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Verloren von Jadzia

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Kapitel 7

Es war Morgen als Teyla mit den anderen in den Besprechungsraum trat. Einzig Rodney war schon anwesend und mit seinem Laptop beschäftigt. Als letztes betrat Col. Caldwell den Raum und setzte sich auf Johns üblichen Platz.

Elizabeth ergriff als erste das Wort. „Col. Caldwell wird sich vorübergehend um die Militärische Leitung von Atlantis kümmern."

Es war Teyla klar gewesen das Caldwell die logischste Wahl gewesen war. Doch hatte sie in den Zeiten in denen er John vertrat stets das Gefühl gehabt, dass er für das meiste nicht Militärische Personal einfach zu sehr Soldat war. John war in vielerlei Hinsicht einfach etwas lockerer. Sie war der Ansicht, dass dies mit ein Grund dafür war, das in Atlantis trotz der ständigen Gefahr eines Angriffs ein stets gutes Klima herrschte.

Elizabeth fuhr fort. „Dr. McKay, wie geht es mit den Reparaturen an der Deadalus voran?"

Rodneys Blick schien sich nur widerwillig von seiner Arbeit lösen zu wollen. Dennoch klappte er seinen Laptop zu. „Wie erwartet sind die Arbeiten umfangreich. Ich beschäftige mich mit Hermiod und Dr. Novak ausschließlich mit dem Hyperantrieb. Wir kommen voran, es ist aber eine sehr kniffelige Arbeit. Ein Fehler und die Deadalus kann sich von ihrem Hyperantrieb verabschieden. Aber Gott sei dank beschäftige ich mich ja mit den Reparaturen! Wie es genau zu den Rissen in der Leitung kam konnten wir noch nicht heraus finden. Die Besatzung kann aber durchaus von Glück reden, denn wie es aussieht hätte die Leitung auch jederzeit zwischen den Galaxien reißen können."

Teyla fiel es schwer bei Col. Caldwell eine Reaktion auf Rodneys Worte zu erfassen. Dennoch konnte sie sich gut vorstellen, dass dieser froh darüber sein musste dieser Situation entgangen zu sein.

„Die Reparaturen werden voraussichtlich noch knapp zwei Wochen dauern. Wie gesagt, wenn sich nicht noch irgendetwas unvermutetes ereignet. Aber das ist hier ja all zu oft der Fall."

„Gut." Elizabeth ging zum nächsten Punkt über. „Wie Teyla mir berichtete gibt es eine Ungereimtheit die einen der Pastiser während des Wraithangriffes betrifft. Teyla?"

„Gestern unterhielten Ronon und ich uns mit Enos, einem weiteren Behüter der Hallen. Von ihm erfuhren wir durch Zufall, dass uns Martan in Bezug auf sein Verhalten bei dem Angriff nicht die Wahrheit erzählt hat."

„Da Martan der letzte war der Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor gesehen hat, ist das ein sehr verdächtiger Umstand." Major Lorne hatte einen energischen Blick aufgesetzt. „Wir sollten der Sache umbedingt nachgehen."

„Moment mal! Dieser etwas komische Typ? Meinen Sie etwa das er etwas mit dem Wraithangriff zu tun hat?" Etwas ungläubig blickte Rodney zu dem Major.

„Vielleicht nicht mit den Wraith, aber er hat uns eindeutig belogen und wer weiß was er uns noch vorenthalten hat!"

„Wir sollten ihn mal in die Mangel nehmen." Es war eindeutig, das Ronon nur zu gerne ein Gespräch mit dem Behüter führen wollte. Eines der unschöneren Art.

„Ja, das sollten sie tun. Aber bitte seinen sie diplomatisch. Immerhin besteht die Möglichkeit das er wirklich nichts mit der Sache zu tun hat." Doch nach Elizabeth Blick zu urteilen glaubte sie selbst nicht daran.

Rodney hingegen war noch immer etwas ungläubig. „Ok, er hat uns belogen. Doch was hat er davon? Er wird ja wohl kaum mit den Wraith zusammen arbeiten!" Doch Rodney schien sich gerade wieder einmal bewusst geworden zu sein, wo er sich befand und schickte daher ein unsicheres „Oder?" hinterher.

„Das ist eine gute Frage. Major, Sie sollten sich auf den Weg machen und ein paar Antworten finden!"

„Ja, Ma'am!"

ooOoo


Nachdem sie die Wissenschaftler mit zwei zusätzlichen Soldaten erneut in die Hallen der alten Aufzeichnungen gebracht hatten, machten sich Major Lorne, Ronon und Teyla auf die Suche nach Martan. Doch sie trafen nur auf Enos der ihnen mitteilte, dass Martan noch nicht in den Hallen erschienen wäre. Wie er ihnen erzählte war es durchaus nichts ungewöhnliches, Martan würde sich gerne mal Zeit für andere Dinge nehmen.

Mit einer Beschreibung von Enos machten sie sich schließlich auf den Weg zu Martans Haus.

„Wir sollten es erst einmal ruhig angehen." Teyla hatte ihren Worten absichtlich einen beschwichtigenden Klang gegeben. „Vielleicht zeigt er sich ja kooperativ."

Doch sie erhielt nur Schweigen als Antwort. Sie konnte die Entschlossenheit ihrer Begleiter nur zu gut verstehen. Seit ihrem gestrigen Gespräch mit Enos hatten sich ihr viele Fragen über das sonderbare Verhalten Martans gestellt. Und sie hatte festgestellt das sie wieder mehr Hoffnung schöpfte.

Als sie das Haus erreicht hatten, klopfte Major Lorne an die Tür. „Hüter Martan? Machen Sie auf!"

Kurz darauf öffnete sich die Tür. Doch bevor Martan ein Wort des Grußes an sie richten konnte hatte Ronon den Mann schon am Kragen aus dem Eingang gezogen und gegen die Hauswand gedrückt. „Was hast du mit Sheppard und den anderen gemacht?"

Von der Plötzlichkeit seines Angriffes überrascht versuchten Teyla und Lorne die Situation zu entschärfen.

„Ronon! Lassen Sie ihn los!" Doch die Worte des Majors verhallten ohne Wirkung zu zeigen.

„Ronon. Ich weiß, wie sie sich fühlen. Wir werden nicht ohne Antworten von hier fortgehen. Doch sollten wir versuchen sie auf eine andere Weise von ihm zu bekommen." Teylas Worte hatten ruhig und besonnen geklungen.

Und tatsächlich ließ Ronon Martan los, der erst einmal ein Stück die Wand hinunterrutschte und sich hustend eine Hand auf den malträtierten Hals legte.

„Wenn er sich weigern sollte etwas zu sagen wird er nicht noch einmal so einfach davon kommen." Ronon hatte Teyla bei diesen Worten angesehen. Doch waren sie für Martan bestimmt gewesen, der nun ängstlich zu dem Satedaner blickte.

Teyla verstand Ronons Haltung nur zu gut. Er zeigte es zwar nicht, aber auch er hatte einen guten Freund verloren. Sheppard hatte es geschafft sich durch sein Verhalten das Vertrauen und den Respekt des ehemaligen Läufers zu sichern. Und sie wusste das Ronon alles tun würde um John zu retten wenn sich ihm auch nur die geringste Möglichkeit dazu bieten würde.

Gemeinsam betraten sie das Haus. Es war zweckdienlich und schmucklos. An einem Tisch ließen sie sich nieder.

„Was wollt ihr von mir?" Verunsichert blickte Martan zu Ronon, der sich ihm genau gegenüber gesetzt hatte.

Major Lorne antwortete ihm. „Wir haben in Erfahrung gebracht, dass Sie nicht ehrlich zu uns waren."

Teyla meinte einen kurzen Ausdruck des ertapptseins in Martans Gesicht wahrgenommen zu haben bevor Lorne weiter sprach.

„Was ist wirklich bei dem Wraithangriff geschehen?" Lornes Stimme war hart geworden. Zweifelsohne hatte auch er den verräterischen Gesichtsausdruck des Behüters wahrgenommen.

„Ich habe es ihnen doch schon gesagt! Als wir die ersten Jäger hörten schlug ich in den Hallen Alarm und informierte sie über die Situation. Col. Sheppard schickte Sie zurück zu ihren Jumpern. Er selbst wollte auf Dr. Taylor warten, der sich mit Sergeant Forres in einer der anderen Hallen befand. Ich wollte sichergehen das keiner zurück blieb und wartete ebenfalls bis die Letzten fliehen konnten. Kurz darauf stießen die beiden dann zu uns und wir liefen zum Ausgang. Col. Sheppard wollte das ich mit zu den Jumpern ginge, da die Jäger schon über der Stadt waren. Doch ich wusste einen nahen Schutzplatz an dem sich meine Familie aller Voraussicht nach hatte verstecken können. So schlug ich das Angebot aus und lief in die entgegengesetzte Richtung die leere Straße entlang. Ein Geräusch ließ mich jedoch innehalten und mich umdrehen. Und ich sah wie die drei von einem Jäger erfasst wurden.

„Wollen Sie mir etwa einen Vorwurf daraus machen das ich ihr Schicksal nicht teile?" Martan wirkte deutlich nervös.

„Das ist nicht das was Sie uns das letzte mal erzählt haben."

Zu Martans Nervosität hatte sich bei Teylas Worten deutliche Unsicherheit gesellt.

„Was? Doch, so ist es passiert!"

„Sie haben uns nichts davon gesagt das Col. Sheppard und die anderen von einem Wraithjäger erfasst wurden." Martan war im Begriff seine letzten Sympathien bei Teyla zu verspielen.

Diesem musste seine widersprüchliche Aussage auch gerade klar geworden sein, den er versuchte sich zu erklären. „Das muss mir durch den Schock des Angriffes entfallen sein."

„Schock des Angriffes? Du weist noch nicht was ein Schock ist." Ronon hatte Martan nicht einen Moment aus den Augen gelassen.

Schweiß war in dem Gesicht des Behüters ausgebrochen. Und er schien es erst einmal vorzuziehen zu schweigen.

„Hören Sie auf mit den Mätzchen! Wir wissen da Sie lügen! Wir wissen das Sie nicht zu ihrer Familie gegangen sind! Sie haben gar keine Familie mehr. Also fangen Sie endlich an uns die Wahrheit zu erzählen!" Der Major wirkte nicht so als wenn er noch mehr Geduld aufbringen wollte.

„Was wissen Sie schon von meiner Familie!" Martans Verhalten hatte sich schlagartig geändert, als Lorne auf diese zu sprechen kam. War er zuvor nervös und unsicher, zeigte er jetzt deutliche Wut und Entschlossenheit.

„Nichts, nichts wissen Sie! Sie wissen nicht wie es ist alles zu verlieren! Meine geliebte Sura, meine geliebten Kinder! Ich habe gesehen wie sie von den Wraith geholt wurden! Habe ihre Schreie gehört! Sie riefen meinen Namen, doch ich konnte ihnen nicht helfen!" Tiefer Schmerz steckte in seinen Worten. „Ich habe mich Wochenlang von der Welt abgewandt. Ich wollte nicht mehr länger leben. Doch irgendwann begann ich mich zu fragen wie viele andere es da draußen noch geben würde die mein Schicksal teilen. Und wie viele noch da draußen sind dessen Zukunft auch nur Verlust und Schmerz für sie bereithält."

Viel zu viele, das war Teyla klar. Sie alle waren mit der Bedrohung groß geworden. Und doch war man nicht auf die Schrecken vorbereitet.

„Ich war entschlossen alles Menschenmögliche zu unternehmen um das zu verhindern. Ich reiste durch den Ring der Vorfahren und versuchte Verbündete zu finden, Gleichgesinnte, die bereit dazu waren die Wraith zu bekämpfen. Doch keiner hatte den Mut sich dieser Plage entgegen zu stellen. Als ich schon fast am aufgeben war trat ein Mann an mich heran, der von meinen fruchtlosen Versuchen gehört hatte. Noran ist sein Name und er ist Anführer einer kleinen Organisation die sich aus Mitgliedern verschiedenster Welten zusammen setzt. Sie arbeiten im geheimen und versuchen soviel an Wissen und Technik wie möglich zu sammeln um es gegen die Wraith einsetzten zu können."

In Teylas Ohren hörte sich das sehr vertraut an. „Das klingt nach den Genii."

„Ein paar Genii sind in der Tat Mitglieder bei Noran. Aber es sind wenige im Vergleich zu den anderen. Genau wie jedes Mitglied versuchen sie so viel Informationen wie möglich von ihrem Volk zu uns zu tragen."

Genii die bei ihrem eigenen Volk spionierten. Nichts wirklich neues.

„Schön, Sie sind also Mitglied in Norans Gruppe geworden. Aber was hat das mit unseren Leuten zu tun?" Major Lornes Gesicht wies noch immer einen harten Ausdruck auf, doch war ihm anzusehen das er Martans Verhalten verstehen konnte. Bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls.

„Als Col. Sheppard mit Ihnen und Ihren Leuten unsere Welt zum ersten mal besuchte, fiel mir sofort auf das Sie die Technik der Vorfahren einsetzten. Ich selbst konnte Ihre so genannten Jumper, mit denen Sie kamen, landen sehen. In unseren Gesprächen fand ich heraus das Sie großes Wissen und Erfahrung besitzen, auch was die Wraith anbelangt. Als ich erfuhr das Sie an unseren geschichtlichen Aufzeichnungen interessiert waren wusste ich, dass Sie erst einmal eine Weile mit der Sichtung selbiger beschäftigt sein würden. Ich kontaktierte Noran, der die Gelegenheit günstig fand..."

„Du hast sie verkauft! Du hast unsere Freunde verkauft!" Wütend war Ronon aufgesprungen. Sein Stuhl fiel hinter ihm krachend zu Boden.

Auch Martan hatte sich in die Höhe begeben. Immer noch wirkte er fest entschlossen. „Ja, ich habe Ihre Freunde verkauft! Wir konnten uns diese Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen! Ich habe mich mit Col. Sheppard lange genug unterhalten um herauszufinden das Sie uns niemals freiwillig geholfen hätten!"

„Sie elender Mistkerl!"

Auch Major Lorne und Teyla hatten sich erhoben. Zuerst, um Ronon vor einer weiteren unüberlegten Handlung abzuhalten. Doch nach dieser Aussage fehlte nicht viel, um sie selbst zu so einer Tat zu treiben.

Lornes Augen waren eiskalt als er Martan ansprach. „Wie haben Sie es angestellt? Haben Sie die Wraith etwa eingeladen um Ihnen zu helfen?"

„Nein! Niemals würde ich mein Volk den Wraith ausliefern! Es war ein bedauerlicher Zufall, der jedoch wenigstens in einer Hinsicht zu etwas Gutem nütze war. Der eigentliche Plan sah vor das ich ein paar Ihrer Leute von den anderen weglocken sollte. In einem Hinterhalt hätten ein paar von Norans Männern diese dann überwältigt, betäubt und schließlich fortgeschafft. Ich hätte eine falsche Spur über ihren Verbleib gelegt."

„Wir wären nie darauf reingefallen, Martan!"

„Mag sein. Doch das Schicksal offenbarte mir eine viel bessere Möglichkeit! Kurz bevor ich allein mit Col. Sheppard, Sergeant Forres und Dr. Taylor war, holte ich mir das Betäubungsmittel für den anfänglichen Plan. Es ist ein schnell wirkendes Mittel das man einfach nur versprühen muss. Ich versteckte die drei Männer in den Steinkellern der Hallen bis ich Kontakt zu Noran aufnehmen konnte." Es war keine Spur von Bedauern in Martans Gesicht zu erkennen.

Teyla versuchte etwas zu klären. „Die Keller müssen unsere Sensoren gestört haben, sonst hätten wir ihre Subkutanen Sender aufspüren müssen."

„Wo hast du sie hingebracht?" Ronons Stimme war gefährlich ruhig geworden als er sich auf dem Tisch abstütze.

Martan musste das auch aufgefallen sein, den hastig setzte er zu einer Antwort an. „Noran hat sie. Ich weiß nicht wo er sie gefangen hält!" Ronons Blick ließ ihn jedoch schnell nach setzten: „Aber ich kann Ihnen sagen wo Sie Noran finden können! Mehr weiß ich nicht, wirklich!"

„Ich will es für dich hoffen!"

Abwesend beobachtete Teyla wie Martan eine Stargate Adresse auf ein Papier schrieb und Major Lorne erklärte wie man Noran finden könne.

John und die anderen waren noch am leben! Erleichterung über diese glückliche Wendung machte sich in ihr breit. Es gab Hoffnung! All die Ungewissheit der letzten Tage war verschwunden. Sie hatten eine Adresse und die Absicht nicht eher aufzugeben bis sie ihre Leute wieder sicher zu hause in Atlantis hatten.

tbc
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