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SG-27 von Hyndara71

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„Danke, daß du gekommen bist." Vashtu Uruhk stellte eine Tasse auf dem Tisch ab, ehe sie sich in ihren wuchtigen Ohrenbackensessel setzte und vorbeugte.
„Ich habe es bereits gehört." Dr. Carson Beckett sah sie mitleidig an. „Hätte ich das gewußt ... Ich meine, ich wußte nicht ... Du hast nie etwas gesagt."
Vashtu winkte ab. „Weil ich in Atlantis McKay und den anderen aus dem Weg gehen konnte. Aber Peter Babbis gehört zu meinem Team, bei ihm kann ich das nicht."
Beckett nickte, zog einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts und reichte ihn ihr. „Von Colonel Sheppard", sagte er dabei, nahm die Tasse und trank einen vorsichtigen Schluck von dem heißen Instant-Kaffee.
Vashtu holte tief Atem, legte den Umschlag dann zur Seite und beugte sich vor. „Du hast die Gentherapie erfunden, Carson. Ich möchte ungern in deinen Forschungen herumwühlen ohne dein Einverständnis. Darum habe ich es bisher unterlassen. Aber so geht es nicht mehr lange weiter. Jedesmal, wenn Peter mir über den Weg läuft ... Naja, McKays Gedanken sind unangenehmer für mich, aber ich glaube ..." Ihr Blick war wieder auf den Umschlag gefallen. Seufzend schob sie ihn ein Stück zur Seite. „Gestern abend hatten wir ein Treffen mit SG-1 in einem Restaurant. Ich habe es kaum ausgehalten, um die Wahrheit zu sagen."
Beckett nickte. „Und es liegt an den Alpha-Wellen?"
„Soweit bekannt ja." Die Antikerin zog einen Notizblock hinter sich hervor und legte ihn neben dem Umschlag auf den niedrigen Tisch. „Ich habe mir da einige Gedanken gemacht, aber ... Wie gesagt, mir wäre es lieber, wenn du wenigstens dein Okay geben würdest, ehe ich an deiner Therapie herumpfusche."
„Du wirst nicht pfuschen, dessen bin ich mir ganz sicher, meine Liebe." Beckett lächelte sie an, nahm sich dann den Block und begann aufmerksam zu lesen.
Vashtus Blick fiel wieder auf den Umschlag. Und wieder war sie versucht, ihn zu öffnen. Andererseits aber wollte sie auch ihren seltenen Gast nicht vertreiben, zumal sie noch einen bestimmten Vorschlag für ihn hatte. Aber es interessierte sie doch, was John zu ihrem Eintritt in die Army dachte.
Sie sah kurz zu Beckett, dann griff sie sich doch den Umschlag und öffnete ihn. Unwillkürlich begann sie verträumt zu strahlen, als sie die Schrift überflog.
Sheppard schien erst einmal von der Idee ebenso begeistert wie sie, daß sie bald des öfteren nach Atlantis kommen würde, zwar als McKays Assistentin, aber immerhin.
Vashtu lächelte und fuhr mit einem Finger die Zeilen nach.
Dann aber änderte der Ton sich.
Die Antikerin stutzte.
„Denkst du wirklich, du hast die beste Wahl getroffen? Vash, du bist zu eigensinnig für die Army, glaube mir, ich weiß es. Das kann nicht gut gehen, so sehr ich es dir auch gönnen würde. Zum Glück hast du O'Neill auf deiner Seite, ansonsten würdest du sehr wahrscheinlich sehr schnell bis zum Stiefelputzer degradiert werden. Laß es! Der Majorsrang ist es nicht wert, selbst wenn du dann fliegen darfst."
Was hatte das denn zu bedeuten?
Sie hatte geglaubt, John würde sich für sie mitfreuen. Statt dessen warnte er sie und meinte, sie wäre zu eigensinnig?
Beckett räusperte sich vernehmlich.
Vashtu ließ den Brief sinken und sah wieder auf, eine schuldbewußte Miene ziehend. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht vernachlässigen."
„Das tust du auch nicht." Beckett beugte sich vor. „Ich habe auch davon gehört, Vashtu. Und ich halte es auch nicht für die beste Lösung. Man will dich zu etwas zwingen, merkst du das denn nicht?"
„Was ist denn mit euch los? Ich dachte, ihr würdet euch für mich freuen." Irritiert schüttelte sie den Kopf. „Außerdem ist die Sache schon ausgestanden. Ab nächstem Monat werde ich offiziell als Major der Air Force geführt. Ich habe einen Status, Carson, und die Möglichkeit, etwas daraus zu machen."
„Oder abzurutschen", fügte der Schotte hinzu, setzte sich wieder auf. „Mir steht es nicht zu, deine Entscheidungen zu beurteilen, aber ich denke, du erweist dir damit selbst einen Bärendienst, Vashtu. Du bist nicht wirklich für das Militär geeignet."
Vashtu preßte die Kiefer aufeinander. „Interveniert John jetzt schon über dich?" fragte sie.
Beckett sah sie überrascht an. „Darum ..." wisperte er sich selbst zu, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, der Colonel interveniert nicht über mich. Aber ich kann dir sagen, daß er nächsten Monat seinen Heimaturlaub antritt. Dann will er mit dir reden."
Vashtu sah wieder den Brief in ihren Händen an. Entweder stand diese Neuigkeit weiter hinten, oder John hatte sie tatsächlich nur mündlich ausgesprochen. Aber warum?
„Ihr beide wollt eine Beziehung aufbauen, wenn ich das bisher richtig verstanden habe", fuhr Beckett fort. „Aber ich glaube, du bist dir nicht ganz im klaren darüber, daß du der Air Force einen zusätzlichen Grund lieferst, den Kontakt zwischen euch zu unterbinden. Der Colonel steht im Rang über dir, Vashtu. Es kann so ausgelegt werden, daß er ... seinen Posten ausnutzt, wenn du verstehst, was ich meine."
Vashtu sank in den Sessel zurück und starrte vor sich hin, die Lippen fest aufeinander gepreßt.
„Du solltest vorsichtig sein, was das angeht. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe. Du bist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, Vashtu. Aber ich frage mich wirklich, ob das gutgehen kann. Die Air Force wird versuchen, dich zurechtzustutzen. In dem einen oder anderen Fall ist das auch sicher eine gute Idee, auf der anderen Seite aber ..." Beckett zuckte mit den Schultern.
Vashtu nagte an ihrer Unterlippe.
Warum hatte sie selbst nicht soweit gedacht? Warum war es ihr entgangen, was da möglicherweise auf sie zukommen würde?
Es klopfte an ihrer Tür.
Beckett sah auf, runzelte dann die Stirn.
„Wer kann das sein?" Vashtu legte den Brief zurück auf den Tisch und erhob sich. Die Beretta aus ihrem Hosenbund ziehend trat sie in den Flur. Leise entsicherte sie ihre Waffe. „Ja?"
„Vashtu? Ich bins, Peter!" gröhlte eine Stimme von draußen.
Die Antikerin stutzte, sicherte die Waffe aber wieder und legte sie auf dem Board ab, das sie sich vor kurzem gekauft hatte. Dann öffnete sie die Tür und sah zu ihrem Teammitglied hoch. Eine dichte Wolke Alkoholdunst schlug ihr entgegen, als er ihr ins Gesicht atmete. Vashtu verzog das Gesicht und wedelte die Alkoholfahne zur Seite.
„Was gibt es?"
Babbis grinste träumerisch und holte eine Flasche hinter seinem Rücken hervor. „'s gibt was zu feiern", nuschelte er.
Vashtu seufzte und öffnete die Tür. „Kommen Sie rein, Peter, ehe Sie noch meine ganzen Nachbarn aus dem Bett holen."
Stolpernd wankte er an ihr vorbei, blieb dann im Durchgang zum Wohnraum stehen und starrte Beckett entgeistert an. „Nanu?" Er drehte sich zu ihr um.
Betont konzentriert schloß die Antikerin ihre Wohnungstür wieder. Babbis' Gedanken sprangen sie nun doch an. Aber offenbar verhinderte der Alkohol das schlimmste. Was bei ihr ankam, war ein undeutliches Gewisper.
„Das ist also unser Sorgenkind." Becketts Stimme klang ernst.
„Sorgenkind?" nuschelte Babbis verwirrt, schüttelte dann den Kopf. „Ne, bin 'n Glückskind!" Wieder präsentierte er seine Flasche.
Beckett warf Vashtu einen hilflosen Blick zu, doch die Antikerin konnte ebenfalls nur mit den Schultern zucken.
„Setzen Sie sich, Peter. Dann sind alle versammelt, die wir brauchen", lud sie ihn so freundlich wie möglich ein.
Babbis drehte sich wieder zu ihr um und hielt ihr die Flasche hin. „Wollte anstoßen mit Ihnen, Vashtu", murmelte er undeutlich, „ich hab's nämlich endlich geschafft." Ein sehr zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Na dann." Wieder gestikulierte sie in Richtung des Sessels, nahm jetzt aber die Sektflasche entgegen, als Babbis sie ihr erneut hinhielt. Befriedigt ließ der beschwipste jungen Wissenschaftler sich in den Sessel sinken, ein breites Grinsen auf den Lippen.
Vashtu brachte die Flasche außer Reichweite und warf ihren Wasserkocher wieder an. Dann schaufelte sie löffelweise Instant-Kaffee in eine Tasse.
Babbis sah sie immer noch selig grinsend an.
Beckett brachte die Tasse und den Brief in Sicherheit und schob beides auf die andere Seite des niedrigen Tisches, als die Antikerin wieder ihren Wohnraum betrat und den extra starken Kaffee vor Babbis abstellte.
„Ich denke, das wird Ihnen etwas besser bekommen", kommentierte sie, ehe sie sich auf die andere Seite des Sofas setzte.
„Wollen Se denn gar nischt wissen, was paschiert is'?" Babbis beugte sich vor, verlor dabei fast das Gleichgewicht.
Vashtu und Beckett tauschten einen Blick, dann nickte die Antikerin. „Sicher, immer raus damit."
  Babbis lehnte sich wieder entspannt zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Bin jetzt Doktor, ganz offi... offischinell."
Vashtu hob das Kinn. „Ah!" machte sie, weil ihr nichts besseres einfiel, abgesehen davon, daß sie vielleicht das Fenster öffnen könnte, um nicht vollkommen in dem Alkoholdunst, der von dem jungen Wissenschaftler ausging, ersticken zu müssen.
„Herzlichen Glückwunsch." Beckett lächelte gequält und sandte ihr einen fragenden Blick.
Vashtu zuckte mit den Schultern. „Mathematik", antwortete sie nur.
Becketts Gesicht wirkte plötzlich leer. „Sagten Sie nicht etwas von Maschinenbau, als Sie in Atlantis waren?" wandte er sich wieder an Babbis.
Der nickte selig und hob zwei Finger. „Soviele Titel hab ich jetscht. Und ... und der dritte kommt."
  „Lassen Sie mich raten: Physik?" In Becketts Gesicht spiegelten sich die unterschiedlichsten Empfindungen.
Vashtu setzte sich wieder auf und betrachtete das Mienenspiel des Mediziners. Irgendetwas ging hier gerade vor, und sie hatte das Gefühl, sie hatte es ausgelöst.
Babbis hob einen Finger. „Aschtrofüschik." Er wirkte sehr zufrieden und schloß die Augen.
Beckett drehte sich zu ihr um und sah sie mit einem Gesichtsausdruck an, als sei er eine Maus, die einer Schlange gegenübersteht. Langsam nickte er. „Du hast recht, er ist ein zweiter McKay."
Babbis fuhr hoch. Sein Gesicht verfinsterte sich. „Diescher ... diescher Schtümper! Ich bin viel bescher alsch er!"
Vashtu sah Beckett mitleidheischend an. „Ja, ist er. Nur noch nicht ganz so ausgeprägt. Daran arbeite ich noch."
Beckett sah sie erschreckt an.
Vashtu winkte ab, um das Thema wechseln zu können. „Aber, wo Sie gerade da sind, Peter", wandte sie sich wieder an den Wissenschaftler, „Dr. Beckett und ich waren gerade damit beschäftigt, unser beider Problem zu erörtern. Möchten Sie sich uns vielleicht anschließen?"
Ein lautes Schnarchen war ihre einzige Antwort. Seufzend sah sie wieder Beckett an. 

*** 

Dr. Tom Finnigan lehnte sich zurück und streckte sich ausgiebig. Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und seufzte, während er den Kopf kreisen ließ.
Eigentlich hatte er nach seiner neuen Bekannten sehen wollen, nachdem sie einige Wochen lang nicht wirklich erreichbar gewesen war. Aber dazu dürfte es jetzt wohl etwas zu spät sein. Obwohl ...
Das Telefon läutete.
Tom runzelte die Stirn. Wer rief ihn denn um diese Zeit noch in seinem Büro an?
Er beugte sich über die Anzeige, doch die Nummer wurde nicht angezeigt. Stirnrunzelnd lehnte er sich wieder zurück, warf noch einen Blick auf seine Uhr.
Da mußte sich schlichtweg jemand verwählt haben, anders konnte er es sich nicht erklären. Oder sollte Vashtu ... ?
Untypisch genug war sie für einen so spontanen Einfall.
Tom lächelte und schüttelte den Kopf. Beim nächsten Klingeln griff er doch nach dem Hörer und meldete sich.
„Dr. Tom Finnigan?" fragte eine ihm unbekannte Stimme.
Der Psychologe runzelte die Stirn. „Ja, der bin ich", antwortete er.
„Vielleicht sollte ich besser sagen, Dr. Thomas Abernathy?"
Tom schluckte. „Ich weiß nicht ..."
„Sie sollten sich still verhalten, Dr. Abernathy, und mir zuhören", unterbrach die fremde Stimme ihn. „Sie haben sich da mit jemandem eingelassen, an dem wir sehr großes Interesse haben. Ein wirklich sehr großes Interesse, Doktor. Und wenn Sie nicht wollen, daß Miguel etwas über Ihren Aufenthaltsort erfährt ..."
„Hören Sie zu, ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen." Tom war versucht, den Hörer wieder auf die Gabel zu werfen. Doch gleichzeitig umklammerte seine Hand ihn noch fester.
Erinnerungen stiegen in ihm auf. Erinnerungen an eine Zeit, die er lange hinter sich gelassen hatte. Erinnerungen, die er sich nicht wirklich ins Gedächtnis zurückrufen wollte.
„Sind Sie sich da wirklich sicher, Doktor?" Die Stimme lachte.
Tom überlief es eiskalt. Er schluckte hart.
Wenn er sich erst einmal auf das Spiel einließ, würde er vielleicht eine Lösung finden. Zumindest hoffte er das. Die oberste Regel für jeden Therapeuten: Laß dich auf deinen Patienten ein! Wenn er es jetzt und hier tat, hatte er vielleicht eine Chance, aus der ganzen Sache irgendwie wieder herauszukommen. Auf jeden Fall mußte er dann aber Kontakt mit den staatlichen Stellen aufnehmen, die ihn hierher gebracht hatten.
„Was wollen Sie?" quetschte er endlich hervor.
„Braver Doktor. Ich wußte doch, mit Ihnen kann man über alles reden." Die Stimme klang jetzt sehr selbstzufrieden.
Tom schloß die Augen. Ein kurzer Schmerz zuckte durch seine Schläfen.
„Sie haben da eine neue Bekannte, Doktor, eine sehr interessante junge Frau mit einigen ... sagen wir, Geheimnissen, an denen wir interessiert sind."
Er öffnete die Augen wieder, als ein Gesicht vor seinen geschlossenen Lidern erschienen war. „Vashtu Uruhk?"
„Sie schalten schnell. Bravo, Doktor", sagte die Stimme.
Tom atmete tief ein. „Was wollen Sie von ihr?"
„Darüber sprechen wir später", entschied die Stimme. „Für Sie ist es zunächst einmal wichtig, daß morgen zwei von meinen Männern zu Ihnen kommen werden. Ausweisen werden sie sich als Mitglieder des NID. Sie werden Ihnen brav alle Fragen beantworten und genau tun, was sie von Ihnen verlangen. Ist das klar, Doktor?"
Tom preßte die Lippen fest aufeinander.
Er hätte sich von Anfang an denken können, daß Vashtu ihm nichts als Ärger einbringen könnte. Aber er war einfach viel zu fasziniert von dieser merkwürdigen Frau mit ihren noch merkwürdigeren Geschichten, er kam einfach nicht mehr von ihr los.
Was hatte sie denn nur angestellt?
„Ist das klar, Doktor?" wiederholte die Stimme eindringlicher als vorher.
„Was wollen Sie von Vashtu?" Tom blickte wieder auf und musterte sein Gesicht in dem spiegelnden Glas des Fensters.
„Das muß Sie nicht kümmern."
„Hören Sie, ich werde nichts tun, was ihr schaden könnte. Ist das klar?" Entschlossen kniff er die Lippen aufeinander.
„Doktor, Doktor. Sind Sie etwa verliebt in Major Uruhk?" Ein Kichern.
Major?
Tom stutzte und atmete erleichtert auf. „Tut mir leid, wer auch immer Sie sind, Sie irren sich offensichtlich. Miss Uruhk gehört nicht dem Militär an."
„Noch nicht, Doktor, noch nicht. Warten Sie es ab." Ein Klicken in der Leitung.
Tom betrachtete stirnrunzelnd den Hörer in seiner Hand. Einen Moment lang war er wirklich versucht, Vashtu anzurufen und sie zu warnen. Doch ...
Er legte den Hörer auf die Gabel zurück und starrte vor sich hin.
Was sollte er jetzt nur tun? 

*** 

Vashtu drückte Babbis mit sanfter Gewalt auf den harten Stuhl nieder und sah ihn noch einmal scharf an. „Sie ruhen sich jetzt erst einmal aus und trinken mindestens eine Kanne Kaffee. Wenn Sie sich besser fühlen, können Sie ja zu uns stoßen."
Der junge Wissenschaftler sah mit verquollenen Augen zu ihr auf. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „Aber ..."
„Nicht in meinem Büro, nicht einmal daran denken, Peter!" Vashtu richtete sich wieder auf und sah sich in der gut gefüllten Kantine im Cheyenne-Mountain um. Okay, der Geräuschpegel war im Moment etwas hoch, andererseits hatte sie nicht die Zeit, Babbis zu bemuttern, bis er seinen Rausch endgültig ausgeschlafen hatte. Beckett und Dimitrinov warteten bereits im Gen-Labor auf sie.
„Und laufen Sie ja nicht Landry über den Weg, verstanden?" Sie wandte sich ab und gab Sue, einer der Angestellten, ein stummes Zeichen.
Die nickte verstehend.
Erleichtert seufzend verließ Vashtu die Kantine und setzte zu einem kurzen Lauf an, als Dr. Jackson um die Ecke bog.
„Miss Uruhk!"
Vashtu warf den Kopf in den Nacken, drehte sich dann aber um. „Ja?"
Jackson trat näher, sah sie stirnrunzelnd an. Dann hielt er ihr die Hand hin. „Ich wollte Sie noch im Namen von SG-1 beglückwünschen."
Vashtu schlug verwirrt ein, dann ging ihr auf, wovon er sprach und sie runzelte die Stirn. „Danke, Doc. Das ist nett von Ihnen. Meinen Dank auch an den Rest des Teams - auch an Lt. Colonel Mitchell."
Jackson nickte und zog ein kleines Päckchen hinter seinem Rücken hervor. „Das sollte ich Ihnen auch noch geben. Willkommen im SGC, Major. Hoffentlich wird die Zusammenarbeit zukünftig genauso fruchtbar sein wie bisher."
Vashtu nahm das Päckchen zögernd entgegen und lächelte schwach. „Das hoffe ich auch."
„Sie kommen zur nächsten Unterredung?"
Sie nickte. „Hatte ich vor, falls mir nicht gerade etwas dazwischen kommt." Nervös riß sie an dem Geschenkpapier und enthüllte ein kleines Modell einer F-302 unter einer Plastikhülle. Überrascht riß sie die Augen auf. „Das ist wirklich sehr nett von Ihnen allen. Danke." Ein wenig versöhnlicher blickte sie wieder auf.
Jackson erwiderte ihr Lächeln. „Auf eine zukünftige, gute Zusammenarbeit zwischen unseren Teams."
Vashtu nickte. „Ja, das hoffe ich auch."
„Übrigens ist etwas neues aufgetaucht in Antarktica. Falls Sie später Zeit hätten könnten wir uns an die Übersetzung setzen."
„Äh ..." Vashtu hob die Schultern. „Ist das schon eine Zusammenarbeit?"
Jackson hob überrascht die Brauen. „Ich dachte nur, da Sie Antikisch ja so gut lesen können, könnten Sie mir vielleicht etwas unter die Arme greifen."
„Oh!"
„Haben Sie schon etwas anderes vor?"
„Sozusagen. Dr. Beckett ist extra aus Atlantis gekommen, um an dem Problem mit der ATA-Therapie mit Dr. Dimitrinov und mir zu arbeiten", erklärte sie.
Jackson nickte verstehend. „Wenn Sie Zeit haben. Das Problem ist dringender, ich verstehe. Aber die nächste Teambesprechung sollten Sie nicht verpassen, es könnte wichtig sein wegen ... Merlin."
Vashtus Brauen schoben sich zusammen. „Schon klar. Sobald ich die interne Mitteilung bekomme ..."
„Die ist doch schon raus. Hätten Sie gestern bekommen sollen."
Die Antikerin hob hilflos die Schultern. „Kann mich leider nicht daran erinnern. Ich werde auf meinem Schreibtisch nachsehen."
Babbis' Stimme erhob sich laut aus dem Geräuschpegel der Kantine. Vashtu zuckte zusammen und seufzte ergeben, als sie sich umdrehte.
„Dr. Babbis? Was ist mit ihm?" Jackson machte einen langen Hals.
Wenn sie seine Gesten richtig interpretierte, hatte er wohl Kaffee verschüttet. Vashtu zog eine Grimasse. Schlug bei ihm jetzt etwa auch wieder der Pechvogel zu, den Wallace in den letzten Monaten gepachtet zu haben schien?
„Hat sich wohl verbrüht", murmelte sie schicksalsergeben.
Jackson legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Lassen Sie mich das machen. Ihnen brennt ja offensichtlich die Zeit unter den Nägeln", schlug er überraschenderweise vor.
Vashtu riß die Augen auf, nickte dann aber. „Gut, vielleicht können Sie ihn von den Vorteilen einer Brille überzeugen. Er hat einen üblen Sehfehler, weigert sich aber ... naja, Sie wissen schon."
Jackson runzelte die Stirn und warf einen weiteren Blick in die Kantine. „Ich kann sehen, was sich machen läßt. Vielleicht ist ihm die Tasse deswegen aus der Hand gefallen."
„Eher wegen ... naja, er hat seinen ersten Doktortitel."
Jackson nickte nachdenklich.
„Hat ein bißchen was über den Durst getrunken und die Nacht auf meinem Sofa geschlafen. Ich wußte nur nicht, wohin jetzt mit ihm. Dr. Lam will ihn nicht in der Krankenstation, und ich kann ihn nicht im Labor gebrauchen."
„Ich kümmere mich darum." Jackson sah sie wieder aufmunternd an. „Machen Sie sich an Ihre Arbeit, Major. Das ist im Moment wichtiger."
„Danke. Sie haben was gut bei mir." Vashtu sprang in die Mitte des Ganges und wollte losjoggen.
  „Was für einen Doktortitel hat er denn jetzt?" fragte Jackson hinter ihr her.
„Mathematik. Astrophysik folgt irgendwann demnächst", rief sie über die Schulter zurück, dann war sie in den Gängen verschwunden. 

*** 

Tom kam gerade von der Morgenvisite zurück, als er die beiden Männer in schwarzen Anzügen sah, die ungeduldig im Warteraum zu den Büros der leitenden Ärzte saßen. Einen Moment lang war er wirklich versucht, wieder kehrt zu machen und das Weite zu suchen. Dann aber straffte er sich und ging mit versteinerter Miene weiter.
„Dr. Finnigan?" Miss Alexander, eine der Sekretärinnen, richtete sich hinter dem Empfangsschalter auf.
Aus den Augenwinkeln konnte Tom beobachten, wie die beiden Männer ihm einen langen Blick zuwarfen und anschickten, sich zu erheben.
„Ja?" So freundlich wie möglich sah er die Frau in mittleren Jahren an.
„Diese beiden Herren wollten zu Ihnen. Es geht wohl um eine dringende Angelegenheit."
„NID." Ein offiziell aussehender Ausweis wurde ihm unter die Nase gehalten.
Tom holte wieder tief Atem, dann nickte er so konzentriert wie möglich. „Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte er und drehte sich zu den beiden um.
Relativ groß und breitschultrig mit harten, kantigen Gesichtern, die ihm absolut gar nichts sagten, so standen sie lässig da. Die Waffen, die die beiden unter ihren Achseln trugen, zeichneten sich unter den Jacketts ab.
„Sie wissen Bescheid, wurde uns mitgeteilt. Können wir irgendwo ungestört reden?"
Tom versuchte, sich die beiden ganz genau einzuprägen. Vielleicht ...
Er nickte. „Kommen Sie doch in mein Büro. Einen Kaffee?"
Beide schüttelten einhellig die Köpfe und traten an ihm vorbei.
„Tja, dann ... Ich möchte nicht gestört werden, Miss Alexander." Tom folgte den beiden, übernahm dann die Spitze der Gruppe und trat in sein Büro.
Als er sich hinter seinen Schreibtisch setzte, fühlte er sich der Sache etwas mehr gewachsen. Vielleicht lag es allerdings nur an der vertrauten Umgebung.
Die beiden Männer ließen sich ihm gegenüber nieder. Einer von ihnen zückte einen Umschlag und warf ihn ihm hin.
„Was ist das?" Tom zögerte, öffnete ihn schließlich aber doch. Er konnte einen Blick auf einige Fotos werfen, schüttete den Umschlag schließlich vollkommen aus.
Bilder von ihrem ersten gemeinsamen Abendessen. Vashtu mit einem Gipsarm und nachdenklicher Miene. Ein anderes, das sie am Pool ihres Apartmentkomplexes zeigte, wie sie offensichtlich gerade aus dem Wasser kam. Eines von ihnen beiden in seinem Wagen, dann eines von ihr auf ihrem Motorrad. Schließlich eines von ihrem letzten Treffen im Naturpark, als sie einen Tag lang gewandert waren und gerade ihr Picknick genossen.
Tom ließ die Fotos auf seinen Schreibtisch fallen, als habe er sich die Finger verbrannt.
Es ging tatsächlich um Vashtu! Er hatte zwar immer noch keine wirkliche Erklärung für diesen Hinweis auf einen Offiziersposten, aber er erkannte die Asiatin wieder, auf jedem der Fotos.
„Es geht um diese Frau", erklärte der rechte der beiden Männer mit ausdrucksloser Stimme.
In Toms Gesicht zuckte es kurz. Das war wirklich eine vollkommen überflüssige Erklärung. Er konnte es selbst sehen.
„Was wollen Sie von ihr?" Er sah auf, versuchte den Blicken der beiden zu begegnen.
Der Linke beugte sich vor. „Sie haben Kontakt zu ihr, Doktor", antwortete er.
„Das haben mehrere." Ein nervöses Lächeln glitt über sein Gesicht. „Sind Sie an die auch herangetreten?"
„Sagen wir, nicht alle haben ein so bewegtes Leben wie Sie hinter sich, Doc", entgegnete der Rechte und lehnte sich befriedigt zurück. „Wissen Sie, was es mit ihr auf sich hat?"
Tom sah wieder auf die Fotos und biß sich auf die Lippen. „Sie arbeitet für eine Regierungsbehörde", antwortete er.
„Für das SGC", berichtigte der Linke.
Tom zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wir reden nicht darüber", gab er zu.
  „Sie ist nicht das, was sie zu sein vorgibt, Doc. Das sollten Sie wissen", erklärte der Rechte wieder.
  Der Psychologe sah verwirrt auf. „Was meinen Sie damit?"
„Belassen wir es erst einmal dabei. Der NID ist interessiert an ihr, und Sie werden uns helfen, an sie heranzukommen." Jetzt schien der Rechte das Ruder in die Hand zu nehmen.
Tom lehnte sich zurück und kreuzte abwehrend die Arme vor der Brust. „Warum gehen Sie nicht einfach zu ihr und holen sie aus diesem ... diesem SGC, in dem sie arbeitet? Sie sind doch wohl ebenfalls eine Regierungsbehörde, wenn ich das richtig verstanden habe."
„Sie werden uns helfen, oder Ihre Tarnung fliegt auf. Oder denken Sie wirklich, die Wangenimplantate würden Sie derart verfremden, daß niemand Sie mehr erkennt?" Der Linke lächelte verächtlich.
Tom sah etwas hilflos von einem zum anderen. „Was wollen Sie von ihr?"
„Informationen", antwortete der Rechte nun wieder. „Über das, was sie tut und auch über sie selbst. Wie gesagt, sie ist nicht, was sie vorgibt zu sein."
„Das ist lächerlich!"
Der Rechte schmunzelte. „Tatsächlich? Ist Ihnen das nicht von Anfang an ihr aufgefallen? Hat Sie das nicht angezogen? Sie ist ... ungewöhnlich, nicht wahr?"
Tom warf dem Fremden einen unsicheren Blick zu. „Und selbst wenn. Ich wüßte nicht, was Sie das zu interessieren hat."
„Sie ist vielleicht ungewöhnlicher als Sie denken, Doc. Sehr viel ungewöhnlicher." Ein nachdenkliches Nicken. „Vielleicht ist sie etwas, was es sonst nirgends mehr gibt, sozusagen die Letzte ihrer Art? Wer kann das sagen? Auf jeden Fall aber ist sie wichtig für uns. Und sie ist wichtig für Sie, Doktor, wenn Sie denn weiter unter uns Lebenden wandeln wollen."
Tom runzelte die Stirn. „Die letzte ihrer Art? Was soll dieser Quatsch!"
Der Rechte beugte sich vor. „Wenn ich Ihnen diese Information gebe, Doc, müßte ich Sie umbringen. Das wollen Sie doch nicht, oder? Und glauben würden Sie es sowieso nicht. Belassen wir es also dabei. Sie finden soviel über Major Uruhk heraus, wie Sie können, und wir geben Ihnen weitere Anweisung. Sie vertraut Ihnen, das könnte noch wichtig werden."
Tom atmete tief ein und beobachtete, wie die beiden Agenten sich erhoben. Ein gewaltiger Kloß steckte in seiner Kehle.
Was war mit Vashtu? Und warum waren ausgerechnet diese Kerle hinter ihr her? 

*** 

„Ihre Lösung ist zu einfach." Dr. Dimitrinov legte ihre Notizen zur Seite und schüttelte den Kopf.
  Vashtu betrachtete weiter die Anzeigen auf dem Bildschirm. „Was ist daran denn zu einfach? Ich halte das sogar für ziemlich kompliziert", entgegnete sie und drehte sich mitsamt dem Bürostuhl um. „Eine Phasenverschiebung in den Genen zu erzeugen dürfte so ziemlich das schwierigste sein, was ich je zu stande gebracht habe. Und das war vor zehntausend Jahren und mit anderem Gerät."
Dimitrinov beugte sich wieder über die Zettel und las sie stirnrunzelnd.
„Bist du dir sicher, daß das klappen wird?" Beckett runzelte die Stirn.
„Wenn die richtigen Geräte aus Atlantis hier herüber gebracht werden oder wir nach Atlantis gehen mit Sorgenkind Nummer eins, müßte es klappen." Vashtu betrachtete wieder sinnend die Anzeigen, hob dann die Hand und wies auf den linken Bildschirm. „Hier kannst du es ganz deutlich sehen. Wenn wir die Gene auf der zellulären Ebene abgleichen, dürfte es uns gelingen, die Frequenzen zu ändern. Einen anderen Weg sehe ich nicht. Es sei denn, wir erfinden die Gentherapie neu. Und das würde das bestehende Problem nicht lösen."
„Sie haben tatsächlich schon mit soetwas gearbeitet?" Dimitrinov blickte verblüfft auf.
„Ich wußte nicht, daß du deine Einwilligung nicht gegeben hast, Vashtu." Beckett hob die Hände.
  „Ich weiß. Aber du hättest nachfragen können. Es dürfte ja wohl allen aufgefallen sein, daß ich McKay so weit wie möglich aus dem Weg gegangen bin nach meinem Auftauchen." Vashtu beugte sich über die Tastatur und ließ ihre Finger tippen.
„McKay reagiert auf alle Antiker ... nun, nicht sonderlich positiv. Ich denke, das wird der Colonel dir auch mitgeteilt haben", warf Beckett ein.
„Sein Intermezzo mit Chaya?" Vashtu richtete sich wieder auf und drehte sich um. „Vielleicht könnten wir Kontakt zu ihr aufnehmen? Sie ist immerhin eine Aufgestiegene. Vielleicht kann sie bei dem Problem mithelfen."
„Ich fürchte, eher nicht. Sie hat damals alle Hilfe verweigert. Soweit ich weiß, sind die anderen Aufgestiegenen nicht wirklich gut auf sie zu sprechen."
„Stimmt." Vashtu nagte an ihrer Unterlippe. „Auf mich auch nicht", fügte sie dann nachdenklich hinzu.
„Was?"
Sie winkte ab und begann wieder zu tasten.
„Hattest du Kontakt zu Aufgestiegenen?" Beckett trat ungläubig staunend näher.
„Sozusagen." Vashtus Stimme klang unwillig. Sie blickte wieder auf. „Ich kann nicht aufsteigen, das paßt ihnen nicht. Was ihnen aber noch weniger paßt ist die Tatsache, daß andere durch mich aufsteigen könnten. Ich mische mich aktiv ein. Das Problem hatten wir vor zehntausend Jahren schon einmal, Carson, schon vergessen?"
„Oh!"
Die Antikerin nickte und konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit.
„Ach, jetzt erinnere ich mich", warf Dr. Dimitrinov ein, „Sie meinen, als Sie das halbe SGC auseinandergenommen haben und fast der komplette Wachdienst in der Krankenstation landete."
  Vashtu knurrte einen Fluch in ihrer Muttersprache, konzentrierte sich stärker auf ihre Eingaben.
„Du hast was?" Becketts Augen waren groß, als sie kurz aufsah.
„Das war nicht ich. Könnten wir das jetzt bitte wieder zu den Akten legen?" Sie hatte sich doch herumgedreht, schalt sie sich. Dabei hatte sie sich voll und ganz auf die Tastatur konzentrieren wollen.
„Verzeihung." Dimitrinov zog den Kopf sichtlich ein, als ihn einer ihrer Blicke traf.
Vashtu drehte sich wieder um und bestätigte die Eingabe. Dann blickte sie hoch zu den beiden Bildschirmen und runzelte die Stirn.
„Zumindest in der Theorie klappt es", sagte sie.
Beckett nickte. „Aber ... über diese andere Sache müssen wir noch sprechen."
Vashtu seufzte ergeben. 

*** 

Babbis saß zusammengesunken auf dem Hocker, stöhnte jammernd und starrte abwesend vor sich hin.
Jackson war vollkommen in seine Arbeit vertieft. Er blätterte durch einige Bücher, notierte sich dann das eine oder andere, während er die Artefakte sorgsam betrachtete. Dann blickte er plötzlich auf.
„Sie können das doch auch, oder?" wandte er sich an den jungen Wissenschaftler.
Babbis blinzelte verstört in seine Richtung. „Was?"
„Na, diese Gegenstände bedienen." Jackson wies mit einer weitausholenden Geste auf das Material, das vor ihm ausgebreitet auf dem Tisch lag.
Babbis warf den Artefakten einen unwilligen Blick zu, nickte aber widerstrebend. „Ich weiß nicht, wie gut ich bin, aber theoretisch ..." Er verzog das Gesicht und hob eine Hand an die Schläfe.
„Noch ein übler Kater, wie?" Jackson bedachte den anderen mit einem mitleidigen Blick.
„Ich bin es nicht gewohnt, mich so zu ... betrinken. Normalerweise rühre ich Alkohol nicht an. Es schadet dem Intellekt. Und da ich noch eine Weile auf dem Damm sein möchte, lasse ich es bleiben. Die Wissenschaft ist zu wichtig für mich. Und ich möchte irgendwann an einem Punkt ankommen, an dem ich wirklich notwendig bin und nicht mehr ausgetauscht werden kann."
Jackson nickte nachdenklich und schob ihm ein handtellergroßes Teil zu. „Probieren Sie das mal. Vielleicht können Sie mir sagen, was es damit auf sich hat."
Babbis blinzelte, dann griff er - direkt daneben. Leise fluchend tastete er nach dem Artefakt und nahm es schließlich in die Hand.
Jackson runzelte die Stirn. „Schielen Sie?"
„Nein, ich bin etwas kurzsichtig."
„Das bin ich auch." Der ältere Wissenschaftler lächelte. „Und ich finde, die Brille steht mir ganz gut. Haben Sie auch eine?"
„Nein." Babbis spielte mit dem Gerät in seiner Hand, tastete es genau ab. „Was soll ich jetzt damit tun?"
„Oh." Jackson beugte sich interessiert vor. „Konzentrieren Sie sich darauf und versuchen Sie es zu aktivieren."
Babbis nickte und schloß die Augen. Sein Gesicht wirkte plötzlich angespannt.
Jackson beobachtete den jungen Mann interessiert.
Dreiundzwanzig sei er erst, hatte er irgendwo gelesen. Dafür wirkte er älter. Daß er jung war, merkte man ihm kaum an, höchstens fehlte es seinem Auftreten noch etwas an Autorität. Und bereits zwei Titel in diesem Alter - er mußte einer dieser Hochbegabten sein. Kein Wunder, daß das SGC auf ihn aufmerksam geworden war. Allerdings neigte er etwas dazu, nervend zu werden und wirklich alle in seiner Umgebung mit in seine Leiden einzubeziehen.
Ein sanftes Leuchten glitt über das Gerät.
„Es klappt!"
Jackson war überrascht. So sehr schien Babbis sich nicht anstrengen zu müssen, um das Gerät aktivieren zu können. Von Jack O'Neill war er da einiges mehr an Konzentration gewohnt. Sollte dieser Babbis vielleicht so eine Art Naturtalent sein im Umgang mit dem künstlichen Gen? Es wäre zumindest zu wünschen.
Der junge Wissenschaftler öffnete die Augen wieder und starrte auf seine Hand hinunter. „Wow!" entfuhr es ihm, dann riß er die Augen weit auf. „Das muß so eine Art Heilapparatur sein. Meine Kopfschmerzen ..." Verblüfft sah er auf. „Sie sind weg!"
„Gut möglich. Bei über neunzig Prozent aller Artefakte wissen wir nicht wirklich, was sie zu bedeuten haben. Miss ... Verzeihung, Major Uruhk war bisher in solchen Fällen behilflich, wenn auch, zugegeben, nicht immer begeistert von ihrer Aufgabe. Vielleicht könnten Sie uns dabei jetzt weiterhelfen und Ihre Leaderin etwas entlasten."
Babbis betrachtete wieder das Gerät in seiner Hand. Er schien nachzudenken. Dann nickte er. „Warum nicht?"
Jackson lächelte. „Gut, dann das nächste."
Der junge Wissenschaftler starrte er ihn verdutzt an. 

*** 

Landry hob die Hand. „Sie wollen was?" Ungläubig starrte er von einem zum anderen.
Die beiden Wissenschaftler und sein baldiger Major nickten einhellig.
„Entweder wir bauen das Gerät in Atlantis ab und bringen es hierher, oder wir machen es dort", antwortete die Antikerin.
„Miss Uruhk, Sie wissen sehr genau, daß der Handel erst ab nächstem Monat gilt. Und bis dahin sind es noch eineinhalb Wochen." Landry funkelte sie an.
Vashtu kreuzte die Arme vor der Brust. „Laut meinen Unterlagen soll SG-27 aber zusammen mit SG-1 in fünf Tagen in einen Fremdwelteinsatz. Wie wollen Sie das machen, Sir? Entweder Sie lassen Babbis oder mich hier auf der Erde zurück. Oder wir nehmen ihn im Vollrausch mit, dann sind seine Gedanken für mich relativ unlesbar."
Landry holte tief Atem, sah dann von ihr zu Beckett. „Können Sie das nicht allein, Doktor?"
Der Schotte schüttelte den Kopf. „Wir brauchen Miss Uruhk, um zu überprüfen, ob das Ergebnis zufriedenstellend ist. Außerdem ist sie die einzige, die das betreffende Gerät kennt und bereits damit gearbeitet hat."
Der General warf der Antikerin wieder einen lauernden Blick zu.
Vashtu beugte sich vor. „Das dauert auch nicht lange, höchstens zwei Tage, dann sind wir wieder zurück. Es geht nur darum, das Gerät neu zu kallibrieren und Babbis da hinein zu stopfen. Wenn es bei ihm klappt, kann Dr. Beckett den Rest auch allein machen und der Doc und ich kommen zurück hierher. Kein Problem und mein Problem hat sich in Luft aufgelöst. Kann auch für meine baldige Zusammenarbeit mit Dr. McKay nicht schaden." Sie lächelte schüchtern unter ihren Ponyfransen.
  „Ist das nicht doch wieder ein Trick? Sie waren doch erst auf Atlantis. Warum ist Ihnen da dieses Gerät nicht eingefallen?"
Vashtu verzog das Gesicht. „Weil ich ... äh ... noch geschwächt war?" Etwas leidend sah sie zu Beckett hinüber.
Landry seufzte und blätterte in den Unterlagen, die die drei mitgebracht hatten. „Und Sie, Doktor?" wandte er sich schließlich an Dimitrinov.
Der zuckte mit den Schultern. „Ich würde mir dieses Gerät auch einmal gern ansehen. Aber wenn Sie meinen, ich solle hierbleiben, dann bleibe ich selbstverständlich, Sir."
Wieder ein forschender Blick auf die Antikerin, dann klappte Landry den Hefter zu und lehnte sich zurück. „Also gut, ich gebe Ihnen zwei Tage, Miss Uruhk. Die werden aber von Ihrem ersten Aufenthalt abgezogen. Und Sie sagen das Dr. McKay."
Vashtu kniff die Lippen aufeinander, nickte aber. „Ja, Sir."
„Wenn es nicht klappen sollte, Ihr Problem mit dem künstlichen ATA-Gen zu lösen, haben Sie hoffentlich genug Zeit, um Dr. Beckett in den Gebrauch Ihres ominösen Gerätes einzuweisen. Ist das klar?"
Wieder ein Nicken, diesmal blieb die Antikerin aber stumm.
Landry seufzte und erhob sich. „Dann sammeln Sie Babbis ein und nehmen den Jumper, der in der Landebucht geparkt ist. King und die anderen sind noch auf Heimaturlaub. Und in zwei Tagen sind Sie wieder hier, nicht mehr und nicht weniger. Ich werde den Wecker stellen, Miss Uruhk."
Vashtu erhob sich und nickte. „Danke, Sir." Sie lächelte verlegen.
Der General winkte ab und entließ sie aus seinem Büro. 

*** 

Wieder war nur die Mailbox am Apparat.
Tom legte seufzend auf und starrte auf die Fotos.
Was sollte er nur tun? Er hatte versucht, Kontakt mit der Regierungsbehörde aufzunehmen, die ihm damals seine neue Existenz ermöglicht hatten. Aber dort schien niemand mehr zu sein. Entweder man hatte ihn vergessen, oder man wollte ihm schlicht nicht helfen.
Sein nächster Gedanke war es eben gewesen, Kontakt mit Vashtu aufzunehmen und herauszufinden, was diese beiden Typen da angedeutet hatten. Aber sie war wieder einmal nicht erreichbar, weder über ihre dienstlichen Nummern noch privat.
Wo konnte sie stecken? Sie war jetzt schon seit mehreren Wochen nicht wirklich erreichbar für ihn. Nur kurze Telefongespräche, in denen sie angedeutet hatte, daß ihr Job sich zukünftig etwas verändern und sie deshalb weniger Zeit haben würde. Was da denn nur los?
NID, was steckte hinter diesen drei Buchstaben.
Auch das hatte Tom inzwischen versucht herauszufinden. Aber wieder war er auf Mauern gestoßen, die er nicht überwinden konnte. Er wußte nur, es schien sich um eine streng geheime Regierungsbehörde zu handeln, ähnlich wie der, für die Vashtu arbeitete. Aber warum sollte eine Behörde der anderen die Leute abzujagen versuchen? Vashtu schien doch nicht einmal einen so bedeutenden Posten innerhalb dieses eigenartigen SGC zu besitzen. Warum also waren diese beiden Typen hinter ihr her? Und wo, zum Teufel, steckte sie wieder?
Tom barg das Gesicht in den Händen und schloß die Augen.
Wenn er zu Anfang nicht so fasziniert von ihr gewesen wäre - es, wie er zugeben mußte, noch immer war - es wäre nie soweit gekommen. Wer auch immer sich hinter dem Kürzel NID verbarg, er schien verdammt gut zu wissen, was er tat.
Aber was hatten diese merkwürdigen Andeutungen zu bedeuten, die die beiden Kerle ihm gegenüber gemacht hatten? Was sollte es heißen, daß Vashtu jemand anderes war, als sie zu sein vorgab? War sie am Ende ... ?
Tom stöhnte hinter seinen Händen auf. Nein, nur das nicht! Keine Geheimnisträgerin, bitte nur keine Geheimnisträgerin!
Er nahm die Hände herunter und betrachtete wieder die Fotos, die er vor sich ausgebreitet hatte. Dabei fiel ihm etwas auf und ließ ihn stutzen.
Auf einem Bild, es mußte kurz nach einem ihrer merkwürdigen Phasen aufgenommen worden sein, in der sie verschwunden war, hatte sie eine deutliche Narbe auf dem linken Oberarm. Wenn er nachdachte, konnte er sich auch noch daran erinnern. Es war noch nicht allzu lange her. Was ihn stutzen ließ war das Foto von ihrer Wandertour, bei dem sie ein Muscleshirt getragen hatte. Wieder war ihr linker Oberarm zu sehen, doch diesmal war keine Narbe mehr erkennbar.
Tom lehnte sich irritiert zurück und betrachtete beide Fotos genau. Er mußte sich irren, er mußte! Keine Narbe konnte so schnell verblaßen, von Verschwinden gar nicht zu reden. Es mußte irgendeine Erklärung dafür geben. Es mußte! Denn ansonsten ...
„Dr. Finnigan? Ihr nächster Termin ist da", meldete Miss Alexander über die Gegensprechanlange.
  Tom wischte die Fotos zusammen und verbarg sie in seinem Schreibtisch. Dabei wünschte er sich, er könnte auch seine Gedanken einfach so verschwinden lassen.
Er mußte auf jeden Fall Kontakt zu Vashtu herstellen, koste es was es wolle! Er mußte herausfinden, was es mit ihr auf sich hatte. 

*** 

„Rein da, Peter!" Vashtu wies unnachgiebig auf die enge Öffnung in dem mannshohen Kasten, an dem sie die letzten Stunden herumgebastelt hatte.
Babbis warf dem Gerät einen nervösen Blick zu. „Aber ... das ist verdammt eng da drin!" Hilfesuchend sah er sie wieder an.
Vashtu schüttelte den Kopf. „Ich sagte, Sie sollen da reingehen. Wollen Sie ausgetauscht werden und aus dem Team fliegen? Ich bin es nicht, die sich die ATA-Therapie ohne mein Wissen hat verabreichen lassen."
Babbis kniff die Lippen fest aufeinander und schüttelte den Kopf.
„Peter, entweder Sie gehen freiwillig in das Gerät oder ich zwinge Sie mit Waffengewalt da hinein. Was ist Ihnen lieber?" Drohend trat sie einen Schritt näher.
„Vashtu, so geht das doch nicht", meldete sich Beckett zu Wort. Mitfühlend trat der Mediziner zwischen sie beide und legte dem jungen Wissenschaftler eine Hand auf die Schulter. „Leiden Sie etwa unter Klaustrophobie?"
Vashtu hob die Brauen, schüttelte dann den Kopf und wandte sich etwas genervt ab.
Wenn sie schon einmal in ihrer alten Heimat war und einen Auftrag relativ schnell erledigen konnte, wollte sie eigentlich auch ein bißchen Freizeit hier verbringen, vorzugsweise mit John Sheppard. Nun gut, der Lt. Colonel war gerade in einem Außenwelteinsatz, wie sie erfahren hatte, als sie hier angekommen waren. Aber die Möglichkeit bestand, daß sie beide sich doch noch über den Weg laufen würden. Dann wollte sie zumindest einige Punkte mit ihm diskutieren, die ihr irgendwie ...
Ins Militär einzutreten war zwar nicht ihr größter Wunsch gewesen, aber immerhin fühlte sie inzwischen einen gewissen Stolz darüber, daß es ihr gelungen war. Es ihr jetzt wieder ausreden zu wollen, kam ein bißchen spät in ihren Augen. Da hätte er auch andere Möglichkeiten gehabt, davon war sie überzeugt.
Außerdem gab es da noch das eine oder andere, was sie sich ansehen wollte, solange sie noch nicht unter McKays Fuchtel stand. Auch würde sie gern noch einige Worte mit Weir wechseln, von Dr. Zelenka gar nicht zu sprechen. Und auch Teyla wollte sie aufsuchen, sobald diese mit Sheppard wieder zurück war.
Kurz und gut, Babbis' Zögern, in die einzige Möglichkeit, die ihnen beiden blieb, einzuwilligen, brachte sie einfach nur auf. Sie wollte ihm doch beileibe nichts schlimmes, ganz im Gegenteil. Andere Leader hätten sehr wahrscheinlich vollkommen anders reagiert als sie auf das, was er da getan hatte. Sie war sogar so nett gewesen, eine Lösung für das Problem auszuarbeiten. Und wie dankte er ihr das? Indem er mal wieder die Mimose spielte und sich auf seine traumatischen Erfahrungen im CT berief.
Vashtu drehte sich wieder um und funkelte Babbis über Becketts Schulter wütend an. „Würden Sie sich jetzt, bitte, in das Gerät begeben, damit wir fortfahren können", sagte sie so freundlich sie konnte.
„Vashtu, bitte, geh einen Tee trinken oder etwas ähnliches. Wir beide werden das Problem schon lösen. Ich lasse dich dann rufen." Beckett drehte sich zu ihr um.
Vashtu atmete tief ein, funkelte Babbis noch einen Moment lang an, dann drehte sie sich um, gerade als sich die Tür öffnete. Wie erstarrt blieb sie stehen, als sie sah, wer da gerade den Raum betreten wollte - und dem Eindringling erging es nicht viel anders.
All die Wut, die sich seit zwei Tagen in ihr aufgestaut hatte, verlosch mit einem Mal, machte der Sehnsucht nach seiner Berührung Platz. Und sie sah, wie seine Augen ebenfalls aufleuchteten.
„John!" entfuhr es ihr. Im nächsten Moment fand sie sich bereits in seinen Armen wieder und hörte ihn undeutlich ihren Namen in ihr kurzes Haar wispern. Sie erwiderte seine Umarmung, reckte ihm ihr Gesicht entgegen und küßte ihn voller Leidenschaft.
„Muß das jetzt sein?" knurrte hinter ihr Babbis.
John löste seine Lippen von ihren und blickte unter seinen Brauen überrascht auf. „Babbis?" Sein Blick glitt zu ihr hinunter. „Was ... ?"
„Könnten Sie das vielleicht draußen weiter besprechen, Lt. Colonel?" fragte der junge Wissenschaftler mit schneidender Stimme, ließ Sheppard wieder verwirrt aufsehen.
Vashtu löste sich aus seiner Umarmung und drehte sich erneut um, um Babbis nun erst wirklich wütend anzufunkeln. Der schob trotzig die Unterlippe vor und kreuzte die Arme vor der Brust.
  „Gehen Sie jetzt endlich in das Gerät, Peter?" fragte sie.
Babbis starrte sie noch einen Moment lang an, dann drehte er sich um und marschierte zu dem schmalen Eingang.
Vashtu seufzte erleichtert und folgte ihm, um die Apparatur zu schließen und anschließend die Kontrollen zu bedienen.
„Was ist los? Ich hörte nur, du seist hier. Aber was macht Babbis da drin?" John war ihr gefolgt, stand jetzt dicht hinter ihr.
„Das ist eine lange Geschichte." Sie seufzte und warf Beckett einen kurzen Blick zu. Der Mediziner stand noch immer am gleichen Flecken und sah sie vorwurfsvoll an. Schnell wandte sie sich wieder dem Panel zu und starrte angestrengt auf den Bildschirm.
John beugte sich interessiert vor und beobachtete, was sie gerade tat. Dann richtete er sich wieder auf und runzelte die Stirn.
„Der Vorgang ist gleich abgeschlossen. Wollen wir hoffen, daß es auf Anhieb geklappt hat." Vashtu tauschte den letzten Kristall, blickte dann wieder auf die Meßwerte und schaltete die Apparatur schließlich ganz ab.
Beckett kam nun doch heran und öffnete den schmalen Durchgang wieder. Babbis kam zögernd heraus, er wirkte nun erst recht benommen und sah sie vorwurfsvoll an.
Vashtu erwiderte seinen Blick und ließ konzentriert ihre mentale Barriere fallen. Dann hob sie überrascht die Brauen. „Es hat geklappt!"
Beckett drehte sich zu ihr um. „Wirklich?" fragte er ungläubig.
Vashtu konzentrierte sich noch einmal, dann nickte sie. „Ich kann nichts mehr hören." Erleichtert ließ sie die Schultern sinken und seufzte. „Dann können wir mit den anderen Therapierten weitermachen. Wir haben noch eineinhalb Tage."
„Ob wir Rodney in das Ding kriegen ist eine andere Frage. Er wird nicht so einfach auf bestimmte Dinge anspringen." Beckett betrachtete das Gerät zweifelnd.
„Und gerade er ist der zweitwichtigste. John, fällt dir etwas ein?" Vashtu drehte sich zu dem hochgewachsenen Mann hinter ihr um.
„Wenn mich jemand aufklären könnte ... ?" Auffordernd hob er die Brauen.
Beckett wandte sich wieder Babbis zu und führte den jungen Wissenschaftler aus dem Raum. Wahrscheinlich, so dachte Vashtu, wollte er ihn noch einmal gründlich untersuchen.
„Es geht um die ATA-Gentherapie, John. Ich hatte von Anfang an ein Problem mit ihr", begann sie zu erklären.
John nickte, hob sacht die Hand und strich über ihre Wange. „Laß uns ein paar Schritte gehen", schlug er vor. „Dabei kannst du mir erzählen, was das für ein Problem ist."
Vashtu lächelte und ließ zu, daß er ihre Hand nahm. An seiner Seite verließ sie das Labor, hielt sich dicht an seiner Seite.
„Die Sache ist die, daß ich die Gedanken der Therapierten hören kann", erklärte sie. „Dr. Dimitrinov auf der Erde fand heraus, daß ein Teil meiner Gehirnwellen im Gleichklang mit denen der Therapierten schwingt. Meine mentalen Veranlagungen spielen dabei ebenfalls eine gewisse Rolle. Aber im großen und ganzen war das Problem eben, daß ich sie hören konnte."
John runzelte die Stirn, dann hob er den Kopf. „Darum bist du damals so auf McKay losgegangen in der Cafeteria!"
„Richtig." Vashtu nickte, ließ sich von ihm weiterführen. „Nach meinem Zusammenstoß mit ... als ich hier auf der Krankenstation lag, ließ Babbis sich ebenfalls das ATA-Gen spritzen, angeblich mit meiner Zustimmung. Seitdem ist SG-27 nur auf einem Einsatz gewesen, und der endete in einer Katastrophe."
„Kolya ist tot." Johns Stimme klang plötzlich dumpf.
Vashtu blieb stehen und entriß ihm ihre Hand. „Was?" Mit großen Augen starrte sie ihn an.
Er drehte sich zu ihr herum. Sein Gesicht war ausdruckslos, doch in seinen Augen blitzte eine Eiseskälte, die sie nur von sich selbst kannte. „Ich habe ihn getötet. Ist noch gar nicht lange her."
Vashtu schluckte und schwieg.
John trat wieder näher, sah auf sie hinunter. Wieder hob er die Hand und strich sanft über ihre Wange. Die Kälte verschwand aus seinen Augen. „Es hat sich so ergeben", wisperte er schließlich zögernd. „Und ich wollte ihn töten. Er hatte genug angerichtet."
Vashtu fühlte einen Kloß in ihrer Kehle. Plötzlich war alles wieder da, jeder noch so winzige Moment ihrer Geiselhaft, jeder Schmerz, jede Wunde.
Schaudernd wandte sie sich ab und senkte den Kopf.
„Vash!" Seine Arme umfingen sie wieder, preßten sie fest an ihn. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. Sie konnte fühlen, wie jeder Muskel in seinem Körper zu vibrieren schien und schloß die Augen.
„Es ist ... vorbei", wisperte sie. „Vorbei!" Kurz kämpfte sie sich von ihm frei, um sich umzudrehen, dann erwiderte sie seine Umarmung wieder, in die er sie erneut zog. Doch vor ihrem inneren Auge spielte sich alles noch einmal ab, was sie vor nicht allzu langer Zeit erlebt hatte. Alles, von dem sie geglaubt hatte, es für immer irgendwo in den Tiefen ihres Geistes eingeschlossen zu haben. Und für einen ganz kurzen Augenblick haßte sie John dafür, ihr zuvor gekommen zu sein. 

*** 

Vashtu lehnte nachdenklich an der Brüstung und reckte die Nase in den Wind, der die salzige Luft des Meeres mit sich trug.
„Du mußt verstehen, daß ich ... Ich wünsche dir wirklich alles gute, aber ..." John stockte und legte ihr eine Hand auf die Schulter, was sie aufsehen ließ. „Ich denke, ich kenne dich ganz gut, Vash." Seine Stimme klang nun zärtlich. „Und wenn ich eines in meiner Zeit bei der Air Force gelernt habe, dann daß: man sollte nie zu unabhängig sein. Und genau das bist du. Es wird nicht gutgehen, glaube mir."
„Ich habe das Angebot bereits angenommen. Ab nächster Woche bin ich ein Major der Air Force, John. Ich kann und will nicht zurück. Vielleicht geht es auch gut. Landry und ich kommen sehr gut miteinander aus, ebenso wie General O'Neill und ich." Sie sah wieder auf den weiten Ozean hinaus. „Ich habe mir das sehr gut überlegt, glaube mir. Ich treffe keine leichtfertigen Entscheidungen mehr. Und ich sehe es als Chance."
„Landry wird nicht für immer Leiter des SGC sein, Vash", warf John ein.
Vashtu runzelte die Stirn. „Vielleicht habe ich mich dann aber schon so festgesetzt im Center, daß ... Verdammt, John! Ich wollte von diesem dämlichen Stuhl weg!" Sie sah wieder auf, das Kinn trotzig vorgereckt. „Ich bin niemand, der gern auf dem Abstellgleis steht. Und der Stuhl auf Antarktica ist genau das. Ich bin einmal dort gewesen, ich muß das nicht noch einmal." Die Wahrheit würgte sie, doch sie wollte sie nicht aussprechen. Wieder blickte sie auf den Ozean hinaus.
John seufzte. „Ich hoffe nur, du weißt, was du tust. Ich sehe das anders, und auch Elizabeth ist da meiner Meinung. Du hättest Zivilistin bleiben sollen, selbst wenn du dann nicht hättest fliegen dürfen. Was ist denn so schlimm an dem Kontrollstuhl? Du hast, im Gegensatz zu mir, sogar eine überreichliche Bewaffnung. Wir müssen immer noch um jede Drohne kämpfen."
Vashtu preßte die Lippen fest aufeinander und senkte den Kopf. Seine Hand schob sich zärtlich unter ihr Kinn und hob es wieder an. Liebevoll blickte er ihr in die Augen.
„Was war los?" wisperte er mitfühlend.
Vashtu sah ihn an, und sie wußte plötzlich, daß er der einzige Mensch im ganzen Universum sein würde, der zumindest ansatzweise verstehen konnte, was sie bedrückte.
„Der Kontrollstuhl auf Antarktica ist mehr als nur eine Waffenplattform meines Volkes", begann sie schließlich zögernd zu berichten. „Dr. Jackson und ich fanden heraus, daß es ... Der Rat hat die Experimente hier abbrechen lassen, um sie an anderer Stelle fortzuführen. Unmenschliche Experimente, John! Sie hatten eine eigene Stadt, irgendwo weit abgelegen von allem."
John runzelte die Stirn und hörte ihr aufmerksam zu.
„Vineta, so hieß diese Stadt. Sie lag in einer kleinen Galaxie und war nur von Atlantis aus zu erreichen", fuhr Vashtu fort. „Und dort ... Die Wissenschaftler von Vineta schufen eine künstliche Rasse."
Sein Blick glitt nachdenklich ab. „Du meinst Asuraner?" fragte er.
Sie packte seinen Arm und klammerte sich daran fest, als könne er ihr Halt geben. „Nein, keine Asuraner. Etwas anderes, etwas schreckliches, was sie gegen die Wraith einsetzen wollten."
Er sah sie wieder an. „Hat es geklappt?"
Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Seine Augen schlossen sich resignierend.
„Die Devi, dieses neue Volk, erhob sich gegen die Bewohner von Vineta und löschte fast die ganze Bevölkerung aus. Nur einige wenige konnten entkommen und flohen mit der Aurora."
Seine Kiefer spannten sich an.
„Ja, das war die Botschaft, die ihr nicht finden konntet. Es gab sie nicht, John, zumindest nicht so, wie ihr vermutet habt. Das Oberhaupt der Stadt war in der Aurora. Dieses Oberhaupt war die Botschaft an den Rat von Atlantis. Das war die geheime Schwäche der Wraith."
Seine Augen öffneten sich wieder. Sinnend musterte er ihr Gesicht. „Aber das war nicht alles, richtig?" wisperte er.
Vashtu nickte, preßte kurz die Lippen aufeinander. „Das war nicht alles, du hast recht. Die Devi konnten nur entstehen, weil ... Der Rat gab meine Forschungsergebnisse an Vineta weiter, John. Und zumindest kurz vor dem Untergang der Stadt war mein Vater dort. Ich bin schuld an dem, was in Vineta geschah!"
Er starrte sie ungläubig an. „Was?"
Sie nickte. „Die Wissenschaftler wandelten meine Gentherapie ab und schufen so die Devi, eine Kreuzung aus Menschen und Insekten. Die Devi sollten die Antwort auf die Wraith sein. Aber dazu ist es nie gekommen."
Er runzelte die Stirn, hielt ihren Blick gebannt. „Du glaubst doch nicht wirklich, daß ausgerechnet du schuld an dem Versagen der Wissenschaftler deines Volkes bist. Vash! Sie hätten auch ohne dich irgendwann einen Weg gefunden, diese ... diese Devi zu erschaffen!"
„Aber nicht so schnell", behaarte sie.
John ließ ihr Kinn los, packte sie an der Schulter und riß sie richtig herum. Dabei starrte er sie durchdringend an. „Diese Stadt ging unter, weil die Wissenschaftler nicht einschätzen konnten, was sie da hervorgebracht hatten. Denkst du, auf der Erde gibt es keine ähnlichen Geschichten? Lies nach, was die Väter der Atombombe für Schuldgefühle hatten nachdem diese eingesetzt worden war. Es hätte auch leicht schiefgehen können. Du bist nicht schuld! Hast du das verstanden?" Er atmete tief ein. „Und wenn das wirklich dein vornehmlicher Grund ist, in die Army einzutreten ... Verdammt! Ich würde es dir gönnen, wenn du Erfolg hättest, und das weißt du wahrscheinlich ebenso gut wie ich. Aber Tatsache ist nun einmal, Leute wie wir beide haben es in der Armee verdammt schwer. Ich will nicht, daß du, weil du dir Vorwürfe machst, einen riesigen Fehler begehst. Hast du diese Sache überhaupt jemandem erzählt?"
„Nicht alles." Vashtu senkte den Kopf.
John zog sie an sich und umarmte sie wieder. „Du bist nicht schuld, hörst du? Und wenn ich dir das jeden Tag hundert Mal sagen muß, es wird sich daran nichts ändern!" Seine Stimme klang sanft aber bestimmt. Er küßte ihr strubbeliges Haar. „Denk nicht mehr daran. Und wenn du wieder auf der Erde bist, gehst du zu Landry und sagst ihm, du hast deine Entscheidung geändert. Mach keinen Fehler, Vashtu, ich bitte dich!"
Unwillig machte sie sich von ihm los, trat einen Schritt zurück. „Ich werde nicht zurücktreten, John. Ich kann es nicht mehr. Muß ich noch einmal nach Antarktica, werde ich verrückt, verstehst du? Selbst wenn ich den Steuerkristall nicht mitnehme, ich weiß, was in den Speichern dieses verdammten Außenpostens verborgen ist. Ich habe die Daten gelesen, John! Ich weiß, an was Vineta gearbeitet hat, und ich weiß, womit sie gearbeitet haben. Denkst du, als ich die Gentherapie entwickelte, hatte ich an eine solche Verwendung gedacht? Ich wollte nur, daß wir uns endlich gegen die Wraith wehrten!"
John hob die Hände und sah sie eindringlich an. „Wenn du im Kampf gegen die Ori draufgehst, weil du in einer F-302 geflogen bist, denkst du, dir wird es dann besser gehen? Sag irgendjemandem, was in diesen Speichern auf Antarktica steckt, Vash, ich bitte dich. Das SGC wird sie irgendwie abtransportieren lassen, wenn es sein muß. Aber setz dich nicht in einen Jäger und versuch die Heldin zu spielen. Nach allem, was ich gehört habe, sind die Ori auf jemanden wie dich mehr als schlecht zu sprechen. Die werden dich nicht nur töten, die werden dich atomisieren, daß auch nicht das kleinste bißchen von dir übrig bleibt. Denkst du, ich möchte, daß irgendwann ein Offizier des Ministeriums vor meiner Tür steht und mir eine Fahne bringt?"
„Ich denke, ich kann diese Gefahr sehr gut einschätzen, John", entgegnete sie. „In einer F-302 kann ich es mit den meisten erfahrenen Kampfpiloten aufnehmen. Außerdem ist noch immer nicht klar, ob ich überhaupt fliegen soll nach meinem Militäreintritt. Es kann genausogut sein, daß alles so bleibt, wie es ist und worüber der Handel läuft. Eine Woche im Monat Atlantis, den Rest der Zeit im SGC. Daran ist doch nichts verkehrtes."
John sah sie eindringlich an. Seine Kiefer mahlten. „Du hast noch nie einem Prior gegenübergestanden, wenn ich deine Worte richtig interpretiere, oder?" fragte er nach einer kleinen Weile.
Vashtu stutzte, schüttelte den Kopf. „Was hat das damit zu tun?" fragte sie verblüfft. Dann schoben sich ihre Brauen wieder zusammen. „Oh nein, so nicht, John Sheppard! Ich lasse mich von dir nicht unter Druck setzen. Ja, ich habe noch nie einem Prior gegenübergestanden. Und? Ich weiß, daß ich gegen alles andere, was mir begegnet ist, bestanden habe. Ich habe selbst Kolya überlebt!"
„Da wärst du beinahe draufgegangen. Und ich möchte nicht wissen, was sonst noch geschehen ist, wovon ich keine Ahnnung habe", entgegnete er.
Vashtu kreuzte die Arme vor der Brust, als suche sie Abstand von ihm. Und, wenn sie ehrlich sein wollte, so war es auch. „Es ist eine Menge passiert, wenn du es genau wissen willst! Und ich habe alles überlebt. Ich habe SG-27 von einem Chaotenhaufen zu einem Team geformt - ganz im Gegensatz zu dir!"
„Ich hatte einen verdammten Einsatz mit diesen beiden Fachidioten. Ich konnte mich ja kaum an ihre Namen erinnern!" verteidigte er sich.
Vashtu sprang sofort darauf an. „Soweit ich weiß, hast du dir aber auch nicht die leiseste Mühe gegeben, sondern die ganze Zeit deinem McKay nachgetrauert!"
„Und was ist mit dir und Babbis? Du setzt doch jetzt schon deine Karriere aufs Spiel, damit er in deinem Team bleiben kann!" John schüttelte den Kopf. „Und dann hälst du mir soetwas vor? Und was ist mit deinem neuesten Hobby? Wer von uns beiden nimmt denn irgendwelche Geräte und Motoren in seinem Büro auseinander? Und, vor allem, mit wem? Ich lasse Rodney zumindest machen! Du mußt dich ja auch noch einmischen!"
Vashtus Augen glühten vor Wut auf. „Ich BIN Wissenschaftlerin, John Sheppard! Ich weiß, was ich tue, verdammt! Du bist doch nur der typische Pilot mit deinem, dieses Knöpfchen drücken, jenen Hebel betätigen. Ich will wissen, wie das alles zusammenhängt. Und das unterscheidet uns beide wohl auch."
Triumph leuchtete in seinen Augen. „Und wie willst du deinen Wissensdurst stillen, wenn du erst Pilotin bist? Kannst du mir das sagen? Üblicherweise bist du nämlich dazu da, genau die Schalter und Knöpfe zu bedienen und sonst nichts zu machen! Für die Technik sind die Techniker zuständig und nicht die Piloten. Ich habe mit Mitchell über euer Manöver gesprochen, Vashtu Uruhk. Er hat mir sehr genau mitgeteilt, was du alles an einer F-302 angerichtet hast - an einer!"
„Und ich habe sie auch wieder zum Laufen gekriegt", fauchte sie ihn an. „Würdest du das auch?"
„Darum geht es nicht, und das weißt du auch sehr genau!"
„Doch, es geht genau um das. Das ist es nämlich, was euch alle von Anfang an fasziniert hat an mir. Nicht mein Wissen, oh nein, nicht das was ich bin. Meine Art, mit den Dingen umzugehen, die hat es euch allen angetan!"
John rang in hilfloser Wut die Hände, beugte sich mit langem Hals über sie. „Und darum willst du dich umbringen lassen? Um zu beweisen, daß du mehr kannst, als mit Technik umzugehen? Du bist verrückt, Vashtu!"
„Das bin ich nicht!"
„Dann solltest du dir sehr genau überlegen, was du willst. Willst du tatsächlich als Opferlamm zu den Ori gehen? Willst du das? Dann viel Spaß! Aber ich werde mir das nicht mitansehen, hast du verstanden? Wenn du es anders nicht lernen willst, dann eben so!"
Vashtu reckte nun ihrerseits den Hals, erwiderte sein Starren. „Du bist hier doch weit vom Schuß, Lt. Colonel John Sheppard. Du hast es dir hier doch richtig gemütlich gemacht und willst gar nicht mehr weg! Für dich ist dieser Handel doch geradezu perfekt: Die Stadt, die du zu deiner Heimat erkoren hast und die Frau, von der du behauptest, du würdest sie lieben, und die auch nur eine Woche im Monat, während du dich den Rest der Zeit anderweitig vergnügen kannst. Absolut perfekt für einen Gockel wie dich!"
„Ich bin ein Gockel?"
„Wer flirtet denn mit jedem weiblichen Wesen, das auch nur am Horizont auftaucht?"
„Du bist eifersüchtig!" Er wich zurück.
„Das bin ich ganz sicher nicht, John Sheppard, ganz sicher. Aber wenn du es so haben willst, bitte sehr. Ich werde dir nicht im Wege stehen! Ich gehe meinen Weg auf der Erde, nicht in deiner heißgeliebten Pegasus-Galaxie! Und ich muß sehen, wie ich mit diesem Leben auf der Erde zurechtkomme. Und genau aus diesem Grund werde ich nicht zurücktreten und brav weiter deine Lückenbüsserin spielen! Ich gehe meinen eigenen Weg, ob es dir nun paßt oder nicht!"
John starrte sie eine ganze Weile nur wortlos an, dann richtete er sich wieder auf und wandte sich ab. „Dann dürfte wohl alles zwischen uns gesagt sein." 

*** 

Einen Tag später 
„Was muß man eigentlich tun, damit ihr zwei euch nicht in den Haaren liegt, mh?" Carson Beckett umarmte sie kameradschaftlich, hielt sie dann von sich und sah sie fest an. „Mach dir nicht so viele Sorgen, Vashtu, hörst du? Das wird sich schon wieder einrenken."
Sie sah ihn mit traurigem Augen an, dann nickte sie. „Danke, Carson. Du hast schon so viel geholfen. Ich wüßte nicht, wie ich dir das je danken soll."
Der Schotte lächelte versonnen. „Sagen wir, mein Dienst als Liebesbote für euch beide bringt auch mir eine gewisse Befriedigung. Das reicht mir."
Sie nickte bitter. „Und du bist weiter einsam. Es tut mir leid für dich."
„Mach dir darum keine Sorgen, Vashtu." Beckett machte kurz Babbis Platz, der den Jumper besteigen wollte mit düsterer Miene.
„Es tut mir leid, daß ich in dir nur einen Freund sehen kann. Aber wahrscheinlich den besten Freund, den ich je hatte, falls dich das tröstet."
„Na, das ist doch schon einmal etwas." Beckett drückte sie wieder kurz an sich, dann trat er zurück. „Und jetzt solltest du sehen, daß du über die GateBridge kommst, ehe Landry noch ein Rettungskommando ausschickt, um dich wieder zurückzuholen. Die Pegasus-Galaxie scheint ihm für dich zu gefährlich."
Vashtu senkte den Kopf. „Ja, ich weiß. Auch wenn ..." Sie stockte und seufzte schwer.
„Laß dich nicht unterkriegen und vertrau mir. Einen letzten Dienst werde ich euch beiden noch erweisen, Vash, und wenn es das letzte ist, was ich je tun werde", sagte der Schotte mit entschlossener Miene. „Euch beide zusammenzubringen war bisher schon eine harte Arbeit für einen Aushilfsarmor wie mich. Euch die Köpfe ein wenig zurechtzurücken erscheint mir da noch die wesentlich leichtere Übung."
„Du bist auch gegen die Air Force, Carson", warf Vashtu mit einem traurigen Lächeln ein.
Beckett zuckte mit den Schultern. „Einen letzten Dienst für zwei dickköpfige Liebende." Er hob einen Finger. „Was deinen Militäreintritt angeht, so halte ich mich da heraus. Du kennst meine Meinung, aber ich bin gern bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Also streng dich an, Major Vashtu Uruhk."
„Das werde ich tun, Carson." Wieder sandte sie ihm ein trauriges Lächeln.
„Was deine Beziehung zu John Sheppard angeht ... nun, ich denke, ihr beide seid erwachsen genug, um das letztendlich unter euch zu klären. Und genau darum sage ich, ich werde euch beiden noch einen letzten Dienst erweisen, und zwar gleich nach deinem Aufbruch. Wenn der scheitert ... kann auch ich nichts mehr tun und nur hoffen, daß ihr doch wieder zusammenfindet." Er trat noch einen Schritt zurück. „Und jetzt ab mit dir, baldiger Major. Du hast dein Team gerettet, das ist doch etwas."
Vashtu nickte, bestieg jetzt wirklich die Rampe. Dann drehte sie sich noch ein letztes Mal um und sah sich in der Jumperbase von Atlantis um, während die Heckklappe sich schloß. 

*** 

„Verzeihen Sie meine Wortwahl, John, aber Sie sind ein Idiot", wandte Carson Beckett sich an den militärischen Leiter der Atlantis-Expedition.
Der blinzelte irritiert, während er sich sein T-Shirt wieder überstreifte. Verwirrt drehte er sich zu dem kleineren Mediziner um. „Wie bitte?"
Beckett sah ihn mit gekreuzten Armen herausfordernd an. „Da gibt es wahrscheinlich die faszinierendste Frau des ganzen Universums, die ausschließlich an Ihnen interessiert ist, und Sie lassen sie einfach so auflaufen und trennen sich von ihr. Ich nenne das schlicht Dummheit."
John hob die Brauen. „Vashtu Uruhk?"
Beckett nickte. „Sie haben sie nicht gesehen, als sie zurückgeflogen ist über die GateBridge. Ich dagegen schon. Sie wollte einige Zeit mit Ihnen verbringen und hatte bei Landry zwei Tage herausgeschlagen. Und was machen Sie? Sie streiten sich mit ihr und gehen ihr dann aus dem Weg."
John schob unwillig die Brauen zusammen. „Das ist meine Sache, Doc." Er griff nach seiner Jacke. Diese Routineuntersuchung war in seinen Augen ohnehin vollkommen überflüssig. Er hätte gar nicht herkommen sollen.
„Wenn ich das bis jetzt richtig verstanden habe, lieben Sie Vashtu, John. Und ich kann Ihnen versichern, sie liebt Sie auch, von Anfang an."
„Dann hätte sie ja nicht diesen Unsinn anstellen brauchen. Vashtu und die Air Force! Carson, ich bitte Sie!" Er drehte sich jetzt doch wieder um und schüttelte den Kopf. „Da hätte ich auch gleich McKay zum Kindergärtner machen können für die Athosianer!"
„Vielleicht steckt aber mehr dahinter, haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?" Beckett wandte sich seinen Instrumenten zu und begann sie zu sortieren, als sei das Gespräch für ihn beendet. Dann aber hielt er inne und drehte sich wieder zu ihm um. „Was war, als diese Sache mit Kolya passierte?"
John zuckte zusammen.
Das würde er wohl sein Lebtag nicht mehr vergessen können. Vashtu, wie sie immer älter und schwächer wurde, und ihm waren die Hände gebunden. Er hatte ihr nicht helfen können, bis es fast zu spät war. Und dann ... Diese Mumie! Dieses entsetzliche Alter, und sie hatte trotzdem noch einen letzten Lebensfunken in sich getragen.
Er hatte geglaubt, das nicht ertragen zu können. Er hatte geglaubt, sich abwenden zu müssen. Doch er hatte es nicht gekonnt. Es war immer noch Vashtu gewesen, die da auf dem Boden lag und um ihr Leben kämpfte. Das Leben, worauf sie so lange hatte warten müssen.
Zehntausend Jahre war sie alt, er dagegen ... nun, war er in ihren Augen eigentlich überhaupt schon erwachsen? Für ihn war dieses Alter nie ausschlaggebend gewesen, höchstens, um andere von ihr zu überzeugen. Aber niemals hatte er sich damit auseinandergesetzt, bis zu diesem einen Moment.
John runzelte die Stirn und senkte den Blick.
„Daß Sie nicht weggesehen haben, hat ihren Lebensmut in diesem Moment gestärkt, wissen Sie das, John?" fuhr Beckett fort, in der offenen Wunde zu wühlen.
Als sie damals wieder zu sich gekommen war, immer noch gezeichnet von einem unglaublichen Alter, hatte er sich bei ihr niedergekniet und ihren Kopf gehalten. Er hatte in ihren Augen gesehen, wer sie war, ansonsten hätte er sie noch immer nicht erkennen können. Doch diese Augen ... Es war Vashtu gewesen, die ganze Zeit über. Diese vertrocknete Mumie mit einem letzten Hauch Leben, diese uralte Frau, deren Kopf er in seinem Schoß gebettet hatte, und dann, irgendwann, wieder die junge Vashtu mit den tintenschwarzen, strubbeligen Haaren, deren Frisur so sehr an die seine erinnerte.
Er hatte ihre Verwandlung mitangesehen. Er hatte gesehen, wie die Wunden sie schmerzten, wie das Blut wieder zu fließen begann. Nicht einen Moment hatte er wegsehen können. Gleich, was er da vor Augen gehabt hatte, es war immer Vashtu gewesen, niemand anderes. Und sie war schön, für ihn war sie schön, und es war ihm vollkommen gleich, wie alt oder jung sie war. Es war Vashtu, seine Vashtu, die er nie hatte hergeben wollen, die ihn aber doch verlassen hatte.
„Wenn Sie nicht bei ihr gewesen wären, sie hätte es nicht geschafft. Wir waren zu spät in der Zelle."
John schloß die Augen und biß sich auf die Lippen.
Beinahe konnte er ihren Körper fühlen, wie er sich an seinen drängte. Beinahe konnte er ihre Augen sehen, die Liebe in ihnen. Diese Liebe, die allein ihm gehörte.
Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Er sah wieder auf und starrte Beckett an. „Wie meinen Sie das? Sie sagten damals doch, sie hätte noch eine Stunde", fragte er verwirrt.
Der Schotte nickte. „Ich konnte nur schätzen. Als wir in der Zelle ankamen, war es aber eigentlich schon zu spät. Nach meiner Kenntnis hätte sie nicht wieder zu sich kommen dürfen, John. Sie hat es dennoch getan - für Sie! Alles, was sie bisher getan hat, hat sie mit ihren Gedanken bei Ihnen getan." Er seufzte und neigte den Kopf leicht nach vorn. „So etwas ist mir noch nie untergekommen, das muß ich zugeben. Aber doch ... Wenn es je zwei Wesen gegeben hat, die füreinander bestimmt waren, John, dann sind sie beide es."
„Aber ..." Er schloß den Mund und sann den Worten des Mediziners nach.
„Ich habe mich in der Zeit mit Vashtu angefreundet, die sie jetzt schon auf der Erde lebt", fuhr Beckett fort, sah wieder auf. „Sie selbst begreift es nicht einmal richtig, John, aber es ist wirklich so. Sie hat sich verändert, das haben Sie auch gesehen und bemerkt. Als sie damals erwachte, war es wirklich unheimlich mit ihrer Ähnlichkeit. Inzwischen aber ... Vashtu ist etwas anders geworden als Sie, sie trifft nicht immer die gleichen Entscheidungen, sie geht nicht immer die gleichen Wege. Was für Sie vielleicht eine Sackgasse ist, muß es für Vashtu noch lange nicht sein. Alles, was sie getan hat, alles, was sie tut, tut sie mit ihrem Unterbewußtsein bei Ihnen, John. Ich kann das spüren, wenn ich auch nicht weiß wie."
Er lachte bitter auf. „Und warum heißt es dann ständig, wir beide zusammen wären der Untergang für Atlantis?"
„Warum wurde ihr dieses Angebot gemacht, John? Warum soll sie nach Atlantis kommen?" hielt Beckett dagegen. Beschwörend hob er die Hände. „John, denken Sie doch einmal nach! Wo wären Sie, wenn Sie nicht zur Air Force gegangen wären? Vielleicht wird sich Vashtu einmal eine ähnliche Chance bieten, wer kann das sagen? Vielleicht werden Sie beide doch eines Tages akzeptiert werden." Er lächelte wieder. „Der Untergang für Atlantis?" wiederholte er dann und schüttelte den Kopf. „Nein, sie beide sind die Hoffnung für neue Welten, John. Vashtu mit ihrem Wissen und ihrer Leidenschaft, und Sie mit Ihrem Können und Ihrer Intuition. Man fürchtete zu Recht, was herauskommen könnte, wenn sie beide damals zusammen geblieben wären. Aber das ist über ein Jahr her. Inzwischen hat sich einiges geändert, John, Vashtu hat sich geändert. Und sie hat es sich selbst nicht leicht gemacht, glauben Sie mir."
Er schluckte, wandte sich wieder ab.
Nein, er konnte nicht bereuen, was er ihr an den Kopf geworfen hatte. In die Army einzutreten, weil man sich schuldig fühlte an etwas, was vor über zehntausend Jahren geschehen war. Das war einfach lächerlich!
„Sie fürchtet den Stuhl auf Antarktica, wußten Sie das?" fragte Beckett unvermittelt.
John stutzte. Waren seine Gedanken so offenkundig lesbar? Oder bewies der kleine Mediziner wieder einmal sein riesengroßes Einfühlungsvermögen?
„Sie hat ... einen Grund für diese Furcht", antwortete er zögernd. „Zumindest denkt sie das."
„Und Sie denken das nicht?"
Er drehte sich wieder um und fixierte den Mediziner. „Was wollen Sie damit sagen?"
Beckett sah ihn weiter unverwandt an. „Daß vielleicht nicht alles Einbildung ist, nur weil Sie nicht davon überzeugt sind, Colonel, das meine ich. Sie sollten versuchen sie zu verstehen und sie nicht von sich stoßen. Sie haben schon einmal bewiesen, daß Sie dazu in der Lage sind. Warum nicht jetzt? Warum sperren Sie sich so sehr gegen diese Lösung?"
„Weil Vashtu nicht geeignet für die Army ist, darum!" John ballte hilflos die Hände zu Fäusten. „Sie ist zu eigenwillig, verdammt! Die Air Force wird sie verderben."
„Dann geben Sie zu, daß Ihre Entscheidung falsch gewesen ist?"
„Was hat das damit zu tun?" Hilflos schoben sich seine Brauen wieder zusammen.
„Sie sagten doch selbst, daß sie zwei sich ähnlich sind. Also liegt dieser Schluß nahe", bohrte Beckett weiter in der Wunde.
John seufzte, zwang sich, sich zu entspannen. „Meine Entscheidung war richtig, Vashtus ist es nicht. Ich weiß, wovon ich spreche, Doc, das können Sie mir glauben."
„Sicher? Wollen Sie tatsächlich etwas aufs Spiel setzen, daß so tief in Ihrer Seele rumort, Colonel? Wollen Sie tatsächlich Vashtu verlieren, nach allem, was Sie für sie riskiert haben, um Ihren eigenen Dickkopf durchzusetzen?"
„Das perfekte Paar, von dem Sie da gerade gesprochen haben?" Ein bitteres Lächeln erschien auf seinen Lippen. Langsam schüttelte er den Kopf. „Sie kennen mich nicht, Carson. Vielleicht glauben Sie, Sie würden mich kennen. Aber Sie tun es nicht, glauben Sie mir. Ich glaube nicht an dieses Märchen."
„Dem wäre ich nicht so sicher wie Sie." Beckett drehte sich nun doch wieder um und sortierte seine Instrumente weiter. „Ich würde diese Chance nicht einfach wegwerfen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre, John. Aber Sie müssen selbst wissen, was Sie tun."
„Das weiß ich auch!" Damit marschierte er aus der Krankenstation heraus. Doch in seinem Magen blieb ein flaues Gefühl.
Das perfekte Paar, wer träumte nicht davon, einen Partner zu finden, der absolut richtig für ihn war? Die Zukunft der Galaxis? Warum dann diese ganzen Machtspielchen des Militärs? Warum dieses strikte Verbot der Kontaktaufnahme?
Gern, viel zu gern, hätte John Beckett recht gegeben, aber er wußte im Moment selbst nicht mehr, was er glauben sollte. Er wußte nur, er wollte Vashtu nicht wirklich verlieren.  
 
*** 

Tom wartete vor der Tür, als er Schritte von unten hörte. Er trat an das Geländer und blickte nach unten. Erleichtert seufzte er, als er erkannte, daß es Vashtu war, die die Außentreppen hinaufkam.
  Als sie am oberen Absatz angekommen war, sah sie ihn überrascht an. „Tom?" Sie schluckte und kramte sehr konzentriert in ihrer Jackentasche. „Was machst du denn hier?"
„Ich wollte mit dir sprechen", sagte er. „Es ist da etwas ... Trittst du in die Army ein?"
Vashtu stutzte, sah wieder auf. „Was?"
Tom erleichterte über ihre Reaktion. Ein nervöses Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Dann ist es ja gut", seufzte er.
„Ich bin ab nächstem Monat Major der Air Force. Aber woher wußtest du das?" Sie trat an ihm vorbei und steckte den Schlüssel ins Türschloß.
Tom blieb wie erstarrt stehen und atmete einige Male tief ein. Sein Blick irrte unstet hin und her.
Waren sie hier? Verbargen sie sich hinter irgendeinem der anderen Fenster? Schossen sie gerade wieder Fotos von ihnen beiden?
„Ich habe eigentlich keine Zeit, aber ... Komm doch kurz rein", schlug Vashtu vor.
Tom leckte sich nervös über die Lippen, dann nickte er und folgte ihr in ihr Apartment.
Im Wohnraum roch es schwach nach Alkohol und kalten Kaffee. Drei benutzte Tassen standen auf ihrem niedrigen Tisch.
Tom sah sich aufmerksam um, konnte aber nichts feststellen.
„Also?" Vashtu lehnte sich über den Küchentresen und sah ihn auffordernd an. „Woher weißt du, daß ich in die Air Force eintrete?"
Erschrocken zuckte er zusammen.
Wenn sie abgehört wurden, würde das sicher ... Er konnte es ihr nicht sagen, ging ihm plötzlich auf. Er selbst war auch in Gefahr, nicht nur sie.
Aber wenn er mit dem NID zusammenarbeitete, würde weiß Gott was geschehen. Vielleicht wollten die Vashtu töten. Entschlossen genug hatten sie jedenfalls auf ihn gewirkt.
„Ich ..." Sein Blick irrte wieder hin und her. Dann fiel ihm etwas ein. „Mein Vater war doch beim Militär. Er hat immer noch ganz gute Verbindungen. Daher weiß ich das."
Vashtu runzelte die Stirn. „Sagtest du nicht, dein Vater wäre tot?" Sie wandte sich ab, als ihr Wasserkocher zu blubbern begann.
„Ja, ja, du hast recht. Aber ich kenne noch einige seiner ... Kameraden." Tom biß sich auf die Lippen, trat an den Tresen heran. „Vash, bitte sag mir eines: Gibt es nur eine wie dich?"
Sie sah auf und runzelte amüsiert die Stirn. „Was?"
„Ich habe ... da ist ... du hattest eine frische Narbe an deinem linken Oberarm, letzte Woche noch. Aber am Wochenende war sie weg."
Vashtu blinzelte überrascht, tastete unwillkürlich nach ihrem Arm. „Ach das!" Sie wehrte ab. „Kommt auf den Lichteinfall an. Meine Haut ist sehr hell, das weißt du doch. Da sind Narben nicht so gut sichtbar."
„Aber sie ist noch da?"
Sie stellte eine Tasse vor ihn auf den Tresen, nahm ihre in die Hand und nippte, nachdem sie einige Male in den Dampf gepustet hatte. „Ja, sicher. Ich gehe schon davon aus, daß sie noch da ist. Was soll das?" Sie schüttelte den Kopf und stellte ihre Tasse wieder ab. „Bist du sicher, daß alles mit dir in Ordnung ist, Tom? Du siehst krank aus."
Er schluckte, dann nickte er. „Alles in Ordnung, wirklich", murmelte er dann.
Vashtu sah ihn besorgt an. „Sicher?" fragte sie noch einmal nach.
Wieder nickte er. „Ja, ganz sicher." Er zwang sich zu einem Lächeln.
Sie erwiderte es. „Gut, das freut mich." Sie sah kurz auf ihre Armbanduhr, blickte dann wieder auf. „Ich bin für circa zwei Tage nicht in der Stadt. Wenn du möchtest, können wir uns am Wochenende einmal treffen. Ich hätte da vielleicht noch ... Es sieht aus, als hätte ich doch noch nicht so ganz überwunden, was ... mir passiert ist. Du weißt schon, was ich dir erzählt habe."
„Der Vergewaltiger? Ja, ja, das kann sein. Ich höre dir gern noch einmal zu."
„Gut, dann ... ich will dich nicht drängen, aber ..."
Tom hob die Hand und nickte. „Schon gut. Ich wollte eh nur kurz nach dir sehen. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil ich dich so lange nicht erreichen konnte."
Sie nickte. „Schon klar. Danke dafür."
Tom sah sie noch einmal an, dann wandte er sich ab und verließ fast fluchtartig das Apartment. Erst als er in seinem Wagen saß und die Straße hinunterfuhr, atmete er etwas auf.
Aber sicher war er sich trotzdem noch immer nicht. Ihre Antworten klangen plausibel, auf der anderen Seite aber ...
Sein Leben stand auf dem Spiel!
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