ließ nun zu, dass sich ein schweres Gewitter über den Friedhof niederließ. Trotz des Nieselregens wagte sich niemand von der Stelle zu rühren. Alle starren sich nur gegenseitig an, als wären sie im selben Moment, wie der Regen einsetzte, erstarrt.


„Du wagst dich noch hierher“, ist die Stimme der Jüngsten nun zu vernehmen, die außer sich ist und wäre jemand in dieser Sekunde abergläubisch gewesen, hätte er an Schicksal oder etwas ähnlichem gedacht, denn sofort nachdem Tamara ihre Schwester, die sie immer geliebt und verehrt hatte, anbrüllte, zuckte ein riesiger Blitz über den Himmel, der von einem grollenden Donner abgelöst wurde. Der Himmel schien über diese Szene, die sich unter ihm abspielte, zu protestieren und sah zu, wie die Tok’ra ihre Mutter ein Schritt zur Seite schob. „Scher dich zum Teufel“, entweicht es ihr und wieder zeigen die Naturgewalten ihren Zorn, als Tamara ihrer Mutter zur Beerdigung zurückführt. Nicht einmal der Regen hatte sich verstärkt. Noch immer nieselte es nur und es sah wie eine Warnung an alle aus.
„Sam warte“, hält Janet die Beiden nun auf, die auch stehen bleiben. „Joan ist wirklich wieder die Alte. Sie weiß gar nicht, wie das passiert ist“, versucht sie zu erklären, da dreht sich der Colonel wieder um.


„Ich sage es nur noch einmal“, zischt sie durch ihre Zähne und wird mit einem erneuten grollen begleitet. „Lass mich damit gefälligst in Ruhe. Du bist meine Freundin, aber wenn du so weiter machst, sind wir geschiedene Leute“, droht sie und sieht dann zu den Beiden Herren, hinter der Ärztin. „Bringt sie dahin, wo sie hingehört und wehe ihr belästigt mich noch einmal damit“, erklärt sie entschlossen, dreht sich um und kehrt mit Tamara zu ihren Plätzen zurück.
„Aber Janet, ich…“, weiß Joan, nicht was vor sich geht.
„Es tut mir leid“, entschuldigt sich die Ärztin und dreht sich zu Joan. „Komm mit“, meint sie und führt sie zurück zum Auto. Zusammen mit den Männern, steigen die Frauen in den Wagen, der daraufhin losfährt und durch das Tor verschwindet.


****************************


Inzwischen sitzen die Beiden wieder und Sam muss ein paar Mal tief durchatmen, damit sie nicht vor Wut laut aufschreit. Mit ihrer Wut verziehen sich auch langsam wieder die Wolken über ihren Köpfen. Sich wundernd, was am Himmel vor sich geht, schaut der Pfarrer immer noch über sich. Zwar nieselt es weiterhin, doch Donner und Blitz waren versiegt und es deutet nichts mehr, bis auf die dunklen Wolken, auf das sonderbare Unwetter hin
„Sie können weiter machen Hochwürden“, erinnert sie ihn an die Rede, der sich daraufhin vom dunklen Himmel abwendet und zu den Trauergästen blickt.
„Natürlich. Lassen Sie uns nun Beten“, wendet er sich an alle, die nun ihren Kopf senken, die Augen schließen und ihre Hände betend verschränken. „Herr, unser Gott, wir empfehlen dir unseren Bruder Jack. In den Augen der Welt ist er tot. Lass ihn leben bei dir. Und was ihm aus menschlicher Schwäche gefehlt hat, das tilgst du in deinem Erbarmen. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.“


„Amen“, wiederholen alle und sehen wieder auf.
„Ich möchte nun das Wort an Colonel O’Neill übergeben, da sie auch noch ein paar Dinge zu sagen hat“, teilt er mit und deutet zu Sam, die nun von ihrem Stuhl aufsteht und sich den bewaffneten Männern gegenüberstellt, so, dass der Sarg zwischen ihnen steht.
„Danke Hochwürden“, sieht sie kurz dankend zu ihm und dann wieder zu den Anderen. „Zuerst möchte ich Ihnen allen danken, dass Sie dem General und mir so viel Vertrauen geschenkt haben. Es war nicht immer leicht, aber gemeinsam konnten wir doch viel erreichen. Wenn der General jetzt hier wäre, würde er meine Entscheidung nicht begrüßen, aber für mich ist es das Beste“, erklärt sie und sieht einen Moment zu Boden. „Ich werde das Militär verlassen“, gibt sie bekannt und einige, die davon noch nichts wussten, sind ziemlich überrascht. Darunter sind Daniel und Teal’c, die sofort fragend zu Tamara sehen und diese ihnen das nur nickend bestätigt. Der Archäologe kann einfach nicht glauben, dass seine Freundin das tun will. „Mein Mann würde sagen, dass ich kämpfen soll, aber die Vorfälle haben mir gezeigt, dass es für mich Zeit ist, zu gehen“, beendet sie ihre Erläuterung. „Eines wünsche ich mir jedoch und mein Mann sicher auch. Nämlich, dass Sie alle, die meinem Mann und den Prinzipien des Programms Ihr Vertrauen ausgesprochen haben, auch weiterhin dafür kämpfen. Es ist immer noch nicht klar, ob sein Tod ein makaberer Scherz oder doch ein wichtiger Grund für Jemanden oder etwas war.“


Der Colonel dreht sich von den Gästen weg, nimmt eine Rose aus dem Korb und blickt auf den Sarg, der mit der amerikanischen Flagge zugedeckt ist. „Mögest du dort Ruhe finden, wo auch immer du jetzt bist. Für mich wirst du immer an meiner Seite sein“, flüstert sie, richt kurz an der Rose, auf der sich ein paar Regentropfen befinden und legt sie auf den Sarg. Für einen Moment verharrt sie in dieser Stellung und streicht langsam über die Kiste. „Ich werde dich immer lieben“, haucht sie ihrem Mann ein letztes Mal zu und geht ein paar Schritte zurück. Der Pfarrer sieht kurz zu den Trauergästen, wo aus der hinteren Reihe ein schwarzhaariger und kräftiger Offizier aufsteht, zu den bewaffneten Offizieren geht und sich links neben den ersten Mann stellt. Auch die restlichen Trauergäste stehen auf, bleiben jedoch vor ihren Stühlen stehen.


„Achtung“, ruft der Offizier von eben, woraufhin alle Offiziere Haltung annehmen. Die bewaffneten Offiziere stehen immer noch wie eine eins hinter dem Sarg, denn sie warten auf ein bestimmtes Kommando. „Präsentiert das Gewehr“, befiehlt der Offizier und behält immer noch seine Haltung. Die Offiziere nehmen die Gewehre hoch und halten sie nun mit beiden Händen. „Rechts um“, hören sie nun den nächsten Befehl und befolgen ihn auch. „Anlegen.“ Die Männer zielen in den Himmel. „Feuer.“ Ein Knall erfüllt den ganzen Friedhof und einige Meter entfernt steigen Vögel, die sich vom Schuss erschreckt haben, aus Bäumen in den Himmel auf. „Feuer“, schreit der Offizier und ein zweiter Schuss ertönt. „Feuer.“ Die Männer schießen ein drittes Mal und sofort heben alle Militärmitarbeiter ihre Arme und halten sie gegen ihre Stirn. Bereit für den Salut. „Feuer.“ Der Letzte Schuss fällt und im selben Moment salutieren alle. Ein kurzer Augenblick, der Sam wie eine Ewigkeit vorkommt, in der der letzte Schuss ausklingt und die Offiziere stehen wieder bequem. Zwei weitere Offiziere, die sich innerhalb der Sitzgruppe aufgehalten haben, gehen links und rechts durch die Reihe, um zum Sarg zu gehen. Einer stellt sich auf die linke und der andere auf die Rechte Seite, wo sich der Pfarrer befindet.


Gemeinsam, ohne dass jemand etwas sagt, falten sie die Flagge langsam zusammen. Sam erinnert sich, dass sie das schon einmal erlebt hat, doch dies geschah im Stützpunkt und in den ersten Jahren des Stargateprogramms. Damals glaubten sie, dass Daniela auf einem Planeten gestorben war und vollzogen eine Beerdigungszeremonie. Die beiden Offiziere haben die Fahne zu einem Dreieck zusammengefaltet und tragen es gemeinsam, über den Sarg hinweg, zu Samantha, die ihre Hände ausstreckt, die Fahne entgegen nimmt und sie sanft an ihre Brust drückt. Zögernd sieht sie zu den Offizieren, die ihr mit einem Nicken, ihr Beileid ausdrücken und sich wieder entfernen. Der Geistliche beugt sich nun zum untersten Teil des Sarges und drückt auf eine Taste, die sich am Rahmen befindet, woraufhin der Sarg sich langsam in das Grab absenkt. Dann geht der Pfarrer zu Sam und legt sanft seine Hand an ihren Arm.
„Mein Beileid“, flüstert er.
„Danke Hochwürden. Ich danke Ihnen für die netten Worte.“
„Schon gut“, meint er und entfernt sich Schritt für Schritt von der beendeten Zeremonie. Auch die bewaffneten Offiziere entfernen sich langsam und gehen Richtung Straße. Alle Anderen gehen am Colonel vorbei und drücken noch einmal ihr tiefes Mitgefühl aus.


Dies dauert knapp fünfzehn Minuten und das Zelt, so, wie die Straße haben sich gelehrt. Nur Senator McDogan, die Beiden Tok’ra, Daniel, Teal’c und Tom sind geblieben.
„Wissen Sie Sam,…“, spricht Paul den Colonel an, die immer noch die Flagge an ihre Brust gedrückt hat und Beide nun langsam auf die Straße zugehen. „…wenn Sie es sich anders überlegen sollten, brauchen Sie nur bei mir anrufen und Sie bekommen Ihren Job wieder.“
„Danke Sir, aber ich brauche jetzt erst Mal abstand von dem ganzen. Heute habe ich die Uniform zum letzen Mal angezogen.“
„Natürlich, dass verstehe ich“, bemerkt McDogan, bleibt stehen und dreht sich zu den Anderen, die den Beiden folgen. „Werden Sie Ihrer Mutter helfen“, möchte er jetzt von Tamara wissen, die leicht den Kopf schüttelt. „Ich wünschte ich könnte, aber meine Pflichten bei den Tok’ra sind mittlerweile zu wichtig, dass ich sie noch länger vernachlässigen könnte“, erklärt sie und sieht bedauernd zu ihrer Mutter.


„Das ist nicht so schlimm. Ich werde schon zu Recht kommen“, meint Sam, doch das kann Tamara ihr nicht abkaufen. „Außerdem ist Janet auch noch da.“
„Meinst du, dass sie noch mit dir spricht, nachdem du sie heute so angepflaumt hast.“
„Ich kenne Janet jetzt seit über 20 Jahren und sie wird mir das nicht übel nehmen. Sie versucht es halt und ich weiß, dass sie es weiterhin tun wird.“ Erstaunt schüttelt ihre Jüngste mit dem Kopf. Auch die Anderen sehen etwas erstaunt aus.
„Mit mir kannst du jedenfalls rechnen“, wirft nun Tom ein, der links von Sam steht.
„Sehen Sie Sir. Er kann Ihnen immer berichten, wie es mir geht.“
„Da haben Sie recht“, stimmt Paul ihr zu und setzt sich wieder in Bewegung. „Dann möchte ich mich verabschieden. Denken Sie daran, Sie können mich jederzeit anrufen.“


„Natürlich Sir.“ Die Beiden schütteln sich kurz die Hände und dann entfernt sich der Senator.
„Ich muss auch los“, kommt es von Tom und küsst Sam auf die Wange.
„Bis später“, verabschiedet sie sich und der Reporter folgt dem Senator, der soeben in seine Limousine steigt, in der auch Tom einen Augenblick später verschwindet. Einen Moment sieht der Colonel den Beiden noch hinterher und dreht sich dann wieder zu den Anderen. „Wann müsst ihr Beiden weg“, möchte sie von den Tok’ra wissen.
„Leider schon in ein paar Stunden“, kommt es von Jacob und Tamara nickt. Nun sieht Sam ein bisschen frustriert aus, da sie damit gerechnet hat, dass die Beiden noch einen oder zwei Tage bleiben.
„Aber wir Beiden müssen erst übermorgen los“, wirft Daniel ein und schon sieht der Colonel wieder beruhigter aus.
„Danke“, ist Sam erfreut und die Fünf machen sich auf den Weg.


****************************


SGC 16 Uhr

Gleich steht die Abreise von Jacob und Tamara bevor. Für Sam wird es vorerst das letzte Mal sein, dass sie das Stargate zu Gesicht bekommt. Sobald sie ihren Vater und ihre Tochter verabschiedet hat, verabschiedet sie sich auch vom Stützpunkt. Wenn Daniel und Teal’c die Erde wieder verlassen, wird sie die Beiden nur bis zum Haupttor bringen, da ihr es sonst zu schwer fallen würde. Senator McDogan hat veranlasst, dass jemand anderes die Leitung im Center übernehmen wird und solange wird Major Stan das Kommando noch behalten. Er hat sich mittlerweile daran gewöhnt, auch, wenn es unter schlechten Umständen dazu gekommen ist. Das linke Stahltor geht auf, durch das Janet, Tamara, Jacob und Sam kommen. Wie Sam es voraus gesagt hatte, nahm Janet ihrer Freundin den Ausbruch bei der Beerdigung nicht krumm, sondern es blieb alles beim Alten. Auch wenn Sam so viele Male den Gateraum betreten und durch das Tor gegangen ist, so ist es für sie jetzt sehr schwer, sich vom Tor zu trennen. Die Vier nähern sich der Rampe und Sam sieht zum Kontrollraum hinauf, wo, wie die vielen Male zuvor, Davis am Pult sitzt und den Computer bedient.


„Wählen Sie das Tor an“, gibt sie nun den Befehl, denn sie ist erst wieder eine Zivilistin, wenn sie diesen Stützpunkt zum letzten Mal verlässt. Walter fackelt nicht lange, sondern gibt den Planeten der Tok’ra ein, woraufhin sich das Tor dreht, die Welle sofort herausschießt und daraus der Ereignishorizont wird. Der Colonel wendet den Blick vom Tor ab und sieht zu ihrer Tochter.
„Du weiß, dass ich stolz auf dich bin?“, fragt sie und die Tok’ra nickt mit Tränen in den Augen.
„Ich weiß Mum“, schluchzt sie und auch Sam fängt an zu Weinen.
„Komm her“, meint Sam, greift nach Tamara und nimmt sie in den Arm. „Pass auf dich auf“, mahnt sie und lässt sie langsam los. „Du wirst mir fehlen.“ Diese Mal fällt es Sam schwer, ihre Tochter gehen zu lassen, denn nun ist sie alleine und muss in ein großes Haus zurück, das eigentlich für eine ganze Familie bestimmt ist.
„Ich weiß Mum, du mir auch“, gibt sie zu und wischt sich, wie ihre Mutter, die Tränen aus dem Gesicht. Jetzt dreht sich Sam zu ihrem Vater und Beide nehmen sich, ohne, dass sie etwas sagen, in den Arm.


„Das wird schon“, entgegnet er mitfühlend und streichelt den Kopf seine Tochter. Inzwischen verabschiedet sich Tamara von Janet, wobei die Verabschiedung nicht so, wie bei ihrer Mutter ausfällt. Jacob und Sam lösen ihre Umarmung und sie blickt ihren Vater dankend an, der dann etwas lächelt. Die Beiden Tok’ra gehen, nachdem Jacob noch kurz Janets Hand geschüttelt hat, die Rampe rauf, bleiben vor dem Horizont noch einmal stehen und drehen sich um. Beide lächeln dem Colonel ein letztes Mal zu und verschwinden im Wurmloch, das sich wenige Sekunden später auflöst. Einen Moment lang fixiert sie noch das Tor, in dem ihr viele schöne Momente einfallen, die mit diesem Gegenstand verbunden sind. Der schönste Moment, der ihr einfällst ist allerdings das erste Mal, als sie mit dem damaligen Colonel O’Neill vor dem Tor stand und ihre erste Reise nahte.
„Sam“, holt Janet sie nun aus ihren Gedanken. „Sam“, wiederholt sie, da ihre Freundin nicht reagiert.
„Hm?“, kann sich Sam vom Tor losreißen und sieht zu der Ärztin.
„Wir sollten gehen“, schlägt Janet vor.
„Ok“, stimmt Sam ihr zu, lässt ihren Blick noch einmal zum Tor schweifen und langsam verlassen Beide den Gateraum durch das Stahltor, was sich kurz danach geräuschvoll wieder schließt.


****************************


Einen Tag später (20.11.2025 12 Uhr)

Stans Büro


Ein weiterer Tag, in diesen merkwürdigen Zeiten, ist vergangen und Stan wartet auf den neuen Kommandanten der Basis. Seit heute hatte er nun allein das Kommando über die Basis, doch es herrscht zurzeit eine Art Frieden. Man könnte glauben, dass es die Ruhe vor einem erneuten Sturm ist, doch man weiß nicht ob oder wann etwas passiert. Vor ihm auf dem Tisch liegt eine Ausgabe der Stadtzeitung. Er begutachtet die Titelseite, wo ein großer Artikel über das Center und die Beerdigung des Generals verfasst ist. Allerdings ließt sich Oliver nur den Artikel über die Beerdigung durch.


„Ehrenvolle Beisetzung des Generals“, ist die Schlagzeile.
„Beisetzung unter besonderen Umständen“, ist ein weiterer Satz unter der Schlagzeile.
„Gestern gegen späten Mittag wurde General O’Neill im engsten Kreis beigesetzt. Unter den Trauergästen waren auch Vertreter der noch verbliebenen Verbündeten. Tamara O’Neill und Jacob Carter repräsentierten dabei die Tok’ra, während auch zwei Jaffa dem General die letzte Ehre erwiesen. Auch einige Senatoren fühlten sich verpflichtet dem Colonel ihr Beileid zu bekunden. Die Beisetzung schien jedoch auch noch andere Personen anzuziehen. Einige Minuten, nachdem die Zeremonie begonnen hatte, trat Dr. Fraiser in Begleitung Major O’Neills auf den Plan und erklärte, dass auch Joan der Beerdigung beiwohnen wolle. Laut Aussage der Ärztin hatte die Therapie Früchte getragen und der Major sei wieder sie selbst. Colonel O’Neill, die längst nicht mehr daran glaubte, dass ihre „verstoßene“ Tochter, durch eine Therapie geheilt werden könnte, wusste dies zu verhindern. Mitten drin schien auch das Wetter wundersame Wege zu gehen. Erst schien die Sonne, doch plötzlich verdunkelte sich der Himmel und gerade, als die Trauergäste dachten, dass ein Unwetter losgehen würde, löste sich dieses auf. Das Ende der Zeremonie konnte dann ohne weitere Zwischenfälle von statten gehen. In einer kurzen Rede des Colonels ließ sie noch einmal verlauten, dass sie in kürze ihren Abschied nehmen wird und wünschte sich von den Anwesenden, dass diese weiterhin gut für das Programm und deren Verantwortlichen arbeiten. Die Zeremonie endete, zu Ehren des Generals, mit vier Salutschüssen. Ich wünsche von hier aus dem Colonel alles Gute und hoffe, dass sie auch ohne das Militär glücklich wird. Autor: Tom Hecht (CBC)


Stirnrunzelnd, dass Tom nicht nur ein guter Fernseh, sondern auch Zeitungsreporter ist, faltet Oliver die Zeitung zusammen. Irgendwie fragt er sich schon, ob Joans Therapie geholfen hat, da sie immerhin eine gute Offizierin abgegeben hat. Nun beginnt die Warterei, bis der Neue Kommandant in der Basis eintrifft und ebenfalls neue Befehle mitbringen wird. Vor allem, was wird von draußen noch Neues kommen. Kopfschüttelnd steht er auf, denn jetzt wird es mit Sicherheit noch schwieriger. Wenn der Präsident dahinter steckt, kann es sicherlich noch gefährlicher und vielleicht tödlicher werden. Er öffnet die Bürotür, geht in den Konferenzraum, stellt sich an die Scheibe und sieht zum Gate hinab. In diesem Moment wünschte er sich, dass der General hindurch kommen würde und nichts von alle dem passiert wäre.


****************************


Knapp zwei Wochen, nachdem der Präsident den Anschlag auf Jack verüben ließ, hat sich nicht großartig etwas verändert. Ein neuer Kommandant hat schließlich auf Wunsch Senator McDogans die Führung des Centers übernommen. General Michael Zyks, früherer Colonel und vertrauter des Senators ließ alles so wie es war, da er O’Neills Führungsweise übernehmen wollte und sich das Vertrauen der Untergebenen erst noch einstellen müsse. Zwar kannte er den General erst seit kurzem persönlich, aber er war schon früher von den Entscheidungen, die Jack getroffen hatte, beeindruckt. Für Sam hingegen war es eine Zeit, in der sie von ihrem Mann und dem Programm Abschied nehmen musste. Von Tag zu Tag war es für sie schwerer, sich mit seinem Tod abzufinden. Ihre Freundin Janet besuchte sie so oft, sie konnte, doch auch sie schaffte es nicht ihr zu helfen.


Die Alpträume, die sich nach Jacks Tod eingestellt hatten, kamen jetzt jede Nacht und so wachte sie ständig schweißgebadet auf. Die Beiden besuchten ein Cafe, das neu aufgemacht hatte und sprachen über belanglose Dinge. Zwischendurch allerdings versuchte Janet ihre Freundin zu einem Besuch in der Haftklinik zu erweichen, doch entweder hörte Sam ihr nicht zu, oder sie machte ihr ständig klar, dass es nichts bringen würde. Vor drei Tagen dann, als Janet ihre Nichte besuchen wollte, erklärten die behandelnden Ärzte, dass Joan einen Rückfall erlitten hätte, in dem sie auf keine Medikamente mehr ansprach und zusätzlich vier Pfleger angegriffen hatte. Daraufhin veranlasste die Klinik den Abbruch der Behandlung und der Major wurde in ein Gefängnis, außerhalb Washingtons, gebracht, wo sie nun die volle Strafe absitzen soll.


****************************


Haus O’Neill (04.12.2025 15 Uhr)

„Herzlich Willkommen“, ist Tom auf dem Fernseher im Wohnzimmer zu sehen. Sam sitzt im Schneidersitz und mit einem Jogginganzug bekleidet auf der Couch, wo sie seit einigen Tagen ihre Zeit verbringt. Ihre Stimmung ändert sich von Tag zu Tag. „Wie wir vor ein paar Stunden erfahren haben, …“, lauscht sie ihrem Freund weiter. „…wurde Joan O’Neill, der mittlerweile ihr Rang aberkannt wurde, in ein Staatsgefängnis außerhalb von Washington gebracht. In einem Interview mit dem zuständigen Therapeuten wurde uns mitgeteilt, dass Joan für kurze Zeit ihren früheren Zustand, vor der Veränderung, erreicht hatte. Offenbar wusste sie nicht, was in der Zwischenzeit passiert war. Dr. Marks erklärte, dass es sich hierbei oftmals um gespaltene Persönlichkeiten handle, wo eine dieser Persönlichkeiten unterdrückt wird und wenn sie zum Vorschein kommt von nichts mehr weiß. Da diese Fälle häufig mit Medikamenten und Gesprächstherapie geheilt werden können, konnte uns Dr. Marks keine Erklärung für ihren Rückfall geben“, beendet er diese Nachricht. „Über das Center haben wir auch Neuigkeiten zu berichten. General Zyks, der vor zwei Wochen das Kommando übernommen hat, teilte uns mit, dass…“, bricht Tom ab, da ihm von rechts ein Zettel hereingereicht wird. „Moment“, meint Tom und sieht auf den Zettel. „Wie ich gerade mitgeteilt bekomme, läuft soeben eine Pressekonferenz. Wir schalten mal rüber“, teilt Tom mit und der Presseraum des Weißen Hauses wird eingeblendet. „Meine Damen und Herren, bitte lassen Sie mich ausreden“, versucht Dave, der am Rednerpult steht, die Reporter zu beruhigen, da diese offenbar über etwas sehr aufgeregt sind. Der Presseraum ist wieder ziemlich voll und alle Reporter möchten gleichzeitig Fragen stellen.


„Sir, was soll das heißen“, ist Julia Hards Frage verständlich, da sie ziemlich schreien musste.
„Nun, wie ich eben sagte, ist das Programm unter diesen Umständen nicht mehr tragbar“, erklärt Dave und vor dem Fernseher bekommt Sam große Ohren. Jetzt wüsste sie schon gern worum es geht. „Diese ganzen Vorfälle haben deutlich gemacht, dass das Stargate die Bevölkerung spaltet und das kann ich nicht zulassen. General O’Neills Tod war kein Unfall und ich muss daraus Konsequenzen ziehen. Jemand benutzt das Stargateprogramm, um einen Krieg anzuzetteln und schreckt offenbar nicht vor Mord zurück“, klärt er die Anwesenden weiter auf und fassungslos starrt Sam den Bildschirm an. Sie kann nicht glauben, was er sich wieder für Lügen ausgedacht hat.
„Das kann er uns doch nicht wirklich weis machen“, ist sie aufgebracht und setzt sich richtig auf die Couch, um der Konferenz besser folgen zu können.
„Was haben Sie nun vor“, möchte Emily Woods wissen.
„In den letzten Wochen habe ich mir Gedanken darüber gemacht. Ich werde veranlassen, dass das Stargate weggebracht und woanders aufgehoben wird. Das Stargatecenter soll eine Art Zentrale für ankommende Schiffe sein. Wer die Erde verlassen möchte, wird dies nur noch mit Schiffen tun können. So werden auch neue Sicherheitsmaßnahmen Wirkung zeigen, denn dadurch kann verhindert werden, dass Feinde durch das Tor kommen. Wenn man uns angreifen will, werden wir den Feind direkt im Orbit bekämpfen, statt gleichzeitig ein Tor und den Orbit zu überwachen.“ Erschüttet schüttelt Sam den Kopf. Sie hat sich zwar vom Militär verabschiedet, aber zu so einer Entscheidung hätte sie und würde sie nie zustimmen.


„Glauben Sie, dass es die Bevölkerung beruhigen wird“, wirft Milli Zeuter ein.
„Miss Zeuter, seit einem halben Jahr möchte die Bevölkerung eine konkrete Entscheidung von mir, ob ich das Stargateprogramm beende oder nicht. Heute sage ich Ihnen, dass ich dieser Meinung nur zustimmen kann. Zuerst dachte ich, dass die Beendigung des Programms die Probleme nicht lösen würde, da die Goa’uld auch, durch die Teams auf anderen Planeten, bekämpft werden können, aber vorrangig sollten wir die Probleme auf diesem Planeten lösen, denn sonst bricht noch mehr Chaos aus“, meint Williams und macht eine Pause, da die Reporter ein wenig tuscheln, doch dieses Tuscheln ist eher eine Zustimmung. „Ich merke, dass Sie das begrüßen und trotz dieser Entscheidung bleibt die Alphabasis und die Stützpunkte auf anderen Welten bestehen. Von dort aus werden von jetzt an die Goa’uld überwacht und größtenteils bekämpft. Danke. Das war’s“, beendet der Präsident die Konferenz, verlässt das Rednerpult und geht, obwohl noch einige Reporter Fragen stellen wollen, durch die Seitentür hinaus. Eine Sekunde später ist Tom wieder zu sehen, der sehr überrascht wirkt.
„Liebe Zuschauer, wir…“, wird Hecht von Sam unterbrochen, die soeben den Fernseher abgeschaltet hat, sich umdreht und Richtung Haustür geht. Kurz überprüft sie das Schloss, sieht durch ein Fenster, rechts neben der Tür und geht dann die Treppe rauf.
„Jetzt ist alles vorbei“, murmelt sie, erreicht das Schlafzimmer, geht hinein und schließt die Tür.


****************************


Gegenwart knapp 7 Wochen nach Jacks Tod (23.12.2025 Kurz vor Weihnachten)

Noch immer starrt Sam, durch die Scheibe auf den zugefrorenen Teich, doch langsam kann sie sich aus ihren Gedanken lösen. Knapp zehn Minuten waren vergangen, seit sie aufgestanden war und sich ans Fenster gestellt hatte.
„Möchten Sie noch etwas bestellen“, hört sie nun die Kellnerin und dreht sich um.
„Nein, ich möchte nichts. Danke“, verneint sie die Frage und setzt sich wieder zu Daniel und Janet an den Tisch, die ebenfalls mit dem Kopf schütteln.
„Alles klar“, meint die Kellnerin daraufhin und verschwindet wieder. Sams Latte Maciatto dampft inzwischen nicht mehr sehr stark und darum nimmt sie einen kräftigen Schluck.
„Wann fliegst du wieder“, möchte Sam von dem Archäologen wissen und dieser sieht nachdenklich aus.
„Um drei. Warum?“ Sam sieht kurz auf die Uhr.
„Ich werde dich begleitet“, hat sich die Witwe entschieden und ihre Tischnachbarn sehen überrascht aus.
„Warum“, möchte die Ärztin wissen und studiert ihre Freundin.
„Ganz einfach. Es hält mich hier nichts mehr.“
„Aber…“, will Janet widersprechen, doch Sam hebt schnell ihren Finger, um ihre Freundin zu stoppen.


„Nein Janet, fang bitte nicht wieder an. Außerdem möchte ich etwas unternehmen“, erklärt der ehemalige Colonel und wendet ihren Blick zu Daniel.
„Das freut mich“, lächelt Daniel erfreut.
„Du fliegst doch zur Alphabasis?“
„Natürlich. Von dort ist es immer noch am einfachsten die Planeten zu wechseln.“ Sam lächelt nun auch und nickt.
„Das stimmt.“ Janet dagegen sieht immer noch etwas skeptisch aus.
„Bis du dir wirklich sicher. Immerhin will der Präsident ein Kriegsgericht anberaumen, oder war es ein Militärgericht“, ist sich Janet nicht mehr so sicher.
„Ja ich bin mir sicher und es interessiert mich nicht“, duldet Sam keinen Widerspruch mehr. Zum ersten Mal, seit Jacks Tod, fühlt sie sich nicht mehr leer, sondern ihr ist klar geworden, dass Kampf immer noch besser, als nichts tun, ist. Erleichtert über ihre Entscheidung lächelt sie wieder und atmet ein paar Mal durch. „Dann fange ich gleich an zu packen“, teilt sie den Beiden mit.


„Wenn du willst, helfe ich dir.“
„Gerne“, ist sie über Janet Vorschlag froh und trinkt wieder an ihrem Kaffee, der nach zwei weiteren Schlücken alle ist. Auch Daniel und Janet leeren ihre Tassen und der Archäologe winkt die Kellnerin zurück an den Tisch.
„Wir möchten gerne zahlen.“
„Ah. Ok.“ Die Kellnerin sieht kurz auf das PDA Gerät und blickt dann erneut zu Daniel.
„Das macht 3,50“, teilt sie mit, woraufhin Daniel nach seiner Brieftasche greift, das Geld herausholt und der Kellnerin noch einen Doller Trinkgeld überreicht. „Danke schön“, ist sie überrascht. „Noch einen schönen Tag“, wünscht sie den Dreien, steckt das Geld in ihre überdimensionale Geldtasche und kümmert sich um andere Gäste, die soeben durch die Tür kommen.


„Das war aber nett von dir“, ist auch Sam von dem Trinkgeld überrascht.
„Na, sie war doch sehr nett“, stellt Daniel klar, woraufhin alle gleichzeitig vom Tisch aufstehen und hinausgehen.
„Puh, ist das kalt“, versucht Sam sich mit Armreiben zu wärmen. Die Beiden nicken und Daniel sieht auf seine Uhr.
„Treffen wir uns dann im Center“, möchte der Herr, in der Runde, wissen und seine Freundin nickt. „Gut, bis später.“
„Tschau“, kommt es von den Frauen, die sich schnell zu Janet Wagen begeben, einsteigen und vom Parkplatz fahren. Der Archäologe hat sich inzwischen mit dem Transporter zurück zum Center transportiert.


****************************


Zwei Stunden später

Noch eine knappe Stunde, bis Sam die Erde verlässt. Alles was sie brauchen könnte, hat sie bereits eingepackt und gerade sitzt sie im Wohnzimmer auf der Couch.
„Ich hoffe, du passt auf das Haus auf.“
„Mach dir keine Gedanken. Es wird nichts dran kommen“, versichert Janet, die Sam gegenüber im Sessel sitzt. Nun steht Sam auf, geht auf den Kamin zu und sieht sich ein Bild auf dem Sims an. Es ist ein Foto von ihr und Jack.
„Er fehlt dir.“
„Und wie. Deshalb muss ich endlich raus hier“, erklärt sie und dreht sich zu Janet. „Dieses Haus ist eine einzige Erinnerung.“ Langsam geht die Witwe auf die Terrassentür zu, sieht hindurch und verschränkt die Arme. „Allein dieser Garten könnte einem Geschichten erzählen.“


„Du wirst sehen. Auf der Alphabasis wirst du auf andere Gedanken kommen.“
„Das will ich hoffen“, meint Sam und dreht sich wieder um. „Lass uns gehen.“
„Ok.“ Janet steht auf und die Beiden gehen Richtung Tür, wo sie ihre Jacken anziehen und Sam ihren gepackten Koffer in die Hand nimmt. „Gib mir den Koffer. Ich bringe ihn schon zum Auto.“
„Mhm“, ist Sam einverstanden, reich der Ärztin den Koffer, die dann nach draußen verschwindet. Mrs. O’Neill nimmt den Haustürschlüssel von der Kommode und geht noch einmal Schritt für Schritt durch die Wohnung. Sie weiß nicht, wie lange sie weg sein wird, doch eines weiß sie sicher, dass ihr das Haus bei ihrer Rückkehr bestimmt noch leerer vorkommt. Sam beendet ihre Runde, indem sie noch einmal am Kaminsims vorbei geht und das gemeinsame Bild mit Jack leicht berührt. „Ich hoffe, du wirst stolz auf mich sein.“ Sie lässt das Bild los, geht zur Haustür und dreht sich noch einmal um. Betroffen und erleichtert zugleich öffnet sie die Tür, geht hinaus und es bleibt dieser Hoffnungsschimmer zurück.


****************************


Am Stargatecenter angekommen, erlebt Sam eine Überraschung, denn Wachen existieren nicht mehr. Janet fährt auf den Parkplatz, hält auf ihrem Stammplatz, da sie noch von Zeit zu Zeit hier arbeitet und die Beiden steigen aus.
„Keine Wachen mehr“, stellt Sam mit einem erneuten Blick auf die Einfahrt fest und holt aus dem Kofferraum ihren Koffer.
„Tja, dieser Stützpunkt ist nur noch eine Art Zoll, wo die Leute überprüft werden, bevor sie in die Städte dürfen“, erklärt die Ärztin und die Beiden gehen zum Fahrstuhl, wo Sam auf den Knopf drückt.
„Einfach unglaublich“, ist Sam erschüttert, doch Janet kann nur mit den Schultern zucken. Die Türen des Aufzugs öffnen sich, die Beiden steigen ein und dieser fährt, ohne Zwischenstopp bei Ebene 2, nach unten.


„Ich überprüfe nur, ob die Reisenden gesund sind, ansonsten arbeite ich die meiste Zeit im Militärkrankenhaus“, berichtet Janet und ein paar Minuten später hält der Lift auf Ebene 28, wo die Beiden aussteigen. Sofort bemerkt Sam, dass die Gänge weniger Licht haben.
„Sag bloß, dass Strom gespart werden muss.“
„So ist es. Die Gelder sind ziemlich gekürzt worden.“ Ungläubig darüber, was alles passiert ist, gehen die Beiden Richtung Kontrollraum. Durch die kleine Treppe erreichen sie den Raum und Sam staunt nicht schlecht, denn ein ihr nicht Unbekannter sitzt am Computer.
„Davis“, ist der ehemalige Colonel überrascht und dieser dreht sich um.
„Colonel O’Neill“, begrüßt er sie und steht auf.
„Nicht mehr Davis. Nur Mrs. O’Neill“, korrigiert sie ihn.
„Oh. Natürlich. Schön Sie zu sehen“, begrüßt er sie und Beide schütteln sich die Hände.
„Gleichfalls. Sie arbeiten immer noch hier“, fragt sie, nachdem sie sich losgelassen haben.
„Ja, ich wollte nicht weg“, gibt Walter zu.
„Sie sind wohl sentimental“, stellt Sam fest und Davis nickt.


„Ein bisschen.“ Sam lächelt, da sie immer noch erstaunt darüber ist, dass Walter noch immer hier arbeitet.
„Und wer leitet die Flugzentrale?“, möchte Sam nun wissen.
„Das tue ich“, hören die Drei nun und sehen zur Treppe, wo gerade Major Stan den Raum betritt. Der ehemalige Colonel kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Sie hatte eher mit Anderen, die hier arbeiten würden, aber nicht mit den Beiden gerechnet.
„Hallo Major“, begrüßt sie Oliver, der auf die beiden Frauen zugeht.
„Mrs. O’Neill“, begrüßt Stan sie mit einem Nicken. „Es freut mich Sie hier zu sehen.“
„Danke. Ich begleite Daniel zur Alphabasis.“
„Verstehe. Er müsste gleich kommen“, stellt er fest, nachdem er auf seine Uhr gesehen hat. „Davis, gehen Sie bitte wieder an die Arbeit.“
„Jawohl Sir“, antwortet Walter, wie immer, im höflichen Ton und kehrt an seinen Platz zurück.
„Was ist eigentlich mit General Zyks passiert?“


„Er wurde nach Washington beordert. Der Präsident dachte wohl, dass ein General nicht für diese Arbeit gemacht ist“, ist Oliver ein bisschen grantig.
„Ich verstehe, was Sie meinen“, kommt es von Sam und sieht kurz zu ihrer Freundin.
„Sir, das Frachtschiff ist zum Abflug bereit“, teilt Davis nun mit.
„Verstanden.“ Mrs. O’Neill geht nun ein paar Schritte weiter in die Zentrale hinein und sieht durch die Scheibe. Der Gateraum ist zum Transportraum geworden, denn die Rampe, das Stargate und alle technischen Geräte sind verschwunden. Nur ein runder Kreis in der Mitte des großen Raumes zeigt an, wo sich die Leute hinstellen müssen.
„Man muss sich erst an den Anblick gewöhnen“, hört sie Walter neben sich, der ihren Blick bemerkt hat.
„Das…Das ist…“, findet sie keine Worte. „Das ist einfach furchtbar“, glaubt sie es nicht. Soeben betritt Daniel den Transportraum und bemerkt Sam in der Zentrale.
„Da bist du ja. Wir müssen los“, macht Daniel ihr klar.
„Das stimmt“, kommt es von Stan, woraufhin sich die Witwe umdreht und nickt. Sie hat noch immer den Koffer in der Hand, drum geht sie nun zu Janet.
„Wir sehen uns bestimmt wieder“, hofft sie und verabschiedet sich von Stan und Davis.


„Bestimmt“, antworten beide Offiziere gleichzeitig. Dann verlassen die beiden Frauen den Raum über die rechte Treppe und betreten den Transportraum, der noch größer, als zuvor wirkt.
„Komm stell dich hier hin“, weißt Daniel sie an, sich rechts neben ihn zu stellen, während Janet außerhalb des Kreises stehen bleibt.
„Viel Glück“, wünscht die Ärztin ihrer Freundin, die jetzt neben dem Archäologen steht.
„Danke“, bedankt sich Sam und lächelt ihrer Freundin noch einmal zu.
„Dr.“, hören die Drei Oliver aus der Zentrale.
„Ja, ich komme.“ Dr. Fraiser verlässt den Raum, die Stahltore werden geschlossen, der Raum wird von dem Strahl erhellt und in diesem verschwinden der Archäologe, so, wie die Witwe. Im Orbit kreist ein kleines Transportschiff der Tok’ra, auf dem die Beiden nun auftauchen.
„Hallo Jona“, begrüßt sie den Tok’ra. Dieses Mal wirkt sie weniger überrascht und setzt sich rechts neben ihn an das Kontrollpult.
„Hallo“, grüßt er sie auch und nickt kurz Daniel zu, der sich an das Kontrollpult für die Ringe stellt. „Jona an Zentrale. Paket eingetroffen“, übermittelt er nun, woraufhin sich Sam über die Worte wundert und zu Daniel sieht, der jedoch mit den Schultern zuckt.
„Verstanden. Gute Reise und viel Glück“, ist Walter über Funk zu hören. Jona aktiviert den Antrieb verlässt den Orbit, öffnet ein Hyperraumfenster und das Transportschiff verschwindet.


****************************


Zur selben Zeit einige hundert Kilometer von Colorado Springs entfernt, wird eine Zellentür geöffnet und jemand betritt eine kleine dunkle Zelle, in die nur wenig Licht dringt. Eine mittelgroße Frau, mit Uniform leuchtet, mit einer Taschenlampe, in die Zelle hinein und findet jemand sitzend auf dem Zellenbett. Es ist Joan, die im Schneidersitz gegen die Wand gelehnt zur Tür sieht und lächelt.
„Ist sie das Sir“, möchte die Wärterin wissen und geht, auf Joan leuchtet, einen Schritt in die Zelle hinein, um jemand anderem Platz zu machen.
„Ja, dass ist sie“, erkennt Joan nun, wer es ist. Philippe Patrice betritt die Zelle und hält Joan seine Hand hin. Für einen Augenblick sieht die Wärterin ängstlich aus und geht wieder Richtung Tür.


„Seien Sie vorsichtig Sir“, rät sie ihm, doch Philippe lässt sich davon nicht ablenken, sondern geht einen weiteren Schritt auf die Gefangene zu und wartet immer noch darauf, dass Joan nach seiner Hand greift.
„Nur zu. Es kann weiter gehen“, deutet er an und das Grinsen in Joans Gesicht wird größer. Sie ergreift Patrices Hand, löst den Schneidersitz und steht auf.
„Ich habe mir schon gedacht, dass sie kommen würden“, meint Joan daraufhin und dann fängt Philippe an zu grinsen.
„Wie schön. Dann kommen Sie“, ist er erfreut und hält ihr seinen Arm hin, damit sie sich einharken kann. Das tut sie auch und bevor die Beiden die Zelle verlassen, winkt sie der Wärterin noch einmal mit einem gehässigen Blick zu.
„Tschau. Tschau“, verabschiedet sich die Mörderin mit einem hämischen Lächeln und lässt eine vor Angst schlotternde Wärterin zurück.


Fortsetzung folgt....


Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.