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Das O’Neill Attentat (6) von Jupedo19

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Das O’Neill Attentat


Halbes nach dem Überfall auf die Erde (12.11.2025) 11 Uhr

CBC Studio in West Virginia


Ein rotes Licht an einer Kamera geht an und eine Stimme ist zu hören.
„Guten Tag“, spricht Tom Hecht in die Kamera vor ihm und begrüßt damit die Zuschauer vor den Fernsehschirmen. Er steht auf einer kleinen Bühne, an der sich links und rechts ein paar Leute befinden, die ihm zuhören. Kameraleute, mit ihren Kameras, Kabelträger, Tonassisten-ten und was es noch so alles in einem Fernsehstudio gibt. „Ein halbes Jahr ist es her, dass ein Goa´uld die Erde überfallen hat“, spricht er unentwegt in die Kamera vor ihm, die eine leuch-tende 2 zeigt. „Durch unsere Verbündeten wurde sicher noch das schlimmste verhindert, doch wer weiß, was passiert wäre, wenn die Erde nicht nach dieser Höllenwoche befreit worden wäre.“ Tom macht eine Pause und sieht auf einen kleinen Stapel Zettel, die er in der Hand hält. „In diesen sechs Monaten haben wir viele Stimmen vernommen,…“, spricht er weiter, nachdem er von den Zetteln aufgesehen hatte, „…die Kritik am Stargateprogramm geübt haben. Auch die Bevölkerung ließ kein gutes Haar am Stargatecenter oder ihren Mitarbeitern. Kurz um, es war nicht gerade leicht. In unserer heutigen Sendung wollen wir diese Stimmen zu Wort kommen lassen und auch Interviews führen. Wir sehen uns gleich wieder nach einer kurzen Unterbrechung“, teilt Hecht mit und wartet ein paar Sekunden.


Das Licht der Kamera 2 erlischt und eine blonde Frau hinter dieser gibt dem Moderator und gleichzeitig Reporter ein Zeichen, dass er nicht mehr drauf ist. Sofort wechselt dieser die Kulisse, wobei auch ein allgemeiner Tumult beginnt, in dem die Kameramänner die Kameras verschieben und diese auf das neue Set ausrichten und die Kabelträger, die ihnen hinterher trotten. Inzwischen steht Tom in einem anderen Set, wo mehrere Stühle und ein Monitor, der sich links neben dem Set befindet, steht. Im Hintergrund an der Wand steht in großen Buch-staben „Der Rückblick“.
„Tom, du hast noch 30 Sekunden“, ruft die Dame von eben, wobei Kamera Nr. 2 sich bereit macht, in voll ins Bild zu holen.
„Danke“, antwortet Tom, der gerade von einer Maskenbildnerin nachgepudert wird. „Das reicht Meike“, unterbricht Tom die Dame, die dann auch verschwindet und Hecht sich links in einen Stuhl nieder lässt. Vor ihm steht noch ein kleiner Tisch mit Getränken. Schnell sieht er noch ein Mal seine Karten durch und konzentriert sich, denn ihm bleiben noch 10 Sekunden.


„In 5….4…3…2…“, teilt die blonde Frau mit und deutet die letzte Ziffer mit ihrem Finger an.
„Hallo, da sind wir wieder. Das Thema ist natürlich klar“, begrüßt er die Zuschauer erneut und lächelt freundlich in die Kamera. „Wir möchten heute unter die Lupe nehmen, wie sich in diesen Monaten Änderungen ergeben haben und was die Bevölkerung denkt. „Mein erster Gast befasst sich mit der Thematik, ob der Überfall verhindert werden konnte oder nicht. Guten Abend Dr. Tadeus Taubel“, stellt er seinen Gast vor und sieht, aus der Sicht der Kame-ra, nach rechts. Aus der Nebenkulisse taucht ein ergrauter Mann auf und setzt sich zu Tom. „Willkommen.“
„Danke“, bedankt sich Tadeus und sieht kurz in die Kamera, während Hecht einen Blick auf seine Karten wirft.
„Sie sind zuständig für Statistiken und Theorien“, erklärt der Moderator und sieht wieder auf.
„Das stimmt.“
„Wie sehen Sie die Thematik von diesem Überfall?“, stellt Tom damit die erste Frage.
„Nun, meine Kollegen und ich haben uns das letzte halbe Jahr Gedanken darüber gemacht, wieso und warum so etwas passiert. Der Präsident selber hat doch jedem Bürger erklärt und auch versichert, dass das Tor gut bewacht werde und bisher jede Schlacht oder auch Kampf gewonnen wurde. Da frag ich mich doch und die Zuschauer sicher auch, wie es einem unserer Feinde dann gelingt die Erde in seinen Besitz zu bringen.“


„Gerüchten zu Folge soll es Spione in den eigenen Reihen gegeben haben“, wirft Tom ein und der Dr. wirkt, als hätte man ihn beleidigt.
„Junger Mann. Gerüchte sind immer nur dann wahr, wenn sie von Jemandem bestätigt wer-den, der darüber bescheid weiß.“
„Natürlich, aber die halbe Bevölkerung glaubt nach dieser Zeit zu wissen, dass es Spione im SGC gab.“
„Gleich erzählen Sie mir sicher noch, dass die Verbündeten daran schuld waren. Nein, bei aller Liebe, aber ich schenke solchen Dingen erst Aufmerksamkeit, wenn es nötig ist.“
„Verstehe. Wie also glauben Sie, konnten die Goa´uld uns überfallen.“
„Ganz einfach. Nachlässigkeit derer, die das Stargate nutzen und bewachen. Uns wollen sie im Glauben lassen, dass alles in Ordnung ist.“
„Ich denke, für den Moment wissen wir, wie Sie darüber denken.“ Tom wendet sich der Ka-mera zu. „Wir zeigen Ihnen jetzt einen kleinen Auszug aus der Pressekonferenz des Präsiden-ten, die er vor einem halben Jahr gehalten hat. Später werden Dr. Taubel, der natürlich bei uns bleibt und ich über Fragen, die gestellt wurden, diskutieren.“
„Sehr gerne“, wirft Taubel ein und der Reporter sieht wieder in die Kamera.
„Bis gleich.“, lächelt dieser freundlich.


Hinter den Beiden fährt ein weiterer Monitor runter, auf dessen Bildschirm der Konferenz-raum des Weißen Hauses auftaucht und ein Berater des Präsidenten zu den Reportern spricht.
„Bitte meine Damen und Herren“, der Präsident wird gleich eine Erklärung abgeben. Danach können Sie auch Fragen stellen“, erklärt er in den Raum hinein, während er am Rednerpult steht und die Reporter, so wie die Kameramänner zur Ruhe aufruft. Der Raum ist zwar nicht sehr groß, aber mächtig überfüllt. Da betritt Dave Williams, durch eine Tür auf der linken Seite, den Raum und stellt sich hinter das Pult, von welchem sich der Berater ein paar Schritte entfernt hat und nun im Hintergrund steht.
„Vielen Dank, dass Sie gekommen sind“, beginnt der Präsident zu den Reportern zu sprechen. „Ich kann Ihnen versichern, dass die Erde wieder frei von Jaffa und Goa’uld ist. Natürlich herrscht noch immer Angst, aber dank der Verbündeten und einem neuen Freund, konnten wir die Jaffatruppen vernichten. Zwar konnten wir den Systemlord gefangen nehmen, den wir auch, dass kann ich Ihnen versichern, sicher unter höchster militärischer Bewachung gestellt haben, aber es sind noch weitere Goa’uld dort draußen, die höchstwahrscheinlich weiterhin versuchen werden, die Erde zu vernichten.“ Unruhe macht sich unter den Reportern breit.


„Meine Damen und Herren. Bitte…“, hebt er seine Arme, um die Anwesenden zur Ruhe zu bringen.“…ich und alle Verbündeten, die wir haben und hoffentlich noch finden werden, werden dies natürlich mit allen möglichen Mitteln verhindern. So, wie sie es versprochen haben und wie wir versprachen, im Gegenzug sie zu beschützen“, beendet der Präsident sein Statement und sieht die Reporter an. „Sie können nun Fragen stellen“, teilt er allen mit und im selben Moment schießen ein halbes Dutzend Hände in die Höhe. In diesem Moment wird der Bildschirm schwarz und der Reporter, so, wie sein Gast sind wieder zu sehen.
„Das war das Statement des Präsidenten, bevor er einige Fragen beantwortet hat. Wir wollen einmal diese Fragen erwähnen und was das Resultat daraus ist, erklärt Tom, während die Kamera auf ihn gerichtet ist. „Fürs erste war sie aber auch sehr wichtig. Oder Dr.?“, fragt er seinen Gesprächspartner, der durch das rauszoomen der Kamera wieder im Bild auftaucht.


„Ja, da stimme ich Ihnen zu. Die Bevölkerung war verängstigt und wollte Klarheit über einige Dinge haben.“ Tom nickt.
„Gehen wir einfach noch mal einige Punkte durch, die der Präsident angesprochen hat. War es wichtig, dass er angesprochen hat, dass noch immer Gefahr, durch die anderen Goa’uld, herrscht.“
„Auf jeden Fall. So etwas darf man ja nicht verheimlichen. Auch wenn die Leute das wissen, vergisst man dies leicht, weil im Grunde ja nur die Leute, die im SGC arbeiten, die meiste Gefahr spüren.“
„Kommen wir zum ersten Punkt, der angesprochen wurde.“
„Ok.“


„Es gab eine Frage nach den Asgard, die seit dem Angriff der Goa’uld verschwunden sind.“
„Ja“, meint der Dr.
„Man will uns versichern, dass man nach ihnen sucht, obwohl uns deutlich gesagt wurde, dass der Heimatplanet zerstört wurde. Wie denken Sie darüber?“
„Nun, niemand kann bezweifeln, dass die Asgard uns sehr lange Zeit unterstützt haben, aber ich vermute, dass es so eine Art Publicity sein soll, um das Interesse an den Asgard zu stei-gern oder aufrecht zu erhalten, damit wir nicht das Interesse an ihnen verlieren.“
„Glauben Sie das wirklich“, möchte Tom entsetzt wissen, da Taubel aus seiner Sicht etwas Unmögliches gesagt hat. Einen Moment lang starrt er sein Gegenüber ungläubig an und hofft, dass er es nicht so gemeint hat.
„Tja, das ist die Frage. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich das nicht, aber ich habe von Kollegen und Anderen so etwas gehört. Zum Teil könnten sie damit recht haben.“


„Wir gehen am besten zum nächsten Thema, dass zur Sprache kam“, will Hecht die Richtung wechseln, da dies nicht gerade die Art von Interview ist, das er normalerweise führt. „Wie denken Sie darüber, dass die Goa’uld plötzlich Allianzen schließen, nur um uns anzugreifen?“
„Ich denke, jeder, der irgendjemanden aus dem Weg haben möchte, schließt Bündnisse. Be-denken Sie. Wir sind mittlerweile so weit ins Universum vorgedrungen, dass wir ein Hinder-nis für die Goa’uld geworden sind. Einige von ihnen sind zwar vorsichtig, aber es gibt doch immer Feinde, die das Gegenteil tun. Wir haben nun Mal gezeigt, dass man mit uns nicht spaßen sollte und die Systemlords haben das gemerkt.“
„Ja, da gebe ich Ihnen recht. Mir wurde mal gesagt, dass die Goa’uld öfters nicht wissen, ob sie uns zerstören oder als Sklaven wollen.“


„Vermutlich ist Beides nicht sehr angenehm“, meint Taubel und grinst, da er das für witzig hält, doch auch Tom lächelt.
„Das nehme ich auch an.“ Hecht nimmt wieder einen ernsten Ausdruck an. „Dann wurde erwähnt, dass es Probleme, mit den Verbündeten gibt. Warum glauben Sie, hat das SGC diese Probleme und was bedeutet das?
„Nun, es wurden viele Versprechen gegeben, die auch eingehalten wurden, aber im Fall der Narris, die sich offenbar zurückgezogen haben und uns nun außen vor lassen, scheint es an-ders zu sein. Eigentlich ist es nur Verständlich, dass sie uns keinen Zutritt auf ihren Planeten gewähren“, meint Taubel und Hecht sieht etwas überrascht aus. „Sehen sie. Die Narris waren, nachdem sie ihren alten Planeten aus Frucht und durch die vielen Kämpfe gegen die Goa’uld verließen, Jahrhunderte in einer sicheren Welt und kaum traten wir in ihr Leben, war diese Sicherheit auf die Probe gestellt. Der Angriff der Systemlords war das Ergebnis und ich an ihrer Stelle würde auch vorsichtig sein.“


„Verstehe. Denken Sie denn, dass die Narris mit dem eingehen des Bündnis einen Fehler gemacht haben?“, fragt Tom weiter und Tadeus sieht einen Moment nachdenklich zur Decke.
„Bündnisse sind niemals falsch,…“, meint er dann und sieht wieder zu Tom „…aber für die Narris war es sicherlich noch zu früh, auch wenn, so habe ich es gehört, der Minister der Nar-ris angegeben hatte, dass durch das Bündnis eine neue Ära in ihrer Geschichte eingeleitet wurde. Das wird höchstwahrscheinlich noch einige Probleme mit sich bringen.“
„War es für die Dorrana ebenfalls zu früh? Immerhin erwähnte der Präsident, dass diese den Kontakt weitestgehend eingestellt haben und sich über ihre nächsten Schritte klar werden wollen.“
„Also, dass kann ich ohne Bedenken mit „Ja“ beantworten. Man kann keine Bündnisse mit einem Volk schließen, die schon ängstlich sind, wenn ihr eigenes Volk sie besucht.“ Tom nickt. Beide wurden im Vorfeld über Dinge aus den SGC Akten informiert, die nicht unter Geheimhaltung standen.


„Kommen wir zum Thema, dass sicherlich aufsehen erregt hat.“
„Sie meinen, dass der Präsident gegenüber O’Neill sein Vertrauen ausgesprochen hat.“
„Genau. War das wichtig?“
„Für den Präsidenten bestimmt, aber ob das für die Bevölkerung ebenfalls ein Trost sein soll-te, glaube ich nicht.
„Wie meinen Sie das?“
„Er hat versucht sich selbst zu beweisen, dass er dem General vertraut.“
„Denken Sie das wirklich“, ist Hecht etwas ungläubig.
„Ja. Wissen Sie, in einem hat die Bevölkerung bestimmt Recht. Die Führung des Centers sollte ausgewechselt werden. Ich kann und will nicht abstreiten, dass der General in den letz-ten,…“, bricht Taubel ab, da er nachrechnen muss. „…ich glaube 11 Jahre,…“, setzt der Dr. wieder an. „…seitdem er das Kommando bekommen hat, gute Arbeit leistete, aber es wird langsam Zeit, dass er sich eine Pause gönnt.“


Tom nickt leicht um nicht ganz aus dem Gespräch zu rutschen. „Überlegen Sie mal. Auch wenn er jetzt diese Naniten in sich trägt, die ihn jung halten sollen, so ist er es doch schon lange nicht mehr. Es muss einfach frischen Wind und neue Ideen, wie man die Erde vor den Goa’uld schützen und verteidigen kann, her.“
„Könnte General O’Neill das nicht mehr?“
„Doch sicher, aber glauben Sie mir, wenn ich sage, dass er schon lange keine richtige Füh-rungsperson mehr ist.“
„Was sollte denn ihrer Meinung nach eine Führungsperson haben oder ausmachen?“, stellt Tom schnell eine nächste Frage, um dieses Thema abschließen zu können.
„Zuerst ein Mal sollte diese Führungsperson die Leute anspornen und leiten. Für mich er-scheint es, dass General O’Neill eher ein Freund seiner Untergebenen geworden ist.“


„Also Dr., ich denke, dass das kein richtiges Argument ist, denn nach so vielen Jahren, kann es doch nicht falsch sein, wenn man sich mit seinen Untergebenen anfreundet“, widerspricht Tom und hat den Dr. überrumpelt. „Dann ist immerhin die Arbeit viel leichter zu verrichten und keiner hat Angst, wenn er etwas falsch macht oder seine Meinung äußert.“
„Ok, da haben Sie recht“, stimmt Taubel ihm zu und Tom ist erleichtert.
„Abschließend möchte ich noch etwas anderes wissen.“
„Fragen Sie nur.“ Tom lächelt und sieht kurz auf seine Karten.
„Glauben Sie, dass der Präsident neue Schutzmaßnahmen einführen wird, die die Erde siche-rer machen sollen und werden diese auch funktionieren?“
„Ich denke, was der Präsident auch bekannt geben wird, die Bevölkerung wird es mit Freude akzeptieren.
„Danke Dr. Taubel für dieses interessante Interview.
„War mir ein vergnügen“, bedankt sich der Gast und während die Kamera auf Tom schwenkt, verschwindet Taubel nach rechts aus der Kulisse.


„Wir zeigen Ihnen jetzt Bilder von einem Ort, von dem wir wissen, dass es kein Unfall, son-dern Sabotage war.“ Ausschnitte vom Stargateclub werden gezeigt, die Tom vor sechs Mona-ten gemacht hat. Die Suchtrupps gehen langsam über die Trümmer und suchen nach den Op-fern. Auch der General ist kurz zu sehen.
„Wie Sie sicher noch wissen, gab es kurz nach der Explosion Verlautbarungen, dass der Club durch einen Unfall in die Luft geflogen sei“, erklärt der Moderator, als er wieder im Bild ist und der Platz neben ihm frei ist. „Meine Nächsten Gäste glaubten nicht an einen Zufall. Will-kommen Nicki und Lisa.“ Zwei junge Frauen, beide Anfang 20 und braune Haare, betreten das Set und setzen sich zu Tom.


„Hallo Tom“, kommt es von Beiden gleichzeitig.
„Wieso habt ihr nicht an einen Zufall geglaubt?“
„Also, es kann ja vieles zufällig sein, aber das der Club ausgerechnet dann in die Luft fliegt, wenn offenbar ein Angriff der Goa´uld kurz bevor steht“, beginnt Nicki.
„Aha.“
„Vor allem glaube ich, dass es zwei Saboteure innerhalb der Reihen unter General O’Neill gab.“
„Und wen meint ihr da genau“, wendet sich Tom an Beide.
„Die Freunde seiner Töchter“, ist Lisa sich sicher.
„Du meinst Ben James und John Manson?“
„Ja genau. Wir haben durch sichere Quellen erfahren, dass die Beiden keine Menschen gewe-sen sein sollen.“ Tom wirkt auf Nickis Aussage überrascht.
„Was denn dann?“
„Goa´uld“, kommt es wieder gleichzeitig.“
„Söhne von Sethur, um genau zu sein“, erweitert Nicki.
„Seit ihr sicher?“ Beide nicken und Hecht wendet sich der Kamera zu.


„Lieber Zuschauer, dass ist eine Nachricht, die wir sicher erst Mal verdauen müssen. Wir kommen wieder nach der Werbung.“ Tom sieht noch ein paar Sekunden zur Kamera, bis das Lämpchen erlischt und sieht dann erneut zu den Beiden. „Ich danke euch für diese Nachricht, aber ich wüsste gern, von wem ihr diese Information habt.“
„Tut uns leid, aber wir haben versprochen, nicht zu verraten, wer uns das anvertraut hat“, gibt Lisa die Info nicht raus.
„Also gut. Ich danke euch, dass ihr gekommen seit.“ Die Mädels nicken und verlassen das Set über die rechte Seite. Wieder geht Tom seine Karten durch, um das nächste Thema anzuspre-chen.
„Und wir sind drauf“, hört er über einen Lautsprecher.
„Willkommen zurück“, lächelt Hecht freundlich in die Kamera. „Als nächstes werden wir ein paar Meinungen von der Bevölkerung hören.“


„Diese Woche war die reinste Hölle. Unsere Familie war die ganze Zeit eingesperrt und wurde von diesen Jaffa, oder wie sie genannt werden, belagert. Wir haben immer gehofft, dass der Goa´uld uns nicht alle töten lässt“, kommt es von einer älteren Dame.
„Ich wollte immer mal einen anderen Planeten besuchen, aber mit dieser Gefahr im Na-cken, die einem erst dadurch richtig bewusst wurde, ist mir die Freude daran gründlich ver-gangen“, erzählt eine Jugendliche.
„Man sollte dieses ganze Programm abschaffen“, fordert ein junger Mann.
„Wenn ich daran denke, dass sogar Goa´uldspione hier auf der Erde gewesen sein sollen, da stehen mir die Haare zu berge“, kommt es von einer anderen Frau.
„Vertrauen soll ja groß geschrieben werden. Sagt man ja immer, aber mein Vertrauen hat dieses Programm verloren. Soll der Präsident doch die Gelder streichen, die er denen immer gibt“, fordert eine Frau Mitte 50.


„Sollte der Präsident in sein Wahlprogramm, die Abschaffung des Stargates, aufnehmen, dann werde ich ihn wiederwählen“, ist eine Frau Mitte 30 entschlossen.
„Oh ha. Oh ha. Da kann man sehen, dass das Vertrauen in den Grundfesten ziemlich erschüt-tert wurde“, erklärt Tom nach den kurzen Ausschnitten und eine Sekunde darauf greift er sich an sein Ohr, in dem er einen Informationsstecker hat. „Wie ich soeben höre, findet gerade in Washington eine Pressekonferenz statt. Wir schalten einfach mal rüber“, teilt Hecht mit und dreht sich nach links, wo der zweite Bildschirm steht. Es tauchen Bilder aus dem Weißen Haus auf. Oben rechts in der Ecke wird „Live“ angezeigt und wieder ist der Berater des Präsidenten zuerst zu sehen.


„Bitte. Bitte. Der Präsident wird gleich eine Erklärung abgeben. Danach können sie auch Fragen stellen.“, klärt er, wie vor einem halben Jahr, alle Anwesenden auf. Der Presseraum ist von Reportern und Kameraleuten überfüllt. Nun betritt Dave Williams den Raum und stellt sich hinter das Pult. Sein Wesen ist viel dunkler geworden, seit er die letzte Pressekonferenz abgehalten hat. Für ein halbes Jahr hatte ihn niemand zu Gesicht bekommen. Ein Vertreter hatte zwischen durch bei anderen Themen die Pressekonferenz geführt und nun wirkt das Oberhaupt der Amerikaner viel düsterer. Zwar bemerken es auch einige der Reporter, lassen sich aber nichts anmerken.


„Vielen Dank, dass Sie gekommen sind“, ist er ebenfalls sehr ernst. „Ich weiß, dass die letz-ten sechs Monate ziemlich am Stargateprogramm herumgezehrt wurde. Forderungen wurden laut, dass das Programm beendet werden soll, aber ich sage Ihnen, dass das die Probleme nicht lösen wird. Auch wenn es kein Tor mehr geben würde, würden die restlichen System-lords nicht zögern, uns und die Verbündeten, die sich auf uns verlassen, zu vernichten.“ Un-ruhe macht sich unter den Reportern breit, denn der Präsident hält mit seiner Meinung nicht mehr hinterm Berg. „Außerdem gab es Gerüchte,…“, fährt der Präsident fort und die Reporter sind wieder still. „…dass sich Spione in das Stargatecenter eingeschlichen haben. Diese Ge-rüchte möchte ich nun bestätigen.“


Schlagartig kehrt die Unruhe zurück und die Reporter tuscheln untereinander. „Bitte meine Damen und Herren. Lassen Sie mich aussprechen“, bittet Dave um Ruhe, was auch gleich passiert. „Ben James und John Manson waren diese Spione. Es stimmt auch, dass sie Söhne des Systemlords waren und den Club in die Luft gejagt haben.“ Williams macht eine kurze Pause, da er damit gerechnet hat, dass die Anwesenden ausflippen und ihn wie wild mit Fra-gen bombardieren. „Weiteres kann ich Ihnen jedoch nicht sagen, um andere Personen zu schützen.“ Er sieht in erstaunte Gesichter. Keiner der Anwesenden bekommt ein Wort heraus. „Ich weiß, dass es schwer ist, den Mitarbeitern weiterhin Ihr Vertrauen zu schenken, aber bitte versuchen Sie dass“, beendet Dave seine Statements und wartet darauf, ob Fragen auftauchen.


Langsam wachen alle Anwesenden wieder aus ihrer Starre auf und so braucht der Präsident nicht lange zu warten, denn sofort heben mehrere Reporter, für eine Frage, die Hände. Willi-ams zeigt auf eine Dame und Julie Hard von der USA Today erhebt sich.
„Mr. Präsident, vor einem halben Jahr haben Sie gesagt, dass Sie nicht wüssten, ob die As-gard noch existieren. Haben Sie nun Hinweise?“, möchte Julie wissen.
„Nein, wir haben noch keine Hinweise, aber ich möchte glaubwürdig versichern, dass wir die Suche nicht aufgeben werden.“ Eine andere Reporterin meldet sich und Dave zeigt auf Milli Zeuter vom New Yorker. „Ja Miss Zeuter.“


„Sir, Sie haben Veränderungen für das Stargateprogramm angekündigt. Gibt es in dieser Sa-che schon ein paar Entscheidungen?“, fragt Milli.
„Ja, ein paar Dinge habe ich entschieden. Ich werde die Führung im Center jemand anderem anvertrauen, der die Regeln straff hält. General O’Neill hat bisher zwar gute Arbeit geleistet, aber bei solchen Feinden in der Galaxie ist es doch besser einen Mann auf seinen Posten zu setzen, der strategischere Fähigkeiten hat.“, gibt Dave, ohne mit der Wimper zu zucken be-kannt und scheint die gleiche Meinung von einigen Reportern zu vertreten, auch wenn ein paar darüber tuscheln. „Zusätzlich wird das Stargate weiter abgeschottet, damit nichts Unvor-hergesehenes passiert. Ebenfalls wird unsere Alphabasis Neuerungen erfahren, in dem sie, ab einem bestimmten Zeitpunkt, den ich noch bekannt geben werde, der Ansprechpartner für die Verbündeten sein wird. Es werden nur noch Leute zur Erde Zugang haben, die eine hohe Sicherheitsstufe vorweisen können.“ Ein leicht angegrauter Reporter vom Starlight aus Chi-cago steht auf.


„Sie werden also General O’Neill seines Postens entheben. Haben Sie ihm gegenüber nicht Ihr Vertrauen ausgesprochen?“, möchte Larry Stuck wissen.
„Das stimmt, aber es bedeutet nicht, dass der General nicht weiterhin mein Vertrauen ge-nießt.“
„Werden Sie auch seine Frau und Tochter von ihren Posten holen?“, fragt Larry weiter und Williams schein es nicht zu stören, dass Stuck eine weitere Frage gestellt hat.
„Ja, dass habe ich vor. Allerdings überlasse ich den Beiden die Entscheidung, ob sie einen anderen Posten bekommen, oder weiterhin als Wissenschafterlinnen im Center arbeiten möchten. Ich bestreite nicht, dass die Beiden unsere besten Experten für die Technik rund um das Stargate und das Stargate selbst, sind.


Was Tamara O’Neill angeht, werden wir veranlassen, dass sie eine hohe Sicherheitsstufe erhält, damit sie die Erde jederzeit betreten kann. Wir hoffen allerdings, dass sie mehr ihren Pflichten als Tok’ra, zu denen sie seit einem halben Jahr gehört, nachkommen wird. Was die Frage, nach den Änderungen und den Schutz für die Erde angeht, gibt es immer noch ein paar Dinge, die geklärt werden müssen. Deshalb wird dies bei anderer Gelegenheit noch einmal erörtert“, beantwortet Dave die Frage und etwas Verwirrung macht sich breit. „Hat noch je-mand eine Frage?“
„Ja Sir“, meldet sich Emily Woods. „Sie sagten, dass Sie die Änderungen in Kooperation mit den Verbündeten entschieden würden. Gibt es noch Probleme mit den Verbündeten?“
„Nun,…“, macht Dave eine kurze Pause. „…dass muss ich mit einem „Ja“ beantworten. Die Tok’ra, die Valey, die von den Tok’ra befreit wurden und die Jaffa haben unsere Entschei-dungen begrüßt, doch bei den Narris und den Dorranan ist das etwas anderes.

Der Minister der Narris hat uns noch immer nicht erlaubt ihren neuen Planeten zu betreten, bleiben aber weiterhin Verbündete. Auch helfen sie uns weiterhin mit der Technologie, die sie uns gegeben haben, doch wir müssen wohl abwarten, ob sie ihren neuen Planeten weiter ge-heim halten. Vermutlich teilen sie ihn mit den neuen Freunden, die bei der Befreiung der Erde mitgewirkt haben. Die Dorrana, bei denen wir unterschlüpfen konnten, haben ihren Kontakt weitestgehend eingestellt und wollen sich über ihre weiteren Schritte beraten“, erklärt Willi-ams und sieht in die Runde, nach dem nächsten Reporter, den er auch soeben sieht. „Mr. McCallan. Sie haben eine Frage?“
„Ja. Danke Sir. Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung fordert, dass Sie das Starga-teprogramm abschaffen und die Gelder für etwas anderes nutzen. Wie denken Sie darüber und haben Sie die Abschaffung in Betracht gezogen?“


„Ich respektiere die Meinung der Bevölkerung sehr, da wir manches für sie aufbauen, um ihnen hier auf der Erde das Universum näher zu bringen. Auf Ihre zweite Frage muss ich mit einem „Ja“ antworten. Ich habe darüber nachgedacht und denke weiter darüber nach, denn mir liegt das Wohl der Menschen am Herzen und daher habe ich dazu noch keine Entscheidung getroffen. Ich habe zwar schon Neuerungen oder Änderungen angegeben, doch die Entschei-dung über die Schließung des Programms ist noch nicht getroffen.“ Es ist still im Raum, da sich einige der Reporter Notizen zu den Fragen machen. Da gibt der Berater seinem Boss ein Zeichen, dass die Zeit vorbei ist und stellt sich zurück in den Hintergrund. „Die letzte Frage bitte.“ Mit einem Mal heben die Hälfte der Reporter die Hände und Dave zeigt auf jemanden. „Ja, der Star hat eine Frage“, deutet er auf Vincent Cold, der leicht angegraute Haare hat und einen blauen Anzug trägt.
„Haben Sie eine Entscheidung gefällt, ob der Stargateclub wieder aufgebaut wird?“


„Ja, nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden und obwohl Ihnen und der Bevölkerung der Club gefallen hat, werde ich ihn nicht neu aufbauen lassen. Stattdessen werde ich ein Denkmal für die Menschen erreichten, die bei dem Anschlag ihr Leben ließen. Ich danke Ihnen für die Fragen“, bedankt sich Dave, verlässt das Rednerpult und verschwin-det wieder über die Seitentür. Unter den Reportern beginnt wieder Getuschel und auch die restlichen Mitarbeiter des Präsidenten verlassen so langsam den Raum.


Im Studio geht das Licht, so, wie das Lämpchen an der Kamera, an. Tom ist wieder auf Sen-dung.
„Ich denke, dass war eine interessante Pressekonferenz“, bemerkt er und steht noch an der selben Stelle, wie vor ein paar Minuten. „Endlich gibt es Antworten, aber auch neue Fragen“, stellt Tom fest. „Das Hauptstatement war mit Sicherheit, dass es Neuerungen und Änderun-gen in der Führung des Centers geben wird. Vielleicht sind diese auch nur vorübergehend, bis der Präsident eine Entscheidung getroffen hat, ob das Programm beendet werden soll. Einige von Ihnen sagen jetzt sicher, dass es genau das ist, was Sie fordern. Überlegen wir uns ein Mal, was es bedeuteten könnte. Immerhin haben wir durch dieses Programm Raumschiffe gebaut, um auch mit ihnen durchs All und zu anderen Planeten zu reisen. Zum ersten Mal hat der Präsident öffentlich mitgeteilt, dass sich Spione im Center befanden und dem Goa’uld ermöglicht haben, die Erde unter seine Kontrolle zu bringen.“


Tom greift wieder an sein Ohr. „Ich höre gerade, dass unsere Sendezeit um ist. Nun ja. Mor-gen werden wir dann noch ein paar Interviews führen und vielleicht sprechen über die so genannten Freunde, die bei der Rettung geholfen haben. Wir sehen uns Morgen. Auf Wieder-sehen“, verabschiedet sich Tom, wartet bis sich das Licht der Kamera abschaltet, doch das dauert nur ein paar Sekunden.
„Alles klar. Wir sind raus. Prima Sendung“, hört Tom über den Lautsprecher im Stu-dio.
„Danke.“ Der Nachrichtensprecher entfernt den Stecker aus seinem Ohr, legt die Karten, so wie den Stecker auf den Tisch, steht auf und schlendert durch das Studio.
„Hey Tom, da verlangt dich jemand am Telefon“, hört er von Jemanden, der umherlaufenden Mitarbeiter.
„Alles klar.“ Ein paar Meter vom Set entfernt, aus dem Tom gerade kommt, hängt an der Wand ein Telefon, zu dem er geht. „Hallo?“, spricht er in den Hörer, nachdem er ihn abge-nommen hat.


„Mr. Hecht?“, hört er eine verzerrte Stimme.
„Ja, wer sind Sie?“
„Das ist nicht wichtig. Treffen Sie mich morgen um 12 Uhr im Central Park in Washing-ton. Kommen Sie nicht zu spät“, droht der Unbekannte und dann ist nur noch ein Tuten zu hören. Verwundert starrt Hecht den Hörer an und schüttelt mit dem Kopf.
„Merkwürdige Menschen gibt’s“, nuschelt er vor sich hin und legt auf. Er sieht sich kurz um und entdeckt seine Chefin in der Nähe des Sets. Seine Chefin ist braunhaarig, trägt eine Jeans mit einem Sweatshirt, hat blaue Augen und hält gerade ein Klemmbrett in der Hand.
„Hey Rita. Wie sieht der morgige Sendeplan aus?“
„Eigentlich müsstest du den kennen“, wundert sie sich, sieht aber auf ihr Brett. „Um 15 Uhr ist deine Sendung. Eine Probe brauchen wir sicher nicht.“
„Nein. Falls irgendetwas sein sollte, erreichst du mich auf meinem Handy. Ansonsten sehen wir uns morgen.“


„Bis du heute Abend zu Hause?“, möchte Rita noch wissen und Tom schüttelt mit dem Kopf.
„Nein, ich muss nach Washington. Offenbar geht es um etwas Wichtiges.“
„Oh. Ok“, meint Rita, ohne sich weiter Gedanken darum zu machen. „Sei aber pünktlich zurück“, mahnt sie den Reporter.
„Kannst dich auf mich verlassen“, verkündet der Reporter lächelnd, doch seine Chefin sieht eher ernst aus.
„Das will ich hoffen“, kommentiert sie nur und lässt ihn stehen.
„Ich habe dir immer bescheid gesagt, wenn ich später kam“, ruft er ihr noch nach, doch das hört sie nicht mehr, drum zuckt Tom nur mit den Schultern, dreht sich um und geht Richtung Ausgang. „Ziemlich nachtragend“, wundert sich Hecht und verlässt das Studio.


****************************


SGC (zur selben Zeit, etwa 13 Uhr)

Die Fahrstuhltüren auf Ebene 27 öffnen sich und Sam steigt aus. Sie ist auf dem Weg zum Konferenzraum, wo sie ihren Mann vermutet. O’Neill hat sich genauso wie der Präsident verändert, doch Sam kann nicht genau sagen wie. Der Colonel folgt dem typisch langen Gang, bis sie an O’Neills Büro vorbei geht und die Tür zum Konferenzraum erreicht. Ein brummiger und auch grantiger Jack läuft vor der Scheibe auf und ab. In seiner linken Hand hält er etwas, aber das kann Sam nicht erkennen. Sie geht ein Stück in den Raum hinein und Jack bleibt, ein paar Schritte von der Wendeltreppe entfernt, stehen, hebt, ohne den Blick vom Tor zu wenden, seinen linken Arm und drückt das, was er in der Hand hält. Neben dem Ein-gang, zwischen der Tür, die den Gang zum Aufzug zeigt und der Scheibe an Jacks Büro, hängt ein Bildschirm, etwa 17coll, der sich einschaltet.


„…wurde heute bekannt“, hört der Colonel eine Frauenstimme und geht einen weiteren Schritt vor, um den Bildschirm richtig sehen zu können. Auf dem Monitor ist eine blonde Frau, mit eine grauen Hosenanzug zu sehen, die vor sich ein paar Zettel liegen hat und alle paar Sekunden einen Blick darauf wirft. „Ebenfalls wurden heute Änderungen für das Stargateprogramm bekannt. So wird die Führung des SGC einem, so wie es der Präsident ausdrückte, fähigeren Offizier anvertraut und der General seines Postens enthoben. Die Erde soll mehr abgeschottet werden und die Verbündeten erhalten die Alphabasis als Ansprech-partner. Um sicher zu gehen, dass nur die richtigen Personen die Erde und somit den Stütz-punkt betreten, erhalten alle Leute, die zur Erdbevölkerung gehören, hohe Sicherheitsstufen. Erste genannte Person sei Tamara O’Neill, die Tochter des Generals und seit einem halben Jahr Tok’ra Mitglied.


Zudem sollen auch Colonel O’Neill und Major O’Neill, die sich zurzeit nicht auf der Erde befindet, einen anderen Posten erhalten. Der Präsident bietet ihnen weiterhin die Stellungen als Wissenschaftlerinnen in der Basis an, würde sie aber aus dem Militärdienst entlassen. Ab wann diese Änderungen in Kraft treten, wurde nicht erklärt. Auf die Frage hin, ob der Präsi-dent über die Schließung des Stargateprogramms nachgedacht hätte, bejahte er dies. Aller-dings gibt es dazu noch keine genaue Entscheidung, da er immer noch eine Chance sieht, dass das All eine große Möglichkeit für uns alle sei. Außerdem würden uns die Goa’uld auch angreifen, wenn wir uns aus dem All zurückziehen würden. So weit die…“
, wird die Nach-richtensprecherin von Jack unterbrochen, der den Monitor abgeschaltet hat und durch die Scheibe sieht. Der Colonel starrt noch immer auf den Monitor, denn sie kann nicht glauben, was sie eben gehört hat. Keiner von Beiden hatte etwas davon gewusst, oder geahnt, dass der Präsident so entscheiden würde.


Sie kann sich langsam vom Bildschirm lösen, sieht zu ihrem Mann, der ebenfalls nichts sagen kann und weiter durch die Scheibe starrt. Das letzte halbe Jahr hatten sie an anderen Proble-men gearbeitet und das erkennt man auch, wenn man den Tisch im Konferenzraum ansieht. Auf ihm sind so viele Unterlagen verteilt, dass dieser schon fast aus allen Nähten platzt. Nun dreht sich Jack langsam um und starrt auf die Fernbedienung in seiner Hand. Mit einem Mal wirft er sie mit solch einer Wucht gegen die Wand, dass sie in kleine Einzelteile zerspringt und sich diese auf dem Boden verteilen. Alles ging zwar sehr schnell, doch Sam ist durch den Knall der Fernbedienung gegen die Wand vor Schreck zusammengezuckt. Sie schüttelt leicht mit dem Kopf. Diese Nachricht hat das Fass beim General zum überlaufen gebracht. Schwer atmend steht Jack noch immer an derselben Stelle und hört Schritte von der Treppe her. Es ist Davis, der den Krach gehört hat und nach dem rechten sehen will. Allerdings reagiert der Colonel schnell und deutet Davis wieder zu verschwinden, was er auch gleich macht, nach-dem er kurz den Ausdruck auf Jacks Gesicht gesehen hat.


Dieser geht langsam auf die zertrümmerte Fernbedienung zu und begutachtet stumm den Schaden. Dieser kleine Wutanfall hat seine Laune nicht gerade gebessert.
„Wir werden eine Lösung finden“, bricht Sam die Stille und geht ein paar Schritte von der Treppe weg.
„Wie willst du dazu noch eine Lösung finden“, will Jack schreiend wissen, sieht auf und deu-tet gleichzeitig auf den Monitor. „Er hält eine Konferenz ab und teilt Entscheidungen…“, betont Jack das Wort. „…mit, die er angeblich mit allen Nationen und Verbündeten in Kooperation getroffen hat. Mit mir hat er jedenfalls nicht gesprochen. Schließlich mussten wir ums Überleben kämpfen, während ich ihm bei der Flucht geholfen habe.“ O’Neill dreht sich von Sam weg und sieht wieder zum Tor, als hoffe er, dass ihn dieser Anblick beruhigt. „Soll das etwa der Preis dafür sein, dass ich die Erde verlas-sen muss“, denkt Jack, hofft jedoch gleichzeitig, dass Talin ihm keine Antwort gibt.


„Hasst du die ganze Pressekonferenz gesehen?“, fragt Sam jetzt und geht auf den Tisch zu.
„Leider“, zischt er durch seine Zähne. „Angeblich genieße ich noch sein Vertrauen, müsste aber für einen fähigeren und Strategen Platz machen. Das alles kann einfach nicht wahr sein“, stöhnt er. „Wie oft… Wie oft“, wiederholt er und versucht die Frage zu stellen, weiß jedoch, dass sie in einer beschissenen Relation steht.
„…haben wir die Welt gerettet?“, beendet Sam und merkt schnell, warum Jack die Frage nicht zu Ende gestellt hat. „Für die Menschen zählt nur, dass die Erde von Außerirdischen übernommen wurde.“
„Genau, aber das ist nicht das Schlimmste“, erklärt er etwas ruhiger und dreht sich wieder zu seiner Frau. „Ich habe das Gefühl, dass er alle gegen uns aufhetzt.“
„Jetzt übertreibst du.“


„Glaube es solange, bis zu schwarz wirst, aber wir Beide stehen vor einer Mauer. Er hat uns dorthin manövriert, denn er hat der ganzen Bevölkerung auf die Nase gebunden, dass John und Ben die Spione waren.“
„Er hat was“, ist der Colonel außer sich.
„Bestätigt, dass sich im SGC Spione befanden und gesagt, wer es war.“
„Das glaub ich einfach nicht.“
„Na meinst du ich“, schreit er wieder. „Ich verstehe ja, dass er unter Druck steht, aber das ist der Gipfel allen Übels. Jeder Andere hätte die Spione bestätigt, aber nicht noch ihre Namen genannt.“
„Das stimmt und was machen wir jetzt?“
„Keine Ahnung, aber hoffentlich haben wir noch Zeit, bis seine Änderungen in Kraft treten. Immerhin sind dass nicht die einzigen Probleme, die wir haben“, knurrt er nun und sieht wei-ter zum Colonel.


„Die Verbündeten?“
„Ja“, kommt es von Jack, der endlich seine Wut los ist und an der Scheibe platz nimmt. Auch die Tau’ri setzt sich zu ihrem Mann, jedoch auf seinen Stammplatz vor Kopf. „Von den Dor-ranan haben wir seit Monaten nichts gehört. Wenn wir jetzt ein Team dorthin schicken, spre-chen sie wahrscheinlich gar nicht mehr mit uns.“
„Könnte durchaus sein. Haben die Narris sich wenigstens gemeldet?“, will Sam wissen und Jack sieht sie verblüfft an.
„Sag mal, du warst doch hier. Oder nicht?“
„Nein, ich war doch die meiste Zeit auf der Alphabasis. Hasst du das schon wieder verges-sen?“ Der General überlegt kurz, doch er hat so viel gearbeitet, dass er es tatsächlich ver-drängt hatte. Sam versuchte die Verteidigungssysteme, woran sie mit Thor gearbeitet hatte, in Gang zu bringen, doch selbst für sie, war es zu schwer.


„Es tut mir leid. Ich habe einfach zu viel gearbeitet.“
„Schon gut“, ist sie nicht beleidigt und streichelt seine Hand. „Wenn ich mich so umschaue, verstehe ich es“, bemerkt sie mit einem Blick auf den Tisch und er sieht in dieselbe Richtung.
„Tja, du magst es nicht glauben, aber die meisten von diesen Unterlagen sind Versetzungsan-träge.“
„Was? Wieso?“
„Das würde ich auch zu gerne wissen. Vermutlich wollen sie nicht mehr für mich arbeiten.“
„Und wie viele sind es?“
„Mal überlegen.“ Jack sieht nachdenklich zu Boden. „Etwa 20% der Mitarbeiter möchten versetzt werden.“ Sam schüttelt mit dem Kopf.
„Ich glaub es einfach nicht.“
„Vergebens sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Allerdings rat ich dir, die Augen und Ohren offen zu halten. Spione lauern überall.“
„Wie meinst du das“, ist der Colonel ungläubig darüber, was in ihrer Abwesenheit alles pas-siert ist. Sie war zwar zwischendurch hier, doch in den letzten Wochen muss sich alles ver-schlimmert haben.


„Jetzt kannst du überall Spione sehen, die sich irgendwie an dieser Situation bereichern wol-len, denn wenn sie irgendetwas hören, ist es am nächsten Tag in der Presse. Das Wort „Ge-heimhaltung“, ist denen völlig fremd geworden.“
„Was willst du dagegen tun?“
„Ich wünschte, ich wüsste es. Du weißt nicht, wem du noch vertrauen kannst, denn du siehst jemandem nicht gleich an, was er vorhat.“
„Ist denn noch klar, wem man vertrauen kann?“
„Janet“, ist Jacks prompte Antwort, wie aus der Pistole geschossen, doch er weiß selbst, dass die Ärztin bei jeder Angelegenheit auf ihrer Seite stehen würde.
„Du kannst sie zwar aufzählen, doch viel nützt es dir nicht.“
„Ich weiߓ, entgegnet O’Neill, steht vom Stuhl auf und stellt sich an die Scheibe. Ohne, dass er es überhaupt merkt, verschränkt er die Arme auf dem Rücken und starrt zum Tor. „Ich denke, Davis kann man trauen.“


„Siehst du. Ihm kannst du sicher ohne Zweifel vertrauen.“
„Das will ich hoffen“, meint der General nur und rührt sich nicht.
„Was ist mit Siler?“ Langsam dreht sich der Stützpunktleiter nachdenklich um.
„Vermutlich.“ Jetzt steht auch Sam auf und geht auf ihren Mann zu.
„Wir werden einfach überprüfen müssen, wem wir vertrauen können“, schlägt sie ihm vor und hält ihn an den Schultern fest.
„Die kannst du auf jeden Fall schon mal ausschließen“, deutet er mit einem Kopfnicken auf den Tisch und sie folgt dem Wink.
„Man hat es halt nie leicht“, bemerkt sie nun, lässt ihren Mann los und geht auf den Tisch zu, um sich die Versetzungen anzusehen.
„War es schon mal anders?“, möchte er wissen und folgt ihr langsam, um über ihre Schulter hinwegzusehen.


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Ein paar Stunden später

O’Neill sitzt grübelnd, mit den Versetzungsanträgen vor ihm, in seinem Büro. Er hätte nie gedacht, dass so etwas mal passieren würde. Solange war er nun Kommandant der Basis und hier konnte er nun erkennen, wer auf seiner Seite stehen würde oder wer ihn verraten würde. Seit Stunden ging er bereits die Anträge durch, um herauszufinden, wie lange einige hier schon arbeiten. Es klopft.
„Herein“, sagt er, ohne von einer Akte aufzusehen. Die Tür zum Konferenzraum geht auf und Davis kommt herein.
„Sie wollten mich sprechen Sir?“, möchte er wissen und kommt ein paar Schritte in das Büro.
„Ja Walter. Das wollte ich. Bitte schließen Sie die Tür“, fordert er seine rechte Hand auf und blickt weiter auf die Mappe vor sich. Der Seargent stutzt etwas, denn er hatte nicht gedacht, dass so etwas Ernstes kommen würde.


Immer wenn ihn der General sprechen wollte, ging es darum einen Befehl auszuführen, oder weiterzuleiten. Zwar hatte er auch noch andere Aufgaben bekommen, seit das anwählen des Gates nur noch eine kurze Zeit beanspruchte, aber immer gab ihm sein Chef eine Anweisung und dann konnte er wieder gehen. Etwas zögernd dreht sich Davis zur Tür, schließt sie leise und stellt sich hinter einen der Stühle. Während der General einmal durchatmet, legt er die Mappe an die Seite, sieht auf und lehnt sich im Stuhl zurück. „Sie können sich auch setzen.“
„Nein danke Sir.“
„Wie Sie meinen. Nun Walter, Sie haben sicher schon die Nachrichten gesehen.“
„Ja Sir.“
„Wie denken Sie darüber?“
„Sir?“, ist Davis verwundert.
„Na, ich möchte Ihre Meinung dazu hören. Was halten Sie von den Entscheidungen, die das Center und dessen Mitarbeiter betreffen?“


Noch immer sieht ihn sein Chevronguy verblüfft an und kann auf diese Frage scheinbar nicht antworten. „Wie ich sehe, war die Frage zu schwer. Nun gut,…“, versucht Jack es anders und steht von seinem Stuhl auf. „…der Präsident glaubt, dass ich der Falsche für diesen Posten bin“, beginnt O’Neill und geht im Raum umher, so dass Davis ihn die ganze Zeit ansehen muss. „Ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören“, offenbart er jetzt, da er in solchen Dingen nie eine Meinung von Davis mitbekommen hatte, doch Walter schweigt wie ein Grab. „Haben Sie keine eigene Meinung?“
„Doch Sir“, antwortet dieser jetzt und Jack bleibt, mit dem Rücken zu ihm, neben dem Schrei-tisch, stehen.
„Aha. Sie haben also eine Meinung“, erkennt der General und dreht sich auf dem Absatz um.
„Ja Sir.“


„Dann möchte ich sie hören“, ist Jack ganz ruhig, obwohl ihn diese Situation in früheren Zeiten auf die Palme gebracht hätte. „Wir sind hier unter uns. Sie können mir alles sagen“, ermutigt er sein Gegenüber.
„Ich halte Sie nicht für den Falschen“, verkündet Davis und starrt stur gerade aus, da es ihm offenbar peinlich ist.
„Schön. Es geht doch“, ist O’Neill stolz, da er endlich ein Wort aus Walter herausbekommen hat und dreht sich wieder um. „Sie sehen sicherlich diese ganzen Mappen auf meinem Schreibtisch und im Konferenzraum“, deutet er auf den Tisch, als er wieder hinter diesem steht.
„Ja Sir.“
„Das sind alles Versetzungsanträge. 20%, der Mitarbeiter möchten uns verlassen.“
„Ich weiß Sir.“
„Natürlich wissen Sie das. Von Ihnen erhalte ich die ganzen Informationen. Ich möchte von Ihnen nun wissen, auf welcher Seite Sie stehen.“


„Sir“, versteht Walter nicht, was sein Vorgesetzter meint.
„Davis. Davis“, schüttelt O’Neill den Kopf. „Sie wissen doch genau, was ich damit meine. Die Mitarbeiter des SGC’s haben offenbar den Begriff „Geheimhaltung“ nicht verstanden oder sie scheren sich nur noch einen Dreck darum. Wir sitzen hier auf einem Pulverfass und wenn das hoch geht, sieht es nicht sehr gut für uns aus. Ich möchte also wissen, wem ich vertrauen kann und ob Sie einer von diesen Personen sind“, beendet Jack seinen kleinen Vor-trag und sieht den Seargent, vor sich, eindringlich an, um endlich zu erfahren, wie Davis tickt. Sein Gegenüber scheint noch einen Augenblick nachzudenken, denn es breitet sich eine Stille aus, die unerträglich ist, in der sich Beide gegenseitig anstarren. Dann mit einem ernsten Aus-druck im Gesicht atmet Walter einmal ein.


„Sie können mir voll und ganz vertrauen, Sir. Egal was passiert“, kommt es von dem Mann, der schon mehr als 20 Jahre im Center arbeitet. Auf O’Neills Gesicht erscheint ein erleichter-tes Lächeln und er lässt sich in seinem Stuhl nieder.
„Ich bin froh, dass von Ihnen zu hören. Bitte setzten Sie sich“, bittet er Walter noch einmal und diese Mal setzt sich Davis auf den rechten Stuhl. „Ich möchte Ihnen auch noch mal für ihr Bemühen, während der Belagerung danken“, kommt es von O’Neill, der sich derweil auf dem Tisch vorbeugt.
„Nein Sir, dass sollten Sie nicht. Schließlich habe ich Captain James die Adresse genannt.“ O’Neill lehnt sich wieder zurück und legt seine Hände auf die Armlehnen.
„Erstens. Nennen Sie diesen Spion nur Ben und zweitens haben Sie sich sehr lange gehalten. Wenn man gefoltert wird, ist es schlussendlich nicht schlimm, dass man geredet hat.“
„Verstanden Sir.“


„Gut. Ich werde von jetzt an Ihre Hilfe brauchen. In vielen Dinge.“ O’Neill beugt sich wieder etwas vor. „Das Wichtigste ist jedoch, dass Sie versuchen die Mitarbeiter zu überprüfen, auf wessen Seite sie stehen. Bei Leuten, wo Sie wissen, dass Sie ihnen vertrauen können und auch wissen, dass ich ihnen vertrauen kann, bringen Sie mir ihre Akten.“
„Darf ich fragen, was Sie vorhaben?“
„Natürlich dürfen Sie dass. Ich möchte vor allem verhindern, dass Informationen jeglicher Art an die Presse gelangen und uns in Misskredit bringen könnten. Irgendjemand hat bereits vor der Presseerklärung des Präsidenten die Information raus gegeben, dass wir Spione im Center hatten.“ Das wusste Davis nicht und runzelt die Stirn. „Also, finden Sie Personen Ihres Ver-trauens und seien Sie vorsichtig.


Es wird nicht leicht werden und wenn es geht, versuchen Sie vor allem Vertrauenspersonen für den Kontrollraum zu finden. Das ist der sensibelste Bereich.“
„Verstanden.“
„Ok. Das wäre soweit alles. Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann. Sollte ich nicht da sein, können Sie jederzeit zum Colonel gehen. Ich werde ihr berichten, was wir hier gerade besprochen haben.“
„Alles klar Sir.“
„Dann können Sie gehen.“ Davis nickt, steht von seinem Stuhl auf und verschwindet durch die Tür, die er beim hereinkommen benutzt hat. „Na wenigstens etwas“, lobt Jack und wendet sich wieder den Mappen zu, die er nun bis zur letzen durcharbeitet.


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Unten im Kontrollraum setzt sich Davis wieder an den Computer und Siler beugt sich zu ihm rüber. Die Beiden haben sich ziemlich angefreundet.
„Was wollte er denn?“, möchte Siler wissen und Davis sieht ihn stutzig an.
„Nicht so wichtig. Lass uns später darüber reden“, will er ihn abwimmeln. Nur Sekunden später schallt der Alarm los und mit ihm schießt gleichzeitig die Welle, die einen Moment später zum Ereignishorizont wird, aus dem Tor heraus.
„Wurmloch wird gescannt. Reisender erkannt. Narris unterwegs“, verkündet der Com-puter und wenige Augenblicke später taucht Marla, die sofort die Rampe herunterkommt, auf.


„Der General ist unterwegs“, spricht Walter in das Mikro und die Narris nickt. Er sieht mit einem überraschten Blick zu Siler, der ebenfalls von diesem Besucher erstaunt ist. Inzwischen hat sich das Gate wieder geschlossen und links im Torraum öffnet sich das Stahltor, durch das Sam hereinkommt.
„Hallo Marla“, begrüßt sie ihre Verbündete und gibt ihr die Hand.
„Hallo Colonel. Schön dich wieder zu sehen“, erwidert sie den Gruß.
„Ebenfalls“, antwortet Sam und deutet der Besucherin Richtung Ausgang. „Wir können uns im Konferenzraum weiter unterhalten.“
„Ja natürlich“, ist Marla einverstanden und folgt Sam zum Konferenzraum.


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Eine Etage höher wollte Jack gerade, nachdem er kurz durch die Scheibe gesehen hatte, in den Gateraum gehen und begegnet den Beiden auf der Treppe.
„Marla. Das ist aber eine Überraschung“, begrüßt O’Neill verwundert die Besucherin, da er nicht genau erkennen konnte, wer hindurch kam und kehrt über die Treppe zum Konferenz-raum zurück.
„Ja, Nari hat mich geschickt, um euch eine Botschaft zu überbringen“, erklärt sie, während sich die Drei an den Tisch setzen. Marla an die Scheibe, Sam ihr gegenüber und O’Neill, wie immer, vor Kopf.
„Worum geht es denn?“, fragt der Colonel nun und sieht zu Marla.
„Um euren Besuch auf unserem Planeten.“ Erstaunt sieht der General zu seiner Frau und wieder zurück.
„Wir dürfen euren Planeten nun betreten?“


„Ja. Wir wollten euch das lieber persönlich mitteilen, als über einen Kommunikationskanal. Ein sicherer Weg.“
„Das verstehen wir“, kommt es von Jack, der langsam schon glaubte, den neuen Planeten nie zu sehen.
„Das wissen wir und dafür sind wir euch auch dankbar.“
„Wann soll der Besuch denn stattfinden“, erkundigt sich Sam und Marla setzt ein ernstes Gesicht auf.
„Seid uns nicht böse, aber den Termin haben wir noch nicht festgelegt. Heute geht es darum, wie ihr auf den Planeten kommt.“
„Wie meinst du das“, ist Jack etwas verwirrt.
„Da wir immer noch sehr vorsichtig sind, haben wir Besucherprotokolle erstellt, damit kein Anderer auf unseren Planeten gelangen kann.“ Jack runzelt die Stirn, denn er glaubt nicht, was er eben gehört hat und wiederholt den Satz im Geiste.


„Besucherprotokolle“, spricht Marlas Gegenüber nach und ist ebenfalls stutzig.
„Ja, die werde ich euch gleich erklären. Ich habe sie auch noch mal schriftlich verfasst, denn ihr müsst euch genau daran halten.“ Jack wird immer verwirrter, denn er fühlt sich, als müsse er zum Schulball und vorher Benimmregeln auswendig lernen.
„Natürlich werden wir das“, antwortet er daraufhin und sieht kurz zu Sam, indessen Gesicht er denselben Gedanken lesen kann, den er gerade hatte.
„Auf dem Zettel, den ich euch gleich gebe, stehen zwei Planeten, die ihr aufsucht. Dort wer-den euch einige von unserem Volk erwarten und sehen, ob ihr auch allein seid.“
„Wer soll euch besuchen?“
„Du und der Colonel natürlich, da ihr die kommandierenden dieses Stützpunktes seid.“
„OK.“


„Auch wenn wir unser Stargate so eingestellt haben, dass das Wurmloch gescannt wird, wisst ihr ja, dass es bei uns nicht anzeigt, wie viele hindurch kommen. So wissen wir durch das Protokoll, dass zwei von uns und ihr Beide hindurch kommt. Außerdem wird auf dem zweiten Planeten einer unserer Leute eine Botschaft durch das Tor schicken, sobald ihr dort eintrefft. Auf dem Rückweg wird es ebenfalls der Fall sein. Die Adresse des Planeten werdet ihr nicht erfahren. Erst bei späteren Besuchen.“
„Alles klar. Bei uns haben sich auch einige Änderungen ergeben. Die Alphabasis wird bald der Ansprechpartner für die Verbündeten werden und die Erde verstärkt ihre Sicherheitsmaß-namen. Es werden nur noch Personen mit hohen Sicherheitsstufen zutritt zur Erde haben.“
„Das sind aber sehr radikale Änderungen“, stellt Marla fest und ihre Gesprächspartner nicken.
„Stimmt. Wir haben nicht gedacht, dass solche Maßnahmen ergriffen werden“, stimmt Jack ihr zu. „Es soll auch jemand meinen Posten übernehmen, der strategischer und fähiger sein soll.“ Marla sieht überrascht aus.


„Es ist gut, wenn man vorsichtiger sein will, aber das ist ziemlich übertrieben. Besucherpro-tokolle würden da schon reichen, oder weniger radikale Maßnahmen. Außerdem finde ich, dass du fähig genug für diesen Stützpunkt bist.“
„Danke“, ist der General über das Kompliment überrascht. „Wir werden euch natürlich be-scheid sagen, sobald alles in Kraft tritt.“
„Ratsam wäre es schon.“ O’Neill nickt und steht auf. „Auf dem ersten, der genannten Plane-ten, steht ein Sender, der alle Nachrichten speichert. Sendet uns einfach eine Nachricht, wenn es so weit ist.“
„Das machen wir“, kommt es von Sam.
„Gut.“
„Schön, dann freue ich mich auf den Besuch“, meint jetzt Jack und die Beiden Frauen stehen ebenfalls auf.


„Danke noch mal, für euer Verständnis.“
„Kein Problem“, antwortet Sam, die ihren Mann ansieht.
„Bringst du sie zum Tor. Ich habe noch Arbeit.“
„Mach ich.“ Der General nickt, sieht zu Marla und sie schütteln sich die Hände.
„Wir sehen uns. Bestell Nari schöne Grüße.“
„Das werde ich“, verabschiedet sie sich, lässt seine Hand los und O’Neill verschwindet in seinem Büro.
„Komm, ich bring dich in den Kontrollraum.“ Marla nickt und folgt dem Colonel, über die Treppe in den Kontrollraum.
„Soll der Planet angewählt werden, von dem du gekommen bist“, möchte Sam wissen, wäh-rend sie hinter Davis stehen.
„Ja, bitte.“
„Ok. Haben Sie es gehört Davis?“


„Ja Ma’am.“ Die Frauen drehen sich um und gehen in den Gateraum, wo gerade die Welle aus dem Tor schießt.
„Habt ihr verschiedene Planeten, von denen ihr hierher kommt?“
„Ja, auch zur Sicherheit.“ Sam nickt und Marla greift in ihre Hosentasche.
„Ich hätte es fast vergessen. Das Protokoll“, überreicht sie es an den Colonel, die es ebenfalls sofort in die Tasche steckt.
„Danke. Wir werden uns daran halten.“
„Das bezweifle ich auch nicht“, verkündet die Narris und reicht der Tau’ri ihre Hand. „Bis bald.“
„Gute Reise“, verabschiedet sich Sam von ihrer Verbündeten, die dann die Rampe rauf geht und durch das Tor verschwindet, das sich sofort wieder schließt. Einen Moment beleibt Sam noch an der Rampe stehen und schüttelt leicht den Kopf.
„Besucherprotokolle“, meint sie nur und verlässt den Gateraum durch das Stahltor, dass sie bei Marlas Ankunft passiert hat.


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Nächster Tag (Ein Park in Washington D.C.)

Noch eine viertel Stunde, bis Hecht den ominösen Anrufer trifft. Zwar ist er ziemlich früh im Park, aber so kann er die Leute beobachten, auch wenn nicht sehr viel los ist. Langsam spa-ziert er durch den Park, geht an einem kleinen, zugefrorenen, Teich vorbei, wo ein älterer Herr, etwa 80, sitzt und imaginäre Enten, mit altem Brot, füttert. Er kommt an ein paar Schaukeln vorbei, die durch den kalten Wind vor und zurück wehen. Es ist ziemlich kalt ge-worden und trotzdem wollte sich der Unbekannte, mit Tom im Park treffen. Auch wenn hier nicht viel lost ist, so sind doch bis auf den älteren Herrn ein paar Leute unterwegs. Die meis-ten führen ihren Hund aus. In der Mitte des Parks entdeckt er eine Bank, setzt sich und wartet darauf, was passiert. Immer wieder wundert er sich darüber, dass so viele Menschen noch Hunde kaufen und ihnen mit Mülltüten hinterher trotten, um deren Geschäft wegzuräumen. Als er klein war, hatte er mal einen Hund, doch als dieser von einem Auto überfahren wurde, wollte er keinen mehr.


Während Tom seinen Blick durch den Park schweifen lässt, sieht er einen merkwürdigen Mann, der näher kommt und sich die ganze Zeit umsieht. Mittelgroß, schwarze Haare, schwarzen Mantel und muskulös. Wenn dass hier nicht wirklich passieren würde, hätte Tom sicherlich laut aufgelacht, da der Typ schon ein wenig lächerlich wirkte, wie er da ständig in alle Richtungen schaute, um sich zu vergewissern, dass man ihn nicht verfolgte. Eine knappe Minute später setzt er sich wortlos neben Tom, breitet seine Zeitung des New Yorker aus, lehnt sich in der Bank zurück und fängt an zu lesen.
„Mr. Hecht?“, fragt dieser dann flüsternd eine knappe Minute später und Tom versucht sich zusammenzureißen. Der Unbekannte versucht keine Aufmerksamkeit zu erregen, auch wenn der Park weitestgehend lehr ist.


„Das bin ich“, antwortet er ebenso leise.
„Lobenswert, dass Sie gekommen sind. Schauen Sie nur weiter geradeaus“, fordert der Unbe-kannte ihn auf und tut weiterhin so, als würde er lesen.
„Was wollen Sie von mir?“
„Ich möchte nichts von Ihnen, aber mein Boss ist an Ihnen interessiert.“
„Warum“, fragt Tom etwas zu hastig und sieht zu dem muskulösen Kerl.
„Nicht so laut und sehen Sie weiter in die andere Richtung.“ Auch Tom bemerkt seinen Feh-ler und sieht wieder zur Straße, die er gerade beobachtet hat. Zwar kann er nicht viel von ihr sehen, doch da die Bäume ihre Blätter verloren haben, kann er die wenigen vorbeifahrenden Autos erkennen.
„Also warum ist Ihr Boss an mir interessiert?“
„Nicht hier. Ich muss erst etwas wissen. Wie stehen Sie zu General O’Neill und dem Starga-teprogramm.“


„Haben Sie nicht meine Sendung gesehen?“
„Ich will nicht die Meinung des Nachrichtensprechers hören, sondern die Private.“
„Also schön. Ich stehe hinterm General und dem Programm.“
„Sehr gut. Das wollte ich hören.“ Der Unbekannte beginnt die Zeitung zusammenzufalten und wegzustecken. „Folgen Sie mir, aber halten Sie Abstand“, rät er Tom, steht von der Bank auf und nachdem der Fremde ein paar Schritte gegangen ist, erhebt sich auch Hecht und folgt ihm langsam. Er wundert sich, woher er wusste, wie er zum General und dem Programm steht. Es wird immer merkwürdiger. Was soll das hier und um wen geht es überhaupt? Die Beiden erreichen die Straße, wo eine schwarze Limousine steht, doch statt der Fremde einsteigt, biegt er nach rechts und geht die Straße weiter entlang. Tom bleibt kurz stehen, da er nicht weiß, ob er dem Mann folgen soll. Allerdings öffnet sich dann die Tür der Limousine. Einen Moment lang überlegt Hecht, ob er einsteigen soll, sieht sich dann kurz auf der Straße um, die nicht sehr befahren ist und verschwindet dann in der Limousine.


Der Nachrichtsprecher hätte erwartet, dass jemand in der Limousine sitzen würde doch diese ist, bis auf den Fahrer, den er durch die getönte Scheibe vor sich sehen kann, vollkommen leer.
„Ich bin froh, dass Sie hier sind“, hört er eine leicht verzerrte Stimme und soeben schließt sich die Tür, wie von Geisterhand. Verwundert runzelt Hecht die Stirn, doch dann fällt ihm ein, dass die Erde im Besitz von Tarntechnologie ist.
„Verstehe. Sie sind getarnt. Wer auch immer Sie sind.“
„Gut erkannt. Sobald wir an unserem Bestimmungsort angekommen sind, werden Sie alles weitere erfahren.“ Der Wagen setzt sich in Bewegung, biegt nach ein paar hundert Metern rechts in eine Seitenstraße und nach weiteren 200 Metern wieder in eine Seitenstraße, die wie leergefegt ist. Am Ende der Straße steht eine kleine Halle, wo auch der Wagen zum stehen kommt. Wieder öffnet sich die Tür selbst. „Steigen Sie aus“, fordert der Unsichtbare, was Tom sofort tut, geht ein paar Schritte auf das Eingangstor zu und wartet, doch das Tor öffnet sich nicht.


„Sollen wir hineingehen“, fragt er nun und dreht sich zum Wagen, doch dieser hat sich in Luft aufgelöst. „Wohl ein schlechter Scherz“, bemerkt Tom und ärgert sich, dass er her gekommen ist. Er blickt noch einmal die Straße entlang, denn er weiß nicht, was er machen soll. Immer wieder schaut er zum Eingangstor und die Straße runter, denn er kann sich nicht entschieden, was er tun soll. „Wäre es nicht wichtig, würde ich nicht hier sein“, stellt er dann nach einigen Minuten fest. Die Neugier siegt dann ebenfalls und Hecht schiebt das Tor langsam nach links. Durch einen schmalen Spalt linst er hinein, doch die Halle ist, bis auf ein paar Tisch, leer. Hecht öffnet das Tor noch ein Stück und betritt, nach einem letzten Blick in die Seitenstraße, die Halle. Hinter sich schließt er das Tor wieder und geht aufmerksam Schritt für Schritt in die Halle. Durch ein paar Oberlichter und Fenster an den Wänden kommt Tageslicht herein, so, dass Tom alles gut erkennen kann. Wenn es anders gewesen wäre, hätte er sicherlich eine Taschenlampe gebraucht, doch wo hätte er die zu diesem Zeitpunkt her nehmen sollen.


Hin und wieder sieht er zu den anderen Seiten, da es hier gute Versteckmöglichkeiten gibt, aber offenbar ist er völlig allein. Er erreicht die Tische in der Mitte der Halle, auf denen viele Unterlagen liegen. Tom überlegt, ob er sich diese ansehen soll, denn eigentlich ist er ja Repor-ter und die sind auf alles neugierig. Ein paar Mal greift er nach einem Blatt Papier, aber bevor er es in die Hand nimmt, zieht er diese wieder zurück. „Du bist wirklich ein Feigling Tom“, stachelt er sich selbst an und studiert die Unterlagen dann doch genauer. Ausgebreitet auf dem Tisch liegen Berichte, Bilder und andere Informationen.
„Berichte über den Präsidenten und sogar Fotos. Haben die ihn etwa überwacht? Was ist das alles?“, glaubt Tom es nicht und hebt einen der Berichte hoch. „Der Präsident hat sich stark verändert. Er hat nur noch Kritik für das Stargateprogramm übrig“, ließt er einen Bericht durch und weiß nicht, was er dazu sagen soll, deshalb ließt er weiter.


„Seine Persönlichkeit hat sich verändert. Er ist nur noch wütend und arrogant. Die Ängste der Menschen scheinen ihn zu amüsieren und er versucht es noch durch irgendetwas zu ver-stärken.“ Tom schüttelt den Kopf, denn das heißt, dass jemand oder etwas darauf absieht die Menschen gegen das Stargateprogramm anzustacheln. Offensichtlich eine Intrige gegen den General und seinen Stab. Was könnte schlimmer sein, als ein Komplott in den Kreisen des Präsidenten und der Regierung, das darauf aus ist, das Stargate und dessen Benutzer zu schädigen. Ein Geräusch holt ihn aus seinen Gedanken, doch es ist niemand in der Halle. Er legt die Berichte, ohne den Blick zu senken, zurück auf den Tisch und sieht sich dann um. „Hallo? Ist da jemand?“, fragt er vorsichtig, denn es könnte sich vielleicht doch jemand in irgendwelchen Ecken versteckt haben. Wie war er bloß hergekommen? Da entdeckt er auf dem Tisch einen Zettel, der vorher noch nicht da war. „Der war gerade nicht da.“ Er hebt den Zettel vorsichtig hoch und erkennt zwei Wörter. „Nicht bewegen“, ließt er laut vor und steht gleichzeitig kerzengerade. Plötzlich erfasst ihn ein heller Strahl, in dem Tom verschwindet und der Zettel, der nun vollkommen lehr ist, fällt langsam zu Boden.


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SGC

Sam ist im großen Labor, wo sonst Joan arbeitet, aber da sie noch nicht wieder da ist, macht der Colonel eine Inventur der Dinge, die hier herumstehen. Zwischendurch beobachtet sie die Assistenten, da sie sich fragt, ob diese Vertrauenswürdig sind oder nicht.
„Ma’am, wir haben immer noch das Gerät, durch das der Major ins Koma gefallen ist“, spricht sie eine kleine blonde Frau, die eine Brille trägt, an. Sie ist die rechte Hand von Joan.
„Haben Sie es nicht in eine gesicherte Umgebung gestellt?“, möchte der Colonel etwas ver-wundert wissen und dreht sich zu ihr, da sie an einem Tisch steht und auf ein Blatt Papier gesehen hatte.
„Doch, aber das Pentagon möchte alle Dinge, die noch eine Gefahr sein könnten, nach Area 51 bringen lassen.
„Verstehe. Listen Sie alle gefährlichen Gegenstände auf und tun Sie, was das Pentagon befoh-len hat.“


„Ja. Ma’am.“ Sam nickt und die Frau verschwindet in einer Kammer, die gegenüber von der Eingangstür liegt. Da der Colonel die Inventurliste soweit erstellt hat, verlässt sie das Labor und geht Richtung Konferenzraum. Auch auf dem Weg dorthin beobachtet sie die Leute ge-nau, da Jack ihr das geraten hatte. Zum ersten Mal fühlt sie sich wirklich unwohl im Center. Sie erreicht den Fahrstuhl, zieht die Karte durch den Scanner und die Türen öffnen sich.
„Ma’am“, begrüßt Siler sie, als sie den kleinen Raum betritt, die Türen sich wieder schließen und der Aufzug sich abwärts bewegt. Warum war sie nur so lange fort gewesen? Jack hätte sicher ihre Hilfe gebraucht. Nach ein paar Minuten hält der Aufzug auf Ebene 27, die Türen öffnen sich und die Wissenschaftlerin steigt aus. Erleichtert atmet sie durch.
„Das macht einem richtig Angst“, murmelt sie daraufhin, während sie durch den langen Gang läuft.


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Im Konferenzraum steht Jack mit Davis am Tisch und sie durchforsten ein paar Akten.
„Da bist du ja“, bemerkt O’Neill seine Frau, die soeben den Raum betritt. „Ich wollte dich schon ausrufen lassen.“
„Jetzt bin ich ja da. Was wolltest du denn von mir?“, möchte Sam wissen und tritt an den Tisch heran, auf dem Unmengen von Unterlagen verstreut liegen. Man könnte glauben, dass über Nacht noch mehr auf dem Tisch gelandet ist. „Was ist das?“
„Personalakten“, kommt es von Davis, der offenbar, seit die Fronten zwischen ihm und O’Neill geklärt sind, selbstbewusster geworden ist.
„Noch mehr Versetzungen“, wundert sich der Colonel und setzt sich vor Kopf an den Tisch.
„Im Gegenteil. Das sind Mitarbeiter, von denen Davis weiß, dass ich ihnen vertrauen kann.“
„Sie sind aber schnell“, ist Sam über Walters Schnelligkeit überrascht.


„Leicht war es nicht, aber es ist ein Anfang. Bis jetzt sind es etwa 20 bis 30 Leute.“
„Toll. Jetzt sind es ja nur noch hunderte.“ Davis und Jack schütteln gleichzeitig den Kopf, denn es wundert sie, dass der Colonel so wenig Optimismus besitzt.
„Übrigens…“, fügt Walter hinzu. „…Siler gehört auch dazu.“ Sofort bemerkt er den erleich-terten Ausdruck im Gesicht des Colonels.
„Ich bin ihm gerade begegnet, aber es war schon unheimlich. Auch vom Labor zum Aufzug. Es ist, als wäre man im Nest des Feindes, dass aber gleichzeitig dein Nest ist. Allerdings kann daraus keiner entkommen.“ Jack sieht auf, nachdem er die ganze Zeit auf die Akten gesehen hatte.
„Ich verstehe das. Mir geht es nicht anders.“ O’Neill sieht zu seinem Chevronguy. „Haben Sie schon vertrauenswürdige Leute für den Kontrollraum gefunden?“
„Nein Sir. Noch nicht.“


„Was ist den mit denen“, deutet Sam auf den Aktenhaufen vor sich.
„Die sind Mitarbeiter anderer Stationen. Ein paar von der Sicherheit, Laborassistenten usw.“
„Ach so“, nickt Sam verstehend.
„Wie auch immer“, versucht Davis seine Erläuterungen fortzuführen. „Siler ist nun häufiger im Kontrollraum. Er wird auch ein Auge auf die Leute werfen.“
„Gut, dann können Sie wieder an die Arbeit gehen.“ Davis nickt und geht über die Treppe in den Kontrollraum.
„Er scheint mir viel lockerer, als früher“, stellt Sam fest, die weiter Walter hinterher sieht.
„Du hasst recht. Für ihn war es fast eine Heldentat, dass er mir sein Vertrauen ausgesprochen hat“, erklärt Jack und studiert nachdenklich die Akten. „Bisher sind die vertrauenswürdigen Leute, die, die schon zwischen 10 und 15 Jahren im SGC sind.“
„Das könnte doch bedeuten, dass es dann fast der ganze Stützpunkt ist.“ Ihr Mann sieht auf.
„Darauf möchte ich mich lieber nicht verlassen.“
„Hast du eigentlich schon mit dem Präsidenten gesprochen.“


„Kein Wort. Das ist vergebliche Liebesmüh, denn ich habe den Eindruck, dass er überhaupt nicht mit mir reden will. Die Male, die ich es bisher versucht habe, erreichen schon fast an die Hunderte. Die Bedeutung ist ja wohl klar. Er lässt mich lieber ausspionieren oder beobachtet mich anders, um herauszufinden, was ich mache. Offenbar will er mich loswerden. Möchte ja nicht wissen, wo ich lande, wenn ich meines Postens enthoben werde.“
„Jetzt siehst du es aber zu schwarz.“
„Na, wer weiß. Von den Politikern will überhaupt keiner mit mir sprechen. Wir sitzen sozu-sagen auf dem Trockenen, was Informationen angeht.“ Sam schüttelt mit dem Kopf, denn sie glaubt einfach nicht, was das alles soll.
„Sir“, hören die Beiden von der Treppe her. „Wir haben gerade einen Sensorkontakt erhalten.


Es ist der Gleiter von Major O’Neill“, teilt Seargent Davis den Beiden mit, die grinsend auf-stehen.
„Wann wird sie hier sein?“, möchte der General wissen.
„Etwa 45 Minuten. Der Transporter hat Fehlfunktionen. Sie muss von einem Wagen abgeholt werden.“
„Danke. Versuchen Sie den Transporter wieder in Gang zu bekommen.“
„Ja Sir“, antwortet Walter und verschwindet wieder.
„Immer etwas anderes“, ist Jack etwas verdutzt und sieht wieder zu seiner Frau. „Wenigstens kommt unsere Tochter nach Hause.“
„Genau“, stimmt sie lächelnd zu.


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Im Orbit ist Joans Gleiter aus dem Hyperraum gesprungen, fliegt auf die Erde zu und durch-dringt soeben die Atmosphäre.
„Echo 1 an Basis. Echo 1 an Basis“, funkt sie die Peterson Airbase an.
„Basis hier. Willkommen zu Hause. Sie haben Landeerlaubnis“, ist Col. Cage zu hören.
„Verstanden. Danke.“ Sie fliegt kurz über den Cheyenne Mountaine und dann Richtung Pe-terson. Jetzt kann sie die Landebahnen der Airbase sehen und setzt zur Landung an. Innerhalb weniger Sekunden hat sie ihre Geschwindigkeit von 200 Km/h auf 0 gebracht und rollt auf einer der vier Landebahnen aus. Kurz vor einem großen Hangar, neben dem ein anderes gro-ßes Gebäude steht, stoppt der Gleiter, die Haube öffnet sich und sie steigt über eine kleine Leiter, die automatisch herausgefahren ist, aus. „Endlich wieder zu hause“, denkt sie und soeben kommt ein Soldat auf sie zu.
„Ma’am“, begrüßt dieser sie. „Ein Wagen steht für Sie bereit, der Sie in den Stützpunkt bringt.“ Joan sieht ihn verwirrt an.
„Ich kann doch auch den Transporter benutzen.“


„Nein er hat Fehlfunktionen. Außerdem müssen das Center und wir uns seit kurzem einen Transporter teilen. Zusätzlich wurde ihre Reichweite eingeschränkt“, erklärt er.
„Ach so. Bevor ich weggeflogen bin, war das aber nicht so“, ist sie erstaunt. „Trotzdem dan-ke.“ Der Soldat salutiert kurz und folgt ihr dann zum Eingang der Basis.
„Major O’Neill“, wird sie von Col. Cage, der inzwischen Leiter der Basis ist, begrüßt.
„Sir“, salutiert sie und geht dann entspannt neben ihm weiter. „Sie leiten jetzt die Basis?“
„Ja, so ist es. Es ist viel passiert, während Sie fort waren.“
„Habe ich schon gemerkt.“
„Ihr Vater wird Ihnen das erklären.“
„Warum?“ Nervös sieht sich der Colonel um.


„Major. Nicht hier“, deutet er daraufhin an und sieht sich weiter in der Halle um, aus der noch mehrere Gänge führen. „Ein Wagen steht draußen“, teilt er ihr mit und ist wieder ruhiger. „Er wird Sie zum Center bringen.“
„Also schön. Danke.“
„Kein Problem. Schön, dass Sie wieder da sind“, heißt er sie noch einmal willkommen. Joan salutiert noch einmal, verlässt durch eine andere Tür die Halle und befindet sich dann in einer großen Einfahrt. Ein schwarzer Wagen, der Marke GMC, steht vor dem Eingang. Zwischen-durch begegnet sie immer wieder Soldaten, die kurz salutieren und anschließend in der Basis verschwinden. Der Major öffnet die hintere Tür, steigt in den Wagen, der sofort losfährt und die Airbase durch ein großes Eingangstor verlässt.


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Weißes Haus (Oval Office)

Der Präsident steht hinter seinem Schreibtisch und sieht zum Fenster hinaus. Einige Berater stehen vor dem Schreibtisch und gehen mit ihm ein paar Dinge durch.
„Sir, General O’Neill hat erneut um ein Treffen gebeten“, teilt ihm ein kleiner braunhaariger Mann, mit Brille, mit, der einen dunkelblauen Anzug mit Schlips trägt.
„Natürlich tut er das“, ist er etwas kaltschnäuzig. „Wen würde es schon wundern, schließlich wird er demnächst seines Postens enthoben und ich habe vorher nichts angedeutet.“
„Ja Sir.“ Dave dreht sich um und sein Gesicht zeigt keine freundlichen Züge, die er noch vor einem halben Jahr hatte.
„In zwei Stunden bekommt er ein Treffen. Sagen Sie ihm bescheid und holen Sie ihn dann mit dem Transporter her.“
„Jawohl Sir“, antwortet der Braunhaarige, sieht kurz links neben sich, wo ein blonder Herr, der denselben Anzug trägt, steht und verlässt dann das Büro in Windeseile.
„Hat der Senat schon eine Entscheidung gefällt?“
„Nein Sir. Ein paar der Senatoren sind sich noch uneins.“


„Dann wissen Sie ja, was Sie zu tun haben.“ Sein Gegenüber sieht etwas verängstigt aus, nickt jedoch und verlässt den Raum über die Tür auf der rechten Seite. Dave dreht sich wieder zum Fenster. „Es ist Zeit. Wurde das Vorhaben in Gang gesetzt?“, fragt er nun und aus einer Ecke, auf der linken Seite, kommt ein anderer Mann, dessen Züge denen des Präsidenten gleichen. Er zeigt keine Unsicherheit dem Präsidenten gegenüber. Schritt für Schritt nähert sich der Unbekannte dem Schreibtisch des Präsidenten. Er trägt eine schwarze Sonnenbrille, einen schwarzen Anzug, mit einem schwarzen Schlips und hat die Hände auf dem Bauch verschränkt, als wolle er Beten.
„Ja, sobald der richtige Augenblick da ist, wird es passieren.“
„Sehr gut Philippe. Dieser Mistkerl wird nicht mehr lange meine Aufmerksamkeit benötigen.“
„Senden Sie die Botschaft, dass es beginnt.“
„Wird erledigt.“ Langsam dreht sich Williams wieder um und sieht den Mann eindringlich an.
„Ich habe bereits die Rede verfasst, also enttäuschen Sie mich nicht.“
„Das werde ich nicht“, antwortet sein Gegenüber, berührt etwas an seinem linken Handgelenk und verschwindet mit dem Transporter. Dave geht zu seinem Schreibtisch, setzt ein hämi-sches Grinsen auf und begutachtet ein Blatt Papier, das vor ihm liegt.
„Der Tod wird seine geringste Sorge sein“, verkündet er und fängt an zu lachen.


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SGC 14 Uhr

Soeben fährt der Wagen mit Joan auf den Parkplatz des Centers. Joan steigt aus, geht zum Fahrstuhl, drückt den Knopf und wartet darauf, dass sich die Türen öffnen.
„Joan, wie schön dich zu sehen“, hört sie hinter sich und dreht sich um. Eine brünette Frau, schlank und mit einer warmen Jacke, steht vor ihr.
„Svenja. Hallo“, begrüßt sie die Frau und wird von ihr in den Arm genommen.
„Ich dachte, dass du früher kommen wolltest“, wundert sich Svenja und steht nun neben Joan am Aufzug.
„Wollte ich auch erst, aber dann merkte ich, dass ich noch ein wenig mehr Zeit brauchte.“
„Ach so. SG-1 hat dich vermisst.“
„Dachte ich mir schon, aber ich habe gehört, dass etwas passiert ist.“ Die Türen des Fahr-stuhls öffnen sich, die Beiden steigen ein und der kleine Raum setzt sich in Bewegung.
„Ja. Einiges, aber dein Vater sollte dir das besser erzählen.“ Joan schüttelt leicht den Kopf.
„Du bist schon die zweite, die mir das sagt. Col. Cage hat genau dasselbe gesagt“, meint der Major etwas genervt und Svenja greift nach ihrer Hand.
„Weißt du, dein Vater ist halt der Jenige, der dir das erzählen sollte“, betont sie und Joan sieht sie einen Moment eindringlich an, nickt dann aber. „Siehst du“, meint Svenja und lässt den Major wieder los.


Der kleine Raum bleibt stehen, die Türen öffnen sich und die digitale Anzeige zeigt Ebene 7. „Treffen wir uns nachher in der Kantine.“
„Natürlich“, stimmt Joan zu, drückt den Knopf von Ebene 27, die Türen schließen sich und der Aufzug fährt weiter. Der Major ist froh, wieder zu Hause zu sein. Ebenso froh ist sie, dass ihr Vater Svenja Dubing ins SG-1 Team aufgenommen hat. Die Beiden sind seit der Akade-mie Freundinnen und sie hatte ihrem Vater vorgeschlagen, sie ins SG-1 Team zu holen, da ihr Svenjas technische Fähigkeiten schon bei früheren Gelegenheiten aufgefallen sind. Dubing gehörte vor ihrem Wechsel zu SG-1 dem Team von SG-7 an. Durch die Spione John und Ben brach SG-1 bekanntlich auseinander und es mussten neue Mitglieder gefunden werden. Mit ihr sind auch Eric Jung und Alex Smith, zwei erfahrene Soldaten, dazu gekommen. Ein Ru-cken holt Joan aus ihren Gedanken, denn der Fahrstuhl hat Ebene 27 erreicht, die Türen öff-nen sich und sie geht Richtung Konferenzraum.


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Im Konferenzraum sind O’Neill und Sam damit beschäftigt, die Akten durchzugehen und versuchen die Vertrauenspersonen an Stationen zu verteilen, die ihren Qualifikationen ent-sprechen.
„Wie immer bei der Arbeit“, hören die Beiden von der Tür her, sehen auf und lächeln erfreut.
„Joan“, ist Jack glücklich, seine Tochter wieder zusehen, geht auf sie zu und umarmt sie. Für eine Sekunde hatte er das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist, aber dass hat er sich sicher eingebildet „Schön, dass du wieder da bist.“
„Danke“, ist Joan ebenfalls froh und sieht zu ihrer Mutter, die überglücklich neben Jack steht und über beide Ohren grinsend ihre Tochter ansieht.
„Meine Kleine ist wieder zu Hause“, umarmt sie ihre Älteste und Joan bekommt fast keine Luft mehr.
„Mum,…ich…“, versucht sie zu sprechen, doch Sam will ihre Tochter gar nicht mehr loslas-sen.
„Schatz, du erdrückst sie ja“, mahnt jetzt O’Neill und Sam lässt schnell ihre Tochter los, die ein paar Mal tief durchatmet und wieder lächelt.


„Danke. Schön wieder da zu sein“, freut sie sich und sieht den überfüllten Tisch. „Was ist so passiert?“, möchte sie wissen und schon ist Jacks Mine wieder düsterer.
„Das ist eine längere Geschichte.“
„Hab ich mir schon gedacht. Niemand wollte mir etwas erzählen.“ Jack nickt und macht eine Bewegung zum Tisch.
„Setzt dich bitte“, fordert er sie auf, geht Richtung Tisch und die beiden Frauen folgen ihm, da taucht Siler an der Treppe auf.
„Sir.“
„Was gibt es denn“, möchte Jack genervt wissen und sieht zu Siler
„Der Präsident hat zugesagt, dass Sie ihn um 16 Uhr sprechen können.“ Der General sieht erfreut und fragend zugleich aus.
„Das ist doch mal eine gute Neuigkeit. Danke Siler. Übrigens. Ist der Transporter wieder funktionsfähig?“


„Nein Sir. Noch nicht, aber der Transporter vom Präsidenten wird sie um 16 Uhr aus ihrem Büro holen.“
„Alles klar. Danke.“ Siler nickt kurz und verschwindet wieder im Kontrollraum.
„Warum ist das eine gute Nachricht?“, möchte Joan wissen, die am Tisch vor Kopf platz genommen hat und ihre Eltern links und rechts neben ihr.
„Tja, dass ist auch eine lange Geschichte“, erklärt ihr Vater und wendet den Blick wieder seinen beiden Frauen zu.
„Das sagtest du schon. Also?“, bohrt sie nach und Jack deutet hinter ihr.
„Du musst es einfach selbst sehen.“ Joan dreht ihren Stuhl um und sieht auf den Monitor, der sich einschaltet. „Eine Woche, vielleicht weniger, nach deiner Abreise hat der Präsident eine Pressekonferenz abgehalten“, erklärt Jack und auf dem Monitor taucht die Konferenz auf dem Sender von CNN auf, die sie aufgezeichnet hatten. Auch Sam sieht sich diese Konferenz noch einmal an, während Jack aufsteht und sich an die Scheibe stellt.


Einige Minuten später endet die Konferenz und der Bildschirm stellt sich auf Pause, was oben in der rechten Ecke angezeigt wird.
„Eigentlich hört es sich doch gut an, was er gesagt hat“, wendet sich der Major an ihren Vater. „Protestiert denn die Bevölkerung so heftig gegen das Programm? Gut, die Erde wurde von einem Goa’uld überfallen und eingenommen, aber es hätte doch noch schlimmer ausgehen können“, gibt sie, während sie ihre Mutter ansieht, ihre Meinung ab, doch der General dreht sich nicht zu ihr um.
„Du musst verstehen, dass dein Vater während der ganzen Zeit allein war. Ich war die meiste Zeit auf der Alphabasis, also hat er es am meisten erlebt.“
„Ok“, meint sie zu ihrer Mutter und dreht sich wieder zur Scheibe. „Dann erzähl du mir, was passiert ist und warum du es als eine gute Nachricht siehst, wenn dich der Präsident sprechen möchte?“ O’Neill verschränkt seine Arme auf dem Rücken und dreht sich zu seiner Tochter.
„Wir stehen kurz vor dem Ende.“ Etwas verwirrt und stutzig sieht Joan ihren Vater an und steht auf.
„Wie meinst du das?“


„Sieh es dir an“, deutet der General zu seiner Rechten, Richtung Bildschirm, der nun die neuste Pressekonferenz zeigt. „Das ist von gestern.“ Der Major dreht ihren Kopf und bemerkt gleich, dass die Züge des Präsidenten kühler und dunkler geworden sind.
„Was ist mit ihm passiert“, fragt sie, doch Sam und Jack antworten nicht, drum sieht Joan weiter auf den Monitor.
„Außerdem gab es Gerüchte, dass sich Spione in das Stargatecenter eingeschlichen haben. Diese Gerüchte möchte ich nun bestätigen“, ist das Statement und gleich darauf die Unru-he zu hören. „Bitte meine Damen und Herren. Lassen Sie mich aussprechen. Ben James und John Manson waren diese Spione. Es…“
„Stopp“, schreit Joan dem Bildschirm zu, der sofort das Bild anhält und die Wut im Major aufkocht. Sie sieht zu ihrem Vater, doch sie weiß nicht, was sie sagen soll und atmet so schnell, dass sie jederzeit einen Kollaps bekommen könnte. „Dieser Mistkerl hat ihnen auch noch gesagt, wer es war“, brüllt sie. „Es reicht nicht, dass diese Mistgeburten von Söhnen uns an einen Goa’uld ausliefern und unser…“, tippt sich Joan gegen die Brust. „…unser Präsident liefert uns der Presse aus.“ Keiner der Elternteile sagt etwas, da sie wussten, dass ihre Tochter so reagiert, aber was würde werden, wenn Tamara das mitbekommen würde.
„Wie verdammt noch mal, konnte er das tun“, tobt Joan vor Wut und stampft gleichzeitig mit dem Fuß auf.


„Man könnte meinen, dass diese Nachricht die Schlimmste ist“, bleibt Jack ruhig, da ihm und Sam es nichts mehr nützen würde, sich jetzt noch aufzuregen. Damit hat er aber eventuell etwas Falsches gesagt, denn seine Tochter hat so einen hässlichen Blick in ihren Augen, der ihn nach diesem Spruch wirklich töten könnte.
„Was soll das heißen?“ Zum ersten Mal sieht Jack nun zum Monitor.
„Vorspulen“, richtet er sich an den Monitor, da dieser auch auf Stimmen regiert und, bis Jack Miss Zeuter vom New Yorker erkennt, vorspult. „Stopp. Abspielen“, gibt er den Befehl und sieht wieder zu Joan. „Hör zu. Oder besser gesagt, sie es dir an.“ Widerwillig sieht sie zum Bildschirm.
„…haben vor sechs Monaten Veränderungen für das Stargateprogramm angekündigt. Gibt es in dieser Sache schon ein paar Entscheidungen?“
„Ja, ein paar Dinge habe ich entschieden. Ich werde die Führung im Center jemanden ande-rem anvertrauen,…“
, ist Daves Stimme zu hören und gleichzeitig sieht Joan geschockt zu ihrem Vater, der jedoch keine Miene verzieht. „…der die Regeln straff hält. General O’Neill hat bisher zwar gute Arbeit geleistet, aber bei solchen Feinden in der Galaxie…“


„Sieh hin“, fordert er seine Tochter auf, die ihn noch immer anstarrt. „Seine Reaktion“, macht er ihr klar und Joan richtet ihren Blick wieder auf den Monitor.
„…doch besser einen Mann auf seinen Posten zu setzen, der strategischere Fähigkeiten hat.“
„Stopp. Es ist ihm gleichgültig“, stellt sie ruhig fest und bemerkt das Nicken ihres Vaters.
„Das stimmt. Es ist mir erst nicht aufgefallen, aber es sieht so aus, als wolle er mich loswer-den. Durch die Presse und die Bevölkerung wird er es womöglich schaffen. Es ist nur noch eine Frage, wann das passiert.“
„Er ist nicht der einzige“, kommt es, nach einer ganzen Weile, von ihrer Mutter und der Major dreht sich um.
„Du auch?“ Der Colonel schüttelt mir dem Kopf.
„Wir.“ Ihr Gegenüber runzelt die Stirn, denn es kann doch nicht sein, dass alles auseinander fällt.
„Abspielen“, befiehlt Jack erneut dem Bildschirm und die Bilder laufen weiter.


„Zusätzlich wird das Stargate weiter abgeschottet, damit nichts Unvorhergesehenes pas-siert. Ebenfalls wird unsere Alphabasis Neuerungen erfahren, in dem sie, ab einem bestimm-ten Zeitpunkt, den ich noch bekannt geben werde, der Ansprechpartner für die Verbündeten sein wird. Es haben nur noch Leute zur Erde Zugang, die eine hohe Sicherheitsstufe vorwei-sen können.“ Der Reporter vom Starlight steht auf.
„Sie werden also General O’Neill seines Postens entheben. Haben Sie ihm gegenüber nicht ihr Vertrauen ausgesprochen?“
„Das stimmt, aber es bedeutet nicht, dass der General nicht mehr mein Vertrauen genießt.“
„Werden Sie auch seine Frau und Tochter von ihren Posten holen?“
„Ja, dass habe ich vor. Aller…“



„Stopp“, unterbricht Joan den Präsidenten, indem sie das Band wieder anhält und sieht ab-wechselnd zwischen ihren Eltern hin und her.
„Abschalten“, sagt Jack nun, woraufhin die Bilder verschwinden und der Monitor schwarz wird.
„Und?“, fragt Joan, die schon wieder vor Wut glüht, doch ihr Vater sieht sie nur fragend an. „Was wirst du unternehmen?“
„Was glaubst du denn, kann ich wohl unternehmen? Die Antwort ist bisher, dass ich „Gar nichts“ unternehmen kann.“
„Wir Beide können noch als Wissenschaftlerinnen im Center bleiben“, schaltet sich Sam wieder dazwischen.
„Großartig“, ist der Major sarkastisch.


„Es reicht“, brummt Jack und Joan zuckt zusammen. „Im Augenblick ist es völlig egal, wer das Center leitet und wer nicht. Da draußen herrscht zurzeit so viel Chaos, dass es gut mög-lich ist, dass sich die Verbündeten von uns abwenden“, ist Jack wieder ruhiger. „Hier, auf unserer kleinen idyllischen Erde spielt sich mittlerweile Jeder gegeneinander aus. Das Center ist schon ein heißer Kessel und es dauert nicht mehr lange, bis er explodiert. Egal, was hier passiert, es landet am nächsten Tag in der Presse. Und ganz oben auf der Liste stehe ich, der zu niemandem mehr Kontakt hat. Seit fast einem halben Jahr versuche ich ein Gespräch mit dem Präsidenten zu bekommen, doch nichts, bis heute. Wir sitzen sozusagen auf dem Trocke-nen und es sieht nicht gerade danach aus, als würde irgendwo Wasser in Sicht sein“, beendet der General seine kleine Zusammenfassung und die Metapher.
„Oh man“, ist Joan von den ganzen Dingen geplättet und lässt sich in den Stuhl, hinter sich, fallen. „Zu viele Infos innerhalb von 30 Sekunden.“
„Es tut mir leid“, entschuldigt sich ihr Vater und hockt sich vor sie. „Ein halbes Jahr kann eine lange Zeit sein. Vor allem, wenn solche Dinge passiert sind.“ Der Major nickt verste-hend.


„Ich verstehe einfach nur nicht, wie das alles passieren konnte.“
„Wir auch nicht“, hört sie ihre Mutter hinter sich, die Joan jetzt leicht durch die Haare geht
„Also, pass gut auf, wem du etwas erzählst. Das Wort „Geheimhaltung“, selbst in den Zeiten, wo das Stargate für jedermann zugänglich ist, existiert für die Mitarbeiter nicht mehr.“
„Verstanden.“
„Gut.“
„Wissen wir denn, wem wir vertrauen können?“, möchte Joan wissen und bemerkt die Deu-tung ihres Vaters Richtung Tisch.
„Das sind Personalakten von den Mitarbeitern, denen wir vertrauen können. Davis hat sie überprüft. Er war der Erste, der mir sein Vertrauen ausgesprochen hat.“ Joan sieht erstaunt aus.
„Die meisten arbeiten schon sehr lange hier“, erklärt nun Sam. „Wir müssen noch herausfin-den, ob es vertrauenswürdige Personen für den Kontrollraum gibt.“ Joan schüttelt den Kopf.
„Ich war einfach zu lange weg.“


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CBC Studio (14:50 Uhr)

Rita, Toms Chefin, läuft aufgeregt durch das Studio, denn in zehn Minuten soll Tom eine weitere Sendung über den Rückblick machen, doch bis jetzt ist er nicht aufgetaucht.
„Hat er sich gemeldet“, möchte sie wissen, als sie die Tür zur Regie, die 1 Etage höher liegt und einen Blick auf das Set von gestern frei gibt, aufmacht.
„Nein. Wir können ihn auch nicht erreichen. Vielleicht solltest du die Sendung machen“, schlägt ein schwarzhaariger Mann mit Brille und Jeanssachen vor.
„Hoffentlich nicht Karsten. Ich habe schon lange keine Sendung mehr gemacht. Wenn er in fünf Minuten nicht hier ist, wiederholen wir die Sendung von gestern. Sie ist zwar nicht sehr lang, aber das verschafft uns Zeit.“
„In Ordnung“, antwortet Karsten und legt das Band vom Vortag schon mal ein. Da kommt Lucy, Ritas Assistentin, herein.
„Rita, der Gast ist eingetroffen. Soll ich ihn in die Maske bringen?“ Die Studioleiterin denkt nach, denn so kennt sie Tom gar nicht. Selbst wenn er spät dran war, meldete er sich jedes Mal.


Sie hat ein komisches Gefühl und es wird von Minute zu Minute schlimmer. Sie sieht auf die Uhr und es sind noch knapp fünf Minuten. „Rita?“, hackt Lucy noch mal nach.
„Also schön. Nein, der Gast braucht nicht in die Maske. Wir wiederholen die Sendung von gestern und schiebt eine Meldung unter, dass die Sendung nach der Wiederholung folgt.“ Lucy sieht ihre Chefin an und weiß schon, was sie vorhat.
„Du willst die Sendung machen?“, glaubt Karsten es nicht.
„Wenn es nicht anders geht. Wir haben zwar noch nie eine Sendung verschoben, aber irgend-wann ist immer das erste Mal.“ Rita wendet sich Lucy zu, da sie gerade die Uhr angesehen hat. „In zwanzig Minuten kann unser Gast in die Maske. Frag ihn, über welches Thema Tom mit ihm sprechen wollte.“
„Alles klar. Hat Tom schon mal nichts improvisiert?“
„Nicht das ich wüsste. Er macht es einfach nach seinem Bauch. Sobald er hier auftaucht, kann er was erleben“, ist Rita sauer, gibt Lucy ein Zeichen und die Beiden verschwinden aus dem Regieraum.


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Auch im SGC geht es noch immer chaotisch zu, denn Jack hat noch immer nicht genug Leute, die, falls etwas passiert, auf seiner Seite stehen. Er steht im Konferenzraum an der Scheibe und starrt den Tisch, auf dem die Akten liegen, an.
„So wenige“, flüstert er und weiß nicht, wie lange dieses Theater noch weiter geht. „Wa-rum will der Präsident uns keine Informationen zukommen lassen? Was ist nur mit ihm pas-siert?“, fragt er sich, aber er wird es gleich bei dem Treffen erfahren. Froh ist er auch, dass die Narris endlich ein Treffen vereinbaren wollen. Sollte dieses Treffen jedoch schief gehen, glaubt er nicht, dass sie weiterhin zu ihnen halten. Eine zwanzigjährige Suche und dann fallen die Goa´uld durch einen Fehler von der Menschen über sie her. Langsam dreht sich Jack zur Scheibe, verschränkt die Arme auf dem Rücken und fällt in seine gewohnte Position, wenn er nachdenkt. Sollte das der Preis für seinen Eingriff in die Zeit sein? Wenn er es war, wünschte er sich, dass ihm Talin nie begegnet wäre. Aber selbst diese Begegnung konnte er nicht verhindern, da sie ihn in die Vergangenheit gebracht hatte. Leicht schüttelt Jack mit dem Kopf. Konnte es noch schlimmer werden? Er kann sich diese Frage nicht be-antworten und er will es auch gar nicht, denn wer weiß, was noch alles passiert. Gefangen in seinen Idealen und dem Glauben an das Gute muss er wohl oder übel gegen seine Leute kämpfen, die ihn offensichtlich nicht mehr vertrauen.


Was hatte er getan, dass sich so ein Hass gegen ihn aufgebaut hat. Da betritt Sam den Konfe-renzraum und bemerkt, wie bedrückt ihr Mann ist. Sie geht zu ihm, löst seine Verschränkung, damit sie ihre Arme um ihn legen kann und legt ihren Kopf an seinen Rücken.
„Was ist los?“
„Ich weiß nicht“, ist er ehrlich und streichelt ihre Hände. „Warum musste das alles passieren.“ Sam lässt ihn los und dreht ihn so, dass er ihr in die Augen sieht. „Manchmal gibt es für alles einen Grund.“ Sie streicht ihm leicht über die Nase. „Ich bin sicher, dass der Präsident dir sagt, warum das alles passiert.“
„Ich hoffe es.“ Sam sieht etwas erschrocken aus, doch dann lächelt sie.
„Weißt du, dass du, was auch passiert, immer mein ganz persönlicher Held sein wirst.“ Jetzt muss auch Jack grinsen.
„Ich bin kein Held.“ Sam greift langsam nach Jacks Gesicht, so dass er sie weiterhin ansehen muss.
„Hör mir mal zu. Wer auch stets das Gegenteil behaupten sollte, du wirst immer ein Held sein. Du setzt dich für jeden ein und die Erde sollte dich als einen Held sehen.“
„Meinst du?“ Sie lässt sein Gesicht los und legt ihre Arme um seinen Hals.


„Wer hat wohl dieses Programm zu dem gemacht, was es heute ist? Es ist seit je her ein Sym-bol für Freiheit und Freundschaft.“ Wieder muss er grinsen, denn seine Frau schafft es immer wieder ihn aufzumuntern.
„Weißt du was?“
„Hm?“
„Ich liebe dich.“ Sie schmunzelt.
„Ich liebe dich auch“, haucht sie ihm ebenfalls zu, bevor sie sich in einem innigen Kuss ver-lieren. Mit einem Mal, kaum eine Sekunde später, wird der Raum von einem hellen Licht eingenommen und in diesem taucht Tom auf.
„Oh“, ist er etwas erschrocken, als der Reporter die O’Neills Arm in Arm an der Scheibe stehen sieht. Beide sehen etwas erstaunt und verlegen drein, da sie nicht mit so etwas gerech-net haben. Jack löst sich von seiner Frau und geht auf den Reporter zu, der zwischen der Tür und der Treppe steht.
„Was machst du denn hier“, fragt er noch immer verwundert und sieht kurz auf seine Uhr. Ich dachte du hättest eine Sendung.“ Schnell schüttelt Tom den Kopf.
„Es tut mir leid, wenn ich hier einfach eindringe, aber ich habe nicht viel Zeit. Die Sendung ist völlig unwichtig“, fügt er hinzu.


„Worum geht’s denn“, will der General daraufhin wissen, auch wenn er Tom noch nie so über seine Sendung sprechen gehört hat.
„Das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass du vorsichtig sein musst. Wir glauben, dass eine Verschwörung im Gange ist.“
„Wer ist wir“, will jetzt Sam wissen, die ebenfalls ein paar Schritte näher kommt. Hecht schüttelt erneut mit dem Kopf.
„Zu gefährlich. Was auch immer ihr tut, seid vorsichtig.“
„Ja, das sind wir. Das etwas nicht stimmt ist mir auch schon aufgefallen. Viele wollen plötz-lich versetzt werden.“ Sein Gegenüber sieht verwundert aus, doch nicht wirklich überrascht.
„Es hat also schon angefangen.“
„Was hat angefangen?“
„Ich darf nicht.“
„Wie immer. Irgendjemand taucht auf, meint dass wir in Gefahr oder sonst was sind, aber Einzelheiten werden nicht verraten.“ Er sieht zu seiner Frau. „Sag mal, die Vergangenheit hat uns aber noch nicht eingeholt. Oder?“, fragt er, auch wenn er darauf keine Antwort erwartet, doch in gewisser Weise bekommt er eine von seiner Frau, denn die muss etwas grinsen und zuckt mit den Schultern.


„Hör auf“, kommt es von Tom, der darin keinen Spaß sieht und bekommt Jacks Aufmerk-samkeit zurück. „Deshalb nicht. Ihr werdet wahrscheinlich abgehört und deswegen habe ich auch nicht viel Zeit.“
„Also schön. Sag, wem auch immer, dass ich versuche Leute auf meine Seite zu bringen. Etwa 20-30 Leute habe ich schon, aber ich schätze das reicht nicht?“, ist es gleichzeitig eine Frage und eine Vermutung und der Ausdruck im Gesicht seines Freundes will ihn auch nicht vom Gegenteil überzeugen. „Um 16 Uhr habe ich einen Termin beim Präsidenten.“
„Oh. Ok“, meint Tom nur und diese Aussage gefällt Jack ebenfalls nicht.
„Wie meinst du das?“
„Ich muss jetzt gehen, bevor mich jemand ortet“, geht er nicht auf die Frage ein, wird von dem Asgardstrahl erfasst und verschwindet. Perplex starrt Jack auf die Stelle, an der Hecht eben gestanden hat und dreht sich dann leicht zu Sam.
„Siehst du, dass habe ich gemeint. Egal, ob etwas passiert ist, jemand kann es noch schlimmer machen.“ Sam kann darauf keine Antwort geben, sondern sieht von der Stelle, wo Tom ge-standen hatte zu ihrem Mann.


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Vorzimmer zum Oval Office (16 Uhr)

Der Raum wird von einem hellen Strahl erhellt und dann taucht Jack, in seiner blauen Mili-täruniform und der Mütze unter seinem rechten Arm, auf.
„Ah, General. Der Präsident erwartet Sie bereits“, begrüßt ihn eine Mitte 50 angegraute Frau und öffnet die Tür zum Büro des Präsidenten. „Sir, General O’Neill.“
„Natürlich, bringen Sie ihn herein.“ Die Sekretärin deutet Jack das Büro zu betreten und als Jack im Büro steht, schließt sie die Tür wieder. „Kommen Sie nur näher“, meint Dave, der am Fenster steht, hinaussieht und die gleiche Haltung, wie Jack, hat, wenn dieser durch die Schei-be auf das Gate sieht.
„Danke Sir, dass Sie einem Treffen zugestimmt haben.“
„Warum sollte ich das nicht tun? Immerhin leiten Sie ein wichtiges Programm.“ Jack steht nun hinter dem Schreibtisch und Williams dreht sich zu ihm. „Nun, worum geht es denn? Immerhin haben Sie ja um dieses Treffen gebeten.“


„Es geht um die Pressekonferenz, die Sie gestern gehalten haben.“
„Ja und?“, fragt Dave unbekümmert, als wenn nichts gewesen wäre.
„Sir, ich würde gerne erfahren, warum Sie nicht mit mir gesprochen haben, bevor Sie der Presse erzählen, dass ich meinen Posten räumen muss.“
„Nun, die Bevölkerung war beunruhigt, dass etwas Ähnliches wieder passieren könnte und schließlich brauchten sie jemanden, der ihnen versicherte, dass sie mit allen Mitteln beschützt werden.“
„Deshalb muss ich meinen Posten verlassen?“
„Unter anderem. Ich habe Ihnen nichts davon gesagt, weil ich gehofft habe, dass es nicht nötig sein wird. Das letzte halbe Jahr habe ich mitverfolgt, wie die Bevölkerung ihre Meinung kundgetan hat und so habe ich es erst in letzter Minute entschieden.“ Jack ist etwas stutzig, denn ihm kam es so vor, dass der Präsident das schon seit langer Hand geplant hat.
„Sie hätten mich doch vor der Konferenz darüber informieren können, dass Sie dies in Erwä-gung ziehen.


„Nun hören Sie mir mal zu“, ist Dave etwas aufgebracht, weil sein General ihm hier wider-spricht und Jack ist bei den scharfen Worten etwas zusammengezuckt, da er damit nicht ge-rechnet hat. „Mit Sicherheit ist es doch meine Entscheidung, wann und wie ich etwas zu tun habe. Oder?“ Jack nickt. „Also reden Sie mir nicht in meine Entscheidungen rein. Außer-dem…“, ist er wieder ruhiger. „…hatte ich keine andere Wahl. Ich musste entscheiden, ob es das Beste ist. Ich weiß, dass Sie darüber nicht sehr erfreut sind, aber ich werde versuchen, ihre Versetzung so lange, wie möglich hinaus zu schieben. Dieses Mal werden Sie, Ihre Frau und Ihre Tochter es früh genug erfahren.“
„Die Beiden müssen also auch ihren Posten räumen?“
„Nein, Sie werden lediglich ihren Dienst beim Militär beenden, dürfen aber weiterhin im Center als Wissenschaftlerinnen arbeiten.“
„Sie haben Joan doch erst zum Major gemacht, warum nehmen Sie ihr diesen Rang wieder weg.“


„Jack, dass soll nur vorübergehend sein, bis sich wieder alles beruhigt hat. Ich muss die Leute in Sicherheit wiegen und zeigen, dass ich ihnen nur helfen möchte.“
„Verstehe“, antwortet Jack, doch er glaubt kein Wort von dem, was er gehört hat. „Bekom-men wir auch wieder Informationen, denn wir haben kaum etwas Neues in den letzten Mona-ten gehört.“
„Natürlich, dass hätte eigentlich nicht abreißen dürfen, aber hier in Washington ist eine Men-ge los gewesen. In diesem Durcheinander hat man sie vielleicht vergessen.“
„Oh. Verstehe. Danke“, lächelt Jack dankbar und Dave legt auch ein Lächeln auf, woraufhin sich der General umdreht, Richtung Tür geht, allerdings nach ein paar Schritten stehen bleibt und sich erneut Williams zuwendet. „Sir?“
„Ja Jack?“
„Ich weiß, dass sie das Center abhören“, offenbart Jack nun und das Grinsen in Daves Gesicht verschwindet.


„Das ist auch nur zur Sicherheit.“
„Ich weiß, aber das macht unsere Leute nervös und darunter leidet ihre Arbeit. Wenn Sie etwas wissen möchten, dann fragen Sie mich danach.“ Der Präsident versucht wieder zu lä-cheln, doch das gelingt ihm nicht wirklich.
„Das werde ich.“
„Danke.“ O’Neill geht Richtung Tür.
„Sie werden auch früh genug erfahren, wenn Sie den Posten räumen müssen“, teilt er dem General noch mal mit, bevor dieser durch die Tür verschwindet. „Aufgeblasener Wichtigtu-er“, zischt Dave, als die Tür seines Büros zugefallen ist und dreht sich langsam wieder zum Fenster. „Läuft unser Plan.“
„Alles läuft perfekt“, ist nun die Stimme von Philippe zu hören, der aus der anderen Ecke auftaucht und auf die gegenüberliegende Tür sieht. „Wie hat er herausbekommen, dass wir ihn abhören.“


„Das ist nicht mehr wichtig. Es fehlt uns noch eine wichtige Information. Werden Sie die bekommen.“
„Meine Quelle ist zuverlässig.“
„Sehr gut. Sobald wir erfolgreich sind, werden wir Jemanden bei uns begrüßen können. Küm-mern Sie sich um ihn, denn er wird sehr wichtig sein.“
„Das werde ich.“
„Gut. Sagen Sie mir bescheid, sobald Sie die Information haben, denn unser Erfolg hängt von ihr ab.
„Ja“, antwortet Philippe, verschwindet wieder mit dem Strahl und Williams sieht sich den Garten an. Mit einem Mal taucht ein vergnügtes und hinterhältiges Lächeln in seinem Gesicht auf.
„Endlich ein Tag, der mein Freudentag sein wird.“


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SGC (zur selben Zeit)

„Und wie war es“, möchte Sam wissen, die soeben Jacks Büro betreten hat.
„Wie ich es erwartet habe.“ Jack hat noch immer seine Uniform an, legt seine Mütze neben die Telefone und setzt sich auf seinen Stuhl. „Er hat gesagt, dass meine Versetzung ihm erst kurz vor der Konferenz in den Sinn gekommen wäre und er mir deshalb nichts darüber sagen konnte.“
„Hört sich doch plausibel an.“ Jack schüttelt den Kopf.
„Irgendwas stimmt überhaupt nicht, denn er behauptete, dass es das Beste gewesen wäre, da er die Bevölkerung erst mal in Sicherheit wiegen wolle und meine Versetzung so lange, wie möglich, hinausschieben würde.“
„Ich finde, das hört sich gut an.“ Sam, die an den Stühlen gestanden hatte, geht um den Tisch und setzt sich neben Jack auf die Tischkante. „Du machst dir einfach zu viele Gedanken. Bestimmt will er auch nur das Beste für dich.“ O’Neill steht auf.
„Das will ich hoffen, aber wir dürfen auch Toms Worte nicht vergessen“, erinnert er Sam noch mal an die Warnung und sie zuckt mit den Schultern.
„Das werden wir schon schnell genug erfahren.“ Jack zweifelt zwar daran, doch er stimmt seiner Frau nickend zu.


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Zwei Stunden später

Das Gate ist offen und SG-14 steht reisefertig davor. Das Team soll einen Planeten erkunden, auf dem Lebenszeichen entdeckt wurden. P9X-159 ist ein Planet, der kürzlich neu in der Da-tenbank aufgetaucht ist. Auch wenn bereits viele Planeten in der Liste sind, so kann der Com-puter immer noch neue Adressen extrahieren.
„Also gut Major“, spricht Jack in das Mikro des Kontrollraums. „Sie haben einen knappen Tag Zeit. Ich erwarte Sie morgen gegen 1800 zurück.“
„Verstanden“, antwortet Major Stan, der wie sein Team die Rampe betritt und durch das Tor verschwindet, dass sich wenige Sekunden später wieder schließt.
„Davis, ich bin in meinem Büro.“
„Alles klar.“ Der General verschwindet über die Treppe in sein Büro.
„Weiß du, wie es beim Präsidenten gelaufen ist“, möchte Siler wissen, der neben Davis am Computer sitzt.
„Angeblich soll er den General beschwichtig haben“, flüstert Davis seinem Freund zu, der darüber erstaunt ist.
„Meinst du, dass er es dem Präsidenten abgenommen hat.“
„Das ist eine gute Frage. Leider können wir das nur vermuten.“


Die Beiden haben sich damit ihre Meinung gesagt und gehen wieder ihrer Arbeit nach, denn sie möchten nicht unbedingt von Jack beim Tuscheln erwischt werden. Plötzlich schallt uner-wartet der Alarm los und Sekunden später öffnet sich das Tor.
„SG-14 muss etwas vergessen haben“, bemerkt Davis beiläufig, doch der Computer verkün-det nicht, dass jemand hindurch kommt. Stattdessen zeigt der er eine Übertragung einer Nach-richt an und indessen taucht Joan im Kontrollraum auf.
„Kommt jemand hindurch“, möchte sie wissen und sieht wie Davis und Siler auf den Bild-schirm.
„Nein, wir haben gerade eine Nachricht erhalten.“ Davis, Siler und Joan starren auf den Com-puter, der soeben etwas anzeigt. „Übertragung erfolgreich.“ Gleich darauf schaltet sich das Gate wieder ab.
„Von wem ist die Nachricht“, möchte Joan dann wissen, während Davis die Nachricht öffnet.


„Die Narris haben sich für einen Termin geeinigt.“ Der Major sieht etwas überrascht aus, denn sie weiß nichts von Marlas Besuch.
„Wovon reden Sie überhaupt.“
„Gestern war eine Narrisvertreterin hier. Es ging darum, dass sie zwei Besucher auf ihren Planeten lassen und offenbar haben sie schneller als gedacht, eine Entscheidung getroffen.“
„Ach so. Ich sage meinem Vater bescheid. Wann soll der Besuch stattfinden.“
„Morgen um 15 Uhr.“
„Alles klar.“ Joan wendet sich von den Beiden ab und geht über die Treppe in den Konferenz-raum, wo Jack ihr schon entgegenkommt.
„Was war denn?“, möchte er wissen, da er ja nicht mehr sofort aufspringt, um in den Kon-trollraum zu gehen.
„Davis hat eine Nachricht von den Narris erhalten. Offenbar soll der Besuch morgen um 15 Uhr stattfinden.“


„Oh, dass ging aber schnell“, ist Jack verblüfft, aber auch erleichtert, dass sich die Narris geeinigt haben. „Marla war gestern hier“, berichtet er, als er den verwunderten Blick seiner Tochter bemerkt. „Sie hat uns ein Besucherprotokoll übergeben, dass wir genauestens befol-gen müssen, um auf ihren Planeten zu gelangen.“
„Dann gibt es wohl endlich eine gute Nachricht.“
„Das kannst du wohl sagen. Es geht zwar langsam aufwärts, aber Hauptsache ist, dass es überhaupt aufwärts geht.“
„Das stimmt. Was hat überhaupt der Präsident gesagt.“
„Weißt du, er meinte, dass eure Entlassung nur vorübergehend ist, bis sich alles wieder beru-higt hat. Die Entscheidung, mich zu versetzen sei ihm erst kurz vor der Konferenz gekom-men.“ Joan schüttelt ungläubig den Kopf.
„Der kann doch nicht glauben, dass wir ihm das abkaufen.“
„Abwarten.“
„Wenn du meinst.“ Der Major geht Richtung Ausgang. „Ich bin in der Kantine.“
„Alles klar.“ Jack geht wieder in sein Büro, wo ihn ein dicker Stapel von Akten erwartet.


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In der Kantine wartet bereits Joans Freundin Svenja, die schon einen Kaffee vor sich stehen hat und in einer Zeitschrift blättert. Die Schwingtüren öffnen sich und Joan betritt die Kanti-ne. Sie nickt kurz Svenja zu, geht zum Koch, holt sich einen Kaffee, so, wie ein Sandwich und setzt sich Dubing gegenüber.
„Was war denn?“
„Ach, wir haben eine Nachricht von den Narris bekommen.“
„Endlich“, ist der Captain erfreut und sieht zu, wie Joan in ihr Sandwich beißt und ihrer Freundin einen leicht genervten Blick zuwirft. Das halbe Jahr hat doch ein paar Spuren bei ihr hinterlassen, denn es ist schwer auf den neuesten Stand zu kommen. „Ein Besucherprotokoll hat Marla gestern gebracht“, erklärt Svenja weiter, ohne Joans Blick bemerkt zu haben. „Das ist schon wie eine Benimmregel, sobald du aus dem Haust gehst.“ Joan grinst, als sie die Bemerkung hört.
„Stimmt. Geh nicht über die Straße. Sprich mit keinem Fremden und was es nicht noch alles gibt“, zählt Joan auf und greift nach der Tasse Kaffee. Beide fangen an zu lachen und der Major muss sich zusammen reißen, da sie gerade an dem heißen Kaffee nippt. „Was liest du da eigentlich?“, ist ihre Freundin auf die Zeitschrift aufmerksam geworden.


„Irgendein Klatschblatt. Ich wollte wissen, was so über uns erzählt wird. Alles Schwachsinn.“
„Was hast du denn gedacht? Etwa, dass sie uns loben. Wenn es darum geht, bin ich froh, dass ich unterwegs war.“
„Wie war es eigentlich?“
„Erholsam. Zwar nicht viel, aber mal eine Pause von der Erde zu bekommen, ist auch etwas.“ Joan nimmt wieder einen Schluck Kaffee.
„Hast du deine Schwester besucht?“
„Ja. Sie haben endlich einen neuen Planeten gefunden. Sogar einen, wo die Oberfläche auch bewohnbar ist. Sie haben einige Valey mitgenommen. Der Rest wollte lieber auf der Alpha-basis bleiben. Keinen Schimmer warum.“
„Sie haben sich daran gewöhnt mit Menschen zutun zu haben.“
„Ja, dass könnte es sein.“
„Kommst du mit an die Oberfläche.“ Joan nickt.
„Gerne.“ Der Major nimmt einen letzen Schluck von ihrem Kaffee, dann stehen die Beiden auf und bevor sie die Kantine verlassen, nimmt Jona den Rest ihres Sandwichs mit.


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Nächster Tag 12 Uhr (14.11.2025)

Weißes Haus


Soeben landet der Hubschrauber des Präsidenten auf dem Rasen hinter dem Weißen Haus. Ein paar Meter vom Hubschrauber entfernt wartet bereits Mr. Patrice, der für den Präsidenten wichtige Nachrichten hat. Ein anderer Mann öffnet die Tür des Hubschraubers und Dave steigt aus. Schnell und vorsichtig geht er über den Rasen auf Philippe zu.
„Was gibt es?“, ruft er, um den Motor des Hubschraubers zu übertönen.
„Der Senat ist sich einig“, antwortet Patrice genau so laut.
„Sehr gute Arbeit.“
„Danke Sir.“ Inzwischen hebt der Hubschrauber wieder ab und das dröhnen des Motors wird schwächer.
„Es gibt noch etwas“, berichtet Philippe in normaler Lautstärke weiter, während die Beiden Richtung Hintereingang gehen. „Wir haben die Information.“


Abrupt bleibt Williams stehen, denn er hätte nicht so schnell damit gerechnet. Er sieht zu Patrice und lächelt.
„Sehr schön. Wirklich gute Arbeit.“
„Danke. In drei Stunden soll es losgehen.“
„Na ist doch großartig, denn besser kann man es doch nicht planen. Wie lange werden Sie brauchen?“
„Etwa fünf Minuten.“
„Ich hoffe, Ihre Berechnung stimmt.“ Philippe nickt. „Also gut. Ich verlasse mich auf Sie. Schicken Sie das Signal, wenn Sie bereit sind.“
„Jawohl“, antwortet Philippe und verschwindet. Noch immer steht der Präsident auf dem Rasen, dreht sich langsam um und sieht in den Himmel.
„Heute soll also mein Freudentag sein.“


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3 Stunden später (etwa 14:55)

Seit ein paar Stunden ist Joan wieder im Labor, um ein paar ihrer Arbeiten fortzuführen. „Schön, dass Sie wieder da sind“, begrüßten sie ihre Assistenten, als sie das Labor betrat. Der Major informierte sich, was im letzen halben Jahr passiert war und setze sich dann an einen Computer, um Berichte zu lesen, die von den Assistenten geschrieben wurden.
„Tascha, haben Sie die gefährlichen Geräte aufgelistet“, möchte Joan wissen, nachdem sie einen der Berichte gelesen hat, sieht vom Computer auf und beobachtet eine blonde Frau, die auf sie zukommt.
„Ja Ma’am. Ich habe die Liste neben dem Computer gelegt, damit sie eingegeben werden kann.“ Joan sieht sich auf dem Tisch um und entdeckt die Liste.
„Ah. Da ist sie. Danke.“


„Kein Problem. Soll ich sie eingeben?“
„Nein. Nicht nötig. Ich mache das schon. Sie können sich wieder dem Übersetzen widmen.“ Etwas überrascht nickt Tascha und geht zu einem Gerät, dass ein paar Meter von Joan entfernt steht. Der Major sieht sich die Liste an, fängt an zu tippen, da klingelt das Telefon, dass neben dem Computer auf dem Tisch steht. Sie hebt ab und klemmt sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter, damit sie weiter schreiben kann.
„Major O’Neill“, meldet sie sich am Telefon. „Ja“, antwortet sie daraufhin, hört abrupt auf zu tippen und nimmt den Hörer in die Hand.
„Ja“, wiederholt sie, wirkt irgendwie steif und legt dann auf. „Tascha, ich müsste kurz in den Gateraum, um meinem Vater etwas zu geben“, erklärt der Major, während sie die Datei ab-speichert und die Liste wieder neben dem Computer legt.
„Natürlich Ma’am“, kommt es von der Assistentin.
„Sobald ich zurück bin, beende ich meine Arbeit.“ Tascha nickt und Joan verlässt das Labor.


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Ein paar Etagen höher geht Svenja durch die Gänge. Ein paar Mal sieht sie auf die Uhr und dann erreicht sie einen Raum, an dem sie stehen bleibt und die Tür öffnet. Es ist ein kleiner Waffenabstellraum, allerdings kann sie niemand sehen, da sie einen Tarngenerator trägt. Sie holt eine Pistole, eine Gasmaske und eine neuartige Betäubungsgranate heraus und schließt wieder die Tür. Nachdem sie sich noch ein paar Mal umgesehen hat, geht sie zu einer Abbie-gung, wo die Kameras sie nicht sehen können und deaktiviert den Generator.
„Hier“, überreicht sie die Waffe an jemanden, der hinter einer Ecke steht und nicht zu erken-nen ist. „Versau es nicht“, meint sie, versteckt die Maske, so, wie die Granate unter ihrer Uniform, aktiviert wieder die Tarnung und macht sich, wie der Unbekannte aus dem Staub.


Svenjas Ziel ist nicht weit, sondern nur ein paar Abbiegungen und sie hat es erreicht. Sie war schon immer froh, dass es auf der Sicherheitsebene eine kleine Waffenkammer gab, falls die Sicherheitsleute welche brauchten. Sie sieht sich zwischendurch um, ob keiner zu sehen ist und als sie an der Tür zum Sicherheitsraum steht, ist ihr niemand in die Quere gekommen. Schnell setzt sie die Maske auf, klopft an und auf ein „Herein“, öffnet sie die Tür. Bevor sie die Tür jedoch ganz öffnet, drückt sie auf eine grüne Taste an der Granate, rollt sie durch den Spalt und schließt wieder die Tür.
„1…2…3“, flüstert sie und dann hört sie durch die Tür ein dumpfes Plop und weiß, dass das Gas austritt. Ein wenig Gas tritt auch durch die Tür, aber das kann ihr wegen der Maske nicht schaden. Noch ein letzter Blick über den Gang, dass auch niemand zu sehen ist und dann schlüpft sie in den Raum.


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Im Kontrollraum gehen Jack und Sam noch ein Mal das Protokoll für den Besuch durch, da-mit sie auch ja nichts Falsches machen.
„Haben Sie die Nachricht vorbereitet, falls wir es nicht schaffen“, möchte Jack wissen.
„Ja Sir“, antwortet Davis und zeigt die Nachricht.
„Notfall. Besuch wird abgebrochen“, ließt Sam vor und sieht zu Jack. „Ist das nicht zu unper-sönlich.“
„So wollten sie es nun mal haben. Gehen wir schon mal in den Gateraum“, schlägt Jack vor und die Beiden verlassen den Kontrollraum. „Davis wählen Sie den Planeten an“, befiehlt der General, bevor er mit seiner Frau aus dem Raum verschwunden ist.
„Verstanden.“


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Das Gas in der Sicherheitszentrale ist zurück in die Granate gezogen.
„Gut, dass wir so tolle Technologie haben“, grinst Svenja, während sie die Maske abnimmt und sie auf den Tisch, vor sich, legt. Die bewusstlosen Soldaten sind in ihren Stühlen zusam-mengesackt, aber bei ihnen macht Svenja keinen Veränderungen, denn alles soll so aussehen, als wäre nichts passiert.
„So mal sehen“, sieht sie sich das System an. Auf den Monitoren werden einzelne Sektoren des Center angezeigt. „Ah. Da ist der Gateraum“, erkennt sie diesen, wo auch bereits Jack und Sam auftauchen. „Aufnahme pausieren.“ Sie tippt auf der Tastatur rum. „Wir wollen doch keine Aufzeichnungen haben.“ Schon zeigt ein großer Monitor über eine Reihe von kleinen, dass die Aufnahmen angehalten wurden. „So, jetzt die Gänge um den Gateraum.“

Auch diese Aufzeichnungen wurden angehalten. Darauf folgt noch der Gang vor dem Sicher-heitsraum, der Waffenkammer und dem Kontrollraum. Diese Aufzeichnungen löscht sie. „So, jetzt müsste nichts mehr erkennbar sein. Zuletzt gibt sie noch eine Programmierung ein, durch die die Kameras ab einem bestimmten Zeitpunkt die Aufnahme fortsetzen. Mit der Granate konnte sie die Sicherheitsleute betäuben und bis sie jemand darauf anspricht, werden die Männer, sobald sie wieder aufwachen, nicht mehr wissen was passiert ist. Das Gas löst eine Amnesie von zwei Stunden aus. Die Wachen werden aufwachen und ihrer Arbeit so nachge-hen, als hätten sie sie nicht unterbrochen. Wieder sieht sie auf die Uhr.
„Geschafft. Freie Bahn. Und jetzt raus hier.“ Svenja verschwindet, nachdem sie sich die Mas-ke und die Granate geschnappt hat. Bis auf die betäubten Wachen hat sie keine Spuren hinter-lassen.


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Jack und Sam sind etwas aufgeregt, denn die Narris sind ja eigentlich sehr nette Verbündete, die sie auch nicht verlieren möchten. Es hat lange gedauert, bis die Narris zugestimmt haben, dass zwei vom SGC Personal auf ihren neuen Planeten kommen dürfen. Einfach wird es al-lerdings nicht, da die Beiden einen Umweg machen müssen, um überhaupt auf ihren Planeten zu kommen. Jack hofft, dass sie den neuen Freund kennen lernen. Das Tor hat sich gerade geöffnet und die beiden kommandierenden Offiziere betreten die Rampe. Ein Getöse ist zu hören und auf der rechten Seite der Halle öffnet sich das Stahltor, durch das nun Joan kommt.
„Hey Dad“, hält sie ihren Vater vor dem Tor auf, da er und Sam gerade hindurchgehen woll-ten. Beide drehen sich zu ihrer Tochter, die sie anlächelt.
„Was gibt es denn. Wir wollten gerade los“, möchte O’Neill wissen, geht die Rampe ein paar Schritte runter und mit einem Mal löst ein grimmiger Blick Joans Lächeln ab.


„Ich wollte dir nur das hier geben“, verkündet sie tonlos, zückt hinter ihrem Rücken eine entsicherte Pistole hervor und drückt zwei Mal ab. Nur Sekunden später bricht Jack zusam-men, rollt den restlichen Weg der Rampe runter und bleibt auf dem Rücken vor ihr liegen. Wie angewurzelt starrt Sam, die bei den Schüssen zusammengezuckt ist, zu ihrem Mann und dann zu ihrer Tochter, die nun langsam ihren ausgestreckten Arm, mit der Waffe, auf ihre Mutter richtet. Der Colonel kann gar nicht so schnell registrieren, was passiert ist.
„Was hasst du getan?“, flüstert der Colonel dann noch hörbar ihrer Tochter zu, die ihren Kopf nur leicht nach rechts neigt und grinst.
„Du wirst die Nächste sein, doch vorher wirst du dich von ihm verabschieden“, spricht sie ganz ruhig und deutet Sam zum General, die auch sofort die Rampe runter läuft und sich neben ihren Mann hockt. Sein Anblick lässt sie einen kleinen Schrei ausstoßen, denn er hat eine Schusswunde im Bauch und eine in der Brust. Sofort versucht sie die Blutungen, mit ihren Händen, zu stoppen, doch bei zwei Schusswunden ist das nicht so einfach. Auch Joan nähert sich, noch mit gezogener Waffe, den Beiden. Keiner der beiden Frauen merkt, dass hinter ihnen im Kontrollraum alle mitbekommen haben, was passiert ist, doch nicht einer traut sich, etwas zu unternehmen. Sie starren nur fassungslos in den Torraum.


„Jack“, hören sie Sam, die leicht an O’Neills Schulter rüttelt und dieser schwerfällig seine Augen öffnet. „Wir brauchen einen Arzt...“ruft sie Richtung Kontrollraum, zieht währenddes-sen ihre Jacke aus und legt sie unter Jacks Kopf. Inzwischen ist nur Davis in der Lage, sich zu bewegen, um über ein Telefon die Krankenstation zu rufen.
„Den wird er nicht mehr brauchen“, hört Sam die höhnische Stimme von ihrer Tochter, wor-aufhin sie kurz aufsieht und leicht den Kopf schüttelt.
„Sssaaamm“, krächzt Jack, da offenbar seine Lunge getroffen wurde und Sams Blickkontakt sucht, die ihn auch sofort erwidert.
„Sssccchhh“, will sie ihn beruhigen und streichelt seinen Kopf. „Janet ist schon unterwegs“, flüstert sie hoffnungsvoll, doch innerlich kennt sie bereits die Wahrheit und versucht ihm trotzdem nicht ihre Angst zu zeigen.
„Er hat es verdient“, vernimmt sie wieder Joans Stimme, doch sie blickt nicht auf. Der ver-letzte Jack versucht krampfhaft etwas zu sagen, aber langsam sammelt sich Wasser in seiner Lunge und Schmerzen spürt er gar nicht mehr. Ihre Tochter kommt nun einen weiteren Schritt auf den Colonel zu, richtet die Waffe auf Sam, die ein Klicken vernimmt, langsam aufschaut und in den schwarzen Pistolenlauf blickt. Sie soll die Nächste sein.


weiter: Kapitel 2

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