John Sheppard lief langsam seine Runden in den äußeren Bereichen von Atlantis. Heute war ihm der ganze Weihnachtstrubel einfach zu viel geworden. Die zahlreichen Diskussionen über die Dekoration, wo der Tannenbaum stehen sollte und wer für das Weihnachtsbuffet verantwortlich war, waren ihm auf die Nerven gegangen.
Der Bereich der Stadt, in dem er sich zurzeit befand, war zwar auch festlich geschmückt, aber hier liefen wenigstens nicht so viele Leute herum. John begann, sich zu entspannen und seine Gedanken verliefen wieder in ruhigeren Bahnen. Er hatte wirklich viel, über das er nachdenken musste, denn seine Gefühle fuhren in letzter Zeit Achterbahn. Es half auch nichts, die Sache auf die ganzen Weihnachtsvorbereitungen zu schieben, weil es nicht der Wahrheit entsprach.
Als er um eine Ecke bog, stand er plötzlich genau vor dem Objekt seiner Gedanken: Ronon. Ein wenig erschrocken, konnte er kurz vor dem Sateder abbremsen. Dieser blickte ihn einen Moment lang intensiv an und lächelte dann. Aus unerklärlichen Gründen ließ dieses Lächeln Johns Knie ganz weich werden.
"Rodney hat mir von diesem Brauch auf der Erde erzählt", begann Ronon mit sanfter Stimme und John musste sich ziemlich konzentrieren, damit er die Worte verstand. "Welcher Brauch?" fragte er mit trockenem Mund nach, als Ronon nicht weiter redete. "Das man sich küsst, wenn man unter einem Mistelzweig steht", meinte er und sah John tief in die Augen. "Hmm", war das einzige, was dieser noch herausbringen konnte. "Wir stehen unter einem Mistelzweig", sagte Ronon leise und deutete nach oben.
Johns Blick schweifte kurz nach oben auf den Zweig, wurde im nächsten Moment jedoch wieder auf Ronon gelenkt, der sanft seinen Hinterkopf ergriffen hatte und nun seine Lippen auf Johns legte. Im ersten Augenblick wollte John sich diesem Griff entziehen, doch er konnte es einfach nicht und schloss die Augen.
Und kann mich doch nicht wehren
Du bist überall
Um mich herum
Spüre dich mit jeder Faser
Jeden Tag
Will dich nicht sehen
Will dich nicht spüren
Will dich nicht lieben
Und kann mich doch nicht dagegen wehren
Ich weiß es ist falsch
Darf dich nicht lieben
Doch du lässt mir keine Wahl
Dich nicht zu lieben