Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Verloren von Jadzia

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Kapitel 10

„Elizabeth!" Rodney kam laufend um die nächste Ecke gebogen, als Col. Caldwell und sie gerade zur Befragung ihres Gastes unterwegs waren. Auf Rodneys Ruf hin blieben sie stehen.

„Bevor Sie mit Norans Begleiter reden, ich habe da etwas heraus gefunden." Dabei zeigte er ihnen ein paar Papiere. „Das ist das Protokoll das wir bei Noran gefunden haben. Es enthält einiges an Informationen über uns und Atlantis."

Col. Caldwell sah ihn skeptisch an. „Was wollen Sie uns damit sagen?"

„Ich habe es durchgelesen und bin dabei auf etwas gestoßen."

Üblicherweise sah Rodney etwas glücklicher aus wenn er seine Scharfsinnigkeit unter Beweis stellen konnte. Oder Überheblich. Aber in diesem Fall sah er eher so aus als ob er ihnen nur ungern seine Entdeckung mitteilen wollte.

„Ich habe ein paar Seiten gefunden die ausführlich unsere Puddlejumper beschreiben."

Rodney hatte zwar Elizabeth angesehen, doch Caldwell antwortete ihm, bevor sie etwas sagen konnte. „Dr. Taylor wurde ziemlich übel zugesetzt, Doktor. Sie können ihm keinen Vorwurf daraus machen das er schließlich die Fragen dieser Leute beantwortet hat."

„Sie verstehen nicht was ich meine. Dr. Taylor hätte niemals ein so fundiertes Wissen haben können! Er kann weder einen Jumper fliegen, noch hatte er jemals mit dessen Technik zu tun."

Elizabeth begann zu verstehen worauf Rodney hinaus wollte. „Heißt das, dass Sie weitere Protokolle gefunden haben?"

„Ich habe zwischen den Seiten, die von Dr. Taylors Verhören stammen, nur ein weiteres finden können. Und das ist eher eine Zusammenfassung, ein Auszug könnte man sagen. Da Sergeant Forres genau so wenig mit den Jumpern zu tun hat wie Taylor, stammt dieser eindeutig von Col. Sheppard."

„Das sind doch gute Nachrichten, Rodney! Das heißt, dass Noran noch Kontakt zu ihm hat und wir seinen Aufenthaltsort von unserem Gast in Erfahrung bringen können!"

Doch Rodney schien ihre Freude nicht zu teilen. Im Gegenteil, er wirkte betroffen. „Sie verstehen mich immer noch nicht! Ich habe mir den Auszug ganz genau durchgelesen. Er ist eindeutig aus einem Gespräch protokolliert worden. Anhand von Sheppards Aussagen kann ich nur zu einem einzigen Schluss kommen. Er hat es freiwillig erzählt."

Elizabeth brauchte einen Moment um Rodneys Worte zu begreifen. Col. Caldwell hatte diese wohl schneller erfasst, den ungläubig sah er den Wissenschaftler an. „Was? Der Colonel hat diese Angaben freiwillig gemacht?"

Auch Elizabeth konnte das nicht glauben. „Col. Sheppard würde Atlantis oder uns niemals in Gefahr bringen! Das wissen Sie doch, Rodney!"

„Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Elizabeth. Und doch, diese Seiten hier lügen nicht!" Dabei hatte er die Papiere, die er die ganze Zeit über in der Hand hielt, hoch gehoben.

Sie konnte es nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Für John stand Atlantis und dessen Sicherheit immer an erster Stelle, das hatte er oft genug bewiesen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen wieso er freiwillig sein Wissen preisgeben sollte.

Col. Caldwell schien nicht ganz ihr Entsetzten zu teilen. „Wollen Sie etwa damit sagen das er mit potentiellen Feinden zusammen arbeitet?"

„Ich will nichts der gleichen sagen! Wir wissen nicht unter welchen Umständen Sheppard diese Aussagen gemacht hat!" Rodney war Caldwell energisch entgegen getreten.

„Der Umstand das er diese Aussagen freiwillig gemacht hat lässt nicht gerade viele Gründe dafür zu! Wir müssen davon ausgehen das er korrumpiert wurde und Atlantis verraten hat."

„Langsam, Colonel! Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen solange wir nicht mehr Informationen haben." Elizabeth hatte bemerkt wie Rodney drauf und dran war Caldwell wütend anzufahren und war schnell dazwischen gegangen um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Das was sie jetzt am wenigsten brauchen konnten, waren haltlose Anschuldigungen.

Und Rodney hatte Recht. Sie wussten nicht wie es zu diesem Protokoll Auszug gekommen war. Aber eins war Elizabeth mehr als bewusst. Sie mussten John so schnell wie möglich befreien. Nicht nur um ihn selbst zu retten sondern auch, wie ihr schmerzlich bewusst wurde, um Atlantis zu schützen.

„Wir sollten unseren Gast nicht länger warten lassen und herausfinden was er uns darüber erzählen kann."

ooOoo


„Mein Name ist Dr. Weir, das hier ist Col. Caldwell. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen."

Elizabeth und der Colonel hatten sich an den Tisch im Besprechungsraum gesetzt, direkt gegenüber dem festgenommenen Begleiters von Noran. Dieser war etwa Mitte Dreißig, hatte schmutzig blondes Haar und ein Gesicht das zu tief in die Menschlichen Abgründe gesehen zu haben schien.

Sie konnte dem Mann ansehen, dass er sehr nervös war. „Zuallererst einmal, wie lautet Ihr Name?"

„Buros."

„Nun, Buros, ich hoffe sehr, dass Sie uns helfen können. Eins unserer Teams hat Sie in Begleitung eines Mannes namens Noran angetroffen."

Ängstlich blickte der Mann aus seinen kleinen, trüben Augen zu ihr. „Ich bin nicht Mitglied in seiner Gruppe! Ich habe nichts mit seinen Geschäften zu tun!" Leichte Panik war in seiner Stimme zu hören.

Elizabeth versuchte ihn zu beruhigen. „Schon gut, Sie haben nichts von uns zu befürchten! Wir versuchen lediglich zwei unserer Leute zu finden, die Noran entführt hat."

Ihre beschwichtigenden Worte zeigten ihre Wirkung. Deutlich ruhiger wandte sich Buros ihr zu. „Ich bin kein Mitglied seiner Organisation, erledige aber gelegentlich Arbeiten für Noran. Kleine Aufträge, für ihn persönlich, oder die Gruppe. Aber er bezahlt mich nicht."

„Wieso bezahlt er sie nicht wo er Sie doch offensichtlich für sich arbeiten lässt?", meldete sich nun auch Col. Caldwell zu Wort.

Nervös knetete Buros seine Hände. „Ich... Ich werde gesucht. Ich habe jemanden bestohlen. Noran war so großzügig mir Schutz anzubieten und mich zu verstecken. Meine Beute ging bei der Flucht verloren. Ich hatte keine Hoffnung mehr. Da nahm ich Norans Angebot an. Er verlangte nicht viel als Gegenleistung. Hier mal ein paar Besorgungen und Botengänge. Aber irgendwann begann ich mit zu bekommen, dass er nicht nur mit gestohlenen Wissen und Technologien handelte, wie ich von ihm wusste, sondern auch mit Menschen denen er dieses Wissen heraus presste. Ich war entsetzt und wollte von ihm fliehen. Doch Noran hielt mich auf. Er stellte mich vor die Wahl. Entweder ich würde weiterhin bei ihm bleiben und tun was er sagt, oder aber er würde mich meinen Behörden ausliefern, was bei meinem Verbrechen den Tod bedeuten würde."

Elizabeth hatte von Major Lorne und den anderen einen genauen Bericht über Noran erhalten. Sie wusste das dieser Mann kein Gewissen hatte, aber seine Kaltblütigkeit entsetzte sie.

„Ich hatte keine Wahl! Ich wollte noch nicht sterben, wissen Sie? Von da an hat Noran mich immer mehr für seine Organisation eingespannt."

„Warum sind Sie nicht bei einem der Botengänge geflohen?" Caldwells Frage war durchaus berechtigt.

Ein wehleidiges Lächeln huschte über Buros Gesicht. „Noran hat viele Gefolgsleute. Er würde mich finden bevor ich weit genug entkommen könnte."

Elizabeth lenkte das Augenmerk wieder auf eine dringendere Frage. „Was wissen Sie über unsere entführten Männer?"

„Ich weiß nicht wohin Noran sie bringen ließ, nur das er einen bei sich in den unterirdischen Tunnel behielt um sich selbst um ihn zu kümmern. Er war oft dort unten bei ihm." Buros Blick schien zurück zu driften. Man sah ihm deutlich an, dass er zu viele von Norans Verhörmethoden gesehen hatte.

„Warum hat er Dr. Taylor behalten, aber Col. Sheppard und Sergeant Forres nicht?" Elizabeth verstand dieses Vorgehen nicht.

„Noran hat in letzter Zeit sehr schlechte Erfahrungen mit Militär angehörigen gemacht. Vor ein paar Monaten hat er welche in die Hände bekommen, doch er konnte nichts aus ihnen heraus bekommen. Das war nicht das erste mal das ihm das passierte. Seit dem lässt er die Finger von ihnen und bringt sie fort. Wohin weiß ich nicht."

„Aber er muss doch weiterhin in Kontakt zu ihnen stehen. Wir haben einen Protokollauszug in Norans Versteck gefunden der eindeutig von einem unserer Männer stammt. Was wissen Sie darüber?" Elizabeth Gespräch mit Rodney kam ihn wieder in den Sinn. „Wissen Sie was man ihnen angetan hat?"

Buros überlegte kurz. „Es muss die Nachricht sein, die ich für Noran abholen sollte. Er hat mich auf eine andere Welt geschickt. Dort traf ich mich mit so einem groben Kerl, Kestan ist sein Name. Ich hatte schon ein paar mal mit ihm zu tun, ich bezahle ihn im Auftrag Norans und bekomme dafür Papiere. In diesem Fall überreichte er mir aber nur eine Nachricht und wohl den Auszug den Sie erwähnten. Wie dieser Kerl an die Information kommt kann ich aber nicht sagen. Ich würde ihn aber auch nicht fragen wollen, der Kerl wirkt recht abschreckend. Dem möchte ich lieber nicht in die Quere kommen."

Endlich hatten sie eine Spur! Elizabeth wechselte einen kurzen Blick mit Col. Caldwell, der daraufhin Buros fragte: „Ist dieser Kestan ein Mitglied in der Organisation?"

„Nein, er wird zwar bezahlt, gilt aber als ‚freier Mitarbeiter'. Jedenfalls nennt Noran solche Kerle immer so." Er schwieg einen Moment, fuhr aber nach einen Blick in ihre erwartungsvollen Gesichter fort. „Ich fürchte ich kann Ihnen nicht viel weiterhelfen. Ich treffe Kestan immer in einer unauffälligen Gasse und seit unserer ersten Begegnung haben wir nicht mehr mit einander geredet. Aber ich kann Ihnen die Adresse des Planeten geben."

Es war zwar nicht die gewünschte Wendung in dieser Angelegenheit, doch immerhin ein Anfang. Elizabeth blickte in Col. Caldwells Gesicht das ebenfalls entschlossen wirkte. Mochte er auch gegenwärtig davon ausgehen das Col. Sheppard sie alle willentlich verraten hatte, wusste Elizabeth doch, dass auch er ihn und den Sergeant so schnell wie möglich aus ihrer Lage befreien wollte. Aus dem einen oder anderen Grund. Aber darum würde sie sich kümmern müssen wenn es soweit war.

Als sie sich zum gehen aufmachten wandte sich Buros noch einmal an Elizabeth. „Was werden Sie jetzt mit mir machen? Bitte schicken Sie mich nicht zurück zu Noran! Er wird wissen, dass ich ihn verraten habe. Können Sie mich nicht hier behalten?" Deutliches Flehen lag in seiner Stimme.

„Sie müssen nicht mehr zurück zu ihm. Wenn diese Angelegenheit beendet ist werden wir sicher einen geeigneten Ort für Sie finden an dem Noran Sie nicht finden wird."

Elizabeth sah, wie erleichtert Buros über diese Worte war. Auch Sie würde froh sein wenn sie diese Geschichte endlich hinter sich haben würde. Doch bis dahin gab es noch einiges zu tun.

tbc
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.