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IV. Schwere Verluste (1) von Ship84

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Frachtschiff (Ein Tag zuvor)

„Wo geht es eigentlich hin“, fragt Tamara einen Tok’ra, der das Schiff fliegt.
„Zu einem von Svarogs Planeten. Ein Tok’ra konnte uns noch übermitteln, dass er fast entdeckt wurde.“ Nun überlässt Tamara die Kontrolle ihrem Tok’ra.
„Was hatte er denn für eine Mission?“
„Er sollte den Planeten überwachen und Informationen sammeln. Der Planet könnte befreit werden, aber wir müssen erst alle Informationen überprüfen.“ Serna sieht zu Ben, der hinter ihr steht.
„Dann sollten wir die bisherigen Informationen ansehen“, schlägt Ben vor.
„Einverstanden. Ich werde die Informationen aus dem Speicher runterladen.“ Serna sieht zu Jona, der gerade die Geschwindigkeit erhöht.
„Berichte uns, wenn wir unser Ziel erreichen.“
„Mach ich.“ Dann gehen Serna und Ben in den hinteren Teil des Schiffes und studieren die Daten. Nachdem Jona die Beiden von der Erde abgeholt hat, sind sie vor 2 Stunde in den Hyperraum und brauchen noch etwa 1 Stunde, bis sie ihr Ziel erreichen. Das Volk auf dem Planeten ist auf einem guten Entwicklungsstand. Jetzt wollen auch die Tok’ra helfen, andere Planeten zu befreien.
„Wie weit ist das Volk entwickelt?“
„Laut den Informationen recht gut. Svarog lässt ihnen wohl ihre Technologie, weil er sich vermutlich etwas davon verspricht. Bis auf einen so genannten Besuch, etwa einmal im Jahr, lässt er den Planeten und seine Bewohner in Ruhe.“


„Was passiert denn, wenn er dort hin geht?“
„Moment.“ Serna liest kurz in den Informationen. „Hier steht, dass er sich Wirte sucht. Was allerdings seltsam ist. Die Bewohner opfern sich, um weiter in Ruhe zu leben.“
„Willst du damit sagen, dass sie sich freiwillig stellen?“
„Ja, so steht es hier.“ Ben runzelt die Stirn. Er findet es merkwürdig, aber kann es ein wenig verstehen.
„Wir werden auf jeden Fall mit größter Vorsicht vorgehen.“ Ben nickt.
„Es wundert mich noch einwenig, dass er nur einmal im Jahr kommt.“ Serna blickt von den Informationen auf und sieht ihn komisch an.
„Was hast du gerade gesagt?“
„Ich sagte, dass ich mich wundere, weil er nur einmal im Jahr kommt.“
„Er lässt sie für sich Naquada abbauen und durchs Tor schicken. So weiß er immer, dass nichts schief geht.“
„Aha.“
„Aber hier steht noch, dass der Tok’ra glaubt, gehört zu haben, dieses Volk möchte sich von ihm befreien.“
„Interessant. Vielleicht schaffen wir es, sie auf unsere Seite zu ziehen.“ Serna nickt.


„Du könntest Recht haben. Wie es aussieht, erwarten sie Svarog heute und deswegen warten wir, bis er den Planeten verlassen hat.“ Sie dreht sich um und sieht zu Jona. „Habt ihr den Generator eingebaut?“
„Ja, haben wir.“ Serna dreht sich wieder zu Ben.
„So können wir unbemerkt im Orbit bleiben.“
„Werden wir anschließend landen?“
„Nein. Ich hatte die Idee, dass wir durch das Tor gehen, um die Bewohner nicht zu erschrecken.“ Ben sieht sie verwirrt an. „Etwa ein Lichtjahr von hier ist ein Planet mit einem Tor. Wenn wir sehen, dass Svarog den Planet verlassen hat, fliegen wir zu dem Planeten und benutzen das Tor. Die Adresse ist hier verzeichnet“ Jetzt versteht es Ben und nickt. Dann sieht er sich die restlichen Informationen an, die Serna für ihn übersetzt an.


Nach einer weiteren Stunde verlässt das Frachtschiff den Hyperraum und tarnt sich sofort, denn ein Mutterschiff kreist um den Planeten. Serna und Ben kommen wieder zu Jona nach vorn. Sie setzt sich auf den Platz neben Jona, scannt den Planeten und beobachtet die Sensorenanzeigen vor ihr.
„Eindeutige Jaffaaktivität. Ich kann leider nicht sagen, wie lange sie schon hier sind.“ Sie sucht nach einem Tok’rasignal, kann es aber nicht finden. Sie sieht zu Jona. „Hat der Tok’ra sich als einer von ihnen ausgegeben?“
„Ja. Der Hohe Rat hat gesagt, dass es nicht schwierig war, denn es sind wohl Menschen auf dem Planeten.“ Serna sieht zu Ben, denn damit hat keiner von Beiden gerechnet.
„Wer ist denn der Spion?“, möchte Ben wissen.
„Kann ich nicht sagen. Mir wurde nur gesagt, dass ich euch abholen, hierher bringen und die Informationen geben soll.“
„Merkwürdig“, wundert sich Ben.
„Da“, zeigt Serna zum Mutterschiff. Ein heller Strahl führt vom Planeten zum Mutterschiff.
„Das ist der Ringtransporter.“
„Svarog hat seinen so genannten Besuch beendet“, stellt Ben sarkastisch fest. Dann erlischt der Strahl, das Mutterschiff entfernt sich vom Planeten und tritt in den Hyperraum ein.
„Also schön. Dann bring uns bitte zum Planeten“, wird Jona von Serna gebeten. Jona nickt und bringt das Frachtschiff in den Hyperraum.
Ein paar Minuten später verlassen sie den Hyperraum und nähern sich dem Planeten X.


„Sieht aus wie die Erde“, bewundert Ben den Planeten.
„Ja, es ist jedoch ein Planet, der gefährlich Wirbelstürme erzeugen kann. Deswegen beachten die Goa’uld ihn nicht.“ Jona verstellt die Steuersteine.
„Ich setzte jetzt zur Landung an.“ Das Frachtschiff durchbricht gerade eine Wolkendecke und landet dann auf einer Lichtung, die etwa 50 Meter vom Tor entfernt ist.
„So. Bis ihr wiederkommt, lasse ich das Schiff getarnt.“
„In Ordnung.“ Serna sieht zu Ben. „Wir sollten jetzt gehen.“
„Wartet“, hält Jona die Beiden auf. Er steht auf, greift in seine Tasche und holt zwei centgroße Geräte heraus. Das hier ist sind die neuen Gedankenkommunikatoren. Sie haben eine größere Reichweite.“ Er hält ihnen die Geräte hin und Serna befestigt es sich hinters Ohr. Dann verdeckt sie es mit ihren Haaren und Ben macht dasselbe.
„Wie funktionieren sie“, erkundigt sich Ben.
„Ihr Beide könnt euch durch Gedankenübertragung unterhalten, ohne Aufsehen zu erregen. Was ihr hört, kann ich auch hören und was ihr dem Anderen übermittelt.“
„Da mach ich nicht mit.“
„Keine Angst“, beruhigt Jona ihn sofort. „Ich werde nur das hören, was ihr mich hören lassen wollt.“ Das findet Ben schon besser.
„Also schön.“ Jona nickt und aktiviert den Ausgang.
„Komm gehen wir“, fordert Serna Ben auf. Ben nickt. Dann verlassen die Beiden das Frachtschiff und beobachten, wie sich die Tür des Frachtschiffes schließt und verschwindet. Serna und Ben gehen zum DHD, an welchem Serna die Symbole, des Planeten, drückt. Jetzt dreht sich das Tor und die einzelnen Chevrons rasten ein. Mit einer gewaltigen Wucht schießt die blaue Welle heraus und die Beiden gehen hindurch, nachdem sich der Ereignishorizont stabilisiert hat.


Nach ein paar Sekunden treten die Beiden wieder heraus und die Bewohner des Planeten stehen mit Waffen, die auch die Menschen auf der Erde benutzen, vor dem Tor. Das Tor schließt sich, einer der fünf Männer, ein kräftiger Typ mit Glatze, kommt auf sie zu.
„Wer seit ihr?“, brüllt er sie an.
„Freunde“, antwortet Tamara mit ruhiger Stimme. Sie hat wieder die Kontrolle.
„Ha. Das werden wir noch sehen.“ Der Mann sieht zu seinen Begleitern.
„Nehmt sie mit“, befiehlt er ihnen. Zwei Männer nähern sich Tamara und zwei Ben.
„Los geh!“, wird Tamara angeschrieen. Sie macht es und folgt dem glatzköpfigen Mann, der sie auf einen Dorfplatz führt. Er deutet den Beiden an, sich auf eine Bank, die an einem Brunnen steht, zu setzen. Die vier Männer stellen sich um sie und bewachen sie. Da geht in einem Haus, das sich später als Ratsgebäude herausstellt, eine Tür auf und sechs Leute kommen heraus. Eine rothaarige Frau mit blauen Augen, die etwa 1.65 cm ist, kommt auf Tamara zu. Die anderen, zwei Frauen und drei Männer, bleiben an der Tür stehen. Ben sieht sich derweil auf dem Dorfplatz um und bemerkt, wie sich noch weitere Leute nähern und das Geschehen beobachten.
„Ich bin Darli und das ist der Rat der Varley“, stellt sich Darli und die Anderen vor. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“
„Lass mich reden“, übermittelt Tamara ihre Gedanken an Ben. „Das ist Ben und ich bin Tamara. Wir sind Menschen wie ihr.“
„Ja, dass sehe ich. Was wollt ihr hier?“
„Euch kennen lernen und mit euch Freundschaft schließen.“ Darli geht etwas auf Tamara zu und plötzlich hat Tamara ein komisches Gefühl, kann es aber nicht definieren.
„Ihr wisst nicht, wie gefährlich das sein kann.“ Nun dreht sich Darli um und flüstert etwas mit dem Rat.


„Hoffentlich dürfen wir bleiben“, denkt Ben.
„Ich hoffe es auch.“ Darli dreht sich um und sieht zu dem glatzköpfigen Mann.
„Larus komm bitte.“ Der genannte geht zu ihr, sie flüstert ihm etwas zu und sofort gibt er den Anderen einen Befehl.
„Bringt sie rein.“ Schon fuchteln sie mit den Waffen rum und führen die Beiden in das Ratsgebäude. Sie werden in einen großen Saal geführt, in dem ein langer rechteckiger Tisch mit sechs Stühlen steht. Vor diesem Tisch stehen noch zwei weitere Stühle, zu denen jetzt Tamara und Ben gebracht werden. Nachdem sich Tamara und Ben gesetzt haben, postieren sich die vier Bewacher hinter ihnen. Nun betreten die fünf Ratsmitglieder gefolgt von Darli den Raum und gehen auf den Tisch zu. Als Darli an Tamara vorbei geht, spürt sie wieder dieses undefinierbare Gefühl. Alle, bis auf Darli, die stehen bleibt, setzen sich die Ratsmitglieder.
„Ihr könnt gehen“, befiehlt sie den Wachen mit einer Handbewegung, die darauf empört reagieren.
„Aber Darli“, widerspricht einer von ihnen.
„Ihr könnt gehen und das sage ich nicht noch einmal.“ Nun verlassen die empörten Wachen den Raum.
„Was jetzt wohl kommt?“
„Mal sehen“, antwortet Tamara. Darli stützt sich nun auf den Tisch und sieht die Beiden wütend an.
„Ihr seit hier widerrechtlich eingedrungen. Unser Gesetz sieht es vor, dass ihr zum Tode verurteilt werdet.“
„Was!“, ist Ben entsetzt und springt vom Stuhl auf. Darli sieht ihn an, als wolle sie „Was unterbrichst du mich“ sagen.


„Setzt dich bitte“, fordert sie ihn höflich auf, doch Ben bleibt stehen. Nun geht Darli um den Tisch herum und stellt sich vor die Beiden. „Das Gesetz gibt es schon seit Generationen. Allerdings gedenke ich, es dieses Mal nicht auszuführen.“ Verwundert, aber erleichtert setzt sich Ben dann doch.
„Wir haben einen Fehler gemacht, indem wir hergekommen sind“, teilt Ben Jona mit.
„Das glaube ich nicht. Wir sollten abwarten“, schlägt Jona vor.
„Machen wir“, schaltet sich jetzt Tamara ein. „Darf ich fragen, warum du das Gesetz nicht ausführen willst?“
„Sicher. Ihr seit von derselben Rasse.“
„Puh“, hört Tamara neben sich.
„Nun“, beginnt Darli mit etwas anderem und verschränkt die Arme. „Ihr habt gesagt, dass ihr Freunde seid.“ Tamara nickt. „Woher kommt ihr?“
„Von der Erde.“ Perplex sieht Darli sieh an und die Ratsmitglieder machen dasselbe Gesicht. „Kennt ihr die Erde?“ Darli nickt.
„Unsere Vorfahren stammen von dort. Sie flohen vor Ra, wurden jedoch von den anderen Goa’uld entdeckt und hierher gebracht.“ Darli wird still, denn sie weiß nicht, ob es so gut ist, den Beiden mehr zu erzählen. „Ich schweife ab“, schafft sie die Kurve. „Ihr dürft den Planeten wieder verlassen“, erklärt sie und setzt sich auf ihren Stuhl.
„Wir möchten euch aber kennen lernen.“ Darli winkt jedoch ab.
„Das geht nicht. Es ist zu gefährlich, wenn ihr hier länger verweilt.“ Jetzt steht Tamara auf und Ben wundert sich, was sie vorhat.


„Darf ich sprechen?“ Darli zögert kurz, nickt dann aber und lehnt sich in den Stuhl.
„Wir können euch vor den Goa’uld schützen“, beginnt Tamara und hofft, dass sie weiter erzählen darf.“ Darli nickt, verzieht jedoch keine Miene.
„Du darfst weiter sprechen.“
„Danke. Wir haben uns vor Jahrtausenden gegen Ra gestellt und konnten ihn vertreiben. Als wir das Tor vor etwa 30 Jahren fanden, wurde uns klar, dass Ra ein Außerirdischer sein musste. Trotz dieser Erkenntnis wollten wir die Galaxie erforschen. Zwar hatten wir Angst davor, was wir herausfinden würden, aber die Reise traten wir dennoch an. Seit dem erfahren wir wissenswertes. Wir treffen andere Völker und freuen uns, wenn sie unsere Freunde werden. Einige Völker waren uns nicht freundlich gesinnt, aber dies schreckte uns nicht ab, sondern wir suchten weiter nach denen, die sich uns anschließen wollten. Ein paar fürchteten sich ebenfalls, gegen die Goa’uld zu kämpfen, aber wir haben bei jedem Kampf gegen sie bewiesen, dass man uns nicht unterschätzen soll.“ Darli ist zwar beeindruckt von der Geschichte, bleibt aber Tamara gegenüber kühl.
„Das klingt interessant. Ihr werdet trotzdem gehen und euren Freunden mitteilen, dass dieser Planet tabu ist.“ Enttäuscht senkt Tamara ihren Kopf. Sie hat so damit gerechnet, dass diese Erzählung das Eis brechen würde. Ein Ratsmitglied flüstert Darli etwas ins Ohr. Tamara setzt sich wieder und wartet mit Ben darauf, was noch passiert. „Entschuldigt mich bitte.“ Tamara und Ben nicken und dann verlässt Darli den Raum durch eine Hintertür. Da spürt Tamara wieder dieses Gefühl und Serna möchte mit Tamara reden.


„Was ist denn los?“
„Etwas geht hier nicht mit rechten Dingen vor“,
ist Serna verunsichert.
„Was meinst du denn?“
„Ich glaube ein Goa’uld ist hier und er scheint mir vertraut zu sein.“
„Wie kann das möglich sein?“
„Ich weiß nicht. Wenn ich etwas mehr weiß, werde ich es dir mitteilen.“
„OK.“
Tamara klingt sich wieder aus.
„Meinst du, sie hat Recht“, hört sie die Gedanken von Ben. Tamara sieht ihn an.
„Hast du etwa unser Gespräch belauscht?“, ist Tamara entsetzt.
„Nein. Ich konnte euch klar in meinem Kopf hören.“
„Ich wollte, dass er und Jona mithören“,
teilt jetzt Serna mit.
„OK, dann ist es nicht so schlimm. Um aber auf deine Frage zurück zu kommen. Ich vertraue Serna. Wenn sie sagt, dass hier ein Goa’uld ist, dann ist hier einer.“ Nun fühlt Tamara ein warmes Gefühl von Dankbarkeit und weiß, dass es von Serna kommt.
„Was sollen wir jetzt machen?“
„Ich weiß nicht. Wir können ja nicht einfach aufstehen und gehen.“
„Konnte Serna denn deutet, woher die Signale kommen“,
möchte Ben wissen.
„Ja, sie sind in dem Raum, in den Darli gerade gegangen ist.“ Während die Beiden ihre Gedanken austauschen, werden sie von den Ratsmitgliedern beobachtet, die angeregt miteinander flüstern. Dann betritt Darli wieder den Raum und mit einem Mal spürt Tamara die Signale ganz deutlich.


„Jona, wurden zwei Tok’ra auf diese Mission geschickt?“
„Nicht das ich wüste. Ich erhielt nur die Anweisung, mit euch einen Tok’ra aus einer misslichen Lage rauszuholen, der ein Notsignal geschickt hat.“

„Merkwürdig.“ In der Zwischenzeit hat sich Darli gesetzt und teilt jetzt den anderen Mitgliedern etwas mit.
„Es sind mehrere Goa’uld hier.“
„Was?“, ist Ben erschrocken.
„Ja, einer ist nebenan im Raum und ich spüre jetzt ganz deutlich, dass sich noch einer unter den Ratsmitgliedern befindet. Ich kann allerdings nicht sagen, wer es ist.“
„Oh mein Gott. Wir müssen hier raus.“

„Ja.“ Tamara klingt sich wieder aus und spricht jetzt laut. „Wir fanden es sehr nett hier, aber ihr habt recht“, klingt Tamara etwas nervös. Sie sieht zu Ben, der dann gleichzeitig mit ihr aufsteht und auf die Tür zugeht. Darli, die das Ganze beobachtet hat, ist jetzt empört. Sie steht auf.
„Wartet“, ruft sie den Beiden hinterher, die kurz vor der Tür stoppen und sich umdrehen. Ben zieht ein Gesicht, als wolle er „Fast geschafft“ sagen. Tamara grinst dagegen etwas unruhig, denn sie rechnet mit dem Schlimmsten.
„Setzt euch“, fordert sie die Beiden höfflich, aber bestimmt auf. Tamara sieht zu Ben.
„Wir müssen es wohl.“
„Du hast recht.“ Langsam nähern sie sich den Stühlen und setzten sich. Darli geht um den Tisch und lehnt sich an ihn.
„Es ist gefährlich einfach so daraus zu gehen.“
„Wieso“, stellt Ben die Frage, die er aber schon im nächsten Moment wieder bereut.


„Das Volk erwartet von mir, dass ich euch zum Tode verurteilt habe und will eure Hinrichtung sehen.“ Ben weiß nicht, was er dazu sagen soll und grinst nur nervös.
„Nett“, antwortet Tamara sarkastisch. Darli sieht sie böse an, richtet sich dann aber an die Ratsmitglieder.
„Lasst uns allein.“ Die Ratsmitglieder stehen auf und verlassen, ohne Protest den Raum durch die Hintertür. Mit einer ernsten Miene und verschränkten Armen geht Darli nun vor den Beiden auf und ab.
„Ich weiß, dass ihr alles über den Planeten wisst und dass ihr noch einen anderen Grund habt, aus dem ihr hier seid.“ Tamara und Ben sind erstaunt, dass Darli das weiß. „Und ich weiß, dass du noch etwas verbirgst“, wirft sie der verblüfften Tamara an den Kopf.
„Was meinst du“, fragt Tamara sie überrascht. Abrupt bleibt Darli stehen und dreht sich aufgebracht zu Tamara.
„Ich kenne die Tok’ra!“, schreit sie schon.
„Wer sind die?“ Jetzt läst Darli ihre Arme sinken und geht auf Tamara zu.
„Tu doch nicht so. Du bist eine Tok’ra“, brüllt sie Tamara an, die vor ihr zurückschreckt.
„Sag es ihr“, drängt Ben sie. Tamara steht auf und geht auf Dali zu.
„OK. OK. Du hast Recht. Ich bin eine Tok’ra.“ Darli grinst.
„Wusste ich’s doch.“ Sie dreht sich um, um zu ihrem Stuhl zu gehen.
„Aber du bist auch eine“, kontert Tamara.
„Was?!“, ist Ben überrascht. Schlagartig bleibt Darli stehen und dreht sich um.


„Wie kannst du das behaupten?“, versucht Darli es noch zu verbergen.
„Ich habe zwar eine Weile gebraucht, aber nun spüre ich es ebenfalls ganz genau. Meine Tok’ra Serna hat sich die ganze Zeit komisch verhalten, denn sie dachte ein Goa’uld wäre in der Nähe. Bis sie die Vertrautheit eines Tok’ra spürte. Du bis Kalin und deine Tok’ra Malesch ist ihre Mutter.“ Darli sieht sie ganz entgeistert an. Ben ist immer noch ganz überrascht. Genauso wie Jona, der ja alles gehört hat.
„Wir dachten sie wäre tot“, hört Tamara die Stimme von Jona.
„Wieso?“, möchte Ben wissen.
„Sie war auf einer Mission von der sie nicht zurückkehrte. In dieser Zeit hatten uns die Goa’uld gefunden und wir waren gezwungen mehrmals den Planeten zu wechseln. Danach haben wir versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen, fanden aber nur noch Kampfspuren auf dem Planeten, wo sie die Mission hatte“, erklärt Jona.
„Gibst du jetzt zu, dass du es bist“, fragt Tamara ganz ruhig. Darli sieht verlegen zu Boden.
„Ja, ich bin es.“ Sie sieht wieder auf. „Was wollt ihr denn nun hier.“
„Wir suchen einen Tok’ra, der diesen Planeten beobachten sollte.“
„Wisst ihr, wer?“ Ben und Tamara schütteln gleichzeitig den Kopf.
„Ich bin die einzige Tok’ra hier.“ Tamara glaubt, dass Darli noch etwas verheimlicht, wechselt aber erstmal das Thema.
„Wie bist du denn hier gelandet?“, möchte Tamara jetzt wissen.
„Ja, dass würde mich auch interessieren“, kommt es von Ben.
„Vor 4 Jahren bin ich bei einer Mission verwundet worden und konnte durch das Tor fliehen. Doch statt den Planeten der Tok’ra zu betreten, landete ich hier.
„Wie“, unterbricht Ben sie.


„Mir muss bei der Eingabe der Symbole ein Fehler unterlaufen sein.“
„Und dann?“, möchte Tamara den weiteren Verlauf hören.
„Einer der Ratsmitglieder fand mich verletzt am Tor und brachte mich ins Dorf, um mich zu pflegen. Zwei Wochen später war ich wieder gesund, aber als ich zu den Tok’ra zurückkehren wollte, war Niemand war mehr auf Vorash.“
„Oh ja. Sie mussten innerhalb dieser Zeitspanne dreimal ihren Planeten wechseln. Deswegen hast du sie nicht gefunden. Sie haben später nach dir gesucht, doch nur die Kampfspuren entdeckt“, erklärt ihr Tamara, die die Informationen von Jona gehört hat.
„Ich bin ja erst später eine Tok’ra geworden und habe diese Zeit nur als Mensch erlebt.“
„Auf welchem Planeten lebt ihr jetzt?“ fragt Darli.
„Er heißt Edoria und er steht unter dem Schutz der Asgard. Es ist in den letzten Jahren sehr viel passiert“. Darli staunt und erzählt dann, wie es ihr weiter ergangen ist.
„Nachdem ich auf Vorash war, kam ich hierher zurück und fragte Term, das ist der Mann, der mir geholfen hat, ob ich bleiben kann. Er meinte, dass dieser Planet für mich gefährlich sei, weil er unter der Kontrolle eines Goa’uld steht, er aber dafür sorgen werde, dass ich bleiben kann. Ich traf die anderen Ratsmitglieder, die dann entschieden, dass ich den Namen Darli tragen soll und wurde zur Tarnung in ihren Rat aufgenommen. Ich war dankbar und lernte ihre Gesetze und die Bräuche. Dem Volk erzählten sie, dass ich durch das Tor kam, aber nicht mehr nach Hause könnte. Alle akzeptierten diese Entscheidung, waren aber auch misstrauisch, denn wenn der Goa’uld davon erfahren würde, würde er alle holen. Ich versprach ihnen, dass es nicht dazu kommt und bat darum ein neues Gesetzt zu unserer Sicherheit zu erlassen.“
„Meinst du das Gesetz, mit dem Eindringen“, fragt Ben.


„Ja. So konnte ich verhindern, dass jemand Fremdes herausfinden würde, wer ich wirklich bin. Von da an, war ich ein volles Mitglied ihrer Gesellschaft. Ich durfte sogar bei Ratsentscheidungen mitbestimmen und wurde dann später ihre Sprecherin.“
„Hätte Svarog nicht mit der Zeit merken müssen, das du ein Tok’ra bist?“
„Nein, mein Tok’ra kann seine Lebenszeichen so weit herunterfahren, ohne das sie entdeckt wird und ohne, dass mir etwas passiert. So konnte ich Svarog jedes Mal gegenüber treten und ihm die Freiwilligen geben. Er wollte den Planeten versklaven, aber ich konnte ihn davon überzeugen, alles so zu belassen. So würde er mehr Naquada bekommen, denn wenn die Leute glücklich sind…“ Darli unterbricht, denn sie sieht die verwunderten Gesichter von Tamara und Ben.
„Sagtest du gerade glücklich?“, fragt Ben noch mal nach.
„Ja, dies ist der einzige Planet, der noch alles hat und auf dem die Menschen friedlich leben können. Svarog war damit einverstanden, wollte aber im Gegenzug Menschen für seine Armee und ich, auch wenn ich es nicht wollte, versprach ihm, dass er welche kriegt, wenn er nur einmal im Jahr vorbei käme. Auch damit war er merkwürdiger Weise schnell einverstanden und hielt auch sein Versprechen.“
„Sag mal, warum melden sich die Leute freiwillig?“
„Ich habe sie davon überzeugt, dass es besser ist, in Svarogs Armee zu dienen, als wenn er diesen Planeten und seine Bewohner vernichten würde. Auf diesem Planeten leben etwa eine halbe Million Menschen und es melden sich jedes Jahr 20 Leute, die sich für die Anderen opfern wollen. Mit 20 Leuten ist Svarog zufrieden und lässt uns dann wieder allein, bis zum nächsten Jahr.“


„Meine Güte, du hasst ja schon viel mitgemacht.“
„Ja, ich wäre allerdings froh, wenn ihr mich mitnehmen könnt.“
„Ja sicher, dass werden wir, aber erst müssen wir den anderen Tok’ra finden.“
„Das braucht ihr nicht, denn ich bin schon hier“, hören Tamara und Ben eine bekannte Stimme. Sie drehen sich zur Hintertür und dort steht Jacob. Tamara glaubt es nicht, dass sie ihren Opa holen sollte. „Hi Tammy“, begrüßt er seine Nichte.
„Du bist der Spion, der glaubte enttarnt zu sein.“ Jacob nickt.
„Mein Schiff ging kaputt und ich konnte noch ein Notsignal schicken, bevor ich mich auf den Planeten flüchten konnte.“
„Ich habe ihn gefunden und wollte schon das Urteil vollstrecken, da merkte ich, wer er ist.“ „Alle Informationen über den Planeten habe ich vorher losgeschickt, damit Per’sus denkt, dass der Planet wichtig sein könnte. Wie es aussieht, hat es geklappt.“
„Ja, hat es. Soll das heißen, dass die Informationen falsch sind?“
„Nein, aber es wird nicht so einfach, die Leute hier vor Svarog zu beschützen.“
„Das denke ich auch“, verkündet Ben.
„Erst Mal. Darli du kommst mit auf unser Frachtschiff und dann werden wir entscheiden, wie wir vorgehen.“ Die Anderen nicken.
„Gut. Zweitens, wir müssen den Leuten die Wahrheit sagen.“
„Was? Dass kann ich nicht.“
„Ich meinte ja nicht sofort, sondern erst dann, wenn wir wissen, wie wir vorgehen.“ „Ach so. Ja, dass ist gut“, ist Darli froh, denn den Leuten zu sagen, dass sie sie angelogen hat, wäre eine Qual für sie.
„Ich denke auch, dass der Hohe Rat Per’sus erfreut sein wird, dich wieder zusehen.“ Darli nickt.
„Was sollen wir jetzt den Leuten sagen, weshalb ich den Planeten verlasse?“ Tamara überlegt, denn eigentlich sollten sie ja hingerichtet werden.
„Du sagst ihnen, dass wir tatsächlich Freunde sind und dich zu uns einladen wollen. Ich denke damit werden sie einverstanden sein.“


„Meinst du, ich soll dann wieder herkommen“, fragt Darli. Jacob sieht zu Tamara und glaubt zu wissen, was sie denkt.
„Ja. Wir schließen erst mal ein geheimes Bündnis und du könntest dann weiter auf diesem Planeten bleiben und Informationen sammeln“, erklärt ihr Tamara. Darli sieht sie geschockt an, aber den Vorschlag findet sie gut.
„Das ist eine gute Idee. Die Leute kennen mich und vertrauen mir. So kann ich dann immer zum Stützpunkt kommen, ohne, dass sich jemand wundert, warum ich durchs Tor gehe.“ Tamara nickt.
„Genauso meinte ich’s.“
Nach einer weiteren halben Stunde haben die Vier alles, was wichtig sein könnte besprochen und haben jetzt vor, dem Rat die Entscheidung mitzuteilen. Die fünf Ratsmitglieder kommen wieder herein und alle bis auf Einen setzen sich.
„Darf ich euch Term vorstellen.“ Term ist ein mittelgroßer, braunhaariger Mann, der einen Schnäuzer trägt. Term neigt kurz seinen Kopf zur Begrüßung und setzt sich dann. Ben und Tamara machen das gleiche und setzen sich ebenfalls auf ihre Stühle. Darli geht jetzt auf den Tisch, der Ratsmitglieder, zu und beginnt von dem Plan zu erzählen.
„Hört sich ganz passabel an“, antwortet Term zehn Minuten später, nachdem Darli ihren gemeinsamen Plan vorgelegt hat.
„Gut. Dann sollten wir jetzt dem Volk davon erzählen“, stellt Tamara fest. Alle Ratsmitglieder nicken und stehen wieder auf.
„Wache“, ruft Darli zum Ausgang und geht schon ein paar Schritte darauf zu. Die Tür geht auf und Larus, der glatzköpfige Mann kommt herein.


„Was gibt es?“
„Wir haben festgestellt, dass diese Menschen Freunde sind, so wie sie es gesagt haben. Sie werden nicht hingerichtet.“ Larus sieht sie etwas verwirrt an, widerspricht jedoch nicht. „Der Rat und ich haben entschieden, dass einer von uns mit ihnen auf ihren Planeten geht und ein Abkommen aushandelt.“
„Was ist mit Svarog.“
„Er wird es nie erfahren, wenn das Volk stillschweigen darüber behält. Vielleicht haben wir irgendwann eine Möglichkeit, uns vor ihm zu schützen.“ Larus bekommt ein erfreutes Lächeln, denn dieser Gedanke gefällt ihm. „Wie ich sehe, findest du diese Möglichkeit erfreulich.“ Larus nickt. „Gut, dann verkünde es dem Volk und sage ihnen, dass sie sich auf mich verlassen können.“
„Das tun sie doch schon.“ Jetzt muss Darli grinsen, denn das hat sie nie bezweifelt, seit sie zur Sprecherin des Rates ernannt wurde.
„Du kannst gehen.“ Larus nickt und geht wieder nach draußen. „Wir warten besser etwas, denn ich weiß ja nicht, wie die Leute darauf reagieren.
Ein paar Minuten später kommt Larus wieder rein.
„So, die Leute sind auch erfreut und sie vertrauen dir“, teilt er Darli mit.
„Schön. Geh wieder raus und warte, bis ich komme.“
„OK“, antworte Larus mit einem Lächeln und verlässt den Ratssaal. Darli dreht sich zum Rat.
„Dann werde ich mal gehen.“ Term geht um den Tisch herum und nimmt Darli in den Arm.
„Pass auf dich auf.“


„Mach ich.“ Term löst sich wieder von Darli und geht ein paar Schritte zurück. Darli sieht zu den anderen. „Lasst uns gehen.“ Die Drei nicken und folgen Darli zum Ausgang.
Draußen stehen noch immer die Dorfbewohner und warten, bis Darli das Ratsgebäude verlässt. Jetzt fangen sie alle an zu klatschen, denn Darli kommt heraus. Diese lächelt freundlich und beugt sich zu Tamara. „Das sind wirklich nette Leute“, flüstert sie der jungen Tok’ra zu. Tamara nickt und lächelt ebenfalls. Das Klatschen verstummt und Darli geht die Stufen runter.
„Meine Freunde…“, beginnt sie laut zu erzählen, damit alle sie hören. „...wir wüschen uns alle, dass eine Zeit kommen wird, in der wir nicht mehr von Svarog besucht werden. Ich denke, diese Zeit rückt nun näher. Diese Beiden, sind zwar unangemeldet auf diesen Planeten gekommen, aber sie sind tatsächlich unsere Freunde. Sie kommen von der Erde.“ Darli macht eine Pause, denn ein allgemeines Murmeln geht durch die Runde.
„Dann sind sie wahrhaftig unsere Freunde“, ruft eine Frau aus der Runde.
„Ja, dass sind sie. Der Rat und ich haben beschlossen, dass ich auf ihren Planeten gehe und mich um ein Abkommen kümmere.“
„Was ist mit Svarog?“, will ein Mann in der Menge wissen.


„Keine Sorge. Wir haben ihnen dass erklärt und sie werden, in dem Monat, in dem er hier erwartet wird, nicht kommen. Nun, ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde, aber ich werde so bald, wie möglich zurückkehren.“ Darli hat ihre Rede beendet, nun klatscht die Menge noch ein Mal und zerstreut sich dann im ganzen Dorf.
„Dann mal los“, kommt es von Ben. Die Drei nicken und machen sich dann gemeinsam mit Darli zum Tor auf. Am Tor angelangt wählt Tamara die Koordinaten des Planeten X und kurze Zeit später ist das Tor offen. Nacheinander durchschreiten sie das Tor.
Auf der anderen Seite angelangt, warten die Vier, dass Jona das Frachtschiff enttarnt und sie es betreten können.
„Wow“, hört Tamara die verwunderte Darli.
„Wir sollten nun nach Edoria fliegen und dem Hohen Rat Bericht erstatten“, teilt Tamara Jona mit.
„Sind jetzt alle da?“, fragt Jona noch mal nach.
„Ja sind wir“, verkündet Jacob und setzt sich auf den Platz neben Jona. Dann startet Jona die Triebwerke und hebt vom Planeten ab.
„Endlich nach Hause“, ist Darli froh.
„Tja, dass wird aber kein Spaziergang“, betont Jacob noch mal und Darli, bzw. Malesch nickt. Sie hat sich so an den Namen gewöhnt, dass sie ihn behalten will. Nun ist das Frachtschiff weit genug vom Planeten entfernt, damit es in den Hyperraum fliegen kann.
„Ziel programmiert“, bestätigt Jona, aktiviert dann den Hyperantrieb und das Frachtschiff tritt in den Hyperraum ein.
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