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Erloschener Atem von AngiAngus

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Vorwort

Es gibt bereits ein Drabble mit dem gleichen Titel von mir. Im Prinzip ist das Drabble auch die Grundlage für diese kurze FF. Ein großes, großes, großes Dankeschön an meine Betas sethos und dani55 *knuddel*
Erloschener Atem (lange Version)


Sie waren schon auf unzählig vielen Planeten im Einsatz. Viele davon waren mit unwirtlichen klimatischen Bedingungen ausgestattet. Doch dieser Planet schien alles, was sie an Wetterkapriolen kannten, bei Weitem zu überbieten.
Die Eiseskälte war kaum auszuhalten, aber stärker noch setzten ihnen die peitschenden Winde zu.
Durch das Schneegestöber sah man kaum die Hand vor Augen. Der eisige Sturm drang trotzt Schutzkleidung durch jede Pore und biss sich auf der Haut fest. Der Atem kondensierte zu kleinen Eiskristallen vor Mund und Nase und ihnen war sofort klar, dass diese Mission nicht zu den Erfreulichen gehören würde. Sie sollten möglichst schnell erledigen wozu sie hergekommen waren und dann sofort verschwinden.

Dabei fing die Mission so harmlos an.
Teal’c hatte von General Hammond die Erlaubnis erhalten, seinen Jaffa-Freunden bei wichtigen Verhandlungen zur Seite zu stehen. Daniel hielt in Boston einen wichtigen archäologischen Vortrag.
So kam es, dass Colonell O’Neill und Major Carter ohne die beiden auf diese kurze und eigentlich recht simple Erkundungsmission gingen. P2X-583 stand schon lange auf der Liste der zu erledigen Adressen und O`Neill hegte nicht den Wunsch die Zeit bis zur Rückkehr seines Restteams untätig im SGC herumzusitzen und womöglich noch Hammonds Aufmerksamkeit auf einige unerledigte Verwaltungsaufgaben zu lenken.

Das MALP übermittelte keine Daten, die einen Abbruch der Mission nach sich gezogen hätten. Es meldete zwar Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und etwas stärkeren Wind, aber diese und ähnlich widrige Bedingungen kannte man bereits aus vergangenen Missionen der letzten Jahre.
Doch kaum setzten O`Neill und Carter ihren Fuß auf den Planeten, brach ein unvorstellbares Unwetter los. Der Himmel färbte sich ins tiefes dunkles Violett. Düstere Wolken türmten sich bedrohlich zu gigantischen Bergen auf und die eisige Luft raste und zischte wütend. Von scheinbar einer Minute zur nächsten sanken die Temperaturen ins Bodenlose, heftiger Schneefall setzte ein und nahm ihnen jede Sicht. Der starke Wind wuchs sich zum tosenden Orkan aus, der sie fast von den Füßen riss.

„Zurück!“, brüllte O'Neill gegen das Inferno an und wies befehlend auf das Tor. „Major, wählen Sie uns sofort raus. Das hier ist die Hölle!“
Carter ließ sich das nicht zweimal sagen und kämpfte sich gehorsam zum DHD vor. Die letzten Meter legte sie tief geduckt, fast auf allen Vieren kriechend, zurück, so stark stellte sich ihr der Sturm entgegen. Sie beugte sich über das Gerät um überhaupt noch normal atmen zu können und gab gehetzt den Rückwahlcode ein. Metallend rasteten die Tasten ein, die Symbole auf dem DHD leuchteten hell auf, nur um Sekundenbruchteile später zu erlöschen. Das Tor rührte sich nicht.

„Carter“, brüllte O`Neill erneut und stemmte sich mühsam an ihre Seite. „Was ist los?“

„Ich weiß nicht, Sir. Ich habe die richtigen Symbole eingegeben aber...“

„Los, noch mal Carter! Die Sache wird hier langsam wirklich ungemütlich. Wir sollten schleunigst hier raus!“

„Ja Sir.“
Erneut wählte sie, erneut glühten die Tasten des DHDs unter ihren Händen auf. Doch wieder nichts. Das Tor tat keinen Mucks mehr.

„Carter?!“ O`Neill begriff, dass sich ein Problem anbahnte.

„Ich weiß nicht, Sir...vielleicht die Energiekristalle.“ Hastig bückte sie sich zum Fuß des Gerätes und löste mit bereits erstarrenden Fingern die Verkleidungsklappe zur Steuerungskontrolle. Eins nach dem anderen zog sie hervor um ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Der Colonell hockte sich dicht hinter sie und versuchte sie mit seinem Körper vor möglichst allzu heftigen Orkanböen zu schützen, ohne ihr damit vollends die Sicht auf das letzte, unter dem düsteren Wolkengebirge langsam schwindende, Tageslicht zu nehmen.
Fünf Minuten vergingen. Während Carter verzweifelt Kristalle wechselte und erneut versuchte das Tor in Gang zu bringen, spürte O`Neill wie die Kälte sich unbarmherzig durch seine Kleidung frass und sich schmerzend in seinen Knochen verbiss. Er zitterte heftig. Jeder Atemzug war eine Qual, so sehr stach die eisige Luft in den Lungen. Wenn er zu Carter herab sah, konnte er erkennen, dass sich ihre Lippen bereits blau verfärbt hatten.
Nur mit äußerster Kraftanstrengung schienen ihre erstarrten Finger die Arbeit überhaupt noch verrichten zu können. Jack spürte wie mit der letzten Körperwärme auch langsam die Hoffnung an eine Lösung ihres Problems aus ihm heraus gesogen wurde. Er glaubte bedingungslos an Carters Fähigkeiten. Wenn es auch nur die geringste Möglichkeit gab, konnte sie alles reparieren und in Gange bringen. Doch die Erkenntnis, dass es hier und heute keine Möglichkeit gab, begann sich als stille Angst in ihm auszubreiten.

„Sir“, bestätigte ein verzweifeltes Seufzen Carters seine Befürchtungen. „Es tut mir leid, Sir. Aber das Verbindungskristall, das die Energieübertragung zum Tor steuert, ist zerstört. Ich habe versucht es durch ein anderes zu ersetzen, aber leider...“

„Wir kommen nicht nach Hause?“

„Nein Sir. Ich weiß nicht was ich noch machen soll.“ Sam resignierte „Ich könnte versuchen...“

„Carter!“ Jacks Ton unterbrach ihre Selbstvorwürfe harsch. „Gibt es noch irgendeine reale Chance? Die Wahrheit, Carter!“

Sam schüttelte still den Kopf und vermied seinen Blick. „Nein Sir“, flüsterte sie kaum hörbar.

„Verdammt!“ Jack brauchte ein paar Sekunden um die Situation neu zu beurteilen.
„Okay. Wir müssen das Wetter abwarten und dann weitersehen. Man wird uns irgendwann vermissen. Solange suchen wir uns einen Unterstand und harren aus.“

Sam hob den Kopf und versuchte durch das dichte Schneegestöber hindurch irgendeinen geeigneten Punkt auszumachen, der ihnen zumindest minimalen Schutz bot. Der Gedanke an den Anblick, der Landschaft wie sie sich bei ihrer Ankunft dargeboten hatte, bedrückte sie. Eine weite, raue, felsige Fläche ohne Deckung oder Vegetation. Wie sollte man in einem solchen Gelände irgendeinen Schutz finden?!
Egal. Sie mussten es versuchen. Sie spürte wie des Colonells Hand nach ihrem Oberarm griff und sie entschlossen in die Höhe zog. Mühsam kam sie wieder auf die Beine und folgte ihm durch den Schnee, der sich bereits zu meterhohen Wehen auftürmte.

Doch jeder Versuch sich vom Tor zu entfernen und sich nach einem geschützten Ort umzusehen, erwies sich als aussichtslos. Bei jedem Schritt vorwärts blies der rasende Wind sie wieder drei Schritte zurück. Er drückte und schob gegen sie, warf sie, wenn sie versuchten ihm Widerstand entgegen zu bringen, wie Spielzeuge einfach um. Ihre körperlichen Kräfte erlagen hilflos der zerstörerischen Macht der Natur. Sie mussten einsehen, dass ihr Unterfangen aussichtslos war. Wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, endgültig vom Orkan mitgerissen zu werden, mussten sie schnellstmöglich in Deckung gehen.
Ohne eine andere Option zu haben, beschlossen sie am Tor zu bleiben, der einzigen Stelle in dieser eisigen Hölle, die minimalen Schutz bot und zudem die winzige Hoffnung, dass eine verfrühte Kontaktaufnahme von Seiten des SGC helfende Rettung bot.
Unter verzweifelter Mobilisierung ihrer letzten Kraftreserven war es ihnen gelungen aus den Zeltbahnen einen provisorischen Windschutz zu bauen, der den peitschenden Böen etwas die Kraft nahm, und diesen am Tor zu verankern.
Sie kauerten sich kraftlos und müde dahinter zusammen. Fast unbewusst glitten ihre Körper zueinander, die wenige Wärme teilend die blieb. Auch der Schlafsack, den sie gemeinschaftlich schützend um sich geschlungen hatten, konnte das Ende nur minimal verzögern aber nicht aufhalten. Würden sie lange genug aushalten? Würde das SGC den rettenden Kontakt rechtzeitig herstellen? Beiden drängte sich die quälende Erinnerung an ein ähnliches Ereignis aus ihrer Vergangenheit ins Gedächtnis. Doch sie schwiegen. Die Angst, dass ihnen diesmal das letzte Fünkchen Glück, das sie damals gerettet hatte, verwehrt bleiben könnte, schmerzte. Déjà-vu! Und mit jeder Minute, die sie schweigend nebeneinander ausharrten, schwand die Hoffnung mehr.
Sam rieb sich die vor Kälte schmerzenden Hände. Deutlich spürte sie, wie ihre Finger die Funktion verloren.

„Es ist vorbei, Sir. Ich kann nicht mehr“, hauchte sie resignierend. „Ich würde ja versuchen noch einmal die Schnittstelle ...aber ich glaube meine Hände....“

„Schon gut, Carter. Ich weiß. Es ist nicht Ihre Schuld.“

Minuten des Schweigens vergingen. Sam atmete schwer und O`Neill glaubte förmlich greifen zu können, wie sie innerlich immer noch um eine Lösung rang: Eine geniale Wendung, irgendeine verrückte Sache, die nur ihr in einer solchen Situationen einfallen konnte. Doch ihm war klar, dass es diese Rettung nicht mehr geben konnte. Sie waren gestrandet und das unter den absolut schrecklichsten Umständen. Es würde keine Hilfe geben. Hier und jetzt war ihr bisher so unverschämtes Glück ein für alle Male aufgebraucht.
Plötzlich schien Carter eine Idee zu haben und federte hoch.
„Sir, wenn ich nun...“

„Carter! Es ist aussichtslos“, stillte Jack die kurz aufflackernde Hoffnung mit einem mitfühlenden Blick auf Carters steifgefrorene Finger, die nun langsam anfingen sich zu verfärben. Er zog ihren Körper wieder schützend an seine Schulter heran und legte seine ebenfalls schon völlig erstarrten Hände um die ihren, wissend dass dies nicht wirklich etwas änderte.

„Aber Sir, ich könnte doch...“ flüsterte sie trotzig.

„Carter!“ donnerte Jack los, um es sofort wieder zu bereuen. Etwas sanfter fügte er hinzu „Sam!“
Seine Worte zwangen sie, den Kopf zu heben und sich ihm zu stellen. Er sah sie an und schüttelte missmutig den Kopf. Ein unstetiges Flackern in ihren Augen machte ihm klar, dass auch Sam wusste, dass ihre Lage aussichtslos war. Aber der Soldat und vor allem der Wissenschaftler in ihr würde niemals zulassen, aufzugeben.

„Scheinbar haben wir ein besonderes Talent immer wieder in die gleichen Schwierigkeiten zu geraten. Aber keine Angst, ich werde diesmal nichts fürs uns kochen.“

Sam verstand, doch fehlte ihr die Kraft seinen Aufmunterungsversuch noch mit einem Lächeln zu honorieren. Sie führte ihre erfrorenen Hände vor ihr Gesicht, sah sie an, schüttelte den Kopf und sagte traurig: „Es tut mir leid, Sir!“

Jack legte seinen Arm eng um ihre Schulter und zog sie sanft noch dichter an sich heran: „Kommen Sie.“
Sam gab auf. Die Spannung verließ ihren Körper und schutzsuchend kuschelte sie sich an ihren Vorgesetzten.
Mit einem letzten Funken Hoffnung in der Stimme flüsterte sie: „Das SGC wird uns hier rausholen.“

„Ja, wahrscheinlich sogar“, gab O'Neill ihr recht, „aber sie werden erst in sechs Stunden einen regulären Kontakt herstellen. Ich hoffe, wir können so lange durchhalten.“

Halbherzig erwiderte Sam: „Vielleicht versuchen sie es ja doch eher.“ Sie würde nie aufgeben. Nicht solange es hier nicht nur um sie ging und seine Gegenwart ihr völlige Verzweiflung verbot.
Doch Jack brummte nur noch Unverständliches.

Unerbittlich biss sich die grausame Kälte fest. Dennoch spürten beide nicht mehr viel davon. In Finger und Zehen hatten sie schon lange kein Gefühl mehr. Arme und Beine ließen sich auch nur noch schwer bewegen. Ihre Körper schienen nicht mehr zu ihnen zu gehören. Das Denken hörte auf und ihre Sinne schwanden mehr und mehr und ließen sie in einen langsamen Dämmerschlaf hinüber gleiten, aus dem es nur noch einzelne lichte Momente gab.
Sie kuschelten sich noch enger aneinander, um die verbliebene Wärme, optimal auszunutzen und möglichst gerecht zu teilen.

Sam säuselte: „Sir, das ist nicht fair. Das ist einfach nicht fair.“

„Was, Major? Es ist durchaus nicht fair, hier zu sterben. So zu sterben.“

Sam schüttelte unter enormer Kraftanstrengung den Kopf: „Nein Sir, es ist nicht fair, hier zu sterben, ohne... ohne dass...“ sie unterbrach sich, um einen neuen Ansatz zu formulieren und er wusste nicht, ob sie um die Art der Worte kämpfte oder um die pure Kraft diese auszusprechen.

„Sir, wenn wir hier sterben, dann will ich, dass Sie wissen, dass ich... dass ich nichts bereue.“

„Sam?! Du bereust nichts? Ich schon. Ich bereue es zutiefst.“

„Was, Colonell?“

Nun war der Kampf der seine.
„Dass ich dir nie gesagt habe... Dass ich niemals...“

„Sir?“

„Jack! , hauchte er schwach an ihrem Ohr und sie wusste nicht wie weit sie ihren Sinnen noch trauen konnte.
„Einfach nur Jack.“

Sie verstand. Sie würden hier sterben. Es wurde Zeit für Ehrlichkeit. Nicht nur was das anging sondern in jeder Hinsicht. Die von ihnen beiden so eisern gehütete Barriere zerbröselte und zögernd fragte Sam:
„Was, Jack?“

Er schwieg und Sam begann zu fürchten, dass die Kälte ihn nun für immer mit sich genommen hatte. Doch dann raunte er:
„Nichts, Sam. Nichts. Es ist kalt.“

Sie schluckte, haderte kurz und flüsterte dann zurück:
„Jack, du solltest wissen, dass ich dich...“. Er spürte regelrecht den Blick ihrer großen blauen Augen, die ihn ansahen und verrieten, was sie nicht im Stande war auszusprechen.

Verzweiflung, Dankbarkeit, Liebe, Abschied.

Seine Augen suchten für einen kurzen Moment die ihren und verwehrten sich nicht mehr der Ehrlichkeit. Er wusste, dass sie die unausgesprochene Antwort darin fand und obwohl die eisigen Finger des baldigen Todes nach ihnen griffen, spürten sie die Einmaligkeit dieses Augenblickes.

„Lass uns einfach schlafen.“

Eine einsame Träne rann aus Sams Auge, um sofort als Eiskügelchen an ihrer Wange fest zu gefrieren.
Jack hob seinen Arm, um danach zu greifen. Kraftlos ließ er seine Hand auf ihre Wange sinken.
Er schloss zufrieden seine Augen und ein stilles Lächeln begleite seine flüsternden Worte: „Schlaf jetzt, Sam.“
Ein letzter glücklicher Funke huschte über ihr Gesicht, dann schloss auch Sam ihre Augen.
„Danke, Jack. Für alles“, war das letzte was er zu hören vermochte.

Sie versanken und ihre Körper rutschten hinter dem Tor zusammen, so dass es fast schien als läge dort nur ein einziger stiller Leib. Der Sturm wehte glitzernde Eiskristalle darüber und der Schnee begann ihre einsame Silhouette zu bedecken. Ein paar mal sah man noch kleine Atemwolken aufsteigen. Kaum noch erkennbar wurden sie immer kleiner, bis sie schließlich gänzlich erloschen.
Und der Sturm spielte mit seinem stetigen Jaulen triumphierend sein Abschiedslied.

„Oh mein Gott, kommt her.“ Ein verzweifelter Ausruf durchschnitt die glitzernde Pracht, welche der abgeebbte Schneesturm zurück gelassen hatte. Im unendlichen unberührten Weiß präsentierte sich der Planet dem Rettungsteam. Die Sonne schien und offenbarte nichts von der Dramatik der vergangen Stunden.

„Hier!“ brüllte der Soldat erneut und stürzte hinter dem Tor in eine kniehohe Wehe. „Hier sind sie. Ich habe sie gefunden!“
Jeder, der an der Rettungsmission beteiligt war, hielt kurz inne, dann rannten alle hinzu und begannen mit bloßen Händen zu graben. Nur zögerlich gab der aufgetürmte Schnee seine Beute frei. Nichts als die eingefrorene Plane darüber gab einen Hinweis. Minutenlang scharrten sie verzweifelt bis sie endlich auf Widerstand trafen.
Zwei eng aneinander geschmiegte Personen, kaum als solche auszumachen, lagen vor ihnen. In Decken gehüllt, wachsbleich, erstarrt und von Schnee überweht.

„Wir müssen sie da rausholen, sofort“ schrie Colonell Holland völlig unnötig seinen Befehl. Längst gruben alle, in blanker Panik das Loch vergrößernd um einen Zugang zu schaffen.

„Um Gottes Willen! Sie sind tot! Sind sie tot? Nicht wahr, sie sind tot?“

Die Angst zu spät gekommen zu sein manifestierte sich.

Dr. Fraiser vermochte nicht länger abzuwarten. Sie riss sich die Handschuhe, mit den sie eben noch gegraben hatte, von den Fingern. Den Notfallkoffer herbei zerrend verschaffte sie sich Platz: „Lasst mich ran. So lasst mich doch schon ran, Leute!“

Sie warf sich zu den Körpern, fieberhaft nach Lebenszeichen suchend.
“Ich habe keinen Puls!“, schrie sie. „Ich kann nichts mehr spüren!“

„Aber der Schnee...“, wandte Holland mit vorsichtiger Hoffnung ein, „der Schnee hat vielleicht isolierend gewirkt...“

„Seien sie doch still!“, zischte Fraiser und riss die ersten Spritzenampullen heraus. Holland klappte hilflos den Mund zu.

„Ihre Körpertemperatur liegt nur noch bei 28 °C. Zurück zur Erde mit ihnen! Sofort zurück!“ brüllte Fraiser.

Hektisch packten die Männer an. Zogen sie heraus, türmten sie zusammen mit Wärmedecken auf die Bahre und versuchten der wild hantierenden Fraiser möglichst nicht im Wege zu stehen.

„Sind sie tot?“ stellte irgendjemand die schmerzende Frage.

Und Dr. Fraiser, die Träger zum Tor scheuchend, entgegnete beschwörend: „Lieber Gott, bitte nicht! Schnell macht schnell!“

Stille.

Zurück blieben nur das Schweigen der Eiswüste und das warme Glühen des Naquadareaktors, welchen das Rettungsteam mitgebracht hatte und der ihnen nun auf so schlichte Weise eine Rückkehr ermöglichte.

Ende
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