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Torture von Chaya93

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Torture


Zehn Tage waren es mittlerweile, zehn Tage, an denen er es geschafft hatte, seinen Mund zu halten. Jeden Tag, punkt drei Uhr in der Früh kamen sie, jeden Tag. Heute waren sie wieder gekommen, wieder pünktlich. Sein Körper stellte sich schon auf Schmerzen ein, als die große, metallene Türe geöffnet wurde und ein Mann, der sein Gesicht verdeckt hatte, erschien in der Öffnung. Hinter ihm war etwas Tageslicht zu sehen, doch den Großteil verdeckte er durch seine massige Gestalt. Dabei gab er auch noch Acht, dass Sheppard ja nicht zu viel, des Lichtes sah. Psychisch war Sheppard bereits am Ende, nur sein Körper schaffte es noch ein paar Tage durchzuhalten, nur sein Körper wusste, dass er so lange wie möglich durchhalten musste, damit Atlantis auch nur eine kleine Chance bekam ihn hier herauszuholen. Doch tief im Inneren wusste er, dass sie schon hier wären, wenn sie eine Möglichkeit gehabt hätten. Der Mann kam zu Sheppard, packte ihn an seinem T-Shirt und zerrte ihn in den Gang, wohl darauf bedacht ihn keinen Blick auf die vielen Türen und zahllosen Gänge werfen zu lassen, wohl darauf bedacht ihn nicht zu schonen. Aber er hatte die Anweisung ihn am Leben zu lassen, vorerst. Seine Vorgesetzten wollten Informationen von Sheppard und er sollte sie aus ihm herausholen. Sobald er sie hatte, würde er ihn töten. In seinen Träumen malte er sich bereits aus, wie es vonstatten gehen soll, seit Tagen wünschte er sich, dass er endlich redete.
Der Mann stieß Sheppard in einen großen, dunklen Raum, ohne Fenster, ohne auch nur ein kleines Tüpfelchen Farbe, ohne auch nur ein kleines bisschen, was einem Hoffnung geben könnte. Aber das war ja schließlich auch der Sinn davon. Dann ging er hinaus um Sheppard alleine zu lassen, das machte er jeden Tag. Er ließ Sheppard alleine, damit er nachdenken konnte, als ob er dazu nicht genug Zeit hätte. In seiner Zelle, tagein, tagaus. Doch nicht nur das wollte sein Peiniger bewirken, er wusste, dass er Sheppard aus dem Schlaf reisen musste, damit er so wenig wie möglich Kraft hatte und er musste sich auf die Folterung vorbereiten, musste darauf achten, dass er Sheppard größtmöglichstes Leid zufügte, das dieser dennoch überleben wird. Es war schwierig, doch er schaffte es immer wieder, jeden Tag aufs Neue.
Die Tür ging wieder auf und der Mann kam herein, bereit Sheppard bis ans äußerste zu treiben, damit er es ausspuckte, die Information, für die er das alles tat. Doch dieser Kerl war zäh, auch wenn seine Augen bereits aufgehört hatten zu leben, auch wenn er die Hoffnung bereits aufgegeben hatte. Er ging zu Sheppard hin, packte ihn wie all die anderen Male und kettete ihn an die Wand. Vor ein paar Tagen hätte sich Sheppard noch gewehrt, doch nun ließ er alles mit sich geschehen. Der Mann hob die Peitsche, holte aus und schlug zu. Wieder und wieder. Sheppard zuckte nicht einmal mit der Wimper, wie jeden Tag, doch er konnte ihn innerlich schreien hören. Als er bewusstlos zu Boden sank, nahm er die Ketten ab, trug Sheppard in seine Zelle und ließ ihn auf den Boden sinken, dann verließ er die Zelle.
Als Sheppard wieder zu sich kam, war er alleine, natürlich, er hatte auch nichts anderes erwartet. Er betastete seinen Rücken, bemerkte, dass weitere blutige Schrammen dazugekommen waren. Er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, sein Lebenswille schwand dahin. Das Fieber, das ihn seit einigen Stunden quälte, wollte auch nicht besser werden. Sheppard wollte sich auf die dünne Bahre legen, die ihm als Bett dienen sollte, doch bevor er sich hinlegen konnte, verlor er abermals das Bewusstsein. Er fiel wie ein schwerer Stein zu Boden.
Ein paar Stunden später, Sheppard war noch immer bewusstlos, wurde die Tür wieder geöffnet. Mehrere Männer im Tarnanzug kamen in den Raum gestürmt, gefolgt von einigen anderen Personen. Eine von ihnen kam zu dem bewusstlosen Sheppard gelaufen, suchte seinen Puls. Er schaute besorgt zu den anderen auf, befahl dann einem größeren, gefährlich aussehenden Mann ihn hinauszutragen. Die Soldaten gingen voran, wieder gefolgt von den anderen. Sheppard nahm ein paar Schüsse wahr, P-90 analisierte er im Unterbewusstsein, doch sie schienen von einer weiten Ferne zu ihm vorzudringen. Die Leute trugen ihn zu einem Jumper, doch das bekam er alles schon nicht mehr mit.
Einige Tage später wachte Sheppard in einem warmen, gemütlichen Bett auf. Neben ihm stand Dr. Carson Beckett und Sheppard war noch nie so froh darüber ihn zu sehen. Beckett legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Auch Sheppards Rücken fühlte sich bereits sehr viel besser an. Als er schon wieder hinwegdämmerte kam ihm ein altes Gedicht in den Sinn, das ihm sein Vater vor langer Zeit vorgelesen hat:

Selbst wenn deine Hoffnung schwindet,
Selbst wenn alles aufhört wichtig zu sein,
Vertrau auf das, das euch verbindet,
Vertrau darauf, dass sie dich finden.


Auf Sheppards Gesicht stahl sich ein kleines Lächeln, das erste seit vielen, vielen Tagen.


ENDE
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