Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Rollentausch von SamVonSpinnweb

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Das ist meine erste FF und ich würde mich über Feedback riesig freuen. :-) Bitte sagt mir, ob ich weiterschreiben oder es lieber lassen soll. Viiieeelen Dank an Mo, Flo und meine Mum, die sich die Story als erstes zu Gemüte geführt haben und mir mit witzigen Ideen hier und da geholfen haben. Und ein gaaaaaanz dickes *KNUDDEL* für Sam89, Sam23 und Cassy fürs Betalesen und die nette Kritik. Thanx ;-)
Rollentausch


Als Daniel Jackson die Augen öffnete, war es dunkel.
Wo war er? Was war passiert? Wo war der Rest von SG-1?
Er wusste es nicht. Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass er jetzt eigentlich zusammen mit Sam, Jack und Teal´C in einer Missionsbesprechung mit General Hammond sitzen sollte. Und dass dieser Raum nicht das Besprechungszimmer war, das erkannte der junge Archäologe auch ohne seine Brille.

Vorsichtig tastete er mit seiner linken Hand den Boden ab, sie die Sehhilfe fand, die ihm aus irgendeinem unerfindlichen Grund von der Nase gefallen sein musste. Doch auch nachdem er sie wieder auf seinen rechtmäßigen Platz gesetzt hatte, konnte er nicht viel mehr erkennen, da sich in diesem Raum anscheinend keine aktive Lichtquelle befand.

Vorsichtig stand Daniel auf, immer darauf bedacht keinen zu großen Lärm zu machen. Solange er nicht genau wusste, wo er war, wollte er lieber niemanden auf sich aufmerksam machen. Soweit er es beurteilen konnte, war er nicht verletzt und auch seine Brille hatte keinen Schaden genommen.

Also, warum hatte er dann keine Ahnung, wie er an diesen merkwürdigen Ort geraten war? Wenn er hier weiter rumstehen würde, würde er es nie erfahren. Darum beschloss Daniel erstmal die nähere Umgebung zu erkunden.

Langsam tastete er sich mit nach vorne ausgestreckten Händen bis zu einer Wand vor.
Wenn er den kühlen, ebenmäßigen Beton der Gänge des SGC erwartet hatte, wurde er nun enttäuscht. Seine Finger ertasteten etwas, das sich wie ein Relief aus Metall anfühlte. Soetwas hatte er schon einmal gespürt, oder zumindest gesehen. Bilder von goldenen Schlangen, Augen und anderen ägyptisch aussehenden Schriftzeichen tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er musste sich in einem, von den Goa´Uld erbauten Gebäude befinden.

Diese Erkenntnis versetzte ihm einen kleinen Schock. Er befand sich also nicht nur in einer unbekannten, sondern sehr wahrscheinlich auch feindlichen Umgebung.
Daniel wünschte sich, dass Sam oder Jack bei ihm wären. Sie waren schließlich beim Militär und wussten, wie man in so einer Situation vorgehen musste. Auch Teal´C mit seinem umfassenden Wissen über die Goa´Uld wäre im Moment hilfreich gewesen.
Doch auch, wenn sich der zivile Wissenschaftler über die genaue Vorgehensweise nicht ganz sicher war, wusste er wohl, welches Ziel er dadurch erreichen musste.
Irgendwie musste er das Stargate erreichen, wo auch immer es sich auf diesem Planeten befinden mochte. Und dies sollte möglichst so geschehen, dass er keinem Goa´Uld oder Jaffa in die Hände fiel.
Er konnte sich schon lebhaft vorstellen, was sie dann mit ihm machen würden. Die Goa´Uld waren schließlich für ihre grausame Art bekannt und gegen Daniel Jackson hegten sie zudem einen besonderen Groll, da er das Sternentor entschlüsselt und schon mehrmals dazu beigetragen hatte, die Erde vor den Goa´Uld zu retten.

Da Daniel keine Lust hatte, sich auch nur eine Minute länger als nötig auf diesem Planeten aufzuhalten, machte er sich daran, den Mechanismus zu suchen, mit dem er die Tür des Raumes öffnen konnte.
Nach etwa 10 Minuten hatte er sie in der Form einer sich einkringelnden Schlange gefunden.
Als er die Schlange leicht nach rechts kippte, glitt dieTür , die ihn bisher vom Rest des Gebäudes getrennt hatte, mit einem leisen Zischen zur Seite.

Während Daniel vorsichtig den Kopf aus dem Raum streckte und sich auf dem Gang umsah, den die Tür freigegeben hatte, erblickte er etwas, das ihn stutzen ließ.
Neben dem Eingang des Raumes, in dem er sich zur Zeit noch befand, hing an der Wand ein Gerät, das hier nicht hinzugehören schien. Es war aus grauem Plastik und hatte einen Schlitz in der Mitte. Es erinnerte Daniel stark an die Geräte, die es an fast jeder Tür im SGC gab, und durch die man eine Karte ziehen musste, um sich Zutritt zu verschaffen.
Es war ihm rätselhaft, was so ein Gerät in einer Goa´Uld Einrichtung zu suchen hatte.

Nachdem er sich über diese Sache zu Ende gewundert hatte, machte er sich auf den Weg durch die labyrinthartigen Gänge. Hier schien eigentlich alles normal.
Er sah die Schriftzeichen an den Wänden, die Fackeln, die die Gänge erleuchteten, und die Säulen rechts und links, doch auf dem Boden waren sehr merkwürdige rote, grüne und gelbe Linien zu sehen.

Als Daniel gerade um eine Ecke biegen wollte, hörte er eine scharfe Stimme, die rief: ,, Halt! Bleiben Sie stehen! Sie sind umzingelt. Geben Sie sich zu erkennen!´´

Erleichtert drehte der Sprachwissenschaftler sich um, denn er vermutete, dass General Hammond ein Rettungsteam hergeschickt hatte, um ihn zurückzuholen. Doch als er sah, aus wessen Mund die Aufforderung stammte, klappte ihm erst einmal die Kinnlade herunter.
Im Gang positioniert standen drei Jaffa, die er als solche eigentlich nur durch das Zeichen auf ihrer Stirn und ihre Stabwaffen erkennen konnte. Sonst hatten sie nämlich herzlich wenig Ähnlichkeit mit den Jaffa, wie er sie sonst kannte. Sie trugen dunkelblaue Mützen, die Daniels Kollegen bei der Air Force normalerweise bei offiziellen Angelegenheiten trugen, grüne Uniformen, die ihnen nicht recht zu passen schienen, und schwarze Army Stiefel. Aus den Zeichen auf der Stirn der Jaffa konnte Daniel erkennen, dass sie Hathor dienten.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt: ausgeflippte Hathor-Jaffa, die einen auf Air Force machten!

,, Hey, Jungs, das ist jetzt wirklich unpassend...“, begann er, aber einer der Jaffa unterbrach ihn:
,, Sie haben das Recht zu schweigen. Sie sind festgenommen! Mitkommen!“
Da er im Moment nichts unternehmen konnte, trottete Daniel resignierend hinter dem ersten Jaffa her, gefolgt von den beiden anderen.

Während sie durch die Gänge gingen, versuchte Daniel sich ein wenig zu orientieren.
Riesig schien diese Einrichtung nicht zu sein.
Über den Planeten, auf dem er sich befand, konnte er allerdings nichts sagen, da es keine Fenster gab, durch die er hätte etwas sehen können. Weiter fiel ihm jedoch auf, dass alle Gänge und Türen ähnliche Bezeichnungen hatten, wie im SGC. Auf der Base hatte er diesen weißen Buchstaben und Zahlen nie besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, weil es dort ganz alltäglich war, aber hier, auf den für die Goa´Uld typischen, prunkvoll goldenen Wänden, wirkte es einfach total verrückt.

Als die vier um eine Ecke bogen, kamen sie in einen großen Raum - Hathors Thronsaal, wie Daniel sofort erkannte.

Und da saß sie auch schon auf einem schwarzen Chefsessel und blickte Daniel überrascht an. ,,Erstatten Sie Bericht!“, befahl sie dem Anführer der Jaffa.
,, Wir haben ihn gefunden, wie er sich in Korridor C-19 herumgetrieben hat. Es scheint aber niemand mit ihm gekommen zu sein. Wir nehmen an, er war allein.“, antwortete der Jaffa.

Daniel sah sich im Thronsaal um. Auch hier schien es keine Chance zu Flucht zu geben.
Die zwei Jaffa, die hinter ihm gegangen waren, bewachten die Tür und rechts und links von Hathors Chefsessel-Thron standen noch einmal jeweils drei Jaffa in den falsch zusammengesetzten Air Force Uniformen.
Einer dieser Jaffa, der Daniel merkwürdigerweise an Jack O´Neill erinnerte, begann:
,, Und, General? Was machen wir mit ihm? Wir könnten ihn doch Stiefel putzen lassen, bis er uns den Iris-Code der Tauri verrät.“
Hathor schien das überhaupt nicht lustig zu finden und entgegnete in ernstem Ton:
,, So gerne ich das auch tun würde, Colonel, aber er ist ein Kriegsgefangener. Und als solcher hat er gewisse Rechte.“
Daniel atmete erleichtert aus, weil er dem Gestank der Stiefel entgangen war, während der Jaffa-Colonel genervt sagte: ,, Oh, for crying out loud!“
Von der anderen Seite des Throns warf ein Jaffa-Major ein: ,, Bei allem Respekt, Madame, aber sollten wir nicht Anubis um eine Sondergenehmigung in diesem Fall bitten? Dieser Tauri könnte uns die entscheidenden Informationen für einen Sieg liefern.“ .
,, Das ist korrekt.“, bestätigte ein anderer Jaffa neben ihm.

,, OK“, willigte Hathor ein, ,, schließlich habe ich nicht umsonst meine Verbindungen.“ , und sie winkte zu einer anderen Ecke des Raumes.
Daniel blickte ebenfalls in diese Richtung.
Dort stand ein Jaffa, der eine rote Hose und einen roten Pullover trug und auf dem Kopf eine Mütze hatte, die Daniel stark an einen Telefonhörer erinnerte. Die Mütze war natürlich auch rot. Der Jaffa kam sofort vor Hathors Chefsessel-Thron gerannt und fragte:
„ Was für eine Nachricht soll ich Anubis überbringen?“.
,, Sag ihm, dass wir einen der Tauri gefangen haben. Wir benötigen eine Sondergenehmigung
F-23 um mehr Informationen aus ihm herauszubekommen.“

Sobald Hathor diesen Befehl gegeben hatte, flitzte der rote Jaffa los und aus einer Hintertür des Raumes hinaus.

„Bringt diesen Tauri solange in eins der VIP-Gästequartiere.“, ordnete General Hathor weiter an. Und so wurde der Archäologe von den gleichen drei Jaffa wie vorher wieder durch sämtliche Gänge geschleppt bis zu einem der Gästequartiere.

Hier fand er in einem der Schränke ein Schachspiel und ein Kartenspiel, jedoch beide ohne Anleitung. Die Goa´Uld schienen wohl noch nicht dahintergestiegen zu sein, was für einen Nutzen diese Gegenstände bringen sollten.
Aber was war hier überhaupt los? Daniel verstand es nicht. Kurz dachte er daran, dass SG-1 ihm vielleicht einen Streich spielen wollte, aber das schien ihm dann doch wenig wahrscheinlich. Aber was sollte es für einen Zweck haben, dass die Goa´Uld sich wie seine Kollegen beim Militär verhielten?
Daniel kam zu dem Schluss, dass es gar keinen Zweck hatte.

Plötzlich klopfte es an der Tür des Quartiers und Hathor persönlich trat ein, gefolgt von vier Jaffa.
Daniel sprang auf.
„Bleiben Sie ruhig sitzen, guter Mann.“, seuselte Hathor, „ Sie müssen sich ihre Kraft für morgen aufsparen.“. Sie blickte Daniel mit einem verächtlichen Blick an und verkündete dann:
„Laut Anubis und eines Beschlusses unserer derzeitigen Regierung sind Sie ein Kriegsgefangener mit eingeschränkten Rechten.“.
„ Wa... was? ...“, begann Daniel, doch Hathor überhörte ihn und sprach gnadenlos weiter: „Finden Sie sich morgen früh um 0500 im Stargate-Raum ein. Dort wartet eine Aufgabe auf Sie.“. Nach diesen Worten drehte General Hathor sich abrupt um.
Daniel sah gerade noch ihre unmodischen roten Haare, die sich total mit dem dunkelblau der SGC Ausgehuniform bissen, dann war sie auch schon verschwunden.

0500?, dachte Daniel, na hoffentlich gibt´s Kaffe!.
Er entschied, dass es schon spät war und legte sich auf das Bett, das genauso ungemütlich war, wie die Dinger, die im SGC ungerechterweise als Betten bezeichnet wurden.

<<GUUUUUTEN MOOOOOOORGEN!!!!>> ,plärrte Hathors verzerrte Stimme aus den Lautsprechern, << DAS MOTTO FÜR DIESEN TAG LAUTET: NUR EIN TOTER TAURI IST EIN GUTER TAURI>>.

Daniel fuhr zu Tode erschreckt aus einem Traum auf, der etwas mit einem einsamen Palmenstrand, Doctor Fraiser und ein paar anderen Sachen zu tun gehabt hatte, die hier lieber nicht genannt werden sollen.
Zugegeben, auf solch eine Weise war der Archäologe noch nie geweckt worden, dennoch wusste er es nicht besonders zu schätzen, besonders, weil Janet gerade dabei gewesen war ihm etwas äußerst Wichtiges zu sagen.
Aber immerhin war es besser als von dem nervigen Geplärre der Sirene bei einer unplanmäßigen Aktivierung des Stargates von außerhalb aufgeweckt zu werden, fand Daniel.

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass er in der SGC Uniform viel besser aussah, als die Jaffa, machte er sich mürrisch auf den Weg zum Stargate-Raum.
Doch gerade, als er die Tür des Quartiers aufmachen wollte, fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, wo sich in dieser Einrichtung das Stargate befand.
Da seine Hand nun schon einmal auf der Klinke war, machte er die Tür schließlich doch auf und sah sich plötzlich einem Aufzug gegenüber.
Er stieg ein und drückte auf den Knopf für Sub-Level 28.
Na, wenn es diese Ebene schon gab, würde sich dort mit größter Wahrscheinlichkeit auch das Stargate finden lassen.

Unten angekommen sah Daniel seine Vermutung bestätigt. Es warteten zwei Jaffa auf ihn und hinter ihnen stand das Stargate.
„Hier!“, sagte der Jaffa, der Daniel am nächsten stand, und drückte ihm einen Putzeimer und einen Schrubber in die Hand,
„Um 0700 soll das Tor blitzen und glänzen. Wir erwarten hohen Besuch.“.
Dann stieß er Daniel auf das Stargate zu und der wäre beinahe auf der Gaterampe gestolpert und hätte das Putzwasser, angereichert mit Mr Proppers Allzweckreiniger, über Chevron 6 verschüttet.

Da sah Daniel seine Chance gekommen, denn mit Putzutensilien, besonders mit dem Schrubber, kannte er sich hervorragend aus. Im Cheyenne Mountain Complex hatte er nämlich mit Teal´C den Umgang mit einer Stabwaffe trainiert. Nur hatte Teal´C Daniel aus Gründen, die der junge Sprachwissenschaftler nicht verstand, nie die echte Stabwaffe überlassen und ihm immer einen Schrubber gegeben.

Als die beiden Jaffa, die in ihm keine große Gefahr sahen, für einen Augenblick nicht aufpassten, schlug Daniel zu.
„Haa-jaa!“, mit zwei präzise gesetzten Schlägen machte er die Jaffa kampfunfähig. Dann hastete er zum DHD und gab die, ihm gut bekannte, Kombination von Symbolen ein.
Während er das tat, rappelte sich einer der Jaffa auf und stieß mit letzter Kraft hervor:
„Chevron 1 aktiviert, Chevron 2 aktiviert ... Wurmloch etabliert.“.
Daraufhin brach er endgültig KO zusammen.
„Wenigstens sind sie höflich.“, kommentierte Daniel und machte einen Schritt in den blau schimmernden Ereignishorizont hinein.

Doch während es weiß und blau um ihn herumwirbelte, traf es ihn wie ein Schlag: Die Iris! Er hatte keinen Iris-Code eingegeben!
Daniel versuchte sich im Ereignishorizont umzudrehen, versuchte gegen den Strom zurück zu schwimmen, aber es war unmöglich.

Zwei Sekunden später stellte sich heraus, dass es auch unnötig gewesen war. Mit einem WUUSSHHH wurde das Stargate im Cheyenne Berg aktiviert und Daniel trat wild mit den Armen rudernd heraus.

Begrüßt wurde er von General Hammond und SG-1, die mal wieder von ihren Tätigkeiten aufgesprungen und in den Torraum gehastet sein mussten.
„Wa... was ist passiert?“, fragten Daniel und Sam gleichzeitig.
Doch Daniel stand erst einmal nur auf der Rampe, das Stargate beruhigend, unschuldig und unbeteiligt schimmernd in seinem Rücken.
Er konnte es nicht glauben und blickte sich fassungslos im Torraum um. Zuerst dachte er, er wäre vielleicht in einer äußerst komischen parallelen Realität gelandet, aber er war ja noch nicht einmal in die Nähe eines Quantenspiegels gekommen.
An allen Ecken und Enden war der Torraum mit ägyptischen Ornamenten aus Gold verziert. Sogar die Rampe, auf der er noch immer ziemlich verwirrt stand, war aus Gold, und einige Edelsteine, vorzugsweise rote und orangene, waren darin eingelassen.

Der nächste Schock war sein Team, das ihn nun schon ein wenig misstrauisch ansah.
Alle, sogar Sam, trugen metallene Kappen auf dem Kopf, die sonst immer die Jaffa trugen. Weiterhin trugen sie die Kettenrüstungen der Jaffa, in denen eigentlich nur Teal´C eine einigermaßen gute, jedoch mittlerweile ungewohnte und etwas Furcht einflößende Figur machte. Doch das erschreckendste war der General. Er trug ein Outfit aus goldener Seide, das entschieden zu viel Haut entblößte, und war behängt mit bunten Edelsteinen. Dazu trug er einen Umhang aus schwarzem Samt, der mit goldenen Mustern durchwebt und bestickt war.

„Wo warts du, Dan´jel?“, fragte er, „Du hättest bei den Goa´Uld-Übersetzungen helfen sollen.“. „Ich...ich...“, stotterte Daniel, „was ist denn hier passiert?“
Jack trat vor und einen Schritt auf Daniel zu.
„Beantworte lieber die Frage unserer Königin,“, sagte er, „oder willst du ihren Zorn zu spüren bekommen?“.
Daniel war verzweifelt. Als er es geschafft hatte von diesem verrückten Goa´Uld Planeten zu entkommen, hatte er gehofft, dass jetzt alles wieder normal sein würde. Aber hier im SGC schien die Welt immer noch Kopf zu stehen.
„We...welche Königin? Was ist hier los, Jack? Wenn ihr mir einen Streich spielen wollt, ist es euch gelungen, aber seid jetzt endlich wieder normal!“, schrie er.

Jack blickte erst einen Moment verwirrt drein, dann nahm er seine Waffe und richtete sie auf Daniel.
„Wir haben keine Zeit für so etwas. Natürlich meine ich Hammond von Texas, unsere Königin, unsere Göttin! Und jetzt sag, woher du gerade kommst.“.
„Schon gut. Schon gut!“, antwortete Daniel und hob beschwichtigend die Hände, „I...ich komme von einem Goa´Uld Planeten, auf dem Hathor zur Zeit das Sagen hat. Ich weiß selbst nicht, wie ich dorthin gekommen bin. Das...das hört sich jetzt bestimmt komisch an, aber ihr müsst mir glauben!“.
„Er scheint verwirrt zu sein.“, stellte Teal´C trocken fest.
„Vielleicht wurde er von den Goa´Uld manipuliert.“, vermutete Sam, „Er nannte dich General, meine Gebieterin.“
Königin Hammond entschied: „Wir werden uns später damit befassen. Bringt ihn zuerst auf die Krankenstation. Dort soll man ihn untersuchen. In einer Stunde treffen wir uns im Besprechungsraum.“
Auf das übliche <Wegtreten!> wartete Daniel vergeblich.
Er wurde einfach von Jack und Teal´C aus dem Torraum in Richtung Krankenstation geschoben, während Sam zusammen mit Seargent Siler dem “General“ mit ihren Einsatzberichten Luft zufächelte und sich in Richtung von Hammonds Büro aufmachten.

Nachdem Daniel 40 langweilige Minuten auf der Krankenstation verbracht hatte, hatte er noch etwas Zeit und er ging in sein Zimmer.
Dort schien alles, abgesehen von den fröhlich knisternden Fackeln an den Wänden, normal zu sein.
Er setzte sich an den Tisch, auf dem sich Berge von hastig beschriebenem Papier türmten, und legte den Kopf in die Hände.
Wenn das alles wirklich kein Streich à la O´Neill mit ein bisschen Jaffa Humor war, wo war er dann bloß schon wieder reingeraten? Und warum traf es immer ihn? Er fragte sich, ob die anderen aus seinem Team so etwas auch erlebten, ihm aber immer nur verschwiegen.
Nein, entschied er dann, Jack war viel zu leicht auf die Palme zu bringen und viel zu mitteilungsfreudig um solch verrückte Begebenheiten für sich zu behalten.

Als Daniel das nächste Mal auf die Uhr blickte, die auf einem Regal über seinem Schreibtisch stand, hatte er noch genau 3 Minuten Zeit um ins Besprechungszimmer zu gehen.
Also machte er sich schnell auf den Weg.

Um eine Ecke biegend traf er auf Jack, der in seiner Jaffa-Rüstung dahinstapfte.
„Oh,Colonel! Ich war gerade auf dem Weg zum Besprechungszimmer.
Und ich hab noch eine klitzekleine Bitte. Könnt ihr euch nicht endlich wieder etwas Airforce-mäßiger benehmen? Was soll dieser ganze Goldkram und die Fackeln in den Gängen?“.

Jack sah Daniel direkt in die Augen: „Also, hör mal, Dan´jel Boy! Ich glaube wirklich, du hast etwas zu viel Zeit bei den Goa´Uld verbracht. Warum nennst du mich immer Colonel? Hä?
Und möchtest du nicht langsam mal diese Goa´Uld Klamotten ausziehen?“, er deutete auf Daniels grüne Army Kleidung.
„Ehh ... nein danke.“, erwiderte Daniel, als sie vor der Tür zum Besprechungsraum angekommen waren, „Ich behalte sie lieber an.“.
„Wissenschaftler!“, seufzte Jack.

Im Besprechungsraum warteten bereits Hammond, Sam und Teal´C auf sie.
Königin Hammond saß mit einem anderen, aber ebenso betörenden Outfit aus roter Seide auf einem Thron, der Hathor bestimmt sehr gut gefallen hätte.
Die anderen hatten keine Sitzgelegenheiten und standen um den Tisch herum, der erschreckend viel Ähnlichkeit mit einem Sarkophag hatte.

„Also, Dan´jel,“, begann Hammond von Texas, „Wir erwarten eine Erklärung von dir, warum du heute Morgen durch das Chaapa´ai gekommen bist.“.
„General,...“, setzte Daniel an, wurde aber von Sam unterbrochen, die sagte:
„Göttin, oder Gebieterin, falls du dir das nicht merken kannst, Zivi! Ich glaube, er wurde bei den Goa´Uld einer Gehirnwäsche unterzogen.“.
„Das ist nicht korrekt.“, bemerkte Teal´C, „Bei der Untersuchung konnte Doctor Fraiser nichts dergleichen feststellen.“.
„Schweigt!“, mischte sich Hammond ein, „Wir werden es nicht dulden, wenn du uns mit Goa´Uld Titeln anredest, Dan´jel. Hüte dich davor diesen Fehler zu wiederholen! Und nun erzähl endlich!“.

Daniel schluckte einmal, stellte sich dann zu den anderen an den Tisch und fing an zu berichten: „Mei...meine Gebieterin, ich war... ich war auf einem Planeten, der von Hathor befehligt wird.
I ... ich weiß nicht, wie ich dorthin gekommen bin. Fest steht, dass sie dort einige Jaffa um sich geschart hat und dass sie uns wahrscheinlich angreifen wird. Ich konnte fliehen, indem ich ...“.

Doch Daniel würde seinen Bericht nie zu Ende bringen können, denn in diesem Augenblick ging die Alarmsirene los.
<<UNPLANMÄßIGE AKTIVIERUNG VON AUßERHALB. UNSERE GÖTTIN WIRD IN DEN KONTROLLRAUM GEBETEN>> tönte es aus den Lautsprechern.

Hammond sprang auf und seine Augen fingen an zu glühen: „Wer wagt es?“, schrie er,
„Mein erster Primus wird sich sofort darum kümmern.“.
Daraufhin sprang Jack auf und lief an die Tür. „Tauri, Kree! Chaapa´ai!”, befahl er seinem Team. Sam und Teal´C liefen sofort ihm nach in Richtung Stargateraum und zückten ihre Zat-Waffen.

Daniel wollte ihnen ebenfalls nachrennen, aber Hammond hielt ihn auf. „Dan´jel, das ist eine Aufgabe für Krieger.“, erklärte er, „Du bist nur ein ziviler Wissenschaftler. Und da wir leider im Moment niemanden in der Forschung gebrauchen können, wirst du ab jetzt in der Kantine für unser leibliches Wohl sorgen.“.
Daniel wagte nicht mehr zu protestieren, da er nicht wusste, wie weit Hammond in seiner jetzigen Verfassung gehen würde, wenn er ihm widersprach. Also machte er sich ohne große Eile auf zur Kantine, während Hammond mit wehendem Umhang dem Kontrollraum zueilte.

5 Minuten später war Daniel in einem Hinterzimmer der Kantine damit beschäftigt sich eine Schürze umzubinden, auf der glücklicherweise nicht <THE NEW GUY> stand.
Überhaupt hatte er der Schürze erst zugestimmt, nachdem er eine für ihn überaus schmerzvolle Auseinandersetzung mit der Kantinenchefin gehabt hatte, deren Platz wohl eher in einem SG-Marine-Team gewesen wäre.
Weitere 5 Minuten später stand er hinter der Theke und wartete darauf, dass die kaffeesüchtige Janet vorbeikam um sich ihr Lieblingsgetränk abzuholen.

Kurz darauf hörte er auch schon Schritte auf dem Gang und knöpfte voll freudiger Erwartung den obersten Knopf seines Hemdes auf und versuchte sein bestes Zahnpasta-Werbungs-Lächeln. Dieses Lächeln wich aber sofort einem verlegenen Gesichtsausdruck, als er sah, wer da durch die Tür gestöckelt kam.
Es war ihre Majestät Königin Hammond von Texas.
Es war offensichtlich nur ein falscher Alarm vom Stargateraum gewesen und Hammond musste sich nach der ganzen Aufregung und Anstrengung erst einmal die verlorenen Kalorien wieder zuführen.

„Meine Königin, ...“, begann Daniel und knöpfte sich dabei schnell wieder den offen stehenden Knopf zu, „was darf es denn sein?“.
Das Zahnpasta-Lächeln fand seinen Weg zurück auf Daniels Gesicht.
„Wir möchten eine Extra Portion blauen Wackelpudding, aber bitte ohne Sahne. Ohh, dieser Seidendress wird auch jeden Tag enger!“, meinte Hammond und zupfte an einer roten Seidenfalte herum.

Daniel beugte sich runter zu der Kiste, in der der Wackelpudding lagerte und wollte einen blauen greifen, als er bemerkte, dass sich in der Kiste nur noch rote und grüne befanden.
`Ein toller Anfang meiner Zivi-Kantinen-Karriere´, dachte er.
Und wieder hervorkommend sagte er: „Tut mir leid. Keiner mehr da.“.

„Was?“, brauste Hammond auf, „Du hast dafür zu sorgen, dass deine Königin zu jeder Zeit zufriedengestellt wird.! Was fällt dir eigentlich ein?“.
„Nehmen Sie sich doch einen roten. Der sieht heute wirklich lecker aus.“, versuchte Daniel seine aufgebrachte Gebieterin zu besänftigen, doch ohne Erfolg.
„Jetzt wirst du auch noch frech!“, stieß Hammond hervor und seine Augen begannen zu glühen. Jetzt reichte es Daniel. Er hatte keine Lust mehr dieses Spiel mitzuspielen und versuchte sich zu rechtfertigen:
„Bei allem Respekt, Sir, es ist nun wirklich nicht meine Schuld, dass wir keinen blauen Wackelpudding mehr haben.
General, jetzt halten sie mal die Luft an, falls Sie das in diesem albernen Seidenkleid nicht sowieso die ganze Zeit schon tun. Ich kündige!“.

Es wurde in der Kantine immer heller und heller und Daniel stellte mit Erschrecken fest, dass das von den Augen des Generals kam.
Er brachte ein Augenglühen zustande, auf das sogar Hathor neidisch gewesen wäre.
„Wir haben gesagt, du sollst uns nie wieder mit einem Titel der Goa´Uld anreden! Für diese Anmaßung wirst du büßen!“, stieß er mit ungewöhnlich tiefer Stimme hervor und zückte eine Handspange.

Daniel hatte keine Möglichkeit auszuweichen und wurde mit voller Wucht getroffen. Plötzlich war alles dunkel vor seinen Augen.

Er wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, aber irgendwann hörte er eine leise Stimme.
„Doktor Jackson? Doktor Jackson!“. Der Archäologe blickte auf und sah in die besorgten Augen des Generals, der, was sehr angenehm fürs Auge war, wieder mit hellblauem Hemd und dunkelblauer Hose bekleidet war.
„Alles OK mit ihnen, Doktor Jackson?“, fragte er, „Sie sind doch nicht etwa während der Besprechung eingeschlafen?“.
Daniel sah sich ziemlich verwirrt im Besprechungsraum um, in dem auch SG-1 in absolut normaler Kleidung saß.
Dann bedachte er Hammond mit einem liebevollen Blick und entgegnete: „Aber nicht doch, meine Königin!“.


ENDE
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.