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Thoughts I should not have von Kisu

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Vorwort

Also 3 Dinge:
1.Wer ne Story voll Spannung, Action und Dramatik sucht, sollte wohl lieber wieder umkehren. Diese kleine Geschichte ist wohl eher was für die sentimentalen Momente.
2.Okay, also ich weiß schon ... die Idee über Jacks Gedanken was Sam angeht zu schreiben ist nicht wirklich neu. Sollte also irgendjemand Parallelen zu seiner eigenen ff finden ... nich böse sein ... war 100%-ig nicht beabsichtigt!!!
3.Nur ne Anmerkung: Das hier is nur so nebenher bei der Fortsetzung meiner anderen ff entstanden. – Also nich ne hammer story erwarten. ;)
Thoughts I should not have


Immer wieder. Immer wieder denke ich daran ... denke an sie.
Mein Leben hat sich verändert. Ich habe mich verändert ... und der Grund war sie.
Sie ist alles, was ich bin und alles, was ich sein möchte. Ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen ... und ich will es auch nicht.

Heute weiß ich nicht mehr, wann es begann ... wann ich bemerkte, dass da mehr war, als einfach nur Freundschaft. Aber es kam nicht von heute auf morgen. Es war ein Prozess. Langsam, unaufhaltsam lief er in mir ab, bis es keinen Weg zurück mehr gab. Nein, es ist ein Teil von mir geworden ... sie ist ein Teil von mir geworden.

Gott, wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich jemals so für diesen Menschen empfinden könnte, ich hätte ihn für verrückt erklärt! Sie war einfach nur ein weiteres Mitglied in meinem neuem Team. Jemand, den ich nicht erwartet hatte. Ja, ich hatte anfangs sogar Bedenken gehabt, mit ihr klarzukommen. Mit ihr!

Samantha Carter, Major der US AirForce, Doktor der Astrophysik ... sie kam einfach so in mein Leben und nahm es für sich. Und das Schlimmste daran ist: es stört mich nicht!
Jedes Lächeln, das sie mir schenkt, erinnert mich daran, dass ich lebe.

Manch einer würde sagen, ich bin dieser Frau verfallen. Vielleicht bin ich das. Vielleicht habe ich aber auch nur gefunden, was ich mein ganzes Leben lang gesucht habe...

Es gab viele Momente, in denen ich verzweifeln wollte. Doch keiner war so intensiv gewesen, wie dieser eine. Charlie war mein Stolz. Ich hatte ihm immer ein guter Vater sein wollen. Ich hatte Sarah ein guter Ehemann sein wollen. Und war ich auch nur irgendetwas davon gewesen? Ich hatte versagt. Ich konnte weder ihn halten, noch meine Frau. Ich hatte es einfach vergeigt.
Und ich wollte mich selbst dafür strafen. Ich wollte die Rache Gottes sein. Verdammt, ich wollte es damals wirklich tun. Einfach allem ein Ende setzen. Es wäre so einfach gewesen. Und doch habe ich es nicht getan. Warum? Ich weiß es nicht mehr, doch ich bin heute unendlich dankbar dafür!

Ich hätte sie niemals kennen gelernt. Ich hätte nie erfahren, was es heißt zu leben. Sie hat mich aus dieser endlosen Dunkelheit geführt ohne auch nur irgendetwas dafür zu verlangen.
Vielleicht gibt es ja so etwas wie Schicksal. Vielleicht bekam ich ja eine zweite Chance ...

* * * *

Es war kein guter Tag, als das Militär anrief um mich zurück in den Dienst zu holen. Um genau zu sein: er war beschissen! Ich glaubte damals, dass mein Leben gelaufen sei und sah den Dienst nur als Gelegenheit, in irgendeiner Schlacht rumreich zu fallen. Ich glaubte wohl, mir noch einen kleinen Rest meiner Ehre bewahren zu können. Und dann das. Ich erinnere mich noch genau an das Tor. Es kam mir so ... lächerlich vor. Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber ich hielt alle diese Leute einfach nur für verrückt. Ein großer Ring, der das Tor zum Universum war? Ein Wurmloch, dass sich etablierte und dich dann hinbringt, wohin du willst? Meine Güte, selbst heute noch glaube ich, dass es verrückt ist. Aber es funktioniert. Es hat auch damals funktioniert und es hat mich in ein neues Leben geführt.
Das war damals wahrscheinlich der erste Tag gewesen, an dem ich nicht ständig an mein verpfuschtes Leben gedacht habe. Ich war viel zu viel damit beschäftigt, über all diese Typen von Wissenschaftlern und Experten den Kopf zu schütteln. Und einer setzte dem ganzen natürlich die Krone auf. Daniel Jackson – ein Weichei, wie es im Buche stand. Ja, okay, ich habe meine Meinung über ihn gründlich ändern müssen und inzwischen halte ich ihn, auch wenn ich ihn manchmal immer noch auf den Mond wünsche, für den besten Freund, den man haben kann. Aber damals war ich da eben anderer Meinung. Er war einfach nur lästig. Wieder einer von diesen verschrobenen Wissenschaftlern, auf die ich sowieso nie wirklich gut zu sprechen war. Sie sind mir einfach über und reden von Dingen, die ich wohl auch in einer million Jahre nicht verstehen werde. Nein, ich mochte sie nie. Doch ich arrangierte mich auch damit, das heißt, ich duldete ihn in meinem Team und zog mit ihm los.
Ich denke, ich glaubte doch tatsächlich, dass es auf diesem Planeten, den wir besuchen wollten, keine großen Probleme geben würde. Doch es wurde alles anders, ganz anders!

Das, was damals auf Abydos geschehen war, wurde zum Wendepunkt und lenkte mein Leben in Bahnen, die sich irgendwann einfach verselbstständigten.
Ich hatte diesen Wüstenplaneten lebend verlassen, obwohl ich es nicht vorgehabt hatte. Ich hatte dort sterben wollen ... und doch ... ich war wieder zurück und das Leben ging weiter. Doch ich wollte mich trotzdem irgendwie davor verstecken. Schließlich ging ich in den Ruhestand. Ich versuchte wohl auf diese Weise, alles irgendwie in den Griff zu kriegen.
Über den Versuch kam ich jedoch nie hinaus und letztlich bat ich sogar selbst darum, wieder in den Dienst zurückzukehren. Ich war inzwischen tatsächlich bereit inmitten von diesen Verrückten meine Zukunft zu verbringen und andauernd durch dieses ... Ding zu gehen, während mich auf der anderen Seite wahrscheinlich diese Schlangenköpfe erwarteten. Nicht gerade das, was man sich unter einem Traumjob vorstellte. Doch ich machte es. Ich hatte doch ohnehin nichts zu verlieren.

Ohne es zu wissen, wartete ich damit auf den Tag, der mein Leben verändern sollte.
Es war die erste Besprechung, die ich zusammen mit ihr haben sollte. Nur wusste ich damals noch nicht, dass sie ... na ja, eine Frau war. Nicht dass ich damit Probleme gehabt hätte, ich hatte einfach nur einen jungen Captain erwartet. Eigentlich nicht einmal das. Ich hatte sie überhaupt nicht erwartet. Hammond hatte mich damals einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.
Wir saßen also da und warteten auf Carter. Sie kam später. Doch sie kam.
Gott, ich weiß nicht mehr, was ich damals dachte, als ich sie das erste mal sah. Natürlich war sie schön, unglaublich schön, um genau zu sein. Diese blauen Augen, die mich heute sogar bis in meine Träume verfolgen, waren wohl eines der ersten Dinge, die mir an ihr auffielen. Aber alles das waren nur Feststellungen. Ich machte sie nur nebenbei. Carter war mir unterstellt. Sie war eine Soldatin und mehr sah ich auch nicht in ihr.

Nun, das alles ist heute anders. Carter ... Sam ist nicht mehr einfach nur mein 2IC. Sie wurde zu viel mehr als dem und manchmal erschreckt es mich selbst, wie tief diese Gefühle in mir reichen. Ich stehe und falle mit ihr. Das habe ich nun schon viel öfter erleben müssen, als mir lieb war. Mein Gott, wie oft war ich jetzt schon kurz davor gewesen, sie zu verlieren.
Es war niemals leicht, zuzusehen, wie jemand um sein Leben kämpft. Doch nie war es so schwer, wie bei ihr.
Ich denke, das erste mal, als ich diesen kleinen Unterschied bemerkte, war während dieser Geschichte mit Jolinar. Ich versuchte damals, es zu verbergen. Ich meine, die Angst, die ich hatte. Angst davor, sie an diese widerlichen Schlangen zu verlieren ... sie sterben zu sehen und doch war es genau das, was passierte. Ich konnte nichts dagegen tun. Nichts außer bei ihr zu bleiben. Nicht einmal der Alarm konnte mich dazu bewegen zu gehen. Ich blieb einfach da und sah sie sterben. Und wenn ich heute darüber nachdenke, so glaube ich, in diesen Minuten starb ich mit ihr. Nie zuvor hatte ich solche Angst um einen Menschen gehabt, nie zuvor hatte ich so etwas gefühlt.
Ja, ich schätze in diesem Moment wurde mir zum ersten mal wirklich bewusst, was sie mir bedeutete. Mir war auf einmal klar, dass sich etwas entwickelt hatte, das niemals hätte entstehen dürfen.

Verdammt, ich bin ihr Colonel. Ich dürfte diese Gedanken niemals haben. Doch mit jedem mal begann ich es stärker zu fühlen. Jedes mal wünschte ich, ich wäre es, der dort liegen und kämpfen müsste. Doch ich bin es nicht und mir bleibt nichts, als über sie zu wachen. Jedes mal. Jedes mal sitze ich an ihrem Bett und warte darauf, dass sie zu sich kommt. Nur um zu wissen, dass es ihr gut geht. Mehr will ich nicht und doch ist es manchmal, als sei das schon zu viel verlangt... .

Ich weiß, wir leben mit dem Risiko nicht zurückzukehren. Wir alle kennen es und ich hatte nie Probleme damit. Das war zumindest früher so. Wie schon gesagt: ich habe mich verändert. Heute macht mich diese Tatsache nervös. Und ich versuche alles, um diese Gefahr so gering wie möglich zu halten ... besonders für sie. Doch irgendwann wird das nicht mehr funktionieren. Und was wäre dann? Was würde dann geschehen?
Die Wahrheit ist: ich habe keine Antwort darauf. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich weiß nur, dass sie mir mehr bedeutet als mein eigenes Leben und wenn ich es geben müsste, um sie zu retten; wenn ich selbst sterben müsste, nur um sie in Sicherheit zu wissen – ich würde es tun. Ja, ich würde für sie sterben ... und sie weiß es. Nicht von Daniel oder Teal’c ... sie weiß es von mir. Ich habe es ihr sagen müssen. Und das war mir wirklich nicht leicht gefallen. Ich war nie gut darin, mit jemandem über Gefühle zu reden und ich hasste Anise dafür, dass ich es hatte tun müssen. Noch viel mehr, als ich ihr Gesicht sah. Sie schloss die Augen und etwas in ihr schien unter meinen Worten zusammenzubrechen.
Weil sie mir etwas bedeutet. Viel mehr als sie mir bedeuten dürfte.
Ich hatte ihr alles gesagt. Auf meine Weise. Doch ich glaube, sie wusste es ohnehin. Mein Gott, wie blind müsste man denn sein, um mein Verhalten nicht deuten zu können? Ich war bereit mein Leben zu riskieren, nur um sie aus diesem verdammten Schiff zu kriegen. Ich wollte diese Prozedur durchziehen. Nicht meinetwegen. Wegen ihr. Und sie wusste es. Noch heute höre ich sie rufen. Sie versuchte mich von diesem Wahnsinn abzuhalten, doch ich sah nicht zurück. Ich ging einfach weiter und hoffte nur, dass, was auch immer mit mir geschehen würde, ihr helfen konnte...

Es gab noch viele solcher Momente und ich könnte jeden einzelnen von ihnen aufzählen. Sie haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, für immer. Ich kann sie nicht einfach so löschen und manchmal, in den wenigen ruhigen Momenten, die wir haben, überfallen sie mich und erinnern mich daran, mit welchem Risiko wir leben. Ständig können wir am Rande des Abgrundes ankommen und Dingen gegenüber stehen, denen wir nicht gewachsen sind. Wir sind niemals sicher und ein Morgen ist nicht selbstverständlich, wenn man den Tod gesehen hat. Und das haben wir. Ich habe es und ich werde es nie vergessen können ... keiner von uns kann das. Und manchmal ist es genau das, was mich überlegen lässt. Wenn wir uns einer Zukunft nicht sicher sein können, sollten wir dann das Heute verschwenden? Sollten wir ein Wissen verbergen, dass wir tief in uns tragen, nur weil irgendjemand gesagt hat, dass es nicht sein dürfte? Ist es das, was wir tun sollten?
Manchmal glaube ich, die Antwort darauf zu kennen ... doch dann sehe ich es in ihren Augen. Die selben Fragen. Die selben Zweifel ...

* * * *

Wieder sitze ich an ihrem Bett und warte darauf, dass sie aufwacht. Das tue ich immer. Es wird sich nie ändern.

Es war diesmal schlimmer als sonst. Zu viele Jaffa. Wir mussten zurück ... zusehen, dass wir heil da rauskamen. Sie war nur einmal unaufmerksam. Doch das reichte aus. Ich hatte nichts bemerkt. Ich sah sie nur fallen. Nichts weiter als das.
Ich weiß nicht mehr, wie ich es schaffte, uns beide da raus zu bringen. Ich schätze, das habe ich Teal’c zu verdanken. Er gab uns Rückendeckung. Ich selbst kann mich kaum noch daran erinnern. Nur noch an ihr Gesicht. Es war so blass, so kalt. Ich nahm sie auf und hoffte, ihr damit nicht noch mehr weh zu tun. Ich fühlte das Blut an meinen Händen. Ihr Blut. Es war warm. Im Nachhinein glaube ich, ich redete mit ihr. Ich versuchte wohl sie irgendwie festzuhalten, sie nicht gehen zu lassen.
Wie gesagt, ich weiß nicht mehr, wie ich mit ihr durch das Tor kam, aber ich schaffte es. ... Sie schaffte es.
Sie lebt. Es war knapp, doch sie lebt.

Das Leben wird weitergehen. Wir werden wieder auf Mission gehen und es wird wieder der Tag kommen, an dem ich hier sitzen werde und warte.
Aber nichts ist, wie es vorher war. Ich denke, ich habe heute begriffen, dass ich nicht ewig so weiter machen kann. Ich habe sie nun viel zu oft so gesehen. Ich war viel zu oft dabei, als sie um ihr Leben kämpfen musste.
Heute habe ich begriffen. Ich habe in meinem Leben schon zu viele Dinge falsch gemacht, um diesen Weg weiterzugehen. Einen Fehler begeht man nicht zweimal. Und einem Traum muss man folgen.

Ich werde die Tage nicht mehr einfach so verstreichen lassen, ohne ihr je gesagt zu haben, was ich nun schon viel zu lange mit mir herumtrage.


Wie gesagt: Ich habe mich verändert und der Grund dafür war sie.
Sie ist mein Leben ... alles, was ich bin und alles, was ich sein möchte.

Ich stehe und falle mit ihr. Sie ist meine Welt.


Ende


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