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Always a woman von Valdan

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Titel: Always a woman
Serie: SG 1
Spoiler: "Unending" (10.20)
Rating: G
Pairing: Daniel/Vala
Genre: Song-Fic, Charakter
Anmerkung: [URL="http://www.youtube.com/watch?v=NWQRCA00uTI"]Always a woman (J. Barrowman)[/URL] Seit mir bei diesem Lied aufgefallen ist, dass es absolut auf eine meiner Lieblingsfiguren bei Stargate passt, spukte mir diese Geschichte im Kopf rum. Jetzt hat sie es endlich auf die Festplatte geschafft und von dort hierher.
Vielen Dank noch an ML und Lil, die mir wieder mit Zuspruch, Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

Er hatte wieder nicht schlafen können und war, wie sollte es anders sein, in der Antiker-Datenbank gelandet. Dieses gesammelte Wissen faszinierte ihn immer wieder aufs Neue und er verbrachte viel Zeit dort, wenn es auch mittlerweile weniger war, als in der Anfangszeit auf der Odyssey.

Damals war es, neben seinem unbändigen Wissensdurst, die Flucht vor Valas Avancen gewesen, die ihn dorthin getrieben hatte. Jetzt gab es diesen Grund nicht mehr. Daniel dachte mit einer Mischung aus Schmunzeln und Entsetzen an den Abend, als sie sich ausgesprochen hatten. Er hatte Vala eine Menge an den Kopf geworfen. Zu diesem Zeitpunkt war alles aus ihm herausgebrochen, was sich über einen längeren Zeitraum an Gefühlen in ihm aufgestaut hatte, gepaart mit der Frustration, auf unbestimmte Zeit festzusitzen und nichts anderes tun zu können, als zu warten.

Zu spät hatte er bemerkt, dass er mit seinen Tiraden die schon halb eingefallene Mauer, die Vala vor langer Zeit um sich errichtet hatte, mit wenigen Worten ganz eingerissen und sie hart getroffen hatte. In diesem Moment war auch seine eigene Barriere in sich zusammengestürzt. Mit allem was er regelrecht herausgespieen hatte, war ein schmaler Pfad entstanden, auf den sie an diesem Abend ganz vorsichtig getreten waren. Mit jedem Schritt, den sie zusammen gemacht hatten, war der Weg breiter und sicherer geworden und hatte sie weiter zusammengeschweißt.

Leise glitten die Türen zu seinem Quartier auf und sein Blick fiel auf Vala. Daniel lächelte, als er sah, dass sie sich in den fast zwei Stunden, die er weggewesen war, nicht gerührt hatte. Sie lag immer noch da, auf der Seite zusammengerollt und ihre Arme um das Kopfkissen geklammert, und schlief tief und fest. Er setzte sich leise in einen Sessel und beobachtete sie.

Wie hatte sie sich doch in den letzten Jahren verändert. Nicht erst, seit sie zwangsweise in der Zeitblase festsaßen, auch vorher schon. Seine Gedanken trieben in die Vergangenheit und ein Lied von Billy Joel kam ihm in den Sinn.


"She can lead you to love,
she can take you ob leave you.
She can ask for the truth,
but she‘ll neuer believe you.
And she‘ll take what you give her,
as long as it‘s free.
Yeah, she steals like as thief,
but she‘s always a woman to me."


Dabei tauchten eine Menge Bilder aus seiner Erinnerung auf. Wenn er nur an ihre erste Begegnung dachte, blieb ihm jetzt noch die Luft weg.

‚Der Kull kam auf ihn zu und schickte sich an, die Maske abzunehmen. Daniel wollte nicht hinsehen, drehte seinen Kopf, um nicht in diese blasse Fratze sehen zu müssen, die sich unter dem Helm verbarg. Er schloss die Augen, aber als es still blieb, er kein heiseres Röcheln hörte und der Kull ihm nicht näher kam, machte er sie wieder auf.‚

Und da war es, diese Killerlächeln, das ganz tief in ihm drin ein seltsames Gefühl hervorrief. Völlig undefinierbar und sofort wieder unterdrückt. Schließlich saß er alleine mit ihr auf der Prometheus fest und sie war dabei, das Schiff und ihn zu entführen. Aber ein leiser Nachhall war hartnäckig dageblieben und hatte sich fest eingenistet.

Dabei war es anfangs eher ein Dauerschmerz gewesen, verursacht von der Erkenntnis, dass er sich ihr hatte geschlagen geben müssen. Das er ja eher ein pazifistisch eingestellter Gelehrter war, damit konnte er nach fast acht Jahren Zugehörigkeit zum Stargate-Programm keinem mehr kommen. Sein Bericht war damals sehr vorsichtig und leicht geschönt ausgefallen. General Hammond hatte nichts dazu gesagt, aber sein Lächeln hatte ihm klar gemacht, dass er Daniels gemurmeltes ‚Sie ist gut!’, als Vala ihnen mit dem Al-Kesh entwischte, ganz genau gehört hatte.

Was hatte sie mit ihren Versprechungen nicht alles ausgelöst. Es schauerte ihn immer noch, wenn er an die engen Lederklamotten dachte, in die man ihn und Cam gesteckt hatte, als die zusammen auf die Spur einer Lösung der „Armband-Situation“ gegangen waren.

‚Ich habe es nie geschafft, lange auf Vala böse zu sein‘, dachte er ‚selbst wenn sie mich bis auf‘s Blut gereizt hatte.‘ Alleine als sie wieder auftauchte und ihm dieses ‚Ich bin schwanger‘ entgegengeschleudert hatte, vor Mitchell und dem General. Gut, sie hatte es sofort mit einem breiten Lächeln zurückgenommen, aber im ersten Moment hatte eine geschockte Stille geherrscht.

Das war sowieso ihre Spezialität. Von jetzt auf gleich etwas anscheinend völlig unsinniges zu tun, das sich erst immer im Nachhinein als sinnvoll herausstellte.


"And she‘ll promise you more
than the garden of eden.
The she‘ll carelessly cut you
and laughs when you bleeding.
But she‘ll bring out the best
and the worst you can be.
Blame it all on yourself,
'cause she‘s always a woman to me."


Immer wenn er über die beiden Jahre vor der Zeitblase nachdachte, hielten sich Empörung und Erleichterung, Ärger über ihre Unverschämtheiten und Überraschung über ihre Opferbereitschaft, die Waage. Wie oft hatte Vala ihn zur Weißglut getrieben mit ihren spitzen Bemerkungen. Wenn es darum ging, allen zu beweisen, wie langweilig das Leben im SGC war, zumindest für sie, die ja nie dort herauskam, war ihre Penetranz legendär. Gleichzeitig war sie aber immer hilfsbereit gewesen und begierig darauf, Neues zu erfahren. Auch wenn ihre Ansichten über die Art von Hilfe meistens Unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Es waren viel Begebenheiten, die ihm einfielen. Manche ließen ihn innerlich aufstöhnen. Wenn er nur an die Show dachte, die sie bei der Senatsanhörung abgezogen hatte, wurde ihm heute noch heiß und kalt. Kein Wunder, dass der General danach grünes Licht gegeben hatte, um auf jeden Fall eine Lösung des „Armband-Problems“ zu finden.

Manche Gelegenheiten riefen, wenn auch anfangs widerwillig, eine gewisse Hochachtung hervor. Vala war, ganz Frau der Tat‘ diejenige gewesen, die ohne zu zögern oder an die Konsequenzen zu denken, gehandelt hatte, als die Ori ihr erstes Supergate etablieren wollten.

Für Daniel hatte sich die Hochachtung langsam, aber stetig vergrößert. Unmerklich hatte sie sich einen kleinen und gut verteidigten Platz in seinem Herzen erobert. Zunächst ohne aufzufallen, aber unbewusst immer präsent. In gewisser Weise musste dies wohl auch umgekehrt der Fall gewesen sein - irgendwann würde er sie vielleicht mal danach fragen, auch wenn sie es dann wahrscheinlich nie zugeben würde - denn eines hatte Daniel in diesen Jahren über Vala gelernt: Sie war kein Mensch, der sein Herz auf der Zunge trägt. Gefühle wurden, wenn überhaupt vorhanden, tief im Inneren eingekerkert und nur dann ans Tageslicht gelassen, wenn sie sicher war, dass sie dabei nicht verletzt werden würde. (!)

Festgestellt hatte er das, als Vala von Athene entführt worden war und die Wochen danach unter Gedächtnisverlust gelitten hatte. Er war damals anscheinend der Einzige gewesen, der zu ihr durchdringen konnte. Als er an diesen Vorfall dachte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ab und zu zogen sie Cam heute noch damit auf, wie sie ihn halb bekleidet ans Motelbett gefesselt gefunden hatten.

Einen weiteren, ganz deutlichen Hinweis auf Valas gut verstecktes Seelenleben, war der Umgang mit dem Thema Adria gewesen. Speziell in dem Moment, als die Tok‘ra Ba‘als Symbionten entfernen wollten. Sie hatte nicht dabei zusehen können und auch die Hilfe, die Daniel ihr anbot von sich gewiesen, in dem Bestreben, sich ja keine Blöße zu geben. Aber sie war damit nicht durchgekommen, denn zu diesem Zeitpunkt kannte Daniel sie doch schon zu gut und wusste, dass man bei Vala eher mit Hartnäckigkeit weiterkam, als sie alles alleine ausfechten zu lassen. Einfach nur für sei da zu sein, war schon genug.

Er hätte vielleicht noch länger dagesessen, in Erinnerungen versunken, wenn ihn nicht plötzlich ein Kopfkissen getroffen hätte.

Er schaute hoch und sah in Valas Gesicht. Einen Schmollmund ziehend, fixierte sie ihn. „Aha, der Herr Anthropologe ist mal wieder dabei, Studien zu treiben, richtig? Such dir endlich mal ein anderes Zielobjekt. Wie wäre es denn mit Mitchell und wie er das eingesperrt sein erträgt. Ein aktiver Mann in den den besten Jahren, der aber leider auch nicht jünger wird. Seine Joggingrunden werden immer kürzer und er braucht auch länger dazu.“

Daniel konnte nicht anders, er musste darüber schmunzeln, wie Vala sich dort drapierte. Oder wie nannte man das, wenn jemand sich auf einen Arm stützte und versuchte, trotz verschlafener Augen und verstrubbelter Haare, in welches sich mittlerweile mehr als eine Strähne Grau gemogelt hatte, eine gewisse Eleganz auszustrahlen. Er war zwar Linguist, aber irgendwie fiel ihm nichts Geistvolleres als ‚einladend‘ und ‚zum Anbeißen‘ ein‚ was er Vala aber bestimmt nicht sagen würde.

Als sie ein Lächeln aufsetzte und mit den Worten ‚Komm doch wieder ins Bett‘ einladend auf die Matratze klopfte, lächelte er zurück.
„Du willst also, dass ich zu dir komme, obwohl du mich gerade mit einem Kissen beworfen hast?“
„Ich wollte dich nur aus deinem Grübelmodus herausholen. Dann hast du immer so einen finsteren Gesichtsausdruck und das mag ich gar nicht.“ Dabei zog sie ihre Nase leicht kraus und Daniel dachte ‚Oho, sind wir wieder mal im Schmoll-Modus angekommen‘ ließ sich aber davon nicht einfangen.
„Vala Maldoran, du bist jetzt wie alt?“, er schaute nach oben, als würde er angestrengt rechnen. „Auf jeden Fall zu alt, um mit dieser ‚Kleines-Schmollendes-Mädchen-Tour‘ durchzukommen.“

Plopp - und schon flog ein zweites Kissen. Diesmal sah er es aber rechtzeitig kommen und fing es locker auf.
„Man fragt eine Dam....äh Frau nicht nach ihrem Alter!“ Hoheitsvoll warf sie den Kopf in den Nacken.
„Da hast du dich aber gerade noch mal gefangen, denn unter einer Dame stelle ich mir etwas anderes vor.“ Daniel stand auf, ging zu Vala hinüber und setzte sich zu ihr aufs Bett.

„Wieviel Uhr ist es eigentlich?“, fragte sie ihn, während sie sich weiter aufsetzte und sich an ihn schmiegte.
„Früh“, antwortete Daniel, „zu früh, um aufzustehen. Also mach mal ein bisschen Platz, sonst kann ich dir nicht Gesellschaft leisten.“
Während Vala zur Seite rutschte, stand Daniel noch einmal auf, um die Kissen zu holen. Als die beiden es sich dann gemütlich gemacht hatten, fragte Vala neugierig, worüber Daniel die ganze Zeit nachgedacht hatte.

‚Erwischt‘, dachte er und überlegte angestrengt, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommen könnte. Aber dann kam die Erlösung von Vala selber. „Ach egal, es wird wahrscheinlich doch wieder irgendein kniffliges, philosophisches Asgard-Problem gewesen sein, zumindest hast du danach ausgesehen. Mich dürftest du ja mittlerweile bis zum Erbrechen analysiert haben.“
Erleichtert atmete Daniel aus und versuchte Vala weiter abzulenken mit der Frage: „Sag mal, was hecken Sam und du eigentlich aus? Ihr steckt schon seit Tagen die Köpfe zusammen. Hoffentlich nicht irgendetwas Kitschiges zum Valentinstag oder wieder eine von deinen unzähligen Versuchen, eine Gameshow auf die Beine zu stellen, oder?“

„Hey, einer muss doch was gegen die magere Stimmung hier unternehmen“, dabei stupste sie ihm ihren Ellenbogen leicht in die Seite, bevor sich sich wieder eng an ihn kuschelte und fortfuhr: „So genau möchtest du es gar nicht wissen und außerdem versuche ich, Sam bei der Lösung der viel wichtigeren Probleme zu helfen, an denen sie arbeitet. Ob du es glaubst oder nicht...“

Während Vala weiterredete, fielen Daniel immer wieder die Augen zu und bevor er endgültig in den Schlaf versank, gingen ihm noch einmal ein paar Zeilen des Liedes durch den Kopf:


"She can kill with her smile,
she can wound with her eyes.
She can ruin your faith
with her casual lies.
And she only reveals,
what she wants you to see
She hides like a child
But she’s always a woman to me”


END
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