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Ende der Stille von Animal

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3.

Es war so klar, es konnte einfach nicht alles gut gehen… Wenn das so wäre, dann wäre da erst ein Problem. So gesehen lief es gut. Natürlich nicht wirklich. Doch irgendwo in einem tiefen Winkel des Gehirns eines Generals, schien das auf eine seltsame Weise Sinn zu ergeben.
Dieses Gehirn selbst war aktuell gut geschützt, jedoch trotzdem in Gefahr. Zwar konnte ein Fliegerhelm der neusten Generation einen starken Schlag oder sogar ein Geschoss unbeschädigt abwehren, wenn jedoch das Geschoss größer als der ganze Helmträger war, nutzte dieser Kopfschutz herzlich wenig.
Auf der rechten Seite des Helms war die US-Flagge abgebildet, auf der linken Seite war diese mit einem Aufkleber einer dicken, gelben Person in einer blauen Hose und einem weißen Hemd überklebt.
„Das war knapp!“ schien O’Neill mehr zu sich selbst zu sagen. Die F-302 drehte sich wie ein Zirkel auf der rechten Flügelspitze.
„Und wie!“ Die Antwort kam von hinten.
„Wie viele haben sie auf dem Schirm, Marks!?“ Der General starrte geradeaus auf das riesige Pyramidenschiff. Seine Augen waren schmal, tiefe Tränensäcke zeichneten sich ab.
„Mindestens zwanzig Gleiter, wobei einige grade abgetaucht sind!“ Marks hämmerte auf seine Tastatur ein um mehr Daten zu bekommen.
„Zwanzig sollten machbar sein!“ Die F-302 wurde zu einer schnellen Rolle gezwungen und jagte nun auf die Unterseite des feindlichen Schiffes zu. Vier Gleiter nahmen die Verfolgung auf.
Trotz der fehlenden Schwerkraft und dem nicht vorhandenen Trägheitsmoment, brüllte die Hochleistungsmaschinerie immer wieder auf, wenn das Kampfflugzeug Manöver ausführte welche am Rande der Machbarkeit lagen.
Mit einer enormen Geschwindigkeit raste die F-302 weiter auf die Unterseite des Raumschiffes zu. Die Gleiter begannen zu feuern. Während drei Schüsse völlig ins Leere trafen, verfehlte sie der vierte nur um wenige Meter. Daraus resultierte eine wilde Rolle, welche trotzdem kontrolliert wirkte.
„Kopf einziehen!“ rief O’Neill mehr spaßend, dabei aber keine Mine verziehend.
Sie zischten nur Meter unter dem Pyramidenschiff entlang, die Gleiter im Rücken. Die Lage sah nicht gut aus. O’Neill schaffte es grade noch einem Schuss auszuweichen, kollidierte dabei aber leicht mit dem Schiff. In einer großen Trümmerwolke verteilte sich die halbe Navigationsanlage des Feindes hinter ihnen. Die Gleiter rasten ohne Probleme hindurch, doch kaum hatten sie wieder freie Sicht, sahen sie sich überrascht. Zwar war vor ihnen immer noch ihr Ziel, doch aus der Gegenrichtung kamen sieben weitere F-302er und ein Alkesh entgegen. Der Raum zwischen den Parteien wurde sehr schnell sehr knapp. O’Neill und Marks tauchten grade noch rechtzeitig ab um nicht in die eigene Flotte zu rasen. Nur ein Gleiter folgte ihnen. Die anderen eröffneten das Feuer, genau wie die Kampfflugzeuge. Zischend lösten sich die Raketen aus ihren Halterungen und nahmen Kurs auf die Todes-Gleiter. Kunstvoll wichen die Flugzeuge den Gleiterschüssen aus, nur das Alkesh hielt weiter Kurs. In Sekunden war alles von Explosionen eingehüllt und Trümmer taumelten durch den Raum.
O’Neill hielt währenddessen wieder Kurs auf die Apollo. „Wie weit noch bis zur Funkreichweite, Major?!“
„Keine zehn Kilometer, aber das packen wir nicht! Der Gleiter holt auf.“ Marks, welcher sich in einem solchen, kleinen Flieger überhaupt nicht wohl oder gar zuhause fühle, bebte innerlich. Zweifellos war er gut in seinem Job, aber warum musste O’Neill unbedingt ihn auswählen…
„Dann ändern wir mal die Umstände!“ Das Gesicht vom General wurde hart.
Die F-302 sackte nach unten weg, jedenfalls fühlte es sich für die Insassen so an. Danach kippte sie auch noch nach vorne und machte eine Art Purzelbaum. Durch dieses Manöver sahen sie sich nun dem Gleiter genau gegenüber, welcher schnell näher kam.
O’Neill wusste dass er nur noch eine Rakete hatte und sich ansonsten der Bordkanone behelfen musste. Das Zielsystem hatte den Gleiter zwar erfasst, doch die neuerer Bauart waren durchaus in der Lage auf weitere Entfernung auszuweichen. Das war ihm natürlich bekannt, also zögerte er. Kurz bevor er den roten Knopf drücken wollte änderte der Gegner seinen Kurs. Er schoss auf einmal nach oben – eben dahin, wo für die Passagiere des Flugzeugs oben zu sein schien – weg und beschrieb zwei Rollen. Verwirrt zog O’Neill die Maschine hoch und begann mit der Bordkanone zu feuern. Das Geratter klang zwar im Innenraum sehr pompös, jedoch hatte es recht wenige Effekt auf den Gegner, solange man nicht präzise bestimmte Punkte traf. Der General gab sich alle Mühe auf diese zu zielen, doch die Rollen machten es ihm schwer überhaupt etwas zu treffen. Und selbst in diesem Moment machte er sich noch Gedanken um seine Leute.
„Marks, wie sieht’s drüben aus? Verluste?“ Er feuerte unbeirrt weiter, erlangte aber nur einige Glückstreffer.
„Sie haben Jones erwischt, die anderen sechs sind OK!“ Marks stand der Schweiß auf der Stirn.
„Verdammt, das darf nicht wahr sein!“ O’Neill setze nun noch wütender dem Gleiter nach.
„Das Alkesh ist dafür fast in Position, die Fracht dürfte gleich mit den Ringen hoch gehen!“
„Wenigstens etwas…“

In immer wilderen Manövern jagte O’Neill hinter dem Gleiter her, welcher auf der linken Seite verdächtig qualmte. Ein Schuss hatte gesessen.

Bill Lee legte seine Stirn in Falten. Seit Stunden bastelte er an einem kleinen Gerät, welches einfach nicht funktionieren wollte. Es hatte etwa die Größe eines Gameboys und war matt grau. An seiner Oberseite fand sich ein kleines Display, auf dem verschiedene Zahlenkombinationen abliefen. Die Front des kleinen Kastens bestand aus Tasten – Alle Zahlen von 0 bis 10 und noch zwei Buchstaben: U und Y
Warum er beim Bau diese Beiden gewählt hatte, wusste Bill selbst nicht so richtig, aber aktuell war es auch egal was auf den Tasten stand, denn die Funktion war klar. Oder anders gesagt, sie sollte klar sein.
Um Lee herum herrschte geschäftige Betriebsamkeit. Marines liefen umher, prüften ihre Waffen, redeten leise oder versuchten sich irgendwie abzulenken. Der eigentliche Einsatz stand kurz bevor, jedoch würde ohne das Gerät von Lee nichts laufen.
Reynolds beugte sich neben Lee vor. Seine leise aber bestimmte Stimme ließ den Doktor hochschrecken. „Was macht die Vorrichtung? Können wir bald starten?! Da draußen ist die Hölle los!“
Lee riskierte einen Blick nach vorne durch das umgebaute Alkesh und wurde noch bleicher als ohnehin schon. Dort schossen Kampfflugzeuge und Gleiter in wilder Jagd hintereinander her und feuerten aus allen Rohren.
„Ich arbeite so schnell ich kann.“ Er hasste es wenn alles von ihm abhing.
Vorbei an Lee, trugen drei Marines eine große Halbkugel aus schwarzem Material. Vorsichtig wurde sie innerhalb der Ringe abgestellt. Auf der glatten Oberfläche waren nur ein Kippschalter und ein grüner Knopf zu sehen.
Lee tippte erneut etwas auf seinem kleinen Gerät ein, es surrte kurz und auf seinem Laptop neben ihm leuchteten Diagnose-Ergebnisse auf.
„Es funktioniert!“ Sein Gesicht hellte sich etwas auf.
„Dann ran damit!“ Reynolds Ton war sehr bestimmt.
Lee trug das Gerät an die Halbkugel und setzte es vorsichtig auf diese. Nach einigem Tippen erschien um die Halbkugel ein bräunlich schimmerndes Feld.
„Kraftfeld aktiv.“ Er hatte es geschafft.
„Na dann machen sie uns mal Platz!“ Reynolds und eine Gruppe nervös scheinender Marines betraten die Ringplattform und stellten sich um die Halbkugel auf. Alle wussten was bevor stand und hielten ihre Waffen fest in den Händen.
„Wünschen sie uns Glück!“ Reynolds sah Lee an.
„Alles erdenkliche Glück!“ Lee wusste was auf dem Spiel stand.
„Na dann, aktivieren sie mal die Ringe. Bringen wir diese Bombe auf die Reise!“
Lee betätigte die Knöpfe der Ringplattform, die Ringe schossen hinab und er konnte noch kurz einen Blick auf das Gesicht von Reynolds erhaschen, bevor dieser und die Marines in einem gleißenden Licht verschwanden. Die Ringe versenkten sich wieder im Boden. Sie waren auf dem Weg.
Lee ging langsam nach vorne und sah, wie der Marine das Alkesh bereits in Richtung des Planeten steuerte. Von dem vorherigen Kampfgeschehen war keine Spur zu sehen. Mal abgesehen von den vielen Trümmern, durch die sie flogen.

Der Gleiter flüchtete. Mit verzweifelten Rollen und Zick-Zack-Kursen versuchte er dem beständigen Feuer der F-302 auszuweichen. Doch O’Neill hatte ihn genau im Visier.
Seit dem einen Treffer an der linken Seite war der Gleiter nicht mehr so manövrierfähig. Trotzdem legte er einen beherzten Flug hin. Sein Ziel schien das Pyramidenschiff zu sein.
O’Neill legte seinen Daumen auf den roten Knopf für die Rakete. „Fahr zur Hölle!“
Die Rakete löste sich zischend aus ihrer Halterung und verringerte schnell die Entfernung zwischen sich und dem Gleiter. Zwei Kurven, welche der Gleiter beschrieb, machte die Rakete ohne weitere Probleme mit.
Der Einschlag erfolgte im Heck des Gleiters und riss diesen in Stücke. Die F-302 schoss über die Trümmer hinweg.
Natürlich gab es kein Jubelgeschrei. Es gab nicht wirklich einen Grund zum Jubeln.

„Sir, ich bekomme ein schwaches Signal rein.“ Marks drehte an einem Regler um es klarer hören zu können.
„Die Apollo?“ Der General hoffte jedoch gar nicht erst zu viel.
„Nein, vom Alkesh.“ Marks Finger flogen über die Tastatur.
„Nachricht lautet?!“
Marks las den Text fast mechanisch ab. „Bombe und Crew sind an transportiert. Einige Verluste bei den Jägern. Alkesh auf dem Weg zum Planeten.“
„Die Apollo ist da viel zu nah dran!“
Die F-302 schoss auf die beiden Schiffe zu, jedoch schien die Geschwindigkeit ermüdend langsam zu sein. Vor allem wenn man nur noch wenige Minuten hatte.

Von der Rückseite des Pyramidenschiffs entstieg ein Schwarm Gleiter dem Hangar. Sie brachten sehr schnell Raum zwischen sich und das Schiff.
Die Apollo setzte sich leicht in Bewegung, das Pyramidenschiff schloss auf.
Momente später bildete sich ein Riss quer über die Hülle des riesigen Schiffs, aus welchem es kurz aufleuchtete. Zwei weitere Gleiter und ein Alkesh kamen aus dem Hangar gerast. Ihr Kurs schien nicht der Gleiche zu sein, da sie in verschiedene Richtungen flogen. Man konnte es auch als blinde Flucht bezeichnen.
Der Riss wurde breiter, dann erbebte das Schiff. Eine Explosion im Inneren zerriss es in zwei Teile, eine zweite, stärkere Explosion, schob die eine Hälfe des Pyramidenschiffs in das Heck der Apollo, welche grade den Eintritt in die Atmosphäre begonnen hatte. Sie ruckte dadurch heftig nach vorne. Kurz hielten die Schilde, dann schob sich das hintere Schiff in einer letzten, leuchtend roten Explosion in das Erdenschiff.

O’Neill und Marks konnten nur untätig aus der ferne zusehen. Sie kamen zu spät.


weiter: Kapitel 4

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