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Das O’Neill Attentat (6) von Jupedo19

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Kapitel 2

Immer noch richtet der Major die Waffe auf ihre Mutter, die ihren Blick senkt und zu ihrem Mann sieht. Soll sie doch schießen. Was macht das jetzt noch aus. Ihr Mann liegt hier mit blutenden Wunden, die nicht zu stillen waren, auf dem Boden. Die Welt um sie herum kümmert sie jetzt nicht, sondern nur, dass ein Arzt kommt und ihrem Mann endlich helfen kann. Mit einem Mal und ohne, dass sie jemals daran gedacht hatte, sieht sie im Augenwinkel helle Funken, die Joan umgeben und diese einen Moment später zusammenbricht. Joan wurde mit einer Zat ausgeschaltet. Schnell schaut Sam zum Geschehen, doch das ist bereits vorbei. Gerade betreten zwei Soldaten, die Davis offenbar gerufen hatte. Einer von ihnen hat Joan ins Land der Träume geschickt und nun tragen Beide zusammen den Major hinaus. Auch das Tor hat Walter, nachdem er die Nachricht gesendet hat, abgeschaltet.
„Sssaaammm“, krächzt Jack jetzt und bekommt die Aufmerksamkeit des Colonels zurück. Sie kann sehen, dass er dieses Mal sogar Blut spuckt. „Hör…mir…zu“, fordert er seine Frau auf und Blut läuft an seiner Wange entlang.


„Sscchh. Nicht sprechen“, flüstert sie, wischt das Blut mit ihrem Daumen ab, streichelt weiterhin seine Wange und sieht auf. „Einen Arzt“, schreit sie nun mit Angst in ihrer Stimme und da greift Jack nach ihrer freien Hand. In seinem Blick kann sie erkennen, dass es wirklich ernst ist und langsam füllen sich ihre Augen mit Tränen.
„Sie…dafür“, flüstert er stotternd und nimmt seine ganze Kraft zusammen. „…kann nichts. …ist…gut“, wispert er nun halbe Sätze und eine Träne läuft ihr über die Wange.
„Nein. Bitte bleib bei mir“, fleht sie und da Jacks Kraft schnell nachlässt, hört sie nicht mehr, was er sagt. Sie beugt sich, bis ihr Ohr an seinem Mund ist, runter und versucht seinen Worten zu lauschen.
„…dir sein“, kann sie gerade noch so verstehen, hebt leicht ihren Kopf und jetzt streckt Jack langsam seinen Arm aus, um mit seiner allerletzten Kraft ihre Wange zu streicheln. „Ich liebe dich“, kann er endlich einen ganzen Satz sagen und haucht ihn ihr zu, da sie immer noch nah an seinem Gesicht ist und dann sackt er in sich zusammen. Seine Hand fällt zurück auf den Boden, er schließt seine Augen und sein Kopf kippt zur Seite. Verzweifelt schüttelt sie am leblosen Jack und Tränen laufen über ihr Gesicht.


„Nein. Jack. Neeeeiiiinnnn“, schreit sie aus Leibeskräften und wacht gleichzeitig in ihrem Bett auf. Kerzengrade sitzt sie im Bett, ist schweißgebadet und atmet schwer. Sofort sieht sie sich um, um sich zu vergewissern, wo sie ist und erkennt es als ihr Schlafzimmer. Langsam dreht sie ihren Kopf, um auf die rechte Seite des Bettes zu sehen, doch die ist leer. Ihr Atem hat sich etwas beruhigt, so sinkt sie deprimiert und traurig zurück in die Kissen und starrt auf die leere Seite des Bettes. Fast zwei Monate ist es jetzt her und noch immer hat Sam den Tod ihres Mannes nicht richtig verkraftet. So träumte sie Nacht für Nacht von dem Mord an ihrem Ehemann, den ihre gemeinsame Tochter kaltblütig beging und hatte etwas in Gang gesetzt, was einfach nur unglaublich war. Joan war dem Bösen verfallen, Sam hatte ihren Job aufgegeben, bevor sie gefeuert werden konnte und die Erde? Nun ja. Die Erde war nicht mehr dieselbe. Der Präsident hat das Stargateprogramm unglaublich schnell einstellen können und das Tor an einen anderen Ort bringen lassen. Er war schon lange nicht mehr derselbe, aber das wissen auch nur ein paar Leute aus dem Senat und Personen, die dem General und den Verbündeten ihre Treue geschworen hatten.


Mit einem Mal schreckt Sam hoch, denn das Telefon klingelt, doch sie sieht nur kurz auf die Uhr, die gerade acht zeigt, legt sich zurück, doch das Telefon klingelt weiter. Nach etwa drei weiteren Malen, endet es und Sams Stimme ist zu vernehmen.
„Sprechen Sie nach dem Piep“, ertönt ihre Stimme über den Lautsprecher, des Anrufbeantworters, worauf der typische Ton folgt.
„Sam? Bist du da?“, ist Janet zu hören. „Komm schon. Bitte nimm ab“, fordert sie Sam auf und wartet ein paar Sekunden. „Du kannst nicht ständig im Bett bleiben. Wir müssen langsam mal etwas unternehmen, aber das weißt du selber. Ich habe heute eine Nachricht erhalten. Alle militärischen Offiziere, die Mitarbeiter des SGC’s waren, sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden“, teilt die Ärztin mit. Erschrocken hebt Sam ihren Kopf und lauscht weiter Janets Nachricht. „McDogan vermutet, dass der Präsident das schön länger geplant hat. Bitte ruf mich zurück“, sind die letzten Worte von Janet zu hören und kurz darauf legt sie auf. Der ehemalige Colonel sinkt lustlos zurück ins Bett und denkt über die Worte nach. Sie hat nicht einmal Lust, sich gegen diesen Tyrannen zu wehren. Jetzt nicht mehr. „Gut, dass du das nicht mehr erleben musst“, denkt sie und ist keine Minute später wieder eingeschlafen.


****************************


Ein paar Stunden später

Die Haustür geht auf und Schritte sind auf der Treppe zu hören, doch Sam schläft so tief, dass sie das gar nicht mitbekommt. Leise wird die Schlafzimmertür geöffnet und es nähert sich jemand ihrem Bett. Schlagartig schreckt Sam aus dem Schlaf und ihrem erschreckten Ausdruck folgt ein erleichtertes Lächeln, denn Janet steht neben ihrem Bett.
„Los, steh endlich auf“, fordert sie ihre Freundin sofort auf und zieht die Bettdecke zur Seite. „Du brauchst frische Luft.“
„Nein. Ich will nicht“, murrt Sam und zieht die Bettdecke zurück. Janet schüttelt mit dem Kopf und setzt sich auf die Bettkante.
„Ich weiß, wie du dich fühlst, aber du kannst dich nicht ewig hier verstecken.“
„Ich kann es doch versuchen.“
„Nein, dass kannst du nicht. Seit fast einer Woche liegst du hier. Jetzt steh auf und wir gehen einen Kaffee trinken.“
„Also schön“, ist ihre Antwort, strampelt sich von der Decke frei, steht auf und verschwindet im Bad. Erst jetzt bemerkt Sam, wie viel Kraft sie dieser Monat gekostet haben muss, denn sie hat verheulte und Ringe unter den Augen.


Schnell wäscht sie ihr Gesicht und legt so viel Rouge auf, dass sie schon wieder menschlicher aussieht. Danach zieht sie sich eine Jeans und einen Rolli an, da es noch immer frisch draußen sein muss.
„Willst du zu ihr gehen“, möchte Janet wissen, als Sam wider aus dem Bad kommt.
„Wen besuchen?“, fragt sie, ohne ihre Freundin anzusehen und Janet rollt mit den Augen.
„Vergiss es“, meint Janet dann und folgt Sam durch die Schlafzimmertür in den Flur.
„Hast du etwas von Daniel gehört“, möchte Sam schon freundlicher wissen und geht die Treppe ins Wohnzimmer runter.
„Ja, er wollte uns im Cafe treffen.“
„Schön, dann lass uns gehen.“ Der ehemalige Colonel, zieht sich eine Jacke über, nimmt den Wohnungsschlüssel von der Kommode, die neben der Tür steht und Beide gehen hinaus. Draußen in der Einfahrt steht Janets Auto neben dem Jeep, auf dessen Kühlergrill GMC zu erkennen ist, den Jack für seine Familie gekauft hatte. Sie brachte es noch nicht übers Herz den Wagen zu verkaufen, doch ein paar Dinge fragte sie sich schon. Wofür brauchte sie noch so einen großen Wagen, wenn sie nun allein wohnte.


Die beiden Frauen steigen ins Janets Wagen, ein silberner Ford Focus, verlassen das große Grundstück, auf dem nur noch eine einsame und traurige Frau wohnt und machen sich auf den Weg in die Stadt. Bis auf das Radio ist es sehr still im Auto. Sam beobachtet die Gegend, an der sie vorbeifahren und denkt an nichts. Lange kann sie nicht vor sich hinstarren, denn soeben fährt Janet, nach knapp zehn Minuten, auf den Parkplatz eines Cafes, das schon ihr Stammplatz geworden ist. Das Cafe Treloné hat erst vor kurzem aufgemacht und doch ist es sehr beliebt.
„Wir sind da“, holt Janet die blonde Frau aus ihrer Starre und stellt den Motor ab.
„Mhm“, ist Sams Antwort, steigt aus dem Wagen und beginnt zu lächeln, denn ein paar Meter von ihnen entfernt steht Daniel und wartet auf sie. „Daniel“, freut sie sich und fällt ihm um den Hals.
„Hi Süße“, begrüßt er sie und nickt Janet zu, die sich zu ihnen gesellt. „Wie geht’s dir“, fragt er, nachdem Sam die Umarmung gelöst hat.


„Wie es jemandem schon gehen kann, der seine halbe Familie verloren hat.“ Daniel sieht kurz zu Janet, die nur mit den Schultern zuckt. Sie hat so etwas schon befürchtet. Ihre gemeinsame Freundin ist in Depressionen verfallen und kann, bis auf den tragischen Verlustes ihres Mannes und den hinterhältigen Verrat ihrer Tochter, an nichts anderes mehr denken.
„Lasst uns reingehen. Es ist noch ziemlich frisch“, schlägt Janet vor und die Beiden nicken. Langsam verlassen die Drei den Parkplatz und betreten das warme und wohl duftende Cafe, dass um diese Zeit weniger gut besucht ist. Rechts neben dem Eingang sitzen ein paar Pärchen und frühstücken.
„Setzen wir uns dort hin“, deutet Janet nach links, neben dem Eingang. In einer Ecke, an großen Fenstern steht ein großer Tisch, der den Blick auf einen kleinen zugefrorenen Teich freigibt.
„Meinetwegen“, ist Sam eher lustlos und folgt den Beiden. Kaum haben sie sich gesetzt, kommt auch schon eine Kellnerin.
„Guten Morgen. Was darf ich Ihnen bringen?“, möchte die blonde Frau in einem höflichen Ton wissen.


„Ich nehme eine Latte“, bestellt Sam und sieht zu Janet, die links neben ihr sitzt.
„Dasselbe.“ Die Kellnerin notiert die Getränke auf einem PDA ähnlichem Gerät und sieht zu dem Herrn in der Runde.
„Einen normalen Kaffee“, ist Daniels Bestellung, nachdem er auf dem Tisch einen Zuckerstreuer entdeckt hat. Die Dame nickt, gibt das Getränk ein und wuselt sich durch die Tische davon.
„Wie war dein Flug“, richtet sich Sam an Daniel, der rechts von ihr sitzt.
„Lang natürlich. Wenigstens konnte ich den Transporter hierher nehmen.“ Sam nickt verstehend, da die Benutzung der Transporter noch mehr eingeschränkt wurde. Sie sind nun so eingestellt, dass nur bestimmte Orte anwählbar sind.
„Wie ist es da draußen so“, möchte sie weiter wissen.
„Nicht gut. Die Narris haben seit…“, bricht Daniel ab. „Na ja. Sie haben unseren Besuch wieder verschoben.“ Sam schüttelt leicht den Kopf. Wenn Jack nicht getötet worden wäre, dann hätten sie längst ihren Besuch bei den Narris gehabt und wüssten sicher ein paar Dinge mehr. „Die Allianz bricht weiter auseinander“, berichtet der Archäologe weiter. „Es sind immer noch die Tok’ra und die Jaffa, die weiterhin zu uns halten, aber das ist auch nur noch eine Frage der Zeit.“


„So…“, hören sie die Kellnerin, die sich mit den Getränken nähert. „…zwei Latte Maciatto und einen Kaffee“, verteilt sie die Kaffees auf dem Tisch, die Drei nicken ihr dankend zu und sie verschwindet wieder.
„Weißt du, wie es Tamara geht?“
„Soweit gut. Sie vermisst dich.“
„Ich sie auch. Wäre diese vertrackte Situation nicht, dann wäre sie sicher wieder hier bei mir.“
„Bestimmt“, stimmt Janet zu und legt ihre Hand beruhigend auf Sams.
„Was ist mit den Dorranan?“, erkundigt sich Sam, doch Daniels Blick verheißt nichts Gutes.
„Nichts. Kein einziges Wort.“
„Verdammt“, ist Sam sauer. Wir hätten etwas tun können, aber…“, unterbricht sie und senkt ihre Stimme. „…der Präsident wird immer bekloppter“, meint sie und sieht zu Janet.
„Er will alle Offiziere, die im Center gearbeitet haben, vor ein Kriegsgericht oder ein Militärgericht stellen“, erzählt Janet weiter, das sie den Blick verstanden hat und dem Archäologen fällt die Kinnlade herunter.
„Was. Das darf nicht wahr sein.“


„Ich weiß und vor allem, welches Verbrechens haben wir uns schuldig gemacht? Die Galaxie erforschen zu wollen?“, stellt die blonde Frau eine rhetorische Frage.
„Hast du eigentlich…“, will Daniel eine Frage stellen, merkt dann aber das leichte, aber energische Kopfschütteln von Janet.
„Was?“, will Sam wissen und bemerkt den Blick der Ärztin.
„Wenn du wissen willst, ob ich mit ihr gesprochen oder sie besucht habe, dann ist „Nein“ meine Antwort. Sie gehört nicht mehr zur Familie“, offenbart sie und trinkt einen Schluck von ihrem Latte.
„Sam“, ist der Archäologe entrüstet. „Wie kannst du das sagen?“
„Wieso sollte ich etwas anderes sagen? Das kann und werde ich nicht. Ich habe nur noch eine Tochter. Baster.“ Ihr Freund schüttelt den Kopf, denn wissbegiriege Wissenschaftlerin hat sich ganz schön verändert. Seit Jacks Tod ist sie nicht mehr die einfühlsame und verständige, sondern egozentrisch und kaltherzig. Vor allem ihrer Tochter gegenüber. Nun steht Sam auf und um in Ruhe durchatmen zu können, stellt sie sich, mit verschränkten Armen, ans Fenster. Auch Janet und Daniel sagen nichts mehr, sondern nippen abwesend an ihren Kaffees. Währenddessen ist Sam in ihren Gedanken versunken und lässt die letzen Wochen noch einmal Revue passieren.


****************************


Zurück im Gateraum

„Nein. Jack. Neeeeiiiinnnn“, ist Sam verzweifelt, rüttelt immer noch an ihrem Mann und erst jetzt kommt Janet mit einigen Pflegern und einer Rolltrage. Die Wachen haben Joan ja bereits weggebracht und eingesperrt.
„Oh mein Gott“, kann Janet es nicht glauben und hockt sich hin, um den Puls des Generals zu fühlen. „Kein Puls. Schnell den Defibrillator“, ruft sie einem Pfleger zu, der ihn ihr sofort reicht und die Ärztin stellt ihn neben Jack auf den Boden. Sie beugt sich zu ihrer Freundin. „Sam, hör mir zu. Du musst ein bisschen Platz machen.“ Auch wenn Sam unter Schock steht, versteht sie es und rutscht nach hinten, so dass sie an der Wand zum Kontrollraum lehnt. „Also gut. Sauerstoff“, gibt sie einem zweiten Pfleger Anweisungen und der dritte Pfleger hält sich für Herzmassagen bereit. Janet schaltet den Defi ein und hält die Paddles an Jacks Brust. „Auf 300 laden“, richtet sie sich an den ersten Pfleger.
„Fertig.“


„Und weg“, ruft Janet, während die Stromschläge Jacks Körper zucken lassen, doch nichts geschieht.
„Nulllinie“, berichtet Pfleger Nummer 1, der den Monitor des Defibrillator beobachtet.
„Auf 360 laden.“
„Fertig.“
„Und weg.“ Jacks Körper zuckt erneut zusammen und im selben Moment geht auch ein Ruck durch Sam, die das Geschehen von ihrem Platz beobachtet. Sie hat ihre Beine zusammengezogen und ihre Arme auf ihnen abgestützt, weil ihre Hände voll von Jacks Blut sind.
„Immer noch Nulllinie“, hört sie nun, kann die Informationen aber nicht wirklich verarbeiten.
„Noch mal 360“, versucht Janet alles, was sie kann, doch sie glaubt nicht, dass es funktioniert.
„Fertig.“
„Und weg.“ Wieder hebt und senkt sich der Körper durch die Stromstösse, doch auch dieses Mal zeigt sich keine Veränderung. „Er ist Tod“, flüstert Janet und legt die Paddles zurück in die Vorrichtung des Difibrillators. „Er war zu schwer verletzt“, versucht sie eher sich glauben zu machen, als den Anderen und wendet sich an den zweiten Pfleger, der zwischen den Wiederbelebungsversuchen versucht hat, Jack, mit einer Atemmaske, zu beatmen. „Bringen Sie ihn in die Krankenstation. Ich komme gleiche nach.“


Der Pfleger, so wie seine Kollegen nicken, heben die Leiche auf die Trage, die sie schnell zusammengeklappt haben, bedecken ihn mit einem Tuch, fahren die Trage wieder aus und verlassen den Gateraum. Der Colonel hat gar nicht mitbekommen, dass Janet ihren Mann für Tod erklärt hat und er bereits weggebracht wird. Sie sitzt noch immer an der Wand und starrt auf die Stelle, wo Jack gerade noch lag.
„Sam“, versucht Janet sie nicht zu erschrecken, obwohl ihr der Schock genauso tief in den Knochen sitzt, wie ihrer Freundin. „Sam“, tippt sie den Colonel an, die sie nun mit tränenerfüllten Augen ansieht. „Komm mit. Wir machen dich erst mal sauber“, spricht sie ganz ruhig und hilft Sam beim aufstehen. Langsam gehen die Beiden Schritt für Schritt Richtung Ausgang und bevor sie verschwinden, sieht Janet kurz zum Kontrollraum, wo Davis ihnen nachsieht und Fraisers Blick verstanden hat, der ihm für die Hilfe, auch wenn es bereits zu spät war, danken sollte. Das Stahltor schließt sich und es ist mucksmäuschenstill.


****************************


Im Kontrollraum sind noch immer alle darüber geschockt, was sie soeben gesehen haben. Alle können froh sein, dass sie zu den Leuten gehören, von denen Davis meint, dass sie Vertrauenswürdig sind, denn sonst würde dieser Vorfall in Windeseile in den Nachrichten landen. Davis dreht sich zu den Anderen, die langsam aus ihrer Starre kommen und flüstern.
„Also…“, meint Davis während er selbst ein wenig durchatmet. „…was wir gerade gesehen haben, bleibt in diesem Raum. Sollte die Presse davon Wind bekommen, wird es ziemlich Haarig. Verstanden?“ Alle nicken, da sie damit einverstanden sind. „Gut, dann wollen wir jetzt den Torraum sauber machen.“ Er wendet sich einem Soldaten zu. „Rufen Sie ein Team, dass Ordnung schafft. Wir müssen dem Colonel jetzt unsere volle Unterstützung geben.“ Alle nicken erneut und gehen wieder an die Arbeit, bzw. machen das, was sie in dieser Situation für richtig halten. Davis dreht sich wieder zur Schreibe. „Gott weiß, dass sie es brauchen wird“, flüstert er in sich hinein, doch schon Sekunden später schallt der Alarm los und wie gewohnt öffnet sich mit ihm das Tor. Nicht lange und der Computer erkennt, durch den Scann des Wurmlochs, vier Signaturen.


„Wurmloch gescannt. Reisende erkannt. SG-14 ist unterwegs“, verkündet der Computer und Davis sieht verwundert auf seine Uhr, nachdem er der Computerstimme gelauscht hatte. SG-14 ist über zwei Stunden zu früh, so geht er schnell in den Gateraum, während seine Kollegen anderen Arbeiten nachgehen. Im Gateraum angekommen, säubern bereits ein paar Mitarbeiter den Boden und Sekunden später taucht das SG Team auf der Rampe auf. Lieutenant Chester und Captain Dugan helfen Tom Ross, dem Wissenschaftler, da er offenbar am Fuß verletzt ist.
„Tom hat sich den Fuß gebrochen“, berichtet Stan sofort, ohne die bedrückte Stimmung mitzubekommen.
„In Ordnung“, kommt es von Davis, der zwei Soldaten herwinkt, die sich am rechten Ausgang postiert hatten. „Die Beiden werden ihn zur Krankenstation bringen.“ Jetzt bemerkt Stan, dass ein paar Mitglieder den Boden vor der Rampe sauber machen und sieht fragend zu Davis.
„Was…“
„Nicht hier“, unterbricht Walter ihn. „Kommen Sie mit“, richtet er sich an den Major und deutet seinen Teammitgliedern an, die Tom langsam loslassen und dieser mit den Soldaten Richtung Krankenstation humpelt, ihm zu folgen und entdecken daraufhin, beim näheren hinsehen, den blassen Blutfleck auf dem Boden. Die Vier gehen durch die Tür über den Gang, wo sie zwei Wachen, ihre Waffen und Westen mitgeben und dem Seargent weiter folgen.


Auch wundern sich die Drei, warum es so still auf den Gängen ist, doch sie können sich noch keinen Reim daraus machen. Nicht lange und sie haben den Konferenzraum erreicht, wo Davis am Tisch stehen bleibt, der noch immer von den Personalakten überfüllt ist.
„Davis, was ist hier los?“, wird Stan ungeduldig und beobachtet den Seargent vor sich.
„Gehen wir ins Büro. Captain, Lieutenant, Sie warten hier.“ Verwundert nicken die Beiden, Stan folgt Walter daraufhin ins Büro und sofort, als der Major das Büro betreten hat, schließt Davis die Tür und denkt über seine nächsten Worte nach. „Der Zeitpunkt Ihrer Rückkehr kann unter diesen Umständen nicht passender sein“, erklärt Davis, während er sich seitlich gegen den Schreibtisch lehnt und Stan weiter in den Raum hineingeht.
„Unter welchen Umständen denn?“, versteht Oliver nicht, bleibt an den Stühlen stehen und dreht sich zur rechten Hand des Generals.
„Nun Major, ich muss Ihnen das Kommando über die Basis erteilen.“
„Was“, ist Stan fassungslos, was sonst sicherlich anders gewesen wäre, wenn der General oder der Colonel ihm das gesagt hätten. „Was ist passiert.“ Davis senkt den Blick, weil er es genau jetzt und hier aussprechen muss und damit nichts mehr so sein wird, wie es war. Nach einem kurzen Augenblick sieht er wieder auf, schaut dem Major in die Augen und holt tief Luft.


„Der General…Er ist tot.“ Ungläubig zieht Oliver seine Augenbrauen nach oben, denn er glaubt nicht, was er gerade gehört hat.
„Soll dass ein Witz sein? Los sagen Sie mir, dass es nur ein Witz war.“ Walter schüttelt mit dem Kopf.
„Tut mir leid Major. Es ist wahr.“
„Oh mein Gott“, kann er es gar nicht glauben und geht im Raum auf und ab. „Wann? Wie?“, will er dann wissen und bleibt stehen.
„Es ist keine fünf Minuten her.“
„Wie bitte? Vor fünf Minuten.“ Stan sieht durch die Scheibe, die zum Konferenzraum führt, die auch den Blick auf die große Panoramascheibe frei gibt und denkt nach. „Ist es etwa im Gateraum passiert.“ Davis nickt. „Und wer war es?“ Walter sagt nichts, bis Stan ihn wieder eindringlich ansieht. „Wer?“
„Joan.“ Jetzt weiß Stan gar nicht mehr, was er sagen soll. Der General ist tot und seine eigene Tochter hat ihn umgebracht. Der Major dreht sich von Walter weg und geht erneut im Raum auf und ab.
„Wieso macht sie so etwas?“
„Das wissen wir nicht, aber bevor sie dem Colonel ebenfalls etwas antun konnte, hat eine Wache sie ausschalten können.“


„Sie wollte ihre Mutter auch erschießen?“ Walter nickt.
„So sah es aus.“ Stan fasst sich an den Kopf, denn er weiß nicht, was er jetzt machen, geschweige denn sagen soll. Ihn quälen so viele Fragen, doch ihm ist auch klar, da der Colonel mit größter Wahrscheinlichkeit unter Schock steht, dass er jetzt das ranghöchste Mitglied im Stützpunkt ist. Er hätte sich nie träumen lassen, dass er wegen so einer Situation das Kommando bekommen würde.
„Also gut“, kommt es nach ein paar Minuten der Stille, in der Oliver nachgedacht hat. „Wissen Sie, wie es dem Colonel geht“, möchte er wissen, ohne dass er vom Boden aufsieht und geht erneut im Raum umher.
„Sie steht natürlich unter Schock und befindet sich auf der Krankenstation.“
„OK. Da soll sie vorerst unter Dr. Fraisers Aufsicht bleiben. Ich muss den Präsidenten darüber informieren.“
„Aber…“, will Davis widersprechen.
„Ich weiߓ, kommt es von Stan, der genau weiß, was der Seargent ihm gerade sagen wollte. Oliver bleibt stehen und sieht seine neue rechte Hand an. „Wir müssen ihn darüber informieren, bevor er es über die Presse oder sonst wie erfährt. Keine Angst“, fügt er hinzu, als er Walters besorgten Blick bemerkt. „Ich bin auf General O’Neills…bzw. ich war auf seiner Seite“, berichtigt er sich. „ Er hat mir davon erzählt, weil er ohnehin wusste, dass er mir und meinem Team vertrauen kann.“


Erleichtert nickt Davis, da er einige der Teams noch nicht überprüfen konnte. Auch wusste er nicht, dass der General selbst mit Major Stan gesprochen hatte und ihn teilweise über die Situation informierte.
„Gut zu wissen.“
„Als erstes müssen wir jetzt herausbekommen, warum Joan das getan hat und wie vielen Leuten wir vertrauen können.“
„Verstanden. Dr. Fraiser wird sicherlich Joan untersuchen wollen, um den Grund ihres Handelns herauszubekommen.“ Stan nickt.
„Ich werde dann den Präsidenten benachrichtigen, obwohl ich glaube, dass er es schon längst durch seine Quellen, die er im Center hat, erfahren hat.“
„Da bin ich mir nicht so sicher“, meint Davis. „Er hatte dem General versichert, dass er sich von ihm informieren lassen würde.“ Nachdenklich geht Stan ein Stück durch den Raum, bis er an der Scheibe steht und seine Teamkollegen beobachtet, die sich nebenan an den Tisch gesetzt haben und nun heimlich die Unterlagen beäugen. „Wissen Sie Davis, nach allem, was in den letzten sechs Monaten passiert ist, glaube ich nicht eine Sekunde, dass sich der Präsident darauf eingelassen hat.“ Er dreht sich wieder um. „Tun wir von jetzt an einfach mal so, als wären wir nur noch auf uns allein gestellt und Informationen, die wir kriegen sollten, genauestens beleuchten, bevor wir diese verwenden.“ Walter ist etwas perplex, denn so gründlich hätte er den Major nicht vermutet. „Was ist? Hat es Ihre Sprache verschlagen?“


„Ähm…“ Leicht schüttelt Walter den Kopf. „Nein.“
„Gut, dass will ich nicht hoffen, denn ich werde vor allem Ihre Hilfe brauchen. Sie wissen, wem wir trauen können. Bitte geben Sie mir eine Liste von diesen Personen und finden Sie einen Weg, dass ich mich mit diesen Leuten verständigen kann, ohne dass es ein potenzieller Spion mitbekommen kann.“
„OK.“ Walter geht einen Schritt auf die Tür zu, bleibt dann jedoch stehen, da ihm etwas eingefallen ist. „Wie wäre es mit den Gedankenfunkgeräten. Dr. Lee kann sie bestimmt so modifizieren, dass sie nicht geortet werden können, außer, wenn Sie das möchten.“
„Sehr gut.“ Grübelnd legt Stan einen Finger auf seinen Mund, geht ein paar Schritte im Raum umher, da er noch etwas anderes im Sinn hat, aber nicht weiß, ob das klappt. „Lassen Sie Dr. Lee ausprobieren, ob er die Funkgeräte mit den Sensoren verbinden kann, damit wir immer wissen, wo unsere Leute sind.“
„Mach ich.“


„Gut. Veranlassen Sie außerdem, dass der Kontrollraum und andere wichtige Stationen von unseren Leuten bewacht werden. Nur Leute, die sich mit uns über die Funkgeräte verständigen können, dürfen die Stationen betreten. Und natürlich ranghöher als ein Colonel.“ Schon wieder sieht Walter von Stans Ideen geplättet aus, denn er glaubt, dass nicht mal der General auf so eine Idee gekommen wäre.
„Alles klar. Noch etwas Sir?“, fragt Davis dann noch einmal vorsichtshalber und bemerkt wieder den nachdenklichen Blick des Majors.
„Ich denke für den Moment ist das alles, aber überwachen Sie doch noch die Nachrichten und sagen Sie mir bescheid, sobald etwas Seltsames berichtet wird.“
„Ja Sir“, antwortet Davis, geht zur anderen Tür und Richtung Aufzug, während Stan langsam in den Konferenzraum rüber geht und seine Teamkollegen hastig von ihren Stühlen springen.
„Alles in Ordnung Oliver“, möchte Will, sein Stellvertreter des Teams, wissen und Stan schüttelt mit dem Kopf.
„Nichts ist in Ordnung. Ich werde eure Hilfe brauchen.“
„Was ist denn passiert?“, möchte nun Max wissen.
„Der General ist ermordet worden. Von seiner Tochter.“
„Was“, kommt es von Beiden gleichzeitig.


„Wie…“, möchte Will eine Frage stellen, doch er stoppt, als Stan ihn durch das heben seiner rechten Hand, davon abbringt, denn der Major möchte jetzt keine Fragen beantworten.
„Ich weiß, ihr habt Fragen, die hab ich auch, aber wir können sie später stellen. Wichtig ist jetzt, dass wir dem Colonel helfen. Ich möchte, dass ihr zu Davis geht. Er wird euch erklären, was wir vorhaben. Helft ihm, so gut ihr könnt.“ Eifrig nicken die Beiden und verlassen den Konferenzraum durch die Tür Richtung Aufzug, da sie hoffen, den Seargent noch zu erwischen.
„Was für ein Tag“, kommentiert Oliver, schüttelt leicht den Kopf, dreht sich auf dem Absatz um, kehrt in das Büro zurück und schließt die Tür hinter sich. Das nächste, was er zu tun hat, fällt ihm nicht gerade leicht. Schritt für Schritt und ein paar Mal durchatmend nähert er sich dem Schreibtisch und sich dem darauf befindlichem roten Telefon. Etwas zögernd hebt er den Hörer ab, wählt die Nummer und lauscht.
„Vorzimmer des Weißen Hauses“, hört er daraufhin eine weibliche Stimme.
„Hier ist Major Stan aus dem SGC. Ich müsste den Präsidenten sprechen“, antwortet er und sinkt langsam in den Stuhl hinter sich.


****************************


Zur selben Zeit kümmert sich Janet gerade in der Krankenstation um Sam, die sie vor etwa zehn Minuten hierher gebracht hat. Sie half ihrer Freundin die Hände sauber zu machen, da sie ja Jacks Blut daran hatte und verhalf ihr auf ein Krankenbett, wo sie immer noch liegt. Erst wollte Janet ihr etwas zur Beruhigung geben, doch das hätte sicherlich nicht viel geholfen, stattdessen hätte es bestimmt einiges verschlimmert. Auch die quirlige Ärztin ist noch immer geschockt über das was sie im Gateraum gesehen und erlebt hatte. Sie musste ihren Freund für Tod erklären und konnte nicht begreifen, warum es dazu gekommen ist.
„Dr.“, holt sie jemand aus den Gedanken, da sie vor Sams Krankenbett steht und diese beobachtet. „Dr.“, hört sie erneut, dreht sich um und vor ihr steht Davis.
„Seargent, was gibt es?“
„Nun…“, beginnt Walter, doch dann fällt auch sein Blick auf den Colonel und er hat vergessen, was er eigentlich wollte.
„Seargent?“
„Hm“, bemerkt Davis, dass er den Colonel anstarrt und kann sich aus der Starre lösen. „Ähm ja. Major Stan ist ja vor ein paar Minuten gekommen.“
„Ja, ich weiß. Mr. Ross geht es besser. Er schläft.“


„Gut, aber deswegen bin ich nicht hier. Ich habe dem Major das Kommando übergeben und er möchte nun ebenfalls, dass sie Major O’Neill untersuchen und herausfinden, warum sie das getan hat.“
„Oh. Natürlich. Das hatte ich sowieso vor.“ Davis nickt, da er damit schon gerechnet hat, auch wenn die Ärztin nicht alles im Gateraum gesehen hatte.
„Sie ist auf Ebene 22 unter Bewachung.“
„Alles klar. Danke.“ Davis nickt erneut und sieht wieder zu Sam.
„Wie geht es ihr?“ Die Ärztin folgt seinem Blick.
„Sie steht unter Schock, aber sie hat sich etwas beruhigt und ist vor ein paar Minuten eingeschlafen. Vielleicht hilft es ihr.“
„Hoffentlich. Das hoffen wir alle“, zeigt Davis seine Besorgnis. „Sagen Sie Bescheid, wenn es etwas Neues gibt“, bittet Walter und Janet nickt.
„Das werde ich.“ Walter dreht sich um, geht Richtung Tür, aber ihm ist noch etwas eingefallen und darum dreht er sich noch einmal um.
„Dr.?“
„Ja?“
„Wissen Sie, was mir gerade eingefallen ist. Der General hatte doch Naniten in seinem Blut. Die hätten seine Schusswunden doch reparieren können“, bemerkt er kurzerhand, lässt die Ärztin stehen und verlässt die Krankenstation.


Wie vom Donner gerührt starrt Janet durch die offene Tür auf den Gang. Warum ist ihr das nicht aufgefallen? Es muss einen Grund geben, warum die Naniten versagt haben. Schnell sieht sie sich um und entdeckt Schwester Mary, die sich um Mr. Ross, der vier Betten weiter rechts liegt, kümmert.
„Mary“, ruft sie die Schwester herbei, die das Klemmbrett, in ihrer Hand, neben Tom auf einen Tisch legt und zu der Ärztin eilt.
„Ja Dr.?“
„Ich möchte, dass Sie den General auf eine Autopsie vorbereiten.“
„Wir wissen doch, wie er gestorben ist.“
„Widersprechen Sie mir nicht. Bereiten Sie ihn einfach vor. Ich komme nach“, wird Janet etwas brummig und die Schwester nickt schnell. „Ach und nehmen Sie Blut ab. Ich will es untersuchen.“
„Verstanden“, antwortet Mary und verschwindet in einen Raum, auf dessen Tür „Zur Leichenhalle“ steht. Diese Halle ist zwar keine Richtige Halle, aber sie wurde vor einem halben Jahr eingerichtet, nachdem bei dem Überfall so viele Menschen getötet wurden.
„Nein. Nein“, hört sie mit einem Mal eine unruhige Stimme. Es ist Sam, die einen Alptraum hat und unruhig in ihrem Bett liegt. Janet geht sofort zu ihr, um nach ihr zu sehen. „Nein. Geh nicht. Jaaacccckkkk“, schreit sie dann plötzlich und schreckt aus dem Schlaf auf. Nervös sieht sie sich um und will sofort vom Bett aufstehen, doch ihre Freundin ist schnell genug, um sie zurückzuhalten.


„Schon gut Sam. Du hasst nur geträumt“, will sie Sam beruhigen und schiebt sie leicht zurück aufs Bett, so, dass sie nun aufrecht sitzt.
„Janet was mach ich hier?“, ist Sam völlig verwirrt und sieht die Ärztin fragend an. Janet hatte vermutet, dass, durch den Schock, eine kurzzeitige Amnesie ausgelöst werden würde, doch nun weiß sie nicht, was sie ihrer Freundin sagen soll, da es eingetreten ist.
„Erzähl mir, was du geträumt hast“, geht sie es von einer anderen Seite her an und Sam greift sich an den Kopf.
„Ich weiß nicht mehr,…“, versucht sie sich zu erinnern „…aber ich glaube es war…“, bricht sie ab und starrt auf das Bett, als wolle sie hindurch sehen.
„Und“, möchte Janet sanft wissen, wobei ihr auch im selben Moment, nachdem Sam zu ihr aufgesehen hatte, ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft, denn der bleiche Gesichtsausdruck ihrer Freundin, könnte sie denken lassen, dass der Colonel ebenfalls tot wäre.
„Er ist tot“, sagt sie daraufhin tonlos, als wären all ihre Emotionen aus ihr gewichen. „Jack ist tot.“ Langsam lässt Janet sie los, da sie beruhigend die Schultern ihrer Freundin festgehalten hatte, doch Sams Blick macht der Ärztin angst.
„Es tut mir leid“, erklärt Janet mitfühlend und senkt den Blick. Eine einzelne Träne läuft Sam über die Wange, doch sie bemerkt es gar nicht. Entschlossen steht sie dann auf, rückt ihre Uniform gerade und sieht die Ärztin an.


„Du hasst daran keine Schuld, sondern einzig und allein diese Verräterin.“ Geschockt sieht Janet auf, denn sie glaubt kaum, was sie da hört.
„Sie ist deine Tochter“, ist Janet fassungslos, dass Sam so spricht. In diesem Augenblick ist Janet froh, dass niemand sonst in der Nähe ist und das hören kann, auch wenn Tom Ross in der Nähe, schlafend, in einem Bett liegt.
„So jemand gehört nicht zur Familie. Sie hat mich, ihre Schwester und…“, stoppt sie. „…und…“, versucht sie es erneut. „So einen Verrat dulde ich nicht“, ist sie erneut entschlossen und sieht zornig zur Ärztin. „Wo ist sie?“ Janet schüttelt mit dem Kopf. „WO IST SIE“, brüllt der Colonel so laut, dass Janet vor lauter Schreck fast von der Bettkante fällt.
„Also gut, aber bitte versprich mir, dass du nichts Dummes tust“, meint sie und steht auf.
„Hah, dass hätte sie wohl gern, aber diese Genugtuung gebe ich ihr nicht.“ Ungläubig schüttelt Janet den Kopf, denn sie kann nicht glauben, dass Sam zu einer rasenden Furie geworden ist.
„Ebene 22“, sagt sie dann nur und ohne ein weiteres Wort verschwindet Sam in Windeseile aus der Krankenstation. „Was ist nur mit ihr passiert. Von einer netten Frau und Mutter zu einer…Na ja, was auch immer.“ Schnell geht sie rüber zu einem Telefon und ruft den Major an.


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Oval Office (ein paar Minuten früher)

Philippe Patrice ist gerade auf dem Weg zum Oval Office, da er eine wichtige Nachricht für den Präsidenten hat. Soeben öffnet er die Geheimtür und betritt das Büro.
„Sir. Es gibt Neuigkeiten“, beginnt er sofort, doch Dave, der am Fenster steht rührt sich nicht.
„Ich weiß Philippe. Kommen Sie nur herein“, winkt er seinen Freund heran, als er sich zu ihm umgedreht hat. „Gerade kam die Bestätigung. Das Programm ist voll aktiviert worden und hat unsere zweite Stufe erfolgreich durchgeführt.“ Phillippe steht nun vor dem Schreibtisch.
„Genau deshalb bin ich hier. Meine Quelle hat mir genau dasselbe berichtet. Soll ich es nun wieder deaktivieren?“
„Nein, dass wird nicht nötig sein. Nicht lange und wir haben unseren perfekten Soldaten.“
Etwas erstaunt sieht Patrice den Präsidenten an.
„Sie wollen einen perfekten Soldaten schaffen.“
„Das habe ich bereits. Schlummernd hat er gewartet, bis die Zeit gekommen ist. Alles wird er tun und niemals widersprechen. Vor allem wird er keine Gefühle zeigen“ Williams dreht sich erneut zum Fenster. „Vermutlich wird er nicht sofort zu uns stoßen können.“
„Natürlich. Stufe drei“, wirft Philippe ein.
„Sie haben es erfasst. Führen Sie sie aus.“
„Sofort Sir.“
„Vergessen Sie nicht. Ein Versagen kann ich nicht dulden.“
„Verstanden“, antwortet Philippe, dreht sich um und verlässt den Raum durch die Geheimtür.
„Schon bald gehört sie mir?“, grinst er vor sich hin und sieht weiter aus dem Fenster.


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Gegenwart

Aufgeregt taucht Davis soeben im Konferenzraum auf und klopft an der Tür zum Büro.
„Herein“, hört er und öffnet die Tür.
„Sir, wir haben ein Problem.“
„Nicht nur eins“, erwidert Stan, der im Stuhl sitzt, nachdenklich vor sich hin starrt und den Telefonhörer langsam auf die Gabel legt.
„Dr. Fraiser hat mich gerade angerufen. Sie meinte, dass der Colonel nicht mehr sie selbst sei. Sie ist auf dem Weg zum Major.“
„Verstehe, aber Sie müssen sich das ansehen“, ist Walter noch immer sehr aufgeregt und deutet ihm mit in den Konferenzraum zu kommen. Stan sieht zu ihm, nickt dann und steht vom Stuhl auf.
„Ich komme ja.“ Beide gehen rüber, wo gerade ein großer Bildschirm herein geschoben und vor das Büro gestellt wird. Oliver und Davis gehen um den Bildschirm herum, der sich einschaltet und eine blonde Nachrichtensprecherin von CNN zu sehen ist. Stan ist gespannt was kommt, lehnt sich gegen den Tisch und verschränkt die Arme.
„Für alle, die gerade erst einschalten. Das laufende Programm wurde für diese Sondersendung unterbrochen. Vor ein paar Minuten haben wir eine Meldung erhalten, dass sich im Stargatecenter ein tragischer Vorfall zugetragen hat. Der Kommandant des SGC’s ist tot.“


„Das darf nicht wahr sein“, glaubt Stan es nicht und sieht zu Davis. „Wie haben die das so schnell rausbekommen“, sieht er den Seargent fragend an, doch dieser zuckt nur mit den Schultern. „Es muss jemand im Center geredet haben“, gibt Oliver eine Vermutung ab und lauscht weiter der Nachrichtensprecherin.
„Diese Meldung ist noch unbestätigt, aber wir halten Sie weiter auf dem laufenden“, berichtet die blonde Sprecherin, bis ihr eine Sekunde später ein Zettel zugesteckt wird. „Einen Moment. Wir bekommen soeben eine weitere Meldung herein.“ Die Sprecherin ließt kurz den Zettel, sieht etwas nachdenklich aus und setzt dann einen mitleidigen Blick auf. „Nun… Meine Damen und Herren. Dies ist eine offizielle Bestätigung aus dem Weißen Haus. Heute Nachmittag gegen 15 Uhr beging General O’Neill Selbstmord.“ Den Beiden fällt die Kinnlade runter. Sie glauben einfach nicht, was die Nachrichtensprecherin gesagt hat.
„Selbstmord“, wiederholt Stan. „Wie können die so eine Lüge erzählen? Vor allem, warum tischt der Präsident der Presse so eine Lüge auf. Was hat er davon?“


„Wie wir ebenfalls erfuhren, soll der General unter starken Depressionen gelitten haben und war deshalb auch in medizinischer Behandlung. Zweifellos waren der Überfall des Systemlords und die Schwierigkeiten mit den Verbündeten der Auslöser. Der Präsident wird heute gegen 19 Uhr eine Pressekonferenz abhalten und genauere Details preisgeben, doch jetzt ist unser Mitgefühl bei der Familie und den Freunden des Generals. Wir werden Sie weiter auf dem Laufenden halten. Danke“, verabschiedet sich die Sprecherin und sprachlos schaltet Davis den Bildschirm ab.
„Machen Sie mir sofort eine Leitung zum Präsidenten. Ich möchte den Grund für diesen Unsinn erfahren“, gibt Stan seiner rechten Hand eine Anweisung und sieht dabei gleichzeitig auf seine Uhr. „Wir haben nicht viel Zeit“, flüstert er dann eher zu sich selbst.
„Jawohl.“
„Ich bin auf Ebene 22“, meint Stan, der wieder den Bildschirm anstarrt, sich dann langsam von ihm löst und durch die Tür verschwindet. Derweil geht Walter ins Büro, nimmt den Hörer des roten Telefons und beginnt zu telefonieren.


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Sam irrt seit ein paar Minuten auf Ebene 22 umher, da sie die Arrestzelle von Joan finden will. Was sie nicht weiß, ist, dass Janet ihr gleich nach dem Anruf beim Major gefolgt ist, denn sie möchte sicher gehen, dass ihre Freundin keinen Unsinn macht. Soeben hat Sam die Arrestzelle gefunden, vor der zwei bewaffnete Wachen stehen und keine Minute später trifft auch Janet ein, die sofort versucht ihre Freundin aufzuhalten.
„Sam, du solltest lieber in dein Quartier und dich ausruhen“, schlägt Janet vor, doch Sam ist stur und geht zielstrebig auf die Tür zu.
„Machen Sie die Tür auf“, befiehlt sie der rechten Wache, der zwar zu den Leuten gehört, denen der General vertrauen konnte, dieser jedoch unsicher zu der Ärztin sieht. Ihm gefällt der Ausdruck in Sams Gesicht nicht. „Machen Sie die verdammt Tür auf“, brüllt sie schon fast und dann gibt die Wache nach, holt seine Zat aus dem Halfter und schiebt seine Chipkarte durch einen Scanner rechts neben der Tür. Ein Piepen zeigt, dass die Karte akzeptiert wird und die Tür öffnet sich einen kleinen Spalt. Der Colonel dreht sich zu Janet, die um sie herumgegangen ist und nun links neben ihr und der zweiten Wache steht.
„Du bleibst hier“, drängt sie und Janet bleibt nichts anderes übrig, als sich ein paar Schritte zu entfernen. Langsam öffnet Sam die Tür, betritt die Zelle und findet Joan, die gemütlich auf einer Pritsche sitzt. Die Wache folgt ihr, stellt sich neben die Tür, richtet die Zat auf Joan und Sam erreicht nach zwei weiteren Schritten die Mitte des ca. 10qm großen Raumes, wo sie stehen bleibt.


„Ich dachte mir schon, dass du kommst“, begrüßt Joan sie höhnisch, doch Sam lässt sich nichts anmerken.
„Sie können gehen“, richtet sich Sam an die Wache, ohne den Blick von ihrer Tochter abzuwenden.
„Ma’am…“, will die Wache widersprechen.
„Gehen Sie und schließen Sie die Tür“, befiehlt Sam und schließlich steckt der Soldat die Zat wieder weg, verlässt den Raum und schließt die Tür. Nun steht Joan grinsend auf, stemmt ihre Hände in ihre Hüften und stellt sich vor ihre Mutter.
„Weißt du, ich hätte dich ebenfalls erschießen können, aber leider gehört das nicht zum Plan“, eröffnet sie dem Colonel.
„Ein Plan?“
„Ja, aber aus mir wirst du nichts herausbekommen“, ist der Major selbstsicher und umkreist gleichzeitig ihre Mutter, bis sie wieder direkt vor ihr steht.
„Warum hast du das getan?“, möchte Sam wissen und mit einem Mal grinst Joan wieder.
„Mmm, wollen wir mal überlegen. Warum hab ich das gemacht“, tut Joan so, als würde sie darüber nachdenken und legt spielerisch ihren linken Finger auf ihren Mund. „Was denkst du wohl?“
„Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder.“


„Bingo“, klatscht Joan in die Hände und setzt sich zurück auf das Bett, das hinter ihr an der Wand steht. „Ich bin nicht deine Tochter. Ich bin ein Soldat, der einen Befehl ausgeführt hat.“ Ungläubig schüttelt Sam den Kopf.
„Wie konnte das nur passieren?“
„Oh. Haben wir jetzt mitleid“, ahmt Joan ihre Mutter nach und springt vom Bett auf. „Dein Mitleid kannst du dir sparen. Einfach erbärmlich“, ist Joan von ihrer Mutter angewidert und sieht an ihr herunter. „Dich hätte sicherlich keiner vermisst, aber leider haben wir noch etwas mit dir vor und das wird kein Zuckerschlecken.“
„Niemand spricht so mit mir. Nicht einmal du“, hat Sam plötzlich ihre kalte Stimme wieder, die sie vorhin auf der Krankenstation hatte. „Für deinen Verrat wirst du für immer in dieser Zelle schmoren.“
„Das glaubst auch nur du, denn ich habe keinen Verrat begangen. Niemand kann beweisen, dass ich diesen Besserwisser umgebracht habe“, ist Joan arrogant und erneut schüttelt ihr Gegenüber den Kopf.
„Ich werde es beweisen, denn ich habe 20 Zeugen und das Überwachungssystem.“ Zufrieden verschränkt Joan die Arme und setzt sich im Schneidersitz wieder auf das Bett.
„Wenn du meinst.“ Ohne ein weiteres Wort dreht sich Sam um, geht Richtung Tür und klopft. „Übrigens der Körper deiner Tochter gefällt mir richtig gut“, wirft Joan ein, die Tür öffnet sich, Sam sieht noch einmal zu Joan und verlässt dann die Zelle. Entzückt grinsend löst Joan den Schneidersitz, legt sich mit den Händen hinterm Kopf auf den Rücken und schließt die Augen.


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Draußen trifft Sam auf Janet und Major Stan, der ihr etwas ins Ohr flüstert und sich dann ein paar Schritte von ihr entfernt, als er den Colonel bemerkt.
„Überhebliches Miststück“, kommt es von Sam, ohne dass sie die Blicke der Beiden bemerkt.
„Wie redest du denn von deiner Tochter“, ist Janet perplex und Stan sieht auch überrascht aus.
„Kapier es endlich. Wer immer das auch ist, es ist jedenfalls nicht mehr meine Tochter.“ Verwirrt sieht Janet zu Stan und zurück.
„Colonel, vielleicht sollte Dr. Fraiser den Major untersuchen.“
„Soll sie es tun, aber mich interessiert es nicht mehr“, hat Sam entschieden und wirkt dann wieder sanfter. „Janet, könnte ich vielleicht Jack noch einmal sehen.“
„Natürlich. Komm in einer Stunde zu mir.“
„Danke“, ist Sam wieder die Alte.
„Ähm Ma’am. Da wäre noch etwas“, hält Oliver Sam auf, die gerade gehen wollte.
„Was denn?“, ist Sam mittlerweile genervt und dreht sich zu den Beiden.
„Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich eine Sendung von CNN gesehen. Jemand hat dem Sender aufgetischt, der General hätte sich umgebracht und der Präsident hat das bestätigt“, offenbart er und ist gespannt, wie seine Vorgesetzte reagiert, doch anstatt Sam etwas sagt, verdreht sie nur die Augen, fällt wie ein Stein um und landet auf dem Rücken.


„Oh nein“, entweicht es Janet, die ihrer Freundin sofort helfen will, doch Sam wird nicht wach. „Sam wach auf“, versucht sie Sam behutsam mit leichten Backpfeifen zu wecken.
„Ich glaube, das war einfach zu viel für sie“, kommt es von Olli, der sich jetzt auch neben Sam kniet.
„Sie braucht einfach Ruhe.“ Langsam schlägt Sam die Augen auf.
„Was ist passiert.“
„Du bist ohnmächtig geworden. Komm ich bring dich in dein Quartier. Du musst dich ausruhen.“ Janet hätte einen Widerspruch erwartet, doch Sam sagt nichts, sondern steht wieder auf und stimmt ihrer Freundin mit einem Nicken zu.
„Major…“
„Keine Sorge. Ich kümmere mich um alles“, beruhigt der Major seine Vorgesetzte, die nickt und langsam zu ihrem Quartier geht.
„Sie werden sie in die Krankenstation bringen und nicht aus den Augen lassen“, befiehlt Janet den beiden Wachen, die nicken und dann folgt Janet ihrer Freundin, die bereits um eine Ecke verschwunden ist. Oliver sieht der Ärztin hinterher und sobald auch sie um eine Ecke verschwunden ist, wendet er sich ebenfalls an die Wachen.
„Sobald der Major eine falsche Bewegung macht, betäuben Sie sie“, befiehlt er mit einem ernsten Blick.
„Jawohl Sir.“
„Gut.“ Auch der Major verlässt die Ebene und geht zurück ins Büro.


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Auf Ebene 28 betritt soeben Dr. Lee den Kontrollraum, wo er Davis, wie so häufig, am Computer vorfindet.
„Seargent. Ich bin fertig“, berichtet Bill und ein erstaunter Walter sieht zu ihm auf.
„So schnell?“
„Ja, ich musste nicht viel machen. Zwar müssen die Sensoren noch eingestellt werden, aber das ist eine Sachen von Minuten. Sie können das auch.“
„Oh. OK.“
„Sagen Sie mal, warum stehen plötzlich Wachen vor dem Kontrollraum“, möchte Bill wissen und Walter steht hastig auf.
„Sssscccchhhttt“, deutet er Bill, da Walter glaubt, dass noch ein paar Leute im Kontrollraum sind, die spionieren. Er hatte noch keine Zeit die Liste, mit den hier anwesenden Personen zu vergleichen. „Kommen Sie.“ Die Beiden gehen zur Treppe, um ungestört reden zu können. „Wie viele Funkgeräte haben Sie?“, möchte Walter leise wissen, während er die Anwesenden argwöhnisch beobachtet.
„Genug für die, die auf der Liste stehen“, teilt Bill mit und holt eine kleine Schachtel aus seiner Kitteltasche.
„Sehr gut.“ Walter öffnet die Schachtel in Bills Hand, holt ein Funkgerät, dass mittlerweile Ähnlichkeit mit einem Gedankenleser der Tok’ra hat, heraus und reicht es Bill. „Hier. Befestigen Sie es hinter ihrem Ohr.“


„Dann kann man es doch sehen.“
„Nein. Es wurde mit der Tarnungstechnologie verbessert und sobald es mit der Haut in Berührung kommt, ist es für andere unsichtbar.“
„Oh“, ist Bill erstaunt, da er davon nichts wusste.
„Ja. Ja. Machen Sie schon“, drängt er Bill, der das Gerät nimmt, es hinter seinem rechten Ohr befestigt und sofort wird es unsichtbar. Walter lässt sich dagegen nicht so viel Zeit, sondern gleich nachdem Bill das Gerät befestigt hat, holt auch er eines heraus und setzt es ebenfalls hinter sein rechtes Ohr. „So, durch die Liste wissen Sie, wer im Labor vertrauenswürdig ist.“
„Stimmt.“
„Gut, dann nehmen Sie die anderen und verteilen Sie die unauffällig.“
„Alles klar“, versteht Bill, übergibt Davis die Schachtel und verschwindet aus dem Kontrollraum.


„So…“, sieht sich Walter im Raum um und studiert gleichzeitig die Liste, die er die ganze Zeit in seiner Tasche getragen hat. Er vergleicht die Namen mit den Personen, die im Kontrollraum ihrer Arbeit nachgehen und stellt fest, dass genau die richtigen Menschen hier sind. Sofort steckt er die Liste wieder ein und geht ein paar Schritte von der Treppe, die zum Konferenzraum führt, weg. „Bitte hören Sie mir alle zu“, bittet er um Aufmerksamkeit und alle Anwesenden unterbrechen ihre Arbeit. „Da wir nun alle auf uns gestellt sind und nichts mehr nach draußen dringen darf, bekommen Sie alle so ein Funkgerät.“ Er greift, mit der rechten Hand, in die Schachtel, holt eins heraus und hält es hoch, damit alle es sehen können.
„Sie wissen alle, was das für Funkgeräte sind. Von jetzt an, werden Sie die Geräte tragen und sich auch durch diese ausweisen müssen. Viele unter uns haben nicht mehr unser Vertrauen, oder das Vertrauen des Colonels. Ja sogar der General war überrascht, als er die vielen Versetzungsanträge gesehen hat. Er war aber auch froh zu sehen, dass es immer noch Mitarbeiter gibt, die an ihn geglaubt haben. Sie, die hier nun vor mir stehen und andere, gehören zu diesen Vertrauenspersonen und das soll auch so bleiben. Da im letzten halben Jahr viele Dinge an die Presse gelangt sind, möchte Major Stan, der das Vertrauen des Colonels geniest, sicher gehen, dass das nicht wieder geschieht. Sie tragen die Funkgeräte hinter ihrem Ohr und keine Angst, sie werden durch eine Tarnung verborgen. Wichtige Informationen bekommen Sie über den Funk. Jede wichtige Station im Center wird von jetzt an bewacht und kann nur durch das übertragen eines beliebigen Gedankens an die Wache betreten werden.“


Walter geht nun langsam zu jedem Mitarbeiter, etwa 15 Leute und verteilt die kleinen Geräte.
„Außerdem werden sie jederzeit von unseren Sensoren überwacht, damit wir immer wissen, wo sie sich gerade aufhalten. Bei Gefahr senden Sie einfach ein Signal und bekommen dann Hilfe.“ Walter hat seine Runde beendet und stellt sich zurück an die Stelle, wo er eben gestanden hat. „Sie erhalten noch eine Liste von Personen, die zu uns gehören. Falls ihnen jemand gut bekannt ist und sie ihn beim Essen oder in der Freizeit treffen, sagen Sie mir bescheid und Sie erhalten einen Stecker“, erklärt Davis weiter. Ein wenig merkwürdig kommt er sich schon vor, weil er hier so eine Rede gehalten hat und den Anwesenden so viele Anweisungen gibt. Der Seargent beobachtet, wie die Anwesenden die Stecker hinter ihren Ohren befestigen. „Haben Sie noch irgendwelche Fragen“, erkundigt sich Walter noch mal und bemerkt auch keine Gedanken, die ihn etwas angehen würden, in seinem Kopf. „Gut“, ist er erfreut und schließt die Schachtel, in der sich noch Stecker befinden. „Bitte verhalten Sie sich unauffällig“, gibt er eine letzte Anweisung. „Das war’s“, sagt er daraufhin und ein paar Mitarbeiter kommen auf ihn zu.


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Inzwischen ist Janet wieder in der Krankenstation und bereitet sich darauf vor eine Autopsie an Jack vorzunehmen, denn auch sie glaubt mittlerweile, dass die Naniten die Schusswunden hätten reparieren müssen. Allerdings möchte sie erst noch einige andere Dinge erledigen, bevor sie die Autopsie beginnt.
„Haben Sie Blut abgenommen“, möchte Janet von Mary wissen, als sie durch die Tür gekommen ist und gerade Handschuh überstreift und schon mal einen anderen Kittel für die Untersuchung anzieht.
„Ja Dr. Sie steht drüben auf dem Tisch“, deutet Mary auf einen mittelgroßen Tisch am anderen Ende des Raumes. Gegenüber von der Tür steht ein Tisch, auf dem sich etlichen Medizinische und Technische Geräte, unter anderem ein Mikroskop und eine Zentrifuge, befinden. Neben dem Mikroskop steht ein Reagenzglasständer, in dem ein Reagenzglas mit Jacks Blut steht.


„Gut. Bitte bereiten Sie den General schon mal vor“, weißt Janet die Schwester an, da Mary offenbar nur das Blut abgenommen und den General im Kühlfach gelassen hatte. „Ich untersuche das Blut.“
„Verstanden.“ Janet geht rüber zum Tisch, öffnet das Reagenzglas, holt mit einer Pipette einen Tropfen Blut heraus und legt diesen vorsichtig auf einen Objektträger. Zur Sicherung des Bluttropfens legt sie einen weiteren Objektträger darüber und schiebt Beide unter das Mikroskop. Gespannt sieht sie hindurch. Im Hintergrund öffnet Mary eines der Kühlfächer und zieht eine Rolltrage heraus, auf der Jack, unter einem Tuch, liegt. Links am anderen Ende der Kühlfächer befindet sich an der Wand ein roter Knopf, den sie nun drückt. Ein kurzer Augenblick später wird der Raum durch den Asgardstrahl erhellt, der den toten Jack erfasst und dieser verschwindet. Gleich darauf erscheint Jack wieder auf einem Tisch, der in der Mitte des Raumes steht und für Untersuchungen verwendet wird.
„Mary, bitte rufen Sie Dr. Lee an. Er möchte her kommen“, gibt Janet der Schwester eine Anweisung, nachdem sie etwa eine Minute durch das Mikroskop gesehen hat.


„Natürlich“, hört sie die Antwort von Mary, die schnell das Kühlfach schließt, Richtung Tür geht und den Hörer, des daneben befindlichen Telefons abnimmt. „Dr. hier ist Schwester Mary aus der Krankenstation. Dr. Fraiser möchte Ihnen etwas zeigen. Ok.“ Mary legt auf und geht rüber zu der Ärztin, die gerade einen weiteren Tropfen Blut untersuchen will. Sie wiederholt die Prozedur von eben und sieht wieder hindurch. „Dr. Lee kommt in ein paar Minuten.“
„Sehr gut“, antwortet Janet abwesend, da ihr offenbar das Ergebnis nicht zusagt. Sie sieht zur Schwester. „Ich möchte, dass sie Colonel O’Neill, sobald sie hier ist, ebenfalls Blut abnehmen. Falls ich hier sein sollte, werde ich es tun.“ Mary nickt, auch wenn ihr das etwas merkwürdig vorkommt. Dr. Fraiser wendet ihren Blick wieder von Mary ab und sieht erneut durch das Mikroskop. „Haben Sie den General gewaschen?“
„Ja, er ist jetzt bereit für die Autopsie.“
„Schön. Schön“, ist Janet wieder abwesend. „Das kann einfach nicht wahr sein.“
„Ma’am.“
„Ja. Ja. Wenn ich Sie brauche, rufe ich Sie.“ Etwas verwundert zuckt die Schwester nur mit den Schultern, verlässt die Leichenhalle und zurück bleibt eine verwunderte Ärztin, die sich nicht vom Mikroskop losreißen kann.


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Ein paar Ebenen tiefer ist Stan in sein Büro zurückgekehrt, doch er weiß nicht, was er jetzt machen soll. Dann fällt sein Blick, durch die kleine Scheibe, auf den Tisch im Konferenzraum.
„Also die Akten werden wir sicherlich nicht mehr brauchen“, stellt Stan, nachdem er den Raum gewechselt hat, fest, beginnt die Akten einzusammeln, als der Raum plötzlich von dem üblichen hellen Strahl erhellt wird und in diesem Tom Hecht auftaucht.
„Oh. Guten Tag Major“, ist Tom überrascht, den Major, statt seinem Freund den General, anzutreffen.
„Tag“, begrüßt ihn Stan nur, da er nicht gerade findet, dass dies ein guter Tag ist.
„Sir, ich habe…“, hören die Beiden Davis, der die Treppe heraufkommt und nicht weiter spricht, da er den Reporter bemerkt. „Mr. Hecht“, begrüßt er ihn und sieht sofort wieder zum Major. „Sir, die Stecker wurden verteilt. Ich habe ein paar durch die Wachen verteilen lassen.“
„Sehr gut Davis“, ist Stan erleichtert, dass das wenigstens geklappt hat und sieht zu dem erstaunten Hecht, der das Gespräch aufmerksam verfolgt hat.


„Sir. Hier ist Ihrer“, reicht ihm Davis einen Stecker, der ihn sofort hinter sein Ohr heftet, ohne dass er den Blick von Tom gewendet hat.
„Danke.“ Ohne ein weiteres Wort verschwindet Walter wieder über die Treppe und Tom kann sich aus seiner Starre befreien, in die er verfallen war.
„Was ist hier eigentlich los?“, möchte Tom wissen und geht halb um den Tisch auf den Major zu. „Und wo ist der General?“
„Sie müssen mit mir vorlieb nehmen“, kommentiert Stan nur und beginnt wieder damit die Unterlagen einzusammeln. Neben ihm steht ein sprachloser Reporter, der nicht weiß, was er davon halten soll, dass der Major das Kommando hat.
„Dann möchte ich mit dem Colonel sprechen.“
„Sie schläft“, kommt es von Oliver nur, da er glaubt, dass Tom nichts Gutes will und ferner weiß er auch nicht, was zwischen ihm und dem General besprochen wurde. Eigentlich hätte er auch die Szene von eben nicht mitkriegen dürfen, aber darum kann er sich jetzt keine Gedanken mehr machen.
„Also,…“, beginnt Tom, da er nun keine andere Wahl sieht. „…als ich gestern hier war, sagte mir der General, dass er einen Besuch beim Präsidenten hätte. Ich würde gerne wissen, wie es gelaufen ist, da ich ihm angedeutet habe, dass er vorsichtig sein soll und außerdem muss ich ihm ein paar Neuigkeiten mitteilen.“ Oliver sieht auf, da er beim einsammeln der Unterlagen nicht auf den Reporter geachtet hatte. So langsam glaubt er, dass Hecht vertrauenswürdig ist. Er hatte nicht gewusst, dass er gestern schon hier war. Wie sollte er das auch wissen?


„Also schön. Sie sind immerhin ehrlich.“
„Was soll das heißen?“
„Nichts. Erst möchte ich wissen, was Sie dem General erzählt haben.“
„Also gut. Ich arbeite für jemanden, dem das Verhalten des Präsidenten nicht gefällt. Er hatte mich hergeschickt, um den General vor einer Verschwörung zu warnen.“ Stutzig verschränkt Stan die Arme und hört Tom weiter zu. „Die Neuigkeit, die ich für ihn habe ist ziemlich dringend. Es soll ein Attentat verübt werden.“
„Ich denke diese Neuigkeit ist schon veraltet“, meint Stan, löst die Verschränkung und setzt sich halb auf den Tisch.
„Wie meinen Sie das?“
„Es wurde schon verübt. Vor etwa…“, unterbricht sich Oliver und sieht auf die Uhr. „…einer halben Stunde und zwar auf den General.“
„Oh nein“, ist Tom geschockt. „Wie geht es ihm?“
„Ich drück es mal so aus. Um mit dem General sprechen zu können, müssten Sie schon ein Medium sein.“ Fassungslos starrt Tom sein Gegenüber an und lässt sich langsam in einen Stuhl hinter sich fallen. „Jack ist tot“, flüstert er und nun bemerkt Stan, dass er nicht gerade taktvoll seinem Gesprächspartner gegenüber war. Er wusste nicht, dass die Beiden befreundet waren.


„Es tut mir leid. Ich wollte nicht rücksichtslos sein. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie Beide Freunde waren“, erklärt Stan und setzt sich Tom gegenüber. „Dann wird Ihnen das nächste ebenfalls nicht gefallen. Joan hat ihn umgebracht.“ Niedergeschmetter starrt Tom ihn an, denn das kann einfach nicht wahr sein.
„Sie hat was?“
„Genaues kann ich Ihnen nicht erzählen, denn ich bin erst ein paar Minuten später von einer Mission zurückgekehrt. Ein Mitglied meines Teams hat sich den Fuß gebrochen. Unsere Rückkehr war erst für 18 Uhr geplant.“
„Verstehe.“ Tom springt auf. „Das muss ich sofort den Anderen berichten“, meint Hecht und greift nach seinem rechten Arm.
„Warten Sie“, kommt es von Oliver, der ebenfalls aufsteht und den Reporter vom Verschwinden abhält. „Für wen auch immer Sie arbeiten. Erzählen Sie ihm, dass der Präsident behauptet, dass der General sich wegen Depressionen erschossen hat.“


„Das darf nicht wahr sein.“
„Leider ist es wahr. Er wird um 19 Uhr eine Pressekonferenz abhalten. Ich glaube er wird noch mehr Lügen verbreiten. Außerdem können Sie ab jetzt auf uns zählen. Wir haben unsere Leute mit den Gedankenfunkgeräten ausgestattet und falls hier noch ein Spion rum läuft, wird er keine Informationen mehr verbreiten können“, teilt er ihm schnell mit und seine Stimme überschlägt sich fast.
„Alles klar. Ich werde es ihm mitteilen und ich weiß, dass er nicht sehr erfreut sein wird.“ Stan nickt, auch wenn er nicht weiß, wen Hecht damit meint. „Richten Sie dem Colonel mein aufrichtiges Beileid aus“, bestellt er noch einen Gruß, drückt an seinem rechten Arm einen Armreif, wird von dem Stahl erfasst und verschwindet. Kopfschüttelnd sucht Oliver weiter die Unterlagen zusammen.
„Wie kann man nur so tollpatschig sein“, tadelt er sich selbst, wird wieder ruhiger und räumt weiter alles zusammen.


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„Was halten Sie davon“, möchte Janet wissen, während Dr. Lee, der vor ein paar Minuten in der Krankenstation eingetroffen ist, durch das Mikroskop sieht.
„Das ist nicht gut. Ich werde einen auseinander nehmen und nachsehen, weshalb sie ausgefallen sind“, erklärt Dr. Lee, wendet sich vom Mikroskop ab, setzt seine Brille wieder auf und sieht zu Janet.
„Glauben Sie denn, dass die Naniten so einfach ausfallen können.“
„Nachdem, was wir bisher wissen, muss es einen triftigen Grund dafür geben.“
„Wenn die einfach ihre Arbeit einstellen, müssen wir einen Weg finden, um dies zu verhindern. Denken Sie mal an den Colonel. Sie hat auch Naniten in ihrem Blut.“
„Haben Sie ihr schon Blut abgenommen?“
„Nein, aber Sie wird herkommen, um ein letztes Mal ihren Mann zu sehen. Dabei werde ich versuchen ihr Blut abnehmen.“
„Gut. Vielleicht können wir sie umprogrammieren.“ Janet nickt, denn sie hofft, dass sie das Versagen der Naniten verhindern können.
„Es könnte durchaus möglich sein, dass ihre Programmierung einen solchen Befehl beinhaltet, der sich nach einer gewissen Zeit aktiviert.“
„Möglich“, stimmt Bill zu und Janet geht nachdenklich ein paar Schritte hin und her.


„Es ist jetzt knapp ein Jahr her, dass ich die Naniten in ihrem Organismus entdeckt habe. Der Goa’uld hatte vielleicht gar nicht vor, sie so lange zu quälen und hat die Naniten dementsprechend eingestellt“, gibt Janet eine Vermutung ab und Bill sieht aus, als wäre genau das der springende Punkt.
„Natürlich. Wir müssen nur die Programmierung finden und entfernen.“
„Genau und da der Colonel nicht verletzt ist, müssen die Naniten nicht wirklich arbeiten. Denken Sie, dass Sie einen Naniten umprogrammieren können und durch ihn auch die Anderen.“
„Dürfte machbar sein.“
„Gut.“ Erfreut lächeln Beide, denn Janet hatte schon befürchtet, dass es nicht funktionieren würde. Eine, der beiden Schwingtüren zur Leichenhalle geht auf, Schwester Mary kommt herein und die Ärztin sieht zu ihr.
„Dr., der Major ist jetzt eingetroffen.“
„Ja danke. Bringen Sie sie in einen separaten Raum. Ich möchte keine Begegnung mit ihrer Mutter riskieren.“ Dieses Mal nickt Mary nur und verlässt wieder den Raum. „Sobald der Colonel eintrifft, komme ich wieder“, teilt sie Bill mit, der sich wieder den Naniten gewidmet hat.


„Mhm“, meint er nur und studiert die Naniten durch das Mikroskop. Leicht verwirrt, da Bill ihr wahrscheinlich nicht richtig zugehört hat und kopfschüttelnd verlässt auch sie die Leichenhalle, geht zwei Räume weiter, wo bereits Joan kaltschnäuzig auf einem Bett sitzt und scharf von ihren Bewachern beobachtet wird. Mit ihren düsteren Augen, so kommt es der Ärztin vor, verfolgt der Major jeden ihrer Schritte, was Janet einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Noch nie hatte ihre Nichte sie so angesehen.
„Also schön…“, beginnt Janet, als sie ein paar Meter vom Bett entfernt steht. „Betäuben Sie sie“, befiehlt sie der Wache rechts von sich, der daraufhin die Zat aktiviert und auf Joan richtet.
„Das wird dir nicht viel nützen“, höhnt Joan, die wenige Sekunden später von dem Stromschlag der Zat ein paar Mal zuckt, bewusstlos wird und nach hinten auf das Bett sinkt.
„Sehr gut. Holen Sie ein paar Fesseln und fixieren Sie damit ihre Füße und Arme. Ich möchte kein Risiko eingehen.“
„Verstanden“, antworten beide Soldaten gleichzeitig und verlassen den Raum.


„So meine Liebe Nichte. Wir werden dich jetzt auf den Kopf stellen und herausfinden, was dich so verändert hat“, erklärt Janet, holt erst eine Spritze aus ihrem Kittel, die sie Joan verabreicht und anschließend einen Stecker, der wiederum wie das Gedankenfunkgerät aussieht und einen kleinen dünnen Stab, mit dem sie ein paar Änderungen an dem Stecker, bevor sie ihn an der Schläfe der Verräterin befestigt, vornimmt. Der Stecker leuchtet auf und über Joan taucht ein Hologramm ihres Körpers auf. Daraufhin geht Janet ein paar Schritte von Joan weg, um sich an einen kleinen Tisch zu setzen, auf dem ein Computer steht. Dieser zeichnet alle Daten auf, die der Scanner überträgt. In technischen Dingen ist Janet mittlerweile viel bewanderter geworden, auch wenn es nur darum geht eine bessere Methode zu finden, um Leute zu scannen oder zu behandeln. „So, dass sieht doch schon mal gut aus“, bemerkt die Ärztin mit Blick auf den Bildschirm, auf dem sehr viele medizinische Informationen auftauchen. Sie tippt auf eine Taste, da der Bildschirm „Daten komplett“ anzeigt, steht auf und geht zur ihrer Patientin. „Ich hoffe, dass ich dir helfen kann.“


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Soeben kommt Oliver über die Treppe in den Kontrollraum und geht zu Davis, der ein paar Einstellungen an den Sensoren vornimmt.
„Ich möchte, dass Sie…“, stoppt er, als das Telefon links von ihm klingelt. „Was ist denn jetzt?“, kommt es von ihm, da er keine schlechten Nachrichten mehr ertragen kann. Er geht zum Telefon und nimmt ab. „Ja, was gibt es?“
„Major, hier Lieutenant Simson vom Haupttor. Gerade ist ein Wagen vorgefahren und ein Mr. Patrice möchte zu Ihnen. Er hat Anweisungen vom Präsidenten.“ Etwas überrascht runzelt Oliver die Stirn.
„Einen Moment“, richtet er sich an Simson und presst den Hörer gegen seine rechte Schulter. „Davis, haben Sie den Präsidenten schon angerufen.“ Walter unterbricht die Arbeiten am Computer und dreht sich nach links.
„Nicht den Präsidenten persönlich, aber seine Sekretärin sagte mir, dass er ein Telefonat führe und er sich bei Ihnen melden würde.“
„Hm“, wundert sich Stan. „Offenbar war er mal wieder schneller, als wir.“ Davis weiß nicht, was Stan meint, drum wendet er sich wieder seinen Berechnungen zu und der Major hält den Hörer abermals an sein Ohr.


„Lassen Sie ihn rein Lieutenant. Bringen Sie ihn zur Ebene 2, wo er einen Besucherausweis abholen und eine Begleitung bekommen soll. Ich erwarte ihn in meinem Büro.“
„Verstanden Sir“, antwortet Simson und gleich drauf folgt das gewohnte klick, woraufhin auch Stan den Hörer auflegt. Er stellt sich zurück zu Davis und überlegt.
„Was wollte ich noch gerade?“, hat er vergessen, was er eigentlich im Kontrollraum wollte und um sich daran zu erinnern, geht er hinter Davis ein paar Schritte auf und ab. „Ah…“, ist es im wieder eingefallen und er bleibt links neben Davis stehen. „…jetzt weiß ich wieder. Schicken Sie den Tok’ra eine Nachricht.“
„Ist das so klug?“, möchte Davis wissen und sieht zum Major auf.
„Walter, Sie überraschen mich. Immerhin hatte der General dort zwei Familienmitglieder.“
„Stimmt.“
„Sehen Sie. Sagen Sie ihnen nur, dass es um den General geht und das Tamara und Jacob schnellstens herkommen müssten.“
„Verstanden.“
„Sehr gut“, lobt er Davis, dreht sich um und kehrt über die Treppe in den Konferenzraum und in das Büro zurück, während der Chevronguy die Berechnungen speichert und die Adresse in den Computer eingibt. Kaum ist die Adresse im Wahlprogramm, öffnet sich das Gate und die große Welle schießt heraus.


„SGC ruft die Tok’ra. SGC ruft die Tok’ra. Können Sie mich hören?“, ruft Walter den neuen Planeten ihrer Verbündeten und beobachtet den Bildschirm neben sich, auf dem soeben Darli auftaucht.
„Ich kann euch hören. Hallo SGC“, begrüßt Darli die Erde mit einem Lächeln, doch als sie Davis bedrücktes Gesicht sieht, schwindet es ein wenig.
„Hallo Darli. Es ist ziemlich dringend. Tamara und Jacob müssten so schnell wie möglich herkommen. Es geht um den General.“
„Oh. Ok, aber die Beiden sind gerade auf einem anderen Planeten. Sie werden sicher bald zurück sein. Ich werde es ihnen sagen und sie zu euch schicken.“
„Danke. SGC Ende“, beendet Walter die Transmission und mit einem Tastendruck schließt er das Tor. Ein paar Mal atmet er durch, da ihm das nicht gerade leicht gefallen ist, denn über so einen Kanal kann man ja keine Todesnachricht überbringen.


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Eine Etage höher kommt Philipe Patrice in Begleitung eines Soldaten den Gang zum Büro entlang, bis er schließlich vor der geschlossenen Tür steht. Er klopft und als er ein „Herein“ hört, öffnet er die Tür zum Büro, wo Stan bereits aufgestanden ist und hinter dem Schreibtisch steht.
„Kommen Sie rein Mr….“, unterbricht Oliver, da er den Namen vergessen hat.
„Patrice. Philippe Patrice“, stellt sich der Franzose vor und schüttelt Olivers Hand, die er seinem Gast entgegen gestreckt hat. Stan sieht kurz zum Soldaten, der Patrice begleitet hat.
„Warten Sie draußen“, befiehlt er ihm, der kurz nickt und die Tür schließt. „Setzen Sie sich doch“, bietet der Major seinem Gast einen Platz an, der sich nicht zwei Mal bitten lässt. Kaum sitzt Philippe schlägt er sein rechtes Bein über das Linke und sieht den Major, der sich ebenfalls gesetzt hat und seine Hände leicht verschränkt auf den Tisch legt, schmunzelnd an.
„Ich war überrascht, dass der Präsident jemand herschicken würde. Es geht doch sicherlich um diese Nachrichtensendung, die vor einer knappen halben Stunde gesendet wurde.“
„Nein, nicht ganz.“
„Ach…“, ist Oliver überrascht und lässt sich in den Sessel sinken. „…und weswegen sind Sie dann hier Mr. Patrice?“


„Ich bin mir sicher, dass es Sie überrascht hat, dass der Präsident bestätigt hat, dass sich der General umgebracht haben soll.“
„Das können Sie wohl laut sagen“, ist Stan erbost und lehnt sich wieder nach vorne. „Wissen Sie, auch wenn ich noch nicht viel Erfahrung in der Leitung eines solchen Centers habe, so weiß ich doch die Unterschiede von Lüge und Wahrheit. Offensichtlich hat der Präsident es vorgezogen eine Lüge zu verbreiten.“ Langsam steht Philippe auf, setzt einen ernsten Blick auf und geht um den Stuhl herum.
„Ich hoffe doch, dass Sie auch den Unterschied kennen, wenn es darum geht Skandale zu verhindern“, möchte Philippe wissen und hält sich am Stuhl fest.
„Natürlich.“
„Sehen Sie“, hebt Philippe offenbarend eine Hand, nickt kurz und verschränkt seine Hände auf dem Rücken. „Genau so ein Fall ist eingetreten. Der Präsident hätte einen gewaltigen Skandal riskiert, wenn er angedeutet hätte, dass der General von seiner eigenen Tochter erschossen wurde.“ Jetzt steht auch Stan auf und beugt sich, mit den Händen auf dem Tisch abstützend, nach vorne.


„Deshalb brüskieren Sie den General, in dem Sie behaupten, er hätte unter Depressionen gelitten. Das wäre für unsereins schlimmer, als jeder Skandal dieser Welt.“
„Das glauben vielleicht Sie, aber wenn wir die Wahrheit sagen, bräuchten wir schon genügend Beweise, um das zu untermauern.“
„In diesem Fall haben Sie genügend. Etwa 10 - 15 Zeugen, eine Attentäterin, die mit Sicherheit ihre Tat bestätigen würde und Überwachungskameras, die alles aufgezeichnet haben.“
„Schön und gut, aber ein Richter würde die Videos niemals als Beweise zulassen“, versucht Patrice den Major übers Ohr zu hauen und glaubt es geschafft zu haben, denn mit einem Mal sieht der Major ziemlich geplättet aus.
„Also müsste Joan ihre Tat auf jeden Fall gestehen?“, bemerkt Oliver und stellt sich wieder gerade hin.
„So ist es und deshalb bin ich gekommen. Der Präsident möchte sicher gehen, dass der Major gesteht und auch dabei bleibt, damit wir einen Prozess anberaumen können.“ Oliver runzelt überrascht seine Stirn.
„Ein Prozess“, hakt er noch mal nach. „Warum möchte der Präsident einen Prozess?“
„Nun, wenn die Wahrheit herauskommt, gäbe es ohne genügend Beweise keine Möglichkeit dem Gericht Todschlag vorzuschlagen, damit der Major nicht ihr restliches Leben im Gefängnis verbringt. So würde jedes Gericht den Major wegen Mordes entweder Lebenslänglich ins Gefängnis stecken oder zum Tode verurteilen“, erklärt Patrice und Stan sieht ziemlich erschocken aus. „Keiner von uns möchte das.“
„Nein, nicht unbedingt“, stimmt der Major zu.


„Deswegen brauchen wir alle Beweise und Informationen, die wir kriegen können, um Todschlag beantragen zu können.“
„Verstehe“, meint Stan und glaubt seinem Gast.
„Ich werde den Major mit nach Washington nehmen“, erklärt Patrice nun und sieht aus, als würde er keinen Widerspruch dulden.
„Das kann ich nicht zulassen“, ist Oliver dagegen. „Wir wissen noch nicht, wie es dazu gekommen ist. Dr. Fraiser untersucht sie gerade.“
„Das ist kein Problem. Die Untersuchungen können wir auch in Washington fortführen. Alle Daten, die Sie bisher gesammelt haben, können Sie mir auch gleich mitgeben. Dann können wir die Resultate vergleichen.“ Stan ist etwas stutzig, denn ihm kommt es etwas seltsam vor, dass Patrice auch die Untersuchungsdaten mitnehmen möchte.
„Also gut“, ist Oliver dann doch einverstanden und geht um den Tisch, Richtung Tür. „Folgen Sie mir“, fordert er Patrice auf und dieser folgt ihm Richtung Fahrstuhl. Auch der Soldat folgt den Beiden zum Fahrstuhl, der sich wenige Sekunden später öffnet, die Drei einsteigen und Richtung Oberfläche fahren.


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Inzwischen wurde Joan mit Riemen an das Bett fixiert und die Wachen haben wieder Stellung bezogen, währen Janet am Computer sitzt und die Daten durchgeht. Durch den Scanner an Joans Schläfe werden auch ihre Vitalfunktionen überwacht, die zwischendurch merkwürdige Anzeigen haben, aber das will Janet auch überprüfen.
„Hm?“, entweicht es Janet zwischendurch, während sie die Daten durchgeht. „Das ist normal“, bezieht sie sich auf die Rückenmarksflüssigkeit, die sie gerade untersucht, bzw. die Ergebnisse der Untersuchung. Im Hintergrund betritt gerade Major Stan, Philippe und der Soldat die Krankenstation.
„Warten Sie hier“, bittet Oliver den Gast in der Nähe der Tür zu warten, als er weiter zu Janet geht.
„Nichts zu erkennen“, hört er daraufhin und es ist deutlich, dass sie ihn gar nicht bemerkt hat.
„Dr.“, spricht er sie an, doch sie ist so in ihrer Arbeit vertieft, dass sie ihn tatsächlich nicht hört. „Dr.“, versucht er es noch mal, indem er sie leicht an der Schulter berührt, doch sie erschreckt sich so, dass sie vor Schreck vom Stuhl springt.


„Haahhh“, atmet sie vor lauter schreck sehr schnell und hält eine Hand an ihre Brust, doch ein kurzer Augenblick und sie beruhigt sich wieder. „Major, Sie sind es. Ich habe Sie gar nicht kommen hören.“
„Ja, das habe ich bemerkt. Kommen Sie. Ich habe jemanden mitgebracht“, deutet er Richtung Tür, wo Janet nun Patrice entdeckt und Beide gehen zu ihm.
„Dr., dass ist Mr. Philippe Patrice. Mr. Patrice, dass ist Dr. Fraiser“, stellt er die Beiden einander vor.
„Guten Tag“, begrüßt Patrice die Ärztin.
„Hallo. So schön ist der Tag nicht“, entgegnet Janet nach einem kurzen respektvollen Nicken.
„Ja, ich weiß. Mein Beileid“, beteuert er, doch innerlich ist er froh, wenn er den Stützpunkt wieder verlassen kann.
„Mr. Patrice ist hier, weil er Major O’Neill mitnehmen möchte.“
„Ach so“, ist Janet erstaunt und sieht von Oliver zu Philippe.
„Ja, der Präsident möchte ein gesichertes Geständnis, bevor er die Bevölkerung darüber informiert, was wirklich vorgefallen ist. Vor allem für den Prozess.“


„Prozess?“, ist Janet mit einem Mal fassungslos. „Was für ein Prozess? Sie hat es doch aber nicht absichtlich getan.“
„Das wissen wir ja leider nicht. Ich möchte Sie auch um ihre Daten bitten, die Sie bereits von ihr gemacht haben. Zum Vergleich.“
„Sie möchten also auch untersuchen, warum sie das getan hat.“
„Natürlich“, tut Philippe so, als würde er das ernst meinen. „Wir wollen ebenso schnell herausfinden, was den Major dazu gebracht hat. Könnten Sie sie nun aufwecken?“
„Ja, einen Moment.“ Janet geht zu einem Medizinschrank, der rechts neben der Tür steht, holt ein Medikament heraus, das das Schlafmittel neutralisiert und sie binnen kürzester Zeit wieder aufweckt. Sie zieht eine Spritze auf, geht zu Joan, überprüft kurz die Spritze, indem sie dagegen klopft und spritzt ihr das Mittel. Die Beiden Wachen beziehen sofort Posten, um sicherzugehen, dass die Verräterin keine falsche Bewegung macht. „Sie müsste gleich aufwachen“, teilt sie den Anderen mit, steckt die lehre Spritze in ihre Kitteltasche und geht zum Computer. Aus diesem holt sie eine kleine Disk, auf der die Daten gespeichert wurden, kehrt zu Mr. Patrice zurück und gibt ihm die Disk.


„Danke. Sind das auch alle Untersuchungsergebnisse.“ Janet nickt, geht erneut zu Joan und entfernt den Scanner, der sich nach dem entfernen der Disk deaktiviert hat, von ihrer Schläfe. Gerade noch rechtzeitig, denn der Major öffnet soeben die Augen und setzt sich, während Janet vorsichtig ein paar Schritte rückwärts geht, langsam auf.
„Ganz ruhig Major“, versucht es Stan. „Dieser Mann bringt Sie gleich nach Washington“, erklärt Oliver und Joans Blick wandert zu Patrice, der leicht nickt, aber keine Angst zeigt. Sofort scheint Joan das Nicken zu verstehen, denn sie macht keine Anstalten, etwas anderes zu tun, als vorsichtig aufzustehen. „Legen Sie ihr Handschellen an“, befiehlt der Major und eine der Wachen tut das auch.
„Dann mal los“, kommt es von Philippe, der daraufhin zuerst die Krankenstation verlässt und Joan, so wie die drei Wachleute ihm folgen. Am Fahrstuhl angelangt, ruft eine der Wachen, der Patrice begleitet hat, den Aufzug, der ein wenig später hält, alle einsteigen und nach oben fahren.


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„Finden Sie das nicht ein wenig merkwürdig“, möchte Janet von Oliver wissen.
„Schon, aber was soll ich dagegen machen. Jedenfalls können wir nicht mehr herausfinden, was mit Joan los ist“, stellt Oliver ernüchternd fest, doch dann bemerkt er den Blick von der Ärztin. „Was ist?“
„Tja, sie kennen mich schlecht. Ich habe ihm zwar die Daten gegeben, aber dieses kleine Gerät hat ebenfalls alles gespeichert“, deutet sie auf den Scanner in ihrer Hand und Stan fängt an zu lachen.
„Gute Arbeit.“
„Danke.“
„Glauben Sie eigentlich, dass ein Gericht ein Video als Beweis akzeptiert.“ Janet überlegt einen Augenblick.
„Ich denke, bei einem eindeutigen Beweis schon, aber sicher bin ich mir da nicht. Warum?“
„Dieser Patrice hat gesagt, dass kein Richter ein Video als Beweis ansehen würde.“ Doch da Janet keine bessere Antwort darauf hat, zuckt sie nur mit den Schultern.


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Oben an der Oberfläche treten soeben Philippe, Joan, sowie die Beiden Wachen aus dem Fahrstuhl. Etwa 3 Meter entfernt steht ein schwarzer Van, mit dem Patrice gekommen ist, auf den die Vier jetzt zugehen. Ein Fahrer steigt aus und macht eine Schiebetür auf, die Blick auf die Rückbank freigibt.
„Sir“, überreicht der Fahrer Patrice eine Waffe, die er auf Joan richtet.
„Den Rest schaffe ich schon allein“, richtet sich Philippe an die Beiden Wachen, als sie den Wagen erreicht haben.
„Sind Sie sicher Sir?“
„Ja, dass bin ich.“ Die Beiden Wachen nicken und gehen wieder zum Aufzug, während Joan zuerst in den Van einsteigt und anschließend Patrice. Der Fahrer schließt die Tür, steigt ebenfalls ein, startet den Motor und rollt langsam Richtung Haupttor. Stück für Stück geht das Tor auf und der Van verlässt langsam den Stützpunkt. Im inneren des Wagens ist es totenstill. Patrice hat immer noch die Waffe auf Joan gerichtet und die Beiden starren sich an. Soeben passieren sie das Tor ganz, fahren etwa 10 Meter und biegen um eine Ecke.


„Das wäre dann wohl geschafft“, bemerkt Patrice, der die Waffe sinken lässt und durch das Heckfenster zum Stützpunkt, von dem sich die Drei immer weiter entfernen, blickt
„Da kann ich nur zustimmen. Könnten Sie mir diese Dinger abnehmen?“, möchte Joan wissen und hält ihm ihre gefesselten Hände hin.
„Oh. Natürlich“, antwortet er, übergibt die Waffe an den Fahrer, der sie auf den Beifahrersitz leg und dann holt Philippe einen kleinen Schlüssel aus seiner Tasche, mit dem er die Handschellen aufschließt.
„Danke. Ich bin froh, dass Sie mich da rausgeholt haben“, bedankt sie sich, reibt sich die Handgelenke und sieht kurz aus dem Fenster. „Wie sieht mein nächster Auftrag aus“, möchte sie daraufhin wissen und sieht zu ihrer Linken.
„Das werden Sie schon früh genug erfahren. Ich denke Ihr Talent besteht darin, innerhalb kürzester Zeit einen Auftrag auszuführen.“
„Da kann ich nur zustimmen.“
„Ach und das hier…“, holt Patrice die kleine Disk aus seiner Tasche und zeigt sie Joan. „…werden wir nicht mehr brauchen“, verkündet er, bricht die Disk entzwei und Beide fangen höhnisch an zulachen, während der Franzose das Fenster aufmacht und die beiden Teile hinauswirft.


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Gerade geht Sam durch die Gänge, die zur Krankenstation führen. Das kleine Nickerchen hat ihr gut getan, auch wenn es nicht das aufwiegen kann, was sie heute verloren hat. Sie hat ihren Mann und zugleich ihre Tochter verloren. Sie kann und will nicht verstehen, was Joan dazu getrieben hat. Auch wenn sie Joan geliebt hat, so kann sie nicht gegen ihre Wut und ihren Hass ankämpfen der jedes Mal in ihr aufsteigt, wenn sie an Joan denkt. Erst einmal muss sie den Schmerz verkraften, der durch Jacks Tod entstanden ist. Vielleicht dann und nur dann wird sie versuchen können den Grund für Joans Wandel zu verstehen. Dann fällt ihr etwas ein. „Könnte nicht ein Goa’uld von ihr Besitz ergriffen haben, doch dann hätte sie sicherlich mit einer anderen Stimme gesprochen und ihre Augen hätten geglüht.“ Allerdings verfliegt dieser Gedanke wieder sehr schnell, als sie durch die Tür zur Krankenstation geht und Janet auf sie zukommt.
„Hi Sam. Geht es dir schon besser“, möchte Janet sofort wissen und legt einen Arm um sie.


„Etwas.“
„Gut. Komm wir gehen da hinein“, deutet die Ärztin auf die Tür mit „Leichenhalle“, als Aufschrift und führt Sam langsam durch die Schwingtür. Nun lässt sie Sam los, die Schritt für Schritt zu ihrem Liebsten geht, der immer noch auf dem Metalltisch in der Mitte des Raumes liegt. Auch einen Stuhl hat ihre Freundin für sie hingestellt, so, dass sich Sam für die Verabschiedung Zeit lassen kann. Hinten in der Ecke ist noch immer Bill mit dem Mikroskop beschäftig, der jetzt unterbricht und sich ebenfalls auf einen Stuhl setzt. Indessen hat Sam ihren Stuhl näher an den Tisch gerückt und streichelt Jacks Stirn. Um Sam ihre Ruhe zu lassen, lässt Fraiser sie allein und geht zu Bill, der den Colonel ein wenig beobachtet.
„Sind Sie schon weitergekommen“, flüstert Janet ihm kaum hörbar zu, damit sie Sam nicht stört.
„Ja, bin ich“, ist Bill genauso leise. „Wir haben richtig gelegen. So ein Befehl war in der Programmierung enthalten und ich habe herausgefunden, dass die Naniten schon Stunden zuvor ihre Arbeit eingestellt hatten.“ Ungläubig stößt Janet ein wenig Luft aus, als hätte sie Pfeifen wollen.
„Es könnte also sein, dass sie bei ihr auch schon deaktiviert wurden.“
„Vielleicht. Wir können es nur herausfinden, wenn Sie ihr Blut abnehmen.“
„Ja. Ja“, hält Janet abwehrend ihre Hände hoch und versucht dabei nicht zu laut zu werden. „Alles mit der Ruhe.“


Beide linsen zu der Trauernden, die jetzt offenbar Jacks Hand hält und sich seinem Ohr nähert.
„Ich verspreche dir, dass sie dafür bezahlen wird“, gibt sie ihm das Versprechen und küsst ihn zart auf die Wange. „Ich…Ich…“, schafft sie es nicht, beginnt zu weinen und legt ihren Kopf, mit Blick auf Jacks Gesicht, auf seinen Bauch.
„Ist ja gut“, hört sie mit einem Mal die sanfte Stimme von Janet und gleich darauf spürt Sam ihre Hände an ihren Schultern. Ihre Freundin streichelt beruhigend Sams Schulter und da die quirlige Ärztin schon vermutete, dass Sam irgendwann nicht mehr kann und alles rauslassen muss, hat sie sich dem Colonel leise genähert. Dieser Moment war scheinbar gekommen. So löst sich Sam von Jack und sieht mit ihren tränenreichen Augen zu ihrer Freundin auf.
„Ich kann nicht mehr. Ohne ihn schaffe ich es nicht“, klagt sie und Janet kniet sich vor ihre Freundin, so dass Sam ihr gerade in die Augen sehen kann.
„So etwas möchte ich nicht hören. Ich weiß, dass du ihn vermisst, dass tue ich auch. Wir alle“, erinnert sie ihre Freundin daran, dass der Stützpunkt ebenfalls um ihren General trauert. Der Colonel nickt leicht und wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
„Dr. könnten Sie kurz kommen“, hört Janet Schwerster Mary daraufhin und sieht zur Tür.
„Nicht jetzt“, brummt Janet.


„Es muss aber sein“, drängt Mary und die Ärztin bleibt nichts anderes übrig. Sie sieht zu Sam, die den Blick ihrer Freundin versteht.
„Geh nur“, meint sie mit gebrochener Stimme, woraufhin Fraiser aufsteht und durch die Schwingtür in den Hauptteil der Krankenstation geht.
„Was ist denn?“, ist Janet genervt und Mary deutet Richtung Ausgang.
„Der Major hat gerade angerufen. Vor ein paar Minuten sind Tamara und ihr Großvater gekommen“, teilt sie ihrer Chefin mit, die plötzlich erschrocken aussieht. „Sie sollten vor der Tür auf sie warten“, schlägt sie anschließend vor.
„Ja, ich glaube, dass wäre das Beste“, stimmt Janet zu und geht schleunigst raus auf dem Gang, wo bereits Tamara und Jacob um die Ecke kommen. Sofort versucht die Ärztin ein anderes Gesicht aufzusetzen, das ihr aber nur halbwegs gelingt.
„Janet, wir haben die Nachricht erhalten. Was ist denn mit Dad? Geht es ihm gut“, bombardiert sie ihre Tante gleich mit Fragen, während Jacob eher ruhig daneben steht.
„Ähm…“, weiß Janet nicht, wie sie beginnen soll, drum deutet sie erst Mal auf die Stühle, die an der Wand neben ihnen stehen und sieht währenddessen auf ihre Uhr, die knapp viertel vor fünf zeigt und versucht es auf diese Art. „Es ist so,…“, versucht es Janet, doch das fällt ihr nicht leicht. „…dein Vater und deine Mutter wollten heute zu den Narris. Das hatte Jack mir erzählt, da dieses Treffen ja äußerst wichtig war.“


„Ja?“, ist sich Tamara noch nicht ganz klar, was Janet ihr sagen will. Sie sieht kurz zu ihrem Opa und dann wieder zurück.
„Kurz bevor er mit Sam durch das Tor gehen konnte, wurde auf ihn geschossen“, erklärt sie und merkt bereits, wie Angst in Tamaras Augen zu erkennen ist. Auch wenn sie eine Tok’ra ist, so ist ein Teil von ihr immer noch menschlich, als bei älteren Tok’ra.
„Oh mein Gott“, kommt es von Jacob.
„Wer hat auf ihn geschossen und geht es ihm gut?“ Da Janet die Worte nicht aussprechen kann, versucht sie es, indem sie Tamaras Hand in ihre legt und leicht den Kopf schüttelt.
„Es tut mir leid.“ Ungläubig schüttelt Tamara mit dem Kopf.
„Nein, dass glaub ich nicht“, ist die Tok’ra außer sich und springt von ihrem Stuhl auf. „Wir sind hier im sichersten Komplex unter der Erde, wie kann da jemand meinen Vater töten“, regt sie sich auf und schreit Janet an.
„Ganz ruhig“, versucht Jacob seine Enkelin zu beruhigen, doch auch bei ihm hat bereits der Schock eingesetzt. Sein Schwiegersohn wurde getötet.
„Schon gut. Kommt, ich bringe euch zu ihm“, schlägt sie vor und die Beiden nicken, auch wenn ihnen sicherlich noch die Frage quält, wer das getan hat. Janet und Jacob stehen auf und die Ärztin führt sie dann in die Leichenhalle. Sie öffnet die rechte Schwingtür und hält diese für die Beiden auf, die Schritt für Schritt den Raum betreten. Sofort schüttelt Tamara fassungslos den Kopf, als sie ihren Vater auf dem Tisch liegen sieht und hält sich ihre Hände vor den Mund.


„Mum“, spricht sie dann ihre Mutter an, die erschrocken aufsieht. Die Tok’ra lässt ihre Hände sinken.
„Meine kleine. Komm her“, hält sie ihre Arme ihrer Tochter entgegen gestreckt und umarmt sie. Auch Jacob stellt sich dazu und sieht zu Jack, der aussieht, als würde er nur schlafen. Im Hintergrund steht Janet noch immer an der Schwingtür und sieht zu Bill, der hinten in der Ecke steht. Mit einem Wink, deutet sie ihm hinaus, was er sich nicht zwei Mal sagen lässt, sondern so schnell, wie möglich aus dem Raum verschwindet. Leise schließt Janet die Schwingtür hinter Bill und stellt sich links neben Jack, wo sie die Drei nicht stören, aber trotzdem für sie da sein kann. Sam und Tamara lösen die Umarmung und ihre Jüngste sieht zu ihrem Vater.
„Er sieht aus, als würde er nur schlafen“, flüstert sie und streicht leicht über seinen Arm.
„Ich weiߓ, antwortet Sam und wischt sich eine Träne von ihrer Wange. Sie hat sich wieder etwas beruhigt, doch auf das nächste ist sogar Janet nicht vorbereitet, denn die kurze Stille, die sich gerade breit macht ist im Gegenzug ein wahrer Segen.
„Wer war das?“, möchte die Tok’ra nun wissen und Janet kann erkennen, dass Sams Trauer innerhalb eines Bruchteils verschwunden ist. Sie steht auf, geht an ihrem Vater vorbei, der rechts neben ihr steht und ihre Schulter gehalten hatte, entfernt sich ein paar Schritte vom Tisch und bleibt, während sie sich wütend die Hände reibt, stehen.
„Willst du das wirklich wissen“, fragt Sam wieder in ihrer tonlosen Art, wie sie Janet bereits kennt und die innerlich schon fürchtet, das gleiche, wie heute Nachmittag zu erleben. Der Colonel kann nicht erkennen, wie Tamara von ihrem Vater aufblickt und entrüstet, da ihre Mutter das gefragt hat, zu ihr sieht.


„Natürlich. Ich möchte wissen, wie jemand hier eindringen und meinen Vater töten kann, ohne dass er entdeckt wird.“ Blitzschnell dreht sich Sam um und jetzt erkennt auch ihre Tochter den kalten Blick.
„Es war kein Fremder“, teilt ihre Mutter mit, geht einen Schritt auf den Tisch zu, doch die Tok’ra versteht es nicht. „Der Mörder gehört zur Familie.“ Verwirrt sieht Tamara zu ihrer Tante, zu ihrem Opa und dann wieder zu ihrer Mutter.
„Wie meinst du das?“
„Deine Schwester.“
„Was sagst du denn da“, äußert sich nun Jacob, indem er die Augenbrauen hochzieht und kann nicht glauben, was seine Tochter gesagt hat.
„Du musst dich irren“, will Tamara ihrer Mutter nicht glauben und hofft, dass es nicht stimmt.
„Es ist wahr“, hören die Drei nun Janet. „Es gibt auch Zeugen.“ Kopfschüttelnd stolpert Tamara zum Hocker und setzt sich hin.
„Meine Schwester? Warum?“
„Das wissen wir nicht.“


„Ich will es auch gar nicht wissen“, höhnt Sam nun.
„Aber…“
„Nein“, fällt Sam ihre Tochter ins Wort und geht auf sie zu.
„Sie hat Verrat an ihrem eigenen Blut begangen. Versuch erst gar nicht mit ihr zu sprechen. Es hat ihr sogar spaß gemacht“, erklärt sie und hockt sich nun vor ihre Tochter. Sprachlos steht Jacob neben den Beiden, denn auch er weiß nicht, was er noch dazu sagen soll. „Sie war sogar kurz davor mich zu erschießen, doch in ihrem Plan würde ich noch eine ganz andere Rolle spielen.“
„Wie konnte das nur passieren?“ Sam legt sanft eine Hand an Tamaras Wange und ihr Blick wird wieder liebevoll.
„Ich weiß es nicht mein Kleines, aber wir werden verhindern, dass sie dir auch etwas antun kann“, erklärt Sam herzlich und gibt ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Wir kümmern uns jetzt erst Mal um ein anständiges Begräbnis für deinen Vater.“
„Ok“, ist Tamara einverstanden, doch jetzt macht sich Janet bemerkbar.
„Ich glaube, dass wird der Präsident anders sehen“, erinnert sie Sam an etwas.
„Also schön, dann werden wir ihm beweisen müssen, was passiert ist“, meint Sam, ohne den Blick von ihrer Tochter abzuwenden.
„Was meinst du“, möchten Tamara und Jacob gleichzeitig wissen.


„Jemand hat der Presse aufgetischt, dass dein Vater Selbstmord begangen hat.“
„Ich glaube das einfach nicht. Wieso?“
„Das wissen wir nicht, aber offenbar hat der Präsident das bestätigt und behauptet, dass er unter Depressionen gelitten hätte“, klärt Janet die Beiden Tok’ra, an Stelle von Sam, weiter auf.
„Ich möchte mit ihr sprechen“, hat Tamara sich doch um entschieden und bemerkt dann den fassungslosen Blick ihrer Mutter.
„Nein. Wer weiß, was sie dir alles erzählen wird. Ich werde nicht zulassen, dass du ihre kalten Augen oder ihr respektloses Benehmen miterleben musst“, lässt Sam es nicht zu und sieht ihre Tochter eindringlich an.
„Mum bitte. Sie ist meine Schwester.“ Der Colonel lässt ihre Tochter los, steht auf und wendet sich von ihr ab.
„Du hasst keine Schwester mehr. Sie ist mit deinem Vater gestorben.“ Tamara kann nicht glauben, wie ihre Mutter spricht und langsam läuft ihr eine Träne über die Wange.
„Wie kannst du so etwas sagen“, wispert sie, doch Sam bleibt stur stehen und dreht sich nicht um. Jacob dagegen kniet sich vor seine Enkelin und nimmt sie in den Arm. Langsam geht Janet nun auf ihre Freundin zu, da sie nicht zusehen will, wie Sam ihre Familie kaputt macht.


„Sam bitte hör mir zu“, flüstert die Ärztin und gleich darauf reist Sam ihren Kopf herum und schielt ihre Freundin böse an, die leicht den Kopf schüttelt. „Hör mir einfach nur zu. Siehst du nicht, dass du gerade alles falsch machst. Du hasst schon einen geliebten Menschen verloren und wenn du so weitermachst…“, versucht Janet ihr klar zu machen und erkennt, dass die Augen ihrer Freundin wieder sanfter werden.
„Ich verstehe. Danke“, lächelt Sam nun das erste Mal nach dem schrecklichen Ereignis. Sie dreht sich zu ihrem Vater, so wie ihrer Tochter um und geht auf sie zu. „Es tut mir leid. Ich will dich doch nur beschützen“, erklärt Sam ihrer Tochter, die sich von ihrem Opa löst.
„Ich weiß, aber ich möchte trotzdem versuchen, mit ihr zu reden.“
„Ähm…“, kommt es von Janet, da es ihr wieder eingefallen ist und die Drei sehen zu ihr. „…das wird nicht einfach. Vor einer viertel Stunde ist ein Vertreter des Präsidenten hier gewesen und hat sie mit nach Washington genommen.“


„Warum“, möchte Tamara wissen und steht vom Stuhl auf.
„Offenbar möchte der Präsident sicher gehen, dass er ein Geständnis hat, bevor er der Bevölkerung die Wahrheit erzählt.“
„Oh“, entweicht es Sam und langsam geht Janet auf die Drei zu.
„Er möchte einen Prozess anberaumen“, eröffnet sie.
„Das ist nicht dein ernst“, glaubt Tamara es nicht. „Meine Schwester soll verurteilt werden. Sie kann das doch nicht freiwillig getan haben.“ Gerade hatte Sam versucht selbst daran zu glauben, doch so langsam keimt wieder der Gedanke, dass Joan sich an ihrem Vater rächen wollte. Für was auch immer.
„Vielleicht glaubte sie, sich an irgendjemanden für das, was ihr angetan wurde, rächen zu müssen“, stellt Sam eine Theorie auf. „Die Spione, ihre Folter und den Verlust ihre Jobs.“
„Mir ging es aber nicht anders“, stellt Tamara klar und merkt dann, dass ihre Mutter noch etwas anderes gesagt hat. „Wie meinst du das? Ihren Job?“ Sam geht ein bisschen im Raum umher und bleibt rechts neben ihrem Mann stehen.
„Dein Vater hatte ihr erzählt, dass der Präsident unseren Militärdienst beenden und wir nur noch als Wissenschaftlerinnen arbeiten würden.
Ich denke, dass konnte sie nicht verkraften“, beendet Sam und es breitet sich Stille aus, während der Colonel leicht über Jacks Haar streicht.


Sie würde ihn so sehr vermissen, aber jetzt merkte sie auch, dass sie keine Träne mehr, trotz der immer größer werdenden Trauer, vergießen konnte. Wo war ihre Stärke, die sie durch jede Situation geleiten konnte. Nun glaubte sie, dass sie mit Jack gestorben war.
„Aber, dass sie sich an Dad dafür rechen würde, ist schwer begreiflich“, kommt es von Tamara. „Wir müssen ihr irgendwie helfen“, schlägt sie daraufhin, ohne weiter darüber nachzudenken, vor.
„Das müssen wir“, stimmt Jacob zu, legt einen Arm um seine Enkelin und Beide sehen zu Sam, die immer noch ihren toten Mann streichelt.
„Mum.“
„Wärst du doch bloß nicht das Opfer“, flüstert sie Jack zu, denn von Minute zu Minute verliert Sam ihre mentale Stärke und den Willen irgendetwas zu unternehmen. Janet geht zu ihr und nimmt ihre Hand.
„Komm Sam. Es ist gleich 7. Wir sollten uns die Pressekonferenz ansehen“, versucht sie Sam aus ihren Gedanken zu holen, was auch nach einem weiteren stillen Augenblick klappt. Langsam löst sich Sam von ihrem Mann und alle verschwinden durch die Schwingtür.


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Einige Minuten früher (etwa 17:40)

Vor ein paar Minuten hatte sich das Gate geöffnet, durch das Tamara und Jacob kamen. Sie gingen sofort zur Krankenstation. Währenddessen öffnet sich auf Ebene 27 der Fahrstuhl, aus dem Svenja aussteigt und Richtung Konferenzraum geht. Bevor sie jedoch an die Tür des Büros klopft atmet sie ein paar Mal ganz schnell ein, damit es so aussieht, als wäre sie ziemlich aufgeregt. Dann klopft sie eilig an die Tür.
„Herein“, kommt es von Stan, woraufhin sie die Tür öffnet und hinein geht. „Captain“, ist Oliver verwundert, legt die Zettel vor sich an die Seite und erhebt sich.
„Sir. Ich war zu Hause. Ich habe die Nachrichten gehört. Das kann doch nicht sein. Stimmt es“, spricht sie einfach drauf los, ohne ihn überhaupt richtig zu grüßen.
„Ganz ruhig Captain. Kommen Sie erst mal rein und setzen Sie sich“, fordert er Svenja auf. Der Captain nickt, schließt die Tür und setzt sich. „Jetzt noch mal ganz von vorne“, bittet er Svenja und sinkt wieder in den Sessel.
„Ok.“ Sie versucht sich zu beruhigen. „Also, ich war heute zu Hause. Der General hatte mir den Nachmittag frei gegeben, weil Joan noch im Labor arbeiten musste und ich konnte einen Termin beim Zahnarzt wahrnehmen. Als ich dann wieder zu Hause war, habe ich die Nachrichten gehört und ich bin so schnell ich konnte her gekommen. Ist es wahr?“


„Nur halbwegs. Ja, der General ist tot, aber er wurde ermordet. Von Joan“, teilt er mit und gleichzeitig erschrickt sich Svenja so sehr, dass sie nach Luft schnappen muss.
„Ganz ruhig. Ich möchte nicht, dass Sie hier ohnmächtig werden.“
„Das….Das war Joan. Aber das kann ich einfach nicht glauben.“
„Uns geht es nicht anders.“ Svenja schüttelt ungläubig den Kopf.
„Warum wurde dann in den Nachrichten gesagt, dass es Selbstmord war?“
„Ein Mr. Patrice, der vom Präsidenten hergeschickte wurde, sagte mir, dass dem Präsidenten vorerst keine andere Wahl bliebe, um einen Skandal zu vermeiden. Er müssten genug Beweise und auch ein hinreichendes Geständnis vorlegen, bevor er der Bevölkerung die Wahrheit sagen kann.“
„Sie meinen, weil der General von seiner eigenen Tochter erschossen wurde“, hakt sie noch mal nach.
„Genau. Er hat den Major auch gleich mitgenommen, um dieses Geständnis zu bekommen.“ Wenn der Major jetzt Svenjas Gedanken lesen könnte, hätte er Joans Komplizin und den Spion gefunden, denn innerlich ist Svenja Dubing glücklich über den Erfolg ihrer kleinen Mission, doch nach außen hin kann sie gut die Betroffene spielen.
„Er hat sie mitgenommen?“, ist sie entrüstet.


„Ja, anscheinend möchte der Präsident einen Prozess anberaumen.“
„Einen Prozess. Aber…“
„Ich weiß. Anders geht es offenbar nicht. Möglicherweise kann bei einem Prozess verhindert werden, dass es eine Mordanklage gibt und stattdessen auf Todschlag plädiert wird.“ Ungläubig schüttelt Svenja den Kopf.
„Haben Sie denn Beweise für den Präsidenten.“ Stan nickt, wirkt aber auch niedergeschlagen.
„Der ganze Kontrollraum und Colonel O’Neill haben alles gesehen.“
„Oh mein Gott. Wie schrecklich.“
„Ja und weil der Colonel ihren Pflichten in dieser Situation logischer Weise nicht mehr nachkommen kann, habe ich das Kommando übernommen.
„Das ist verständlich“, bemerkt sie und schüttelt erneut leicht den Kopf. „Und das, wo er doch heute die Narris besuchen wollte“, sagt sie und mit einem Mal stutzt der Major.
„Das wussten Sie?“


„Natürlich. Joan hat es mir erzählt, als sie gestern die Nachricht von den Narris gelesen hat. Ich habe den General immer bewundert, wie er die Zeit nach dem Überfall gemeistert hat. Deshalb habe ich Joan auch gebeten mit ihrem Vater zu sprechen, damit ich ins Team von SG-1 kommen konnte“, lügt sie, damit der Major sie für eine Vertrauensperson hält, denn auch davon weiß sie.
„Einen Moment“, bittet er Svenja um Geduld und drückt auf eine Taste am Telefon. „Davis, ich müsste Sie kurz sprechen“, spricht er, ohne den Blick von Svenja abzuwenden und steht auf. „Ich komme gleich wieder“, meint er, Svenja nickt und Oliver geht durch die Tür in den Konferenzraum, wo Davis bereits die Treppe rauf kommt. Der Major schließt die Tür des Büros und geht ein paar Schritte auf den Seargent zu.
„Haben sie noch Funkgeräte übrig?“
„Ja, ein paar. Einige Leute sind heute nicht da und einer ist auch für den Colonel, aber die wollte ich nicht stören. Außerdem muss Dr. Fraiser noch einen bekommen“, zählt Walter auf.
„Ok. Sie müssten die Liste ja kennen. Haben Sie Captain Dubing auf drauf.“
„Ja, SG-1 war eins der Teams, das ich zuerst überprüft habe.“


„Alles klar. Dann bräuchte ich für sie einen Stecker“. Walter nickt, greift in seine Tasche, holt einen heraus und reicht ihn seinem Vorgesetzten.
„Danke. Das war’s schon.“ Ohne ein weiteres Wort verschwindet Davis wieder im Kontrollraum und Oliver kehrt ins Büro zurück. „So da bin ich wieder.“ Er schließt die Tür und bleibt neben dem Tisch stehen. In ihrem Gesicht kann er immer noch den Schock erkennen.
„Wissen Sie Sir, es ist schon erschreckend zu hören, dass ein kluges Mädchen wie Joan, ohne ersichtlichen Grund, einfach ihren Vater tötet.“
„Ja, da kann ich Ihnen nur zustimmen.“ Er hält ihr seine Hand hin, auf der der Stecker liegt. „Sie sollten ihn immer tragen.“
„Ja Sir“, antwortet Svenja im betroffenen Ton, nimmt den Stecker und klemmt ihn hinter ihr Ohr. Sofort wird er unsichtbar.
„Ich denke, es ist in Ordnung, wenn Sie wieder nach Hause gehen.“


„Aber ich könnte bleiben und helfen.“ Der Major schüttelt den Kopf.
„Das ist nicht nötig. Die meisten sind schon nach Hause gegangen. Heute kann man nichts mehr tun.“
„Ok Sir“, ist Svenja einverstanden und steht auf.
„Morgen sieht es bestimmt schon anders aus.“ Svenja geht zur Tür, drückt die Klinke runter und sieht über ihre Schulter zum Major, der immer noch neben dem Schreibtisch steht.
„Richten Sie bitte dem Colonel mein Beileid aus“, bittet sie und öffnet nun die Tür.
„Das werde ich. Bis morgen.“ Svenja nickt verlässt das Büro und schließt die Tür. Sie geht ein paar Schritte den Gang entlang, bleibt stehen, entfernt den Stecker von ihrem Ohr und hält diesen studierend zwischen ihren Fingern.
„Ich bin nur froh, dass ich dieses Teil umstellen kann“, brummt sie und steckt ihn in ihre Tasche. „Jetzt bloß raus hier. Noch mehr Gesäusel und ich muss kotzen“, ist der Captain angewidert und geht schleunigst zum Fahrstuhl.


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Gegenwart (selber Tag etwa 18:55)

Nachdem Janet, Sam, Tamara und Jacob die Leichenhalle verlassen hatten, nahm Janet ihrer Freundin noch kurz Blut ab und dann gingen sie in den Konferenzraum, wo sie zurzeit noch immer sitzen. Dr. Lee untersucht derzeit das Blut und versucht eine Möglichkeit zu finden, die Naniten wieder zu aktivieren. Seine und Janets Theorie, dass die Naniten ihre Arbeit eingestellt hatten, bewahrheitete sich. Davis hingegen hat die Berechnungen der Sensoren abgeschlossen und aktivierte die Sender der Funkgeräte. Jetzt kann er alle Eingeweihten Leute über die Sensoren im Auge behalten. Es ist mucksmäuschenstill im Konferenzraum, denn alle sind mit ihren Gedanken beschäftigt. Keiner von ihnen hat sich auf den Stuhl vor Kopf gesetzt, denn für sie ist es immer noch so, als würde der General gleich zur Tür hereinkommen, „Was gibt es“ verkünden und sich auf seinen Stammplatz setzen.


So sitzen Sam und Tamara an der Scheibe, während die Ärztin und der Tok’ra ihnen gegenüber sitzen. In ein paar Minuten wird die Pressekonferenz des Präsidenten stattfinden und mit ihr würde ein großes Gewirr von Lügen zusammengebastelt werden. Was die Vier jedoch noch nicht wissen, ist, dass ihnen eine weitere Überraschung bevorsteht. Dieser Tag sollte zu einem Höllentag werden, der am Ende schlimmer ist, als es die Woche der Belagerung je sein könnte. Ihnen gegenüber an der Wand schaltet sich bereits der Bildschirm ein und zeigt den Presseraum des Weißen Hauses. Die Tür des Büros öffnet sich und Oliver kommt herein. Er sieht kurz zum Colonel, verschränkt die Arme und lehnt sich dann an die Scheibe. Unruhig wippt Sam in ihrem Stuhl, bis Tamara eine Hand auf die ihrer Mutter legt.


„Ganz ruhig Mum“, beruhigt sie ihre Mutter, die dankend zu ihr sieht und zu wippen aufhört. Auf dem Bildschirm ist zu erkennen, dass die Seitentür aufgeht, der Präsident den Raum betritt und sich hinter das Rednerpult stellt. Genauso wie Svenja, kann auch er einen betroffenen Blick vorspielen. Da kommt auch Patrice herein, geht zum Präsidenten und reicht ihm einen Zettel.
„Guten Abend, …“, begrüßt er die Anwesenden Reporter, die dieses Mal nicht sofort aufspringen, um Fragen zu stellen. „…auch wenn dieser Tag oder das, was ich ihnen gleich mitteilen werde nicht gut ist. Zuerst möchte ich sagen, dass dies nur ein Statement ist. Vielleicht werde ich später noch Fragen beantworten“, teilt er mit, sieht kurz auf seinen Zettel und blick erneut auf. „Heute ist ein trauriger Tag, denn ein großer Mann ist von uns gegangen“, beginnt er mit dem Statement. „Wie sie sicher schon heute Nachmittag aus den Nachrichten vernommen haben, hat sich im Stargatecenter ein tragischer Vorfall ereignet. General O’Neill hat Selbstmord begangen. Sein Tod, auch wenn Sie…“, deutet er auf die Reporter. „…und die Menschen an den Bildschirmen, die mir jetzt zuhören, gegen das Programm und ihre Mitarbeiter gewettert haben, ist für uns alle ein großer Verlust. Keiner von uns hat im Geringsten geahnt, wie es dem General ging. Erst gestern hat mich der General aufgesucht, um mit mir über seinen Abschied aus dem Militärdienst zu sprechen“, erklärt er und wie aus der Pistole geschossen, springt Sam von ihrem Stuhl auf.


„Das ist eine Lüge“, brüllt sie den Monitor an und sieht zu den Anderen. „Dieser Mistkerl“, ist sie außer sich und geht vor dem Bildschirm auf und ab. Keiner der Anderen sagt etwas, denn sie fürchten, dass sie Sam noch mehr in Rage bringen.
„Offenbar fand er die Entscheidung, die ich für ihn getroffen habe richtig“, erklärt der Präsident weiter, nachdem er eine kleine Pause gemachte hatte. „…und wollte mich um einen anderen Posten bitten. Ich vermute daher, dass er schon lange unter Depressionen gelitten haben muss, denn kaum 24 Stunden später hat man ihn tot in seinem Büro aufgefunden. Wie ein Spezialist mir erklärte, kann man Depressionen nicht gleich bei einem Menschen erkennen, bis dieser einen Schub bekommt. Ich gebe daher nun das Wort an jemanden, der bestätigen wird, dass der General schön länger unter Depressionen gelitten hat“, erklärt er und deutet zur Seitentür.


„Das glaub ich nicht“, ist Sam geschockt und bleibt abrupt stehen, als sie ihre Tochter erkennt, wie sie langsam Richtung Rednerpult geht. Auch die Anderen im Raum sind darüber geschockt.
„Aber…“, glaubt Janet es nicht und steht ebenfalls auf.
„Ich dachte, sie wollten Joan verhören und ein Geständnis bekommen“, versucht Tamara es zu verstehen.
„Warum habe ich es nicht gemerkt“, erkennt Oliver nun seinen Fehler, löst die Verschränkung und steht nun kerzengerade. „Dieser Typ wollte sie nicht zum Verhör holen. Ob sie das alles geplant haben?“, fragt er sich, so, wie die Anderen, die wie gebannt auf den großen Monitor starren und darauf warten, was Joan sagt, die nun hinter dem Rednerpult steht und mitgenommen aussieht.


„Danke“, sieht sie kurz zum Präsidenten, der rechts neben ihr stehen bleibt und beruhigend seine Hand auf ihre Schulter legt.
„Nur Zu“, hören alle, wie er sie ermutigt und seine Schachfigur, in diesem Komplott, ihm zunickt. Dann wendet sie sich an die Reporter.
„Es fällt mir sehr schwer, …“, richtet sie sich an die Reporter. „…aber es stimmt, das mein Vater unter Depressionen gelitten hat. Kurz nachdem wir und die Erde von den Goa’uld befreit wurden…“, spricht sie leise, aber dennoch laut genug weiter. „…habe ich Veränderungen im Verhalten meines Vaters bemerkt. Dr. Fraiser, sie arbeitet im Stargatecenter, hat die Depressionen festgestellt und gab ihm auch die Anweisung, sich Ruhe zu gönnen. Leider hielt sich mein Vater nicht daran. Er ist nun mal ein Workaholic“, meint sie und lächelt etwas, was auch die Anwesenden zu einem Lächeln verleitetet, doch im SGC sieht es ganz anders aus.


Die Fünf sehen nicht wirklich fröhlich aus, denn sie können nicht fassen, was gerade passiert. Ein ganzes Lügengespinst breitet sich über dem Center aus, was von Minute zu Minute immer größer wird. „Als ich nach einem halben Jahr wiedergekommen bin, hatte ich gehofft, dass sich der Zustand meines Vaters gebessert hat, doch gleich nach meiner Ankunft, bekam ich das Gegenteil zu spüren. Er nahm nicht mal wahr, dass ich zurückgekehrt war, da er wieder einen Schub hatte. Wir bekamen eine Nachricht von einem unserer Verbündeten. Sie wollten, dass mein Vater auf ihren Planeten kam, was den General auch erfreute, doch, als ich dann am nächsten Tag in sein Büro kam…“, stoppt sie, denn sie kann nicht mehr weiter sprechen, dreht sich von den Reportern weg und geht zu Patrice, der ein paar Schritte von ihr entfernt ist. Nun stellt sich der Präsident wieder an das Mikrofon.
„Ich denke, Sie werden verstehen, dass es zu viel für den Major war. Ich danke Ihnen“, beendet er die Pressekonferenz, lässt die Fragen außen vor, geht vom Pult weg, legt einen Arm um Joan und führt sie langsam hinaus. Auch Patrice folgt den Beiden, während alle Reporter Notizen machen und mit ihren Kollegen tuscheln.


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Der Bildschirm schaltet sich ab und alle starren noch immer den Monitor an. Sie begreifen einfach nicht, wie das passieren konnte.
„Wie konnte sie so etwas tun?“, ist Tamara entrüstet und versteht nun, was ihre Mutter meinte, als sie sagte, dass ihre Schwester nicht mehr sie selbst sei. Sie sieht zur ihrer Mutter, die links neben ihr steht. „Mum“, spricht sie sie vorsichtig an, doch Sam rührt sich nicht. „Es tut mir leid. Du hattest recht“, erklärt sie, auch wenn es ihrer Mutter nicht viel Trost gibt. Einer, der bisher geschwiegen hat, ist Jacob, denn obwohl dieser Tag auch für ihn ein Tag des Grauens ist, so fühlt er zum größten Teil nicht dasselbe, wie die Anderen. Das könnte daran liegen, dass er jetzt schon über zwei Jahrzehnte ein Tok’ra ist und sie solche Schicksalsschläge anders verarbeiten. Für seine Tochter wird dies eine Zeit, in der sie jemanden wie ihn braucht. Ein Fels, an den sie sich lehnen und Kraft schöpfen kann. Er steht von seinem Stuhl auf und geht zu seiner Tochter, die wie angewurzelt vor dem Monitor steht.
„Komm Schatz. Ich bringe dich nach Hause“, flüstert er sanft und führt sie Richtung Ausgang, ohne auf die Anderen zu achten. Tamara sieht den Beiden hinterher und lässt sich in einen der Sessel fallen.
„Das wird sie nicht verkraften“, wispert sie und sieht zum Major, der mit Händen in den Hüften neben ihr steht.
„Deine Mutter wird das schon schaffen“, hört sie Janets Stimme und sieht zu ihr auf.


„Nein. Janet. Du hast sie selbst erlebt, als sie mir begreiflich machen wollte, dass sich Joan verändert hat.“ Sie springt vom Stuhl auf und geht mit ausgestrecktem rechtem Arm auf den Monitor zu. „Das…“, deutet sie auf den Monitor und sieht gleichzeitig zu ihrer Tante. „Das ist der Punkt, an dem auch mir begreiflich wird, dass das hier längst kein Spiel mehr ist. Die eigene Schwester verbreitet solche Lügen und da kannst du doch nicht wirklich glauben, dass Mum darüber hinwegkommt.“
„Es ist meine Schuld“, teilt Oliver nun mit und Tamara sieht perplex zu ihm und lässt ihren Arm sinken.
„Nein Major. Es ist nicht Ihre Schuld“, widerspricht sie ihm.
„Doch. Hätte ich nicht zugelassen, dass dieser Patrice sie mitnimmt, hätte der Präsident keinen Zeugen für diese Lügen gehabt.“
„Aber deshalb muss es noch lange nicht Ihre Schuld sein“, klärt sie ihn auf und so langsam kann sie nach diesem Schock wieder klar denken. Zum Teil verdankt sie es auch ihrer Tok’rasymbiontin, die die Gefühle und Emotionen mit ihr teilt. „Wir müssen herausfinden, was das alles soll und ob der Tod meines Vaters eine Rolle dabei spielt.“
„Dazu kommt, dass der Präsident behauptete, dass er ein Geständnis von Joan bräuchte, um bei einem Prozess genug Beweise vorlegen zu können.“


„Das hat er gesagt?“, ist Tamara nach der Vorstellung eben stutzig.
„Nicht persönlich. Er hat jemanden hergeschickt, der mir diese Nachricht überbracht hat und wollte daraufhin ihre Schwester mitnehmen.“
„Vergessen Sie nicht die Untersuchungsdaten“, erinnert Janet den Major an die Disk.
„Was für Daten?“, möchte Tamara wissen und sieht zu Janet, da sie gerade dem Major zugehört hatte.
„Na ja, nachdem Joan sich so verhalten hatte, schlug der Major eine Untersuchung vor, an die auch ich gedacht hatte, um herauszufinden, was mit ihr los ist. Bevor ich jedoch alle Daten überprüfen konnte, brachte der Major Mr. Patrice in die Krankenstation und dieser hat deine Schwester und die Daten mitgenommen.“
„Du weißt also nicht, was mit Joan los ist.“
„Noch nicht. Ich hatte den Scanner zum Glück so eingestellt, dass auch er die Daten speichert“, teilt sie ihr mit und Tamara sieht etwas erleichtert aus, denn eigentlich waren im SGC alle so. Sobald ihnen etwas merkwürdig vorkommt, sichern sie sich doppelt ab.
„Ich denke, dass das bis jetzt unser einziger Anhaltspunkt ist.“
„Glaube ich auch“, stimmt Janet ihr zu. „Vielleicht ist die Antwort in diesen Daten“, vermutet sie und sieht in zwei fragende Gesichter.


„Wir sollten uns auch die Überwachungsbänder ansehen“, kommt es nun von Stan, der sich für diese Bemerkung am liebsten in den Hintern getreten hätte, denn die Ausdrücke seiner Gesprächspartner würden ihn nicht gerade zu dieser Idee zustimmen.
„Ja, ich denke das sollten wir“, bemerkt Tamara mit einem Klos im Hals.
„Oh“, ist Oliver überrascht, dass Tamara ihm zustimmt. „Ok, aber dass wird erst morgen möglich sein, denn ich habe die meisten Leute nach Hause geschickt. Ich sage Davis, dass er den Diensthabenden Mitarbeitern bescheid sagen soll.“ Die beiden Frauen nicken.
„Dann gehe ich jetzt nach Hause. Vielleicht schläft meine Mutter schon.“
„Ich komme mit“, lädt sich Janet selbst ein, doch im Gesicht ihrer Nichte kann sie lesen, dass sie froh darüber ist.
„Danke.“ Beide drehen sich um und gehen Richtung Tür.


„Bis morgen“, verabschiedet sich Stan von den Beiden, die soeben durch die Tür verschwinden und bevor Oliver zu seinem Quartier aufmacht, geht er über die Treppe in den Kontrollraum, wo nur noch wenige Leute ihrer Arbeit nachgehen. Davis findet er, wie je her am Computer, wo dieser die Sensoren überprüft. „Seargent,…“, spricht er Walter an, der zu ihm aufsieht. „…ich möchte, dass Sie den Mitarbeitern von der Sicherheit sagen, dass wir uns morgen die Überwachungsvideos vom heutigen Tag ansehen möchten.“
„Dass kann ich auch von hier aus“, schlägt Davis vor, da auch er zu den Kameras Zugang hat, doch sein Vorgesetzter schüttelt mit dem Kopf.
„Nein, dass ist nicht nötig. Morgen reicht völlig.“
„Jawohl Sir“, antwortet dieser und wendet sich wieder dem Computer zu.
„Ich bin dann in meinem Quartier“, teilt er Davis noch mit, der daraufhin kurz nickt und Stan verlässt den Kontrollraum über die kleine Treppe auf der linken Seite.


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Ein paar Kilometer vom Center entfernt kümmert sich Jacob gerade um seine Tochter, die im Schneidersitz auf der Couch sitzt, ein Kissen im Arm hält und in das lodernden Feuer des Kamins, vor sich, starrt. Noch immer sitzt der Schock darüber, dass sie von ihrer Tochter verraten wurde, tief. Für einen Moment, auch wenn er noch sie winzig war, wollte sie noch einmal mit ihrer Ältesten reden und versuchen, ihr zu helfen, doch gleich darauf bekam sie einen harten Schlag in die Magengrube. Ihre Joan auf dem Monitor zu sehen, wie sie ihre Mutter und jeden, der sie liebt erneut zu verraten, machte ihr endgültig klar, dass es nur einen kleinen Funken innerhalb eines Augenblicks braucht, um die Welt, ihre kleine Welt aus den Fugen zu reißen. Gleich an einem Tag, hat sie ihren Mann und ihre Tochter verloren.
„Hier Schatz…“, nähert sich ihr Vater, doch Sam registriert ihn nicht, sondern sie starrt weiter unentwegt in das lodernde Feuer. „…ein heißer Tee“, hält er ihr eine Tasse hin, aus der leichter Raucht emporsteigt. Während er dort neben der Couch steht und ihr die Tasse mit dem Tee hinhält, ist nur das knistern des Kamins zu hören. Nun versucht er es anders, in dem er an ihr vorbei geht, sich rechts neben sie setzt und die Tasse auf den Tisch, vor ihnen, stellt.


„Sam“, berührt er sie leicht an der Schulter, doch sie macht keinen mucks. Sie ist völlig erstarrt. Dann ist ein leichtes klimpern zu hören, woraufhin Jacob über seine Schulter zur Tür schaut, die jetzt aufgeht und die beiden Frauen hereinkommen. Sie brauchen einen Moment, bis sie sich an die gedämpften Lichtverhältnisse angepasst haben. Der Tok’ra steht vorsichtig auf, geht rechts um die Couch, um seine Tochter nicht zu stören und gesellt sich zu den beiden Frauen. In der Zwischenzeit hat Tamara die Tür geschlossen und Janet ihre Jacke rechts neben die Tür an einen Haken gehängt
„Wie geht es ihr“, erkundigt sich die Tok’ra.
„Nicht gut. Als ich sie hergebracht habe, hat sie nur ihre Jacke ausgezogen, setzte sich auf die Couch und bewegt sich seitdem keinen Meter. Ich habe ihr gerade Tee gebracht, doch sie hat mich gar nicht registriert“, berichtet er und Janet sieht aus, als wolle sie sagen, dass sie das erwartet hat.
„Ich geh mal zu ihr“, meint Janet daraufhin und geht leise zu ihrer Freundin, während Jacob und Tamara, die ebenfalls schnell ihre Jacke aufhängt, ihr folgen, doch hinter der Couch stehen bleiben und die Ärztin beobachten.


„Sam. Ich bin’s. Janet“, teilt Janet ihrer Freundin mit und setzt sich neben den Colonel, doch auch sie bekommt, bis auf das rytmische Zwinkern von Sams Liedern, kein anderes Lebenszeichen. Zweifelnd darüber, ob Sam sie überhaupt hört, zuckt Janet nur mit den Schultern und sieht zu den Beiden Tok’ra, die noch immer ein paar Meter, von der Couch, entfernt stehen. „Was soll wir nur machen?“, flüstert sie den Beiden zu.
„Lass mich einfach in ruhe“, zischt Sam mit einem Mal, ohne den Blick vom Kamin abzuwenden und die Drei sehen überrascht aus.
„Ich will dir doch nur helfen“, versucht sie Sam klar zu machen und plötzlich wendet die Witwe ihren Blick zu Janet und die Ärztin kann deutlich erkennen, dass ihr Blick voller Kälte und Hass ist.
„Du willst mir helfen?“, knurrt der Colonel und ihre Freundin ist über den scharfen Ton erschrocken. „Kannst du meinen Mann zurückholen? Kannst du meine Tochter zur Vernunft bringen“, schreit sie fast und wartet Janets Antwort ab.


„Nein“, ist Fraiser ehrlich und Sam springt von der Couch auf, wobei das Kissen gegen die Tasse auf den Tisch fällt und diese gefährlich wackelt.
„Siehst du. Du kannst mir nicht helfen“, brüllt sie und dreht sich zu den beiden Tok’ra. „Genauso wenig könnt ihr mir helfen. Also lasst mich gefälligst in ruhe“, wettert sie so laut, dass die Drei zusammen zucken. Dann dreht Sam sich um, durchquert das Wohnzimmer, rennt die Treppe rauf und knallt die Schlafzimmertür hinter sich zu.
„Nun. Immerhin hat sich was gesagt“, kommt es von Jacob, der seiner Tochter nach sieht.
„Ja, aber gefallen hat es mir nicht“, meint Tamara und Janet stimmt ihr mit einem Nicken zu.
„Mir auch nicht.“
„Was machen wir jetzt“, möchte Tamara wissen und sieht ihren Opa, so, wie ihre Tante, fragend an.
„Ich denke…“, Jacob geht zum Tisch und hebt die Tasse hoch. „…wir sollten sie in ruhe lassen. Nur sie wird den richten Moment zum reden wissen“, erklärt er, lässt die Beiden allein und verschwindet in der Küche.
„Er hat recht“, bemerkt Tamara und sieht zu Janet. „Willst du hier übernachten?“
„Ja. Danke. Ich habe ein paar Medikamente im Auto. Es könnte ja sein, dass sie nicht schlafen kann.“ Tamara nickt, geht zum Kamin, auf dessen Sims ein Bild von der Familie steht und studiert es.


„Weißt du. Ich wusste immer, was meine Schwester dachte oder wie sie sich fühlte.“
„Das ist euer beider Stärken“, bemerkt Janet und erinnert sich an Joans Absturz, als Anubis angriff. Tamara hatte die Visionen von ihrer Schwester und konnte sie so retten.
„Das habe ich auch immer gedacht. Aber jetzt“, erklärt die Tok’ra, nimmt das Bild in die Hand und dreht sich zu der Ärztin, die noch immer auf dem Sofa sitzt.
„Warum?“
„Janet, ich wünschte ich hätte eher etwas gemerkt, dann wäre das nicht passiert. Sie muss doch vorher schon irgendwelche Anzeichen dafür gehabt haben.“
„Nicht unbedingt.“ Ihre Nichte senkt den Blick und lässt ihn über das Bild schweifen. Es wurde vor etwa einem Jahr aufgenommen, als Tamara Geburtstag hatte und auf die Erde kam, um zu feiern.
„Bei ihrem Besuch wirkte sie ganz normal“, flüstert sie dann, stellt das Bild zurück auf den Sims und setzt sich links neben Janet auf die Couch.
„Das war sie bestimmt auch“, versucht die Ärztin ihre Nichte aufzumuntern und legt ihre Linke auf Tamaras Knie. „Morgen werden wir uns Beide erst Mal die Daten ihrer Untersuchung ansehen. OK?“
„Ok“, stimmt Tamara zu und Janet lächelt etwas.
„Du wirst sehen…“ Janet lässt Tamaras Knie los und lehnt sich zurück. „…dass es dafür bestimmt eine logische Erklärung gibt“, ist Janet optimistisch und Beide sehen nun dem Feuer zu, wie es kleine Funken sprüht.


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Nächster Tag (15.11.2025 10 Uhr)

Ein neuer Tag ist angebrochen, doch dieser Tag steht ebenfalls unter keinem guten Stern. Als würde die Welt erst heute begreifen, was für einen Verlust sie erlitten hat. Der Morgen hat düster begonnen, denn dicke Wolken schweben über Colorado Springs und dem Cheyenne Mountaine. Seit etwa zwei Stunden regnet es in Strömen und die Wettervorhersage hat keine Besserung angesagt. Im Hause O’Neill herrscht immer noch bedrückte Stimmung. Sam hat sich noch nicht blicken lassen und die restlichen Hausbewohner haben sich im Haus verteilt. Die beiden Frauen stehen in der Küche, wo die Ärztin gerade Kaffee kocht, um diesen Tag halbwegs zu beginnen, die Tok’ra grübelnd daneben steht und den Boden anstarrt. Jacob sitzt derweil im Wohnzimmer und überfliegt die Morgenzeitung der USA Today, die seiner Meinung nach einen schlechten Start erwischt hat.


„Trauer hat das Land erfüllt“, ist die Schlagzeile auf der Titelseite.
„General O’Neill beging gestern Selbstmord“, ist die kurze Zusammenfassung, über dem eigentlichen Artikel, in dickem Schwarz, abgedruckt.
„Gestern hat die Stadt Colorado Springs einen großen Verlust erlitten. Der viel gefeierte General, der die Erde schon oft vor feindlichen Außerirdischen gerettet hatte, beging Gestern gegen 15 Uhr, am Nachmittag, Selbstmord. Laut einer Presseerklärung die der Präsident gestern gehalten hatte und einem Statement Joan O’Neills, litt der General unter Depressionen, die die Stützpunktärztin Dr. Janet Fraiser nach der Befreiung der Erde diagnostiziert hatte. Joan O’Neill teilte mit, dass Dr. Fraiser dem General Ruhe verordnet hatte, dieser sich aber nicht daran hielt. Wir glauben, dass der wachsende Druck und die Schwierigkeiten, mit den Verbündeten, überhand nahmen und so die Depressionen täglich verschlimmerten. Auch nach einem halben Jahr, so glaubte Major O’Neill, ließen die Depressionen nicht nach, sondern verstärkten sich. Als schließlich ein Besuch auf dem Planeten der Narris, so Joan O’Neill, bevorstand, fand der Major ihren Vater tot in seinem Büro. Laut der Aussage Major O’Neills hat sich der General mit einer 9mm, Standartwaffe des SGC, in den Kopf geschossen. Bisher haben wir noch keinen Kommentar von der Frau des Verstorbenen, Colonel Samantha O’Neill, oder der Ärztin des Stützpunktes bekommen. Vorerst werden wir darüber nicht weiter berichten, denn für Colonel O’Neill sind die Trauer und der Verlust sicherlich noch zu groß und wir das nicht ignorieren wollen. Von daher wünscht die Redaktion und sicher alle Leser von hier aus alles Gute und Colonel, Sie haben unser Mitgefühl. Autorin: Julie Hard


Fassungslos faltet Jacob die Zeitung zusammen. Er glaubt einfach nicht, wie die Presse eine solche Lüge glauben kann. Nun, er kann sich bei seiner Nichte bedanken, die das ganze fabriziert hat. Er legt die Zeitung auf den Tisch, steht vom Sessel auf, der rechts neben dem Kamin steht und geht zu den Frauen in die Küche.
„So ein Schwachsinn“, meckert er und beobachtet die Beiden.
„Ich weiß. Ich habe es auch schon gelesen“, meint Tamara und sieht vom Boden auf.
„Wie geht es Sam“, wendet er sich an Janet.
„Ich glaube sie hat heute Nacht ein bisschen geschlafen, auch wenn sie sehr unruhig war.“ Jacob sieht ebenfalls mitgenommen aus, obwohl er besser geschlafen hat.
„Wir sollten ins SGC“, stellt die jüngste O’Neill fest, als sie die Uhrzeit auf der Küchenuhr gesehen hat.
„Ich weiߓ, kommt es von Jacob. „Wir warten lieber noch auf Sam. Sie will sicher auch ins Center.“
„Glauben Sie das wirklich“, ist Janet skeptisch.
„Janet, so lange ich meine Tochter kenne, würde sie sogar im Rollstuhl in den Stützpunkt fahren.“


„Aber dass ist nicht vergleichbar“, wirft Janet ein, da sie den Vergleich für albern hält.
„Ja, da haben Sie vielleicht recht, aber ich sage Ihnen, dass sie hingehen will, egal was wir sagen oder tun“, erklärt Jacob und keine Sekunde später wird seine Aussage bestätigt, denn komplett angezogen spaziert Sam in die Küche.
„Morgen“, grüßt sie die Drei und erntet gleichzeitig überraschte Blicke von Tamara und Janet.
„Morgen“, antworten Janet erstaunt. „Du willst in den Stützpunkt“, hakt die Ärztin nach.
„Natürlich, immerhin arbeite ich da“, kontert Sam, holt sich eine Tasse aus dem Schrank neben Tamara und schenkt sich Kaffee ein. „Ich trinke nur noch kurz einen Kaffee“, kommentiert sie, trinkt einen Schluck und verlässt die Küche, als wäre nichts gewesen.
„Was war das denn“, flüstert Janet.
„Ich hab’s doch gesagt.“
„Ja, aber sie ist vollkommen verändert“, stellt Tamara fest. „Vielleicht weiß sie gar nicht mehr, was passiert ist.“
„Was ist dass denn?“, hören die Drei aus dem Wohnzimmer und sofort fällt Jacob der Artikel ein.
„Oh nein. Die Zeitung“, teilt er den Beiden mit, die im selben Moment entsetzt drein sehen und mit ihm ins Wohnzimmer eilen, wo Sam tatsächlich auf den Artikel in der Zeitung starrt, die noch immer auf dem Tisch liegt. „Ähm. Das ist die Morgenzeitung.“


„Ja. Dad. Das sehe ich auch.“ Sam nippt an ihrem Kaffee und nimmt dann die Zeitung in die Hand. Die Drei stehen wie angewurzelt hinter der Couch und beobachten, wie Sam die Zeitung in die Hand nimmt und einhändig entfaltet.
„Da steht nichts besonderes drin“, lügt Tamara und geht ein paar Schritte vor, während Sam die Tasse auf den Tisch stellt.
„Hast du sie schon gelesen?“
„Ja, nur langweilige Dinge“, lügt sie weiter, um ihre Mutter vom Lesen abzubringen, doch es ist zu spät. Gerade hat der Colonel den Artikel auf der Titelseite entdeckt. Von Sekunde zu Sekunde schrumpfen die Drei zusammen, denn sie erwarten ein riesiges Donnerwetter, doch dann…
„Interessant“, hören die Drei und glauben ihren Ohren nicht. Sam hat den Artikel zu Ende gelesen und faltet die Zeitung wieder zusammen. „Diese Julie Hard ist eine gute Autorin“, bemerkt Sam, legt die Zeitung zurück auf den Tisch und nimmt die Tasse.
„Was“, kommt es von Tamara, die glaubt, sich verhört zu haben.


„Ich sagte, dass diese Julie Hard eine gute Autorin ist“, wiederholt Sam, nippt am Kaffee, geht an den Dreien vorbei und zurück in die Küche.
Entgeistert stehen die Drei noch immer an derselben Stelle und denken nach.
„Ob sie den Artikel wirklich gelesen hat?“
„Vielleicht werde ich der USA Today ein Statement schicken“, erklärt Sam, als sie ohne Tasse aus der Küche kommt und Richtung Haustür geht.
„Sie hat ihn gelesen“, beantwortet Tamara ihre eigene Frage, nachdem sie ihrer Mutter hinterher gesehen hat und wieder zu den Beiden sieht.
„Kommt ihr“, möchte Sam wissen, während sie sich ihre Jacke anzieht und fragend zu den Dreien sieht.
„Ja, wir kommen“, antwortet Janet und geht mit den Beiden zur Haustür. Auch die Drei ziehen ihre Jacken an, Jacob nimmt die Autoschlüssel von der Kommode und die Vier verlassen das Haus.


weiter: Kapitel 3

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