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Das Prinzip von Ursache und Wirkung von Aker

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Das Prinzip von Ursache und Wirkung

Kapitel 4: Ursache



"So", sagte Jack nach einer Weile. "Ist er nur verrückt oder ist er verrückt?"

"Für mich klang er sehr vernünftig, O'Neill", bemerkte Teal'c.

"Ja? Ich hab kein Wort verstanden. Was ist das mit diesem Paradox-Zeug, Carter?"

"Ein Paradoxon ist ein logischer Widerspruch, Sir. Erinnern Sie Sich an das Großvater-Paradox? Ich hab es zu erklären versucht, damals in den 1960ern."

"Ah, ja, das."

Sam seufzte. "Sie erinnern Sich nicht, oder?"

"Äh, nope. Ich erinnere mich nur, dass Hammond unsere Ärsche gerettet hat. Und wir wegen Daniel beinahe den Bach runter gegangen wären. 'Njet'!" Er schüttelte seinen Kopf und konnte immer noch nicht glauben, wie naiv sein junger Freund manchmal sein konnte. "Wo ist Daniel überhaupt?"

"Er hat sich zu dem Reisenden gesellt, O'Neill." Teal'c deutete mit seinem Kinn in Richtung des DHD, wo der Doctor auf dem Boden kauerte und Daniel sich ihm näherte. Jack beobachtete sie misstrauisch und dachte einen Moment daran, sich ihnen anzuschließen.

"Okay", fuhr Sam fort. "Das Großvater-Paradox beschäftigt sich mit dem Einfluss von Zeitreisen auf die Reihenfolge von Ereignissen, Ursache und Wirkung. Wenn ein Zeitreisender in die Zeit vor seiner Geburt zurückreist und seinen Großvater tötet, so dass sein Vater niemals geboren wurde, wie kann dann er selber existieren und überhaupt in der Zeit zurückreisen? Man kann das Beispiel auch noch fortführen."

Jack hob schnell abwehrend eine Hand, aber als Sam nicht auf seine Bemühungen reagierte, ließ er sie resignierend wieder sinken.

"Gut, wenn er aber nie geboren wurde", fuhr sie fort, "kann er auch nicht zurückreisen und seinen Großvater töten, was zu den bereits etablierten Ereignissen führt. Dass heißt seiner Geburt und dem Bau seiner Zeitreisemaschine, um zurückzureisen und seinen Großvater zu töten. Und so weiter. Es ist ein theoretisches Problem." Sam breitete ihre Arme aus, als sei nun alles glasklar.

"Jetzt haben sie mich völlig verwirrt, danke." Jack rieb sich die Schläfe. Er bekam allein schon vom Zuhören Kopfschmerzen, vom Versuch, Sams Worte auch zu verstehen, ganz zu schweigen. Jetzt wusste er, warum er sich nicht mehr erinnern konnte. Reiner Selbstschutz. Er hätte doch zu Daniel gehen sollen.

Teal'c hob kritisch seine Augenbraue. "Du hast beim letzten Mal nicht alle Auswirkungen erwähnt, Major Carter."

"Nein, tut mir leid." Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Aber zum damaligen Zeitpunkt war es nur wichtig, dass wir nichts verändern, das verhindern könnte, dass unsere Zukunft überhaupt existiert. … Obwohl es da noch eine weitere Theorie gibt. Sie wird Novikovs Selbstkonsistenz-Prinzip genannt. Dieses Prinzip geht davon aus, dass alles, was ein Reisender in der Vergangenheit tun wird, bereits vorher ein Teil der Geschichte war. Das bedeutet, er tut genau das, was bereits passiert ist und was überhaupt erst zu dem Ereignis führte, das es ihm erlaubte, in der Zeit zurück zu reisen. Es ist ein bisschen kompliziert."

"Ach, was Sie nicht sagen!". Jack schnaubte. "Und mit diesem Doctor ist es genauso?"

"Offensichtlich. Es sieht so aus, als hätten wir ihn durch das Gerät in unser Universum gezogen. Ein Gerät, welches wir auf diesem Planeten fanden, den wir durch das Sternentor erreicht haben. Ein Sternentor, das er selbst hier platziert hat, nachdem all die Ereignisse geschehen sind, das sie aber erst möglich gemacht hat. Faszinierend!"

"Das ist nicht das Wort, das mir in den Sinn käme."

Plötzlich lachte Sam auf.

"Was ist?"

"Erinnern Sie Sich, wie sich der Doctor im SGC über die Barbarei unserer Wurmlochreisen beschwert hat? Sieht so aus, als hätte er tatsächlich einen Weg gefunden, das Prinzip zu verfeinern. Stargate-Aktivierung ohne die Antimaterie-Welle. Ich frag mich, wie er das geschafft hat."

"Ja? Ich nicht. Ich mag das 'Kawoosh'. Sieht viel weniger beeindruckend aus ohne 'Kawoosh'."

Sam grinste nur. "Sie sollten Sich an den Gedanken gewöhnen, Sir, denn eines Tages werden wir es genauso machen." Und dessen war sie sich sicher. Ihr kleiner Ausflug ins Jahr 1969 hatte mit einem Kurztrip in die Zukunft geendet. Und auch wenn Cassandra sehr vorsichtig damit gewesen war, keine Fakten über ihre Zukunft zu enthüllen, so hatte sie doch ganz nebenbei ein Stück Technologie vorgeführt, das Sam sich wünschen ließ, sie hätte einen Wunsch frei. Oder einen Dschinn zur Hand. Oder irgendein anderes Zaubermittel, das ihr helfen konnte, einen genaueren Blick auf das Gerät werfen zu können. "Ich frage mich, ob wir das vom Tor des Doctors lernen werden oder von den Nox", überlegte sie laut.

"Ja, okay, was ist jetzt mit unserer Mission? So wie ich das sehe, haben wir eine Menge Zeug für Sie und Daniel zum spielen, aber ich kann nicht sehen, wie uns das helfen soll, Kontakt mit diesen Wunderschöpfern der … wie hat er es genannt? Techno-Vuvuzela? Jedenfalls, Kontakt mit denen aufzunehmen."

Das versonnene Lächeln auf Sams Gesicht verblasste.

"Ich fürchte, wenn wir hier keine weiteren Hinweise finden können, war unsere Mission ein Fehlschlag, Sir. Offensichtlich gibt es keine Verbindung zu den Felba-Welten, also schätze ich, wir werden nichts finden, was uns helfen könnte."

"Großartig, nur ein weiterer Flop also. Hab ich nicht gesagt, ich habe ein schlechtes Gefühl dabei?"

"Das hast du nicht", stellte Teal'c wahrheitsgemäß fest.

Jack warf ihm einen finsteren Blick zu.

"Okay, habe ich nicht, aber ich tu es jetzt. Hammond wird einen Herzinfarkt bekommen, wenn wir sogar noch vor der Zeit zurückkehren. Er hat uns zwei Tage gegeben und wir sind jetzt hier für", er konsultierte seine Uhr, "gerade mal eine Stunde."

"Tja, wir müssen immer noch einen Weg für den Doctor zurück in sein eigenes Universum finden, Sir. Vielleicht haben wir wenigstens dabei Glück."

"Oh, da bin ich absolut dafür!" Jacks Gesicht hellte sich auf. "Irgendetwas, bei dem ich helfen könnte?"

Sam unterdrückte ein Grinsen. Ihr Colonel war aber auch gestraft mit gleich drei Wissenschaftlern zur selben Zeit. Kein Wunder, dass er einen davon loswerden wollte. Sam ihrerseits hätte hingegen gerne mehr Zeit mit dem Doctor verbracht. Weil er eine großartige Bereicherung für den wissenschaftlichen Stab des SGC gewesen wäre, natürlich.

***

Daniel hatte die Gruppe bereits zuvor verlassen und war dem Doctor nachgeschlendert. Der letztere hatte sich an eine seiner Seiten gehockt und untersuchte das DHD.

"Schon etwas gefunden?" fragte Daniel.

"Hm?" erwiderte der Doctor abwesend. "Nein, nicht wirklich. Nur mein Name eingraviert, wie Sie es gesagt haben. Ich bin allerdings ein wenig über die Konstruktion verwirrt. Und warum habe ich es so weit vom Tor weg platziert?"

"Wie lautet er?"

"Was?"

"Ihr Name, wie lautet er?"

"Aw", stöhnte der Doctor. "Nicht Sie auch. Er lautet 'der Doctor', einfach nur 'der Doctor'. Und nichts anderes."

"Aber Sie müssen diese Fragen doch häufig zu hören bekommen, oder? Niemand heißt nur 'der Doctor'."

"Nein. Nein, ich muss sagen, normalerweise komme ich ziemlich leicht damit davon. Aber offensichtlich bekomme ich jetzt die geballte Ladung von dem, was ich in den letzten Jahren verpasst habe. Danke, ich hätte mich vernachlässigt fühlen können."

Daniel lächelte. "Jetzt klingen Sie genauso wie Jack."

"Mm", blinzelte der Doctor zu ihm hoch. "Ich bin nicht sicher, ob ich das als Kompliment auffassen sollte."

Daniel zuckte die Schultern. "Ich bin nicht sicher, ob es als solches gemeint war. Und nennen Sie mich Daniel."

Der Doctor grinste, setzte sich bequemer auf die Erde und schenkte ihm seine volle Aufmerksamkeit. Daniel setzte sich ihm gegenüber und faltete seine Beine in einen Schneidersitz.

"So, du bist also Archäologe. Weißt du, als Zeitreisender halte ich nicht allzu viel von denen."

Daniel nickte.

"Das kann ich verstehen. Wir selbst sind schon einer ganzen Reihe Kulturen begegnet, die bestimmten Perioden der Erdgeschichte ähneln, und beinahe jedes Mal wurden dabei alle Theorien, die wir über sie hatten, über den Haufen geworfen. Nicht vollständig natürlich, aber allein sie so lebendig zu sehen, wo man zuvor kaum vage Vorstellung hatte, zu sehen, wie die Puzzleteilchen an ihren Platz fallen, all die Kleinigkeiten alltäglichen Lebens, die wir niemals von hunderte oder tausende von Jahren alten Überresten rekonstruieren könnten, das ist einfach überwältigend. Allein das wäre die Reise zu all diesen Plätzen schon wert.

"Genau!" strahlte ihn der Doctor erfreut an. "Es zu sehen ist der einzige Weg, es wirklich kennen zu lernen. Und es gibt einem die richtige Perspektive über einige dieser blödsinnigen Ideen, die so genannte Archäologen und Historiker verkünden – nichts für ungut."

Daniels Augenbrauen schossen verletzt nach oben, aber dann nickte er langsam. Wie könnte er nicht. Er kannte viel zu viele von dieser Art und es schmerzte immer noch, wenn sie seine Theorien in Fetzen rissen, obwohl er es inzwischen besser wusste.

"Du hast Recht. Aber nicht jeder hat die Chance, es in echt zu sehen. Also müssen wir tun, was wir können, um über die Vergangenheit zu lernen. Und von ihr für die Zukunft."

"Ja, ich wünschte, das würde funktionieren. Ich hab's aufgegeben an Wunder zu glauben. Obwohl", der Doctor stand auf und hob seine Stimme bedeutungsvoll, "einige eurer Magier wirklich eindrucksvoll sind. Lass uns sehen, ob ich mit denen konkurrieren kann, eh?" Er warf Daniel einen Blick manischer Begeisterung zu, bevor er seinen Schallschraubenzieher aus der Tasche zog und ihn mit großartiger Geste auf das DHD richtete.

Ein schrilles, die Ohren peinigendes Jaulen erklang. Daniel zuckte schmerzvoll zusammen und zog seinen Kopf ein, aber etwas im Inneren des DHD reagierte auf das Geräusch, und mit dem Schaben von Stein auf Stein öffnete es sich wie eine Blüte. Die Wählfläche blieb intakt, aber Panels an der Seite der Basis falteten sich nach unten und enthüllten ein kompliziertes Innenleben aus Kabeln und Kristallen und Knöpfen. Und etwas, das wie ein Ventilrad aussah?

"Aha!" rief der Doctor. "Nicht schlecht. Endlich etwas, mit dem man arbeiten kann!" Er hockte sich wieder hin und krabbelte beinahe in das DHD hinein, um seine neue Entdeckung zu begutachten.

"Tja, ich bin beeindruckt", bemerkte Daniel trocken und stand auf. Der Doctor schien es nicht zu bemerken. "Ich hatte gehofft, du könntest mir etwas mehr über diesen Planeten erzählen, aber ich nehme an, du bist jetzt erstmal beschäftigt."

Der Doctor sah verlegen auf.

"Ja, ähm, sorry, aber…" Er deutete entschuldigend auf das DHD.

Daniel nickte, ein schmales Lächeln auf den Lippen trotz seiner Enttäuschung.

"Ist schon okay, ich verstehe das. Der Reiz der Entdeckung. Vielleicht später?"

Der Doctor stimmte nickend zu.

"Vielleicht." Doch sein Gesicht zeigte plötzlich einen sehr gedankenverlorenen Ausdruck und Daniel betrachtete ihn nachdenklich. Irgendwie klang dieses 'vielleicht' eher nach einem 'nie'.

Der Ausruf des Doctors hatte inzwischen die Aufmerksamkeit der anderen Bewohner des Camps erregt, aber die meisten warfen ihnen nur neugierige Blicke zu. Der Rest von SG-1 hingegen kam herüber, um sich zu ihrem streunenden Teammitglied – plus Gast – zu gesellen, genauso wie einige der Breodan.

"Na, etwas gefunden?" fragte Jack.

Daniel nickte und deutete auf das DHD.

"Er hat es gezappt und es hat sich geöffnet. Ich wusste nicht mal, dass es das tun kann."

"Es gezappt?"

"Jep!" Der Doctor kam herüber, breit grinsend. "Geh niemals ohne deinen Schallschraubenzieher aus. Der ist gut, um Leute zu beeindrucken."

"Ich würde gerne mal einen Blick darauf werfen, Doctor." Sam konnte das wissbegierige Leuchten in ihren Augen nicht verbergen, als sie den Wunsch aussprach, den sie schon hatte, seit sie zum ersten Male gesehen hatte, wie er ihn benutzt hatte. "Ein sehr beeindruckendes Werkzeug."

"Sehen Sie? Beeindruckt Leute einfach so." Er schnipste mit den Fingern. "Aber, nah, das würde nicht gut sein. Ein bisschen zu fortgeschritten für eure Zeit. Wir wollen doch nicht eure Zukunft spoilern, oder?"

"Wir haben eigentlich mit einer Menge futuristischer Alientechnologie zu tun, Doctor. Ich denke nicht, dass ihr Schalldings etwas so besonderes ist, oder was denken Sie?" argumentierte Jack. Sam warf ihm einen überraschten Blick zu. Den Colonel in einem wissenschaftlichen Disput kämpfen zu sehen, war ein äußerst seltener Anblick.

"Richtig", gab der Doctor zögernd zu. "Oh, na schön, wirf einen Blick darauf." Er schob das Gerät in Sams gierige Hände und sie konnte nicht erwarten, es zu analysieren. Sie kam allerdings nicht sehr weit, denn der Doctor verkündete:

"So, ist irgendjemand an der eigentlichen Entdeckung interessiert? Denn, nein, das durchschnittliche DHD könnte das hier nicht tun." Er sah sie erwartungsvoll an. Und er erhielt die erwartete Antwort, nur nicht von der erwarteten Quelle. Eine sanfte, leise Stimme hinter ihm sagte:

"Ja, wir wären tatsächlich sehr interessiert."

Er drehte sich überrascht um. Eine Gruppe von drei Breodan hatte sich ihnen genähert, eine Frau und zwei Männer. Ihr Gesicht war genauso weich wie ihre Stimme und von einer hellbraunen Farbe, jedoch versehen mit einer Menge weißer und grauer Strähnen, wo Brauntöne das Muster eines Katzengesichts hätten zeichnen sollen. Sie war alt, vielleicht sogar noch älter, als sie aussah und die beiden männlichen Breodan bezeigten ihr erkennbar eine Menge Respekt. Ebenso die anderen Breodan, die sie aus der Ferne beobachteten. Sie trug eine bequem aussehende Robe aus Tierhaut und eine Kappe, die ihre Ohren bedeckte.

"Sie erinnern mich an jemanden", bemerkte der Doctor.

"Das ist Chla", erklärte Daniel. "Die Führerin der Breodan-Diplomaten."

"Ah, Hallo. Ich bin der Doctor." Er verbeugte sich höflich, aus irgendeinem Grund ein völlig anderes Verhalten an den Tag legend als zu dem Zeitpunkt, wo er Sam und ihr Team begrüßt hatte. Nicht notwendigerweise respektvoller, nur verschieden. Als wenn er wüsste, etwas anderes wäre nicht angemessen und würde unbewusst nach diesem Wissen handeln.

Chla beugte leicht ihren Kopf.

"Ich bin geehrt. Wir wären erfreut, wenn Sie uns erzählen würden, was Sie mit dem Dämonenstein getan haben."

"Dämonenstein, eh? Ich bin geschmeichelt. Okay, mal sehen. Dieses Kontrollgerät wurde zu Ihnen gebracht von m… äh, dem Dämon, richtig? Also musste es ein bisschen mehr sein als das durchschnittliche Kontrollgerät. Das herauszufinden – leicht. Nächster Schritt: Es öffnen – immer noch leicht, fragen Sie meinen jungen Freund hier." Er legte einen Arm um den überraschten Daniel und drückte ihn schwungvoll an seine Seite, bevor er ihn wieder losließ. "Aber", hob er beide Zeigefinger, um ihre volle Aufmerksamkeit zu erhalten, "nun müssen wir herausfinden, wofür es wirklich da ist. Irgendwelche Vorschläge?"

"Hat es immer noch eine Verbindung zum Tor?" fragte Daniel.

"Gebt dem Mann einen Stern! Ja, es ist immer noch mit dem Stargate verbunden. Und es ist immer noch ein Kontrollgerät. Also wie wär's, wenn wir es einfach aktivieren uns sehen, was es tut? Gibt keinen leichteren Weg, um seinen Zweck herauszufinden!"

"Denken Sie, dass das weise ist?" fragte Jack unbehaglich. Das Herumbasteln an unbekannter Technologie hatte sie schon mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht. Zum Beispiel heute, vor gerade ein paar Stunden.

"Weise?" erwiderte der Doctor pikiert. "Was meinen Sie damit 'ist das weise'?! Es ist brillant!"

Sam hatte unterdessen die Ablenkung genutzt, um einen Blick in die freigelegten zusätzlichen Schaltkreise des DHD zu werfen.

"Woher weißt du, wie das funktioniert?" fragte sie ratlos. Diese Ansammlung machte noch weniger Sinn für sie als das andere Gerät.

"Naja, ich bin clever…" Er räusperte sich. "Und ich hab das da drin gefunden." Er gab ihr eine kleine Platte, die mit der kreisförmigen Gallifreyischen Schrift bedeckt war. "Eine Bedienungsanleitung, verfasst von mir." Er warf ihr ein schiefes Grinsen zu und zwinkerte.

Sie lächelte zurück.

"Wie kommt es dann, dass du nicht weißt, wofür es gut ist?"

Sein Lächeln verschwand.

"Oh, naja, dieses Detail muss ich vergessen haben."

"Detail?!" Jack sah ihn ungläubig an.

"Ich werde schon dahinter kommen, keine Sorge. Ich sagte doch, ich bin clever. Und ich habe eine ziemlich gute Idee." Dem Doctor mangelte es ganz sicher nicht an Selbstvertrauen.

"Oh Junge!" kommentierte Jack mit einem Augenrollen.

Die Breodan waren diesem Gedankenaustausch still gefolgt, aber nun nutzte Chla die Gelegenheit, um sie zu unterbrechen.

"Wir verstehen nicht. Warum wissen Sie so viel über den Stein? Und wie können Sie etwas hineingetan haben?"

"Äh… das ist ein bisschen… kompliziert."

"Er war der Dämon aus euren Geschichten", stöhnte Jack und hatte das unerwartete Vergnügen, den Doctor ernstlich verlegen zu sehen. Zurückhaltung war normalerweise keine seiner hervorstechendsten Charaktereigenschaften, aber er respektierte anderer Leute Religion. Naja, die der meisten.

"Der zweite Dämon", ergänzte Sam eilig, während Daniel dem Colonel in die Seite stieß und zischte:

"Jack!"

"Was denn?"

Jack verstand die Aufregung nicht, aber genau wie der Doctor war auch Daniel sich bewusst, dass sie nicht wissen konnten, welche Auswirkungen solch eine Enthüllung auf die Glaubensvorstellungen der Breodan haben konnte. Oder wie sie darauf reagieren mochten.

Aber die Breodan starrten sie nur mit großen Augen an.

"Ist das wahr?" fragte schließlich einer der beiden Männer beinahe ehrfurchtsvoll und der Doctor nickte.

"Möglicherweise. Wahrscheinlich."

Bevor noch jemand etwas anderes sagen konnte, ergriff Chla das Wort. Aber sie konnten nicht verstehen, was sie sagte. Es klang melodisch und dennoch klar und kräftig. Und aus irgendeinem Grund übersetzte das Stargate nicht.

Der Doctor sog überrascht die Luft ein.

"Wie lang bin ich hier gewesen?!" murmelte er ungläubig, bevor er in derselben Sprache antwortete.

Daniel folgte der kurzen Konversation, sein Mund leicht offen, als wolle er die Worte aufsaugen.

"Was hast du gesagt?"

Sie tauschten ein paar weitere Worte aus, ehe sich der Doctor, immer noch etwas erschüttert, wieder SG-1 zuwandte.

"Das war Gallifreyisch", seufzte er. "Ich habe es seit Jahren nicht mehr gehört…" Er verstummte und seine Augen richteten sich in die Ferne, den Blick nach innen gekehrt, auf etwas, das nur er sehen konnte. Er sah traurig aus, ein Ausdruck von Sehnsucht und Verlust ließ sein Gesicht plötzlich um Jahre älter erscheinen. "Wie auch immer", verkündete er nach ein paar Sekunden unternehmungslustig, und sie zuckten ob des unerwarteten Stimmungsumschwungs zusammen. "Die Breodan wollen mir etwas zeigen, also würde ich sagen, wir erklären das heutige Tagewerk für beendet und ihr tut … was immer ihr tut, wenn ihr nicht herumsoldatet. Es dämmert sowieso. Also bis dann!" Er winkte ihnen zu und drehte sich um, um Chla zu folgen, die sich langsam entfernte.

Für ein paar Sekunden wussten sie nicht, wie sie reagieren sollen und folgten ihm einfach verblüfft mit den Blicken.

"Hey! Was ist mit uns?" rief Jack ihm endlich nach, als der Doctor bereits ein gutes Dutzend Schritte entfernt war.

"Sorry, Einladung nur für Dämonen", rief der Doctor zurück.

"Und was ist mit dem Tor?" versuchte es Sam.

Der Doctor hielt für eine Minute inne und schaute über seine Schulter.

"Es wird nicht fortlaufen", erklärte er freundlich. "Nutz die Chance und wirf einen Blick darauf. Könnte deine letzte sein, wer weiß. Oder meinen Schallschrauber – den will ich übrigens auch wiederhaben." Er deutete ernsthaft mit dem Zeigefinger auf sie.

"Kann ich nicht mitkommen?" fragte Daniel, enttäuscht eine weitere Gelegenheit den Doctor oder die Breodan näher kennen zu lernen durch seine machtlosen Finger rinnen zu sehen.

Ein nachdenklicher Ausdruck legte sich auf das Gesicht des Doctors und er wandte sich um, um einen Blick mit Chla zu tauschen. Dann drehte er sich wieder Daniel zu und nickte. Dieser strahlte ihn an.

"Wirklich?"

Der Doctor musste über Daniels Enthusiasmus lächeln, als dieser ihm nacheilte.

"Hey", beschwerte sich Jack. "Ich hab zuerst gefragt."

"Oh, aber Sie sind kein Archäologe", grinste der Doctor ihm zu und setzte sich wieder in Bewegung.

"Was? Seit wann muss man Archäologe sein, um zu einer Party eingeladen zu werden?!"

"Ich denke, du würdest dich sowieso nur langweilen, O'Neill." Teal'c schien nicht beleidigt zu sein, zurückgelassen zu werden. Vielleicht war er nur großherziger und missgönnte Daniel sein Glück nicht, dachte Jack mürrisch … es war trotzdem unfair!

Die Dämmerung lag – entgegen den Worten des Doctors – noch in ein paar Stunden Entfernung und während Sam bereits ganz verrückt darauf war, dieses seltsame Werkzeug oder das DHD oder Gott weiß was in ihre Finger zu bekommen, fühlte Jack eine lange, lange Zeit der Langeweile herannahen.

"Lust Karten zu spielen?" fragte er Teal'c hoffnungsvoll.

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