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IO von Heinzschen

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Vorwort

8. Staffel so um Episode 157
IO


Kapitel 1: Meteor

1

Das Funkeln der Sterne versuchte vergeblich dem hell erstrahlenden Blau der Tagseite Konkurrenz zu machen. Die Welt sah von hier oben so wunderschön und friedvoll aus. Weiße Wolkenbänder schlangen sich in abstrakten Formen ineinander und wurden von blauen und braun-grünen Flächen durchbrochen - ein gleißender Opal auf nächtlichem Samt. Selbst die schwirrenden Satelliten konnten ihrem Anblick keinen Abbruch tun.
Seit dem letzten Angriff war die Crew über die bestehende Verschnaufpause froh. Waren die meisten Besatzungsmitglieder vor der Raumschlacht versessen darauf gewesen neue Abenteuer zu erleben, so hatten sie nun ihre Meinung ein wenig revidiert. Nach der Reparatur der Kampfschäden und Wiederaufnahme des Patroulliendienstes im fernen Erdorbit war die zurückgekehrte Routine von der gesamten Besatzung der Prometheus Willkommen geheißen worden. Allen war klar, dass es nur die Ruhe vorm nächsten Sturm war. Sie würde nicht ewig dauern. Nein.
Sie war bereits vorbei!
Unweit der Ionosphäre bildete sich im Vakuum des Weltraumes ein blendend heller Wirbel aus Strahlung, Gas und Staub. Unaufhaltsam spukte die Anomalie ihr Innerstes in Richtung des blauen Planeten. So schnell wie die Erscheinung auftauchte, war sie auch schon wieder verschwunden. Die Crew der Prometheus sah allarmiert aus der Ferne zu. Bevor jedoch die Dunkelheit des Alls an dieser Stelle zurückkehren konnte, eruptierte mit hoher Geschwindigkeit ein bedrohlich großer Materiebrocken aus dem Zentrum des Wirbels, der sich anschickte auf dem Geburtsplaneten der Menschheit nieder zu gehen.

Für lange Rückfragen mit der Bodenkontrolle war keine Zeit. Eine Entscheidung musste schnell getroffen werden. Ein Brocken dieser Größe würde zweifelsohne verheerende Schäden anrichten, sollte er auf bewohntem Gebiet niedergehen. Kaum bestätigte die Computerberechnung die Befürchtung des Kommandanten, kam dieser sofort zum Entschluss. Er erteilte den Befehl, das Objekt zu zerstören. Sekundenbruchteile später wurde die fremde Materie von einer Energieentladung getroffen. Leider entsprach die Wirkung nicht ganz den Erwartungen. Aus einem großen Objekt waren tausende kleiner und ein einzelnes größeres entstanden. Der fliegende Schutt war schon dabei beim Eintritt in die Atmosphäre zu verglühen. Von der Erdoberfläche aus gesehen, musste es einen imposanten Anblick bieten, tauchten die Fragmente gerade in die Nachtseite ein. Der größere Bruchteil war zwar wie seine kleinen Brüder ebenfalls der Reibung mit der Erdatmosphäre ausgesetzt, jedoch bewahrte ihn seine schiere Größe vor der vollständigen Vernichtung. Das verbliebene Stück würde immer noch einen erstaunlichen Einschlagkrater hinterlassen. Für einen weiteren Schuss war es aber bereits zu spät.
Der Kommandant fand nun endlich die Zeit die Bodenkontrolle von dem Vorfall zu informieren. Zum Glück konnte er mitteilen, dass das Fragment durch den Beschuss von seinem ursprünglichen Kurs abgelenkt worden war und nun voraussichtlich in einem unbewohnten Waldstück östlich der Bundesstraße 25 und ca. 75 Meilen nördlich von Colorado Springs niedergehen werde. Die Bodenkontrolle bestätigte die Meldung. Wenige Sekunden später registrierten Seismographen im El Paso County den Einschlag des ungewöhnlichen Meteoriten.

2

„Hast Du es schon gehört?“, fragte Sam.
Daniel schaute zögerlich von seinen Schriftstücken auf und zog in seiner unnachahmlichen Weise die Augenbrauen hoch: „Nein, was denn?“ Er hatte die ganze Nacht an der Übersetzung gearbeitet und war nun endlich fast fertig damit.
„Letzte Nacht ist ein ziemlich großer Meteorit keine 100 Meilen von hier eingeschlagen. Das Beben müsste eigentlich auch hier zu spüren gewesen sein“, erzählte Sam begeistert.
„Ach das war das…“, entgegnete Daniel matt während er sich auf den letzten Absatz seiner Übersetzung konzentrierte. Mitten im Schreiben hielt er inne und schaute Sam leicht verwirrt an. „Sollten sich um so was nicht die Kollegen im Orbit kümmern?“
„Ja. Die Prometheus hat den größten Schaden auch verhindert, aber das wirklich Interessante kommt erst noch…“ Sam berichtete Daniel die ungewöhnlichen Vorkommnisse über die sie Brig. Gen. O’Neill informiert hatte.

Der General hatte die Anweisung erhalten ein Expertenteam zur Unterstützung der bereits laufenden Untersuchung zu schicken. Sam war bereits nach den ersten zwei uninteressiert von Jack heruntergeleierten Sätzen Feuer und Flamme für das Projekt gewesen.
Jack gab sich belanglos, genervt und gelangweilt zugleich: „Wen würdest Du von unseren hoch ge(l)ehrten wissenschaftlichen Kollegen mit dem Job beauftragen? Wer kennt sich gut mit solchem Meteoritenkram usw. aus?“
„Na ja, im Grunde fast alle. Vielleicht Dr. Fisher, er hat unter anderem in Astrophysik promoviert. Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich mir die Sache selbst gern anschauen. Der nächste Einsatz für SG-1 ist erst für nächste Woche geplant. Ich hätte genug Zeit.“
„Wenn Du nichts Besseres zu tun hast. Meinet wegen“, antwortete Jack brummig, „aber tu mir einen Gefallen und nimm Daniel mit. Der hat sich jetzt schon den dritten Tag infolge in sein Kämmerchen eingeschlossen und brütet über irgendwelchem Kauderwelsch. Der muss dringend an die frisch Luft!“
„Danke!“, freute sich Sam und verließ energiegeladen Jacks Büro.
Kaum war die Tür zu griff sich Jack die nächste Akte vom mannshohen „Zu erledigen“ - Stapel auf seinem Schreibtisch. Das verschmitzte Lächeln auf seinem Gesicht bekam Sam nicht mehr zu sehen.

3

„Wir sind gleich da!“, meldete der Lieutenant und setzte den Blinker zum Abbiegen auf eine holprige Waldstraße. Viele Bäume lagen verstreut, hingen schief ineinander oder waren umgeknickt, die Bundesstraße und der Waldweg waren bereits geräumt worden. Der Einschlag hatte einige Verwüstung angerichtet. Zum Glück war es vier Uhr morgens gewesen als der Meteorit herunter kam. Keine Zeit zu der viele Fahrzeuge hier entlang fuhren. Im Umkreis von zweieinhalb Meilen waren einige wenige Fahrzeuge auf der Straße liegen geblieben. Ein Pickup war direkt auf Höhe des Impacts von der Bundesstraße abgekommen. Dem Fahrer und seiner Tochter war zum Glück nichts passiert.

Sam, Daniel und Dr. Fisher kletterten aus dem Fahrzeug und begaben sich Richtung Einschlagkrater. Ein großer mürrisch dreinblickender Colonel in strapaziertem grün-braunen Tarnanzug empfing sie.
„Sieh an, die >Spezialisten< vom SGC!“, rann ihm die sarkastische Begrüßung von den Lippen, wobei er sich einen säuerlichen Gesichtsaudruck nicht verkneifen konnte.
„Was ist dem den über die Leber gelaufen?“, raunte Dr. Fisher Daniel zu.
Da Daniel nach der durchgemachten Nacht und der langen Autofahrt, während derer er wenigstens etwas Schlaf gefunden hatte, nicht wirklich der Sinn nach wilden Spekulationen stand, begnügte er sich mit einem kraftlosen Schulterzucken begleitet von einem >Keine-Ahnung-Seitenblick<.
Diplomatisch ignorierte Sam den Unterton in der Stimme des Colonels. „Hallo“, sagte sie, „ich bin Lt. Colonel Samantha Carter“, und schüttelte dem Colonel die Hand.
„Dr. Daniel Jackson“, stellte sich Daniel vor.
„Dr. Carl Fisher“, tat es Dr. Fisher seinen Vorrednern nach und gab dem Colonel als Letzter die Hand, wobei der schmächtige Astrophysiker schmerzhaft zusammenzuckte und nach Freigabe seiner gequetschten Finger erleichtert aufatmete.
„Colonel Burton“, rückte endlich auch der Colonel mit seinem Namen raus und machte gleich im nächsten Satz seinem Frust Luft: „Es ist für mich unbegreiflich, warum die HWS jetzt auch noch unbedingt ein Team vom SGC hinzuziehen muss. Hier gibt es nichts, mit dem wir nicht auch allein fertig würden!“
Da lag also der Hase im Pfeffer begraben! Der Colonel fühlte sich in seiner Kompetenz untergraben indem man ihm einen rangniederen Offizier und zwei Zivilisten vor die Nase setzte. Irgendwie verständlich, aber es musste dafür einen triftigen Grund geben.

Am Rande des Einschlagkraters liefen die Untersuchungen bereits auf Hochtouren. Unzählige Messinstrumente waren aufgebaut worden. Der reinste Kabelsalat – bereits fein säuberlich in den morastigen Waldboden eingetrampelt.
„Das ist Lt. Flanagan“, sagte Col. Burton und deutete auf eine blonde Frau im Tarndress, die sogleich herbeieilte. „Sie wird Sie über alle Neuigkeiten informieren. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich hab wichtigere Angelegenheiten zu regeln!“ Kaum gesagt, drehte er auf dem Absatz um und verschwand ohne ein weiteres Wort im Unterholz.
Nach einer weiteren allgemeinen Vorstellungsrunde – diesmal unter wohlwollendem Blick von Lt. Flanagan - wurde die kleine Expertengruppe von der jungen Frau über die gewonnenen Daten informiert.
„Als erstes haben wir den Krater vermessen. Er hat einen Durchmesser von 142 Yards und ist erwartungsgemäß 72 Yds. tief. Keine sekundären Einschlagkrater. Keine nennenswerte Radioaktivität messbar, obwohl die Tatsache, dass beim Einschlag ein elektromagnetischer Impuls auftrat, mich ziemlich fasziniert. Es ist mir noch schleierhaft, wie es zu seiner Entstehung kommen konnte. Aber das finde ich noch nicht wirklich das Ungewöhnlichste…“, setzte Lt. Flanagan an, kam aber ins Stocken.
Dr. Fisher allerdings schien der Sinn gerade nicht nach dramatischen Pausen zu stehen: „Und was ist jetzt so außergewöhnlich???“, begehrte der blässliche Wissenschaftler zu wissen.
Um Fassung ringend, gab der Lieutenant zurück: „Wir haben keinen Meteoriten!“
Ungläubiges Glotzen durchfuhr Dr. Fisher, dem direkt der Mund halb offen stehen blieb. Das konnte doch nicht war sein!

Sam ließ erst mal alle Möglichkeiten im Geiste Revue passieren und sprach ihre Gedanken laut aus: „Ein im nachhinein geschmolzener Eismeteorit scheidet von Vorn herein aus. Die Bestandteile wären schon längst bei Eintritt in die Erdatmosphäre verdampft. Um einen Krater dieser Größenordnung zu bekommen, muss der Meteorit aus wenigstens 100 bis 200 Pfund schwerem Material bestanden haben. Eisen oder ähnliches. Gegraben haben Sie sicherlich schon? Bleibt sonst nur noch die Option dass der Meteorit weggeschafft wurde. Aber so kurz nach dem Einschlag dürfte er noch sehr heiß gewesen sein. Und wer sollte einen heißen Meteoriten wegschaffen und wozu?“
„Ja, das ist eine hervorragende Frage!“, beteiligte sich Flanagan an Sams Gedankengängen. „Nachdem wir den zentralen Krater so tief wie möglich umgegraben hatten, mussten wir akzeptieren, dass wir nicht mehr fündig werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass uns jemand zuvorgekommen ist, halte ich allerdings für gegen Null tendierend“, teilte sie ihre Meinung mit und kramte ein paar Aufnahmen des Kraters hervor. „Sehen Sie, wir haben zu Beginn unserer Untersuchungen einige Dutzend Fotos geschossen. Hätte jemand versucht den Meteoriten zu bergen, hätte der Einschlagkrater bei unserem Eintreffen nicht so unversehrt aussehen können.“ Dabei nahm sie einige Fotografien von einem Haufen, der wüst auf ihrem kleinem Klappschreibtisch verteilt lag.

Daniel schob seine Brille zurecht und schaute gedankenverloren auf die Bilder.
„Es ist aber nicht alles weg! Wir haben nach längerer Suche diese Fragmente im Krater gefunden“, freute sich Lt. Flanagan und präsentierte ein Schächtelchen mit vorsichtig gereinigten nachtschwarzen Splittern, die vielleicht von einem Kristall oder ähnlichem stammen mochten.
Sam betrachtete die Fragmente fasziniert. Sie schienen alles Licht zu absorbieren, das auf sie traf. „Haben Sie schon eine Massenspektrometrie durchgeführt?“
„Ich habe bereits alles Nötige veranlasst. Das nächste Massenspektroskop steht in Colorado Springs. Ich warte nur noch auf die Ergebnisse“, sprühte die junge Frau vor Forscherdrang. „Ich habe dafür aber eine ebenso interessante Entdeckung gemacht. Die Temperatur der Fragmente liegt exakt 1 Grad Kelvin unter der Umgebungstemperatur!“
„Unglaublich“, entfuhr es Sam in Gedanken versunken.
Just in dem Augenblick kam ein weiterer Soldat im Tarnanzug herbeigeeilt - mit einem akkurat bedruckten und einen Meter langen Stück Endlospapier in der Hand. Lt. Flanagan griff sich den Ausdruck und starrte hypnotisiert auf die Zahlen. „Unglaublich“, raunte nun auch sie. „Hier, sehen Sie sich das an. Das ist eigentlich völlig unmöglich!!! Die Spektrometrie hat nicht die geringsten Ergebnisse erzielt. Dafür hat die Substanz sämtliche auf sie einwirkende Energie absorbiert.“
„Hätten sie etwas dagegen, wenn ich eine Probe zu weiteren Untersuchungen mit ins SGC nehme?“
„Nein, nicht im geringsten“, meinte Lt. Flanagan und tütete sogleich ein größeres Fragment ein, um es Sam mit einem freundschaftlichen Lächeln zu überreichen, „vielleicht haben Sie ja mehr Glück.“

Noch während die Wissenschaftlerinnen ihrem regen Gedankenaustausch frönten, betrachtete Daniel weiterhin gebannt die Fotografien. Irgendetwas war seltsam daran. Aber was? Plötzlich durchzuckte Ihn ein Geistesblitz! „Entschuldigen Sie Lieutenant, was ist das?“, fragte Daniel und zeigte auf einige flache Abdrücke zwischen vielen tiefen Stiefelspuren am oberen südwestlichen Kraterrand, die beim Fotografieren wahrscheinlich durch Zufall ins Bild geraten waren.
Lt. Flanagan nahm ihm das Foto ab und starrte darauf. „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen! Das sieht ja aus wie…“
„…Fußabdrücke!“, beendete Sam Flanagans Satz. „Ziemlich klein im Vergleich mit den Stiefelabdrücken. Als ob sie von einer kleinen Person oder einem Kind stammten.“
„Kinnnnnnd…“, nahm Flanagan das Stichwort gedehnt auf und tätschelte mit starrem Blick ihren Bauch. Ein Ruck durchfuhr sie: „Da war doch was…“, und kramte auf dem Schreibtisch weiter Papiere vor. „Hier!“ Sie hielt Sam und Daniel eine Liste mit Namen vors Gesicht. „Das sind die Personen, die zur Zeit des Einschlags in der Nähe waren. Es ist auch ein Kind darunter.“
„Vielleicht hat die Kleine etwas gesehen, dass uns weiterhelfen könnte?“, mutmaßte Daniel.
„Über das Kennzeichen kann ich die Adresse des Vaters ausfindig machen“, schlug Flanagan vor.
„Gute Idee!“, pflichtete ihr Sam bei und musste sich beeilen Flanagan zu folgen, die gleich wie von der Tarantel gestochen loslief, um die Informationen zu organisieren.

4

„Da vorn ist es!“, rief Sam und zeigte mit dem Finger in Richtung eines Einstöckigen verfallenden Gebäudes. Daniel bog in die Einfahrt ein und stellte den Wagen hinter dem Pickup ab.
„Sieht so aus als wäre jemand zu Hause“, bemerkte Daniel.
Dr. Fisher war lieber bei der Einschlagstelle geblieben und half Lt. Flanagan bei weiteren Untersuchungen. Er hatte keine große Lust auf Detektivarbeit verspürt.
Sam und Daniel liefen am Pickup vorbei auf die Haustür zu. Der rechte Scheinwerfer war zerbrochen, der Kotflügel zerschrammt und eingedellt und die Fahrertür hatte kein Fenster mehr. Die Tür selbst war mit üblen Kratzern übersäht. Auf der Ladefläche lag allerlei Unrat halb von einer Plane abgedeckt. Zwei Speichenräder schauten darunter hervor. Als sie die flache Rampe bis zur Haustür hochgelaufen waren, klopfte Daniel an die Tür. Drinnen rumorte es. Ein Stuhl wurde gerückt und eine Tür klappte. Kurz darauf bewegte sich die Gardine im Fenster neben dem Eingang. Ein Mann um die 40 lugte nach draußen. Sam und Daniel sahen sich erwartungsvoll an. Einen Augenblick später wurde die Tür geöffnet.

„Ja?“, fragte der Mann.
Sam stellte sich und Daniel vor. „Sind Sie Mr. Attkins?“
„Ja, der bin ich. Was wollen Sie?“, fragte der Mann abwartend.
„Wir untersuchen den Meteoriteneinschlag und würden uns gern mit Ihnen und Ihrer Tochter darüber unterhalten“, erklärte Daniel.
Der Mann in der Tür hielt für einen Augenblick die Luft an. „Kommen Sie rein“, sagte er schließlich und ließ sie eintreten. Drinnen herrschte etwas Unordnung. Auf dem Tisch standen zwei halb geleerte Teller mit Spaghetti. Kleidungsstücke lagen ausgebreitet auf dem speckigen Sofa.
Der Mann baute sich vor Sam und Daniel auf: „Ich weiß nicht, was ich Ihnen über den Einschlag erzählen kann“, begann der Mann. „Ich hab das Ding nicht kommen sehen. Im einen Moment hat es gekracht und im anderen steckte mein Wagen auch schon im Straßengraben.“
„Haben sie sich den Einschlagkrater mal aus der Nähe angesehen?“, wollte Sam wissen.
„Nein“, gab der Mann kurz angebunden zurück. „Hat mich nicht interessiert.“
„Komisch“, dachte Sam. „Und ihre Tochter war auch nicht in der Nähe des Kraters?“
„Nein“, beharrte der Mann.
Hinter Sam und Daniel knarrte eine Tür. Ein vielleicht elfjähriges Mädchen stand im Türspalt. Aus T-Shirt und Jeans war sie eigentlich schon raus gewachsen. Ihre nackten Füße waren schmutzig.
„Kate!“, flüsterte der Mann erschrocken.
Die Kleine sah ihrem Vater direkt in die Augen und lächelte beschwichtigend woraufhin er verstummte noch bevor er mehr sagen konnte.
„Ich war am Krater“, sagte sie mit fester Stimme und blickte Daniel und Sam offen an.
Daniel ging einen Schritt auf das Kind zu und hockte sich vor ihm hin, um auf gleicher Augenhöhe zu sein. Er lächelte aufmunternd. „Kannst Du mir erzählen, was Du gesehen hast?“, fragte er.
„Ja“, sagte sie. „Da war ein ziemlich großer Krater. Die Erde hat gequalmt und viele Bäume waren umgeknickt.“
„Hast Du dort irgendjemanden gesehen?“
Sie überlegte: „Nein, hätte ich?“
„Tja, das wissen wir nicht. – Weißt Du was ein Meteorit ist?“
„Klar“, lächelte das Kind, „ein Brocken aus dem Weltraum, der vom Himmel fällt und dabei Löcher macht.“
„Ja“, lachte Daniel. „Du hast Recht. Nur haben wir ein Problem. Von diesem Meteoriten haben wir nur das >Loch<. Der >Brocken< ist weg.“
Betroffen blickte das Mädchen Daniel an: „Ich hab ihn aber nicht eingesteckt!“
„Nein, nein“, schmunzelte Daniel und seine blauen Augen leuchteten erheitert, „das glaub ich Dir aufs Wort.“ Daniel sammelte sich wieder: „Aber wir hatten gehofft, dass Du gesehen hast, wohin der >Brocken< verschwunden ist.“
„Tut mir leid“, sagte die Kleine nach einer kurzen Pause ernst, „das weiß ich nicht.“
„Schade“, sagte Daniel, „aber vielen Dank für Deine Hilfe.“ Er legte aufmunternd die Hand auf Kates Schulter und richtete sich wieder auf.
„Sackgasse“, dachte Sam. „Vielen Dank für Ihre Zeit und entschuldigen Sie die Störung“, sagte sie als sie Mr. Attkins die Hand gab.
Kate sah Daniel mit einem seltsamen Blick nach als er und Sam das Haus verließen.
Nachdem Attkins die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, beobachtete er sie durch die Gardine, bis sie abgefahren waren.
„Es wäre besser gewesen, wenn ich die zwei Figuren allein abgewimmelt hätte“, dachte Attkins während er sich wieder Kate zuwandte. „Egal ob Militär oder Regierung. Denen kann man nicht vertrauen!“
„Ich denke bei den beiden Du irrst Dich.“


5

Sam war auf dem Weg zurück sehr still geworden. „Dieser Attkins kommt mir irgendwie nicht ganz koscher vor“, bemerkte Sam frustriert. „Das Kind kann einem richtig Leid tun. Ich glaube, ich sollte mal mit der Fürsorge telefonieren. Was meinst Du?“
„Na ja, unglücklich kam mir die Kleine nicht vor“, wandte Daniel ein, „und wie’s aussieht hat sie einen ziemlich guten Draht zu ihrem Vater. Aber wenn es Dich beruhigt, könntest Du doch ein paar Erkundigungen über diesen Attkins einholen bevor Du alle Hebel in Bewegung setzt.“
„Wahrscheinlich hast Du recht“, gab Sam zu. Sie fand die Kleine mit ihren dunkelbraunen Harren und den großen Augen so liebenswert. Waren das etwa Muttergefühle, die sich da regten? Sie bemerkte, dass sie lächelte. Verwundert schüttelte sie den Kopf.
„Wir sollten Dr. Fisher und Lt. Flanagan informieren. Vielleicht haben sie in der Zwischenzeit mehr herausgefunden als wir“, gab Daniel zu bedenken.

Sam nickte, zog ihr Handy aus der Tasche und lies sich mit dem Team am Krater verbinden. „Hallo Lt. Flanagan! Wir sind gerade auf dem Rückweg. Die Tochter von diesem Attkins war tatsächlich am Krater. Leider konnte sie uns nicht weiterhelfen. Gibt’s bei Ihnen schon was Neues?“
„Nein. Leider nicht. Wir haben gerade den Befehl zum Abzug bekommen. Hier gibt’s nichts mehr, was sich noch zu untersuchen lohnte. Wir haben noch zwei Stücke der Substanz gefunden. Dr. Fisher und ich werden nach Colorado Springs kommen um die Daten auszuwerten.“
Enttäuscht starrte Sam in den Fußraum des Beifahrersitzes. Eine Plastiktüte lag neben ihren Füßen auf der schwarzen Matte. Als sie das Handy aus der Tasche gezogen hatte, musste das Tütchen mit der Probe heraus gefallen sein. Sie machte Anstalten es aufzuheben während sie weiter sprach: „Wir werden dann auch zum SGC zurückfahren. Ich werde mir die Probe mal genauer anse…“, Sam stutzte. „Lieutanent?“
„Ja?“
„Haben Sie gerade eine der Proben vor sich?“
„Im Moment nicht, wieso?“
„Mich würde interessieren, ob sich Ihre Proben verändert haben.“
„Augenblick, ich sehe sofort nach.“ Im Hintergrund war Gekrusch und Geklapper zu hören. „Hören Sie?“
„Ja“, sagte Sam, „hat sich was verändert?“
„Nein. Die Proben sehen augenscheinlich noch immer so aus wie zuvor. Hat sich denn bei Ihnen etwas verändert?“
„In der Tat“, bestätigte Sam und hielt den durchsichtigen Plastikbeutel gegen das Licht. Die Sonnenstrahlen fielen funkelnd durch das Fragment wie durch ein Prisma und schillerten in allen Farben des sichtbaren Spektrums.

6

Kurz nachdem Daniel und Sam ins SGC zurückgekehrt waren, kam auch Dr. Fisher an. Lt. Flanagan war bei ihm. Sie hatte aufgrund ihrer Untersuchungen an dem ungewöhnlichen Meteoritenabsturz eine höhere Sicherheitsstufe und die Zugangsberechtigung zum SGC erhalten. Ein glücklicher Umstand, der ihrer Karriere einen ungeahnten Vorschub leistete.
Das Interesse der jungen Frau galt augenblicklich dem veränderten Fragment. Sam, Lt. Flanagan und Dr. Fisher verschwanden sogleich im Labor um ausführliche Tests anzustellen.
Daniel hingegen widmete sich wieder seiner Übersetzung. Der letzte Absatz fehlte ja noch.

7

„Ok, ok, ok!“, nörgelte O’Neill. „Schön, dass Sie endlich herausgefunden haben, worum es sich bei der Substanz handelt! Aber können Sie das auch so erklären, dass es alle Anwesenden verstehen?“ Jack bedachte den Lieutanent mit einem strengen Blick. Diese Art von Besprechungen strapazierte sein Nervenkostüm.
„Natürlich“, stammelte Flanagan verunsichert.
„Ganz ruhig, Sandra“, flüsterte Sam und zwinkerte ihr zu.
Sandra Flanagan zwang sich zu einem Lächeln. „Also gut“, sagte sie. „Um es ganz einfach auszudrücken, es ist eine Art Akkumulator. Erst sammelt es Energie in Form von Wärme, Strahlung, Elektrizität, Magnetismus – was Sie wollen – und gibt sie später wieder ab. Allerdings ist uns die Steuerung der Energieabgabe noch nicht gelungen. Wir haben es erfolgreich geschafft das veränderte Fragment weiter aufzuladen und es wieder zur Abgabe von Energie zu bewegen.“
„Und“, quengelte Jack, „was ist nun daran so toll?“
„Nun, wir glauben, dass wir es schaffen könnten mit dieser Substanz ein wiederaufladbares ZPM zu konstruieren! – Ein ZPM bezieht seine Energie aus dem Subraum. Die Substanz speichert die gewonnene Energie auch im Subraum und setzt sie daraus wieder frei. Es ist zwar noch ein weiter Weg bis wir ein eigenes ZPM hergestellt haben werden, aber wir sind der Meinung, dass wir es schaffen können!“, erklärte Sandra begeistert.
Jack zog erstaunt die Augenbrauen hoch und fragte sicherheitshalber noch mal nach: „Sie meinen wir könnten die Antikerwaffe in der Arktis wieder einschalten?“
„Ja, genau!“, strahlte sie.
„Ja was stehen Sie hier noch rum?“, stichelte der General. „Ab an die Arbeit! Das hat ab jetzt höchste Priorität!“ Das nannte er eine ausgesprochen gute Nachricht. Endlich ein Bericht seit seiner Ernennung zum General und Kommandanten des SGC den er gern schrieb.
„Wegtreten!“, grinste er.

Die Damen rafften ihre Unterlagen zusammen und verließen den Besprechungsraum. Daniel fing Sam am Ausgang ab und trat mit ihr durch die Tür.
„Du warst doch wegen der Kleinen Attkins so besorgt“, begann Daniel.
„Ja“, sagte Sam und runzelte die Stirn mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.
„Ich hab ihn mal für Dich durchleuchten lassen und das hab ich rausgefunden.“ Daniel hielt Sam einige Papiere hin.
„Das kann nicht stimmen!“, meinte Sam und nahm Daniel die Unterlagen aus der Hand. „Hier steht, dass er in der Army war und wegen einer schweren Verletzung aus dem Dienst entlassen wurde. – Er sah doch ganz gesund aus.“
„Das hab ich auch gedacht“, pflichtete Daniel bei und blätterte dabei in den Papieren die Sam in den Händen hielt bis er schließlich ein bestimmtes Blatt nach oben beförderte. „Bei der Explosion eines Munitionsdepots wurde er schwer verletzt. Er lag eine Woche im Koma. Schweres Schädel-Hirn-Trauma und eine Rückenmarksverletzung. Als er wieder aufwachte war er querschnittsgelähmt.“ Daniel zeigte auf die Diagnose.
Sam blickte Daniel verwirrt an.
„Sein Haus ist ebenerdig, am Eingang ist eine Rampe angebracht und wenn ich mich recht erinnere, dürfte auf seinem Pickup ein Rollstuhl unter der Plane gelegen haben. Das Fahrzeug war sicherlich umgerüstet worden, es war ja kein hohes Model“, argumentierte Daniel.
„Und was ist mit dem Kind?“, wollte Sam nun wissen.
„Attkins hat offiziell keine Tochter.“
„Was?“, fragte Sam und runzelte die Stirn.
„Es gibt keine Kate Attkins“, bemühte sich Daniel zu erklären. „Jedenfalls gibt es keine Geburtsurkunde die auf den Namen und mit dem ungefähren Alter lautet. Zudem war Attkins nie verheiratet und hat auch kein Sorgerecht für ein Kind.“
Sam wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. Das passte alles nicht zusammen. Ein Meteoritenabsturz ohne Meteorit, ein Querschnittsgelähmter der herumspazierte, ein Kind, das nicht existierte und eine unbekannte Substanz, die sich teilweise spontan veränderte… Obwohl… Im Gegenteil. Es passte!
„Daniel, wir müssen da noch mal hin!“

8

Attkins schien zu packen.
„Wollen Sie verreisen?“, fragte Sam als Attkins mit einer großen Tasche aus der weit offen stehenden Haustür trat.
Er schien über den erneuten Besuch nicht erfreut zu sein. „Was wollen Sie schon wieder hier? Sie sind nicht willkommen!“, erboste er sich.
„Wir haben weitere Fragen, die wir Ihnen stellen wollen“, entgegnete Daniel.
„Ich hab Ihnen schon alles gesagt, was ich über den Einschlag weiß!“, beschwerte sich der Mann.
„Das glauben wir nicht!“, beharrte Daniel und hielt Attkins die Unterlagen mit den Informationen über ihn unter die Nase. Der Mann wurde augenblicklich ruhiger. „Wenn Sie uns nicht freiwillig erzählen was wir wissen wollen, müssen wir wesentlich unerfreulichere Maßnahmen treffen“, bluffte Daniel.
„Vielleicht sollten wir lieber dazu ins Haus gehen“, schlug Sam vor und setzte sich sogleich in Bewegung.
Mit Nachdruck begleitete Daniel Attkins hinein.

Der Mann saß nun schon seit fünfzehn Minuten stumm auf seiner durchgesessenen braunkarierten Couch. Auf keine der barschen Fragen hatte er geantwortet.
„So kommen wir nicht weiter“, stellte Sam frustriert fest. Sie war sich so sicher, dass sie bereits wusste, wie alles zusammenhing. Auf der Fahrt hierher hatte sie Daniel ihre fantastische Theorie erläutert. Die Puzzleteilchen passten. Aber so bekamen sie von diesem Mann keine Bestätigung.
Daniel setzte sich Attkins gegenüber auf einen Stuhl und sah ihm direkt in die Augen. „Sie wollen sie schützen, hab ich Recht?“ Ein unmerkliches Stirnrunzeln huschte über Attkins Gesicht. Daniel hatte Recht! „Wir wollen ihr nichts tun, wir wollen nur mir ihr reden.“
Ein kurzes Stutzen, dann brach der Mann in ein kurzes, bitteres, sarkastisches Lachen aus. „Das glauben Sie doch selbst nicht!“, schnaubte er. „Ich weiß ganz genau, was Ihr mit ihr machen werdet, wenn Ihr sie in Eure Finger bekommt! Von mir erfahrt Ihr bestimmt nichts!“
„Sie ist nicht die einzige außerirdische Lebensform, mit der wir es bisher zu tun hatten“, offenbarte Sam. Wieder das Stirnrunzeln – Treffer! „Es tut mir Leid wegen vorhin. Wir wollten Sie eigentlich nicht unter Druck setzen, aber wir brauchen ihre Hilfe.“
„Und was wollen Sie von ihr?“ Ungläubig starrte er Sam und Daniel an.
Na endlich kam die Sache in Gang! Sam würde einige der Geheimhaltung unterliegende Fakten preisgeben müssen, aber der Mann war sowieso schon involviert… Aus ihrer Jackentasche zog Sam ein Plastiktütchen und legte es vor Attkins auf den Tisch. An der Außenseite bildete sich Kondenswasser. Attkins starrte verwirrt auf das schwarze Fragment.

„Was ist das?“, fragte er schließlich.
„Genau das hätten wir gerne >Kate< gefragt“, antwortete Daniel. „Wir haben es im Krater gefunden.“
Attkins streckt die Hand danach aus, um es sich genauer anzusehen. Kaum hatten sich seine Fingerspitzen dem Fragment bis auf wenige Zentimeter genähert, leuchtete das Fragment für einen Sekundenbruchteil grell auf. Attkins zog erschrocken die Hand zurück. Das schwarze Fragment war plötzlich genauso durchscheinend geworden wie das erste auch.
„Was soll das jetzt?“, fragte Attkins ungehalten.
„Wir sind genauso erstaunt wie Sie“, beteuerte Sam. „Bei unserem ersten Besuch ist so etwas auch schon passiert. Ich hatte ein anderes Fragment in der Tasche. Erst war es schwarz und nach unserem Besuch so durchscheinend wie dieses.“
„Vielleicht hat es etwas mit dem was im Wald passiert ist zu tun…“, dachte Attkins laut. Er bemerkte erst als die Worte über seine Lippen gekommen waren, dass er sie laut ausgesprochen hatte. Aber das war jetzt wohl egal.
„Was ist denn nun wirklich im Wald passiert?“
Attkins starrte Sam an. Er hatte die Luft angehalten, nun stieß er sie mit einem Schnaufen aus. Widerwillig gab er zu: „Sie war sowieso der Meinung, dass man Ihnen vertrauen könne. Also was soll’s?“
Sam und Daniel sahen sich kurz erstaunt an, bevor sie sich wieder Attkins zuwandten.
Der begann zu erzählen: „Ich war in dieser Nacht auf dem Rückweg von Denver. Ich war dort bei einem so genannten >Spezialisten< für Rückenmarksverletzung.“ In Attkins Stimme schwang Verachtung. „Den Weg hätte ich mir sparen können… Ich hatte getrunken -und dann kam der Meteorit runter. Das Ding ist genau neben mir in den Wald gekracht. Die Bäume sind wie Streichhölzer durch die Gegend geflogen. Ein Ast oder etwas in der Art kam durchs Seitenfenster geschossen. Hat mich voll erwischt. Ich muss sofort bewusstlos geworden sein. Bei dem was danach passiert ist, bin ich mir nicht so sicher… Sie kennen doch sicher diese Berichte von Nahtoderfahrungen aus dem Fernsehen?“
Sam und Daniel nickten.
Zögerlich erzählte er weiter: „Jedenfalls… hatte ich das Gefühl, ich würde über mir schweben. Ehrlich gesagt, ich fand, dass ich gar nicht gut aussah!“ Er grinste sarkastisch vor sich hin. „Etwas zu viel Blut für meinen Geschmack… Und dann war sie neben mir. Und ich konnte fühlen was sie fühlte, ich hörte was sie dachte!“ Es schien als wäre er selbst über das erstaunt, was er da erzählte. „Ich weiß nicht, ich hab nicht gleich verstanden was los war. Ich meine, ich war sowieso gerade drauf und dran mir im Suff den Schädel rein zu fahren und sie machte sich Vorwürfe, dass mir was passiert war bei dem Einschlag. Sie gab sich die Schuld. Aber eigentlich war mir die Sache in dem Moment ganz recht!“ Während er weiter sprach fixierte er Sam mit den Augen: „Ich weiß nicht mehr genau, was sie zu mir gesagt oder was sie getan hat, aber sie hat mir den Kopf zurechtgerückt - auf mehr als nur eine Weise, wenn Sie wissen was ich meine... Sehen Sie mich an!“, er stand auf. „Vor drei Tagen noch ein toter Krüppel der sich aufgegeben hatte und heute lebendig, gesund und kräftig genug zum Weitermachen!“ Jetzt lächelte er sogar. „Ich glaube sie ist so was wie ein Engel!“

Sam und Daniel hatten mit vielem gerechnet, aber bestimmt nicht mit Engeln! „Ähm…“, versuchte Daniel einen Satz zu formulieren während er die Stirn in Falten legte und die Hände aneinander rieb als wolle er mit einem Stock Feuer machen, „… wir müssen wirklich dringend mit ihrem >Engel< reden. Wo ist sie?“
„Oh, verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich meinte >Engel< mehr im Übertragenen Sinne von >Macht des Guten< oder so. Ich bin kein religiöser Mensch. Kate ist ein wirklich GUTES Wesen. Alles was sie wollte, war als Mensch unter Menschen zu leben. Sie ist fort gegangen. Sie hat mir nicht gesagt wohin. Und sie sagte >Lebewohl<, nicht >Auf Wiedersehen<!“

9

„Ihr könnt Euch mit den Berichten ruhig Zeit lassen, eine mündliche Kurzfassung reicht mir vollkommen“, versuchte Jack das Lesen eines weiteren Berichts hinauszuzögern.
„Äh, ja…Wir vermuten, dass wir es mit einem aufgestiegenen Antiker in Gestalt eines Mädchens zu tun haben“, berichtete Sam, „der gern wieder menschlich wäre. Aber wirklich sicher sind wir uns dabei nicht. Laut Attkins ist das >Kind<, während es bei ihm war, ziemlich schnell gewachsen. Wir müssen davon ausgehen, dass wir es bald mit einer erwachsenen Frau zu tun haben werden. Attkins selbst hat sich bereiterklärt uns bei der Erforschung der Fragmente zu helfen. Vielleicht gelingt es uns mit seiner Hilfe sie zu steuern. Er sowie Dr. Fischer und Lt. Flanagan sind heute Morgen zur Forschungseinrichtung in der Arktis aufgebrochen.“
„Danke, Carter“, sagte O’Neill. „Ist sonst noch was?“, wunderte er sich, als Sam keine Anstalten machte zu gehen.
„Äh, ja. Daniel, Teal’C und ich wollten nachher etwas essen gehen. Haben Sie nicht Lust mitzukommen, Sir?“
„Ja, warum eigentlich nicht?“, schmunzelte Jack.


weiter: Kapitel 2
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