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Weihnachten in Gefahr von AngiAngus

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Vorwort

Vielen Dank für die Verbesserungsvorschläge an Beta Nr. 7
Weihnachten in Gefahr


Soeben war SG1 von einer Erkundungsmission zurückgekehrt. Während O’Neill eher miesepetrig Richtung Umkleideräumen stapfte, fiel ihm wieder einmal das seiner Meinung nach übertrieben fröhliche Verhalten seines Majors auf und so langsam begann es ihn zu nerven. Tief in Gedanken versunken entging ihm, dass er angesprochen wurde. Er hörte nur noch ein „…nicht wahr, Colonel?“
Sein Team schaute ihn erwartend an. Da er nicht mitbekommen hatte, worum sich dieses Gespräch drehte, er aber die freudestrahlenden Gesichter vor sich sah, antwortete er gekonnt mit einer Gegenfrage: „Carter, was erheitert sie eigentlich die ganze Zeit? Sie waren während der ganzen Mission schon so... so aufgekratzt.“ Dabei gestikulierte er ausladend mit den Armen als wolle er das Gesagte noch unterstreichen.

„Das ist wohl die Vorfreude auf Weihnachten, Jack“, beantwortete Daniel grinsend die Frage.

„Ganz genau“, ergänzte Carter.

„So, so. Was ist denn so Besonderes daran?“ blieb Jack gespielt neugierig.

„Ich finde das toll. Die ganzen Vorbereitungen, Plätzchen backen, die Wohnung weihnachtlich dekorieren. Das macht so viel Spaß. Ihnen etwa nicht, Sir?“

„Nein. Was soll an diesem weihnachtlichen Schnickschnack so toll sein?“

„Och, Sir. Sagen Sie jetzt nicht, Sie sind auf einmal einer dieser Weihnachtsmuffel“, nahm Carter ihn auf die Schippe.
Die Augenbraue von Teal'c hob sich und wer genau hinsah, vermochte ein leises Lächeln zu erkennen. Daniel grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Ich bin kein Weihnachtsmuffel“, motzte Jack. „Ich find das ganze Gehabe um Weihnachten nur etwas übertrieben. Abgesehen davon haben wir noch nicht einmal Dezember, Carter.“
Kopfschüttelnd ging er seiner Wege und ließ einen amüsierten Daniel, eine vor Vorfreude strahlende Sam und einen interessiert beobachtenden Teal’c zurück.


*****

Am Abend saß Sam gemütlich auf ihrem Sessel und war dabei eine Liste der Dinge zusammenzustellen, die sie noch unbedingt erledigen musste. Vor ihr auf dem Tisch stand eine Tasse mit heißem Tee, der mit seinen aufsteigenden Wölkchen wohlig den Duft von Apfel und Zimt verbreitete. Sam kaute gerade nachdenkend auf ihrem Bleistift als das Telefon klingelte.

Neugierig wer das um diese Uhrzeit noch sein könnte meldete sie sich: „Carter.“

„Hallo Sam. Ich brauche deine Hilfe. Er... er ist hinter mir her. Ich weiß nicht wohin. Sam...“ erklang eine weinende, verzweifelte Frauenstimme.

„Alex? Bist du das? Beruhige dich erstmal. Wo bist du und wer ist hinter dir her?“

„Ja, ich bin es… Randy...Er…“ Die verzweifelte Frauenstimme wurde immer wieder durch Schluchzen unterbrochen. „Ich bin in Johnson's Pub. Kannst du herkommen? Bitte.“ Flehend stach dieses ‚Bitte’ in Sams Ohr.

„Natürlich. Warte. Ich bin in 15 Minuten bei dir.“

Die angekündigte Viertelstunde später trat Sam in Johnson's Pub, schaute sich um und musste erstmal das Gepfeife der anwesenden Männlichkeit zur Kenntnis nehmen. Dieser Tatsache keine weitere Beachtung schenkend entdeckte sie Alex an der Bar, die von einer Frau um die Fünfzig umsorgt wurde. Sam ging zu ihnen.
„Oh, Sie sind die Dame, die diese verzweifelte Lady abholen kommt? Guten Abend, ich bin Josy, die Besitzerin des Ladens hier“, stellte sich die andere Frau vor.
„Ich habe Ihrer Freundin die Jungs hier ein wenig vom Leib gehalten. Sie sind zwar harmlos, aber Ihre Freundin scheint im Moment nicht viel Lust auf männliche Gesprächspartner zu haben.“

„Guten Abend. Ich bin Samantha Carter. Vielen Dank, dass Sie sich um meine Freundin gekümmert haben. Komm Alex, du beruhigst dich jetzt und erzählst mir dann der Reihe nach was passiert ist.“
Und wieder an Josy gewandt, fragte Sam: „Muss sie noch etwas bezahlen?“

„Oh nein, das geht aufs Haus. Viel Glück Mädchen.“

Sam nickte dankend, schnappte sich die Jacke und die Tasche ihrer Freundin und verschwand dann, Alex vor sich her schiebend, durch die Tür. Auf dem kurzen Weg zum Auto sah sich Alex immer wieder nervös und ängstlich um.
Sam versuchte ihre Freundin zu beruhigen und hatte instinktiv all ihre Sinne geschärft, ob sich nicht doch irgendetwas Verdächtiges in ihrer Nähe abspielte.

Im Auto fragte Sam: „So Alex, habe ich das richtig verstanden, dass Randy hinter dir her ist?“

„Ja“ schluchzte die völlig verängstigte Alex, „er schlägt mich... schon seit Monaten... und vorhin… ich bin einfach abgehauen... dann wusste ich nicht mehr was ich machen sollte.“

Verständnisvoll und beruhigend nickte Sam ihrer Freundin zu. Innerlich war sie jedoch total schockiert, dass Randy seine Frau schlug. Sie hatte ihn immer nur als sympathischen und zuvorkommenden Mann erlebt und schwärmte selbst einmal kurzzeitig für ihn bis sie mitbekam, dass Alex sich für Randy interessierte. Konnte man sich wirklich so sehr in einem Menschen täuschen?

„Wie bist du überhaupt hergekommen? Mit dem Auto?“ fragte Sam nach.

„Oh, nein. Ich bin in den Bus gestiegen… Ich wollte einfach nur weg…und dann bin ich in dem Pub gelandet…Sam, ich weiß nicht wohin.“

„Ist okay, ich nehme dich mit zu mir. Dann sehen wir weiter.“

Während der Autofahrt war Sam bedacht, so viel Ruhe wie nur möglich auszustrahlen, um ihre Freundin nicht noch mehr zu verunsichern. Sie fuhr absichtlich bizarre Umwege, um es eventuellen Verfolgern unmöglich zu machen, Anschluss zu halten. Randy wusste zum Glück nicht wo sie wohnte. Aufmerksam beobachtete sie die ihr folgenden Fahrzeuge und war beruhigt, wenn diese abbogen oder anhielten.
Alex schaute derweil aus dem Fenster, abwesend in ihre Gedanken versunken. Sie rutschte einige Male unruhig im Sitz hin und her und manchmal hörte Sam sie seufzen. Sie kannte Alex lange genug und spürte, dass sie einerseits zwar Reden will, aber andererseits noch nicht dazu bereit war. So beschloss sie, Alex nicht zu drängen und stattdessen abzuwarten.
Sam und Alex haben ihre gesamte Kindheit gemeinsam verbracht. Sie waren während der gesamten Schulzeit bis hin zum Studium unzertrennlich und überall kannte man die beiden nur als Doppelpack.
Ein wenig schuldbewusst schaute Sam nun zu ihrer Freundin. Denn seit sie ihren Dienst im Stargate Center angetreten hatte, hatte sie auch die Verbindung zu ihrer Freundin etwas abreißen lassen. Wann war sie das Letzte Mal mit Alex zusammen? Das war vor fast fünf Jahren als Alex und Randy geheiratet haben. Seitdem gab es nur gelegentliche Anrufe oder Emails und zum Geburtstag oder zu Weihnachten mal eine Karte. Diesen Umstand bedauerte sie sehr.

Endlich, nach der überlangen Fahrt, zu Hause angekommen, kochte Sam ihrer Freundin einen beruhigenden Tee.

„Hier, der wird dir gut tun und jetzt erzählst du mir alles.“

Alex schaute sie etwas apathisch an, dann fing sie langsam an zu erzählen. Das ganze fing vor einem Jahr an. Randy wurde nicht befördert, so wie er es erwartet hatte. Er ließ seinen Frust zu Hause an Alex ab. Zuerst nur mit Worten. Er fing an sie anzubrüllen und zu beleidigen. Und irgendwann schlug er zu. Sam hörte geduldig zu. Sie verstand nicht, wie Randy sich so sehr verändern konnte. Er war früher ein liebenswerter Kerl und hatte Alex auf Händen getragen.

Alex war nun mit ihren Ausführungen fertig und schluchzte. Sam sah sie eindringlich an: „Warst du schon bei der Polizei und hast ihn angezeigt?“
Alex schüttelte den Kopf.
Sam nahm ihre Freundin nun in den Arm und flüsterte beruhigend: „Ich mach dir noch einen Tee und dann gehst du ins Bett. Morgen werden wir dann zur Polizei fahren und Anzeige erstatten.“

Unfähig noch viel zu sagen, bestätigte Alex Sams Vorschlag mit einem einfachen Kopfnicken.

Sam zeigte Alex das Gästezimmer, stellte ihr die frisch zubereitete Tasse Tee auf den Nachttisch und wandte sich zum Hinausgehen. Da klammerte sich Alex plötzlich an sie: „Sam, bitte bleib. Ich kann jetzt nicht alleine sein.“

„Okay, ist ja gut. Ich bleibe ja“, beruhigte Sam die total verstörte Alex.

Als Alex endlich eingeschlafen war, ging Sam, inzwischen selbst hundemüde, wieder in ihr Wohnzimmer und griff zum Telefon. Sie schaute auf die Uhr, runzelte die Stirn und überlegte, ob sie jetzt noch anrufen sollte. Dann wählte sie die ihr vertraute Nummer.

„Grmpf. Wer zur Hölle...“ ertönte es endlich aus dem Hörer.

Bevor der Fluch zu Ende gesprochen werden konnte, unterbrach Sam: „Sir, Verzeihen Sie die Störung. Carter hier.“

„Carter, was zum Teufel treibt Sie dazu so spät noch anzurufen?“ grummelte Jack. Genervt fügte er hinzu: „Ich hoffe, es ist wichtig.“
Diesen Nachsatz hätte er sich eigentlich auch sparen können, denn selbstverständlich musste es wichtig sein, wenn sich sein Major zu so fortgeschrittener Stunde noch bei ihm meldete. Also wünschte er sich, dass er nicht ganz so schroff in den Hörer gebrummt hätte.
Beruhigt stellte er fest, dass es Carter scheinbar gar nicht bemerkt hatte, denn sie antwortete nur gewohnt sachlich: „Natürlich ist es wichtig, Sir. Ich wollte Sie bitten, mich morgen beim General zu entschuldigen. Ich kann aus, sagen wir, persönlichen Gründen, nicht ins SGC kommen.“

„Ich soll Sie beim General entschuldigen? Wie soll ich das denn bitte schön anstellen?“

„Sir, Ihnen wird schon was einfallen. Es ist wirklich sehr wichtig.“ Eine kurze Pause gab ihm Gelegenheit sich seine Gedanken zu machen und ein beschwörendes: „Bitte, Sir“ ließ ihm nun gar keine andere Möglichkeit mehr als nachzufragen: „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Major?“

„Ja, Sir. Mir geht es gut. Es braucht nur jemand meine Hilfe…Sir, ich würde Ihnen das ungern jetzt alles erklären wollen.“
„Also gut, Carter. Aber ich will wissen was los ist. Sie erklären mir Morgen haarklein um was es geht. Dass das klar ist.“

„Ja, Sir. Danke, Sir.“

Ein „Hmpf.“ war noch zu hören, dann legte Colonel O'Neill auf.

Ein dankbares Lächeln huschte über Sams Gesicht, doch dann wich die Dankbarkeit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck und sie schaute Richtung Gästezimmer.

*****

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhr Sam mit Alex zur Polizei, um Anzeige gegen Randy zu erstatten. Doch der Besuch dort fiel ziemlich ernüchternd aus. Man sagte ihnen, dass man Randy noch bevor der Papierkram erledigt sei, wieder laufen lassen müsse. Es würde Aussage gegen Aussage stehen. Die netten Polizisten versprachen aber hin und wieder eine Streife bei Sam vorbei zu schicken.

„Soviel dazu“, meinte Sam ein wenig frustriert als sie wieder ins Auto stiegen.

„Meinst du, ich könnte dich morgen schon allein lassen?“

„Ich würde zwar nur ungern allein bleiben, Sam. Aber ich verstehe schon, dass du wieder zur Arbeit musst. Ich bin dir schon unheimlich dankbar dafür, dass ich überhaupt bei dir wohnen darf.“

Mitfühlend legte Sam Alex die Hand auf ihre Schulter. „Ich sage meiner Nachbarin bescheid, dass sie morgen nach dir sieht. Sie ist sehr nett und wird dir gefallen.“ Aufmunternd zwinkerte sie ihr zu, war aber dennoch skeptisch, ob sie Alex schon allein lassen könne.

Am späten Nachmittag klingelte es an der Tür. Dieses Klingeln allein verursachte bei Alex einen hysterischen Angstausbruch. Sam, die bereits durchs Fenster geschaut hatte, schüttelte ihre Freundin: „Alex beruhige dich. Das ist nur mein Vorgesetzter.“
Es klingelte noch einmal und Sam musste sich förmlich losreißen, um zur Tür gehen zu können, so sehr hatte sich Alex inzwischen an sie geklammert. In diesem Moment war ihr klar, dass sie sie am nächsten Tag unmöglich in die Obhut ihrer Nachbarin geben könnte.
Sie öffnete die Tür und ließ Colonel O’Neill hinein. Bevor sie die Tür hinter ihm schloss, sondierte sie die Situation auf der Straße und stellte erleichtert fest, dass es nichts Verdächtiges zu sehen gab.

„Hallo Colonel.“

Er erwiderte knapp: „Carter.“

Sam nahm ihm die Jacke ab und hängte sie an die Garderobe.

„Wollen Sie einen Kaffee?“

„Da sag ich nicht nein. Sie haben mir jetzt bestimmt Einiges zu erklären“, antwortete er gespannt.

Bevor Sam in die Küche verschwand, stellte sie ihm ihre Freundin vor: „Das ist Alex, eine Jugendfreundin von mir.“

„Ich bin Colonel O’Neill. Erfreut Sie kennen zu lernen.“ Er reichte Alex zur Begrüßung die Hand und war verwundert als diese zurückwich.

In diesem Moment kam Sam aus der Küche, reichte dem Colonel eine Tasse Kaffee und sah sich schon wieder in der Situation ihre Freundin beruhigen zu müssen: „Alex, er ist in Ordnung. Er wird dir nichts tun.“
An ihren Vorgesetzten gerichtet sprach sie weiter: „Sir, Sie müssen Alex entschuldigen. Sie hatte es in letzter Zeit nicht einfach. Gestern hat sie mich völlig verstört angerufen und um Hilfe gebeten. Sie ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann. Wir müssen davon ausgehen, dass er auf der Suche nach ihr ist. Ich habe sie zunächst bei mir aufgenommen. Das ist auch der Grund, weshalb ich sie gestern darum bat, mich für heute zu entschuldigen.“

„Kein Problem, Major. Der General wollte auch gar nicht wissen, was genau Sie für ein persönliches Problem haben. Aber Sie sollen sich heute noch bei ihm melden.“
Jack setzte sich. „Und dieser Kerl muss sofort angezeigt werden. Darum soll sich die Polizei kümmern.“

Sam nickte: „Ja, wir waren auch schon da, aber im Augenblick können sie noch nicht viel tun. Er kann erst verhaftet, wenn sie ihn auf frischer Tat erwischen. Außerdem gibt es keinen Anhaltspunkt, wo er sich im Moment aufhält.“
Sie sah Jack direkt an und er erkannte die Enttäuschung mit der gleichzeitigen Bitte um Verständnis in ihren Augen. Ein kaum erkennbares Kopfnicken und das kurze Schließen seiner Augen bestätigte Sam, dass er dieser Bitte entsprechen würde. Beruhigt, dass er ihre Situation verstand, sprach Sam weiter: „Ich müsste also vorerst bei Alex bleiben bis wir eine andere Lösung finden.“

„Das heißt also, Sie kommen morgen wieder nicht zur Arbeit?“ stellte O’Neill ruhig fest. Er hatte vollstes Verständnis für ihre Situation. Dennoch war ihm noch nicht ganz klar, was genau sie jetzt unternehmen würde. Also fragte er interessiert nach: „Und was haben Sie weiter vor?“

„Ich wollte morgen zum General und ihm alles erklären. Ich möchte ihn bitten, mich bis zum Ende des Jahres zu beurlauben. Ich habe noch genügend Überstunden und es sind ja auch nur noch vier Wochen bis Weihnachten.“

„Sie wollen sich beurlauben lassen, um auf ihre Freundin aufzupassen? Und was ist, wenn der Typ hier auftaucht?“, fragte Jack energisch nach.

„Sir, ich bin mir der Gefahr bewusst. Aber Randy weiß nicht wo ich wohne und ich stehe auch nicht im Telefonbuch, wie Sie ja sicherlich wissen. Außerdem weiß ich mir durchaus zu helfen, Sir“, entgegnete Sam beinahe etwas zu heftig.

„Okay, okay. Ich kann Sie von ihrem Vorhaben sowieso nicht abbringen. Darum werde ich Ihr Vorhaben, wenn nötig, beim General befürworten“, gab Jack nach.

„Danke, Sir.“

Ein Ist-schon-gut-Kopfnicken kam vom Colonel als Antwort. Doch Sams sensibler Wahrnehmung war es nicht entgangen, dass in den dunklen Augen ihres Gegenübers auch ein wenig Sorge stand.

Jack wurde immer noch von Alex, die zusammengekauert im Sessel saß, misstrauisch gemustert. Sam fragte darum: „Alex, ist es okay, wenn ich dem Colonel erzähle, was du mir gestern anvertraut hast?“
Alex nickte verschüchtert.
Sam erklärte daraufhin ihrem Vorgesetzten was genau vorgefallen war, welch innige Freundschaft sie mit Alex verband und dass sie es bedauerte, dass sie diese Freundschaft wegen des Stargate-Programms vernachlässigt hatte.
Jack, der sich ihre Ausführungen geduldig anhörte, verstand nun umso mehr, warum sie dies alles tat. Die bedingungslose aufopfernde Hilfsbereitschaft Carters war auch eine der vielen Charaktereigenschaften, die ihn von Anfang an so sehr fasziniert hatte und die mit dafür sorgte, dass er öfter als erlaubt nicht nur den Major in dieser Person sah.

Nach und nach wurde das Gespräch immer ungezwungener und auch Alex gewann etwas Zutrauen zu Colonel Jack O’Neill. Beruhigt, dass Sam die Situation scheinbar gut im Griff hatte, verabschiedete er sich nach einiger Zeit von den beiden Damen: „Bis morgen dann, Major.“
Sam, die ihren Vorgesetzten noch zur Tür begleitet hatte, sah ihm dankbar nach als er zu seinem Auto ging, einstieg und dann verschwand. Bevor sie die Tür schloss, warf sie noch einen Blick auf die Autos, die in der Nähe parkten, um zu sehen, ob nicht doch ein fremdes Fahrzeug darunter war.

*****

Am nächsten Tag fuhr Sam mit Alex auf direktem Wege zum Cheyenne Mountain. Da sie Alex nicht in den Berg mitnehmen durfte, ließ Sam ihre Freundin im Auto auf dem Parkplatz zurück. Sie bat jedoch Colonel O’Neill bei Alex zu bleiben, solange sie beim General sein würde.
Als sie zurückkam fragte Jack: „Und?“

„Alles in Ordnung, Sir. Er hat mir den Urlaub bewilligt. Es liegen keine Missionen an, die meine Anwesenheit unbedingt erfordern.“

Als Sam sich verabschiedete, hielt Jack sie kurz zurück: „Major, Sie melden sich täglich bei mir, okay?“

„Sir, ich…“

„Ah“ wurde sie unterbrochen. „Ich bin ihr direkter Vorgesetzter und ich habe die Pflicht, mich um mein Team zu kümmern. Außerdem ist mir die Sache nicht geheuer und es würde mich beruhigen, wenn Sie sich melden.“ Begleitet wurde dieser Wunsch mit einem Blick, in dem Sam die Sorge ihres Vorgesetzten ablesen konnte.
Überrascht sah sie ihn an, lächelte und lenkte ein: „Also gut, Sir. Ich werde Sie täglich anrufen.“

„Viel Glück, Major.“ Jack stand mit beiden Händen in den Hosentaschen auf dem Parkplatz und schaute den beiden Frauen nach, wie sie ins Auto stiegen und verschwanden. Und selbst als das Auto nicht mehr zu sehen war, sah er immer noch besorgt hinterher. Ihm war wirklich nicht wohl dabei, seinen Major allein lassen zu müssen, aber im Moment konnte er nicht mehr tun, als abzuwarten.

*****

Weihnachten rückte immer näher. Sam bemerkte mit einer zufriedenen Erleichterung, dass ihre Freundin während der gemeinsamen Weihnachtsvorbereitungen von Tag zu Tag mehr aufblühte und zu ihrer alten Lebensfreude zurückfand. Es lag mit Sicherheit auch daran, dass sie während der zwei Wochen, die Alex nun schon bei Sam war, nichts mehr von Randy gehört hatten.
Ab und zu schaute Janet vorbei und zu dritt überlegten sie, was sie den Herren vom SG-Team zu Weihnachten schenken könnten. Sie kamen auf die absurdesten Ideen:
Einen Bleistift, den man nicht mehr zerkauen kann für Daniel, ein Witze-Buch für Teal’c, einen selbst gestrickten Schal mit SG-Logo für General Hammond und das Buch „Wie der Geist Sarkasmus versteht“ für O’Neill.
Neben der Ausarbeitung von Weihnachtsgeschenkideen widmeten sich die drei Damen auch den kulinarischen Vorbereitungen.

Auch Jack, Daniel und Teal’c kamen des Öfteren zu Sam, um sie über die Vorgänge im SGC auf dem Laufenden zu halten. Während Daniel und Teal’c sich bereitwillig in die Weihnachtsvorbereitungen einbeziehen ließen, verabschiedete sich Jack immer unter irgendeinem Vorwand recht zeitig.

Da er solch umfangreiche Vorbereitungen auf Weihnachten für übertrieben hielt, hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, in seiner freien Zeit Sams Haus im Auge zu behalten.
Natürlich hatte er Sam von diesem Vorhaben nie in Kenntnis gesetzt. Sie hätte seine Hilfe dieser Art kategorisch abgelehnt. Um sie in ihrem Stolz nicht zu verletzen, fand seine Überwachungsaktion also im Geheimen statt.
Er ahnte nicht wie sehr er sich darin irrte. Denn Sams wachsamem Auge war sehr wohl aufgefallen, dass ihr Vorgesetzter in unregelmäßigen Abständen und jedes Mal mit einem anderen Fahrzeug an ihrem Haus vorbei patrouillierte.
Sie musste zugeben, dass sie das anfangs etwas verletzte, dass er ihr nicht zutraute auf Alex aufzupassen. Aber inzwischen musste sie sich eingestehen, dass es ihr mehr Sicherheit vermittelte, ihn als Rückendeckung in ihrer Nähe zu wissen. Zumal die Polizei Randy bis heute nicht finden konnte.
Während Sam und Alex nun die Massen an Weihnachtsdekorationsmaterial, welches Sam in einigen Kartons verstaut hatte, sichteten und aussortierten, huschte ein verträumtes dankbares Lächeln über Sams Gesicht. Sie konnte wirklich immer mit seiner Hilfe rechnen und sich zu hundert Prozent auf ihn verlassen. Wo gab es schon solche Freunde?
‚Freunde!’ schoss es ihr durch den Kopf und ihr Gesichtausdruck wurde nachdenklich.
’Nur Freunde. Leider nur Freunde.’
Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Alex sich ihr zuwandte und fragte: „Sam, ist alles in Ordnung?“
Sam sortierte schnell ihre Gedanken und antwortete übereilig: „Ja, ja alles in Ordnung.“

„Du warst aber weit weg eben“ stellte Alex fest.

„Entschuldige, ich habe über etwas nachgedacht“, versuchte Sam ihre Abwesenheit zu erklären.

„Das habe ich gemerkt. Ist es wegen mir? Hast Du etwa Bedenken, dass Randy mich findet? Wir sind doch sicher hier, oder?“

„Ja, Alex mach Dir keine Sorgen. Er wird Dich hier nicht finden. Ich habe nur über… Ach lassen wir das. Komm lass uns hiermit weiter machen“, lenkte Sam schnell von dem ihr unangenehmen Thema ab.

Während sie nun schweigend weiter Kugeln, Strohsterne und anderen Krimskrams nach Brauchbarem für diese Jahr durchschauten, unterbrach Alex plötzlich abermals die bedrückende Stille: „Er ist nett.“

„Wer?“ Sam musste das nicht fragen, denn sie wusste nur zu genau, wen Alex meinte. Darum überraschte es sie auch nicht als Alex antwortete: „Dein Colonel.“

„Oh ja, das ist er…manchmal. Du solltest ihn aber mal im Dienst erleben. Da kommandiert er andauernd herum. Carter was ist dies, Carter was soll dass heißen, Carter haben Sie eine Idee“, ahmte sie Jack nach.

„Ach das ist doch harmlos. Also ich finde ihn nett. Kommt er Weihnachten auch?“ blieb Alex neugierig.

„Ich habe ihn noch nicht gefragt“, gab Sam zu.

„Warum?“ wollte Alex nun wissen.

„Er mag Weihnachten nicht besonders“ erklärte Sam nervös. Sie ahnte, dass Alex nicht locker lassen würde.

„Das glaub ich nicht. Jeder mag Weihnachten“, stichelte Alex weiter.

„Er nicht“, widersprach Sam etwas gereizt.

Alex merkte, dass sie da ein Thema erwischt hatte, dass Sam ganz und gar nicht behagte und doch wollte sie nicht aufgeben und bohrte weiter: „Aber du solltest ihn fragen, ob er kommt.“

„Warum? Wenn er Weihnachten doch nicht mag“ entgegnete Sam energisch.

„Er kommt bestimmt, wenn DU ihn fragst.“ Ganz bewusst hatte Alex die Betonung auf das Du gelegt.

„Wieso, wenn ICH ihn frage?“ Sam vermied den Blickkontakt zu ihrer Freundin, da sie genau wusste, dass Alex in ihrem Gesicht lesen konnte wie in einem Buch.

„Er wird Dir zuliebe zusagen“, versuchte Alex weiter Sam aus der Reserve zu locken.

„Wieso mir zuliebe?“ wollte Sam wissen.

„Weil das so ist“, antwortete Alex knapp und sprach nach einer kurzen Pause erklärend weiter: „Sam, wie ihr miteinander umgeht, das ist so…vertraut. Das ist mehr als eine rein dienstliche Verbindung.“ Sie schaute Sam tief in die Augen als sie gerade heraus fragte: „Habt ihr was miteinander?“

„NEIN!“ brach es sofort empört aus Sam heraus. Obwohl das Nein der Wahrheit entsprach, fühlte sich Sam ertappt. Ja, sie hegte gewisse Gefühle für Jack, die sie nicht haben durfte. Aber nie im Leben wäre ihr eingefallen, dass jemand dahinter käme.

Alex bemerkte, dass Sam der Verlauf der Unterhaltung nicht gefiel. Sie wusste nun was sie wissen wollte und wechselte geschickt das Thema: „Schau nur, Sam.“
Wie ein kleines Kind freute sie sich über die Spieluhr, die sie soeben wie auf Bestellung gefunden hatte. Sie zog sie auf und mit verzerrtem Klang war ein mickriges ‚Jingle Bells’ zu hören.

„Oh, wie schade.“ Alex schien sichtbar enttäuscht zu sein.

Sam, die erleichtert war, dass Alex sie nun nicht mehr löcherte, brach bei dem Anblick in ein amüsiertes Lachen aus.
Die Unterhaltung kam gerade wieder ein wenig Schwung als sie durch das Krachen zerberstenden Glases unterbrochen wurden.
„Sam? Was…“

„Sch…“ flüsterte Sam, die mit einem Male hochwachsam war, und legte den Zeigefinger über ihren Mund. „Alex, versteck dich.“
Sam war auf dem Weg zur Küche, dem Ursprung der späten Störung, als plötzlich eine Gestalt um die Ecke sprang und ihr den Weg versperrte.
„Randy!“ konnte sie nur verblüfft feststellen und sah sich in ihrer Befürchtung, dass er Alex früher oder später finden würde, bestätigt.
„Ja, Samantha. Da staunst Du was?“
Sam wollte zu der kleinen Pistole greifen, die sie zur Sicherheit auf dem Board deponiert hatte, vor dem sie nun zufällig stand, aber Randy war schneller. Er richtete seinen Colt bereits auf Sam bevor sie mit der Hand auch nur in die Nähe ihrer Waffe kam.

„Randy, mach keinen Unsinn, wir können doch über alles reden“ versuchte Sam ihren Gegenüber zu beschwichtigen.

„Gut, dann reden wir. Wo - ist - meine - Frau?“ energisch bohrte sich die Frage in Sams Ohr.

„Sie ist nicht hier“, log sie in der Hoffnung, Randy würde darauf hereinfallen.

„Lüg mich nicht an“, brüllte Randy wütend.

Als das Telefon klingelte zuckte Randy kurz zusammen, hatte aber blitzschnell die Waffe wieder auf Sam gerichtet. Wutentbrannt hechtete er zum Telefon, riss das Kabel heraus und warf das Gerät mit voller Wucht Richtung Sam. Dann holte er zum Schlag aus.
Sam konnte sowohl dem Wurfgeschoss als auch dem Schlag abwehrend ausweichen und dann Randy die Waffe aus der Hand schlagen.
Der wiederum verlor mehr und mehr die Beherrschung über sich und fuchtelte unkontrollierbar mit den Armen herum. Sam, die nun rückwärts Richtung Wohnzimmer auswich, konnte sich bis dahin mit geübten Bewegungen zur Wehr setzen und ihre Fäuste trafen einige Male ins Ziel. Ein rechter Haken ihres Gegners sauste haarscharf an ihrem Kinn vorbei. Bei dieser Aktion stieß sie allerdings mit dem Fuß gegen einen der herumstehenden Kartons und verlor das Gleichgewicht. Strauchelnd versuchte sie sich auf den Beinen zu halten. Dabei wurde sie von Randys nächstem Fausthieb hart am Unterkiefer getroffen und Sekundenbruchteile später spürte sie den Schmerz eines Fußtrittes an ihrer linken Wade. Da sie gerade ihr komplettes Körpergewicht auf dieses Bein verlagert hatte, war es ihr nun unmöglich sich weiterhin aufrecht zu halten und Randys Attacken abzuwehren. Sie schlug hart auf dem Boden auf. Da half das beste Training nichts. Gegen diesen Umstand war sie machtlos.

„ALEX!“ brüllte Randy hysterisch, während sich seine angestauten Aggressionen nun vollends gegen Sam richteten. Er malträtierte sie mit Fußtritten, während sie zusammengerollt versuchte, so vielen Tritten wie möglich zu entgehen.
Die verzweifelten Versuche wieder auf die Beine zu kommen, um sich besser verteidigen zu können, machte Randy mit seinen gezielten Tritten sofort zu nichte. Nach einiger Zeit erfolgreichen Widerstandes fand Randys Fuß sein Ziel plötzlich an Sams Kopf. Zwar war der Treffer durch die Abwehrhaltung ihrer Arme abgeschwächt, aber dennoch schmerzhaft genug und führte auch dazu, dass Sam sich etwas benommen fühlte. Diesen Zustand bemerkend warf der Angreifer sich fies grinsend auf sie. Ein letztes Entgegensetzen konnte einen Fausthieb, abermals gegen ihren Kopf gerichtet, nicht mehr verhindern. Sam sah nun nur noch schemenhaft wie er erneut zum Schlag ausholte. Sie schloss die Augen und wartete, unfähig sich weiter zur Wehr zu setzen, auf den schmerzhaften Einschlag.
Doch Nichts. Kein Fausthieb mehr.

‚Was ist los?’ war die Frage, die ihr Unterbewusstsein formulierte.

Jetzt nahm sie aus der Ferne eine Stimme wahr. Sie kannte die Stimme von irgendwoher.

‚Jack? Jack! Das ist Jack!’ stellte sie fest und sank wissend, dass Hilfe da war, zusammen.

Jack hatte sich, nachdem Sams planmäßiger Anruf ausblieb und nach einigen erfolglosen Versuchen seinen Major selbst per Telefon zu erreichen, besorgt auf den Weg zu ihrer Wohnung gemacht. Da er sich sowieso bereits auf seiner Überwachungstour befand, dauerte es auch nicht sehr lange bis er bei Sam ankam. Er hatte sich genau in dem Moment als Randy zum erneuten Schlag gegen Sam ausholte, Zutritt zur Wohnung verschaffen können und in einem Bruchteil der Sekunde die Ernsthaftigkeit der Situation erkannt. Sofort war er auf ihn zugestürmt und hinderte Randy mit einem Hechtsprung daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er packte ihn am Arm, der bereits auf Sam niederdonnerte und riss Randy mit sich zu Boden. Mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite reichten ihm ein zwei gezielte Hiebe, um den völlig überrumpelten Randy lahm zu legen.
Jack sah Sam übel zugerichtet vor sich liegen. Blutüberströmt, die Augen zu geschwollen und den rechten Arm total verdreht.

„Carter?“

Ein leises Stöhnen verriet ihm, dass sie bei Bewusstsein war.

„Carter, Sie sind in Sicherheit, alles wird gut. Warten Sie, ich bin gleich wieder da.“

Er fesselte den wehrlos auf dem Boden liegenden Randy und hetzte Richtung Badezimmer, um den Verbandskasten zu holen. Dabei rief er nach Alex, bekam allerdings keine Antwort.
‚Mist! Was hatte der Dreckskerl mit ihr gemacht?’
Auf dem Rückweg zu Sam sah er sich suchend um und entdeckte Alex zusammengekauert unter dem Tisch.
„Alex? Alles in Ordnung?“ Als Jack keine Antwort bekam, beugte er sich hinunter: „Alex, ich bin es, Jack O’Neill. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“

„Ja“, kam es da zögerlich. „Randy?“ Große ängstliche Augen sahen ihn fragend an.

„Keine Angst, der ist außer Gefecht“ beruhigte er sie.

„Sam? Sie müssen...Sam helfen.“

„Kann ich Sie allein lassen?“

Alex nickte verstört.

Jack wusste, dass auch Alex dringend Hilfe nötig hatte. Sie stand sichtlich unter Schock. Aber die Sorge um Sam und die Ungewissheit wie schlimm es sie wirklich erwischt hatte, ließen ihn zu dem Schluss kommen, sich zuerst einmal um ihre Verletzungen zu kümmern.
Als er zurück bei Sam war und sich neben sie kniete, war sie bereits in einem Dämmerzustand. Ihr Atem war zwar sehr flach, aber regelmäßig.

„Carter? Sam? Sam, ich bin es, Jack.“

Sie öffnete kurz die Augen als die bekannte Stimme sie rief. Ja, es war Jack. Sam versuchte zu Lächeln, als sie ihn erkannte und wollte sich aufrichten. Aber es ging nicht. Erschöpft schloss sie die Augen. ‚Er ist da. Er wird mir helfen.’
Alles was Jack in dem Moment sah, als Sam versuchte zu Lächeln, war eine schmerzverzerrte Fratze. Er hatte schon unzählig viele Verletzte und Verwundete gesehen und wusste daher genau was er jetzt zu tun hatte. Jack blendete alle Emotionen, die ihn jetzt behindern würden, aus und handelte voll automatisiert. Er griff zum Telefon, rief die Polizei und Doctor Fraiser an. Dann versorgte er Sams Wunden.

Als Janet kurze Zeit später in Begleitung von zwei Sanitätern eintraf, bot sich ihr ein Bild der Verwüstung. Zerbrochene Stühle, zerfetzte Kartons, in denen Sam scheinbar die Weihnachtsartikel aufbewahrt hatte, die jetzt allerdings ebenso wie alles andere zerstreut und kaputt umherlagen. Sie sah sich im Chaos suchend um und entdeckte Jack, der auf dem Boden saß. Sams Kopf ruhte in seinem Schoß währenddessen er ihr mit einem feuchten Lappen behutsam ihr angeschwollenes Gesicht kühlte. Der rechte Arm war mit einer provisorischen Schiene ruhig gestellt.

Doctor Fraiser hockte sich neben den Colonel, der sie anscheinend nicht einmal bemerkt hatte. Sie schaute ihn eine Augenblick besorgt an, um sich dann Sam zuzuwenden. Nach einer kurzen Untersuchung stand für sie fest, dass er die Wunden ziemlich gut versorgt hatte. Da sie allerdings hier und jetzt nicht feststellen konnte, ob Sam noch innere Verletzungen hatte, veranlasste sie den sofortigen Abtransport auf die Krankenstation des SGC.
Während die Sanitäter Sam auf die Trage legten und zum Krankenwagen brachten, war Jack vom Boden aufgestanden und hatte einen kontrollierenden Blick auf den gefesselten Randy geworfen.

„Verdammt, wo bleibt denn die Polizei?“

„Sie werden sicher gleich hier sein, Colonel. Aber wo ist Alex?“

Jack zeigte schweigend zum Tisch und schaute erwartungsvoll zur Tür. Janet konnte Alex nur mühsam überreden, aus ihrem Versteck zu kommen.

„Sie steht unter Schock, Colonel. Ich würde sie auch gerne mitnehmen.“

„Schon gut. Ich kläre das mit dem General“, willigte Jack ein, „wir können sie ja schlecht hier lassen.“

Janet führte die völlig verstörte Alex immer wieder beruhigend auf sie einredend zum noch wartenden Krankenwagen.
Gerade als sie einsteigen wollte hielt Jack sie kurz zurück: „Passen sie gut auf sie auf, Doc.“

Sie nickte ihm nur aufmunternd zu und schloss die Tür. Es war zwar ihr Job, gut auf ihre Patienten aufzupassen, aber sie wusste wie der Colonel es meinte und dass er gerade, wenn es um Sam ging höchst sensibel reagierte.

Jack sah dem abfahrenden Krankentransporter nach bis er um die nächste Ecke bog. Er wusste Sam und Alex nun in guten Händen, also nahm er sich die Zeit, die Formalitäten mit der Polizei, die eben eingetroffen war und Randy in ihre Obhut nehmen wollte, zu klären.

*****

Als Jack später in die Krankenstation kam, musste er unwillkürlich grinsen. Denn vor ihm saß an ihrem Schreibtisch eine schlafende Janet.
Er klopfte an die offene Tür, erhielt aber keine Reaktion. Also näherte er sich leise und tippte ihr auf die Schulter: „Doc?“
Janet schrak auf. „Oh... Colonel,...Sie sind es“, stammelte sie müde. Eifrig fügte sie dann hinzu: „Entschuldigen Sie, ich bin wohl eingeschlafen.“

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Doctor. War ein langer Tag, was?“

„Oh ja. Aber Sie sehen auch ziemlich müde aus.“

„Bin ich auch. Ich wollte nur kurz nach Alex und Carter sehen bevor ich in mein Quartier gehe. Wie geht es ihnen?“

„Nun Alex habe ich ein Beruhigungsmittel gegeben, so dass sie mal richtig durchschläft. Und zu Sam…ihr Zustand ist stabil. Die Verletzungen waren zum Glück nicht lebensgefährlich. Ich denke sie wird jetzt tief und fest schlafen, denn ich musste ihr etwas gegen die Schmerzen verabreichen.“

„Kann ich zu ihr?“

„Aber nur kurz. Kommen Sie, ich wollte sowieso noch mal nach ihr sehen.“

Auf dem Weg zum Krankenzimmer, in dem Sam schlief, erklärte Janet: „Wer weiß, wie das ganze ausgegangen wäre, wenn Sie nicht zufällig dazugekommen wären und den Kerl gestellt hätten. Ich mag gar nicht daran denken.“

„Ich auch nicht“, murmelte Jack und wünschte sich, dass er noch früher zur Stelle gewesen wäre.“

Während Janet nun einen Blick auf die Überwachungsmonitore neben Sams Bett warf, blieb Jack an der Tür stehen und betrachtete sorgenvoll seinen Major. Der Kopf ruhte in einem Gestell und ihr Gesicht war immer noch angeschwollen. Doch unter den gegebenen Umständen war er fast schon ein wenig erleichtert sie so zu sehen. Sie hätte auch ebenso gut an einem Beatmungsgerät angeschlossen da liegen können.

„Ist sie zu Weihnachten wieder fit, Doc? Sie liebt diesen Weihnachts-Schnick-Schnack, müssen Sie wissen.“

„Ja, ich weiߓ, konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Zufällig sind wir befreundet und sie redet schon seit Anfang November von nichts anderem. Aber um auf ihre Frage zurückzukommen: Ich denke sie kann zu Weihnachten nach Hause. Das eine oder andere Handikap wird sie zwar dann noch mit sich herumschleppen müssen, aber das wird schon gehen.“

„Wie, welches Handikap?“

„Da wäre zum Einen ihr rechter Arm. Der wird wohl noch ein wenig brauchen, bis er wieder richtig funktioniert. Zum Anderen macht mir ihr Unterkiefer ein wenig Sorge. Es sieht so aus, als wäre er angebrochen. Ich habe ihr den Kiefer daher ruhig gestellt.“

„Kieferbruch. Ach du Sch... Entschuldigung Doc.“

Sie lächelte verständnisvoll. „Kommen Sie, lassen wir sie in Ruhe schlafen.“

„Kann ich vielleicht noch einen Moment hier bleiben?“

„Eigentlich…Na gut, ein kleinen Augenblick.“

„Danke, Doc.“

„Ich geh noch mal nach Alex schauen und werd mich dann mal ein Stündchen hinlegen. Sie sollten übrigens auch zusehen, dass Sie endlich ins Bett kommen.“

Jack bestätigte Janets Einwand mit einem Kopfnicken.
Eine kleine Weile stand er noch neben Sams Krankenlager, dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich.
Er beobachte wie sich Sams Brustkorb im regelmäßigen Rhythmus hob und senkte. Ein stilles Lächeln umspielte seinen Mund. ‚Gleichmäßige Atemzüge – das ist ein Gutes Zeichen’, dachte er. Sich ein wenig zu Sam vor beugend flüsterte er ihr zu: „Sie schaffen das, Carter.“
Er lehnte sich zurück, die müden Augen nach wie vor auf Sam gerichtet. Eigentlich sollte er jetzt auch endlich schlafen gehen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Also blieb er.

Später als Janet wieder vorbeischaute, bot sich ihr ein Bild, das sie schmunzeln ließ. Jack war in einer alles andere als entspannten Pose auf seinem Stuhl eingeschlafen. So wie er da hing, mussten ihm alle Knochen weh tun. Also hatte sie Erbarmen und weckte ihn: „Colonel? Hallo, aufwachen.“

Ein unverständliches Gegrummel war die Antwort, dann räkelte er sich und ein kurzes „Verdammt“ bestätigte Janets Vermutung.
„Oh, Sorry Doc. Ich wollte eigentlich schon längst weg sein“, sagte er ein wenig verlegen zu ihr, „Wie spät ist es eigentlich?“

„Kurz nach 4:00 Uhr.“

„Oh Mann, eine Nacht mit Carter hätte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Mir tun sämtliche Knochen weh.“

Für diesen Satz erntete er einen mitleidigen Blick von Janet.

„Äh, ich geh dann mal.“ Er deutete zur Tür. „Sie rufen mich doch, wenn sich an Carters Zustand etwas ändert?“

Janet nickte und mitfühlend sah sie Jack nach, der müde die Krankenstation verließ.

*****

Als Sam sich bewegte und aufrichten wollte, drückte Janet sie sanft in die Kissen zurück. „Sam, du darfst dich nicht so doll bewegen. Bleib einfach ruhig liegen.“

„as is assier?“ versuchte Sam zu sprechen.

„Sch, nicht sprechen, Sam. Dein Kiefer ist angebrochen. Da dir jede Bewegung nur unnötigen Schmerz zuführen würde, habe ich ihn vorerst fixiert. Ich weiß, das ist unangenehm“, wurde Sam von Janet beruhigt.
Es war nur von kurzer Dauer, denn plötzlich schrak Sam auf und fragte ängstlich: „Any?“

Janet brauchte einen Moment bis sie begriff: „Du meinst Randy?“

Sam nickte vorsichtig und Janet erklärte weiter: „Die Polizei hat ihn verhaftet. Es ist vorbei, Sam.“ Sie machte eine kleine Pause, holte tief Luft und sprach weiter: „Alex geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Sie ist übrigens auch hier. Ich lasse sie nachher herbringen, dann habt ihr beide etwas Gesellschaft.“
Sie klärte Sam ruhig und sachlich über den Umfang ihrer Verletzungen auf und wie genau der voraussichtliche Behandlungsplan aussehen wird.

„Sam, falls du uns etwas mitteilen willst, ich lasse dir Papier und Bleistift hier, okay? Und nun muss ich dich für eine Weile allein lassen. General Hammond und Colonel O’Neill wünschen einen ausführlichen Bericht von mir.“
Schon an der Tür wandte sie sich noch mal um: „Und Kopf hoch, Sam. Das kommt alles wieder in Ordnung.“
Sam schaute Janet noch nach und ließ die Geschehnisse der letzten Tage Revue passieren:
‚Weihnachtsvorbereitung - Randy - Er hat uns überfallen – Ich bin gestürzt - Randy hat das brutal für sich ausgenutzt – Dreckskerl. Dann war da plötzlich...Jack! Ja, genau Colonel O’Neill war da. Er hat eingegriffen und Schlimmeres verhindert. Jack!’

*****

Janet klopfte zaghaft an die Tür des Besprechungsraumes.

„Herein“, ertönte die Stimme des Generals.

„Verzeihen Sie die Störung, Sir. Aber Sie wollten umgehend informiert werden, wenn…“ sie schaute fragend in die Runde.
General Hammond wandte sich ihr zu: „Bitte Doctor, was haben Sie zu berichten?“

Nun wiederholte Janet alles, was sie auch Sam schon erzählt hatte.

„Das freut mich zu hören, dass Major Carter wieder ansprechbar ist. Weniger erfreulich ist, dass dieser Randy sie so übel zugerichtet hat.“

„General, wäre Colonel O’Neill nicht zufällig bei Sam vorbei gekommen und wäre eingeschritten, dann… Ich möchte gar nicht daran denken. Danke Colonel.“

„Oh, keine Ursache. Es ist mein Job, auf meine Leute aufzupassen“, entgegnete Jack halb verlegen. Er spürte die wissenden Blicke auf sich und er fühlte sich unbehaglich.
Keiner der Anwesenden ging wirklich davon aus, dass Jack nur zufällig bei Sam vorbeigeschaut hatte.
„Können wir zu ihr?“ fragte er nun in die Stille.

„Oh ja. Keine Einwände meinerseits.“

General Hammond meldete sich noch mal zu Wort: „Die wichtigsten Punkte haben wir besprochen. Sie können wegtreten.“
Gemeinsam verließen sie den Besprechungsraum.

Janet schaute zuerst bei Sam herein: „Hallo Sam. Da bin ich wieder. Und wie ich sehe ist Alex auch schon hier.“ Sie nickte Alex zur Begrüßung kurz zu und kündigte dann an:: „Ich habe euch Besuch mitgebracht.“
Sam und Alex schauten sie fragend an. Da kam auch schon General Hammond durch die Tür gefolgt von Daniel und Teal’c.
Alex zuckte beim Anblick der drei Männer unwillkürlich zusammen. Janet musste sie erst wieder etwas beruhigen. Dann stellte sie fest: „Wo ist Colonel O’Neill?“

„Oh, er war eben noch hinter mir“ kam es schulterzuckend von Daniel.

Der General erkundigte sich nach Major Carters Befinden und stellte die üblichen Fragen.
Teal’c drückte sein Bedauern aus und wünschte gute Besserung. Daniels Fragen und Ratschlägen prasselten unermüdlich auf Sam ein. Sie versuchte derweil mit der linken Hand die entsprechenden Antworten zu notieren bzw. sich mit unverständlichen Lauten zu verständigen.
Sam fühlte sich ob des Ansturms von Fragen, die sie unmöglich so schnell, wie sie gestellt wurden beantworten konnte, bald überfordert. Sie verfluchte die Situation, dass sie sich nicht so artikulieren konnte, wie sie es sich gewünscht hätte.
Jack betrat gerade in dem Moment das Zimmer als Sam verzweifelt das Blatt Papier und den Stift zu Boden warf.
„Sam, du musst Geduld haben“, meinte Janet während Daniel feststellte: „Jack, da bist du ja endlich. Wo warst du denn?“

Ohne auf die Frage einzugehen ging er noch die wenigen Schritte bis an Sams Bett und überreichte ihr mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht ihren Laptop: „Das mit dem Papier klappt wohl nicht so recht, was? Hier, ich habe Ihnen etwas mitgebracht, womit Sie eventuell leichter sagen können, was Sie wollen.“

Ein dankbarer Augenaufschlag war Sams Antwort. Jack nahm die anerkennende Blicke der Anderen zur Kenntnis.

„Nun ich könnte mit Links auch nicht schreiben“, erklärte Jack immer noch ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen.
Er schaute Sam noch einmal aufmunternd an, dann wandte er sich Alex zu, die sich in dem Moment als Jack auftauchte auch merklich beruhigt hatte.

„Na, Alex, jetzt haben Sie ja alles überstanden, was. Ihr Mann ist verhaftet worden. Ich habe der Polizei meine Aussage zu Protokoll gegeben. Vorerst reichte ihnen meine Aussage, aber Sie werden nicht darum herum kommen auch Ihre Aussage zu machen. Wenn Sie wollen unterstütze ich Sie dabei gern.“

„Danke, Colonel.“

Er grinste sie an und zwinkerte ihr aufmunternd zu: „Sie sollten Ihren Mann dann schnellstens vergessen. Es gibt eben Menschen, die sind furchtbar einfach - und andere, die sind einfach furchtbar.“

Im Gegensatz zu Jack entging Alex der leicht eifersüchtige Blick von Sam nicht. Abgelenkt von den Fragen des Generals hatte sie sich jedoch sofort wieder unter Kontrolle und antwortete mit eifrigem Getippe auf der Tastatur ihres Laptops.

Später als sich ihr Besuch zurückgezogen hatte und sie mit Alex allein war, hatte sie wieder die Bilder im Kopf. Colonel O’Neill, der sich lebhaft mit Alex unterhielt und sie im Gegensatz zu allen anderen Männern zum Lachen bringen konnte. Irgendwie wurmte sie dieses umgängliche ungezwungene Verhalten zwischen den beiden. Ja, sie wusste, dass es falsch war so zu denken. Zumal Alex, nach allem was sie durchmachen musste, auch etwas Zuspruch und gute Freunde bitter nötig hatte. Sie saß scheinbar eine geraume Zeit bewegungslos in ihrem Bett und fixierte einen Punkt an der Wand. Denn urplötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen: „Sam, ist alles in Ordnung? Soll ich Doctor Fraiser holen?“

„Nein - Alles in Ordnung“, tippte sie in den Laptop ein.

„Aber irgendetwas ist doch. Das merke ich Sam.“

Sam machte eine verneinende Handbewegung, worauf Alex jedoch nicht locker ließ: „Es ist wegen Colonel O’Neill, stimmts?“

Sam reagierte nicht, sie fühlte sich ertappt, wollte es aber nicht zugeben. Also versucht sie ihre Beherrschung wiederzugewinnen. Es ist ihr bisher immer gelungen, ihre wahren Gefühle zu verbergen. Nur heute schien es nicht zu funktionieren. War es weil sie gesundheitlich angeschlagen war oder kannte Alex sie schon zu gut um auf ihre Fassade hereinzufallen?
Denn Alex schaute sie weiter an als wisse sie was in Sam vorging. Sie ließ aber erst einmal von dem Thema ab. Zum einen, weil sie merkte, dass Sam alles andere als gern über dieses Thema sprach und zum anderen hatte sie selbst genug Gedanken und Eindrücke der letzten Zeit zu sortieren.
Sie hatte eine lange Unterhaltung mit Doctor Fraiser und in eine Therapie eingewilligt, denn außer zu Colonel O’Neill konnte sie zu keinem anderen Mann Vertrauen fassen.

Später wandte sie sich erneut an ihre Freundin und wurde direkter: „Sam ich mag Colonel O’Neill. Er ist sehr nett. Aber das weist du ja. Du solltest wissen, dass ich ihn wirklich nur nett finde. So kurz nach Randy will ich keine neue männliche Bekanntschaft geschweige denn eine Beziehung. Doctor Fraiser hat mir übrigens einen Therapieplatz besorgt. Das will ich erst mal hinter mich bringen. Und dann werde ich weiter sehen.“
Nach einer kurzen Pause, in der sie Sam aufs Genaueste beobachtete, sprach sie weiter: „Sam, ich denke du magst ihn auch, oder? Du musst nicht antworten. Ich habe Augen und ich kenne Dich. Du bist meine Freundin. Ich würde diese Freundschaft nie aufs Spiel setzen, schon gar nicht wegen eines Mannes.“

Sam hatte sehr aufmerksam zugehört und ahnte auf was Alex hinaus wollte. Dann tippte sie langsam auf ihrem Laptop rum und reichte ihn anschließen Alex.
„Er ist mein Vorgesetzter“, stand da.

„Das ist ja wie mit den zwei Königskindern. Ihr dürft nicht, stimmts?“ versuchte Alex Sam aus der Reserve zu locken.

„Er ist mein … Na ja, ein guter Freund. Ich kann mich auf ihn verlassen. Ich kann ihm zu hundert Prozent vertrauen. Er…ist …Es funktioniert so nicht!!!!“ verzweifelt klappte Sam den Laptop zu.

„Verstehe“, erwiderte Alex auf Sams letzte Zeilen, die sie gerade noch so hatte lesen können. Und sie verstand es wirklich. Da war etwas Magisches zwischen den beiden und man musste schon genau hinsehen um es zu erkennen, denn beide verstanden es perfekt, ihre wahren Gefühle voreinander geheim zu halten.
Alex beschloss vorerst dieses Thema ruhen zu lassen. Ihre Freundin tat ihr fast ein wenig leid und sie dachte darüber nach wie und ob man Sam helfen konnte. Die Gedanken um Sam lenkten sie auch von ihren eigenen Problemen ab, was sie persönlich als recht hilfreich empfand.

*****

Drei Tage vor dem Weihnachtsfest ergab es sich, dass nach einem der vielen Besuche bei Sam und Alex auf der Krankenstation nur noch Jack da war. Teal’c hatte sich schon vor etwas längerer Zeit verabschiedet, da er die Zeit, die die Tauri Weihnachtszeit nennen, gern mit Master Bra’tac und Ry’ac verbringen wollte. Daniel murmelte etwas von „dringende Vorbereitungen treffen“, General Hammond telefonierte mit dem Präsidenten und Janet wurde zu einem anderen Patienten gerufen.
Also wandte sich Jack nun an Sam: „Sie dürfen heute nach Hause, Carter. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und Sie sollten noch ein wenig Vorfreude genießen können, Major“

Sam schrieb auf dem Laptop: „Aber meine Wohnung ist doch völlig demoliert. Das ist doch total ungemütlich. Weihnachten fällt dieses Jahr wohl für mich aus.“ Tiefe Enttäuschung stand in ihrem Gesicht geschrieben während sie diese Zeilen schrieb.

Jack grinste: „Ich nehme Sie mit zu mir. Natürlich nur wenn Sie wollen. Aber Weihnachten bei mir ist doch eine bessere Alternative als Weihnachten auf der Krankenstation, oder?“

„Ich weiß nicht, Sir.“

„Nun geben Sie sich einen Ruck. Ich habe genügend Platz. Und Janet hat auch keine Einwände.“

„Also gut, aber Alex kommt doch auch mit, oder?“

Jack schaute Sam eindringlich an: „Natürlich, Major.“ Er hatte dieses Major so eigenartig betont, dass Sam das Gefühl hatte, er wollte noch etwas anderes sagen.

Sam hielt seinem Blick stand. Der Blickkontakt war lang und intensiv. Ein Zauber erfüllte den kleinen Raum und Alex fühlte sich plötzlich fehl am Platz. Verlegen grinste sie Sam an als wolle sie sagen: ’Habe ich es doch gewusst.’
Sam antwortete mit einem Was-ist-denn-Blick.
Woraufhin beide lachen mussten, was Sam sichtlich Schmerzen bereitete.
Jack, der den Abbruch der Magie zwischen ihm und Sam etwas bedauerte und nicht verstand, warum die Frauen jetzt lachten, fragte verduzt: “Was ist denn?“

„Nichts Sir. Ich erkläre es ihnen später,…vielleicht“ konnte Jack nun auf Sams Laptop lesen.

*****

An Jacks Haus angekommen war Sam sichtlich überrascht. Ein Weihnachtskranz hing an der Eingangstür.
Wenn sie sich darüber schon wunderte, so hielt das Innere des Hauses noch mehr Überraschungen für sie bereit. Ein Weihnachtsbaum stand in der Ecke, klein zwar aber doch schön. Und ein Hauch vom Zimt und Apfel vermochte ihre Nase wahrzunehmen. Auch sonst war die Wohnung anheimelnd dekoriert, nicht einmal übertrieben oder kitschig, eher dezent. Soviel Gefühl für diese Dinge hätte sie dem Colonel nicht zugetraut.

Jack sah das erstaunte Gesicht und grinste: „Na, überrascht?“

„Sie sind ja doch kein Weihnachtsmuffel!“ tippte sie mittlerweile sehr geübt mit Links in ihren Laptop ein.

Grinsend meinte Jack: „Das habe ICH auch nie behauptet.“



ENDE
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