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Don't give up von Lenari

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Vorwort



Spoiler: nach Daniels Tod

Anmerkung: Ich liebe es einfach, wenn Jack traurig ist und von Sam getröstet wird. Deswegen geht es wahrscheinlich in all meinen Geschichten um einen Toten oder zumindest tot scheinenden Charakter.
Don't give up


Jack:

Ich saß so ziemlich auf der Spitze des Cayenne - Mountains und starrte wie gebannt auf den Sonnenuntergang, der die ganze Stadt in ein warmes Rot tauchte. Die ersten Sterne zeigten sich bereits am Firmament Nicht mehr lange und sie würden den ganzen Himmel bevölkern, regiert von einer riesigen leuchtenden Kugel, dem Mond. Nicht, dass der Mond wirklich glühen konnte, er wurde schließlich nur von der Sonne bestrahlt, doch das war nebensächlich im Auge des eigentlichen Betrachters. Aber irgendwie passte dieses atemberaubende Schauspiel aus Licht und Farben nicht zu meinem derzeitigen Gemütszustand. Es machte mich traurig. Nicht direkt der Anblick, ich war schon seit Wochen nicht mehr fröhlich. Wie auch bei dem, was passiert war. Ich hatte versagt. Auch wenn alle das Gegenteil behaupten, ich hatte versagt. Ich hatte mein Versprechen nicht eingehalten, dass ich ihm gab, ich hatte alle enttäuscht. Ich hätte vor diesem Tag, der so gut begonnen hatte, fast sogar schon wieder zu gut, nie daran gedacht, dass uns etwas passieren konnte. Schon, wir waren oft in schwierigen Situationen gewesen, meines Erachtens viel zu oft und immer hatten wir einen Weg gefunden, alle Hindernisse zu überwinden. Doch diesmal gelang es mir nicht. Diesmal hatte ich versagt. Es war einfach zu möchtig gewesen, selbst für ihn. Ich hatte tatenlos zusehen müssen, wie das Leben langsam aus ihm wich, wie er von Minute zu Minute schwächer wurde und wie immer mehr in mir zu sterben begann. Man hatte mir mein ganzes Leben nur beigebracht, wie man kämpfte und wie man gewann, ich war gut darin, doch wie man mit den Folgen umging, dass hatte man mir nie gesagt.


In this proud land we grewup strong
In diesem stolzen Land wuchsen wir stark auf

We were wantedall along
Wir wurden alle entlang gewünscht

I was taught to fight, taughtto win
Ich wurde gelehrt zu kämpfen, gelehrt zu gewinnen

I never thought I could fail
Ich dachte nie, dass ich verlieren künnte

No fight left or so it seems
Kein Kampf ging schief, es schien zumindest so

I am a man whose dreams have all deserted
Ich bin ein Mann, der träumt alles verlassen zu haben

I've changed my face, I've changedmy name
Ich änderte mein Gesicht, ich änderte meinen Namen,

But no one wants you when you lose
doch niemand will dich, wenn man versagt



Sam:

Da saß er, einsam und allein, ganz in Gedanken versunken und ohne jegliche Hoffnung. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Sein leerer Blick schien alles zu durchdringen, selbst noch die Sonne, die langsam hinter dem Horizont verschwand. Sie tauchte die Stadt in ein warmes Rot. Es beruhigte mich, so erschreckend es auch klang, dieser Anblick beruhigte mich. Noch war der Mond nicht zu sehen, doch schon bald würde er alles um uns herum in ein milchig weißes Licht hüllen, so wie er es jeden Abend tat, vorausgesetzt man sah ihn. Jack machte sich Vorwürfe. Das machte er sich ständig, doch diesmal wusste es unerträglich für ihn sein. Soviel Leid hatte er nun wirklich nicht verdient. Weder er noch ich und schon gar nicht Daniel. Dieser am Allerwenigsten. Ich wünschte, ich wüsste, wo er ist. Ich vermisse ihn so. Aber ich wollte nicht aufgeben. Sein Tod durfte nicht umsonst gewesen sein. Das musste ich Jack auch irgendwie klarmachen, nur wie? Er würde es nicht hören wollen, ich kannte ihn. Schon gar nicht jetzt. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, auch wenn es vielleicht nie einen geben würde, dieser war am Unpassensten. Aber ich wollte ihm zeigen, dass er nicht alleine war, dass es mir nicht anders erging als ihm. Dennoch konnte ich mich nicht bewegen. Ich würde ihm noch etwas Zeit geben, ein paar Augenblicke, bis er mich bemerkte.


Don't giveup, cos you have friends
Gib nicht auf, denn du hast Freunde

Don't give up, you're not beaten yet
Gib nicht auf, du bist noch nicht geschlagen

Don't give up, I know you canmake it good
Gib nicht auf, ich weiß, dass du es schaffen kannst



Jack:

Ich wollte weinen, diese Bilder ein für alle Mal aus meinem Kopf verbannen, doch ich konnte es nicht. Immer, wenn ich die Augen schloss, sah ich ihn dort liegen, in den weißen Laken, wie er dort fast unterging und dann starb. Am Liebsten hätte ich mich auf eine Mission durch das Sternentor begeben, auf eine Welt, wo es vor Jaffa und Goa'uld nur so wimmelte, doch ohne jegliche Zustimmung war mir das verwehrt. Ich hasste es langsam, hier nicht das Kommando zu führen. Es wurde ganz klar Zeit für eine Beförderung. Ich hätte dann endlich die Chance, mich umzubringen, ohne dass es wirklich Selbstmord war. Ich alleine gegen eine Hundertschaft von Kriegern, welcher Tod kann ehrenhafter und sicherer als dieser sein. Ich schon komisch, wie schnell sich alles verändern kann. An einem Tag ist man am Boden zerstört und im nächsten scheint alles irgendwie einen Sinn zu haben. Die Stadt schien zu brennen, als hätten die Strahlen der Sonne dafür gesorgt, dass sie Feuer fing. Dieser Anblick schien mich irgendwie zu beruhigen, aber er beängstigte mich auch. Ich gehörte nicht mehr hier her. Jetzt nicht mehr. Ich bin mit ihm gegangen, so wie ich einst mit Charlie ging. Ich spürte, dass jemand hinter mir stand. Sicher war es Carter. Wer auch sonst. Er war nicht mehr da, er konnte nicht mehr versuchen, mit mir zu reden. Mir war auch nicht wirklich nach reden. Ich wollte einfach nur hier sitzen und an nichts weiter denken, als daran, dass ich ihn vermissen würde. Ihr schien es nicht anders zu gehen, denn sie setzte sich neben mich und folgte meinem Blick. Sie sprach kein Wort.


Though I saw it all around
Obwohl ich alles gesehen habe

Never thought that I could beaffected
Ich dachte niemals, dass ich mich beeinflussen lassen würde

Thought that we'd be last to go
Ich dachte, dass wir bereit sind zu gehen

It is so strange the way things turn
Es ist so seltsam wie sich die Dinge drehen

Drove the night toward myhome
Die Nacht trieb in die Richtung meines Heimes

The place where I was born, on the lakeside
An den Platz an dem ich geboren wurde, an der Seite des Sees

As daylight broke, I saw the earth
So wie das Tageslicht anbrach, sah ich die Erde

The trees had burned down to the ground
Die Bäume waren niedergebrannt bis an den Grund



Sam:

Ich nahm entschlossen neben ihm Platz. Er sah nicht zu mir, rührte sich nicht, doch ich wusste, er hatte mich bemerkt. Ich sah es in seinen Augen. Sie waren nicht mehr so glasig wie zuvor. Er wollte anscheinend nicht weinen, hatte es meinetwegen aber nicht getan oder er konnte es einfach nicht. Jack war nie der Mensch gewesen, der offen seine Gefühle zeigte. Er war Soldat, ihm wurde es nicht anders beigebracht. Mir auch nicht, aber ich war schon immer sensibler gewesen als er. Ich war eine Frau, bei mir lag das einfach im Blut, dachte ich. Bei allem, was er miterlebt hatte, war es kein Wunder, dass er nicht mehr weinen konnte. Er hatte wahrscheinlich mehr Menschen sterben sehen, geliebte Menschen, als ich je sehen werde. Der Wald in der Nähe der Stadt schien zu brennen, so intensiv leuchtete die Sonne heute Abend. Jack jedoch hatte den Blick von dem Schauspiel abgewandt und starrte nun zu Boden, als läge dort die Antwort auf seinen Schmerz vergraben. Er fühlte sich hier nicht mehr wohl. Manchmal hatte ich auch dieses Gefühl, wenn ich zum Beispiel Nachrichten sah. Ich fragte mich dann oft, warum ich eigentlich mein Leben riskierte. Diese Welt war voller schlechter Menschen, wir könnten sie einfach verlassen. Das Stargate bot uns die Müglichkeit, doch wir taten es nicht. Es waren diese Augenblicke, die mich daran erinnerten, dass es Dinge gab, für die es sich lohnte, die Natur oder die Kinder. Einfach ausgedrückt, die Liebe. Die Erde war unsere Heimat, Daniel hatte uns das klargemacht und auch, wenn er nicht mehr da war, um uns daran zu erinnern, würde sich daran auch nichts ändern. Hier war unser Platz, hier gehürten wir hin.


Don't giveup, you still have us
Gib nicht auf, du hast uns immer noch

Don't give up, we don't needmuch of anything
Gib nicht auf, wir brauchen nicht viel

Don't give up, cause somewhere
Gib nicht auf, denn irgendwo


There's a placewhere we belong
da ist der Ort an den wir hingehören



Wir mussten es uns nur ab und zu in Erinnerung rufen. Ich wollte ihn daran erinnern, es ihm zeigen und so ergriff ich seine Hand. Er war nicht allein, ich war nicht alleine, nicht solange wir einander hatten. Ich brauchte ihn, so wie er mich brauchte. Er sollte sich nicht so viele Gedanken, so viele Sorgen machen, es reichte, wenn ich das tat. Ich war mir sicher, dass alles wieder gut werden würde, es war nur eine Frage der Zeit. Das Schlimmste hatten wir doch bereits überstanden und das war, ich sterben zu sehen. Es musste ein höllisch qualvoller Tod gewesen sein, so wie ich ihn nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen würde, doch jetzt war er frei. Er war wieder bei Sha'ris Sohn, auf jeden fall hoffte ich das. Er hatte erreicht, was er immer erreichen wollte, eine andere Ebene der Existenz, ein neues Leben und ein Weg mit Harpu zusammen zu sein. Auch wenn ich ihn niemals wieder sehen würde, könnte ich ihn doch nie vergessen. Er hat mir dazu viel zuviel beigebracht. Niemand der ihn kannte, würde das. Er war einzigartig und irgendwann würden Menschen wie er, die Sanftmütigen, die Erde beherrschen, so wie es sein sollte. Und Menschen wie Jack und ich, Soldaten. Wir könnten endlich wieder anfangen zu leben, zu lieben und ein ruhiges Dasein führen. Ich bin davon überzeugt, dass es so kommen wird.


Rest your head
Ruh deinen Kopf aus,

You worry too much
du machst dir zu viele Sorgen

It's going to be alright
Es wird alles wieder gut

When times get rough
Wenn die Zeiten rauh werden,

You can fall back on us
kannst du dich immer auf uns zurückfallen lassen

Don't give up, please don't giveup
Gib nicht auf, Bitte gib nicht auf



Jack:

Das Wasser eines Flusses, welcher ganz in der Nähe der Stadt stetig dahineilt, sah aus wie ein Strom aus roten Smaragden und geschliffenen Diamanten. Es war lediglich das Sonnenlicht, welches an den Wassertropfen wie an einem Prisma brach, mir war das klar, doch gleichzeitig wirkte es so magisch, dass ich einfach nur stauen konnte. Sanft drückte Carter meine Hand, als wolle sie mir sagen, dass ich nicht der Einzige war, der trauerte. Bald würde es jedoch niemand mehr tun. Daniel würde vergessen werden. Seien wir mal ehrlich, wie lange würden sie das hier noch durchziehen, vielleicht fünf Jahre. Dann wird es stillgelegt, wie jedes andere Projekt. Es würde keinen Nutzen mehr ziehen, nichts mehr abwerfen und die Erinnerungen an ihn würden mit dem Stargate irgendwo in Area 51 verstauben. Sein ganzes Leben war das Stargate gewesen und das hatte auch zu seinem Tod gefährt. Alles, was bleiben würde, wäre dieses Tor und dieser Fluss. Ja, noch nach Jahrhunderten würde er dort sein, so wie er vor Jahrhunderten schon da gewesen war.


'Got to walk out of here
Ich muss hier raus,

I can't take anymore
ich kanns nicht mehr ertragen

Going to stand on that bridge
Ich gehe um mich auf die Brücke zu stellen,

Keep my eyesdown below
lasse meine Augen nach unten gerichtet

Whatever may come
Was immer auch kommen wird

And whatever may go
und was immer auch gehen wird

That river's flowing
Dieser Fluss fließt,

That river's flowing
dieser Fluss fließt



An mich würde sich auch keiner mehr erinnern. Mein einziger Sohn war tot. Carter würde vielleicht noch einige Jahre an mich denken, doch dann wäre sie auch vergessen. Ihr wünschte ich dieses Schicksal jedoch nicht, denn sie war etwas Besonderes und jung genug, um sich eine Zukunft aufzubauen, in welcher es Kinder und einen Ehemann gab. Wenn sie nur nicht immer so beschäftigt wäre, sich besser gesagt mehr Freizeit gönnen würde, dann könnte sich das ändern, Stargate hin oder her. Meinen Job würde ein anderer übernehmen, wenn ich nicht mehr war, so war es doch immer. Im Grunde wurde ich jetzt schon nicht mehr gebraucht. Es hieß immer nur Carter, Daniel oder Teal'c. Niemand würde je auf die Idee kommen, mich zu fragen. Wieso sollten sie auch, ich konnte nichts besonderes, ich war kein Doktor oder Jaffa, kein brillanter Wissenschaftler. Ich war Soldat. Nur ein einfacher Soldat. Von mir gab es Tausende allein auf diesem Stützpunkt. So viele Männer wurden niemals gebraucht. Es half auch nichts, wenn Carter meine Hand hielt. Ich wusste noch, wie ich hier herzog. Der Anfang war am Schwersten gewesen, doch ich hatte es gepackt. Jetzt hielt mich hier jedoch nichts mehr. Es war nicht mehr ein Teil von mir. Die Erde war nicht länger meine Heimat. Ich musste hier weg, bald. Umso früher, desto besser.

Moved on to anothertown
Wir kamen in einer anderen Stadt an

Tried hard to settle down
Versuchten sehr uns irgendwo nieder zu lassen

For every job, so many men
Für jeden Beruf, So viele Männer

So many men no-one needs
So viele Männer die keiner braucht



Sam:

Ich wollte ihm zeigen, wie sehr ich ihn brauchte. Ich stand auf und zog ihn mit mir auf die Beine. Er sah mich nicht an, sondern immer noch zu Boden. Es war nicht richtig, dass ich jetzt bei ihm war und ihn in meine Arme schloss, aber es tat unendlich gut. Niemand konnte uns diese Innigkeit verbieten, es war nichts Verwerfliches daran, zu trauern und wir trauerten. Jeder von uns auf eine andere Weise, aber dennoch mit der gleichen Intensität. Mir standen die Tränen in den Augen, als ich sein leises Schluchzen hörte und die ersten Trönen mein T-Shirt durchnässten. Ich hätte nie gedacht, dass er je vor mir weinen würde, doch hatte auch nichts dagegen. Es zeigte mir, wie sehr er mir vertraute. Worte waren überflüssig. Die Stille hüllte uns ein, schirmte uns von der Außenwelt ab und hielt die Zeit fßr uns an. Dieser Augenblick sollte ewig andauern. Ich presste ihn noch enger an mich. Er brauchte sich nicht vor mir zu schämen, dafür gab es keinen Grund. Auch mir kullerten die ersten Tränen über die Wangen und tropften unhörbar auf seine Lederjacke. Wir hatten die Regeln, Vorschriften und militärischen Bezeichnungen mit unseren Uniformen abgesteift. Wir waren wieder ganz normale Menschen, zwei Hinterbliebene, die ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen versuchten. Niemand konnte uns das Übel nehmen. Wir klammerten uns aneinander, um nicht unterzugehen und es gelang uns auch, jedenfalls für diesen Augenblick.


Don't give up, cause you have friends
Gib nicht auf, denn du hast Freunde

Don't give up, you're not the only one
Gib nicht auf, du bist nicht der Einzige

Don't give up, no reason to be ashamed
Gib nicht auf,es gibt keinen Grund sich zu schämen

Don't give up, you still have us
Gib nicht auf, du hast uns immer noch

Don't give up now, we're proudof who you are
Gib nicht auf, wir sind stolz auf den der du bist

Don't give up, you know it'snever been easy
Gib nicht auf, du weißt es war nie leicht

Don't give up, cause I believe there's a place...
Gib nicht auf, denn ich denke es gibt einen Ort...



Wir sahen uns in die Augen und dann war nur noch eines Richtig, etwas, dass wir schon lange hatten tun wollten und wir brachten es hinter uns. Unser erster Kuss. Hier, am unpassensten Ort der Welt, unter den letzten Strahlen des Tages passierte es und es war unglaublich. Um uns herum explodierte das Universum, die Luft entzündete sich und ein Entfernobrach aus. Wir schienen zu schweben, nichts war mehr wichtig und Morgen war uns egal. Wir wussten jetzt, dass wir zusammen gehörten und niemand das je ändern konnte. Wir brauchten einander. Wir konnten ohne den anderen nicht mehr Leben. Wir teilten unser Leid und unsere Liebe, so dass das eine und das andere mehr wurde, desto länger wir uns in den Armen hielt. Bis wir den Schmerz gemeinsam schlugen, wenn auch nur für diese Nacht. Was jetzt passieren würde, war uns beiden klar und wir hatten keine Angst mehr davor.


... There's a place where we belong
... es gibt einen Ort an den wir gehören



The End
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