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Verloren von Jadzia

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Kapitel 4

Der Pfleger namens Stavus hatte John durch einen weißen Gang in ein kleines Zimmer geführt. An ihn hatte er ein tonloses "Gute Nacht" gerichtet und war verschwunden bevor John überhaupt seine Worte richtig verstanden hatte. Es dauerte eine Weile bis er merkte das er sich auf ein Bett direkt neben der Tür gesetzt hatte.

Irgendetwas stimmte nicht und zwar ganz und gar nicht. Sein Kopf fühlte sich an als ob er zu viel schwere Schläge hatte einstecken müssen. Und außerdem war sein Denkvermögen immer noch träge und diesig, als wenn sein Geist nicht mehr in gewohnten Bahnen arbeiten würde.

Was hatte Dr. Kustain gesagt? Sie hatten ihm Medikamente verabreicht. Medikamente. Warum überhaupt? Hatte eigentlich irgendjemand mal erwähnt wofür die gut sein sollten? Abgesehen von diesen sehr konfusen Auswirkungen auf seinen Körper hatte er nicht das Gefühl das so etwas von Nöten sei.

Doch, Dr. Kustain hatte den Grund ihm gegenüber erwähnt. Wahnvorstellungen. Irgendwie beschlich John das Gefühl das es nicht normal war das er sich so ruhig in seine Situation fügte. Tatsache jedoch war das er sich immer noch hoffnungslos darin überfordert sah seine Situation überhaupt zu erfassen. Er wusste weder wie er hier her gekommen war, wie lange er schon hier war, oder überhaupt irgendetwas von dem stimmte was man ihm gesagt hatte. Das einzige von dem er meinte sich sicher sein zu können war die Tatsache das Atlantis kein Hirngespinst sein konnte.

Eine Hand an seinen schmerzenden Schädel gedrückt, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Es war ein sehr kleines Zimmer und enthielt nur das Bett auf dem er gerade saß. Eine dicke, weiße Stahltür mit einem kleinen Fenster bildete den einzigen Eingang. Direkt der Tür gegenüber befand sich ein kleines Außenfenster. Es hing direkt unter der hohen Decke und war somit nicht dazu geeignet die Aussicht zu genießen. Das einzige Licht in dem Zimmer kam von einer Deckenleuchte die weißes, kaltes Licht verbreitete.

Weiß. Das schien hier die vorherrschende Farbe zu sein. Alles war in diesem kalten Weiß gehalten. Die Wände, die Kleidung, die Möbel, kurz einfach alles was John bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte. Dieses nicht vorhanden sein von Farben gab diesem ganzen Ort etwas seltsam surreales. Fast schon als wenn dies alles gar nicht wirklich wäre. Doch der noch immer stetige von seinem Kopf ausgehende Schmerz sagte ihm, dass es kein Traum sein konnte.

Johns umherschweifender Blick war an dem Fenster hängen geblieben. Es war dunkel draußen. Und hatte der Pfleger ihm nicht gerade eine gute Nacht gewünscht? Aber das konnte nicht sein. Es war noch helllichter Tag gewesen als er Dr. Kustain verlassen hatte. Und er war sich relativ sicher das er sich noch im selben Gebäude befand. Es konnte nicht all zu viel Zeit vergangen sein um hier her zu gelangen.

Mit einem lauten „klack" wurde es plötzlich dunkel um John. Die Deckenlampe hatte sich ausgeschaltet. Nur ein einsamer Lichtstrahl fiel noch durch das kleine Fenster der Tür.

John erhob sich um in den Gang zu spähen. Er sah zwei Männer die gerade an seinem Zimmer vorbei gingen. Der eine war Stavus, den anderen kannte er nicht. Als die beiden außer Sichtweite waren versuchte John seine Tür zu öffnen. Doch er konnte keinen Griff finden. Und das nur sehr spärliche Licht war auch keine große Hilfe für ihn.

‚Vielleicht hätte ich das tun sollen, als das Licht noch an war', sagte er zu sich selbst.

Doch Fakt war das er nicht daran gedacht hatte. Wieder hatte er das Gefühl, dass dieses Verhalten ihm ganz und gar nicht entsprach.

Nach einem weiteren Versuch gab John schließlich auf. Er meinte vor ein paar Minuten noch einen wichtigen Gedanken gehabt zu haben, doch ein rigoroses Brummen seines Schädels veranlasste ihn dazu sich erst einmal auszuruhen.

ooOoo


Ein Krachen ließ John aus seinem Schlaf schrecken. Orientierungslos sah er sich um. Ihm war, als hätte er sich gerade noch in Atlantis befunden. Aber ein Blick durch das Zimmer verriet ihm das er sich noch immer an diesem seltsamen Ort befand.

Man hatte seine Tür geöffnet. Daher also war das Krachen gekommen. Helles, strahlendes Licht fiel durch das Fenster unter der Decke. Es musste Morgen sein.

Schwer fällig erhob er sich und trat auf den Flur. Überall wurden die Türen aufgeschlossen und die Insassen der Zimmer marschierten genauso träge wie er sich fühlte in Richtung einer großen, weit offen stehenden Glastüre. Ohne groß nachzudenken folgte John den anderen. Unterwegs ließ er seinen Blick in die Zimmer schweifen, die er auf seinem Weg passierte. Die meisten sahen aus wie sein eigenes, nur ein paar waren etwas größer und beinhalteten zwei Betten.

John hatte gehofft das sich sein nebulöser Geist Heute besser an fühlen würde. Doch das einzige was er für sich verbuchen konnte war, dass seine Kopfschmerzen aufgehört hatten.

Die Glastür führte in den Aufenthaltsraum in dem er Gestern schon gewesen war.

„Guten Morgen." Der Pfleger Stavus hatte ihn gerade ausgemacht und kam auf ihn zu. „Da du neu bist erkläre ich dir mal wie das bei uns so läuft. Deine Mahlzeiten nimmst du hier ein. Wenn du nicht in Behandlung bist kannst du dich entweder hier, oder in deinem Zimmer aufhalten. Extratouren gibt es nicht. Noch Fragen?" Stavus Stimme war deutlich anzumerken das er diese Wort schon zu oft hatte sagen müssen.

Ohne John die Möglichkeit einer Antwort zu geben fuhr er fort. „Wunderbar. Da drüben kannst du dir etwas zu Essen holen. Und es ist zum essen da und nicht um damit die Tische zu beschmieren!"

Bei diesem letzten Satz hatte der Pfleger seine Aufmerksamkeit auf einen älteren Mann gerichtet, der mit einem hocherfreuten Grinsen seinem staunenden Tischnachbarn demonstrierte wie man sein Frühstück großzügig auf der Tischplatte verteilt.

John jedoch war nicht nach essen zumute. Er wollte sich lieber etwas umsehen.

Der Aufenthaltsraum schien nicht viel mehr zu enthalten als er Gestern schon gesehen hatte. Die Menschen hier hatten sich wohl schon mit der Tristesse abgefunden. Oder sie waren alle so ruhig gestellt das es sie nicht mehr interessierte.

Seine Schritte hatten ihn wieder vor das Fenster geführt vor dem er Gestern zu sich gekommen war. Der Ausblick erstaunte ihn. Er hatte einen weiten Blick über eine große Stadt die ihm aber gänzlich unbekannt war. Die meisten Gebäude die er erkennen konnte hatten mindesten fünf Stockwerke und liefen nach oben hin oval zusammen. Die Fassaden schimmerten metallen in der Morgensonne. Die Straßen wurden von vielen Fußgängern bevölkert und seltsam fünfrädrige, ovale Fahrzeuge fuhren auf ihnen an den Passanten vorbei. Weiter entfernt konnte John ein auffälliges Gebäude ausmachen. Es war das größte und prunkvollste weit und breit. Über seiner Kuppel hatte es einen hohen Turm der dem Design der Antiker ähnlich war, aber eindeutig nicht von ihnen stammte. Vielleicht hatte man ihn als geschichtliche Referenz errichtet.

Seltsamerweise waren nirgends irgendwelche Pflanzen oder Bäume zu sehen. John erinnerte sich an Städte die auch in ihren Zentren ohne einen grünen Bereich auskamen. Wo er allerdings solche Orte gesehen hatte wusste er nicht mehr.

Eines war jedoch deutlich. Die Aussicht die sich ihm bot unterschied sich nicht sehr von dem was er in diesem Gebäude gesehen hatte. Hier drinnen war alles kalt und weiß, dort draußen alles kalt und grau. Er hoffte das es sich nicht um ein Augenproblem bei ihm handelte. Der Mangel an Farben war einfach irritierend.

„Ah, da bist du ja." Stavus war zu John an das Fenster getreten. Mit seinen Augen folgte er Johns Blick. „Ja, hübsch ist sie, nicht wahr?"

„Was ist hübsch?"

„Na unsere Stadt, Lema! Man, wenn du dich bei allem so anstellst wirst du wohl noch lange hier bleiben! Jedenfalls komme ich um dich zu Dr. Kustain zu bringen. Ein neuer Tag, eine neue Sitzung!"

John wusste nicht wie er auf diese „heitere" Aussage reagieren sollt und beschloss Stavus einfach still zu folgen. Wenn dieser Arzt versuchen sollte irgendetwas über Atlantis aus seinem schwammigen Schädel zu ziehen würde er lange warten müssen. Denn so wenig John auch das was hier um ihn herum passierte verstand, eines wusste er genau. Er würde Atlantis verteidigen, gegen wen oder was auch immer.

tbc
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