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Never thought seeing you again von Niddelru

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Vorwort



Staffel: kurz nach der Doppelfolge `Helden` und `Die verlorene Stadt`

Anmerkungen: Alsoooo, bei mir stirbt Janet nicht, sondern Jack aber auch in einem anderem Zusammenhang. Ach und habe ich fast vergessen, ich bitte um Feedback, da ich wissen möchte ob ich noch einen zweiten Teil schreiben soll...!
Never thought seeing you again


Übergang

Blut überall war Blut. Ihre Hände, ihre Jacke, ihre Hose, alles war getränkt von seinem Blut. Doch es war ihr egal. Sie kniete neben ihm im Staub. Das Feuergefecht war einer bedrückenden Stille gewichen.
„Sa..., Sam?“, keuchte er. Vorsichtig, um ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, zog sie ihn näher an sich und stützte seinen Kopf mit ihrem Arm.
„Psst, nicht reden, Sie schaffen das Sir. Sparen sie ihre Kräfte.“ Ihre Stimme zitterte und die sonst so lebhaft blauen Augen waren nun schwarz, mit Tränen gefüllt.
Sie spürte, wie seine Haut an Temperatur verlor. Die Farbe wich langsam aus seinem Gesicht und er atmete nur noch stoßweise.
„Wir... wissen... es... besser... Sammy!“, stieß er hervor, während Blut aus seinem Mundwinkel trat. Sie wusste was das bedeutete. Zärtlich strich sie ihm durch die schon gräulichen Haare, welche vom Staub und Blut verkrustet waren.
„Kalt...!“
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie zog ihn noch enger an sich, um ihn wissen zu lassen dass sie bei ihm war.
„Lass mich nicht alleine Jack!“, brachte sie mit tränenerstickter Stimme hervor. „Bleib bei mir.“
Schwerfällig drehte er seinen Kopf um ihr noch einmal in die Augen schauen zu können. Seine Lippen formten lautlose Worte. Schnell beugte sie sich zu ihm hinunter, legte ihr Ohr an seinen Mund.
„Immer... liebe dich...“
„Ich dich auch, Jack“.
Die Worte die seine Lippen verließen, waren gerade laut genug, dass sie sie verstehen konnte.
„Immer... bei dir.“
Das letzte was Colonel O`Neill sah bevor die ewige Dunkelheit ihn umschloss, war Sams tränenüberströmtes Gesicht, mit vor Angst weit aufgerissenen Augen die ihn verzweifelnd, bittend anschauten.
Seine Glieder erschlafften und er schloss seine Augen. Der Atem wich aus ihm.
Teal`c und Daniel, die gerade erst die beiden gefunden hatten schauten diesem Trauerspiel wortlos zu. Daniels Augen waren feucht und auch Teal`c war schwer getroffen.

Sam wippte vor und zurück, den Colonel an ihre Brust gepresst. Sie konnte es nicht fassen, wollte es nicht glauben, nicht wahrhaben. Weinkrämpfe schüttelten ihren Körper und die Tränen lösten den Staub aus seinem verkrusteten Haar. Warum er? Warum nicht sie? Warum verdammt nochmal nicht sie?
Die Fassungslosigkeit wich der Wut und Verzweiflung. Was sollte sie ohne ihn machen? Um ihn drehte sich ihr Leben, er war ihr Leben. Ohne ihn war sie nichts, nur eine leere Hülle. Verzweifelt küsste sie seine Wange, seine Stirn. Doch es brachte nichts, er war tot.

Daniel wollte Sam etwas Zeit geben und zog sich etwas zurück. Teal`c folgte ihm. Was war geschehen? Jack ist tot. Dieser eine Satz, so unmissverständlich und doch so schwer zu begreifen. Er würde nie wieder sein Team mit seinem Zynismus und Sarkasmus zur Weißglut bringen. Würde nie wieder schlechtgelaunt alle anmachen. Würde nie wieder leben. Er schluckte. Die Bedeutung dieser kleinen drei Worte wollten nicht zu ihm durchdringen. Zögernd ging er zu Sam. Eine Hand an seiner Schulter hielt ihn jedoch zurück und ließ ihn seiner Bewegung inne halten.
„Dr. Jackson, Major Carter braucht sicher noch eine Weile.“
Er drehte sich nicht um, seinen Blick starr auf Sam gerichtet, die den Colonel immer noch fest umklammerte.
„Nein, wir gehen zu ihr!“
Sanft löste sich Teal´cs Griff um seine Schulter und gab ihn frei. Er setzte seinen Weg fort, bis er direkt hinter Sam stand, die ihn überhaupt nicht wahrnahm. Sie zitterte am ganzen Körper. Behutsam legte er eine Hand auf ihre Schulter.
„Sam... wir sollten gehen!“, er wagte es sich nicht laut zu sprechen. Sie zeigte keine Reaktion. Er kniete sich vor sie und fasste sie an beiden Schultern.
„Sam, wir müssen los“, brachte er mit schwankender Stimme diesmal lauter hervor. Schwerfällig hob sie ihren Kopf und schaute ihn an. Die Tränen rannen noch immer ihre Wangen hinunter und ihre leeren, ausdruckslosen Augen trafen die seinen. Sie nickte zögerlich. Daniel zog sie vorsichtig auf die Beine, weg von ihm.
Ihre Beine zitterten wie Pudding und nur mit Daniels Hilfe hatte sie das Gate erreichen können. Sie konnte den Anblick des schlaffen Körpers, der leblos über Teal´cs Schulter lag, nicht länger ertragen und wendete ihren Blick ab. Sie hörte, wie die Chevrons einrasteten und sich das Wurmloch aufbaute. Schweren Herzens ging sie hindurch. Zuhause erwartete sie wie immer General Hammond, der das Team, was davon noch übrig war, fragend anschaute.

******

Er war gerade in einer Einsatzbesprechung mit SG-3, als die Sirenen erklangen. Der General schaute in die Runde.
„Entschuldigen Sie mich bitte!“ Mit diesen Worten eilte er aus dem großen Raum und stellte sich an das große Fenster, eine Etage tiefer.
„Empfangen wir einen Iriscode?“
„Nein... doch Sir! Es ist SG-1!“
„Iris öffnen“, sagte er schnell, woraufhin sich der silberne Stahl schabend beiseite schob und drei Personen durch das Gate traten. Hammond konnte nicht glauben, was er sah. Sein Major war blutverschmiert und des Colonels lebloser Körper lag bei Teal`c über der Schulter. Er ließ sofort Dr. Fraiser rufen, bevor er in den Gateraum hastete.
„Major, das war doch eine Routinemission. Was ist passiert?“
„Sir, ich bitte um Erlaubnis wegtreten zu dürfen.“ Sams Augen füllten sich wieder mit Tränen und nur mit der seit Jahren antrainierten Disziplin konnte sie sie unterdrücken.
„Erlaubnis erteilt, aber melden Sie sich vorher auf der Krankenstation!“
Der General blickte seinen Major mitfühlend an und wollte den Raum verlassen. Doch als Major Carter die Rampe hinuntertrat, sackte sie in sich zusammen. Daniel konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den Boden aufschlug. General Hammonds Augen weiteten sich geschockt.
Die Stahltür glitt auf und Dr. Fraiser eilte mit zwei Sanitätern in den Torraum. Major Carter wurde auf die Trage gehoben und auch sogleich in die Krankenstation gebracht. Bei dem kalten Körper des Colonels jedoch blieb sie hocken und hielt inne. Widerwillig prüfte sie seinen Puls und erfuhr nur was sie bereits wusste. Der General schaute sie fragend an. Ein leichtes Kopfschütteln, mehr brauchte er nicht.
„General, der Colonel ist tot.“
„SG-1 oder der Rest davon, wegtreten“ wandte er sich mit trauriger Stimme an Daniel und Teal`c, die ziemlich verloren auf der Rampe standen, das Geschehene stumm betrachtet hatten und nun schweigend den Raum verließen.
„Teal`c, könnten Sie ... ach ist gut. Ich muss sowieso zu Sam. Ihr kann ich noch helfen.“
Die letzten Worte waren nur ein Flüstern, bevor Janet, an Daniel und Teal`c, die in der Tür stehen geblieben waren, vorbeieilte. Das letzte was sie sahen, bevor sie sich zu den Duschen aufmachten, waren zwei Sanitäter, die den Colonel auf einer Trage abtransportierten.

******
Ohne Erinnerung


Eine Woche später:

Schwarz. Piepen. Sie wusste wo sie war. Allerdings nicht warum. Langsam öffnete sie ihre Augen. Das grelle Neonlicht reizte ihre Augen. Was war geschehen? Sie wusste es nicht. Verletzungen hatte sie anscheinend keine. Und doch schien ihr Herz zu zerreißen. Eine kleine Frau kam mit weißem wehendem Kittel kam auf ihr Bett zu. Ihre Augen waren rot gerädert und ihre Frisur wild zerzaust.
„Hey Sam, wie geht’s dir?“
Traurige Augen blickten sie an, die sie anscheinend kannten. Es durchfuhr sie wie ein Blitz. Wer war sie? Hieß sie Sam? Wer war die Frau vor ihr?
Verwirrt blickte sie die Ärztin an.
„Wer ist Sam?“
Nun schaute Janet überrascht drein.
„Du bist Sam. Samantha Carter, Major der US. Air Force. Weißt du wer ich bin?“
Gequält schaute sie das ihr bekannte und fremde Gesicht an.
„Nein. Ich kann mich nicht erinnern.“
„Nun gut, schlaf lieber noch etwas, das wird dir gut tun. Brauchst du Schlafmittel?“
„Nein, ich bin erschöpft genug.“
Mit diesen Worten drehte Sam sich um und schloss die Augen. Schon nach ein paar Minuten war ihr Atem regelmäßig, was Janet, die die ganze Zeit über an dem Bett ihrer Freundin stehen blieb, erleichtert feststellte.
Ein lautes seufzen entfuhr ihr. Es ist wahrscheinlich besser ohne Erinnerung für sie momentan, sagte Janet sich. Sie würde ansonsten zerbrechen. Der Colonel und sie hatten schon immer eine besondere Verbindung zueinander gehabt, ja es hieß sogar, die beiden wären ein Paar gewesen, was sie als Sams gute Freundin natürlich besser wusste. Sie wollte gar nicht daran denken was passiert, wenn Sam sich wieder voll erinnern kann. Mit diesen Gedanken, machte sie noch schnell ein paar Notizen auf ihr Krankenblatt und begab sich zum Büro des Generals. Sie begegnete kaum jemandem auf den Fluren des SGCs was an Wochenenden auch nicht selten war, da nur das wichtigste Personal hier blieb.
Sie klopfte kurz und trat ein.
„Dr. Fraiser, wie geht’s Major Carter?“
Janet schloss die Tür. Der General sah bleich und erschöpft aus. Kein Wunder bei der Tatsache, dass gerade ein guter Freund gestorben ist.
„Genau deshalb bin ich hier. Major Carter war gerade kurz wach.“ Ein dankbares Seufzen entglitt ihrem gegenüber, doch als er die ernste Miene seines Doktors sah, wurde er misstrauisch.
„Da ist doch noch etwas, oder?“
„Ja Sir. Anscheinend hat sie ihr Gedächtnis verloren.“
Seine Stirn legte sich in Falten.
„Können Sie sich das erklären Doktor“
„Ja, Sir. Wahrscheinlich hängt es mit dem von ihr erlittenem Schock zusammen, der durch Colonel O´Neills Tod ausgelöst wurde. Sie schützt sich praktisch selbst vor ihren Erinnerungen, indem ihr Gehirn diese blockiert.“
„Aber ansonsten geht es ihr gut?“
„Ja Sir, Major Carter ist ansonsten körperlich völlig ok. Ich könnte sie praktisch morgen wieder entlassen. “
„Tun Sie das Doktor. Wegtreten.“
So schnell wie sie das Büro betreten hatte, so schnell verließ sie es nun auch wieder und machte sich auf in die Cafeteria. Ein Kaffee würde ihr jetzt bestimmt gut tun.

Daniel konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Selbst wenn er es gewollt hätte, wären die schrecklichen Bilder, die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen, nicht verschwunden.
Immer wieder sah er die gleichen Bilder. Sam, die in Jacks Blutlache kniete, wie sie in seinen Armen zusammensackte und... ja das schlimmste aller Bilder: Wie sein Freund langsam starb, getötet von einem Jaffa. Genauso wie seine Frau. Verdammt. Wie viel sollte er noch verlieren, bevor sie Ruhe hatten, bevor die Goa´uld ausgelöscht waren?
Sein Blick fiel auf seinen Radiowecker, der auf seinem Nachttisch stand und nun schon 0800 anzeigte, doch er wollte nicht aufstehen. General Hammond hatte sie nach einem Check in unbestimmten Urlaub geschickt, mit der Bitte, sich solange hier aufzuhalten, bis Major Carter wieder zu Bewusstsein kam. Wo sollte er denn bitte hin?
Nach Hause, wo ihn die Einsamkeit und danach auch das Nachdenken und die Erinnerungen einholen würden? Zu seinem Freund gehen und sich seine Schmerzen von der Seele reden konnte er auch nicht, weil niemand mehr da war, der ihm zuhören würde. Und Sam...?
Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er hatte keine Lust auf Besucher, doch zu seiner eigenen Verwunderung bat er den Besucher hinein.
Ein junger Offizier trat ein. Offenbar erschrocken über seinen Zustand blickte er zu Boden.
„General Hammond lässt Sie rufen. Um 0900 findet eine Besprechung statt.“
Daniel seufzte und der Ärger über die Störung war wie weggeblasen.
„Ok, danke.“
Schnellen Schritte eilte der junge Mann wieder aus seinem Quartier. Verübeln konnte er es ihm nicht. Stinken tat er zwar nicht, aber dafür hatte er sich bestimmt eine Woche nicht mehr rasiert. Seit Missionsaufbruch.
Daniel machte sich auf den Weg zu den Waschräumen. Eine heiße Dusche würde ihm jetzt sicherlich gut tun.
Seine Kleidung stopfte er achtlos in irgendeinen Spint. Die Kälte der Kacheln unter seinen nackten Füßen ließ ihn erschauern. Heißes Wasser rann seinen Körper hinab, doch vermochte es nicht seine innere Kälte zu vertreiben. Erst jetzt bemerkte er, dass er seine Brille noch trug. Es war egal. Er stellte das Wasser ab, trocknete sich schnell ab und schlüpfte in seine Uniform. Ein kurzer Blick auf seine Uhr ließ ihn spurten.

Der Besprechungsraum war von vier Personen gefüllt. Als auch endlich Daniel erschien, nahmen sie alle Platz. Nur ein Platz, Jacks, blieb leer. Traurig schaute er dorthin, wartete auf irgendeinen Spruch von wegen ´Denkt ihr echt ich beiße ins Gras? Nicht bevor der letzten Schlange ihr Licht ausgeknipst wurde` und dazu ein breites O`Neill Grinsen.
Aber nichts. Als Daniel Sam bewusst wahrnahm, war er überrascht, wie anders sie wirkte. Sicherlich lag es an den Umständen. Aufmunternd lächelte er ihr zu, worauf sie nur verlegen ihren Kopf senkte.
Dr. Fraiser wies sie nun in das ein, was sie auch schon dem General erzählt hatte.
„Sam, du kannst dich wirklich nicht erinnern? Auch nicht an mich?“, fragte Daniel.
Ratlos schaute sie ihn an und schüttelte den Kopf.
„Sir, ich empfehle, dass so weit es geht, Major Carter immer in Begleitung ist.“
Der General musterte seinen vertrauten Major.
„Einverstanden. Dr. Jackson, würden Sie das übernehmen?“
Ein kurzes Nicken und die Anwesenden wurden entlassen.

*****

Was möchten Sie bestellen?


Währenddessen ganz woanders:

Sein Herz verkrampfte sich, als er das tränenüberströmte Gesicht seines Majors sah. Das Gesicht seiner Sam. Kälte breitete sich in ihm aus. Ihm war bewusst, was passieren würde.
Bis jetzt konnte er dieser Kälte, dem Nichts immer entkommen, doch diesmal war es anders. Er fühlte keine Schmerzen mehr. Eine Träne fiel auf sein Gesicht. Er musste es ihr sagen, doch seine Stimme war nur ein Flüstern. Aber sie verstand. Dann wurde es schwarz und sein letzter Wunsch war es ihr über seinen Tod hinweghelfen zu können, aber er wusste das er das nie tun könnte.
Er sank in ein tiefes Loch, der Existenz nach dem Tod, hinein. Viele Bilder breiteten sich vor ihm aus und verflüchtigen sich genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren. Doch ein Bild blieb bei ihm, eines brannte sich in seine Augäpfel ein, denn dies war das Bild, welches er für den Rest seines Lebens sehen wollte. Seine Sam, lachend, mit ihm scherzend.
Bei diesem Bild verharrte er und blendete alle anderen aus, als plötzlich die Dunkelheit einen Riss bekam und immer mehr dem Licht schwand, bis er schließlich auf einer weißen Ebene stand.
Zweifelnd schaute er sich um.
„Ich denke nicht, dass das hier der Himmel ist. Oder?“ ,murmelte er, als sich vor ihm ein Gebäude auftat.
Sich wieder um sich selbst drehend suchte er einen anderen Anhaltspunkt, doch er hätte sich genauso gut in der Antarktis befinden können. Hier war nichts.
Immer noch zögernd betrat er das kleine Haus. Waffelgeruch und Zigarettenqualm schlugen ihm entgegen.
Wenn er nicht schon tot wäre, würde er spätestens jetzt an seinem Verstand zweifeln. Er betrat einen kleinen Eingangsbereich. An der grün gestreiften Tapete waren einige Jackenhalter befestigt und ein Zeitungsständer befand sich zu seiner rechten. Eine lächelnde Frau kam auf ihn zu, mit einem silbernen Tablett in der Hand.
„Hallo Jack“, begrüßte sie ihn ganz vertraulich. „Komm, setz dich.“
Damit führte sie ihn zu einem freien Tisch.
War das vielleicht irgendein dummer Trick von den Goa´uld? Möglich wäre es, aber er war doch tot. Vielleicht hatten diese Schlangenärsche ja seinen Körper und ihn wiederbelebt. Aber seine Freunde würden ihn nicht einfach so dort liegen lassen. Nein, dass würden sie wirklich nicht.
„Was möchtest du haben?“
„Wie, was möchte ich haben?“, fragte er verwirrt.
„Hier kann jeder bestellen, was er möchte.“
„Nun, wie wärs damit, wenn du mir sagst was hier los ist, zum Kuckuck nochmal!“, sagte er wütend.
„Nun, du wurdest von den Jaffakriegern getötet, bist meinem Ruf gefolgt und nun hier gelandet. Nun möchte ich dir beim Aufstieg helfen.“
Das hatte gesessen. Aufstieg? Niemals, nicht mit ihm. Er hatte bei Daniel miterlebt wie es war und das konnte er sich leicht sparen. Außerdem war dieses ganze Lichtszeugs nicht seine Sache. Oder etwa doch? Er kam ins Grübeln. Konnte er Sam helfen?
Trotzdem konnte er es nicht glauben. Aufstieg? Er? Jack O´Neill? Niemals. Alle außer ihm.
Er war doch der letzte der an so etwas glaubte.
„Ich glaube du hast dich vertan. Ich gehöre hier nicht hin. Ich bin tot“, flüsterte er leise, sich seine Augen reibend.
„Ich habe mich nicht vertan, du hast es wenn schon. Wie gesagt, du hast selbst hierher gefunden.“
„Aber wie?“
„Nun, gewöhnlich sitzen hier Leute, die ungewöhnlich stark das Wohl der Mitmenschen am Herzen liegen und dafür sterben würden.“
Ihm ging ein Licht auf. Er war gestorben... für seine Freunde. Für Sam.
Sie sah die Erkenntnis in seinen Augen.
„Es passt, richtig?“
„Und was wenn ich das nicht möchte? Ich meine, ich habe noch ein paar Goa´ulds zu killen, insbesondere Anubis.“
Jack sah, wie sie bei diesem Namen zusammenzuckte. Plötzlich wusste er, wer diese Frau war. Oma Desala.
„Nun, wenn du das Geschenk nicht annehmen möchtest, dann gehe einfach durch diese Tür. Aber wenn du diese Schwelle überschreitest, endet deine Existenz. Für immer und dies ist dann unwiderruflich.“
Seine Gedanken rasten.
„Sam...“, flüsterte er leise, doch laut genug, dass sein gegenüber ihn hören konnte.
„Hör zu, du kannst nicht aufsteigen ohne deine früheren Bindungen abzubrechen, sie zu vergessen, mit ihnen ins reine zu kommen.“
Damit erhob sie sich und ging wieder arbeiten. Wie konnte er Sam vergessen? Unmöglich. Lieber würde er sterben, als Sam zu vergessen. Er blickte zur Tür. Sollte er es tun und seine letzte Chance verspielen, seinen Freunden zu helfen?
Er wollte gerade sich von der Bank erheben, als eine Zeitung auf seinem Tisch landete.
Eine Zeitung? In einer Zwischenebene?
Neugierig nahm er sie und schlug die Titelseite auf. Er konnte es nicht fassen, sein Gesicht blickte ihm entgegen. Sein totes Gesicht.


´Unter Einsatz seines Lebens führte Colonel Jack O´Neill sein SG-1 Team zum Sieg gegen die Jaffa von Anubis auf P4X987´

Und gleich ein paar Zeilen darunter gab es noch eine Schlagzeile.

´Trotz Sieg von SG-1 ist das Schicksal der Erde besiegelt. Anubis rüstet auf und ist in 2 Tagen bei der Erde´

Ungläubig las er die zweite Schlagzeile immer und immer wieder. Unsere Erde, das wagt er nicht, oder doch? Das kann nicht sein, war denn wirklich alles vergebens?

In seiner Trance bemerkte er nicht, wie Oma Desala ihn schweigend beobachtete.
Sie wusste sehr wohl, dass sein Aufstieg nur von kurzer Dauer sein würde, aber...!
Sie würde gerne die Strafe auf sich nehmen. Mehr als sie auszulöschen konnten die Anderen auch nicht tun. Und wenn dies dann so sein sollte, dann würde es so sein. Hauptsache Anubis würde ausgelöscht werden. Dieser Mann, Colonel Jack O´Neill war dazu fähig und er würde es auch tun, was er ihr vorhin schon klar gemacht hatte. Nur aufsteigen musste er immer noch alleine. Ob er es schaffen würde, war die andere Frage. Sie glaubte nicht, dass er die Frau Namens Sam einfach so hinter sich lassen konnte. Aber vielleicht musste er das ja auch nicht. Vielleicht würde ihm diese Liebe sogar helfen und den Vorgang beschleunigen. Es gab viele Wege, die zu dem einem Großen führten und auf jedem Weg lauerten. Herausforderungen, die auf die unterschiedlichsten Weisen gelöst werden konnten. Und doch führten sie alle zu dem Großen. Wer weiß. Ein Seufzen entglitt ihr, als sie wieder ihr silbernes Tablett ergriff und die Waffeln zu Tisch 2 brachte.


******
Desorientierung

Sie saß auf einem Stuhl am Schreibtisch von Dr. Jackson. Nervös drehte und wendete sie ein Stück Papier in der Hand. Daniel untersuchte gerade ein, auf PX346, gefundenes Artefakt. Er hatte Sam alles Notwendige erklärt und gezeigt, wofür sie ihm sehr dankbar war. Anscheinend waren sie gute Freunde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass eine erdrückend dunkle Wolke über dem Team lag. Aber immer wenn sie den jungen Archäologen darauf ansprach, wich er ihr aus.
Fasziniert beobachtete sie ihn, wie er tief gebeugt über dem Artefakt stand, die Nase in ein dickes Buch gesteckt. Ihr Blick wanderte weiter durch den Raum, über die Regale voller verschiedener Objekte und Bücher, welche verstaubt in den Schränken standen.
Sie blieb bei einem Foto hängen. Sam stand auf und nahm es in die Hand um es genauer betrachten zu können. Die vier abgebildeten Personen strahlten ihr entgegen. Sie, Daniel und Teal`c auf einer Feier und noch jemand, der ihr unheimlich bekannt vorkam.
`Verdammt! `, schelte sie sich selbst. `Erinnere dich, das kann doch nicht so schwer sein. `
Sanft massierte sie ihre Schläfe, um den pochenden Schmerz zu vertreiben.
Noch immer starrte sie auf den ihr Unbekannten. Ein Kribbeln durchfuhr und eine Gänsehaut überzog sie.
„Daniel, sagen Sie, wer ist dieser Mann hier?“, fragte sie, mit dem Finger auf das Foto deutend.
Er schlug das Buch zu und nieste kurz, als er auch schon neben ihr stand, ihr das Bild aus der Hand nahm und es kurz betrachtete. Ein trauriges Lächeln überzog sein Gesicht.
„Das ist Colonel Jack O´Neill“, antwortete er ihr kurz und knapp, während er das Foto wieder auf das Regal zurückstellte. Sie spürte dass er nicht darüber reden wollte, also beließ sie es dabei. Mit der Zeit wird er es ihr schon erzählen... oder sie erinnerte sich.
Da es schon spät abends war und die Müdigkeit in ihre Glieder kroch, beschloss sie diesen Tag abzuhaken. Sie wünschte Daniel kurz eine Gute Nacht, bevor sie sich auf zu ihrem Quartier machte.
Lautlos strich sie durch die leeren Gänge des SGC´s, welche nur von den grellen Neonleuchten an der Decke erhellt wurden.
´Rechts, links, rechts und dann am Ende des Flures´, sagte sie sich als sie auch schon vor ihrer Türe stand. Schnell schob sie ihre Personalkarte durch das Kontrollgerät und schloss die Tür hinter sich.
Nachdem sie sich zu Bett gelegt hatte, konnte sie trotz ihrer Erschöpfung nicht schlafen. Diese neue und doch irgendwie sehr vertraute Umgebung hielt sie in Schach.
Und wer war dieser Mann auf dem Foto? Sie fühlte sich seltsam Wohl beim Betrachten des Fotos. Braun-graues Haar, tief braune Augen mit viel Gefühl und ein Lächeln zum Gletscherschmelzen.
Sam verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf, um bequemer zu liegen und schloss die Augen. Wieder tauchten Bilder vor ihr auf, die sie nicht zuordnen konnte. Glühende Augen, Raumschiffe und viele Male der Mann von dem Foto. Was hatte Daniel gleich gesagt wie er hieß? Hm, Jack O´Neill...!
So glitt sie in einen unruhigen Schlaf.


******
Neue Wende und Abschied

Er ging im Geiste alle Entscheidungen durch, die er jemals gefällt hatte. Wog sie ab und betrachtete sie noch einmal. Zeit schien hier keine Rolle zu spielen. Warum auch? Wenn es war, wie Oma sagte, dann hatte man hier die halbe Ewigkeit zur Verfügung.
Er war ganz in Gedanken versunken, als sich jemand räusperte. Zögernd öffnete er die Augen und sah sie vor sich sitzen.
„Nun, wie hast du dich entschieden?“
Er schloss noch einmal kurz die Augen und ging seine Entscheidung kurz durch.
„Ich will aufsteigen!“, sagte er mit mehr Nachdruck als nötig gewesen wäre.
Sie lächelte kurz und verschränkte ihre Hände ineinander. Wusste sie es doch.
„Bist du bereit alles hinter dir zu lassen?“
„Ja.“
Es war soweit. Nun stellte sich heraus, ob er soweit war oder nicht. Ob seine Liebe zu dieser Frau groß genug war, um alles aufzugeben.
„Dann folge mir“, sagte sie und verwandelte sich in Licht, welches durch die Decke verschwand.
Er wusste nicht wie er es machen sollte. Sie hatte gesagt: Lasse alles hinter dir. Also öffnete er sich für etwas Neues. Kaum war dies geschehen, spürte er, dass er leicht wie eine Feder wurde und emporschwebte. Oma hinterher.

Ihr war es eigentlich zuwider diesen Mann als Marionette zu benutzen, aber sie hatte keine andere Wahl. Wie lange hatte sie auf jemanden wie ihn gewartet.
Daniel schien der Richtige zu sein, doch der Zeitpunkt war nicht reif dafür.
Sie musste ihn hindern. Hatte Angst um ihr Leben. Doch seitdem waren 3 Jahre vergangen und viele Planeten wurden durch Anubis versklavt. Und noch viel mehr Lebewesen mussten ihr Leben lassen. Und das war alles ihre Schuld. Sie hatte Anubis zu dem gemacht, was er heute war. Sie hatte es dazu kommen lassen und nun musste sie es beenden.
Sie selbst konnte es zwar auch tun, aber wenn Jack es täte hätte sie noch die Chance ihn vorher auf die Erde zurückzuschicken. Was mit ihr dann geschah war ihr egal. Hauptsache das Universum war vor diesem Greuel befreit und Jack konnte weiter leben.
Aus ihren Augenwinkel heraus sah sie, dass Jack bereit war und ihr folgte.
Der Plan würde gelingen, er würde Anubis töten. Sie würde ihm gleich Macht von ihm mitgeben, damit ihr Vorhaben auch gelingen würde. Oma drehte sich nun um und sagte: „Vergiss nicht, du darfst dich nicht in die Entwicklung anderer Lebewesen einmischen“, bevor sie verschwand.
Jack, der überhaupt keine Chance mehr hatte, irgendwelche Fragen zu stellen, geschweige denn, auf ihr Verschwinden zu reagieren, blieb zurück.
Die Dunkelheit, die ihn am Anfang schon umfing kehrte nun zurück. Er fühlte, wie etwas Unbekanntes durch seine Adern strömte, etwas Mächtiges. Und plötzlich war sein Kopf voller Sachen, voller Dinge, voller Wissen. Das musste das Wissen der Antiker sein, dachte er sich.
´Nun, dafür das ich aufgestiegen bin, fühle ich mich sensationell wie der alte. Abgesehen natürlich davon, was... stopp! Was...?´
Er befand sich plötzlich im Weltall und sah sich einer großen Gruppe gigantischer Mutterschiffe gegenüber. Es mussten an die zwanzig sein. Ohne groß nachzudenken wusste er, wem sie gehörten. Er konnte sie vernichten wenn er wollte, dass wusste er, schrie ihm sein Wissen zu, doch er wusste, dass es gegen die Regeln verstoßen würde.
`Verdammt Jack, seit wann machst du dir was aus Regeln? `, ohrfeigte er sich selbst?
Mit diesem Wissen kam ihm der Begriff ´Mit großer Kraft kommt auch große Verantwortung´ in den Sinn. Er musste schmunzeln. Ihm kam es ja selbst unglaublich vor, aber was würden seine Freunde sagen? Seine Freunde! Die Erde!
Er hatte kein Zeitgefühl mehr.
`Mist, wieso hat Oma mir nicht erklärt, wie man sich wohin beamt? Mal nachdenken, Daniel sagte, man muss einfach an etwas denken und schon...! ´
Ehe er zu Ende denken konnte, tauchte er in einen milchig-weißen Tunnel, an beiden Seiten alle paar Meter eine Art Fenster, welches die verschiedensten Orte zeigte.
`Wow! `, dachte er sich. ´Soviel zu wie komme ich hin wo ich will. ´ Ohne zu zögern dachte er an Sam. Er spürte, wie es ihn vorwärtszog, geradewegs in eines der vielen Fenster hinein.

Der Sog ließ langsam nach, bis er gänzlich verebbte und er in einem dunklen Raum aufwachte.
`Mann. Warum ist es überall so dunkel? `
Jack registrierte, dass er immer noch seine Energieform hatte und konzentrierte sich auf sein menschliches Äußeres. Er merkte, wie seine Füße auf dem Boden aufsetzten. Erst jetzt nahm er einen Geruch wahr, einen Geruch den er nur zu gut kannte. Das Wachs für die Flure des SGC´s. Er hatte ihn gehasst, weil er mehr als nur einmal ausgerutscht war und sich wichtige Körperteile angehauen hatte. Doch heute freute er sich regelrecht ihn zu riechen.
Stolpernd bewegte er sich vorwärts und lief geradewegs durch einen Tisch durch!
`Was zum Geier...? `, fragte er sich, als ihm wieder einfiel, dass er ja jetzt auf einer anderen Existenzebene lebte. Als er die Tür gefunden hatte, wollte er die Klinke greifen, doch auch durch die griff er hindurch.
`Oh bitte, jetzt sagt mir nicht ich muss durch Wände laufen? Das ist doch wohl ´n Witz,
oder? `
Einen Versuch war es ihm wert. Gerade als er den Schritt tun wollte, hörte er ein Rascheln hinter sich und plötzlich wurde das Licht angestellt. Er versteinerte augenblicklich, als er sah, in welchem Zimmer er gelandet war. Sam Carter saß nur mit einem dünnem Hemdchen bekleidet vor ihm und schaute ihn mit großen Augen an. Das durfte nicht wahr sein. Die Gefühle stiegen in ihm hoch, wie ein Blatt was von einer Brise immer höher getragen wird.
„Sam...“, flüsterte er.
Doch diese schien keine Regung von sich geben zu wollen. Langsam wurde es unangenehm.
„Sind Sie Colonel Jack O´Neill?“, fragte sie leise.
So langsam fragte er sich was hier los war. Das war doch Sam vor ihm, aber warum benahm sie sich so komisch? Er war immerhin direkt in ihren Armen gestorben. Müsste sie da jetzt nicht freudig aufspringen oder so was in der Art?
„Wollen Sie mich verkohlen? Dafür ist jetzt keine Zeit, holen Sie bitte Daniel.“
„Warum holen Sie ihn nicht selber?“, war die trotzige Antwort.
Okay, das war definitiv nicht sein Major, also...! Er glaubte kaum, dass sie ihm glauben würde, aber ein Versuch war es Wert.
„Hören Sie, ich weiß nicht wie ich durch Wände laufen kann, also, würden Sie jetzt bitte Daniel holen?“
Er konnte das Grinsen auf ihrem Gesicht sehen.
„Also, wenn ich jetzt nicht komplett irrewerde, haben Sie gerade gesagt durch Wände gehen, richtig?“, fragte sie amüsiert.
Ihm blieb die Puste weg, als er sah wie sie anfing zu lachen. Okay, das war definitiv nicht sein Major. Sie benahm sich, als wüsste sie nicht wer er war. Und wenn es tatsächlich so wäre, Jack? Wer weiß? Ist alles schon vorgekommen.

Der Soldat vor Sams Quartier wurde auf das laute Gelächter aufmerksam und beschloss lieber einmal nachzusehen. Erst öffnete er einen Spalt die Tür, doch da hörte er schon, wie sie mit sich selber sprach. Dieser Verdacht bestätigte sich, als er den Raum betrat, sich einmal kurz umsah und dann fragte, ob alles in Ordnung wäre.
Sie blickte einmal zum Soldaten und dann zu Jack und wieder zurück. Anscheinend konnte er ihn nicht sehen. Das konnte doch unmöglich sein.
Doch bevor man dachte, sie wäre irre...!
„Nein danke, alles in Ordnung. Könnten Sie mir bitte einen Gefallen tun Soldat?“
„Ja Major, was denn?“
„Wecken Sie bitte Daniel Jackson und bringen Sie ihn zu mir, ja?“
„Ja, Ma`am.“ Damit machte er kehrt und schloss die Tür.
Wortlos wandte sie sich wieder Jack zu.
„Warum konnte er Sie nicht sehen? Ich meine Sie sind doch hier!“
„Nun ja...!“, druckste er herum.
„Andere Existenzebene und so...!“ murmelte er, als sein Major plötzlich in sich zusammensackte.
„Hey, Moment, so schlimm bin ich doch gar nicht“, witzelte er und wollte sie fangen, doch sie glitt durch ihn hindurch. In dem gleichen Moment wurde die Tür geöffnet und ein ziemlich verschlafener Archäologe stürmte hinein.
„Sam, was ist los?“
Er verstummte, als er seinen alten Freund neben Sam auf dem Boden knien sah.
Seine Beine zitterten und seine Augen wurden feucht. Er konnte es nicht glauben. Das war tatsächlich Jack der da neben ihr kniete.
„Jack?“, fragte er zögerlich, Angst davor, dass er einfach verschwinden würde.
„Daniel“, sagte dieser nur kurz und wies mit dem Kopf auf Sam.
„Ich kann ihr leider nicht helfen, also würdest du bitte...“
„Ja, Moment“, murmelte er kurz und nahm Sam huckepack.
„Warum?“, begann Daniel, wurde jedoch von Jack jäh unterbrochen.
„Ich bin nur hier, um euch zu sagen, dass zwanzig Mutterschiffe von Anubis auf den Weg zur Erde sind und diese in zwei Tagen erreichen. Haben wir eine Chance?“, sagte er.
„Nein“, erwiderte er kurz, „Aber woher weißt du das alles? Ich meine...“
„Nun Daniel, ich sage nur Oma Desala.“
Er konnte die Ungläubigkeit in Daniels Augen sehen.
„Willst du mir damit etwa sagen, dass du ein...“
„...Aufgestiegener bist? Zufällig ja, aber wenn ich das tue was ich vorhabe, dann nicht mehr lange. Und jetzt lass uns Sam endlich zu Doc Fraiser bringen“, sagte er schnell und eilte voraus.
Der Doktor sah die beiden schon von weitem und orderte zwei Sanitäter zu sich.
Sie überprüfte schnell die N-Werte und kam dann zu dem Schluss, dass sie aus dem gleichen Grund zusammengebrochen war, wie auch schon damals im Gateraum: Überbelastung.
Janet verabreichte Sam kurz noch eine Infusion, bevor sie sich zum gehen wandte.
„Willst du nicht zu Hammond gehen und es ihm sagen?“, kam es von Daniel.
„Ach, Schlaumeier. Denkst du etwa, dass Janet mich gerade gesehen hat?“
„Oh, nein. Stimmt!“
Janet, die immer noch in der Tür stand, sah, dass Daniel Selbstgespräche führte und kam wieder misstrauisch zurück.
„Daniel, alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. SG-1 hatte in letzter Zeit viel wegstecken müssen.
„Jaja, ich rede nur gerade mit...“
Ein Kopfschütteln von Jack ließ ihn verstummen.
„Verdammt, sie hat genauso ein Recht es zu erfahren wie ich“, fuhr er ihn an.
„Daniel?“, fragte Janet, diesmal ernsthaft beunruhigt.
„Janet, ich unterhalte mich gerade mit Jack.“
„Dem Jack? Jack O´Neill, der vor 3 Wochen gestorben ist?“
„Ja, genau dem, es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber er steht genau vor Ihnen. Sie können ihn nicht sehen, weil er momentan auf einer höheren Existenzebene verweilt.“
Janets Gesichtsausdruck mochte er nicht deuten, aber Jacks Gesichtsfarbe verhieß nichts Gutes.
„Daniel, willst Sie mir damit sagen, dass der Colonel ein Aufgestiegener ist?“
„Ja!“, war die gereizte Antwort. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann schauen Sie doch in den Kühlkammern nach, wo eigentlich seine Leiche liegen müsste.“
„Das werde ich. Kommen Sie mit.“
Damit drehte sie sich zur Tür und eilte den langen Korridor zur Kammer hinunter. Daniel eilte ihr hinterher, mit der Frage im Kopf, wie eine solch kleine Person so schnell laufen konnte.
Sie zog schnell ihre Karte durch den Kontrolllaser und stieß dann die schwere Eisentüre auf. Ein eisiger Lufthauch wehte ihr entgegen und ihr Atem gefror augenblicklich zu weißen Dunstwölkchen. Mit eilenden Schritten ging sie die Regale entlang, bis sie bei der Barre ankam, wo Jack O´Neill hätte liegen müssen, doch wo jetzt nur noch ein zerknülltes Abdecktuch lag.
„Oh mein Gott!“, war die Reaktion von Janet, die wie angewurzelt war.
„Nun Janet... was habe ich gesagt?“ Daniel war dicht hinter sie getreten.
Sie löste sich langsam aus der Starre, als eine leichte Gänsehaut ihren Körper überzog. Fröstelnd drehte sie sich um und stieß genau in Daniel hinein. Sich kurz entschuldigend, ging Daniel ihr aus dem Weg und ließ sie passieren. Wieder auf dem Korridor, sah er Jack schon ungeduldig an der Wand lehnen.
Janet wendete sich mit schließen der Türen wieder an Daniel.
„Wie ist das möglich?“
„Ich weiß es nicht aber wir sollten endlich zu...“, wieder wurde er unterbrochen, als eine zitternde und blasse Sam auf dem Flur erschien.
„Jack?“, kam es leise von ihr.
„Du kannst dich wieder erinnern?“, fragte Daniel.
Sie nickte kurz und torkelte, um dann einen Meter von ihm stehen zu bleiben.
„Du lebst?“
„Wieso habe ich das Gefühl dass nur ich ihn nicht sehen kann“, kam es von einer resignierenden Janet, die von Daniel kurz am Arm gezogen wurde. Von dem Zug an ihrem Kittel, blickte sie kurz in seine Richtung. Er signalisierte ihr, die beiden alleine zu lassen. Wahrscheinlich hatte er Recht, sie hatten sich bestimmt viel zu sagen, also ging sie mit Daniel zurück auf die Krankenstation.
Die wankende Sam, die sich stützend an die Wand gelehnt hatte, raffte sich nun auf und atmete einmal tief durch. Mit tränenverschleierten Augen suchte sie seinen Blick, doch er vermied den Blickkontakt.
„Jack...“, kam es wieder leise von ihr.
„Sam, ich..., es tut mir Leid, aber nur so kann ich euch helfen.“
„Wie? Was meinst du?“
„Daniel kann dir alles erzählen, ich habe nicht viel Zeit, ich muss gleich los.“
Verunsichert erhaschte sie einen Blick in seine Augen und was sie sah, erschrak sie zutiefst. Dort war auf der einen Seite Jack, ihr Jack. Der humorvolle, starke und verständnisvolle Mann, den sie über die Jahre lieben gelernt hatte. Und auf der anderen Seite sah sie etwas kaltes, eisiges, was ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Was war mit ihm geschehen? Und warum stand er so putzmunter hier vor ihr? Er war in ihren Armen gestorben.
Bei diesem Gedanken begann eine erneute Welle von Tränen sich ihren Weg zu bannen.
„Nicht weinen... Sam ich liebe dich, egal was geschieht. Ich werde immer für dich da sein, merk dir das.“
„Aber... nein, geh nicht, ich muss doch noch...!“ Sie kam auf ihn zugerannt und wollte ihn umarmen, doch glitt sie durch ihn hindurch und stürzte auf den Boden.
Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, dort, auf dem kalten Boden liegend.
Sam schluchzte bitterlich und Jack zerriss es das Herz sie so zu sehen. Was hatte er sich erhofft? Das sie okay sein würde? Das sie es verstehen würde, wenn er ein zweites Mal verschwand? Ein zweites Mal starb? Wie konnte er nur so dumm sein und denken, dass er ihr das zumuten konnte? Wie konnte er ihr diese Last ein zweites Mal aufbürden?
Sam, die noch immer am Boden lag, stand langsam wieder auf und stellte sich dicht vor ihn.
„Bitte geh nicht...!“, flehte sie ihn an.
„Ich muss, sonst werdet ihr alle sterben. Sonst wirst du sterben, Sammy.“
„Was bist du?“
„Deine Rettung...“
Wenn er noch länger blieb, würde er seine Selbstkontrolle aufgeben müssen. Das hatte Sam nicht verdient. Es war eine dumme Idee, sich von ihr verabschieden zu wollen.
Mit diesen Gedanken drehte er sich zur Krankenstation um und ließ Sam zurück.
Er würde sie retten können. Er würde alle seine Freunde retten können.

„Daniel?“
Daniel drehte sich von Janet zu Jack, mit der er sich gerade unterhielt.
„Hör zu. Die Mutterschiffe von Anubis kommen, ich werde sehen, was ich tun kann, aber schick die Leute zur Alpha Basis.“
Daniel war klar, was geschehen würde, wenn es ihm gelang Anubis zu vernichten.
„Nein, das wirst du nicht. Du weißt doch, dass die Anderen dich auslöschen werden.“
Janet, die immer noch dabei stand, musterte Daniel. Der anscheinend ein Selbstgespräch führte oder mit Jack sprach.
„Das ist der einzige Weg, euch zu retten und den Schlangenkopf ein für alle Mal los zu werden. Machs gut und bitte... pass auf Sam auf, ja?“ Er wusste, dass ihm eine Diskussion mit Daniel nichts bringen und nur wertvolle Zeit kosten würde. Er hatte sich entschieden.
Damit verschwand er.
„Jack, verdammt, dass kannst du nicht machen“, doch er war schon fort.
„Daniel, alles in Ordnung?“
„Nein, Jack will sich opfern um uns zu retten.“
„Schon wieder?“
Sie erntete einen bösen Blick von Daniel, der sich umdrehte und die Krankenstation verließ. Auf dem Flur stand noch immer die völlig verwirrte Sam. Ohne groß zu überlegen, nahm er sie in den Arm und strich ihr sanft über den Rücken. Wie ein Ertrinkender klammerte sie sich an ihren guten Freund und ließ ihren Tränen freien Lauf.
„Es wird alles wieder gut, Sam.“
Er brauchte diese Umarmung genauso dringend wie sie. Colonel Jack O´ Neill war gerade ein zweites Mal gestorben.




Im Besprechungsraum:

„Dr. Jackson, warum haben Sie mich um eine Sitzung gebeten?“, fragte ein verwirrter General Hammond. Nachdem sich SG-1 untereinander besprochen hatte und herauskam, dass Jack jedem von ihnen ein letztes Lebewohl gesagt hatte, waren sie der Meinung, dass so schnell gehandelt werden müsste wie möglich. Nachdem Sam die Langstreckenscanner überprüft und festgestellt hatte, dass diese inaktiv waren, programmierte sie jene neu.
Zu niemander Überraschung zeigte er viele Schiffe, mit dem Kurs zur Erde. Sie würden nicht wie gedacht 2 Tage, sondern nur noch einen halben Tag brauchen, bis sie ankamen.
Daniel war allen möglichen, effektiven Waffen gegen Anubis auf der Spur und fand am Ende doch nichts. Er hatte unzählige Stunden in seinen Büchern gelesen und wie jedes andere Teammitglied nicht geschlafen.
Sie wussten zwar, dass Jack alles tun würde um Anubis zu stoppen, doch eine hundertprozentige Garantie gab es nicht.
„Sir...“, begann Daniel, „Anubis braucht nur noch 12 Stunden und wir haben bis jetzt keine Möglichkeit gefunden, wie wir ihm etwas entgegen setzten können. Wir sollten zur Sicherheit mit der Evakuierung beginnen.“
General Hammond, der immer noch stand, schaute von Daniel zu Major Carter und zu Teal´c.
„Sehen Sie beide das genau so?“
Die beiden nickten kurz.
„Nun, dann werde ich das tun. Sie drei werden als erstes gehen und auf der anderen Seite mit helfen.“
„Mit allem Respekt Sir, aber ich werde hier bis zur letzten Minute ausharren. Wir sollten dem Colonel noch eine Chance geben. Ich denke ich spreche für uns drei, wenn ich sage, dass wir hier bleiben.“
Sam schaute dem General fest in die Augen. Die zwei Männer die hinter ihr standen, gaben ein bestätigendes Nicken von sich. Der General seufzte leise, schüttelte den Kopf und ließ sich wieder in seinen Stuhl sinken.
„Warum muss mein bestes Team gleichzeitig das dickköpfigste sein?“, schmunzelte er und auch Sam musste bei dem Kommentar lächeln, da sie an die zahlreichen Diskussionen von Jack mit dem General denken musste. Das schien so lange her...
„War das ein ja, Sir?“, hakte Daniel zögerlich nach.
„Kann ich Sie denn davon abringen?“, erwiderte Hammond geschlagen.
„Nein Sir!“, sprudelten Daniel und Sam gleichzeitig hervor.
„Na dann, an Ihre Arbeit. Aber ich möchte, dass Sie spätestens in 12 Stunden nachkommen. Wegtreten.“
Die drei eilten aus dem Raum und jeder ging seinen Weg. Zurück blieb nur ein angeschlagener General, der vor sich hin schmunzelte. Nach ein paar Minuten erhob sich dieser jedoch auch, aus seinem großen Sessel und begab sich in sein Büro. Er hielt kurz inne und stützte sich auf seinen Schreibtisch, welcher mit Akten übersäht war. Normalerweise war er sehr ordentlich und penibel, doch seit Jacks tot, was man bei dem Wissensstand momentan, dann so tot nennen konnte, hatte er sich nicht mehr vernünftig konzentrieren und arbeiten können. Entschlossen griff er zum roten Telefon und rief den Präsidenten an, um ihn über die Sachlage zu informieren und nach Colorado bringen zu lassen.

*****
Stunden des Wartens

Zehn Stunden später und das SGC um einiges Personal leichter, traf sich ein langsam verzweifelndes SG-1 Team in der Cafeteria zur Besprechung und um schnell einen Happen zu essen. Keiner von ihnen brachte wirklich etwas runter, doch allein der Gedanke daran, dass Jack sie immer zu einer Mahlzeit gezwungen hatte, ließ sie weiterkauen.
Die meiste Besatzung des Cheyenne Mountains, sowie der Präsident waren schon auf der Alphaseite. Sie drei, Seargent Siler und noch zwei weitere Techniker waren geblieben, um, wenn es zu diesem Schritt kommen sollte, die Selbstzerstörung zu aktivieren. Sie wussten aus Erfahrung, dass Anubis erst das Gate anwählte und Drohnen sowie Krieger durchschickte und dann aus dem Weltall angriff. Dies änderte trotzdem nichts daran, dass sie immer noch keine Lösung, geschweige denn, ein Zeichen von Jack erhalten hatten.
Die Langstreckenscanner zeigten noch immer die sich nähernden Mutterschiffe an, die mit jeder Minute, die sie hier saßen, näher rückten.
Sam nahm müde einen Schluck Kaffee, um den trockenen Apfelkuchen hinunter zu bekommen. Daniel hustete und sein Gesicht lief lila an, als Teal`c ihm helfend auf dem Rücken klopfte.
„Danke...“, murmelte dieser nur heiser, bevor er einen großen Schluck Kaffee nahm.
„Hat irgendeiner in den letzten zehn Minuten noch irgendeine geniale Eingebung gehabt?“, fragte Daniel nach, obwohl er es besser wusste.
„Daniel, die Drohnen in der Antarktis sind bei dem Test aufgebraucht worden und Jack war der einzige der diese Waffe komplett steuern konnte. Selbst unsere, mit Alientechnologie kombinierten Waffen können Anubis verstärkte Schutzschilde nicht durchdringen und eine Selbstmordmission, wie wir sie schon öfters gemacht haben, kommt nicht in Frage, da wir nicht an Bord der Schiffe kommen. Und ohnehin sehe ich keinen Weg mehr, wie wir aus eigener Kraft eine Chance gegen Anubis hätten.“
Daniel ließ den Kopf hängen. Sie hatte Recht. Jack war ihre einzige Chance.
Auch Teal´c, der sonst immer einen Rat wusste, war ratlos und wie meist auch, schweigsam. Wenn seinem alten Freund es nicht gelingen würde, ihren Feind auszuschalten, war sein Weg bei den Tau`re hiermit beendet.
Die drei saßen noch eine Weile schweigsam beieinander, als eine Durchsage sie alle aus ihren Gedanken riss.
„Major Carter, kommen Sie bitte in den Kontrollraum und schauen sich das Mal an!“
Mit einem leisen Klacken endete die Durchsage und sie schaute Daniel fragend an.
Auch dieser schien keinen Rat zu wissen und trieb sie mit einem kleinem Scheuchen aus der Kantine.
Gerade im Kontrollraum angekommen, sah Sie auch schon, wie das siebte Chevron einrastete und sich das Wurmloch aufbaute. Die Iris schluckte jedoch das blau des Ereignishorizontes. Ein dumpfer Knall war zu hören. Einige Sekunden trat Stille ein, als etwas Großes, Schweres gegen die Iris prallte und einen ungeheuren lärmenden Knall von sich gab. Dann trat Stille ein und das Gate schloss sich. Sam, die das ganze mitbekommen hatte, sah fragend zu dem Techniker. Der schon gebeugt über dem PC hing und wie gebannt die Anzeigen studierte. Als er Major Carter neben sich wusste, entschuldigte er sich kurz und deute auf eine kleine Kurve, die auf dem Monitor angezeigt wurde.
„Major, das war eine...“
„...Nuklearwaffe, die ganz Amerika hätte mitnehmen können“, vollendete sie den Satz und starrte noch immer auf die Anzeige. Das war knapp. Flüchtig blickte sie auf die Digitaluhr, an ihrem Handgelenk und gab einen lauten Seufzer von sich, denn in einer halben Stunde, mussten sie auf die Alphaseite flüchten.
„Was sagen die Scanner?“, fragte Sam.
Der Techniker namens Stevens, wie sie gerade auf seinem Namensschild las, stand auf und stellte sich vor einen kleinen Monitor und runzelte die Stirn.
„Nun, eigentlich müssten die Schiffe viel schneller fliegen, wie sie es momentan tun, Major. Aber bei der momentanen Geschwindigkeit erreichen sie uns in einer halben Stunde.“
Müde schloss sie die Augen und strich sich eine in die Stirn gefallene Haarsträhne wieder aus dem Gesicht.
Was machte Jack jetzt? Warum konnte er Anubis noch nicht aufhalten? Oder hatte er es schon versucht und war gescheitert? Nein, dass sollte sie jetzt lieber nicht denken. Sie würden das schon schaffen. Er würde das schon schaffen.
„In einer halben Stunde rücken wir aus Seargent. Halten Sie sich bereit und melden Sie sich sofort, wenn in dieser Zeit noch etwas geschehen sollte.“
„Ja Ma`am.“ Er nickte kurz und wendete sich wieder den vielen blinkenden und piependen Monitoren zu. Mit diesen Worten wandte sie sich wieder zum gehen. Sie wollte wieder in die Cafeteria und die anderen holen. Die kleine Gruppe sollte schon einmal ihre letzten Sachen, die noch nicht hinüber transportiert wurden, zusammenpackten, damit sie auch ja nichts Wichtiges vergessen würden. Und Sam wusste, bei Daniel war das bestimmt der Fall.
Völlig außer Atem kam sie in dem kleinen leeren Raum an.
„Sam, warum bist du denn so außer Atem?“, kam es sofort von Daniel.
Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie gerannt war. Sie antwortete mit einem Schulterzucken und bat kurz um das Packen der Sachen.
„Aber Sam, Jack wird das schaffen.“
„Daniel, es geht mir nicht darum ob Jack es schafft oder nicht, aber ich muss nun mal Befehle befolgen.“ Diese Antwort zauberte ein freches Grinsen auf Daniels Gesicht und sie fragte sich, was jetzt schon wieder los war.
Wie als ob er die Frage wusste, antwortete er nur kurz schmunzelnd: „Ganz wie der Colonel...“
So ließ er sie verdutzt zurück. Teal´c ging nun auch in sein Quartier und Carter bleib allein in dem kahlen Raum. Sie musste an ihren Bruder und ihre süße Nichte denken. Was wäre wenn sie sterben würden? Oder noch schlimmer, wenn sie versklavt werden würden? Schnell schob sie diese Gedanken bei Seite und ging ihre Sachen packen. Sie vertraute ihm, er würde sie und somit diese Welt retten. Das hatte er ihr ja klar zu verstehen gegeben.

*****
Sieg?

Jack wollte mit Daniel keine Diskussionen führen, zumal der junge Mann wusste, dass er letztendlich Recht hatte und er sich opfern müsste. Was war ein Leben gegen das eines ganzen Volkes? Der ganzen Erde? Nun würde sein Schicksal sich entscheiden. Langsam schritt er den Korridor der vielen Pforten hinunter. Noch ein bisschen Zeit für sich. Und für die Gedanken an Sam. Nun, wie sollte er es sagen? Wenn er ehrlich war, dann opferte er sich nur für Sam. Aber das war doch jetzt egal, denn er stand vor einem Bild mit pechschwarzen Rahmen. Das Bild war genauso finster wie das Äußere und er erschauerte. War er wirklich bereit, dies zu tun? Ja, das bist du, rief eine kleine Stimme in seinem Kopf. Diese Stimme schien die kleinere, die ihm sagen wollte, dass er umkehren solle, zu verdrängen und anschließend ganz verklingen zu lassen. Er atmete noch einmal tief durch
„Ich liebe dich, Sam!“, flüsterte er leise, bevor der Sog ihn ins Bild zog.
Das Nichts stürzte wie eine Lawine auf ihn ein und raubte ihm die Luft. Die Finsternis umgab ihn und schien ihn wie ein unbesiegbarer Gegner zu umringen. Ihm sagen zu wollen, dass es aussichtslos war.
Doch er wusste was er zu tun hatte. Langsam nahmen feine Konturen vor ihm Gestalt an und ließen die Leere etwas voller erscheinen. Die schwachen Konturen verfestigten sich bald und breiteten sich in alle Richtungen aus, sodass er in einem golden verzierten Gang stand. Der Geruch von stickiger Luft geriet ihm in die Nase. Widerwillig und doch nur allzu gern bereit setzte er einen Fuß vor den anderen. Immer einen Schritt weiter voran, näher zu Anubis. Er ging noch einmal in Ruhe seinen Plan durch. Anubis finden, Anubis reizen, Anubis noch mehr reizen und ihn dann schließlich töten. Guter Plan, einfacher Plan. Er bestach durch seine Einfachheit. Jack spürte, wie es ihn vorwärts zog, wie ihm der Weg zu IHM gewiesen wurde.
Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr ihn, als er den Fuß auf eine Schwelle setzte und daran war, sie zu überschreiten. Die Aura, die ihn die ganze Zeit vorwärts gezogen hatte, ließ ihn nun sich umdrehen, wo sich niemand anderer als Anubis befand. Er hatte ein paar Meter Abstand zwischen ihnen gelassen.
Unter der schwarzen Kapuze war kein Gesicht zu erkennen.
„Tau`re, du wagst es einen Fuß auf mein Schiff zu setzen?“
„Anubis, lass die Finger von der Erde, oder...“, er stockte, mit was konnte er ihm schon drohen? Mit dem Tod? Er würde ihn mitreißen, soviel war ihm klar.
„Du bist immer noch ein schwacher Mensch, du kannst gar nichts tun. Und nun... Jaffa, kre!!“
Zwei Krieger, die gerade um die Ecke kamen, liefen auf ihn zu. Sie luden ihre Stabwaffen und zielten direkt auf seinen Rumpf.
„Denkst du ich würde unbewaffnet vor dir stehen, wenn du mich einfach so töten könntest?“
Anubis Arm schnellte hinunter, und die Stabwaffen entluden sich. Zwei Energiebälle rasten durch ihn hindurch und hinterließen zwei schwarze Rußflecken auf der goldenen Wand hinter ihm. Die Jaffa blickten reichlich verwirrt und verunsichert. Anubis schickte die beiden fort.
Nun gab es nur noch sie beide. Jacks Gedanken kreisten um Sam... und um Rache!
„Deine letzte Stunde hat geschlagen, Anubis“, flüsterte Jack ruhig.
„Du willst mir drohen, O´Neill? Wie amüsant.“
„Verschone die Erde!“, schnellte es aus ihm hervor.
„Ansonsten was?“
„Du hast keine Wahl, entweder du verschonst die Erde und erlebst einen schnellen Tod, oder du greifst sie an und wirst Qualen leiden.“ Seine Worte waren scharf wie eine Klinge.
„Was für Worte aus deinem Mund, Tau`re. Du hast nicht die Macht mich zu besiegen.“
Damit wandte er sich ab und ging.
Jack, dessen Blut bereits in den Venen kochte, drehte sich wütend um.
„Ich hatte sie nicht, bevor ich starb, aber habe sie, seitdem ich dank deiner Hilfe unter den Aufgestiegenen weile“, schrie er ihm hinterher.
Anubis drehte sich bei dem Worten langsam wieder um und sah nur noch einen gewaltigen Energieball, der ihn umhüllte und seine Seele auslöschte, auf dass er nie wieder in irgendeiner Form existieren konnte.
Die Truppe von Jaffa, angelockt von Anubis schmerzerfülltem Schrei, beobachteten wie ihr Gott sich in Staub verwandelte. Ehrfürchtig warfen sie ihre Waffen weg und knieten sich auf den Boden.
Doch in Jacks Tobsucht setzte er die gesamte Macht die in ihm schlummerte frei und löste damit eine Superbombe aus, die dieses und die angrenzenden Mutterschiffe in Feuerbälle verwandelte und zerstören ließ. Das letzte was er spürte, war eine warme Hand, die ihn fort von diesem Spektakel zog. Zurück hinein ins kühle Nichts.


*******

Sieg und Niederlage

Sam war gerade mit dem Packen ihrer Sachen fertig, als sie das Bild von ihrem Team auf Jacks Geburtstagsfeier vor drei Jahren sah. Kurzerhand steckte sie auch das noch in den sowieso schon vollen Rucksack und schaute sich noch einmal in ihrem Raum um. Sie war sonst nicht ein sentimentaler Mensch, doch sie sah dies hier zum letzten Mal und das ließ selbst sie nicht kalt. Eine einsame Träne rann ihre Wange hinunter, als sie an Jack, ihren kommandierenden Offizier dachte, wie er sie schon so oft hier genervt hatte, wie oft er sie schon zum Essen geschleppt hatte. Das würde es niemals wieder geben. Nicht in hundert, tausend oder gar einer Million Jahren. Mühsam drängte sie die aufwallenden Tränen zurück und schaltete das Licht aus. Dieses Kapitel war abgeschlossen. Wenn Jack ihnen hätte helfen können, hätte er das schon längst getan. Mit dem zuziehen der Tür hinter sich und dem Klick des Türschlosses schloss es sich endgültig. Sie wusste nicht, warum sie ihr Quartier abgeschlossen hatte. War es Gewohnheit? Oder doch eher ein symbolisches schließen, dieses Teiles ihres Lebens? Grübelnd starrte sie auf die nun verschlossene Tür, vermochte jedoch nicht zu sagen warum.
Sam drehte sich und machte sich auf den Weg zu Daniel, da er oft dazu neigte, etwas Zeit zu vergeuden. Plötzlich ertönte der Alarm. Schnell verfiel sie in einen Laufschritt, der sie in Richtung Kontrollraum brachte.
„Seargent, was ist los?“, fragte sie schnell.
„Nun ja, Major, um genau zu sein, weiß ich das nicht. Die Schiffe sind plötzlich von dem Bildschirm verschwunden und da dachte ich, sie hätten den Tarnmodus aktiviert.“
„Nein, das kann nicht sein, ich habe den Scanner so modifiziert, dass er selbst getarnte Schiffe anzeigt.“
Es konnte nur sein, dass...
Kurzerhand griff sie zum Telefonhörer und ließ sich mit der NASA verbinden.
Die ihr bestätigten, dass vor einigen Minuten am Himmel große Feuerbälle ausgemacht wurden, angeblich große Meteoriden, die verdammt nahe an der Erde vorbeigezogen waren, doch Sam wusste es besser.
Ein leichtes lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
„Und was ist dann los?“, fragte sich ein völlig verwirrter Techniker, der keine Ahnung davon hatte, dass der ehemalige Colonel Jack O´Neill ein Aufgestiegener war - und sie alle gerade gerettet, sowie Anubis vernichtet hatte.
„Nun Seargent, ich würde sagen, dass Colonel O´Neill uns allen mal wieder das Leben gerettet hat.“, erwiderte sie fröhlich. Doch schon gleich wurden diese fröhlichen Neuigkeiten wieder mit jenen überschattet, dass er dafür sein eigenes geopfert hat.
Daniel und Teal`c, die nun auch von dem Alarm gerufen im Kontrollraum angekommen waren, freuten sich genauso, bedachten aber im Stillen ihrem toten Freund, ihrem Retter.
Wie hätte Teal`c so schön gesagt? `Ich werde die erforderlichen Rituale vollziehen, sobald Zeit dazu ist`!
Sam gab dem Seargent den Befehl, noch zwei weitere Stunden den Scanner im Auge zu behalten, damit sie sich auch dem Sieg gewiss sein konnten. Dann würden sie die Alphasite benachrichtigen und sie alle zurück beordern.

Nachdem gegebenen Zeitraum war immer noch nichts von Anubis zu sehen und so benachrichtigten sie den zweiten Stützpunkt. Schon innerhalb von 6 Stunden, war fast das komplette SGC Personal sowie die Ausrüstung wieder im Cheyenne Mountain und der Präsident wieder im Pentagon. Dort nahm man an, dass eine wichtige Besprechung im Radartelemetriezentrum im Cheyenne Berg stattgefunden hatte und man würde es auch weiterhin glauben, da offiziell der Präsident einer der größten Befürworter dieses `Projektes` war und ist.
Nun, da alles wieder dort war, wo es auch vor der Evakuierung stand, konnte sich das SG-1 Team zurückziehen. Ihr eigentlicher Urlaub war mal wieder zu einem Abenteuer geworden. Manchmal fragte sie sich ob es nicht schon ein paar zu viele waren, doch wenn sie so etwas dachte, sagte sie sich jedes Mal, dass sie es für jene taten, die sie liebten. Für die Menschheit.
General Hammond gab dem Team noch weitere zwei Wochen frei, damit sie das geschehene verarbeiten konnten. Jack O`Neill war ein zweites Mal gestorben
Sam, die gerade aus den Duschräumen kam und auf den Weg zu ihrem Quartier war, wurde von General Hammond gestoppt.
„Sir?“, fragte sie müde, salutierend.
„Locker Major. Ich komme als Freund zu Ihnen und nicht als General“, erwiderte dieser locker. Ihre Gliedmaßen entspannten sich wieder.
„Nun, ich weiß, Sie haben es im Moment sicherlich nicht einfach, genauso wie alle die dem Colonel nahe standen. Doch Sie beide... nun ja, hatten eine besondere Art von Verbindung.“
Sam wusste worauf er anspielte.
„Sir, wir hatten nie...“
„Ich bin als Freund hier!“, ermahnte er sie. „ Ich wollte Sie gerade wegen dieser Verbindung darum bitten, die Ansprache bei der offiziellen Trauerfeier übermorgen zu halten.“
Sie blickte ihn an. War das sein Ernst? Nun, sie kannte ihn wirklich so gut wie kaum einer sonst auf diesem Stützpunkt, doch das war zuviel.
„Ich denke nicht, dass ich das schaffe.“
„Sam, tun Sie es für Jack. Er war auch ein guter Freund von mir, und ich weiß was in Ihnen vorgeht.“
Sie konnte in seinen Augen Ehrlichkeit erkennen und so nickte sie nur und wandte sich zum gehen, als er ihr noch eine gute Nacht wünschte.
Betäubt setzte sie einen Schritt vor den anderen. Eine Trauerfeierrede für Jack? Sie wusste gar nicht was sie als erstes sagen sollte. Er war ein guter Vorgesetzter und verständnisvoller Mann, der alles für sein Team und die Durchführung dieses Programm gegeben hatte? Das er mehr als jeder andere diesem Programm seinen Stempel aufgedrückt und es geformt hatte? Das er einer der Pfeiler war, die es trugen? Vielleicht kannte sie ihn zu gut. Doch darüber wollte sie nicht nachdenken. Das konnte sie immer noch morgen machen. Arbeiten musste sie morgen nicht und konnte es auch nicht. So zerstreut wie sie momentan war, würde jedes Experiment mit dem Naquadahreaktor, ohne volle Konzentration zur Lebensgefahr werden.
Leise schloss Sam die Tür hinter sich und schmiss ihre Sachen kurzerhand auf einen leeren Stuhl am Schreibtisch. Sie war die letzten Tage neben sich, war nicht mehr sie selbst. Würde dieser Schmerz, der tief in ihr pochte auch einmal verebben? Sie kannte ihn nur zu gut, doch bei ihrer Mutter war es anders, oder etwa nicht? Eine Träne rann ihre Wange hinunter und hinterließ eine brennende Spur, dort wo sie sich ihren Weg hinab bahnte. Das Leben war unfair. Sie hatte so hart gearbeitet in den letzten Jahren, hatte sich ewig behaupten müssen, sodass ihr keine Zeit für ein Privatleben blieb. Jack war ihr Privatleben. Die Betonung lag auf war.
Verzweifelt schmiss sie sich auf das Bett. Dieses Loch... dieses Loch in ihrem Herzen. Es war, als wäre ihr Herz kalt, völlig taub. Als wäre ihr Geist nicht anwesend, nur ihre biologische Hülle. Als wenn es versuchte sie zu verschlingen.
Die Tränen liefen nun in Strömen und befeuchteten ihr Kopfkissen, welches sie eng an sich presste.


*******

Abschied und Neuanfang

Die Trompeten ertönten. Der ganze Gateraum war gefüllt von SGC- Mitgliedern, einzelnen Tok`ra, Asgard und noch weiteren Freunden und Alliierten. Der Raum war durch Samttücher und Flaggen dekoriert und auf der Rampe stand einsam ein kleines Pult, von dem die Flagge der Vereinigten Staaten hang. Ein Bild des Colonels stand darauf, in einen kleinen, hübschen Rahmen gebunden. Neben dem Pult stand ein reich geschmückter Kranz, der später, am Ende der Zeremonie durch das Stargate geschickt, den Weiten des Alls übergeben werden sollte.
In erster Reihe standen Teal`c, Daniel, Sam, der General und Dr. Fraiser. Gleich dahinter befanden sich Thor, Heimdall, Jacob und Freya, Bra`tac sowie Gesandte der Nox. In jedem der Gesichter war Trauer und Schmerz, über diesen unbeschreiblich großen Verlust zu erkennen. Ein großer Krieger, loyaler Verbündeter und guter Freund war gegangen.
Alle wollten sie ihm die letzte Ehre erweisen. Der letzte Marsch wurde nun geblasen und Samantha Carter schritt die Rampe zu dem Podest hinauf. Sie hatte lange überlegt was sie sagen sollte. Alles schien nicht gut genug zu sein doch letztendlich kam es nicht darauf an, wie man die Worte ausschmückte, sondern ob es von Herzen kam. Noch ein letztes Mal tief durchatmend, um einen weiteren Weinkrampf zu vermeiden, stellte sie sich nun vor den gefüllten Raum. Die Trompeten verstummten und die Flagge wurde gefaltet.
„Colonel Jonathan Jack O´Neill...“, begann sie mit zitternder Stimme. Daniel nickte ihr aufmunternd zu.
„...war ein hervorragender Vorgesetzter und ein guter Freund. Er hatte stets ein offenes Ohr, für die Probleme und Sorgen anderer. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben setzte er sich für uns ein. Er hatte sein ganzes Leben diesem Programm und dem damit verbundenem Ziel verschrieben.“
Sie versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch einer gelang es sich ihren Weg zu suchen.
„Er war das treibende Rädchen in unserem Gefüge und hatte mehr als jeder andere diesem Programm seinen Stempel verpasst. Colonel Jack O´Neill war ohne zu übertreiben einer der Hauptpfeiler, die dieses Programm trugen. Ich könnte noch weiteres aufzählen und erzählen doch ich finde das nichts gut genug wäre, um seine Leistungen in den vergangenen sieben Jahren zu würdigen. Gewiss war es oft nicht einfach mit ihm, doch unter der rauhen Schale verbarg sich ein weicher Kern.“
Wieder unterbrach sie, weil ihr die Stimme versagte. Sie räusperte sich, da sie nun zum wichtigsten Teil ihrer Rede kam. Jeder sollte es wissen.
„Einen weichen Kern, den ich in den vergangen sieben Jahren zu lieben lernte.“ Ein leises tuscheln ging durch die Reihen, welches jedoch nach ein paar Minuten Stille wieder verebbte.
„Wir sollten ihn nicht als einen launenhaften und oft zynischen Menschen, sondern als einen großherzigen, mutigen und überaus fähigen Kameraden im Gedächtnis behalten.“
Nachdem, während dieser Ansprache, die mittlerweile gefaltete Flagge an die SG-1 Mitglieder gereicht wurde, kam nun der Soldat zu ihr die Rampe hinauf und drückte sie ihr in die Arme. Behutsam presste sie es an die Brust, bevor sie sie auf ihr Pult vor sich legte. Mit einem Blick zu Daniel kam auch dieser zu ihr. Gemeinsam hoben sie den Kranz an und wollten ihn gerade in den schon geöffneten Ereignishorizont geben, als sich eine der Metalltüren schabend zur Seite bewegte. Überrascht drehte sich Sam als einzige im Raum um und ließ vor Schreck den Kranz fallen. Daniel schaute überrascht Sam an, die zur Tür schaute und so aussah, als wenn sie einen Geist gesehen hätte. Er folgte ihrem Blick und ließ nun auch den Kranz los. Ein raunen durchlief die Menge, als der jemand aus dem Schatten der Tür trat und in den Raum kam. Sam hielt nun nichts mehr und ging zitternd auf ihn zu.
Mit schwerem Atem blieb sie kurz vor ihm stehen.
„Bist du es wirklich oder...“
Sie musterte ihn eindringlich von oben bis unten.
Als Antwort nahm er sie stürmisch in den Arm und presste sie an sich.
Sam konnte ihre Tränen nun nicht mehr bändigen. Auch Daniel liefen vereinzelte Tränen das Gesicht hinab.
„Jack... wie ist ... das möglich?“, fragte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Es ist nur wichtig, dass es möglich ist. Ich bin und bleibe von jetzt ab bei dir Sam“, flüsterte er ihr ins Ohr. Vorsichtig drückte er sie von sich weg um ihr in die Augen schauen zu können. Sanft wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe dich!“, sagte er laut genug, sodass es jeder Anwesende im Raum hören konnte, bevor er seine Lippen auf die ihren legte. Sanft erwiderte sie den Kuss. Die Welt schien still zu stehen, als ein einzelnes Klatschen erklang, welches schnell durch weiteres verstärkt wurde. Bald klatschten alle anwesenden im Raum. Glücklich lösten sie sich voneinander.

Daniel, Teal`c, Dr. Fraiser und der General gesellten sich nun zu ihnen. Jack umarmte jeden von ihnen herzlich. Bei General Hammond blieb er jedoch stehen und zögerte, als dieser ihn auch in eine freundschaftliche Umarmung zog und ihm leise zuflüsterte, dass er ihnen seinen Segen geben würde, genauso wie der Präsident.
So verwandelte sich eine Trauerfeier in einen erneuten Geburtstag. Die meisten, Sam und der Rest des Teams eingeschlossen, konnten jedoch noch nicht wirklich erfassen, was sich gerade abspielte. Nur Daniel ahnte in etwa, was passiert war, behielt es jedoch zuerst für sich. Er würde es noch früh genug erzählen können.

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Prolog:

Jack war auf eigene Angaben hin, dank Oma Desala wieder zurückgekommen. Sie hatte sich geopfert und den Zorn der anderen Antiker auf sich genommen. Doch kurz zuvor hatte sie ihn mit vollem Gedächtnis wieder zurückschicken können.
Sam und Jack wurden, dank einer Gesetzesstreichung, die vom Präsidenten für den Cheyenne Mountain auf Bitten des Generals vorgenommen wurden, ein Paar und heirateten ein Jahr nach Jacks erscheinen.
Zeugnis des völlig veralteten, abgeschafften Gesetzes wurden auch 3 weitere Paare die sich nach der Bekanntgabe der Gesetzesstreichung outeten.
Sam und Jack bekamen knapp zwei Monate nach ihrer Hochzeit ein Baby, eine Tochter namens Jill. Jill O´Neill. Jacob freute sich, Jack seinen Schwiegersohn nennen zu dürfen.
Überraschenderweise fanden auch Daniel und Janet endlich zueinander. Die beiden haben bis jetzt aber noch nicht geheiratet. Sie lassen es langsam angehen, aufgrund der schlechten Erfahrungen beider.

Mit der Vernichtung Anubis begann eine neue Allianz. Ba`al schloss Frieden mit den Tau`re und hatte die restlichen Systemlords unter sich versammelt. Doch sie wurden schon bald von den rebellierenden Jaffa vernichtet und die junge Jaffanation wurde gegründet. Teal`c und Bra`tac wurden zu den Führern der neuen Nation ernannt.

Zwei Monate nach Jacks erscheinen, kam eine junge Frau ohne Gedächtnis durch das Stargate. Sie behauptete, sie hätte einen Zettel mit der Adresse des Erdengates bei sich getragen, konnte sich aber auch nicht erklären warum. Daniel und Jack identifizierten jene junge Frau als Oma Desala. Anscheinend glaubten die Antiker nun endlich, dass sie ihre Strafe abgesessen und eine neue Chance verdient hatte. In gewisser Hinsicht hatten sie sich auch ein Beispiel an Oma genommen.
Sie wurde über ihre Herkunft nicht aufgeklärt, konnte sich jedoch kurze Zeit später wieder an alles erinnern. Sie wurde fester Bestandteil des SGC´s und reiste oft mit SG-1 und half bei der Kontaktaufnahme zu anderen Völkern. Ebenso gab sie ihnen neue Toradressen, mit Waffen zur Verteidigung der Erde.

Die Ori konnten mit Hilfe von Oma und den neu entdeckten Waffen der Antiker besiegt werden.



ENDE
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