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Verloren von Jadzia

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Kapitel 12

Col. Caldwell hatte versucht Elizabeth dazu zu überreden nicht auf diese Mission zu gehen. Er hatte Bedenken geäußert, das sie nicht wussten wie weit Norans Beziehungen reichten und er wollte vermeiden das auch sie gefangen genommen würde. Doch sie war Standhaft geblieben. Wenn sie Col. Sheppard und Sergeant Forres finden wollten waren sie auf die Hilfe der Einwohner angewiesen. Und das machte Elizabeth Anwesenheit unerlässlich, denn sie wussten nicht mit welcher Art von Regierung oder Führung sie es zu tun bekommen würden. Auch Buros hatte nur wenig Ahnung von der Bevölkerung gehabt. Das einzige was er ihnen noch sagen konnte war, das die Hauptstadt Lema stets farblos auf ihn gewirkt habe.

Als Elizabeth mit Major Lorne, Dr. McKay, Ronon und Teyla durch das Stargate traten, konnte sie Buros Aussage verstehen. Die Stadt, die sich um das Stargate ausbreitete, war ganz und gar in einem metallischen Grau gehalten. Die oval zulaufenden Häuser glänzten förmlich in der Sonne. Und auch die Menschen, die sie sehen konnten, trugen Kleidung in den unterschiedlichsten Grautönen.

Als das Gate sich hinter ihnen anschaltete sahen sie, wie zwei bewaffnete Wachen auf sie zu kamen.

„Guten Tag, wir kommen als Repräsentanten unseres Volkes und möchten mit ihrer Welt Beziehungen aufbauen."

Die eine Wache nickte ihr kurz zu und bedeutete ihnen ihm zu folgen. Ihr Weg führte sie zu dem größten Gebäude weit und breit. Es lag am anderen Ende des Platzes, in dessen Mittelpunkt sich das Stargate befand. Über der runder Kuppel des Gebäudes war ein hoher Turm errichtet, der Elizabeth irgendwie vertraut vor kam. „Das Design dieses Turmes ist dem der Antiker sehr ähnlich, doch scheint er von Menschen errichtet worden zu sein."

„Eine solch sichtbares Monument als Zeichen der Verehrung der Vorfahren habe ich bis jetzt noch nicht gesehen." Auch Teyla staunte über die Genauigkeit des Turmes.

Rodney warf inzwischen einen Blick auf den Lebenszeichen Detektor. „Diese Gebäude stören erheblich die Sensoren. Ich vermute es liegt an diesem metallischen Material, das als Baustoff verwendet wurde. Ich erhalte keine klaren Daten."

Elizabeth konnte sehen wie er sein Funkgerät überprüfte. „Der Funk ist ebenfalls nutzlos. Wir sind wohl oder übel auf die Leute hier angewiesen." Es war Rodney anzuhören das er lieber ihrer Technik als einem Haufen Unbekannter in dieser Hinsicht vertrauen wollte. Aber sie hatten hier keine Wahl.

Auch von nahem war das Gebäude mehr als beeindruckend. Die ganze Fassade war mit feingliedrigen Ornamenten verziert, die sich bis hoch zur Kuppel rankten.

Die Wache führte sie in eine große, prunkvolle Halle und gebot ihnen dort zu warten. Es war ein wirklich großer Raum, der Gateraum in Atlantis hätte leicht viermal hier hinein gepasst. Auch war er mit einer fast schon verschwenderischen Detailgenauigkeit verziert worden. Die Decke, die Wände, ja selbst der Fußboden war in liebevoller Handarbeit bearbeitet und ausgeschmückt worden. Es musste Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte gedauert haben dieses Werk zu vollenden.

„Eine ganz erstaunliche Architektur! Diese Genauigkeit und Liebe zum Detail ist bemerkenswert." Elizabeth hatte schon einige imposante Bauwerke auf der Erde gesehen und dieses hier stand jenen in keiner Weise nach.

Rodney schien etwas anderes im Kopf herum zu gehen. „Ist Ihnen hier auch ein bemerkenswerte Mangel an Farben aufgefallen? Ich hatte ja keine Ahnung wie viele unterschiedliche Grautöne es gibt. Man kommt sich ja fast wie in einem Schwarz-Weiß Film vor."

„Schwarz-Weiß Film?", fragend blickte Ronon zu Rodney.

„Sie wissen doch sicherlich noch wie wir uns über Fernsehen unterhalten haben. Manches was man dort sehen kann gibt es in Farbe, oder eben in Schwarz-Weiß. Und das sieht dann genauso aus wie hier."

„Ich denke mir, das es dazu einen geschichtlichen Hintergrund geben wird." Wie der jedoch aussehen könnte, konnte sich Elizabeth nicht vorstellen. Ihr kam eine andere Frage in den Sinn. „Wie konnte dieses Volk all das hier errichten? Die meisten anderen Völker, die wir kennen gelernt haben, leben in einfacheren Verhältnissen. Die Wraith geben ihnen keine Möglichkeit sich weit zu entwickeln. Wie also konnten sie sich so ungestört entfalten?"

„Ich habe dazu eine Theorie. Das Material, aus dem diese Menschen hier ihre Gebäude errichten, stört ganz erheblich unsere Sensoren. Es ist wahrscheinlich, dass die Sensoren der Wraith die selben Probleme haben." Rodneys Worte ergaben einen Sinn. „Deshalb konnten sie sich ungehindert entwickeln."

Elizabeth dachte einen Moment nach. „Das könnte auch den Farbmangel erklären. Vielleicht weiß die Bevölkerung um die Wirkung ihres Baumaterials bescheid. Und als sichtbares Zeichen, oder als Huldigung verzichteten sie auf Farben."

Rodney schien dieses Verhalten nicht zu zusagen. „Also mich würde das auf Dauer ziemlich durchdrehen lassen!"

„Ma'am?" Major Lorne hatte die Tür im Auge behalten, die sich nun geöffnet hatte. Eine Frau in einem üppigen, hellgrauen Gewand trat, von zwei Wachen gefolgt, zu ihnen.

„Seit gegrüßt. Ich bin Ministerin Lamara. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?" Große Autorität ging von der etwa 45 Jahre alten, zierlichen Frau aus.

Nachdem Elizabeth sich und ihre Begleiter vorgestellt hatte, kam sie auf den Grund ihres Hierseins zu sprechen. „Ministerin, wir sind hier, weil wir zwei unserer Männer suchen. Wie wir in Erfahrung bringen konnten wurden sie auf diesen Planeten gebracht. Wir hoffen sehr, dass Sie uns bei der Suche nach ihnen helfen können."

Die Ministerin schwieg einen Augenblick, bevor sie antwortete. „Mein Volk ist rechtschaffend und ehrlich, Dr. Weir. Beschuldigen Sie mein Volk, beschuldigen Sie mich. Ich Repräsentiere mein Volk und ihre Fehler sind meine Fehler."

„Nein, Ministerin, es liegt mir fern Anschuldigungen gegen Sie oder Ihr Volk zu erheben." So hatte sich Elizabeth dieses Gespräch nicht vorgestellt. „Wir wissen wer für diese Tat verantwortlich ist. Es ist ein Mann namens Noran, er ist Anführer einer kleinen Gruppe von Kriminellen. Er konnte uns leider entkommen, doch durch einen seiner Untergebenen konnten wir in Erfahrung bringen, das er unsere entführten Männer hier auf diesen Planeten verstecken lies. Dieses Verbrechen geht allein von ihm aus, wir beschuldigen keinesfalls Ihr Volk."

„Viele Besucher kommen durch den Ring der Vorfahren. Es ist unmöglich sie alle im Auge zu behalten." Lamaras Gesicht zeigte keinerlei Regungen oder Gefühlsäußerungen. „Wir haben ein strenges Rechtssystem, Dr. Weir. Mein Volk weiß um die harten Strafen eines Vergehens. Deshalb leben wir seit vielen Jahren in Frieden miteinander. Ich kann nicht glauben das einer meines Volkes einem Kriminellen helfen würde."

Das ganze schien sich schwieriger zu gestalten, als Elizabeth angenommen hatte. „Unsere Informationen sind leider eindeutig, Ministerin. Wir wissen nicht ob jemand Ihres Volkes darin verwickelt ist. Alles was wir in Erfahrung bringen konnten ist der Name eines Mannes, der offensichtlich von dem Verbleib unserer Leute weiß."

„Wie lautet dieser Name?"

„Kestan. Es steht außer Frage das er Informationen diesbezüglich hat."

Wieder schwieg die Ministerin eine Weile. „Ich sehe das sie ehrbare Absichten haben. Die Wahrheit soll stets an erster Stelle stehen, wie es meine Vorfahren uns gelehrt haben. Ich werde ihrer Bitte entsprechen und meinen Sicherheitsberater mit der sofortigen Untersuchung betrauen. Sie können gerne hier warten. Sobald ich mit ihm gesprochen habe, werde ich ihn zu Ihnen schicken." Und mit diesen Worten verließ Ministerin Lamara die Halle.

„Eine interessante Persönlichkeit. Glauben Sie wirklich das sie uns helfen wird, Ma'am?" Major Lorne blickte Elizabeth fragend an.

„Sie wirkte zwar nicht sehr erfreut über die Aussicht das einer ihrer Bürger in die Angelegenheit verwickelt sein könnte, aber schien bereit zu sein uns zu helfen. Und wer weiß, mit ein wenig Glück haben wir Sheppard und Forres bald gefunden."

Kurz Zeit darauf betrat ein Mann die Hallte und begrüßte sie. „Sie müssen unsere Besucher sein von denen Ministerin Lamara sprach! Ich bin Sicherheitsberater Aston."

Das Verhalten des Mannes stand im starken Gegensatz zu dem der Ministerin. Diese hatte Würde und Autorität ausgestrahlt, die sie unnahbar wirken ließen. Der Sicherheitsberater jedoch war offen und zuvorkommend, als er sie freundlich begrüßte. Er war jünger als die Ministerin, jedoch zeigten seine Haare erste gräuliche Strähnen, die perfekt mit seiner grauen Kleidung harmonierten.

„Wir sind Ihnen für Ihre Hilfe dankbar."

Der Sicherheitsberater antwortete Elizabeth mit einer beschwichtigenden Geste. „Das ist nicht der Rede wert! Ich bin froh helfen zu können. Folgen Sie mir, ich werde Sie in mein Büro bringen. Dort habe ich meine Aufzeichnungen und Unterlagen."

Gemeinsam gingen sie durch eine Tür und folgten einem prachtvollen Gang. Aston bemerkte ihre staunende Blicke. „Ja, ist schon beeindruckend wenn man das erstmal hier ist. Aber mit der Zeit gewöhnt man ich daran. Die Ministerin erzählte mir, dass Sie zwei Ihrer Männer vermissen."

„Ja, Hinweise deuten daraufhin, dass sie hier gefangen gehalten werden." Elizabeth sah leichte Zweifel in den Augen des Sicherheitsberaters.

„So etwas ist schon sehr lange nicht mehr vorgekommen. Aber wir werden der Sache nachgehen." Er war an einer Tür stehen geblieben. „Hier sind wir. Kommen Sie rein!"

Auch dieser Raum war üppig ausgeschmückt, aber sehr viel kleiner als die Halle in der sie von der Ministerin empfangen wurden.

„Sie sagten der Mann den Sie suchen hieße Kestan."

Elizabeth bestätigte seine Aussage. Sie sah wie Aston sich ein paar Papiere holte und diese durchzusehen begann.

„Wir wachen sehr genau über unsere Bevölkerung. Personen von denen wir meinen das sie sich in einen gewisse Richtung entwickeln könnten behalten wir näher im Auge."

Das hörte sich für Elizabeth sehr nach einem Überwachungsstaat an. „Aber schränken Sie dadurch nicht die Privatsphäre der Menschen ein?"

„Jeder in unserer Bevölkerung hat das Recht auf seine Privatsphäre. Und diese respektieren wir auch. Wir laufen nicht durch die Gegend und befragen willkürlich Leute, Dr. Weir." Der Gedanke schien den Sicherheitsberater zu amüsieren. „Unsere Bevölkerung selbst achtet darauf das unsere Regeln eingehalten werden. Es sind einfache Regeln, die das normale Leben nicht beeinträchtigen. Wir verhaften niemanden nur weil er Beispielsweise in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt ist!"

„Wie funktioniert dann Ihr Rechtssystem? Sie sagten die Menschen selbst würden darauf achten."

„Ja. Sobald sich jemand nicht mehr an unsere Regeln hält wird er uns von seinen Mitmenschen gemeldet, die auf ihn aufmerksam wurden. Wir sind sozusagen eine unparteiische Instanz und können so feststellen ob die Anschuldigung berechtigt ist oder nicht. Es kommt manchmal vor das solche Dinge aus persönlichem Groll gegen eine Person uns erreichen. In diesem Fall behalten wir die Verdachts-einreichende Person im Auge. Falls es wirklich Anzeichen für eine kriminelle Handlung gibt sprechen wir mit dem Betroffenen. Zeigt dieser sich nicht einsichtig müssen wir ihn festnehmen."

„Was geschieht dann mit ihnen?" Elizabeth erinnerte sich an die Aussage der Ministerin das dieser Planet ein strenges Rechtssystem habe.

„Keine Sorge, wir vollziehen keine Körperlichen Strafen. Die Schuldigen kommen in ein Zentrum in dem wir uns um sie kümmern. Sie können sich dort frei bewegen und werden auch nicht zu Strafarbeiten gezwungen. Früher hatten wir viele solcher Zentren. Doch Heute ist nur noch eines übrig geblieben, da die Strafe zu abschreckend ist."

Elizabeth verstand nicht recht was an dieser Bestrafung so erschreckend sein sollte. „Ich fürchte ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Sicherheitsberater."

„Die Insassen dieses Zentrums verbringen den Rest ihres Lebens dort. Ihnen ist kein Kontakt mehr mit ihrer Familie oder Freunden gestattet. Auch untereinander dürfen sie keine Beziehungen aufbauen, darauf wird besonders geachtet. Durch ihre Taten haben sie sich von unserer Gesellschaft abgewandt. Die einzig sinnvolle Strafe ist, dass sich die Gesellschaft auch von ihnen abwendet."

Das war eine wirklich abschreckende Bestrafung. Auch auf der Erde sperrte man Kriminelle Lebenslänglich ein. Aber diese hatten wenigstens noch ein wenig Kontakt zur Außenwelt, oder ihren Mitinsassen. Elizabeth wollte sich gar nicht vorstellen wie sich eine solche Vereinsamung auf die Menschen auswirkte.

Aston hatte inzwischen einige weitere Papiere in einem Schrank durchgesehen. „Ich fürchte wir haben hier keinen Eintrag über jemanden mit Namen Kestan. Es tut mir leid." Diese Worte hatten etwas abschießendes an sich das Elizabeth ganz und gar nicht gefiel.

Doch bevor sie etwas erwidern konnte, hatte sich schon Rodney zu Wort gemeldet. „Was soll das heißen, ‚es tut Ihnen leid'? Unsere Freunde sind gerade irgendwo da draußen und wer weiß was ihnen gerade angetan wird! Sie werden doch wohl eine Möglichkeit haben diesen Kestan zu finden!" Rodney war deutlich aufgebracht und ein Teil von Elizabeth stimmte ihm voll und ganz zu. Doch sie bezweifelte das er den richtigen Ton gewählt hatte.

„Verzeihen Sie bitte Dr. McKays Worten. Aber Sie müssen verstehen das wir uns große Sorgen um unsere Leute machen."

Der Sicherheitsberater hatte nach Rodneys verbaler Attacke seine Freundlichkeit zwar nicht verloren, aber diese war bei weitem nicht mehr so herzlich wie zuvor. „Ich verstehe das Sie enttäuscht sind. Aber ich kann nichts weiter für Sie tun. Es gibt keinen Eintrag über einen Kestan. Das heißt, dass er ein ehrbarer Bürger unseres Volkes ist und es keinen Grund gibt an ihm zu zweifeln. Und Sie werden keine weiteren Informationen über seine Person erhalten. Wir bestrafen unsere Schuldigen. Und genauso beschützen wir die Unschuldigen."

Das durfte doch nicht wahr sein! Sie waren nicht soweit gekommen um an diesem Punkt, so kurz vor dem Ziel, zu scheitern.

„Ich bitte Sie, Sicherheitsberater!"

Doch mit einem deutlich strengem Blick unterbrach er Elizabeth. „Nein, Dr. Weir, ich habe zu dieser Angelegenheit nichts weiter zu sagen. Ich bitte Sie nun alle zu gehen."

Der Abschließende Ton des Sicherheitsberaters ließ die beiden Wachen, die sich bis jetzt diskret zurückgehalten hatten, vortreten. Ihnen blieb keine andere Wahl, sie mussten seinem Wunsch folge leisten.

„Die Wachen werden Sie zum Ring der Vorfahren begleiten. Leben Sie wohl."

Schweigend machten sie sich auf den Weg. Keiner von ihnen wollte sich mit diesem Ausgang zufrieden geben. Sie konnte sehen wie es in den Köpfen der anderen arbeitete. Sie waren nicht gewillt aufzugeben. Und das würden sie auch nicht tun, dazu war sie fest entschlossen. Und ein Blick in die Gesichter ihrer Begleiter offenbarte ihr das sie ebenso dachten.

Als Elizabeth vor dem aktivierten Stargate stand schaute sie noch einmal zurück zu dem imposanten Regierungsgebäude. Sie wusste das sie zurück kommen würde. Das hier war noch nicht vorbei.

tbc
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