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Something in his Eyes von Caro

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Vorwort

Wie auch im Forum diskutiert (glaube ich zumindest) wurde viel über die letzte Szene aus dieser Episode geredet. Mir selbst sind da ein paar Gedanken gekommen und so würde ich es darstellen. Obs euch zusagt oder nicht, könnt ihr mir ja im Feedback miteilen (mit dem Zaunpfahl wink^^).

Spoiler: Die andere Seite der Medallie (The other side)
Something in his Eyes


Ich spürte das Erzittern des Bodens unter meinen Füßen. Mit ohrenbetäubendem Lärm schlug ein weiteres Geschoss an der Oberfläche ein. Die Gänge bebten und von der Decke bröckelten unkontrolliert Stücke ab.
Wir befanden uns knapp vor dem Stargate und ich beobachtete Daniel und Teal`c, die durch den blau schimmernden Ereignishorizont verschwanden.
Ich fuhr herum, um nach Colonel O`Neill zu sehen.
Er stand Alar gegenüber und hielt die Waffe im Anschlag. Alar wirkte jämmerlich und flehte darum, sein Leben zu retten. Weitere Erschütterungen trafen die Basis und ich wusste, dass wir diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen mussten.
Der Colonel wandte sich zum Gehen, doch sein Gesichtsausdruck verriet Zorn und Hass.
Ich ahnte, dass er den rassistischen Führer dieser Gruppe zu gern beseitigen würde.
Sein Blick huschte kaum merklich zum Stargate.
In diesem Moment ahnte ich etwas. Noch wusste ich nichts genaues, doch ein unangenehmes Gefühl beschlich mich.
Ich schloss mich ihm an, aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Alar uns folgte.
Wir passierten die schimmernde Oberfläche des Stargates und Sekunden später traten wir auf der Rampe im SGC wieder hinaus.
Daniel und Teal`c standen bereits dort. Ich wandte mich zum Stargate um, doch anstatt des blauen Wassers blickte ich auf das stählerne Grau der Iris. Die Iris.
Ich sah Colonel O`Neill an und spürte, wie ein kalter Blitz durch meinen Körper jagte.
Der Ausdruck in seinen Augen ließ mich instinktiv etwas zurückweichen.
In diesem Moment wusste ich, was die Monitoren im Kontrollraum anzeigten, ohne darauf zu sehen. Alar war uns gefolgt. Er wusste nicht, dass er in den Tod lief.
Immer noch sah O`Neill wie gebannt auf die Iris.
Es war nicht nur die erdrückende Stille, es war eine beißende Kälte um mich herum.
Als ich ihn ansah, war mir ein Ausdruck aufgefallen, der mir noch immer Angst machte.
Nicht die kühle Berechnung eines Soldaten oder die Schutzfassade, gegen die wir so oft anblickten. Etwas anderes.
Ich wusste nicht, wie lange wir dort standen. Mein Körper war taub, ich wusste nicht, was mich noch auf den Beinen hielt. Es war, als hätte ich aufgehört zu atmen.
Auch die Nachbesprechung verlief so gewollt routiniert, als ob nie etwas geschehen wäre.
Die Stille in meinem Labor war etwas wohltuendes, so war sie nicht annährend so gespannt wie im Torraum.
Ich legte die Handflächen aufeinander und dachte nach.
Er hätte ihn töten können. Doch er tat es nicht, wohlwissend, dass er an der Iris umkommen würde. Noch immer war dieses ungute Gefühl irgendwo in der Magengegend.
Ich konnte mich nicht von seinem Blick lösen. Es hatte mich zu Tode erschreckt, dass ich ihn so gut und so wenig kannte.
Er war Soldat. Doch wurde diese Tatsache nicht durch etwas anderes verstärkt? Ein längst vergessener Verlust, eine schmerzende Wunde in seinem Inneren?
Ich schalt mich selbst, überhaupt an so etwas gedacht zu haben. Es ging mich weder etwas an, noch war irgendetwas geschehen.
Doch es hatte Angst in mir geweckt. Unsagbare Angst, vor dem, was ich so lang nicht bemerkt hatte. Mehr als Unnahbarkeit.
Was wusste ich denn?
Was glaubte ich, zu verstehen?
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. In eine Richtung, ohne eine Lösung zu finden.
Ich stand auf und lief unruhig und rastlos hin und her.
Schließlich löschte ich das Licht und trat auf den Korridor. Ich bewegte mich auf sein Quartier zu, wenn auch auf Umwegen, als wollte ich mich vor mir selbst rechtfertigen.
Es war völlig albern und unvernünftig, und ich wusste es.
Trotzdem stand ich irgendwann vor dieser Tür.

******

Und jetzt bin ich hier. Ohne den Ansatz eines Grundes oder eine Erklärung.
Die Tür steht offen. Ich lehne mich an den Rahmen und werfe einen Blick hinein.
Zwei Stimmen in mir streiten darum, was richtig ist. Ich versuche, sie zu überhören.
Er sitzt an seinem Schreibtisch und starrt apathisch ins Leere.
Es ist dunkel und die Stille scheint das lauteste Geräusch zu sein.
Ganz langsam hebt er den Kopf. Ich sehe in sein Gesicht und mich durchfährt ein unterschwelliger Schmerz. Ich unterdrücke den in mir aufkeimenden Wunsch, zu ihm zu gehen und irgendetwas tröstendes zu tun.
Denn diesmal erkenne ich den kalten, beinahe Grausamen Ausdruck, der sich in sein Gesicht zeichnet und den seine Augen wiederspiegeln.
Es ist Schmerz. Schmerz aus lauter Einsamkeit.

*****


Ich sehe dich an
Und weiß
Was du fühlst
Spüre deine Emotionen selbst
Als ob es mein Schmerz wäre
Meine Sorgen
Meine Last

Es macht mir Angst
Dich so zu sehen
Denn ich kann nichts tun
Bin machtlos gegen diese Gewalt
Stehe einfach nur da
Und wünsche mir
Dir zu helfen
Doch ich kann es nicht

Ich glaubte
Dich zu kennen
Zu wissen
Wer du bist
Doch jede weitere Sekunde
Die ich mit dir verbringe
Entfernt mich ein Stück weiter
Von dir

Niemand kann verstehen
Was du erleiden musst
Die unendliche Einsamkeit
Die stummen Schreie
Die Tränen
Die sich in deinen Augen spiegeln
Und die du nicht weinen kannst

Ich wusste
Das jede Wunde eine Narbe hinterlässt
Doch mir war nicht klar
Wie geschickt du sie verdecken und überspielen kannst
Bis ich die Wahrheit sah
Als ich heute
In deine Augen blickte.


ENDE

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