Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Hope von Destiny

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort



Spoiler: Paradise Lost
Hope


Langsam kam Teal’c in den dunklen Raum. Er machte sich nicht die Mühe das Licht einzuschalten. Sein Gefühl sagte ihm, dass Major Carter es wohl lieber so wollte. Er hatte von draußen ein leises Schluchzen gehört und war sich nicht sicher gewesen, ob er stören oder sie doch lieber alleine lassen sollte.

Sie wischte sich schnell die Tränen aus ihrem Gesicht. Langsam setzte sich Teal’c neben sie. Ihr Kopf war nach unten gebeugt, so dass er nicht ihre Augen sehen konnte. Für einen kurzen Moment betrachtete er sie. Bisher war er nur in der Rolle des Beobachters gewesen. Er hatte die letzten Wochen gesehen, wie verbissen sie nach einer Lösung gesucht hatte. Wie sie Stunde um Stunde, Minute um Minute damit verbrachte O’Neill wieder zu finden. So genial und intelligent sie auch sein mochte, diesmal schien sie an dieser Aufgabe zugrunde zu gehen. Sie saß wie ein Häufchen Elend neben ihm.

„Hast du die Hoffnung aufgegeben, O’Neill zu finden?“, fragte Teal’c mit gedämpfter Stimme. Er sah sie nicht an. Er wollte nicht, dass sie sich bewusst war, dass er sie weinen gesehen hat. Im Grunde war es dumm und er war sich sicher, dass Sam es ebenfalls wusste, aber wenn er eins von den Tau’ri gelernt hatte, dann wann man besser gewisse Tatsachen ignorieren sollte, um den anderen nicht zu verletzen, sei es nur durch ein Schweigen oder Nichtbeachten.

Abrupt hob sie ihren Kopf und sah ihn geschockt an. „Die Hoffnung? Nein!“ Bestimmt schüttelte sie den Kopf. Eine andere Antwort hatte er auch nicht erwartet. Er sah, wie neue Tränen ihre Wangen hinunter liefen. Er hasste es sie so zu sehen. Sie war eine starke Frau, eine Soldatin, aber wirklich weinen gesehen, hatte er sie fast noch nie, besonders vor ihm. Heimlich hatte sie schon geweint, aber nie vor einem ihrer Kollegen. Er bewunderte ihre Stärke und wollte, dass sie diese wieder fand. „Aber wahrscheinlich hat dieser Doktor Lee Recht. Möglicherweise ist das Tor nicht die Antwort.“ Ein weiteres Schluchzen. „Es ist fast einen Monat her, Teal’c. Wenn es einen Weg geben würde…“ Dann hättest du ihn sicherlich schon gefunden, nicht wahr?, dachte Teal’c stumm, als er sah, wie ein weiterer Schauer ihren Körper erfasste. „Es ist nur so… ich habe das Gefühl… ich habe gerade erst Daniel verloren…Und ich weiß nicht, ob…“ Sie schaffte es nicht die letzten Worte über die Lippen zu bringen. Niemand wollte es laut sagen, aber alle denken sie es. Sams Schultern sackten zusammen, mit einer Hand faste sie sich an den Kopf, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen, aber jegliche Versuchen waren umsonst.

Vorsichtig und unsicher zugleich hob Teal’c seinen Arm und berührte sie leicht an der Schulter. Sein körperlicher Kontakt zu Major Carter war immer sehr diskret und distanziert, aber in diesem Moment kam es ihm einfach richtig vor. Er konnte nicht mit ansehen, wie sie schluchzend neben ihm saß. Sie schien es gebraucht zu haben, denn kaum hatte seine Hand ihre Schulter berührt, waren sämtliche Dämme gebrochen. Aus dem anfänglichen Schluchzen wurde ein bitterlicher Weinkrampf. Wie ein kleines Kind, das Schutz bei seinem Vater suchte, krallte sie sich an Teal’c. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen, als einfach dazusitzen und nichts zu tun. Behutsam legte er auch noch seinen anderen Arm um sie, so dass sie vollkommen in seiner Umarmung versank. Er konnte ihren Körper zittern spüren, wie immer wieder neue Weinkrämpfe sie erfassten. Für einen kurzen Moment schloss er seine Augen und ließ sie einfach weinen.

„Ich glaube nicht, dass er tot ist, Major (würde er in dieser Situation nicht mal Sam sagen?)“, sagte er nach einer Weile.

„Ich könnte es nicht noch einmal durchstehen“, murmelte sie mit gedämpfter Stimme gegen seine Brust. „Ich kann nicht noch jemanden verlieren, der mir etwas….“

„Du hast alles getan, was du konntest.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, sonst hätte ich eine Lösung gefunden, aber es kann Jahre dauern, bis ich diese Technologie verstanden habe. So viel Zeit hat er nicht.“ Sie fuhr sich mit ihrer Hand durch die Haare. „Es ist alles meine Schuld! Ich habe Mist gebaut…“

„Du bist nur ein Mensch. O’Neill hat mir einmal gesagt, dass Menschen Fehler machen.“

„Ich hätte Maybourne nicht in meine Nähe lassen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass man ihm nicht trauen kann.“

„Er hätte vermutlich auch anders geschafft das Tor zu aktivieren.“

„Aber Maybourne wusste genau, dass er mich austricksen konnte. Er wusste, dass ich mir das Gerät genauer ansehen würde, als er meinte, dass etwas nicht stimmte. Er wollte nur meine Zat-Waffe, um uns beide auszuschalten…“

Teal’c sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„… und dann zu verschwinden. Wenn ich nur vorsichtiger gewesen wäre, dann wäre nichts von dem passiert.“ Sie verdeckte mit ihrer rechten Hand ihre Augen. „Es ist meine Schuld“, flüsterte sie.

Teal’c antwortete ihr im ersten Moment nicht. Sein Blick wanderte geradeaus, auf die Spinde, die im Schatten lagen. „Wir haben ihn schon einmal wieder gefunden.“

„Das war etwas anderes.“ Sie senkte ihre Hand. „Diesmal hat Mayborne den Schlüssel und ohne den weiß ich nicht, wie wir das Tor aktivieren sollen. Ich weiß es einfach nicht.“ Teal’c konnte in ihren Augen sehen, dass sie die Wahrheit sagte. Sie hatte wirklich keine Ahnung, wie sie in so kurzer Zeit eine Lösung finden sollte.

„Ich bin mir sicher, dass du einen Weg finden wirst, Major Carter, aber du kannst nicht verhindern, dass es seine Zeit brauchen wird.“

„Wenn er wirklich noch lebt…“ Für einen kurzen Moment verstummte sie.

„… dann dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben, Major Carter. Ich bin mir sicher, dass es O’Neill gut geht.“

Sie versuchte ihn aufmunternd anzulächeln, aber scheiterte kläglich. „Ich hoffe, du hast Recht“, schluchzte sie. Hoffnung war alles was sie noch hatten.

„Ich bin mir ganz sicher“, sagte er mit einem knappen Kopfnicken.

„Ich hoffe es wirklich“, seufzte sie. Ihre Stimme klang so gebrochen, dass Teal’c Schwierigkeiten hatte sie zu verstehen. „Wir müssen ihn zurückholen, Teal’c“, murmelte sie.

„Das werden wir.“

„Ich muss ihn finden…“ Ihre Augen war auf ihre Hände gerichtet, so dass sie nicht sehen konnte, wie Teal’c ihr einen besorgten Blick zuwarf. „Ich muss es einfach“, flüsterte sie unter einem neuen Schluchzen.

Teal’c konnte nichts anderes tun als schwer zu schlucken. Wie sollte er ihr nur sagen, was er vor wenigen Minuten erfahren hatte? Wie sollte er ihr – ohne sämtliche ihrer Hoffnungen zu zerstören – erklären, dass General Hammond bereits damit begonnen hatte, einen Ersatz für O’Neill zu suchen?

ENDE

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.