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Sterbender und Auferstehender von Kes

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Vorwort



Spoiler: Grundwissen bis zum Ende der 5. Staffel

Anmerkung: Ich spreche von Osiris als "sie", einfach weil sie/er/es sich während der Handlung der Geschichte in einem weiblichen Körper befindet. {} umschließt die Gedanken bzw. Äußerungen des Wirts. Die Lyrics am Ende sind von "Tragically Hip". Der Song heißt: "Titanic Terrarium". Danke an meine Betaleserin Tanagra!
Sterbender und Auferstehender


Osiris, in der ägyptischen Mythologie Gemahl der Isis; "Sterbender und Auferstehender"; Gott der Fruchtbarkeit und der Toten; von Seth erschlagen; wieder zum Leben erweckt, Herrscher des westlichen Totenreichs.

1. Gebot

Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, aus der Sklaverei geführt hat.
Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.

~~~~~~~~~~~


Ägypten. Der Name bedeutet "Geschenk des Nils". Reichtum und Fruchtbarkeit wurden dem Strom zugeschrieben, der den Boden mit Schlamm bewässerte und Leben schenkte. Doch in Wirklichkeit waren wir es, denen das alte Ägypten, wie ihr es heute nennt, seine Hochkultur verdankte.
Zweitausend Jahre lang hielt es seinen Status als Großmacht, zweitausend Jahre lang regierten wir mit eiserner Hand. Wir ließen prachtvolle Bauten errichten. Die Pyramiden von Giseh, die Tempelanlagen von Karnak. Wir waren allmächtig und wir waren unfehlbar. Wir durchquerten Galaxien mit einem Schritt, waren gefürchtet, wo immer wir uns zeigten.
Wehe dem, der sich gegen uns auflehnt. Wehe dem, der versucht uns zu stürzen.

Das Volk der Tau'ri ist verdammt seit dem Tag seines Aufstandes.
Ich, Osiris, bin euer Gott. Und an Anubis Seite werde ich euch vernichten, mit der Gewalt, die nur der Zorn eines Gottes hervorrufen kann.
Ihr werdet untergehen.







Sie ging mit sicheren Schritten den schmalen, mit Gold vertäfelten Korridor des Mutterschiffes entlang. Die prunkverzierten Türen ihres Gemachs öffneten sich automatisch, und die Zeit reichte gerade für sie, um hindurchzutreten, bevor sie sich wieder schlossen.
Ihr Bett befand sich am gegenüberliegenden Ende des großen Raumes, das Kopfende direkt unter dem unsichtbaren Kraftfeld, das als Fenster in der abgeschrägten Hülle des Schiffes diente.
Sie liebte es, dort zu liegen, ihren Kopf zurückzulegen und hinauszuschauen, während sie mit Lichtgeschwindigkeit den Weltraum durchquerte. Die Goa'uld waren mächtig geworden. SIE war mächtig geworden.

{Mach dir nichts vor}, neckte sie die Stimme in ihrem Inneren, die sie seit nun schon so langer Zeit versuchte, erstummen zu lassen. {DU hast keine Macht. Anubis ist dein Herrscher. Anubis ist dein Lord. Du hast es noch nicht einmal geschafft, wieder in die Ränge der Systemlords aufgenommen zu werden. Wie kannst du behaupten, dass DU mächtig bist? Du bist ein Sklave. Ein Diener. Eine Konkubine.}

"Schweig!"

Osiris wandte sich mit wutverzerrtem Gesicht vom Fenster ab und starrte in den goldumrahmten Spiegel an der Seitenwand des Gemaches. Sie betrachtete das lange, fließende Gewand, das ihren Körper umspielte. Die blonden Locken, die ihr ins Gesicht fielen. Ein Teil von ihr war dieses Spieles müde, doch ein anderer Teil ließ sich allzu leicht von ihrem Wirt provozieren. Verfiel allzu leicht der Wut gegen die Frau, deren Körper nun ihr gehörte.

{Du denkst, ich gehöre dir?} Die Stimme lachte.

"Schweig!", wiederholte Osiris. Ihre Wut wurde stärker, und sie spürte, dass sie wie so oft die Kontrolle verlor.

Sie hatte keinen Grund, es laut auszusprechen, die Welt hören zu lassen, was zwischen ihr und ihrem Wirt geschah. Sie konnte in ihrem Körper mit ihm kommunizieren. In ihren Gedanken. Doch sie konnte die Kontrolle nicht behalten. Der Wirt war... zu stark. Oder zu starrköpfig. Oder zu sehr vom Sieg überzeugt, auf den er am Ende des Kampfes mit seinem "Besatzer" hoffte.

{Du kannst mich nicht beherrschen, und das weißt du. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit, und ich bin da. Eine Sekunde der Leichtsinnigkeit, und ich tauche auf aus den Tiefen deines Bewusstseins. Du kannst versuchen, mich einzusperren, aber du kannst mich nicht ständig bewachen. Und du weißt es. Und weil du es weißt, verlierst du die Kontrolle.}

"Schweig!"

{Du wiederholst dich.}

"Wenn wir erst die Systemlords erledigt haben, wird Anubis der alleinige Herrscher und ich seine rechte Hand sein."

Sie warf einen letzten abwertenden Blick auf ihr Spiegelbild und ging, um sich auf ihr weich gepolstertes Bett zu setzen. Die Laken waren aufwendig bestickt und in Gold und Rot gehalten. Der Rahmen war aus Naquada gefertigt. Sie liebte es, zur Schau zu stellen, was sie besaß und was sie repräsentierte. Sie schlug die Beine übereinander und lächelte, zufrieden mit sich und überzeugt von ihrer Überlegenheit.

{Er ist ein verflucht hässlicher Knilch, weißt du. Ich meine, sieh ihn dir an. Er hat noch nicht einmal ein Gesicht. Ich frage mich, wozu er seine rechte Hand so gebraucht...}

Das Lächeln verschwand und wurde durch erneute Wut ersetzt.

Niemand würde es wagen, so mit ihr zu sprechen.

"Schweig oder ich werde dir Schmerzen zufügen, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt hast."

Und Sarah schwieg.





"Jacob, wie sieht's aus?"

Jacob Carter warf einen Blick über seine Schulter und nickte O'Neill zu.

"Schnurrt wie ein Kätzchen", antwortete er.

Er saß an der Steuerungs-Konsole des Goa'uld Tel'taks und versuchte, das Schiff so ruhig wie möglich durch ein kleines Meteoritenfeld zu manövrieren. Die schwebenden Steinbrocken waren weit verstreut und stellten keine unmittelbare Gefahr dar, doch das Steuern beanspruchte trotzdem seine volle Aufmerksamkeit. Ein Brocken driftete von rechts auf die Außenwand des Schiffes zu, und er wich ihm gekonnt aus.
O'Neill saß auf dem Boden hinter Jacob und zerlegte seine P-90.

"Ich muss gestehen, dass ich kein gutes Gefühl dabei hatte, dieses Baby noch einmal aus der Garage zu holen. Ich meine, nichts für ungut, aber es ist ein... Schrotthaufen."

Er blickte nicht auf, sondern fuhr damit fort, seine Waffe auseinander zu bauen.

"Wirklich, Jack? Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so denken!" Daniels Stimme triefte geradezu vor Sarkasmus.

Er saß an der hinteren Wand des Raumes und war beinahe froh über eine von Jacks ironischen Bemerkungen. Zumindest gab er ihm dadurch etwas zu tun.

Jack hatte bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf seine "Bedenken" bezüglich eines Testfluges mit dem schwer beschädigten Raumschiff hingewiesen. Auf die für ihn typische unsubtile Art.

"Sir, ich habe mit einem Team von ausgezeichneten Spezialisten zusammengearbeitet, um die Reparaturen durchzuführen. Und nicht zu vergessen, Dad hat die Arbeiten überwacht", versuchte Carter ihn erneut von der Sicherheit des Tests zu überzeugen.

Sie hatte den Platz des Co-Piloten eingenommen.

"Ja, Carter, ich weiß. Dad passt auf."





Die Türen ihres Gemachs öffneten sich ohne Vorwarnung, und sie schreckte auf. Ohne sich nach dem Eindringling umzusehen, bellte sie einen Tadel auf Goa'uld und wartete auf die verängstigte Stimme des Jaffa.

"Verzeiht mir, Herrin."

Sie setzte sich auf und erlaubte der Wache durch ein Nicken weiterzusprechen.
Der Jaffa hielt seinen Kopf gesenkt, während er seine Meldung überbrachte.
"Die Sensoren haben ein Tel'tak entdeckt, das sich auf uns zu bewegt, Herrin."

Sie stand auf.

"Haben sie versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen?"

"Nein, Herrin. Sie sind noch zu weit entfernt, um unsere Anwesenheit bemerken zu können, da die Sensoren dieses Frachtschiff-Typs im Vergleich zu unseren sehr schwach sind."

Ihre Augen glühten auf.

"Belehre mich nicht über die Technologien deiner Götter!"

Er beugte seinen Kopf sofort tiefer und machte unwillkürlich einen Schritt zurück.

"Verzeih mir, Gebieterin."

Osiris machte eine entlassende Handbewegung.

"Informiere mich, wenn sie in Reichweite sind."

Der Jaffa nickte und verließ, ohne sie auch nur einmal angesehen zu haben, den Raum.
Die Türen schlossen sich hinter ihm, und Osiris wandte ihren Blick dem Fenster zu.

{Was denn, beunruhigt?}

Sie antwortete nicht.

{Hast du etwa Angst, Anubis könnte seine Pläne geändert haben? Weißt du, das ist dein Problem. Du lässt dich mit den falschen Leuten ein. Wie kannst du jemandem vertrauen, der jeden verrät, der ihm im Weg ist? Anubis wird seinen Weg gehen, und wenn du nur die geringste Schwäche zeigst, wird er dich beseitigen.}

Osiris Gesicht war steinern, als sie sich zurück auf das riesige Bett sinken ließ.

{Warum suchst du dir nicht einen Wirt, den du kontrollieren kannst?}

Sie lächelte leicht und strich mit ihrer Hand ihren Körper hinab.

"Oh, ich kann dich kontrollieren. Sarah. Ich kann dich kontrollieren."

Dann schloss sie die Augen.





Das Schiff erbebte, und die Erschütterung riss O'Neill, der in der Mitte der Brücke stand, von den Beinen. Er landete hart auf seinem ohnehin permanent schmerzenden Rücken und ächzte.

"Was war das?", fragte er.

Er stand langsam wieder auf, ohne dabei seine Knie zu sehr zu belasten, die nach mehreren Operationen im Laufe seiner Karriere und den körperlich anstrengenden Missionen der vergangenen Wochen ebenfalls nicht im besten Zustand waren.

"Der Antrieb ist ausgefallen", antwortete Jacob mit ruhiger Stimme.

Er saß noch immer am Steuer des Frachtschiffs.

"Der Antrieb ist ausgefallen?" wiederholte O'Neill weniger gefasst.

Jacob drehte sich zu ihm um und senkte für einen Moment den Kopf. Als er wieder aufblickte, glühten seine Augen und Selmac hatte die Kontrolle übernommen.

"Colonel O'Neill. Bitte übernimm unseren Platz an den Kontrollen, während wir nach der Ursache des Ausfalls suchen. Sam?"

Sam nickte und folgte dem Tok'ra zum Maschinenraum des Schiffes. O'Neill setzte sich bereitwillig hinter das Steuer. Er atmete etwas erleichtert aus.

"War das Stehen sowieso leid. Wir müssen hier dringend noch ein paar Sitze einbauen."





Panik stieg in Sarah auf. Sie lag da, gefangen in ihrem eigenen Körper, unfähig sich zu bewegen, unfähig auch nur ihre Augen zu öffnen. Wenn sie sich bewegte, war es Osiris, die die Kontrolle hatte. Wenn sie atmete, war es Osiris, die ihre Lungen mit Sauerstoff füllte.
Sie hatte Angst. Sie wusste, was sie erwartete. Sie hatte die Grenze überschritten, sich zu weit vorgewagt, und ihre Strafe würde weh tun. Sehr weh tun.
Sie erinnerte sich noch an die Schmerzen, die der Parasit ihr das letzte Mal bereitet hatte, und nur der Gedanke hätte ihr Tränen in die Augen getrieben. Wenn sie fähig gewesen wäre zu weinen. Doch sie konnte nichts tun. Sie lag einfach nur da.

Das erste, was sie spürte, waren die Kopfschmerzen. Ein Stechen im Hinterkopf, dann in den Schläfen. Es setzte sich in all ihren Nervenenden fest und umklammerte sie in einer unnachgiebigen Umarmung. Sie wollte sich den Kopf halten, wollte sich winden, doch sie konnte noch nicht einmal zwinkern. Der Schmerz wurde stärker, kroch ihre Wangenknochen hinunter. Sie schrie, doch es war ein Schrei, den niemand außer ihr hören konnte.
Der Schmerz kroch tiefer. Sie schwitzte. Die salzige Flüssigkeit breitete sich über ihrer gesamten Haut aus. Egal, wie viel Kontrolle Osiris im Moment über ihren Körper hatte, es kostete Mühe, ihn gegen seine Natur ruhig zu halten.
Die Adern an ihrem Hals und ihren Schläfen schwollen an.
Tiefer. Ihr Herz raste. Es setzte aus. Es raste wieder. Osiris spielte mit ihr wie eine Katze mit ihrer Beute.
Tiefer. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Beißende Übelkeit überkam sie. Sie schwitzte noch mehr. Fieber ergriff ihren Körper. Sie wollte sich übergeben. Wollte nach Hilfe schreien. Ihr Körper zuckte.
Tiefer. Unvorstellbare Schmerzen in ihrem Unterleib. Sie weinte, brüllte, die Schmerzen zerrissen sie, doch ihr Äußeres blieb still und nahezu unbeteiligt.

{Du besiegst mich nicht! Du wirst mich nicht brechen!}, krächzte sie mit letzter Kraft.





"Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr...", Jack unterbrach seine Star Trek-Imitation. "Ähm, Teal'c?"

Der Jaffa hob eine Augenbraue und trat an seinen Freund heran.

"Würdest du sagen, dass das", O'Neill deutete auf das Kraftfeldfenster vor sich, "ein Goa'uld-Mutterschiff ist?"

Teal'cs Blick versteinerte, und er schwieg einen Moment, bevor er antwortete.

"Das ist in der Tat ein Mutterschiff, O'Neill", sagte er scheinbar ohne die geringste Gefühlsregung.

Doch O'Neill kannte ihn besser.
Er berührte ein Kristall auf dem Kontrollpult, um mit dem Maschinenraum zu kommunizieren.

"Jacob, vielleicht sollten Sie sich das ansehen. Wir haben Besuch."

Daniel, der bis dahin in einer Ecke des Raumes gesessen hatte, wurde auf das Geschehen aufmerksam und gesellte sich zum Rest seines Teams. Nur Sekunden später betraten auch Jacob und Sam die Brücke.

"Was ist los, Jack?"





Osiris lag noch immer auf ihrem Bett, die Augen geschlossen.
Die Bestrafung ihres Wirtes hatte sie Kraft gekostet. Und es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. Sarah wusste alles, was sie wusste, fühlte alles, was sie fühlte. Das war das Schicksal des Wirtes. Und sein Fluch. Zuzusehen, wie die Goa'uld Menschen folterten, leiden ließen, töteten. Zu fühlen, welche Freude es ihnen bereitete, wie das Adrenalin durch ihren entfremdeten Körper hindurchschoss, wenn der Symbiont seine Macht zeigte.
Wie ihr Körper reagierte auf die Launen der Goa'uld, wie er durch Berührungen oder bloße Gedanken erregt wurde, während das Bewusstsein des Wirtes sich angewidert versuchte abzuwenden.

Ein kaum wahrnehmbares Geräusch ließ sie aufhorchen. Ein Kommunikationskanal war geöffnet worden.

"Herrin, das Tel'tak ist jetzt in Reichweite."

Sie berührte mit noch immer geschlossenen Augen einen Kristall an der Wand neben dem Kopf des Bettes.

"Ich komme", sagte sie.

Dann stand sie langsam auf.

Ihre Schritte waren beschwerter als noch Stunden zuvor, doch noch immer zeigte sie Grazie und Würde. Der Körper hatte gelitten, aber sie würde keine Schwäche zeigen. Sie war ein Gott.
Sie betrat die Brücke mit ihrem gewohnten, arroganten Blick, und für einen Moment unterbrach jede Kreatur im Raum, was sie gerade tat, und erkannte ihre Anwesenheit mit einem demütigen Senken des Kopfes an.

Sie nahm ihren Platz auf dem thronähnlichen Sitz in der Mitte der Brücke ein.

"Sie sollen sich identifizieren. Oder wir werden sie vernichten."

Einer der Jaffa nickte und versuchte, Verbindung mit dem fremden Schiff aufzunehmen. Ohne Erfolg.

Osiris wartete auf einen hämischen Kommentar ihres Wirtes, der ihr vorwarf zu bluffen. Sie würde das Tel'tak nicht vernichten, solange sie nicht sicher war, dass es ihr keinen Nachteil verschaffen würde. Sie hatte zuviel Angst vor Anubis. Doch der gewohnte Hohn blieb aus. Sie lächelte. Diesmal hatte sie ihren Wirt gelehrt, was es bedeutete, gehorsam zu sein.





"Sie versuchen, Kontakt mit uns aufzunehmen", sagte Jacob.

"Was jetzt?"

"Wir antworten nicht. Wir warten die nächste Warnung ab. Das Schiff gehört zur Flotte von Anubis. Vielleicht kommen wir an sie heran", antwortete Jacob.

"Ähm... Anubis? Ich kann mich irren, aber sollten wir nicht versuchen, dem Typ aus dem Weg zu gehen?"

"Jack, sie haben uns bereits gesehen und werden uns ganz bestimmt nicht einfach so verschwinden lassen. Außerdem warten wir schon lange auf eine solche Chance. Das Schiff ist wahrscheinlich auf dem Weg zu Anubis, oder wird zumindest früher oder später zu ihm zurückkehren. Das ist unsere Chance, ihn ausfindig zu machen", erklärte Jacob.

"Ja, aber wie sollen wir das anstellen? Ich meine, das ist nicht gerade ein Kriegsschiff, was wir hier haben. Und das da drüben sieht aus wie ein voll funktionsfähiges Mutterschiff."

"Sam und ich bleiben hier und reparieren den Antrieb, falls eine Flucht notwendig wird. Sie gehen rüber. Die sind auf einen Angriff nicht vorbereitet."

"Er hat recht", sagte Teal'c. "Ein Schiff wie dieses in diesem Bereich der Galaxie wird vermutlich zu einem neuen Einsatzpunkt gebracht und wird nur leicht besetzt sein."

"Wahrscheinlich", betonte O'Neill.

"Und sie erwarten sicher nicht, dass wir auf einem ihrer Schiffe sind, Sir", stimmte Sam Teal'c und ihrem Vater zu.

O'Neill rieb sich die Augen.

"Das ist eine verfluchte Selbstmordaktion!" Niemand antwortete. "Verdammt. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl bei diesem Rundflug", murmelte er. "Okay, Teal'c, Daniel, fertig machen. Beim Ringtransporter in fünf."

Er warf Jacob einen ernsten Blick zu.

"Ich hoffe, Sie haben Recht", sagte er.





"Sie antworten nicht, Herrin."

Osiris stand auf und ging vor ihrem Thron auf und ab.
Was sollte sie tun, was war der nächste Schritt? Ihr Instinkt riet ihr, das kleinere Schiff zu vernichten, wer auch immer sich an Bord befand.
Doch was, wenn es ein Test war? Ihre Gedanken gingen irrationale Wege, und sie versuchte, sie abzuschütteln. Sie blieb stehen und machte sich bewusst, dass ein solcher Test keinen Sinn hatte. Dass Anubis auf ihre Ankunft wartete. Und dass er an ihrer Stelle das Tel'tak längst zerstört hätte.

{Tu es, oder tu es nicht.}

"Halt den Mund!"

Die Jaffa auf der Brücke drehten sich nach ihrer Gebieterin um, wendeten ihre Blicke jedoch sofort wieder ab. Sie kannten die Launen ihrer Herrin und würden ihr Leben riskieren, wenn sie sie verärgerten.

{Hast du etwa gedacht, du hättest mich zum Schweigen gebracht? Ha!}

Osiris drehte sich um und ging mit schnellen Schritten auf den Ausgang der Brücke zu.

"Versucht es weiter! Meldet mir, wenn sie antworten oder angreifen!", bellte sie ihre Befehle, bevor sich die automatischen Türen hinter ihr schlossen.





Die Transportringe brachten O'Neill, Teal'c und Daniel in einen Frachtraum des Mutterschiffs.
Sie sicherten die Umgebung, und O'Neill gab ein Zeichen, nach dem Ausgang zu suchen, der irgendwo in den völlig einheitlich aussehenden Wänden versteckt sein musste.

"Glück gehabt", flüsterte er, laut genug, um von seinen beiden Teamkollegen gehört zu werden.

Teal'c hob eine Augenbraue.

"Wir hätten genauso gut im Schlafraum der Jaffa landen können", erklärte er.

"Unwahrscheinlich. Im Schlafraum der Jaffa-Wachen würden keine Ringe benötigt werden", erwiderte Teal'c.

Jack verdrehte die Augen.

"Ja. Wie komm ich nur auf so was."

"Ich denke, ich habe den Ausgang gefunden", flüsterte Daniel.

Er tastete an einem Spalt entlang und ließ seine Finger über die kitschigen, goldenen Verzierungen gleiten. Die Tür öffnete sich nur Sekunden später.

Jack hatte seine P-90 bereits im Anschlag und sicherte routiniert den Gang. Teal'c und Daniel folgten ihm. O'Neill gab Teal'c ein Handzeichen, und der Jaffa übernahm die Führung. Er leitete sie den Korridor Richtung Brücke entlang.
Sie hatten es bis zur ersten Wendung geschafft, als sie die unverkennbaren schweren Schritte einer Jaffa-Wache hörten. O'Neill und Teal'c verbargen sich hinter einer offenen Wandverkleidung, während Daniel einen Moment lang nicht reagierte. Er hatte etwas an der Wand auf der gegenüberliegenden Seite entdeckt, und bevor O'Neill ihn aufhalten konnte, hatte er den Kristall berührt, und eine Tür hatte sich geöffnet.
Daniel sah sich hektisch um und erkannte, dass er keine Zeit mehr hatte, zu seinen Freunden zu gelangen. Die Wachen waren bereits zu nah. Er nickte O'Neill zu und trat in den Raum hinter der geheimnisvollen Tür, gerade rechtzeitig, bevor sie sich wieder schloss.

"Daniel Jackson", begrüßte ihn eine vertraute, wenn auch überraschte Stimme.

Er schreckte auf und drehte sich um. Rechts von sich entdeckte er die Frau, zu der die Stimme gehörte. Oder den Goa'uld, der die Stimme gestohlen hatte.

"Sarah."

Er wählte bewusst den Namen des Wirtes. Sie war noch da. Und sie musste kämpfen.

"Sarah, hörst du mich?"

{Ich höre dich, Daniel!}, doch ihre Antwort blieb unausgesprochen.

Osiris lachte.

"Du glaubst immer noch, dass etwas vom Wirt übrig geblieben ist? Narr!"

"Ich weiß, dass sie noch da ist! Ich habe erlebt, dass der Wirt noch nach Jahren er selbst war!"

Osiris lachte erneut.

"Dann wurdest du getäuscht. Wir sind zu mächtig für euch. Nichts bleibt vom Bewusstein des Wirtes übrig."

Er richtete seine P-90 auf sie.

"Lass Sarah gehen."

Diesmal grinste sie lediglich. Sie breitete ihre Arme aus und kam auf ihn zu.

"Willst du mich erschießen, Daniel Jackson? Und den Wirt töten, der dich so sehr liebt?"

Für einen Augenblick war er überwältigt von dieser Aussage. Sarah liebte ihn noch immer? Nach all der Zeit, in der er sich nicht gemeldet hatte? Nachdem er sie ohne ein Wort verlassen hatte? Nachdem er sie nicht gerettet hatte, als dieser Parasit ihren Körper gestohlen hatte? Doch dann riss er sich zusammen. Osiris versuchte ihn zu verwirren, und das würde er nicht zulassen.

"Du hast doch gesagt, vom Wirt bleibt nichts übrig", erwiderte er.

"Und du hast gesagt, dass du vom Gegenteil überzeugt bist."

Er antwortete nicht. Er legte seine Waffe nieder.

"Ihr Tau'ri seid schwach. Du bist schwach, Daniel. Unbegreiflich, wie dein Volk einen Aufstand gegen uns überleben konnte. Unbegreiflich, wie du so lange überleben konntest. Wo sind deine Freunde? Wer ist mir dir hier? Und wer wartet auf dem Tel'tak auf euch?"

Daniel schwieg.

"Du wirst doch wohl nicht alleine mein Schiff betreten haben?"

Er lächelte. Er wollte Zeit schinden.

{Verrate ihr nichts, Daniel. Sie ist schwach.} Wieder blieb sie ungehört.

"Komm zu mir, Daniel."

Er bleib unverändert an seinem Platz stehen.

{Daniel. Daniel. Es tut mir leid, Daniel. Ich wollte nicht, dass du in Gefahr gerätst. Daniel. Sei stark. Du musst jetzt stark sein. Ich liebe dich, Daniel. Du musst stark sein.}

Osiris verzog das Gesicht.

"Deine Gefühle widern mich an!", zischte sie.

"Was?"

{Ich fühle, was du fühlst. Und du fühlst, was ich fühle. Lebe damit. Daniel!}

Osiris wandte sich von Daniel ab und hob die Hände zum Kopf.
Daniels Augen weiteten sich. Was spielte sich dort vor ihm ab?

{Du wirst versagen. Du hast keine Chance zu gewinnen. Sie werden dein Schiff übernehmen und wenn sie dich nicht töten, wird es Anubis tun. Du solltest beten, dass sie dich nicht ihm überlassen.}

"Schweig!", schrie sie.

"Sarah?"

Daniel ging auf sie zu.

"Sarah?"

Osiris wirbelte herum und richtete ihr Handgerät auf ihn. Ihre Augen glühten voller Wut.

"Keinen Schritt weiter, Tau'ri, oder ich werde dich vernichten!"

Er blieb stehen.

"Sarah, ich bin's, Daniel! Du musst kämpfen, hörst du? Du musst kämpfen!"

{Du verlierst die Kontrolle.}

"Hör auf!"

Daniel wusste nicht mehr, ob sie mit ihm sprach oder mit sich selber. Doch er zog es vor, nichts zu riskieren. Er blieb regungslos stehen, das tödliche Handgerät noch immer auf ihn gerichtet.

{Du verlierst die Kontrolle.}

Daniel sah mit einem Gemisch aus Triumph und Angst zu, wie Osiris vor ihm auf die Knie sank. In ihrem Gesicht zeichneten sich Wut und Schmerz ab. Und Furcht.

"Sarah?"

"Daniel", diesmal war die Stimme nicht verzerrt wie zuvor, die Augen glühten nicht.

Er stürzte auf sie zu und hockte sich zu ihr auf den Boden.

"Sarah, ich bin hier! Ich hole dich hier raus! Halt durch, du musst die Kontrolle behalten! Nur solange, bis Jack und Teal'c hier sind!"

Sie versuchte, in seine Augen zu sehen, und als sie es schließlich geschafft hatte, ihren Körper dazu zu bringen, versank sie in ihnen.

"Daniel..."

Dann riss sie das Handgerät hinauf zu seiner Stirn und aktivierte es.

"Sarah!", schrie er.

Ihre Augen glühten wieder auf.

"Ihr seid schwach! Ihr seid nichts als Vieh, das uns dienlich ist!", fuhr ihn die verzerrte Stimme des Goa'uld an.

Daniel schrie vor Schmerzen und Verzweiflung.
Er verlor das Gleichgewicht und fiel zurück, sein Hinterkopf schlug hart auf dem kalten Boden auf.
Osiris legte ihre freie Hand auf seine Brust und hielt ihn unten, während sie sich mit gespreizten Beinen über sein Becken setzte.
Sie presste ihren Körper gegen seinen, und aus ihrer Kehle ertönte ein gieriges Stöhnen. Sie hatte die volle Kontrolle über ihn. Sie war mächtig. Sie war unbesiegbar. Sie war ein Gott.
Sie bewegte sich lasziv über ihm und rieb ihren Körper an seinem entlang.
Als sie sicher war, dass er ausreichend geschwächt war, schaltete sie das Handgerät wieder ab und brachte ihr Gesicht nah über seins. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander.
Sie spürte, wie sein Körper auf ihre Bewegungen reagierte.

{Hör auf!}

"Gefällt es dir nicht?"

Daniel schüttelte den Kopf.

{Hör auf, Osiris, lass ihn gehen!}

"Oh nein, ich werde ihn nicht gehen lassen. Ich werde ihm zeigen, wer die Kontrolle hat."

Daniel versuchte seine Gedanken zu ordnen. Osiris sprach mit Sarah, nicht mit ihm. Sarah war noch da, sie hatte noch immer Einfluss.
Er versuchte sich aufzubäumen, doch er hatte keine Kraft.

Osiris ließ ihre Hand über seine Brust hinunter zu seiner Hose gleiten und öffnete den Reißverschluss.

"Hör auf!", schrie er.

Sie lachte. Erst das mechanische Geräusch der automatischen Türen ließ sie aufschrecken.

"Osiris! Steh auf!", befahl O'Neill, als er, die P-90 im Anschlag, in den Raum stürmte.

Teal'c, der direkt hinter ihm war, verschwendete keine Zeit, sondern feuerte sofort sein Zat ab. Osiris sackte mit einem Schrei auf Daniel zusammen.

"Alles in Ordnung, Daniel?"

Daniel brauchte einen Augenblick bis er antwortete. Er schob ihren leblosen Körper von sich und setzte sich auf.

"Ja, ja. Alles in Ordnung. Sie... Sarah hat versucht, mit mir zu sprechen."

Teal'c sah ihn ungläubig an. Jacks Gesicht war ernst.

"Hat sie es geschafft?", fragte er.

Ein Ächzen vom Boden zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Osiris stöhnte und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. O'Neill beugte sich zu ihr hinab und entfernte das Handgerät von ihren Fingern. Teal'c zielte erneut mit seiner Waffe auf sie.

"Daniel", schluchzte die Stimme.

Daniel zögerte nicht sondern kroch sofort zu ihr. Er strich ihre Haare aus ihrem Gesicht.

"Sarah?"

"Daniel, es tut so weh!"

"Ja, ich weiß. Aber es musste sein, es ist gleich vorbei. Und dann nehmen wir dich mit."

"Nein, es tut weh. Es tut weh. Jede Minute, jede Bewegung, jeder Gedanke! Daniel, hilf mir! Hol dieses Monster aus mir raus!"

Sie weinte und klammerte sich an ihm fest.

"Fragen Sie sie nach Anubis", hörte er Jacks Stimme hinter sich.

Daniel musste sich zusammenreißen, um seiner Stimme Sicherheit zu verleihen.

"Sarah? Sarah, du kannst uns helfen. Wo hält sich Anubis auf?"

"Wir wissen es nicht. Er trifft sich mit uns auf einem seiner Schiffe. Wir sind auf dem Weg zu ihm", schluchzte sie.

Langsam wurde sie wieder ruhig, und sie hörte auf zu weinen. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck völlig ernst, ein Anflug von Panik in ihren Augen.

"Sie kommt zurück. Ich kann sie nicht bekämpfen. Geht, Daniel!"

"Nein, wir nehmen dich mit. Wir haben Freunde, die dir helfen können."

Ihr Blick wurde weich bei diesem ersten Schimmer von Hoffnung. Doch in der nächsten Sekunde glühten ihre Augen wieder. Daniel schreckte zurück, während Teal'c einen Schritt auf sie zu machte. Er würde nicht zögern, noch einmal auf sie zu schießen.

"Ihr werdet mich gehen lassen, Tau'ri", kam die verzerrte Stimme. "Denn wenn nicht, werde ich euer Schiff zerstören. In diesem Moment ist ein Prototyp einer Ionenwaffe darauf gerichtet. Ihr dachtet doch nicht, dass ich euch so die Kontrolle überlassen würde? Ich bin ein Gott."

{Du bluffst. Du hast keinen Gedanken an Gegenmaßnahmen verschwendet, bevor Daniel kam, und währenddessen hast du keine Zeit gehabt. Du bluffst.}

Jack suchte Blickkontakt mit Daniel.

"Jack, wir können sie nicht hier lassen!"

"Ihr werdet mich hier lassen. Verlasst mein Schiff."

In Jacks Gesicht konnte sie lesen, dass er sie lieber auf der Stelle erschießen würde.

"Wenn ich mich nicht bald bei meiner Jaffa-Wache melde, wird die Waffe abgefeuert, und wer immer sich auf eurem Schiff aufhält, wird innerhalb einer Sekunde tot sein."

{Sie glauben dir nicht.}

Osiris setzte ihr arrogantestes, sicherstes Lächeln auf.
Sie wendete sich von den Eindringlingen ab und ging auf ihr Bett zu.
Dann drehte sie sich wieder um.
Die Tau'ri hatten sie so weit gehen lassen, weil sie unsicher waren. Sie kauften ihren Bluff.

O'Neill hatte noch immer seine Waffe auf sie gerichtet, genau wie Teal'c. Daniel stand regungslos da.

Osiris lachte laut auf und breitete die Arme aus. Als sie sie wieder vor ihrem Körper zusammenbrachte, berührte sie den kristallenen Ring an einem ihrer Finger.
Bevor die Eindringlinge reagieren konnten, hatten die Transportringe sie umschlossen, und sie war verschwunden.
Jack versuchte nicht einmal, auf sie zu feuern. Er hatte genug Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass Kugeln die Ringe nicht durchdringen konnten.
So standen sie da und sahen dem Todesgleiter nach, der Sekunden später das Mutterschiff verließ.

"Sie hat geblufft", sagte Daniel.

"Aber das konnten wir nicht mit Sicherheit wissen. Wir hatten keine Wahl", antwortete Jack.

Daniel nickte, sein Gesicht zeigte Bitterkeit.

"Wir haben die meisten Wachen bereits ausgeschaltet. Teal'c, informiere Jacob. Und Daniel?", der jüngere Mann sah zu seinem Teamkollegen, "machen Sie die Hose zu."





Osiris ließ die Sterne und Planeten an sich vorbeirauschen. Sie genoss es, die schwarze Unendlichkeit zu beobachten. Wie sie sie durchquerte, um zu fernen Sonnensystemen zu reisen. Überall bekannt, überall gefürchtet.

Sie setzte die Kopfhörer auf, die sie damals bei den Sachen ihres Wirtes gefunden hatte. Sie hatte zuerst nicht gewusst, was das Gerät war. Wie so viele Dinge, die ihrem Wirt gehört hatten. Sie hatte so unendlich lange geschlafen. Sie hatte ihr Schiff im Orbit der Erde gehalten und die Veränderungen beobachtet, die stattgefunden hatten, seid die Tau'ri sich aufgelehnt hatten. Und sie war fasziniert gewesen. Beinahe stolz. Vielleicht war das der Grund, weshalb der Wirt noch immer so viel Macht hatte. Weshalb sie nie die totale Kontrolle hatte, ihn nie zum Schweigen bringen konnte. Sie wollte, dass er mit ihr sprach. Die Frau, deren Körper sie genommen hatte, konnte ihr so viel erzählen, so viel beibringen über eine Welt, die neu für sie war. Die aufregend war und eine Herausforderung.
Sie trug den Discman immer bei sich. Eine primitive Technologie, aber sie besaß nichts anderes, was die Musik auf der Disc abspielen konnte. Sie spielte immer und immer wieder dasselbe Lied. Das Lied, das sie daran erinnerte, was aus den Menschen geworden war und wie unvermeidbar der schließliche Sieg über sie sein würde.
Sie legte den Kopf zurück und ließ den Gleiter per Autopilot weiter auf ihr Ziel zufliegen.

growin up in a biosphere with no respect for bad weather

there's still roaches and ants in here so resourceful and clever.


Sie folgte den Zeilen des Liedes. Die Erde war noch dieselbe wie vor Tausenden von Jahren. Nichts hatte sich geändert in der Natur. Nur die Menschen.

her greatgrandfather saw the future didn't know nothing bout panic,

he certainly probably thought that it was unthinkable.

Sie waren arrogant geworden. Wussten nichts von der Bedrohung, die auf sie lauerte. Erinnerten sich nicht an ihre Geschichte. Wollten sich nicht erinnern.

there's a trace o mint wafting in from the north

so we don't fuck with the 401

it's bigger than us or larger than we bargained

i guess it's just not done.

Sie waren feige und nahmen hin, was ihnen als selbstverständlich erklärt wurde.

his greatgrandfather worked for goodyear

he'd see the blimp on sundays

wonder what the driver knew about making rubber tires.

Sie hatten den Überblick verloren, und das würde schließlich ihr Ende bedeuten. Sie waren Fachidioten, jeder völlig mit sich selbst beschäftigt und seinem winzigen Teil der Welt.

terrarium, o terrarium

there's submarines out there under the ice

avoiding and courting collision

an accident's sometimes the only way

to worm our way back to bad decisions,

Die Tau'ri hatten Glück, dass sie noch nicht vernichtet waren. Sie wusste, nicht, was es war, das sie am Leben hielt.

my greatgrandfather was a welder

he helped to build the titanic

he didn't certainly think that is was unsinkable.

Ihnen fehlte eine Führung. Eine allumfassende Struktur. Kommunikation und Information.

building up to the larger point

with an arrogance not rare or pretty

we don't declare the war on idleness

when outside it's cold and shitty.

Was Arroganz anging, waren sie vergleichbar mit den Goa'uld. Doch nicht, was Macht betraf.

we stay inside and try to conjure

the fathers of injured and faking

if there's glory in miracles

it's that they're reversible

terrarium, o terrarium

Sie hielt die Augen geschlossen, während die letzten Töne des Liedes erklangen.

{Ich hasse es, wenn du so tust, als seiest du menschlich.}

Sie lächelte. Vielleicht war es Ironie, dass Daniel Jackson ihrem Wirt die Disk einmal geschenkt hatte.
Er war ein Weltverbesserer. Intelligent und willensstark. Es wäre ein Jammer, ihn zu verlieren. Ihn töten zu müssen.

{Weißt du, du bist schlimmer als Anubis. Er ist machtbesessen und gnadenlos. Aber du bist verrückt. Du verwirfst deine Pläne für deine Launen, tötest dringend benötigte Wachen und Diener, weil dir danach ist. Du wirst den Kampf verlieren, denn du hast nichts, was einer Strategie auch nur nahe kommt.}

Sie nahm einen kleinen Handspiegel aus einer Tasche neben ihrem Sitz und sah hinein. Sie grinste. Allmählich verstand sie es.

"Aber Sarah. Denkst du nicht, dass es genau das ist, was die Tau'ri so lange am Leben gehalten hat? Strategien werden durchschaut und können bekämpft werden. Aber ihr seid irrational. Eure Reaktionen unvorhersehbar. So wie meine."

{Stell dich nicht mit uns gleich. Du bist ein niederer Wurm. Ein Parasit. Alles, was du weißt, alles, was du bist, hast du gestohlen. Du wirst untergehen. Und deine ganze verfluchte Rasse mit dir.}

"Schweig!"

Osiris ließ eine Hitzewelle durch den Körper ihres Wirtes fahren.

Und Sarah schwieg.


Ende

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