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Ende der Stille von Animal

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2.

Schwere Schritte hallten vom metallenen Boden wieder. Im schnellen, gleichmäßigen Takt schnellten zwei Füße auf und nieder. Der von diesen Füßen getragene Körper schoss an Kabeln und Schläuchen vorbei, welche dampfend und funkensprühend aus der Wand ragten. Der Korridor wurde immer wärmer, doch das beirrte den Läufer nicht. Auch, dass plötzlich der Boden erzitterte, brachte ihn kaum aus dem Lauf. Schweiß rann nun die Stirn hinab und sammelte sich hinter zwei Brillengläsern. Die Brille wurde beiläufig im Sprint abgenommen und in die Hosentasche gesteckt, bevor die Gläser so stark beschlugen, dass die Sicht beeinträchtigt gewesen wäre.
Der Boden erbebte erneut, diesmal so stark, dass der Lauf abrupt endete und in ein unkoordiniertes Fallen überging. Der Schädel traf hart auf ein Rohr, aus welchem sogleich Dampf aufstieg. Warmes Blut lief an der Schläfe entlang. Dunkelheit breitete sich vor den Augen aus, doch der nun Verletzte zwang sich selbst wieder auf die Beine. Er durfte nun nicht liegen bleiben, da er sonst nie wieder aufstehen würde. Leicht wankend kam er wieder auf die Beine. Ein Regen aus Funken ging auf ihn nieder und versengte ihm die Haut. Ein leichter Fluch war die Antwort darauf. Nach einem kurzen Kopfschütteln war die Sicht wieder klarer. Der Lauf setzte sich fort, wenngleich auch nicht mehr so energiegeladen wie zuvor.
Die Hitze wurde langsam unerträglich, doch das Ziel schien zum greifen nah. Er passierte eine schwere Tür mit der Aufschrift „Hangar“. Erst lief er nun noch schneller als vorher, doch dann stoppte der Sprint. Der Blick wurde leer. Resignation machte sich breit. Die Gedanken formten sich zu etwas unaussprechbaren aus Wut und Angst.
Vor dem Mann breitete sich das Hangardeck aus. Eine riesige Fläche mit Stellflächen für über 100 Kampfjets. Überall lagen Maschinenteile herum, die Wände waren von Tankanlagen gesäumt. Ein fahles Licht tauchte den Raum in ein fast romantisches Licht. Nur stimmte an diesem Bild eine Sache nicht. Das wichtigste eines Hangars fehlte – Die Flugzeuge!
Fassungslos sah sich der Mann um. Es konnte einfach nicht sein. Es war falsch dass er hier alleine war. Wo waren die Anderen?! Wo war das Flugzeug?! Was sollte er tun?!
Ein weiteres Mal bebte der Boden, aus den Installationen an den Wänden stoben Funken und ein von der Decke fallendes, dampfendes Rohr verfehlte nur sehr knapp den ohnehin schon angeschlagenen Kopf.
Langsam lies er sich auf den Boden sinken und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Kurz schreckte er davon wieder hoch, als er jedoch seine Wunde berührte, sank er aber wieder zusammen. Dabei fühlte er etwas kaltes an seinem Gesicht. Er nahm die Hand langsam vor sich und schaute sie sich an. Der kalte Gegenstand war ein Ring. Nicht irgendein Ring, sondern ein goldener welcher ihm viel bedeutete. Er strich mit dem Zeigefinger der anderen Hand langsam über das Metall, seine Augen auf den eingravierten Buchstaben fixiert – V

Nun wurde ihm langsam klar, dass er nicht einfach aufgeben konnte. Das hatte er noch nie getan und würde er auch nie tun! Egal wie, er musste einen Weg aus dieser Situation finden. Er stand auf, trotz des nun immer stärker wackelnden Boden. Das Metall der Wände kreischte während es sich verformte. Er schritt zurück durch die Hangartür, drehte sich nach rechts und wollte grade loslaufen, da musste er auch schon wieder abbremsen. Ansonsten wäre er mit dem Soldaten der ihm entgegen kam hart zusammengeprallt.
Dessen eben noch so harten Gesichtszüge hellten sich nun auf. „Dr. Jackson! Sie leben!“
„Major Lorne…“ Jackson stammelte und suchte nach Worten. „Wie sind sie zurück auf das Schiff gekommen?“
„Trick 17 würde ich sagen, Doc.“ Trotz der augenscheinlichen Gefahr zeichnete sich nun ein Lächeln auf Lornes Gesicht ab. Dies war mit Ruß verschmiert und er hatte einige kleine Schnitte auf der Stirn. Ebenso war seine Kleidung nicht mehr im besten Zustand, Brandlöcher und geplatzte Nähte waren zu sehen.
Jackson wollte grade nachhaken wo Lorne hergekommen war, da erbebte erneut alles um sie herum. Abermals brachen Rohre und Dampf hüllte die beiden ein.
„Werden diese Raumschiffe eigentlich mit Dampf betrieben, Doc?“
„Das frage ich mich langsam auch!“ Jackson war leicht am Husten.
„Hangar ist leer vermute ich?!“ Lornes Augen verengten sich.
„Wenn wir nicht grade auf einem Ölfass rausfliegen wollen, dann schon, fürchte ich…“ Jackson lachte gequält.
Lorne blickte kurz zu Boden, dann wieder Jackson an. „Beamen?!“
„Haben sie denn vorhin nicht mitbekommen, als… Ach nein… Also Klartext: Beamen fällt flach!“ Jackson rieb sich die Stirn. „Sonstiger Status ist ihnen bekannt?!“
„Unglücklicher Weise schon…“ Lorne wankte durch eine leichte Erschütterung.
„Was ist dann also der Plan?“
„Ich denke wir ziehen es auf die harte Tour durch, Doc!“ Lornes Gesicht wurde finster.
„Ich glaube ich bin froh gerade nicht zu wissen an was sie denken, Major.“
Lorne hatte sich schon zu einem Monitor an der Wand gedreht, welcher noch keine Funken sprühte oder dampfte und tippte auf diesem herum. „Orbit ist augenscheinlich keine gute Idee mehr! Was halten sie davon wenn wir den Vogel hier landen?!“
„Ist das ihr ernst?“ Jacksons Gesicht versteinerte.
Lorne schaute ihm in die Augen. „Sehen sie so viele andere Möglichkeiten?“
„Nein.“ Jackson seufzte.
„Also dann auf zur Brücke!“

Die beiden Männer rannten so schnell sie konnten durch die Korridore. Nun zählte jede Sekunde. Je näher sie der Brücke kamen, desto wärmer wurde es. Die wenigen Bildschirme die noch funktionierten blinkten. In roten Buchstaben konnte man dort das Wort „Danger“ lesen. Lorne und Jackson schenkten diesen Warnungen keine Beachtung. Ihr Ziel war klar.
Flammen schlugen neben ihnen aus einer Wand und verfehlten die beiden nur um Haaresbreite. Auf ihrem Weg kamen sie durch einen Gang mit besonders vielen Türen, alle standen offen.
„Major, haben sie das gesehen?“ Jackson drehte sich halb im Lauf, wurde aber nicht langsamer.
„Jap, habe ich, doch ich glaube dass die Arrestzellen offen stehen sollte grade unser kleinstes Problem sein!“
„Ihr Wort in wessen Ohr auch immer…“

Die letzten Meter zur Brücke durchquerten die Männer eine Wand aus Qualm. Hustend und spuckend kamen sie in den Raum. Das Außenfenster war geschwärzt und dadurch undurchsichtig.
„Doc, ans Funkgerät, versuchen sie uns etwas Zeit zu erkaufen!“ Lorne röchelte immer noch hörbar. „Ich werde mal sehen wie sich das Baby hier fliegt!“
Jackson, der ebenfalls nur schwer atmete schwang sich in den Sitz ans Funkgerät und begann sofort Funksprüche auszusenden in einer Sprache die Lorne nur ansatzweise verstand. Doch wer konnte in der heutigen Zeit auch erwarten, dass man tatsächlich auf Aliens traf die kein Englisch sprachen. Während er nun also versuchte das Raumschiff unter seine Kontrolle zu bringen, war Jackson damit beschäftigt den Bösen klar zu machen, warum die Apollo noch etwas länger in einem Stück bleiben sollte.
„Schilde sind bei 6 Prozent, viel halten wir nicht mehr aus!“ Lorne schien beunruhigt, denn langsam wurde klar wie ausweglos die Lage war.
Jackson nickte nur, brach aber nicht sein Funkfeuer auf die Angreifer ab.
Lorne arbeitete sich schnell durch das Steuerungssystem, welches dankbarer Weise den Eintrittswinkel berechnete, damit das Schiff nicht beim simplen Landeanflug verglühte.
Verschiedene rote Lampen auf der Konsole vor ihm erloschen, das war ein gutes Zeichen. Zumindest hoffte er das, denn in dem Zustand, in dem sich das Schiff befand, könnten sie auch einfach durchgeschmort sein. Der Gedanke beunruhigte ihn ein bisschen, aber schob ihn schnell beiseite. Er würde früh genug herausfinden, ob es nur ein Defekt war oder das System funktionierte. Spätestens wenn sie schreiend sterben würde, dachte er.
Langsam drehte sich das Schiff, was Lorne ein bisschen lächeln ließ. Das Lächeln verschwand aber wieder recht schnell, als nun ein feindliches Geschoss die Längsseite der Apollo traf. Der Monitor links von ihm leuchtete grell auf. Schilde bei 3 Prozent. Das war nicht gut!
Der Bildschirm zu seiner rechten blinkte auf einmal noch viel hektischer. „Massiver Aufbau von Energie! Die laden ihre Waffe noch mal richtig auf!“ Lornes Augen wurden groß. Sein Kopf schwang herum. „Doc, wenn sie einen guten Spruch für die da drüben auf Lager haben, dann raus damit oder wir werden gegrillt!“
„Ja, ja, ja! Ich bei dabei!“ Jackson brüllte, jedoch ohne in Lornes Richtung zu Blicken.

Lorne betrachtete den Monitor, Jackson redete auf das Funkgerät ein. Doch wirkliche Hoffnung war nicht mehr vorhanden. Lorne blinzelte bis er dann aber verstand was sein Bildschirm ihm sagte. Die Waffe hörte auf zu Laden und gab unregelmäßig Energie in alle Richtungen ab.
„Gut gemacht Doc, was haben sie denen gesagt?!“
„Eigentlich habe ich sie nur noch beschimpft…“ Jackson blickte fassungslos auf seinen Komunikationsterminal.
„Aber wie…“ Lorne brachte seinen Satz nicht zu ende, da ihm nun auf dem Display ein sehr kleines Raumschiff angezeigt wurde. Nein, Raumschiff trifft es nicht ganz – Eher Flugzeug.
Und dieses kleine Ding schien kräftig am feuern zu sein, jedoch nicht auf die Apollo, sondern auf das feindliche Schiff.
Noch bevor Lorne etwas sagen musste, war Jackson am Funkgerät um das Fluggerät zu rufen. Auf seinem Bildschirm wurde es nun auch angezeigt und darüber erschien eine Identifikationsnummer – F-302
„Hier spricht Dr. Daniel Jackson vom Erdenschiff Apollo, können sie mich hören?!“
Das Funkgerät knisterte und rauschte. „Daniel?!“
Jackson schaute einen Moment verwirrt zu Lorne, der nicht weniger konfus war.
„Jack?“ Daniel brachte es nur zögerlich heraus.
„Ja, wen hast du denn erwartet? Homer Simpson?“ Trotz des Rauschens hörte Jackson klar O’Neills typisch, sarkastische Stimmlage heraus. „Was ist der Plan?“
Jackson fasste sich an den Kopf. „Also bis du aufgetaucht bist war der Plan mit dem Schiff in tausend Teile gesprengt zu werden. Aber nun sollten wir wirklich versuchen zu Landen!“
„Soll ich versu…“ Das Funkgerät knisterte laut. „…ch möglich dass…“ Rauschen überdeckte jegliche Übertragung.
„Jack? JACK?!“ Daniels Gesicht verzog sich.
„Wir haben mehrere Explosionen an der Außenhülle des feindlichen Schiffs auf dem Schirm!“ Lorne ordnete seine Gedanken. „Also zurück zu Plan A. Landen wir das Baby!“
Langsam aber sicher setzte sich die Apollo in Bewegung.
„Sublicht ist bei zehn Prozent, aber das sollte reichen.“ Lorne drücke einen grünen Knopf und klappte dann einen Plastikdeckel hoch unter dem ein kleiner Schalter lag. Er legte seinen Finger auf den Schalter, zögerte einen Moment und drückte ihn dann runter. „Eintritt eingeleitet! Auf geht’s!“
Jackson bekam das alles nur am Rande mit, er versuchte weiterhin den Kontakt zu O’Neill wieder herzustellen. Jedoch vergeblich. Wo er vor kurzem noch dachte er hätte alle verloren, traf es ihn nun um so härter wenn er sich vorstellte, dass der Funken Hoffnung jetzt mit O’Neill zusammen wieder verglimmen könnte. Mit zitternden Händen hielt er das Mikrofon in Händen und flüsterte fast. „Jack? Hörst du mich? Jack, Antworte!“
Währenddessen senkte sich die Apollo in Richtung Atmosphäre. Jedoch verringerte sich der Abstand zu dem großen Pyramidenschiff, welches nun hinter ihnen lag, nicht. Noch fiel es Lorne nicht auf, da dieser vollends mit dem Eintritt beschäftigt war.
Durch die Außenscheibe konnte man ein leichtes, rotes glühen bemerken, gefolgt von einem Schlag, welcher Lorne und Jackson nach vorne riss.
Jackson blieb regungslos liegen.
Lorne schmeckte warmes Blut in seinem Mund, war aber schnell wieder an seiner Konsole und stieß dann einen heiseren Schrei aus. „Schilde sind ausgefallen!“


weiter: Kapitel 3

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