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Ende der Stille von Animal

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8.

Brennende Trümmer, immer wieder kleine Explosionen und aus den Wänden austretender Dampf. Es knisterte und knallte überall. Kurzschlüsse legten nun auch die letzten Systeme lahm. Qualm stieg aus verschiedenen Leitungen und Verteilerkästen auf.
Im Cockpit war es durch die vielen Brandherde nicht wirklich dunkel, doch alles war aufgrund der Rauchschwaden diesig. Durch einige Risse der Außenhaut schimmerten Sonnenstrahlen.
Einer dieser Strahlen traf genau auf ein geschlossenes Auge. Das Licht tanzte auf dem Lied herum, bis sich das Auge öffnete. Das helle Licht schmerzte. Das Auge schloss sich wieder. Erneut, jedoch vorsichtiger als zuvor, wurde es wieder geöffnet.
Lorne drehte seinen Kopf aus dem Sonnenstrahl und setzte sich vorsichtig auf. Während er dies tat, versuchte er zu erfühlen, ob er irgendwelche schwereren Verletzungen hatte. Sein Kopf schmerzte zwar sehr und einige Rippen schienen angeschlagen, aber er schien nichts weiter abbekommen zu haben. Nun tastete Lorne seine Beine ab, aber auch die waren intakt. Langsam stand er auf. Bis auf die Kopfschmerzen und etliche Schnitte, sowie kleine Wunden, war er unversehrt.
Lorne schritt zur nächsten Konsole und stützte sich dort ab. Auf den Bildschirmen war nichts zu erkennen. Ein paar Funken sprühten aus dem Terminal und ließen ihn einige Schritte zurück weichen.
So schlecht sah die Brücke gar nicht mal aus, wenn man bedachte, dass das Raumschiff soeben eine Bruchlandung hingelegt hatte. Wie viel Zeit seit dieser aber vergangen war konnte Lorne nicht sagen. Seine Uhr hatte, anders als er selbst, den Aufprall nicht überlebt.
Das dicke Glasfenster des Cockpits war zerschlagen, Teile der oberen Außenhaut abgerissen, aber Boden und Wände hatten größtenteils gehalten. Dass die Elektronik so etwas nicht unbeschadet überstehen konnte war klar.
Lorne fröstelte. Langsam kamen seine restlichen Sinne zurück. Die Kälte war das erste was er bemerkte, gefolgt von dem Blutgeschmack im Mund. Für diesen konnte er aber keine unmittelbare Quelle ausmachen und schenkte ihm daher keine weitere Bedeutung.
Langsam begann Lorne sich umzusehen. Hinter den meisten Konsolen lagen herabgestürzte Deckenteile, doch etwas weiter hinten fand er einen reglosen Körper.
„Doc?!“ Lorne schnellte zu Jackson, welcher auf der Seite lag. Vorsichtig drehte ihn Lorne auf den Rücken und fühlte dann den Puls.
„Puh!“ Lorne war erleichtert. Puls und Atmung vorhanden, wenn auch beides schwach.
Vorsichtig tätschelte er die Wange des Archäologen. „Hey, Doc, aufwachen!“
Jackson gab keine Antwort und blieb weiter bewegungslos liegen.
„Kommen sie schon, Doc!“ Lorne schüttelte ihn leicht, doch auch das brachte keine Besserung. „Ach verdammt.“ Der Major stand auf und begann nachzudenken. Jackson war nicht zu wecken. Als erstes musste er nun versuchen Kontakt mit anderen Menschen herzustellen und dann sich und Jackson aus dem Wrack zu bringen, da ein abgestürztes Raumschiff nicht grade der sicherste Platz auf diesem Planeten war. Zwar war schon fast alles, was explodieren, oder in Flammen aufgehen konnte, explodiert, aber es konnte immer noch irgendwo eine bis dahin intakte Gasleitung platzen und zu einer fatalen Kettenreaktion führen. Dieses Risiko war zwar gering, aber man sollte es trotzdem nicht eingehen, stellte der Major für sich selbst fest.
Lorne ging zunächst zum Schiffsinternen Funkgerät, musste aber schnell feststellen, dass dies, ebenso wie der Rest der Elektronik ausgefallen war. Also musste er sein eigenes Funkgerät nutzen, welches natürlich eine wesentlich geringere Reichweite hatte.
Er drückte den breiten, schwarzen Knopf an dem Gerät. „Hier spricht Major Lorne, kann mich jemand hören?“ Statisches Rauschen war die Antwort. Er versuchte es wieder. „Hier Major Evan Lorne auf dem Raumschiff Apollo, hört mich jemand?“ Wieder nur Rauschen. Lorne nahm das Funkgerät enttäuscht wieder runter. Grade als er es in seiner Tasche verstauen wollte knackte das Gerät. „…ier spricht Mitchell…“ Lorne ruckte es wieder nach oben. „Colonel, wie ist ihr Status?“ Lorne lauschte auf das Rauschen, dann kam die Antwort. „Wir befinden uns… Hügelkette… haben visuellen Kontakt zu… sie immer noch da drin?“
„Sir, ich bekomme sie nur sehr abgehackt rein, aber ja, wir befinden uns noch im Schiff!“
„…verlassen und zu uns aufschließen… Hügelkamm… warten hier…“ Das Rauschen überlagerte die Stimme des Colonels immer mehr.
„Verstanden, Sir. Wir machen uns auf den Weg.“ Lorne hatte wieder einen etwas zuversichtlicheren Gesichtsausdruck. Doch plötzlich fror er in seiner Bewegung ein. Hinter ihm war das Geräusch einer sich aktivierenden Zat zu hören.
Eine sehr dunkle Stimme sprach zu ihm. „Niemand macht sich hier auf den Weg!“
Lorne schoss es schmerzhaft durch den Kopf, dass er dem Arresttrakt doch mehr Beachtung hätte schenken müssen.
„Funkgerät fallen lassen und dann die Waffen weg!“ Die dunkle Stimme war sehr bestimmt.
Der Major ließ erst das Funkgerät aus der Hand gleiten und zog dann langsam seine Pistole aus ihrem Halfter. Er legte sich vorsichtig vor ihm auf den Boden und richtete sich wieder auf.
„Das Messer auch!“ Die Stimme wurde gereizter.
Lorne nahm nun auch das Messer aus seiner Halterung und warf es vor sich auf den Boden.
„Gut so. Und nun will ich wissen was passiert ist!“ Ein bisschen Neugierde, aber vor allem Wut schwang in der Stimme mit.
Noch immer mit dem Rücken zu seinem Gegner stehend antwortete Lorne. „Deine ‚Freunde’ haben auf uns geballert, Kumpel! Und dann sind wir abgestürzt!“ Der Major lächelte nun etwas, war sich aber dem Ernst der Lage bewusst.
„Hätten sie gewusst, dass ich an Bord bin…“ Die Stimme war sich dessen sehr sicher. „… dann hätten sie bestimmt nicht geschossen!“
Lorne drehte sich um und sah seinem Kontrahenten in die Augen. „Ach, und warum nicht?!“
„Weil man seinen wahren Gott nicht tötet!“ Ba’als Augen leuchteten.

Durch das Fernglas konnte Mitchell die ganze Tragweite des Absturzes erkennen. Während der vordere Teil der Apollo den Umständen entsprechend gut aus aussah, war das Heck ein einziges Desaster. Das Pyramidenschiff hatte sich hier schon während des Absturzes hineingeschoben. Diesem Schiff selbst fehlte aber auch ein großes Stück. Mindestens drei viertel waren einfach weg, dachte sich Mitchell. Überall brannte und qualmte es, viele Metallteile waren unter der großen Hitzeeinwirkung völlig verformt worden. Die gesamte Absturzstelle hatte gigantische Ausmaße, da beide Schiffe nicht nur hart aufgekommen, sondern noch über den leicht abfallenden Boden gerutscht waren. Dabei war ein kleines Wäldchen fast vollständig vernichtet worden und die von den Schiffen verschobenen Erdmassen verstopften nun einen kleinen Fluss. Das Wasser floss nun direkt unter dem vorderen Teil der Apollo entlang.
Sowohl die Reste des Pyramidenschiffs als auch die Überbleibsel der Apollo waren jetzt, Stunden nach dem Absturz, so heiß, dass der wieder schwach fallende Schnee schon einen halben Meter über den Wracks schmolz.
Zwischen der lockeren Bewölkung kam immer wieder die Sonne raus.
Gerade lag die Absturzstelle wieder im Licht der steigenden Sonne, da drehte sich Mitchell zu seinen Team-Mitgliedern um. „Was für ein verdammter Mist!“
„Wie sieht’s aus?“ Carter hustete und drehte den Kopf leicht zu Mitchell. Sie lag knapp hinter ihm, die Jaffa-Uniform die sie trug schimmerte in der Sonne. Ihren Kopf hatte sie auf den Schoß des neben ihr sitzenden Teal’C gebettet.
„Ja meinst du ich würde so fluchen wenn alles gut wäre?!“ Mitchell sah sie finster an.
„So schlimm, Cam?“
„So schlimm! Nur noch zwei Wracks!“
„Wie konnte das nur passieren?!“ Carter hustete wieder.
„Na ich hoffe Lorne kommt da bald raus, der wird uns mehr sagen können. Und ich bin gespannt wen er mit ‚wir’ meinte!“ Mitchell blickte wieder in Richtung der Schiffe, seine Miene unergründlich.
Teal’Cs Hand ruhte nun auf seiner Zat. „Auch ich bin gespannt wer diesen Absturz überlebt hat!“ Mit düsterem Blick schaute er auf die Wracks, wendete sich dann aber wieder Carter zu.

Carter drehte ihren Kopf in die andere Richtung und war so die erste die in der Ferne etwas heranrasen sah.
„Teal’C, Cam, seht mal, da hinten!“ Sie zeigte schwach mit dem Finger in ihren Blickrichtung, jedoch sank der Arm schnell wieder, da dies allein schon eine zu große Anstrengung für ihren angeschlagenen Körper war.
„Alkesh.“ Mehr brauchte Teal’C nicht sagen, denn allen drei war klar was das bedeuten konnte.
„Ihr’s oder unser?!“ Mitchell sah Teal’C an. Von seiner Selbstsicherheit war immer weniger zu erkennen.
„Das werden wir sicher bald herausfinden.“ Während der Jaffa dies aussprach sah er sich um und ihm wurde klar wie wenig Deckung der Hügelkamm tatsächlich bot. Im weißen Schnee waren sie zudem gut zu sehen. Drei dunkle Gestalten auf hellem Untergrund, völlig ohne Bewaffnung die einem solchen Schiff etwas anhaben konnte.
„Soll ich sie anfunken?!“ Mitchell sah unsicher zu Carter. Seine Hand öffnete unsicher die Jackentasche in der das Funkgerät untergebracht war.
„Du meinst, wenn wir uns ruhig verhalten, dann bemerken sie uns vielleicht nicht? Guter Witz…“ Carter lächelte gequält und begann dann wieder zu husten. Ihr Gesicht wirkte immer blasser.
„Also gut.“ Mitchell nahm das Funkgerät in die Hand. „Hier spricht Colonel Cameron Mitchell, ich rufe das Alkesh mit Kurs auf die Absturzstelle.“
Keine Antwort.
„Alkesh, bitte antworten!“
Weiterhin Stille.
„Na das wird interessant!“ Mitchell ließ das Funkgerät sinken.
„In der Tat!“ Teal’C sah wie das Schiff immer näher kam.


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