Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Mein erster Tag im SGC von Kes

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Diese Fic ist kurz und bezieht sich ausschließlich auf eine Szene des Pilotfilms, das bedeutet, alles, was die Charaktere in der folgenden Geschichte sagen, sind Zitate.
Mein erster Tag im SGC


Ich war aufgeregt.
Nein, ich war mehr als aufgeregt. Das war das größte Projekt meiner gesamten Karriere.
Ich hatte mich bereits jahrelang mit dem Stargate befasst. Aber noch nie hatte ich selbst vor dem Ereignishorizont gestanden.
Endlich würde ich Colonel O’Neill und die anderen Männer, die bei der ersten Abydos-Mission dabei gewesen waren, kennen lernen.
Ich war nervös.
Aber ich würde es auf keinen Fall zeigen.
Wiedereinmal würde ich mich beweisen müssen. Noch nie war ich irgendwo vorurteilslos aufgenommen worden. Außer bei wissenschaftlichen Projekten. Auf diesem Gebiet zweifelte niemand meine Fähigkeiten an. Ich hatte auch hart genug dafür gearbeitet.
Ich hatte aber auch hart für den Rang des Captains gearbeitet. Doch ich fürchtete, dass diese Tatsache wiedereinmal untergehen würde.

Als ich den Besprechungsraum betrat, schlug mein Herz schneller als je zuvor. Durch das Fenster auf der gegenüberliegenden Seite konnte ich das Sternentor sehen. Doch vorher würde ich die Hürde nehmen müssen, die zwischen mir und der größten Entdeckung der Geschichte lag: Den Konferenztisch mit acht (ausschließlich männlichen) Air Force Offizieren, die mich anstarrten, als sei ich gerade aus einer Torte gesprungen.

Das erste bekannte Gesicht war das von Colonel O’Neill. Ich hatte ihn nie persönlich getroffen, aber ich kannte sein Foto aus diversen Berichten über die Abydos-Mission.

„Von welcher Einheit kommt er?“

Okay. Mein Auftritt. Zeit, aus dem Schatten zu treten. Im wörtlichen Sinn.

„Bisher war sie dem Pentagon direkt unterstellt.“

Ich betrat mit möglichst sicheren Schritten den Raum.

„Wahrscheinlich sind sie Colonel O’Neill.“

Ich nahm Haltung an und salutierte.

„Captain Samantha Carter zum Einsatz, Sir.“

Den General kannte ich bereits. Er würde meine Stütze während dieses Gespräches sein. Natürlich würde ich zum SG1-Team gehören. Der General würde keinen Widerspruch dulden. Aber in den nächsten Minuten würde sich entscheiden, wie ich meine Zeit im SGC verbringen würde: als ungewolltes Anhängsel oder respektiertes Mitglied der wichtigsten Einheit des Stargate-Kommandos.

„Aber alle Welt nennt sie Sam.“

Major Kawalsky. Auch ihn kannte ich aus den Berichten.

„Nur keine Sorge, Major. Ich hab mit Puppen gespielt, als ich klein war.“

„Ken in Uniform?“
Er ließ sich auf das Spiel ein, ohne feindselig zu werden. Das war ein gutes Zeichen.

„Mit Major Matt Mason.“

„Oh.“

Er wandte sich Feretti zu, einem weiteren Mitglied der ursprünglichen Abydos-Mission.

„Wer?“

An Ferretis Grinsen erkannte ich, dass ich nicht die einzige war, die mit der Puppe groß geworden war. Noch ein gutes Zeichen.

„Major Matt Mason, eine Astronautenpuppe. Hatten sie die mit dem genialen kleinen Fluggerät?“

Ich lächelte. Doch bevor ich antworten konnte, meldete sich der General zu Wort.

„Ich würde jetzt gerne anfangen. Colonel.“

Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von Colonel O’Neill.

„Danke Sir. Diejenigen, für die das die erste Reise durch das Tor ist, sollten darauf vorbereitet sein, was sie erwartet.“

Damit sprach er offensichtlich auf mich an.

„Ich kenne ihre Berichte vom ersten Einsatz praktisch auswendig. Ich kann ihnen sagen, ich hab mich mein Leben lang darauf vorbereitet.“

Der Colonel sah mich wortlos an. Lächelte er? Nein, das konnte kein Lächeln sein. Ich hatte ihn unterbrochen. Nicht gut. Ruhig bleiben, Sam, jetzt kommt der schwierige Teil.

Major Kawalsky nutzte die Gelegenheit.

„Der Colonel wollte damit folgendes sagen: Sind sie schon einmal während eines simulierten Bomberfluges aus einer F16 ausgestiegen?“

Ich hätte auf diese Frage alles mögliche antworten können, aber ich wollte nicht den Eindruck hinterlassen, ich wäre auf Streit aus, also beließ ich es bei einem einfachen:

„Ja.“

Ich hatte mich richtig entschieden. Diese Antwort brachte ihn offensichtlich bereits genug in Verlegenheit. Er suchte nach einem Ausweg, der ihn nicht als kompletten Idioten dastehen ließ. Er sah hilfesuchend zu Colonel O’Neill, der mich nur mit hochgezogener Augenbraue anblickte. Ich verfluchte mich für das Gefühl, das sich in meiner Magengegend breit machte.
Schließlich sagte Kawalsky etwas kleinlaut:

„Das hier ist wesentlich schlimmer.“

Jetzt hatte anscheinend Feretti beschlossen, für seinen Kumpel einzuspringen.

„Sobald sie auf der anderen Seite sind, sind sie steifgefroren. Als wären sie in einen Schneesturm geraten. Und das nackt.“

Mir blieb keine andere Wahl. Ich würde mich von diesen Männern nicht von oben herab behandeln lassen. Ich war schließlich nicht neu in diesem Job.

„Die Ursache ist die Molekülkompression während der Millisekunde, die für die Rekonstitution erforderlich ist.“

Damit hatte ich es natürlich übertrieben. Was ich auch überdeutlich an Colonel O’Neills Gesicht sah. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Jetzt geht das wieder los. Schon wieder ein Wissenschaftler. General, bitte.“

Ich ließ mich zu sehr ablenken. Mein Gott, ich war doch kein Teenager mehr!

„Atrophysikerin, wenn’s recht ist.“

Ich hörte mich feindselig an. Genau das hatte ich vermeiden wollen. Ich wollte freundlich, bestimmt und unantastbar wirken. Ihnen keinen Grund zur Kritik lassen. Aber wie sollte ich vernünftig denken, wenn mein Herz so verdammt schnell klopfte wenn er mich ansah? Wieso sah er mich auch so an? Sah er alle Frauen so an?

„Was wollen sie damit sagen?“

„Das bedeutet, dass sie gebildeter ist als sie, Colonel, vor allem was Dinge betrifft, die sich auf das Sternentor beziehen.“

Der General hatte offensichtlich allmählich genug von unserem zugegebenermaßen etwas albernen „Machtkampf“. Mir ging es ähnlich.

„Colonel, ich hatte die Technologie des Tores bereits zwei Jahre lang studiert bevor Daniel Jackson es öffnete und sie hindurch gehen konnten. Ich hätte damals schon dazu gehört. Aber, Sir, sie und ihre Männer sollten die Tatsache, dass ich mitkomme, so schnell wie möglich akzeptieren.“

„Tja, mit allem erforderlichen Respekt, Doktor, ich-“

Nein, nicht so.

„In der Army wird man mit dem militärischen Rang angesprochen, nicht mit dem akademischen Titel. Also nennen sie mich Captain, nicht Doktor.“

Das Wort „Insubordination“ wanderte durch meinen Kopf. Aber ich würde mich von diesem Kerl nicht unterkriegen lassen. Jetzt hatte ich die Chance, von Anfang an klarzustellen, mit wem er es zu tun hatte. Ich war in einer Militärfamilie aufgewachsen, mein Vater war ein hochdekorierter General. Ich wusste genau, wie es bei der Army zuging. Und ich war in mehr als einer Sondereinheit gewesen. Vielleicht hatte ich keine Black Ops-Erfahrung wie Colonel O’Neill, aber die hatten die meisten anderen in diesem Raum auch nicht.

„Captain Carters Entsendung in dieser Einheit steht nicht zur Debatte, das ist entschieden.“

Danke, General. Gott, lasst mich aus diesem Raum raus und meine Gedanken ordnen.

„Ich bin Offizier der Air Force, genau wie sie Colonel. Und nur weil sich meine Reproduktionsorgane innen anstatt außen befinden, bedeutet das nicht, dass ich nicht genauso fähig wäre wie sie.“

Wo war das wieder hergekommen? Doch es schien einen Effekt zu haben.
Er setzte sich.
„Es hat sicher nichts damit zu tun, dass sie eine Frau sind. Ich mag Frauen. Ich hab nur ein kleines Problem mit Wissenschaftlern.“

„Colonel, ich war während des Golfkrieges über einhundert Stunden lang im Lufteinsatz. Ist das genug Qualifikation? Oder müssen wir erst Armdrücken?“

Er hob eine Augenbraue. Flirtete er mit mir? Bevor ich wusste, was ich tat, lächelte ich. Er sah mich einfach nur an. Saß da und sah mich an. Sah mir direkt in die Augen. Was für eine Strategie war das? Die „Ich weiß genau was dieser Blick anrichtet“ - Taktik?
Ich musste mich dringend wieder auf die Besprechung konzentrieren. Das größte Projekt deiner Karriere, Sam, ruinier es nicht. Du bist nicht mehr dreizehn und er ist nicht dein Sportlehrer! Kommandierender Offizier. Er ist dein kommandierender Offizier. Ein Colonel. Colonels sind alt und untersetzt und verheiratet und... Vorgesetzte eben. Man dachte nicht so über seinen Vorgesetzten.
Sie hatte eine verdammt harte Zeit vor sich...

Ende

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.