Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

SG-27 von Hyndara71

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
„Oh, Mist!" Vashtu Uruhk kramte in ihrer Jacke, sah dann ratlos auf. „Tut mir leid, aber wie es aussieht, habe ich mein Geld vergessen." 
Dr. Tom Finnigan warf ihr einen belustigten Blick zu. „Eigentlich bin ich sowieso wieder dran mit bezahlen", wandte er ein. 
„Ich habe aber gar nichts mit", warf seine Beifahrerin ein. „Nicht einen Penny." 
„Hattest du nach dem Essen noch etwas vor?" 
„Vielleicht." Vashtu reckte den Hals und wies auf ein großes Gebäude ein Stück die Straße entlang. „Da ist eine Bank. Könntest du vielleicht ..." 
Tom seufzte und nickte. 
Er kannte Vashtu gut genug, um schnell nachzugeben. Alles andere wäre sinnlose Verschwendung von Zeit gewesen. Irgendwann hätte sie sich ohnehin wieder durchgesetzt, wie immer. 
Er war ja schon froh, daß sie wieder halbwegs gefangen zu haben schien. In den letzten Wochen war sie erst ständig verschwunden und dann sehr nachdenklich und in sich gekehrt gewesen. Geändert hatte sich das erst vor ein paar Tagen, genauer gesagt, am Ersten dieses Monats, als sie ihn ganz unverhofft angerufen und um ein Treffen gebeten hatte. Als er dann bei ihr ankam, zeigte sie ihm strahlend ihren neuen Ausweis, einen Militärpaß. Jetzt war sie also ein Major der Air Force, und er hatte immer noch keinen blassen Schimmer, was das alles zu bedeuten hatte. 
Doch auch sein Leben war wieder ruhiger geworden, nachdem er sich klar geworden war, daß man ihn wohl gefoppt hatte. Ein Anruf und zwei geheimnisvolle Männer, die sich Agenten des NID ausgegeben hatten, hatten ihn nervös gemacht. Doch da seitdem nichts mehr geschehen war, glaubte er inzwischen wirklich, einem, wenn auch geschmacklosen Scherz aufgesessen zu sein. 
Tom parkte den Wagen und zog den Schlüssel ab. „Ich könnte auch noch ein bißchen Kleingeld gebrauchen", erklärte er, als er die Fahrertür öffnete. 
Vashtu warf ihm einen amüsierten Blick zu, während sie bereits mit ihrer natürlichen Eleganz aus seinem Wagen glitt. 
Tom bewunderte die Leichtigkeit, mit der sie sich immer bewegte. So ganz konnte er sich nicht erklären, was ihre Bewegungen von denen anderer unterschied, vielleicht bildete er es sich am Ende auch nur ein. Aber irgendwie war das einer der Gründe gewesen, sie anzusprechen. 
„Heute habe ich dann auch endlich meine Uniform bekommen", berichtete die schwarzhaarige Frau mit der kurzen, strubbeligen Frisur ihm gutgelaunt. „Naja, über Geschmack läßt sich streiten. Aber wenn ich einen Rock anziehen soll ..." Sie zuckte mit den Schultern. 
„Steht dir bestimmt sehr gut, ein Rock", wandte Tom ein, während er an ihrer Seite die wenigen Stufen zum Eingang hinaufstieg. 
Vashtu verzog unwillig das Gesicht. „Man kann sich schlecht in Röcken bewegen", war ihr einziger Kommentar. 
Tom schüttelte den Kopf. Sollte aus dieser Frau schlau werden wer wollte, er hatte es inzwischen aufgegeben. 
Ein älterer, grauhaariger Mann kam ihnen entgegen, blieb dann mit gerunzelter Stirn stehen. „Major, Doc", grüßte er einsilbig. 
Vashtu riß die Augen auf. „George!" rief sie erstaunt aus. „Was für ein Zufall! Was machst du denn hier?" 
Ein langer, beredter Blick über das Portal folgte. 
Tom schmunzelte. Auch wenn er deutlich fühlen konnte, daß der Marine ihn nicht sonderlich mochte, seine einsilbige Art und seine sprechenden Gesten amüsierten ihn. Dorn brauchte schlicht nicht viele Worte, wozu gab es Mimik und Gestik. Das war etwas, was den Psychologen faszinierte. Bei dem Marine würde es auch dann nicht stören, würde er das Sprechen eines Tages komplett einstellen. 
Vashtu lachte gutgelaunt. „Dann ein schönes Wochenende. Wir sehen uns zur Besprechung ..." Sie wurde ernst. „Landry hat das Meeting auf morgens neun verlegt. Die anderen muß ich noch anrufen." 
Dorn nickte verstehend, grüßte noch einmal kurz in Toms Richtung, dann marschierte er die Stufen nach unten und ging zum Parkplatz hinüber. 
„Ich mag ihn", kommentierte Vashtu, öffnete die Tür. 
Tom folgte ihr. „Ich auch. Er mich aber nicht." 
Ein schwarzer Lieferwagen hielt unten an der Straße, ließ den Motor laufen. 
 
*** 
 
Dorn schüttelte den Kopf, während er seinen Wagen startete. 
Warum gab seine Leaderin sich mit jemandem wie diesem Dr. Finnigan ab? Warum wollte sie einfach nicht schlau werden? Sie hatte doch einen anderen, der sie offensichtlich liebte. Nach allem, was er gehört hatte, war Lt. Colonel Sheppard ihr eigentlicher Partner, in mehr als nur einer Beziehung. Doch von ihm sprach sie nur selten. Nun ja, von Finnigan auch, mußte er zugeben. Dennoch verstand er den Major da nicht so ganz. 
Dorn sah auf, wollte sich eigentlich darauf konzentrieren, aus der Parkbox zu fahren, da irritierte ihn irgendetwas in seinem Augenwinkel. Sofort ruckte sein Kopf herum. Gerade konnte er noch eine schwarz vermummte Gestalt sehen, die die breiten Stufen zum Eingang der Bank hinaufhetzte, dann war alles wieder still - bis auf einen Lieferwagen, der direkt am Bordstein gehalten hatte. 
Dorn schaltete den Motor wieder aus und horchte. Dann zückte er sein Handy und tippte eine dreistellige Nummer ein. 
 
*** 
 
„Danke." Vashtu drehte sich zu der jungen Bankangestellten herum und lächelte. „Das ist mir ein wenig peinlich." 
„Nicht weiter schlimm. Kommen Sie einfach wieder, wenn Sie fertig sind." Die junge Frau nickte ihr zu und verließ den Waschraum. 
Vashtu seufzte und sah auf ihre neue, beigefarbene Hose hinunter. 
Als sie durch die Eingangstür gekommen war, war sie direkt in ein Kind mit einer Eistüte gelaufen. Ihre neue Hose wies jetzt einige unschöne Flecken in rosa und braun auf. Und das ausgerechnet, wenn Tom sie in ein, seinen Worten nach, schickes Restaurant ausführen wollte. 
Die Antikerin kniff die Lippen aufeinander und schwor sich im Stillen, sich niemals von irgendjemandem ein Kind anhängen zu lassen. Dann trat sie an eines der Waschbecken, edel gestaltet aus Marmor, und griff sich ein Papierhandtuch. 
In diesem Moment hörte sie die Schreie und zwei Schüsse. 
Vashtu wirbelte herum, die Hand an ihrer Waffe und bereit zum Sprung. Dann rief sie sich selbst zur Ordnung und richtete sich wieder auf. 
Das war Unsinn! Wahrscheinlich irgendein Fernseher, in dem ein billiger Krimi gezeigt wurde. 
Doch ein Blick in die Runde hieß sie von diesem Gedanken wieder Abstand zu nehmen. Hier gab es offensichtlich keine Fenster, erst recht keine, die offen standen. Und der Krach ... 
Sie lauschte aufmerksam und schlich zur Tür. Da hörte sie Schritte. 
Wieder zurückweichend sah sich die Antikerin nach einem Versteck um. Die Toiletten? Nein, zu offensichtlich. Dort würde man als allererstes nach ihr suchen. Aber was blieb dann? 
 
*** 
 
ca. 1 Minute später 
 
Der Maskierte stieß die junge Bankangestellte von sich und sah sich aufmerksam um. „Willst du mich verarschen? Hier ist niemand!" bellte er sie dann an. 
Die junge Frau hob zitternd die Hände. Ihr Make-up, vor wenigen Minuten noch tadellos, wies nun deutliche Spuren auf. Der Lippenstift war verschmiert, die Wimperntusche hatte dunkle Schatten unter ihre tränenvollen Augen gemalt. „Ich habe sie aber hier herein gebracht. Bitte, Sir. Sie muß irgendwo anders hin sein. Ich weiß doch nicht wo." 
Der Mann drehte sich wieder um, stieß eine nach der anderen die Toilettentüren auf und sah sich aufmerksam noch einmal um. Dann packte die junge Frau hart am Arm. „Wo ist sie hin?" bellte er sie wieder ungeduldig an. 
Die junge Frau schüttelte nur schluchzend den Kopf und schien immer weiter in sich zusammenzuschrumpfen. 
„Dumme Pute!" Der Maskierte stieß sie von sich, sah sich noch einmal aufmerksam um, dann packte er sie wieder und schleifte sie aus dem Raum heraus, immer noch leise Flüche vor sich hinmurmelnd. 

*** 

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, hob sich sacht eine der Deckenplatten und ein Kopf mit schwarzem strubbeligem Haar lugte vorsichtig aus der Öffnung, sah sich aufmerksam um. Dann erschien langsam ein schlanker Körper und ließ sich so leise wie möglich zu Boden gleiten.
Vashtu richtete sich auf und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. Mit kalten Augen starrte sie zur Tür.
Sie war wirklich mitten in einen Banküberfall geraten. Und diesen Kerlen war offensichtlich nicht so recht zum Scherzen.
Die Antikerin zog ihre Beretta und entsicherte sie. Dann schlich sie wieder zur Tür und lauschte, um sie dann einen Spaltbreit zu öffnen und hinauszuhuschen.
Sie wollte doch mal sehen, ob sie diesen Kerlen nicht fertig werden konnte ... 

*** 

„Sergeant Dorn? Detective Hernan, vielen Dank für Ihr rasches Handeln." Der hochgewachsene Mann mit dem leicht zurückweichenden Haaransatz nickte dem Marine zu. „Wir übernehmen jetzt."
  Dorn wies auf die inzwischen leere Fläche vor dem Eingang zur Bank. „Der Lieferwagen ist weg", sagte er nur.
Hernan runzelte die Stirn und sah sich aufmerksam um. „Sie haben sich nicht zufällig das Nummernschild notiert?"
Dorn schüttelte den Kopf. „Hatte keins." Er drehte sich um und sah zu dem Polizisten auf. „Mein Leader ist da drin, Sir."
Hernan runzelte die Stirn, musterte wieder das Bankgebäude. „Ihr Leader?"
„Major Uruhk." Dorn nickte, ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. „Lassen Sie sie machen, Sir."
Hernan hob überrascht die Brauen. „Eine Frau?" Dann erst schien ihm aufzugehen, was der Marine da gerade gesagt hatte. „Was sollen wir sie machen lassen?"
Dorn grinste breit. „Die wird mit allem fertig, Sir", antwortete er nur und kreuzte die Arme vor der Brust.
In diesem Moment hielt ein Kleinwagen auf der Straße, ein schlacksiger Mann mit kurzem dunklen Haar sprang heraus. „Dorn, was ist passiert?"
Hernan musterte den Neuankömmling ratlos, dann drehte er sich wieder zu dem Marine um. „Wen haben Sie denn noch angerufen, Sergeant? Vielleicht auch noch das Fernsehen?"
„Dr. Babbis", stellte der Marine den jungen Mann vor.
„Sehr erfreut." Dieser Doktor starrte das Gebäude an. „Ist sie da drin?"
Dorn nickte nur stumm.
„Die armen Bankräuber." Babbis seufzte.
Hernan runzelte die Stirn wieder.
Irgendetwas schienen die beiden Männer zu wissen, was ihm offensichtlich versagt war. Allerdings war er sich nicht so ganz sicher, ob er es wissen wollte. 

*** 

Toms Augen wurden groß, als der maskierte Mann mit der jungen Bankangestellten allein zurückkam. Er saß, zusammen mit den anderen Kunden der Bank und einigen, die hier arbeiteten, mitten in der Halle auf dem Boden.
Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Wo war Vashtu?
Er hatte keine Schüsse gehört, aber das brauchte noch nichts zu heißen. Diese Kerle hatten offensichtlich auch noch andere Wege, um sich seiner Begleiterin zu entledigen, leisere Wege als einen gezielten Schuß aus nächster Nähe.
Was Tom allerdings zu denken gab, war die Tatsache, daß diese Bankräuber gezielt nach seiner Begleiterin suchten. Ihn beachteten sie zwar überhaupt nicht, aber kaum waren sie in das Gebäude gestürmt und hatten die Kontrolle übernommen, fragten sie auch schon sehr gezielt nach Vashtu. Eine junge Frau in einer ledernen Fliegerjacke war leider nicht allzu häufig anzutreffen, erst recht nicht mit ihrer Sturmwindfrisur.
An den Einnahmen der Bank schienen die Männer nicht so recht interessiert zu sein. Zwar hatte ein anderer den Filialleiter gezwungen, den Safe zu öffnen und sich dort reichlich bedient, doch ihr eigentliches Ziel schien tatsächlich Vashtu zu sein.
Der Maskierte stieß die zitternde junge Frau zu Boden. Seine Augen huschten über die anderen Geiseln.
Tom duckte sich unwillkürlich. Wenn sie wirklich hinter Vashtu her waren, konnte es ihm leicht passieren, daß sie ihn gegen sie einsetzen wollten.
War er sich eigentlich im klaren darüber, was er da gerade dachte?
Tom hatte sich nie für einen großen Helden gehalten. Jetzt aber schämte er sich fast für seine Gedanken. War sein Überleben denn wirklich so wichtig, wenn es um ganz andere Dinge ging?
  Eine kurze Bewegung ließ ihn zur Seite sehen. Irrte er sich, oder ...
Vashtu!
Sie hockte unter einem Schreibtisch und hatte ihre Waffe in der Linken. Mit der Rechten gestikulierte sie und legte sie schließlich an die Lippen. Unmerklich nickte er und schluckte hart.
Was hatte sie vor? 

*** 

Vashtu hockte immer noch unter dem Schreibtisch und beobachtete die Bankräuber sehr genau. Dabei suchte sie gleichzeitig nach einem besseren Versteck, doch das wollte ihr im Moment nicht so recht gelingen. Jede Ecke, in der sie sich hätte besser verbergen können, war im Moment zu gut von den Bankräubern einsehbar.
Nachdenklich knabberte sie an ihrer Unterlippe.
Wenn es ihr gelang, die Männer auszuschalten, würden sie wahrscheinlich unbeschadet wieder hier herauskommen. Die Frage war nur wie?
Weiter sah sie sich aufmerksam um, dann lächelte sie und zog sich vorsichtig und geräuschlos zurück.
Wenn sie nicht alle auf einmal erledigen konnte, mußte sie es eben auf ihre bewährte Art und Weise versuchen. 

*** 

„Was wollen Sie, daß ich in meinen Bericht schreibe. Sind Sie für oder gegen eine Zusammenarbeit?"
  Hernan starrte an dem Agent vorbei zu Dorn hinüber. Zeitgleich mit dem FBI war noch ein junger Mann gekommen, der sich nun mit großen, verängstigten Augen umsah und immer wieder dumme Fragen stellte.
Was war das für eine Zirkusvorstellung? Und was hatte dieser Babbis gemeint, indem er ausgerechnet die Bankräuber bemitleidete? Und wer, zum Kuckuck, hatte das verdammte FBI angerufen?
„Sir, eine Leitung steht jetzt."
Hernan wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Agent zu. „Wenn Sie meinen, Sie können es besser ... bitte schön!" Er machte eine einladende Geste.
Der ältere Mann mit dem markanten Gesicht nickte und drehte sich zum Einsatzfahrzeug um. „Ich bin für Verhandlungen mit Geiselnehmern ausgebildet, Detective. Ich denke schon, daß ich das schaffe."
Dorn wurde aufmerksam.
Hernan warf dem Marine einen bitterbösen Blick zu, schüttelte dann aber resignierend den Kopf, als der FBI-Mann ihn zu sich winkte.
Einen so merkwürdigen Banküberfall hatte er bisher noch nicht bearbeiten müssen. Und ihm war, als habe man ihm nicht einmal ansatzweise die Wahrheit gesagt über das, was hier tatsächlich ablief. 

*** 

Vashtu hielt sich im Schatten der Schreibtische, war ihrem Ziel sogar schon ein gutes Stück näher gekommen, als plötzlich sämtliche Telefone der Bank zu läuten begannen.
Stocksteif blieb die Antikerin in ihrer gebeugten Haltung in Deckung und hielt den Atem an.
Fünf Mann war die Gruppe stark, die diese Bank überfallen hatte. Offensichtlich hatte es sehr schnell gehen sollen, aber etwas war ihnen dazwischen gekommen - was auch immer das war. Jetzt jedenfalls richteten sie sich wohl auf einen längeren Aufenthalt ein. Wahrscheinlich stand die Polizei schon vor der Tür, wagte aber nicht, das Gebäude zu stürmen, weil sie wohl wußten, daß sich hier auch Kunden befanden.
Vashtu duckte sich noch tiefer, als sie Schritte auf der anderen Seite des Schreibtisches hörte. Dann hob jemand geräuschvoll den Hörer ab. Sie sah einen Schatten, der fast über sie gebeugt war.
Ihr Herz schlug schneller, und sie zwang sich, sich auf keinen Fall zu rühren.
„Ja?" meldete sich eine tiefe Stimme - der Anführer der Bankräuber.
Vashtu drückte sich gegen den Schreibtisch und lauschte. Mehr als ein paar Brocken konnte sie nicht verstehen. Offensichtlich suchte man außerhalb der Bank nach einer Verhandlungsbasis, soviel bekam sie mit.
„Wir wollen freien Abzug. Keine Falle, keine versteckten Tricks", bellte der Mann in den Hörer. „Wir werden mindestens eine Geisel mitnehmen. Falls Sie irgendetwas versuchen sollten, ist sie tot!"
  Vashtu biß sich auf die Lippen und wagte einen kurzen Blick nach oben. Schnell huschte sie dann weiter, als sie sah, daß der Bankräuber ihr den Rücken zugewandt hatte. Im Schutze des nächsten Schreibtisches sah sie sich dann wieder aufmerksam um.
Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht.
Besser hätte es gar nicht laufen können.
Wie ein Schatten huschte sie weiter. 

*** 

Hernan beobachtete den FBI-Agenten kurz, dann drehte er sich wieder um und musterte die drei unterschiedlichen Männer, die immer noch bei dem Geländewagen des Marine-Sergeanten standen. Unterschiedlicher hätten sie wohl kaum sein können, dachte er.
Dorn, wohl um die fünfzig, mit einem sehr leichten Ansatz zu einem Bierbauch und einem zwar recht offenen, aber auch etwas faltigem Gesicht und kurzem, grauen Bürstenhaarschnitt. Neben ihm der, der als erstes gekommen war, Babbis, groß und schlacksig mit kurzem, dunkelbraunem Haar. Seine Haltung war eigenartig. Auf der einen Seite wirkte er sehr entschlossen und geradezu egozentrisch, auf der anderen aber auch wie ein unsicherer Junge. Der letzte der drei, ein wahrer Riese, überragte selbst Babbis noch um fast einen Kopf, war dabei dürr wie eine Bohnenstange. In seinem Gesicht spiegelte sich die ganze Zeit über eine geradezu panische Angst, das dunkelblonde Haar war zwar ebenfalls kurz, kräuselte sich aber leicht. Würde er es länger tragen, hätte er wahrscheinlich einen richtigen Frauenkopf.
Und zu diesem zusammengewürfelten Haufen gehörte auch noch eine Frau, noch dazu eine Offizierin. Wenn er sich die kurze Akte in Erinnerung rief, die er sich hatte kommen lassen, war sie gerade erst in die Air Force eingetreten. Daten gab es über sie nur wenige, einige Vermerke wegen zu schnellem Fahrens auf einem Motorrad, doch alle Strafzettel waren bezahlt. Wohnhaft war sie in dem Schicki-Micki-Apartment-Komplex am Rande von Colorado Springs, der erst vor zwei Jahren fertig gestellt worden war.
Irgendwie wollte dieser zusammengewürfelte Haufen ihm nicht so recht gefallen. Vor allem, warum sollte eine Frau in die Air Force eintreten und gleich in den Rang eines Offiziers aufsteigen? Warum gab es sonst keine Daten über sie? Wo kam sie her? Es gab nicht einmal ein Geburtsdatum, geschweige den einen Herkunftsort. Nur der Name, Vashtu Uruhk, der klang wirklich eigenartig. Ausländisch, aber wirklich konnte er auch nicht sagen, woher genau.
Hernan gab sich selbst einen Ruck und marschierte zu den drei Männern hinüber.
Dorn richtete sofort seine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn, nickte ihm zu.
„Okay, ich habe mir inzwischen einige Infos über Ihre vermißte ... Leaderin besorgt", begann Hernan, als er vor der komischen Truppe stand. Demonstrativ kreuzte er die Arme vor der Brust. „Und jetzt könnten Sie mir vielleicht verraten, was hier gespielt wird? Seit wann akzeptiert ein Marine einen Air Force-Offizier als Vorgesetzten, Sergeant? Das war zu meiner Zeit anders."
Dorn lächelte. „Respekt kann verdient werden", antwortete er.
„Tut mir leid, Detective", wandte nun Babbis ein und schüttelte den Kopf, „aber ich fürchte, wir können Ihre Fragen nicht wirklich beantworten. Wir arbeiten zusammen mit Miss ... äh, Major Uruhk in Cheyenne-Mountain. Ein streng geheimes Projekt, wie Sie sicher wissen, nicht wahr?"
Hernan warf dem Doktor einen strafenden Blick zu, sagte aber nichts mehr. 

*** 

Vashtu schlug zu, dann richtete sie sich wieder auf und sah sich kurz um, ehe sie von dem Bewußtlosen herunterkletterte und ihn aus dem Weg schleppte.
Wohin mit ihm?
Sie biß sich auf die Lippen, begann an ihrer Unterlippe zu nagen.
Sie hätte vielleicht überlegen sollen, solange sie noch die Zeit gehabt hatte. Jetzt sah das anders aus. Irgendwann würde dieser Bankräuber wieder zu sich kommen, und irgendwann, sehr wahrscheinlich eher, würden seine Kumpane auf sein Verschwinden aufmerksam werden. Bis dahin mußte sie ihn aus dem Weg geräumt und ruhig gestellt haben. Nach Möglichkeit irgendwo, wo man ihn nicht so schnell finden würde.
Vashtu packte den Bewußtlosen unter den Achseln und schleifte ihn rückwärts den Gang hinunter zu einer Tür, in der Hoffnung, dort vielleicht die Antwort zu finden. Doch als sie diese öffnete, war sie erst einmal enttäuscht, bis ihr aufging, was es mit der beleuchteten Treppe in das Kellergeschoß möglicherweise auf sich hatte.
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Mit Hilfe der zusätzlichen Kraft in ihrem Inneren gelang es ihr, ihr Opfer halbwegs aufzurichten und ihn die Treppe hinunterzuschleifen. Und tatsächlich erwartete sie dort ein dickes Gitter, und dahinter, regelmäßig an drei Wänden entlang, die Schließfächer der Bank.
Na bitte!
Sie zerrte ihren Gegner in den Schließfachraum hinein, sah sich dann nach etwas um, daß sie als Riegel verwenden konnte und fand es in Form einer dicken Eisenstange, die in einem Winkel unter der Treppe lag. Mit Hilfe der Wraith-Zellen bog sie diese um die Gitterstäbe und betrachtete ihr Werk zufrieden.
Einer war ausgeschaltet, blieben noch vier. 

*** 

Der Anführer der Bankräuber telefonierte immer noch.
Tom wagte kaum zu atmen. Immer wieder sah er sich um, ob er nicht irgendetwas von Vashtu entdecken konnte. Doch seine Begleiterin schien verschwunden.
War es ihr irgendwie gelungen, aus dem Gebäude zu entkommen?
Irgendwie hoffte er das, wenn er es sich, nach ihrer entschlossenen Miene zu schließen, auch nicht wirklich vorstellen konnte. Irgendetwas hatte sie ausgeheckt, als sie unter dem Schreibtisch gehockt hatte, da war er sich sicher. Auch wenn er sie erst seit zwei Monaten kannte, ihr Gesicht war ein offenes Buch für jeden.
Eine Bewegung!
Tom blickte sich um. Unwillkürlich holte er tief Atem.
Vashtu!
Sie kroch, ungeschützt den Blicken der Bankräuber ausgeliefert, zum Eingang der Bank hinüber, dorthin, wo der tote Wachmann lag.
Was hatte sie vor?
In diesem Moment knallte der Hörer auf die Gabel.
Tom versteifte sich, als er einen Blick auf sich fühlte. Langsam drehte er den Kopf wieder und sah direkt in die kalten Augen des Anführers. 

*** 

Vashtu kauerte sich hinter dem Leichnam des Wachmannes zusammen und hoffte, daß man sie übersehen würde.
Wie hatte sie so dämlich sein können ihre Deckung aufzugeben in der mageren Hoffnung, daß sie ihm vielleicht noch würde helfen können? Sie hatte doch vorher gewußt, daß ...
„Dr. Finnigan, wie nett, Sie hier zu treffen. Ich hatte Sie bisher ja völlig übersehen."
Vashtus Augen weiteten sich. Millimeterweise hob sie den Kopf gerade weit genug, um beobachten zu können, wie der Anführer der Bankräuber Tom grob am Oberarm packte und auf die Beine zerrte.
„Darf ich recht in der Annahme gehen, daß Sie nicht allein unterwegs waren? Ist Major Uruhk doch noch hier?"
Vashtus Gesicht verlor jede Emotion. Eisige Kälte stieg in ihre Augen, ihre Kiefer spannten sich an.
  Wer waren diese Kerle? Und woher kannten sie ihren Namen? 

*** 

„Sie dürfen mir nicht erzählen, wer und was Ihre Major Uruhk ist?" Hernan stemmte die Arme in die Hüften und funkelte Babbis wütend an. „Wollen Sie mich hochnehmen, Doc?"
Der junge Mann wirkte plötzlich sehr entschlossen. „Sie sollten wissen, daß Cheyenne-Mountain ein streng geheimer Militärstützpunkt ist, Detective. Wir alle arbeiten dort, Mi...ajor Uruhk ist unsere Vorgesetzte und Leaderin. Wir dürfen Ihnen nicht mehr erzählen, es sei denn, Sie möchten, daß Dorn Sie erschießt."
Hernan holte gerade tief Atem, um dem jungen Mann - der Kerl war vielleicht halb so alt wie er, verdammt! - die passende Antwort zu geben, als er seinen Namen hörte und sich wieder umdrehte.
  „Da drinnen geht irgendetwas vor sich, Detective. Die Ziele haben plötzlich den Kontakt abgebrochen." Der FBI-Agent war aus dem Überwachungswagen geklettert und winkte ihm.
Hernan warf den drei Männern noch einen zornigen Blick zu. „Wir reden später weiter", knurrte er, dann joggte er wieder hinüber. Dabei bemerkte er nicht, wie Babbis ihm folgte und seinen Kopf in den Wagen steckte.
„Sehen Sie, sie haben eine der Geiseln von den anderen getrennt." Der Agent wies auf eine Wärmebildkamera, die seine Leute mitgebracht hatten.
Hernan starrte mit verkniffener Miene auf den Bildschirm.
Was hatte dieser Agent Barrow angerichtet? Angeblich sollte er doch nur Kontakt zu den bösen Jungs herstellen. Da mußte aber noch etwas ...
„Wer ist denn das?" Er beugte sich dichter an den Bildschirm heran, als er eine Gestalt erkannte, die offensichtlich ungesehen am Rande der Aufnahme entlanghuschte.
„Major Uruhk, da gehe ich jede Wette drauf ein."
Hernan und Barrow fuhren gemeinsam herum und sahen einen sehr zufrieden wirkenden Peter Babbis, der sie beide angrinste.
„RAUS!" brüllte Hernan den jungen Wissenschaftler an. „Das hier geht Sie nichts an!"
Babbis zog sich, noch immer triumphierend grinsend, wieder zurück und schloß sogar die Tür hinter sich.
Hernan atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen. Dann beugte er sich wieder über den Bildschirm und wartete auf ein erneutes Auftauchen der merkwürdigen Gestalt. Hatte er sich gerade geirrt, oder hatte es tatsächlich so ausgesehen, als liefe diese die Wand hinauf? 

*** 

Vashtu hatte ihre Iratus-Käfer-Zellen aktiviert und hing wie eine Spinne im Netz unter der Decke.
  Ihr war aufgefallen, daß die Bankräuber überall hinsahen, nur nicht nach oben. Solange sie ihnen nicht ins direkte Blickfeld geriet, würde dies wahrscheinlich die einfachste Methode sein, an sie heranzukommen.
Vorsichtig, sich auf Händen und Knien fortbewegend, kam sie voran, näher an den nächsten der Kerle heran. Dabei zwang sie sich, keinen Gedanken an Tom zu verschwenden.
Verdammt, der Psychologe würde doch wohl fünf Minuten ohne sie auskommen! Schließlich war es sein Job, sich mit ... naja, merkwürdigen Leuten zu unterhalten. Da würde er doch wohl diese Kerle ein bißchen beschwatzen können.
Vashtu machte sich dennoch Sorgen. Aber sie wußte auch, sie würde kaum eine Chance haben, selbst wenn sie einen dieser Kerle ausgeschaltet hatte. Sie mußte für ein relatives Gleichgewicht sorgen, sonst ... Sie wagte gar nicht weiterzudenken.
Woher kannten sie nur ihren Namen? Und wieso kannten sie offensichtlich auch Tom?
Das war jetzt egal. Es ging hier darum, Gerechtigkeit zu üben, wenn die Polizei offensichtlich lieber draußen stand und abwartete. Und sie war noch nie jemand gewesen, der warten konnte. Außerdem erhoffte sie sich von ihrem nächsten Opfer ein paar Antworten.
Sie kroch weiter, bis sie direkt über dem nächsten Mann an der Decke hing. Zum Glück war die Schalterhalle zwar ziemlich groß, aber, zumindest was ihre Position anging, auch recht unübersichtlich. Eine breite Stuckverzierung verbarg sie im Moment vor anderen Blicken, und Ziersäulen, die sich bis in die Decke schraubten, boten ihr zusätzlich Schutz vor unerwünschten Blicken.
Sie konnte nur hoffen, daß nicht eine der Geiseln auf die tolldreiste Idee kommen würde, zur Decke zu sehen, für diese war sie nämlich wirklich sichtbar. Aber ob derjenige wirklich glauben würde, was er sah? Menschen konnten schließlich nicht, wie Insekten, unter der Decke hängen, zumindest nicht ohne spezielle Hilfsmittel.
Vashtu positionierte sich und reckte kurz den Hals, um sich umzusehen. Dann ließ sie sich blitzschnell fallen und sprang direkt in das Gesicht des Mannes unter ihr, um ihn am Schreien zu hindern. Ein kurzes Keuchen und ein dumpfer Schlag waren leider unvermeidlich. Aber sie hoffte, beides würde nicht weiter auffallen.
Der Kampf war vorbei, ehe er überhaupt begonnen hatte. Der Bankräuber, wenn er denn einer war, war unglücklich aufgekommen und hatte die Besinnung ohne ihr weiteres Zutun verloren.
Vashtu fluchte leise, erhob sich auf die Knie und sah sich noch einmal um, ehe sie ihr zweites Opfer im Schatten der Geldschalter nach hinten zerrte, um es, wie schon das erste, im Keller einzuschließen.
Vielleicht war der andere Kerl inzwischen wieder wach und konnte ihr ihre Fragen beantworten. 

*** 

Tom starrte direkt in den Lauf einer Waffe und schluckte hart. „Was ... was wollen Sie von mir?" wisperte er.
Der Maskierte nickte ungeduldig mit der Waffe. „Da rüber. Dann unterhalten wir uns ein bißchen ... über Ihre Bekannte, Doktor."
Tom fühlte jetzt auch die Blicke einiger anderer Geiseln auf sich gerichtet. Er schüttelte nur stumm den Kopf, sicher, daß, wenn er den Mund aufmachen würde, er sich übergeben müßte.
Der Maskierte drückte ihm die Mündung der Waffe an die Stirn. „Auf die Beine! Aber schnell!" befahl er hart.
Tom atmete flach und hektisch, als müsse er ersticken. Seine Knie waren weich, dennoch gelang es ihm irgendwie, aufzustehen.
Der Anführer der Bankräuber packte ihn grob an der Schulter und riß ihn herum. Dann verstärkte sich sein Griff plötzlich.
„Verdammt, Hank! Wo ist er?"
Tom fühlte die Waffe in seinem Rücken, wagte nicht, sich zu bewegen. Da sah er etwas in dem Gang hinter den Schaltern, einen kurzen Lichtschimmer.
Vashtu!
„Sieh nach, wo er steckt", befahl der Anführer seinem einem der beiden anderen. Erst jetzt schien ihm aufzugehen, daß da noch jemand fehlte. „Wo sie stecken", berichtigte er sich. „Sehr wahrscheinlich wirst du auch unseren kleinen Major dort finden. Also sei vorsichtig."
Einer der verbliebenen zwei Männer nickte stumm und zog ab, in Richtung auf den Gang, aus dem der Lichtstrahl gekommen war.
Toms Mut sank.
„Und wir, Doc, wir beide unterhalten uns jetzt einmal." 

*** 

Vashtu hatte ihr zweites Opfer gerade in ihrer improvisierten Zelle abgelegt, als sie hörte, wie sich über ihr die Tür wieder öffnete.
Verdammt!
So schnell sie konnte huschte sie aus dem Raum für die Schließfächer hinaus und hechtete hinter die Treppe, in der vagen Hoffnung, daß man sie nicht bemerken würde. In der Dunkelheit in dem schmalen Hohlraum fühlte sie sich etwas sicherer als in dem gleißenden Licht der Leuchtstoffröhren.
  „Hey! Rauskommen! Ich habe dich gesehen, Mädchen!"
Vashtu hielt den Atem an und blickte nach oben.
Verdammt, verdammt, verdammt!
Sie zwang sich zur Ruhe, drückte sich weiter in die Dunkelheit hinein.
„Ich sagte, du sollst rauskommen!" befahl die harte Stimme ihr erneut.
Vashtu tastete nach ihrer Beretta, dann kniff sie entschlossen die Lippen aufeinander, beugte die Knie und holte sich so genug Schwung für einen Sprung. Neben ihr peitschten einige Kugeln über die Betonwand.
Vashtu zog schnell die Beine an und krabbelte die Treppe von unten hinauf, bis es nicht mehr ging. In der Ecke unter der Decke klebend wartete sie angespannt und lauschte nach oben.
„Na gut, wenn du kleine Schlampe es so haben willst ..."
Schritte!
Ein leises Lächeln stahl sich auf ihr angespanntes Gesicht. Vorsichtig kroch sie ein Stück nach vorn und lugte unter der Treppe hervor. Dann nahm sie wieder Schwung und sprang mit einem Salto hinter ihrem Angreifer auf die Stufe dicht über ihm.
Der Mann drehte sich mit vor Überraschung geweiteten Augen zu ihr um. Die Antikerin erkannte ihren Vorteil sofort, er war aus dem Gleichgewicht. Mit einem Fuß trat sie zu, nicht einmal heftig. Rückwärts stürzte ihr Angreifer den Rest der Treppe hinunter und blieb unten liegen.
Vashtu huschte hoch zur Tür und lugte kurz hinaus, dann drehte sie sich wieder um und wandte sich ihrem dritten Opfer zu.
Die Kräfte erschienen ihr jetzt mehr als ausgeglichen.
Mit kalt-glitzernden Augen trabte sie die Stufen in den Keller hinunter. 

*** 

„Jetzt sind zwei verschwunden." Der FBI-Agent runzelte die Stirn.
Hernan nickte.
Noch immer fragte er sich, ob die Wärmebildkamera vielleicht irgendeine Fehlfunktion aufwies. Was sich vor gut zehn Minuten abgespielt hatte, konnte einfach nicht wahr sein! Es hatte tatsächlich so ausgesehen, als wäre eine Gestalt von oben auf eine andere hinuntergesprungen und hätte diese zu Boden gerissen. Aber das widersprach allen Naturgesetzen, die er kannte, wahrscheinlich sogar noch einigen mehr.
Ein ungeduldiges Klopfen an die Wagentür.
Hernan runzelte unwillig die Stirn, wandte sich dann widerstrebend ab und öffnete die Seitentür, nur um in einen weiteren Ausweis zu starren.
Was, zum Teufel, ging hier vor?
„Captain Storm, Militär-Polizei", stellte der Neuankömmling sich vor. Dann blinzelte er und beugte sich etwas vor. „Agent Barrow, schön, Sie einmal wiederzusehen."
„Storm ..." Die Stimme des Agent klang emotionslos.
„Was wollen Sie denn jetzt noch?" ereiferte sich Hernan.
Allmählich fühlte er sich in seinem eigenen Bezirk überflüssig. Wieviele Kompetenzen konnte dieser verdammte Banküberfall denn noch überschneiden? Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Storm zückte einen Umschlag aus seiner Uniformjacke und hielt ihn Hernan hin. „Neue Order, Sir. Wir übernehmen von jetzt an. Unseren Hinweisen zufolge ist das kein Banküberfall, sondern ... Nun, etwas, was in unseren Kompetenzbereich fällt."
„Wir sind hier nicht auf einem Army-Stützpunkt!" wetterte Hernan los.
Storm wechselte einen Blick mit dem FBI-Mann, sah ihn dann wieder an. „Sir, wir können zusammenarbeiten, oder Sie ziehen Ihre Männer ab. Ich bin sicher, mit Agent Barrow werde ich mich gütlich einigen können."
„Ich weiß schon, ich habe nichts gesehen und nichts gehört, Captain", sagte dieser mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme.
Storm nickte. „Ganz genau. Und das gleiche gilt für Sie, Detective."
Hernan zerknüllte den Umschlag, den der MP ihm gereicht hatte, vor Wut in seiner Faust.
Der hob die Brauen, sah ihm dann wieder in die Augen und lächelte zuckersüß. „Sie sollten das vielleicht erst lesen, ehe Sie es zum Altpapier werfen, Sir", schlug er vor.
Der Detective versuchte immer noch, den Militär niederzustarren, gab dann aber unvermittelt auf und wandte sich statt dessem dem Umschlag zu.
Seine Augen wurden groß, als er die Prägung auf der Vorderseite sah. Der Brief kam direkt aus dem Weißen Haus!
„Wenn Sie jetzt bitte ein bißchen Platz für mich machen würden, damit wir uns über das weitere Vorgehen austauschen können, Sir?" Storm lächelte immer noch. 

*** 

Babbis beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie Storm in dem Transporter mit dem Equipment verschwand, die Tür sich hinter dem MP schloß.
„Haben Sie ihn gerufen?" wandte er sich dann unvermittelt an Dorn.
Der blinzelte einen Moment lang verständnislos, dann schüttelte er den Kopf. Auf seine Stirn gruben sich plötzlich Sorgenfalten. „Sieht übel aus."
Babbis runzelte die Stirn. „Hoffentlich sieht es nur so aus und wird es nicht", kommentierte er.
„Was meint ihr?" mischte Wallace sich aufgeregt ein.
„Die MP", antwortete Dorn.
„Storm und ein paar Männer von Cheyenne-Mountain sind vor ein paar Minuten gekommen", fügte Babbis hinzu. „Wenn du sie nicht gerufen hast, James, dann weiß ich nicht, warum sie hier auftauchen sollten. Es sei denn ..." Er sah wieder zu Dorn, der seinen Blick erwiderte.
„Der Trust!" 

*** 

Als Vashtu endlich wieder aus dem Keller kam, war sie keinen Deut schlauer als zuvor. Aber zumindest hatte sie die Bankräuber auf ein erträgliches Maß reduziert, wie sie fand. Den letzten beiden würde sie sich wohl offen stellen können und mußte nicht wieder über Wände und Decken kriechen.
Doch dann erstarrte sie plötzlich, kaum daß sie die Tür geschlossen hatte. Einen Moment lang atmete sie tief ein, dann drehte sie sich unvermittelt um und stieß einen Fluch in ihrer Muttersprache aus.
Der vorletzte der Bankräuber hatte hinter der Tür auf sie gelauert, hielt seine Waffe jetzt direkt auf sie gerichtet.
Wie dumm konnte sie sein, daß sie an diese Möglichkeit nicht gedacht hatte? Warum hatte sie nicht, bevor sie den Keller verließ, die Lage sondiert?
Jetzt war es zu spät, sich Vorwürfe zu machen, kam ihr in den Sinn, während sie langsam die Hände hob.
Stumm deutete der Maskierte die Richtung zum vorderen Saal. Sie nickte und drehte sich um. Sofort spürte sie durch ihre Jacke den Lauf seiner Waffe und biß sich auf die Lippen.
„Hände im Nacken verschränken", befahl der Bankräuber ihr.
Die Antikerin zögerte. Wenn sie das tat, würde ihre Jacke weit genug aufklaffen, damit der Kerl die Beretta nicht nur sehen, sondern auch greifen konnte. Und ihre einzige Handfeuerwaffe wollte sie nach Möglichkeit so lange wie möglich behalten.
„Hände im Nacken verschränken! Wird's bald!" Ein unsanfter Stoß mit dem Lauf der Maschinenpistole folgte.
Vashtu biß sich auf die Lippen und tat wie ihr geheißen. Sofort drückte die Mündung sich tiefer in ihren Rücken, als der Mann sich vorbeugte und zielgerecht unter ihre rechte Achsel griff. Die Antikerin spannte alle Muskeln in ihrem Gesicht an, als sie fühlte, wie die Beretta ihr abgenommen wurde. Dann folgte ein weiterer unsanfter Stoß, um sie nach vorn zu treiben.
„Schon gut", murmelte sie.
„Maul halten und langsam gehen!" wurde ihr befohlen.
Immer noch die Mündung der Waffe zwischen ihren Schulterblättern fühlend und die Arme in dieser unbequemen Haltung verschränkt ging sie los, während sie sich den Kopf darüber zerbrach, wie sie wieder aus dieser Lage herauskommen konnte. Aber sie wagte nicht, eine Wunde zu riskieren, so nahe an Unwissenden, wie sie jetzt war. Sie konnte eine mögliche Verletzung zwar überleben und sie sogar ziemlich schnell heilen lassen, aber die Geiseln vorn im Kassenraum würden wohl kaum davon zu überzeugen sein, daß eine so schwere Schußwunde dermaßen schnell überwunden wäre.
Im Durchgang zum Kassenraum angekommen, hieß ihr Häscher sie stehenzubleiben.
Vashtu blinzelte. Nach der Dunkelheit im Gang war es hier beinahe taghell, so daß sie tatsächlich geblendet war.
„Major Uruhk, wenn ich mich nicht irre", wandte sich die Stimme des Anführers an sie. „Nett, daß ich Sie endlich doch antreffe. Ich dachte schon, Sie wollten unsere kleine Party verpassen, die wir doch extra für Sie geben."
Vashtu richtete ihre Aufmerksamkeit auf den hochgewachsenen, muskulösen Mann mit der schwarzen Skimaske. Unwillkürlich spannte sie sich an, als sie Tom bei ihm auf einem Stuhl sitzen sah, eine Waffe an der Schläfe.
„Bring unseren Fang her!"
Wieder wurde sie vorwärts gestoßen. Mit kaltem Blick fixierte sie den Anführer der Bankräuber. Und jetzt war sie endgültig davon überzeugt, hier nicht in einen normalen Bankraub verwickelt worden zu sein. 

*** 

„Das sieht wirklich nicht gut aus", kommentierte Storm die letzten Bilder der Wärmebildkamera und kniff nachdenklich die Lippen zusammen. „Stürmen, Barrow?"
Hernan saß auf einem Stuhl bei der inzwischen fast vergessenen Telefonanlage und brütete vor sich hin.
Der Präsident der Vereinigten Staaten befahl ihm, mit der MP zusammenzuarbeiten, um einem unbedeutenden, kleinen Major der Air Force zu helfen. Das war doch einfach nur lächerlich! Das roch doch geradezu nach irgendeiner geheimen Regierungssauerei!
Und doch waren ihm die Hände gebunden. Er konnte nichts anderes tun als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und zu hoffen, daß er zumindest mit einem blauen Auge aus dieser Sache wieder herauskam.
„Würde ich noch nicht in Erwägung ziehen", antwortete Barrow. „Sind noch zu viele Zeugen dabei. Wir müssen den Großteil der Geiseln da herausbekommen, ehe der Rest der Truppe über sie herfallen und ein Blutbad anrichten kann."
„Werden sie ohnehin tun, wie ich diese Kerle kenne", brummte Storm unwillig, das Kinn auf die Hände gestützt. „Aber vielleicht ist noch nicht alles vorbei. Unser Major ist klever. Gut möglich, daß sie trotzdem noch den Tag rettet. In der Haut dieser Typen will ich allerdings nicht stecken."
Barrow sah den MP von der Seite an. „Wieder Ex-NID?"
Hernan horchte auf und sah zu den beiden hinüber.
Storm nickte nur stumm.
„Scheiße!" knurrte Barrow.
Hernan runzelte die Stirn.
Endlich schien er einen Ansatz zu haben. Stand nur zu hoffen, daß das so bleiben würde und er bald wieder zu seiner gewohnten Routine zurückkehren konnte. 

*** 

„Jetzt habt ihr mich, dann könnt ihr die anderen auch gehen lassen." Vashtu starrte ihren Gegenüber kalt und berechnend an.
Der betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Durchsucht?" wandte er sich dann an ihren Häscher. Sie konnte die Antwort nicht hören, also schien er wohl nur genickt zu haben.
Der Anführer hob seine Waffe und drückte sie ihr auf die Stirn. „Dann haben wir jetzt wohl die Beute, die wir wollten. Oder gibt es noch einen Plan, den Sie durchführen wollen, Major?"
Vashtu ließ sich nicht von der Bedrohung aus der Ruhe bringen, zumindest äußerlich nicht. Sie hatte bereits zuviel erlebt, seit sie erwacht war in dieser Zeit. Und ihre Situation war wenigstens einmal wesentlich hoffnungsloser gewesen.
„Keinen Plan, zumindest noch nicht." Sie lächelte kühl. „Lassen Sie die Geiseln frei, dann gehe ich freiwillig mit Ihnen mit."
„Was ist mit den anderen?" Der Anführer ignorierte sie vollkommen.
Die zweite Waffe, die sich immer noch in ihren Rücken gebohrt hatte, verschwand und sie hörte gedämpfte Schritte, die sich rasch entfernten. Ein kurzer Seitenblick sagte ihr, daß der zweite ihre Beretta auf den Schreibtisch knapp außerhalb ihrer Reichweite abgelegt hatte.
Der Anführer richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder auf sie. Erneut musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Erstaunlich, wieviel Kraft und was für ... Geheimnisse doch in so einem zierlichen Körper stecken können. Wüßte ich nicht, was es wirklich mit Ihnen auf sich hat, ich würde es nicht glauben."
  „Danke für das Kompliment." Wieder ein kühles Lächeln, das augenblicklich wieder erlosch. „Dann steht zu hoffen, daß Sie es mir diesmal etwas schwerer machen werden als beim ersten Mal? Könnte interessant sein sich anzusehen, was der Trust sich jetzt wieder ausgedacht hat."
„Sie werden sicherlich wenig begeistert sein, Major, darauf können Sie sich verlassen. Wir sind keine solchen Stümper wie die, denen Sie das letzte Mal begegnet sind, glauben Sie mir."
Vashtu nickte. „Was noch zu beweisen wäre, nicht wahr?"
Die Waffe klickte leise, als der Maskierte sie entsicherte. „Sie sollten auf Ihre Wortwahl achten, Major. Lernt man das denn nicht bei der Army?"
„Ich bin noch nicht lange dabei. Und, ehrlich gesagt, bei Leuten wie Ihnen ist die richtige Wortwahl alles andere als ... sinnvoll."
„Wir werden sehen, Major Uruhk, wir werden sehen. Ich bin sicher, Ihnen wird ganz und gar nicht gefallen, was Sie vorfinden werden. Und auf eines können Sie sich verlassen, es wird sehr unangenehm für Sie werden, kooperieren Sie nicht mit uns."
Erneut ein kühles Lächeln, doch diesmal ließ sie ihm das letzte Wort.
„Sie sind im Schließfachraum eingesperrt", meldete der zweite Mann.
„Dann hol sie raus. Wir sollten sehen, daß wir hier allmählich verschwinden, um unseren Fang ... in trockene Tücher zu bringen." Wieder ein prüfender Blick. Dann trat der Anführer näher und streckte die Hand aus.
Auf diesen Moment hatte Vashtu gewartet.
Sie warf sich herum und ging sofort zu Boden. Nur um zur anderen Seite wieder hochzuschnellen und ihre Beretta an sich zu bringen.
Der Maskierte starrte sie entgeistert an, während sie die Waffe seelenruhig auf ihn richtete.
„Ich bin immer noch im Vorteil, Major", der Anführer richtete seine Waffe wieder auf sie. „Ich brauche nur zu rufen."
„Warum bin ich denn wohl in Ihre stümperhafte Falle gelaufen, mh? Im Kellerraum hört man nichts." Vashtu entsicherte die Beretta. „Finger von der Waffe!"
Der Maskierte lächelte dünn. „Jason? Schieß auf sie. Sie wird es überleben, solange du keine wichtigen Organe triffst."
Vashtu warf sich herum und drückte ab. 

*** 

„Schüsse!" Babbis erstarrte. „Verdammte Scheiße!"
„Ruhig." Dorn sah nun ebenfalls zur Bank hinüber, doch nur kurz. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf den Lieferwagen. Doch dort rührte sich noch nichts. Aber lange würde er wohl nicht mehr warten müssen. 

*** 

Vashtu schnellte wieder herum und kniff die Lippen aufeinander.
Der Anführer hatte Tom vom Stuhl hochgerissen und hielt ihn jetzt wie einen Schutzschild vor sich. „So nicht, Major", sagte er jetzt, drückte dem Psychologen die Waffe an den Hals. „Schön ruhig bleiben und die Waffe wegwerfen. Dann werde ich mir überlegen, was ich am besten mit Ihnen anstellen kann, um Sie vor weiteren Dummheiten zu bewahren."
Vashtus Augen wurden schmal. Sie tat einen Schritt nach vorn und fixierte sehr sorgsam ihren Gegenüber.
Tom wurde blaß, als er ihr Gesicht sah. So hatte sie noch nie ausgesehen, wirklich noch nie! Das hier war wieder eine andere Vashtu als die Versionen, die er schon von ihr gewohnt war.
„Waffe weg!" befahl der Maskierte wieder. „Wollen Sie wirklich Ihren neuen Schatz töten, Major?"
  Wieder dieses kühle, berechnende Lächeln. „Ich ziele nicht auf ihn." Noch ein Schritt nach vorn.
  „Waffe weg, aber schnell! Sonst können Sie Dr. Finnigans Kopf wieder an den Körper nähen."
Tom holte stockend Atem, wagte nicht, sich zu rühren.
Dieser eiskalte, berechnende Blick. In diesem Moment, das begriff er, hatte er einen Killer vor sich, einen kaltblütigen Killer, der nur auf seine Chance wartete.
Und dann löste sich der einzelne Schuß.
Tom konnte fühlen und hören, wie die Kugel an seinem Ohr vorbeizischte und dann, mit einem dumpfen Laut, den Geiselnehmer traf.
„Tom, weg da!" Vashtus Stimme klirrte wie Eis bei diesem Befehl.
Der Anführer des Trupps gab einen röchelnden Laut von sich. Tom konnte fühlen, wie seine Muskeln sich verkrampften. Mit dem Mut der Verzweiflung warf er sich nach vorn.
„Keine Bewegung!" schrie eine Stimme von der Eingangstür her.
Vashtu hob sofort die Hände. „Keine Gefahr", antwortete sie, als sei das ganze so eine Art Textspiel zwischen zwei Parteien. 

*** 

„Der Trust hat Sie immer noch überwacht, Mam", erklärte Storm der Antikerin, die auf der Stoßstange eines Polizeiwagens hockte und mit einem Becher in ihrer Hand spielte. Gedankenverloren nickte sie, sagte aber nichts.
Stümper, so hatte der Anführer der Bande ihre vormaligen Entführer genannt. Sollte das bedeuten ... ?
Vashtu seufzte.
Es mußte wohl innerhalb des Trustes eine Splittergruppe geben, die sich von den anderen abgegrenzt hatte. Zu welcher Gruppierung die erste Truppe zählte, die sie in ein im Bau befindliches Bürogebäude gebracht hatte damals, das konnte sie allerdings nicht sagen.
„General Landry gab sofort die Order aus, Sie so schnell als möglich wieder ins SGC zu bringen, Major. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?" Storm sah sie fragend an.
Vashtu zögerte, dann schüttelte sie den Kopf und stellte den Becher mit Kaffee auf die Motorhaube. „Ich habe nichts dagegen, Captain. Ehrlich gesagt, ist mir in den letzten zwei Stunden der Appetit gründlich vedorben worden."
Storm nickte verstehend, sagte aber nichts.
Vashtu starrte an ihm vorbei. Ihr Körper versteifte sich kurz, dann richtete sie sich auf und ließ den MP einfach stehen.
Storm seufzte schicksalsergeben und folgte ihr.
„Tom?" fragte die Antikerin den Mann, der ihr den Rücken zugewandt hatte und das Bankgebäude mit einem Schauder betrachtete. Beim Klang seines Namens drehte er sich sich zu ihr um.
„Hast du mich an den Trust verraten?" fragte sie.
„Nein." Tom schüttelte den Kopf. „Und das hätte ich auch nie. Dafür schätze ich dich zu sehr, Vash."
Die Antikerin nickte. „Gut, dann ... Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich unsere Verabredung für heute streiche."
„Major!" kam es in diesem Moment aus drei Kehlen gleichzeitig.
Vashtu drehte sich zu ihren Männern um und lächelte, so wie sie sonst nur ihm gegenüber tat. Tom fühlte einen Stich im Herzen.
„Mam? General Landry möchte Sie so schnell wie möglich wegen des Berichtes sehen", wandte Storm ein.
Vashtu nickte, wechselte noch einen Blick mit dem Psychologen.
„Wenn du dich wieder gefangen hast, bin ich gern bereit, dir zuzuhören."
Tom zuckte etwas hilfos mit den Schultern. „Wenn du meinst."
Eilige Schritte näherten sich, blieben dann abrupt kurz vor ihr stehen.
Vashtu richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Neuankömmlinge, und wieder lächelte sie. „Dorn, Peter, Wallace." Sie nickte ihrem Team aufmunternd zu. „Meine Herren, danke für die Hilfe", wandte sie sich an die drei Männer.
Dorn grinste und wandte sich ab, um endlich in sein Auto steigen und losfahren zu können.
„Sollen wir Sie mitnehmen, Major?" erkundigte Storm sich.
Vashtu drehte sich wieder zu dem MP um und nickte stumm.
„Vash?" ließ Tom sich endlich vernehmen.
Die Antikerin wandte den Kopf. „Ja?"
„Es tut mir leid", sagte ihr neuer Bekannter.
Vashtu blickte zu den Bäumen auf, die den Parkplatz der Bank begrenzten, runzelte die Stirn. „Tom, ich denke, wir beide sollten uns einmal dringend unterhalten ... sobald ich wieder einmal ein bißchen Zeit habe", sagte sie dann endlich, drehte sich um und folgte Storm zu dessen Wagen.
Tom Finnigan schluckte hart.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.