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Verloren von Jadzia

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Kapitel 14

Es war früher Nachmittag geworden als Elizabeth sich mit den anderen erneut in Lema einfand. In ihrer kurzen Zeit in Atlantis hatten sie versucht ihre Ausgangssituation zu verbessern, doch ließen die Erfolge leider auf sich warten.

Dr. Taylor war wieder zu Bewusstsein gelangt und so hatte man ihn endlich über das Geschehene befragen können. Doch seine Informationen waren ernüchternd gewesen. Er hatte von Sheppard und Forres weder etwas gesehen noch gehört.

Rodney hatte versucht den Lebenszeichendetektor zu modifizieren um so die störenden Signale zu umgehen. Doch es war vergebens gewesen. Und nach dem Blick, den Elizabeth in seinem Gesicht erkennen konnte, hatte er auch nicht wirklich an einen Erfolg geglaubt.

Auch Teyla und Ronon waren nicht untätig gewesen. Sie hatten sich erneut mit Buros unterhalten damit er ihnen den genauen Ort seines Treffens mit Kestan beschreiben konnte. Doch als sie die Stelle gefunden hatten, mussten sie feststellen das auch das sie nicht weiter brachte. Es war eine dunkle, unscheinbare Gasse die eindeutig nur als neutraler Treffpunkt diente.

Es war zum verzweifeln. All ihre Bemühungen waren erfolglos geblieben. So blieb ihnen nur noch ein erneuter Versuch die Ministerin von ihrem Anliegen zu überzeugen. Elizabeth hatte versucht sich ein Konzept für diese Situation zurecht zulegen, doch musste sie sich eingestehen das es am Ende doch nur auf eine Tatsache hinauslief; entweder man hörte sie an, oder man ließ sie gar nicht erst vorsprechen.

Als sie sich erneut zum Regierungsgebäude aufmachten meinte Major Lorne: „Und was ist, wenn wir uns ein paar Jumper nehmen und mit ihnen die Stadt absuchen?"

Rodney, der direkt neben ihnen ging, antwortete ihm: „Das würde nichts bringen! Die Sensoren der Jumper würden genauso gestört werden wie unsere Lebenszeichendedektoren."

„Und wenn wir die Stadtbewohner befragen würden? Irgendjemand wird diesen Kestan doch wohl kennen."

„Dieses Verhalten würde sicherlich nicht lange unbemerkt bleiben, Major. Und wir können es nicht riskieren das man uns den Zugang zu dieser Welt verwehrt, solange wir Sheppard und Forres nicht gefunden haben." Elizabeth Eindruck der Ministerin und des Sicherheitsberaters sagten ihr deutlich, dass man sie nicht willkürlich durch die Stadt laufen lassen würde wenn sie ihre Suche starten würden.

„Wir werden nicht ohne sie gehen. Ganz gleich was die Regierung davon hält." Ronons Hand ruhte auf seiner Waffe.

„Ich hoffe sehr das wir friedlich zu einer Einigung kommen werden."

„Glauben Sie das wirklich, Dr. Weir?" In Teylas Augen lag leichter Zweifel.

„Noch haben wir die Möglichkeit dazu. Und ich habe nicht vor eher zu gehen bis man uns angehört hat." Und damit betraten sie erneut das Regierungsgebäude.

ooOoo


Zwei Stunden später warteten sie immer noch in der Empfangshalle auf jemanden der bereit dazu war mit ihnen zu reden. Man hatte ihnen mitgeteilt, dass die Ministerin sie nicht empfangen würde. Und auch ihre Bemühungen Sicherheitsberater Aston erneut zu treffen waren fruchtlos geblieben. Also warteten sie. Irgendwann musste sich ja jemand zeigen.

„Glauben Sie, das noch jemand kommen wird?" Sie alle hatten sich auf bequemen, üppigen grauen Sitzmöbeln niedergelassen und hingen schweigend ihren Gedanken nach, als Teyla Elizabeth ansprach.

„Irgendwann müssen sie jemanden vorbei schicken." Nach einem kurzen Moment fuhr sie fort. „Ich verstehe nicht warum man uns nicht einfach die Adresse dieses Mannes gibt. Wir wollen doch nichts weiter als ihm ein paar Fragen stellen."

Major Lorne stimmte Elizabeth zu. „Ja, man könnte meinen das wir ihn gleich erschießen würden sobald wir wissen wo er zu finden ist."

„Dieses Volk hat ein sonderbares Rechtssystem. Es verbietet ihnen Unschuldige ohne Meldung eines kriminellen Verdachts in einem Zusammenhang zu einem Verbrechen zu sehen. Ich verstehe den Grund dafür nicht. Sagte die Ministerin nicht, das die Wahrheit stets an erster Stelle stehen soll?" Fragend blickte Teyla in die Runde. „Immerhin haben wir berechtigte Zweifel an der Integrität dieses Mannes."

„Ja, das hier ist kein sehr Außenwelt freundlicher Ort." Kaum hatte Rodney seinen letzten Satz beendet als sich endlich eine Tür öffnete und ein junger Mann zu ihnen trat.

„Guten Tag! Sicherheitsberater Aston schickt mich zu Ihnen um Ihnen auszurichten, dass Ihre Bemühungen zwecklos sind. Er hat seinen Entschluss kundgetan und wird diesen nicht ändern und bittet Sie daher Einsicht zu zeigen und unsere Welt zu verlassen."

Wie die anderen hatte sich auch Elizabeth bei der Ankunft des Mannes erhoben. Sie trat vor, als sie ihre nächsten Worte an den grau gekleideten Mann richtete. „Wir verstehen seinen Standpunkt. Aber er muss auch unseren verstehen. Wir werden erst von hier fort gehen wenn wir diese Auskunft über den Mann namens Kestan erhalten haben."

„Ich bitte Sie, seinen Sie Vernünftig! Ziehen Sie sich nicht den Zorn unserer Regierung zu. Noch ist man Ihnen wohl gesonnen, aber durch Ihr Beharren auf diese Information verschlechtern Sie nur Ihre eigene Position." Eindringlich klangen die Worte des jungen Mannes.

„Es tut mir leid, aber wir können nicht gehen solange unsere Männer noch dort draußen festgehalten werden."

„Lassen Sie es gut sein, Elizabeth! Man hat uns nur einen Laufburschen geschickt. Ihm ist es doch egal, was aus unseren Freunden wird!" Rodney schien seine Geduld verloren zu haben.

„Mit Verlaub, aber ich bin kein Laufbursche. Ich arbeite für den Sicherheitsberater und bekleide eine sehr gute Position in seinem Stab." Der junge Mann wirkte nicht gekränkt, oder verletzt. Aber er schien seinen eigenen Standpunkt verdeutlichen zu wollen. „Ich kann meinen Vorgesetzten in seiner Aussage nur unterstützen. Aber ich verstehe Ihren Wunsch Ihre Freunde zu befreien. Doch leider sehe ich keine Lösung für dieses Problem."

„Ach ja? Das ist nicht sehr hilfreich! Sie würden uns doch auch nicht helfen wenn es Ihrem Vorgesetzten egal wäre was Sie tun!"

Damit war der Wissenschaftler zu weit gegangen. „Dr. McKay!" Elizabeth wusste zwar, dass sie das Gesagte nicht mehr Rückgängig machen konnte, hoffte aber Rodney von weiteren solcher Aussagen abzuhalten.

Der junge Mann schien jedoch nicht wütend über die Worte zu sein. Genau genommen sah er Rodney ziemlich erstaunt an. „Ihr Name lautet Dr. McKay?"

Irritiert blickte Rodney in das junge Gesicht des Mannes. „Ja."

„Sie sind Dr. Rodney McKay, der brillanteste Wissenschaftler den diese Galaxie je gesehen hat?"

Mit einer Mischung aus Verunsicherung und Schmeichelung antwortete Rodney: „Ja, der bin ich!"

Aber woher wusste der junge Mann das? Weder Elizabeth, noch einer von den anderen hatte erwähnt das Rodney Wissenschaftler wäre. Oder der brillanteste überhaupt. Und gerade das sollte man ihm generell nicht allzu oft sagen um ihn nicht abheben zu lassen.

Rodney schien seine Verunsicherung abgelegt zu haben. „Mein Ruf ist wohl schon weiter vorgedrungen als ich angenommen hatte!" Elizabeth konnte sehen wie er kurz vor einem Höhen Flug stand.

„Das können Sie doch nicht wirklich erst meinen! Seien Sie nicht lächerlich, Doktor!" Der Gesichtsausdruck Major Lornes zeigte ganz deutlich was er von dieser Sache hielt.

Und in der tat schien Rodney zu dem Schluss zu kommen, dass diese Möglichkeit unwahrscheinlich war. Zu unwahrscheinlich.

Elizabeth formulierte schließlich die Frage die sie sich alle stellten. „Woher wissen Sie von Dr. McKay?"

Immer noch perplex setzte sich den junge Mann auf einen Hocker und fuhr sich abwesend und ungläubig über seine Stirn. Er schien ihre Frage nicht gehört zu haben.

Noch halb in Gedanken wendete er sich erneut an Rodney. „Sie essen gerne blauen Nachtisch?"

Woher wusste diese Person davon? Wie konnte er an eine so persönliche Information gelangen? Elizabeth konnte sehen wie sich Rodney die gleichen Fragen stellte. Und nicht nur in seinem Gesicht konnte sie Verwirrung erkennen.

Der junge Mann musste Rodneys Gesichtsausdruck als ein „Ja" gewertet haben. Zu sich selbst sagte er: „Ich dachte er redet Unsinn..."

Konnte das etwa, sollte das etwa bedeuten das dieses Mann mir Sheppard oder Forres gesprochen hatte? Hatten sie endlich eine Spur? Doch in wie weit war dieser Mann darin verwickelt? Sein mehr als erstaunter Blick sagte Elizabeth, dass er nicht involviert sein konnte. Warum sonst sollte er ihnen überhaupt etwas mitteilen?

„Wovon sprechen Sie?" Elizabeth einfache Frage ließ den in Gedanken versunkenen Mann wieder zu sich kommen. „Oh, verzeihen Sie mir bitte. Aber die Tatsache, das Sie", dabei deutete er auf Rodney, „wirklich existieren ist ziemlich überraschend für mich! Ich habe erst Heute kurz nach Mittag meinen Onkel besucht und dabei einen Mann kennen gelernt, der von Ihnen gesprochen hat. Sein Name ist John."

Ihren Gesichtern zu urteilen war klar, dass sie alle das gleiche dachten. Sie hatten jemanden vor sich sitzen, der den Aufenthaltsort von Col. Sheppard wusste. Dementsprechend musste Sergeant Forres auch an diesem Ort sein. Endlich bot sich ihnen eine Möglichkeit ihre vermissten Leute nach Hause zu bringen und die Schrecken der letzten Tage hinter sich zu bringen!

Doch Elizabeth wurde sich einer ganz anderen Sache bewusste. „Verstehen Sie diese Frage bitte nicht falsch, aber wie konnten Sie ihn sehen, oder auch nur mit ihm sprechen? Nach unseren Informationen werden er und ein weiterer Mann hier gefangen gehalten."

„Ja, ich verstehe das dies verdächtig auf Sie wirken muss. Sehen Sie, er ist in der Heilanstalt unserer Stadt untergebracht. Es ist ein reiner Zufall das ich ihn Heute dort gesehen habe. Wie ich Ihnen schon sagte besuchte ich meinen Onkel, er ist dort Patient. Er stellte mir seinen Freund John vor. Er ist wohl erst vor kurzem aufgenommen worden. Ich hielt ihn für einen bedauernswerten, kranken Mann. Aber nun muss ich feststellen das er gar nicht verrückt ist!"

Verrückt? Heilanstalt? Das hörte sich nicht gut in Elizabeth Ohren an.

„Wie geht es ihm?" Auch in Teylas Stimme lag deutliche Besorgnis.

Der junge Mann senkte seinen Blick zu Boden und antwortete nicht sofort. Ein ungutes Zeichen. „Ich fürchte nicht sehr gut. Ich habe schon viele Patienten während meiner Besuche dort gesehen. Und er wirkte auf mich wie einer, der dort nicht mehr raus kommen wird. Nach all den Jahren finde ich es noch immer erschreckend zu sehen, wie Menschen ihren Verstand verlieren. Doch ich hatte stets den Glauben das diesen Personen dort geholfen wird. Aber wie ich jetzt feststellen muss, lag ich da wohl falsch."

Es blieb einen Moment still und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach bis der junge Mann erneut sprach. „Das würde auch Johns Verhalten erklären, als ich Dr. Kustain erwähnte. Nach seiner Reaktion zu urteilen ist dieser Arzt dafür Verantwortlich."

„Den würde ich mir mal gerne vorknöpfen." Ronon wirkte mit seiner grimmige Entschlossenheit bereit dazu den Arzt sofort aufzusuchen.

„Nein, ich bitte Sie keinen Ärger zu machen! Ich werde Ihnen helfen Ihre Freunde von dort zu befreien. Doch überlassen Sie mir den Rest. Ich werde Dr. Kustain anschuldigen und er wird gemäß unseren Gesetzten bestraft werden."

Es war Ronon anzusehen, das er nur ungern darauf verzichten wollte diesen „Arzt" selbst in die Finder zu bekommen. Aber sie sollten dem jungen Mann in dieser Hinsicht entgegen kommen.

„Einverstanden. Ihr Rechtssystem wird Strafe genug sein." Ronon wirkte nicht gerade begeistert, nickte Elizabeth jedoch zu.

Jetzt mussten sie nur noch einen Plan haben um Sheppard und Forres aus dieser Heilanstalt zu befreien.

Major Lorne schien sich auch schon mit diesem Gedanken zu befassen. „Können Sie uns eine Beschreibung dieser Heilanstalt liefern?"

„Ich kann Ihnen die Grundrisse des Gebäudes besorgen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns in zwei Stunden in einem Gasthaus nahe dem Ring der Vorfahren treffen um alles weitere zu besprechen. Aber Sie müssen verstehen, das wir im geheimen handeln müssen. Meine Regierung würde dieses Verhalten nicht billigen."

Elizabeth war froh über das Vertrauen, dass der junge Mann ihnen entgegen brachte und seine Bereitschaft sie zu unterstützen. „Ich danke Ihnen! Und ich kenne noch nicht einmal Ihren Namen!"

„Osos. Es ist mir eine Ehre Ihnen im Namen der Wahrheit zu helfen!"

ooOoo


Als sie sich am Abend zurück nach Atlantis begaben hatten sie mit Osos Hilfe einen Plan ausgearbeitet, den sie in den frühen Morgenstunden ausführen wollten. Endlich hatten sie ein Ziel für ihre Rettungsmission. Und Morgen schon würden die Schrecken der letzten Tage endlich ein Ende finden. Das hofften sie zumindest.

tbc
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