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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 2) - Neue Feinde, neue Freunde von Atlan, Colonel Maybourne

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2.20 Wenn es passiert...
von Atlan




Es war wieder einmal ein ruhiger Tag auf Atlantis und jedermann ging seiner oder ihrer Arbeit nach, wenn auch nicht unbeschwert. Über das Subraum-Kommunikationsnetzwerk hatte man inzwischen von der Niederlage der irdischen Raumflotten am Supertor gehört. Das war ein herber Schlag für die Atlanter, denn nicht nur hatten sie ihre Schiffe für beinahe unbesiegbar gehalten, auch waren viele der Schiffsbesatzungen schon einmal in Atlantis gewesen und daher den meisten hier ein Begriff. Fast genauso überraschend wie die Invasion der Milchstraße durch die Ori, war jedoch auch die bevorstehende Gründung der Erdverteidigungsinitative EDI gewesen, oder auch der Rückruf der Hälfte aller hyperraumtüchtiger Kriegsschiffe aus Atlantis zurück auf die Erde.

Richard Woolsey und Jack O‘Neill saßen sich in Woolseys Büro gegenüber und sprachen gerade über das Thema. Jack schnaubte und warf ein Memo weg, die er gerade gelesen hatte. „Das ist doch wohl nicht deren Ernst.“ „Leider doch, Jack“, meinte Woolsey. „Die Schutzflotte wird zum Großteil nach Hause gerufen oder gar nicht erst hergeschickt und wir behalten nur die Valley Forge und die Cathbad hier.“ „Nur zwei Zerstörer gegen all die Wraith“, murmelte Jack und schüttelte den Kopf „und wenn jetzt eine Wraithflotte über der Stadt auftaucht, was dann?“ „Die Argumente müssen sie mir nicht an den Kopf werfen, ich hab den Befehl ja nicht erlassen“, antwortete Woolsey gereizt. Ihm schmeckte es genauso wenig, wie Jack nur mit einer Schutzflotte - eigentlich gerade mal einer Schutzrotte - aus zwei Schiffen hier zu bleiben, aber was konnte er dagegen schon tun. „Tatsache ist halt“, begann er. „dass die Erde und unsere Kolonien momentan stärker bedroht sind, als wir. Die Wraith haben sich schon seit Monaten nicht mehr blicken lassen, da sie sich seit der letzten Niederlage von uns fernhalten. Und deswegen hat man die Stauffenberg und die Reagan zurückgerufen.“ Jack nickte nur resignierend. „Ich weiß, aber gefallen muss es mir trotzdem nicht.“

Mehrere Augenblicke war es still, dann meinte Jack: „Was halten sie eigentlich von der Sache mit dieser Weltall-NATO, oder wie die die auch immer nennen wollen?“ „Die Earth Defense Initiative? Was soll damit sein?“, fragte Woolsey und schaute verwirrt auf. „Na, was wird sich hier ändern, wenn die hier den Oberbefehl haben?“, fragte Jack und verschränkte die Hände hinterm Kopf. „Wir beide sind doch nur noch hier, weil uns das bisherige Management recht gut leiden konnte, oder nicht? Die deutsche Regierung hat auf sie als Chef bestanden und mich wollte man auch nur, wegen meinem starken Antikergen. Aber inzwischen haben wir doch genug Leute mit dem Gen, die mit Antikertechnologie gut umgehen können. Weshalb braucht man mich also noch, einen manisch depressiven und Suizidgefährdeten alten Air Force Colonel, wenn ich mich richtig an diesen Auszug aus meiner Akte erinnere?“ Er zuckte mit den Schultern. „Oder auch sie? Meinen sie nicht, wenn alle Nationen im Sattel sitzen, werden die Einfluss auf die Stadt haben wollen, indem sie ihre Leute auf diesen Posten setzen? Dazu kommt noch, dass wir beide ja mal gerne an den Vorschriften vorbeiarbeiten, was einigen Bürohengsten gar nicht passt.“ Woolsey schluckte, als Jacks Redeschwall versiegt war. Daran hatte er ja noch gar nicht gedacht. „Ich nehme mal an“, begann er. „dass unsere Taten für sich sprechen werden und man uns hier belässt. Schließlich kennen wir die Stadt wie unsere Westentasche und haben in den letzten zwei Jahren gute Ergebnisse geliefert.“ „Na ja, wenn sie meinen“, sagte Jack grinsend und erhob sich. Er wollte Woolsey eigentlich nur ein wenig zum Grübeln bringen, Sorgen machte er sich keine. Und selbst wenn man ihn ablöste, warum sich jetzt schon Gedanken drüber machen. Er nickte Woolsey, der jetzt wirklich darüber nachgrübelte, ob man ihn ablösen würde, und ging.


Weit draußen in der Pegasus-Galaxie, über zwanzigtausend Lichtjahre von Atlantis entfernt und bereits nahe der galaktischen Grenze, kreiste Todds Flotte um einen großen Gasriesen. Todd hatte für seine Leute die Daten für den neuen Hyperdrive aus dem Antikerschiff Aurora vor über zwei Wochen entdeckt und das war schon ein riesiges Glück gewesen. Denn es war nicht mal ein Funkfeuer aktiviert gewesen, wodurch nicht einmal die Sensoren von Atlantis wussten, dass das Schiff noch existierte. Todd hatte, als brillantester seines Stammes, die Aufgabe gehabt, die Arbeiten an den Informationen zu überwachen. Ziel war es gewesen die Hyperantriebsmodifikationen, die die Crew der Aurora noch hatte machen können, bevor sie sich in Stasis hatten begeben müssen, auf die Flotte zu übertragen, damit diese zur Erde aufbrechen konnte. Todd hatte diese Informationen dem Captain selbst in einem kleinen Zwiegespräch entlockt und anschließend waren alle mitgenommenen und abgespeicherten Geister der Crew von der Königin "exekutiert" worden.

Der Wraithwissenschaftler saß an seinem Computer und ließ noch eine letzte Diagnose zu seiner Version der Hyperantriebsmodifikation, von interstellar auf intergalaktisch, durchführen. Er lehnte sich zurück und versuchte sich etwas zu entspannen, denn die Diagnose benötigte Zeit. Seit etwas über einem Monat war er nun wieder bei seinem Stamm, nachdem er vor fast zehn Jahren von den Genii entführt worden war. Schließlich war ihm, in Zusammenarbeit mit dem Menschen Ernst Allert, die Flucht gelungen. Doch während er weg war, hatte jemand anderes seinen Platz als Nummer Eins der Königin eingenommen: Kampf-Seele, sein ehemaliger Stellvertreter. Die Wraith kannten so etwas wie Eigennamen im Sinne des menschlichen Verstehens nicht. Stattdessen nannten sie einander bei ihrem Rang in der Hierarchie, oder bei der Eigenschaft, die sie ausmachte. Die neue Nummer Eins der Königin, die Todd gegenüber nicht mehr den Respekt erbrachte, den ihm zustand, hieß Kampf-Seele, Todds Name war in der Wraithsprache Klarer-Geist. Nicht wirklich einfallsreich, aber so wurde er nun schon seit zehn Jahrtausenden genannt, obwohl er zugeben musste, dass Todd, wie Ernst Allert ihn nannte, auch etwas hermachte. Er beschloss sich wieder seiner Arbeit über die Aurora zuzuwenden.

Das Schiff hatte, so musste Todd feststellen, eine beeindruckende Geschichte, da es lange vor dem Krieg existierte gebaut wurde, vor über 12.000 Jahren. Während des Krieges war Teil der ersten Strafexpedition gegen die Wraith und kam als eines der wenigen Schiffe zurück, nachdem der Flotte eine Falle gestellt worden war. In der Anfangsphase des Kriegs wurden das Schiff und seine Besatzung zahlreich ausgezeichnet und die Aurora nahm an fünf größeren Raumgefechten teil, wo sie immer hervorstach. Als das Schiff so langsam in die Jahre kam wurde es schließlich als Aufklärer und Kurier eingesetzt, da es noch zu wertvoll war, um verschrottet zu werden. So war es auch zur letzten Mission dieses einstmals stolzen Schiffes gekommen, das nun zwischen den Sternen der Pegasus-Galaxie entlang driftete. Die Crew war einen Konvoi gefolgt und hatte schließlich eine der Klonfabriken gefunden, in denen die Wraith damals ihre Krieger nachzüchteten. Fast wären sie mit den Informationen davon gekommen, doch mehrere Kreuzer hatten ihnen aufgelauert und schossen sie zusammen. Die Aurora zerstörte zwei und beschädigte noch vier von ihnen, bevor sie sich in den Hyperraum hatte retten können. Doch es hätte Monate gedauert, bis man es zum nächsten Antikeraußenposten hätte schaffen können. Das Schiff war schwer beschädigt, große Teile der Crew waren tot. In einem letzten Versuch wollte die Crew noch den Hyperantrieb modifizieren, um es schneller zu schaffen, doch auch das scheiterte, weil am Ende nicht mehr genügend Energie vorhanden war. Schließlich hatten sich auch die letzten Antiker in die Stasiskammern begeben, um dort auf Rettung zu warten.

Doch keine Antiker oder Menschen hatten das Schiff schließlich gefunden, sondern die Wraith und die hatten zum Glück gerade Todd wieder, der für sie das Schiff erforschen konnte. Todd hatte beinahe fünf Tage gebraucht, nur um die Verschlüsselungen zu knacken, die den Computerkern gesperrt hatten, und weitere drei Tage, um sich darin zurechtzufinden und einen Algorithmus zu schreiben, der verlorene und beschädigte Datensätze wiederherstellte. Doch schließlich und endlich hatte er es geschafft. Die physischen Modifikationen hatte er bereits identifizieren können und in den Maschinenräumen der Wraithschiffe arbeiteten die Crews schon daran, sie umzusetzen. Jetzt fehlten nur noch die Computerbefehle und an denen arbeitete Todd gerade.

Der Computer gab ein leises Geräusch von sich und Todd überflog die Ergebnisse der Diagnose. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er hatte es doch nicht verlernt in all den Jahren. Er öffnete vom Computer aus einen Intercom-Kanal zu seiner Königin. „Ja, Klarer-Geist, was gibt es?“, fragte die herrische Stimme der Königin kurz darauf. „Meine Königin“, begann Todd und versuchte möglichst würdevoll zu klingen. „ich habe meine letzten Diagnosen abgeschlossen. Die Computerbefehle für den intergalaktischen Hyperantrieb sind nun verfügbar.“ „Exzellent“, lobte die Queen ihren Untergebenen. „Mach dich sofort an die Arbeit und überspiele sie an all unsere Schiffe. Dann schicke sie per Subraum-Kommunikation an alle Clans der Galaxie.“ „Wie ihr wünscht, meine Königin“, bestätigte Todd und kappte die Verbindung. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass auch andere Clans von seiner Arbeit profitieren sollten. Die Wraithstämme waren seit je her im Streit um die Vorherrschaft gewesen, seitdem die Antiker die letzte Großkönigin, die direkte Verbindung zwischen Antikern und Wraith, entführt hatten. Vor ihr hatte jeder Respekt gehabt und jeder hatte ihren genetischen Anspruch auf die Führerschaft akzeptiert. Nachdem sie jedoch verschwunden war, wollte natürlich jede Königin das Erbe antreten, doch eine legitime Nachfolge gab es nicht, denn alle Königinnen waren prinzipiell genetisch gleich, keine war besonders. Seitdem gab es immer wieder Fehden zwischen den Stämmen, die jedoch nie so gravierend wurden, dass sie das große Ziel, der Kampf gegen die Antiker und die jetzigen Atlanter, gefährdeten oder ersetzten. Da jedoch alle gemeinsam gegen die Atlanter und anderen Menschen der Galaxie kämpften, um sie als Weidegründe zu behalten, war es nur Recht und logisch, dass jeder von den Erkenntnissen der anderen profitierte, so war es seit mehr als 15.000 Jahren. Dennoch fand er es nicht richtig ihnen Technologie zu geben, die den Vorteil, die sein Stamm hatte, wieder ausglich. Nun ja, es war ja nicht mehr seine Entscheidung, dachte sich Todd und führte seine Anweisungen aus. Er war nicht mehr die Nummer-Eins und musste sich über solche Entscheidungen nicht mehr den Kopf zerbrechen.


Im Raum der Königin standen die Queen und ihre Nummer-Eins Kampf-Seele beieinander und beobachteten Todd über eine Überwachungssensoranlage. „Er hat keinen Verdacht“, sagte Kämpfer-Seele triumphierend grinsend. „Im Gegenteil, er arbeitet brav weiter.“ „In der Tat“, stimmte die Königin zu und gestattete sich ebenfalls ein zufriedeneres Lächeln. Sie ging auf ihren Thron zu und ließ sich nieder. „Sobald er mit allem fertig ist, sperre ihn ein und setzte Kurs in Richtung Milchstraße.“ „Jawohl, meine Königin“, bestätigte Kampf-Seele und verneigte sich kurz. Er wand sich ab, stoppte dann aber. „Es ist fast schon unfair von uns, ihn nach all seiner Mühe so zu entlohnen. Er gab uns den neuen Hyperantrieb und die Koordinaten der atlantischen Heimatgalaxie.“ Die Königin nickte ihrem Stellvertreter zu. Todd hatte in weniger als einem Monat seine Abwesenheit von zehn Jahren wieder gut gemacht. Er hatte die Aurora erforscht und ihre Geheimnisse gelüftet und die auch noch so stark verschlüsselten und verborgenen Signale des atlantischen Subraum-Kommunikationsnetzwerkes herausgefunden, zurückverfolgt und so einen Kurs in die Milchstraße errechnen können. „Wenn das so ist“, meinte sie in einem Anfall von Humor. „kannst du ja deinen Posten wieder an ihn abtreten und ich machen ihn wieder zum Stellvertreter.“ Beide mussten plötzlich lachen, was sich aber eher wie ein lautes Fauchen anhörte.
„Nein, meine Königin, seine jetzige... Belohnung, ist mehr als ausreichend“, meinte Kampf-Seele sarkastisch und verließ die Kammer. Vor der Tür standen vier Kriegerdrohnen bereit. Kampf-Seele zückte seinen Blaster. „Los, folgt mir.“


Todd war in den Maschinenraum gegangen, um die Modifikationen des Hyperantriebs zu überwachen. Im Prinzip musste er das eigentlich gar nicht, aber er sah es immer gerne, wenn seine Arbeit in die Tat umgesetzt wurde. Plötzlich war das jedoch vergessen, denn im Geiste empfing er eine Warnung. Er wirbelte herum. Kampf-Seele und ein Trupp Krieger waren in den Maschinenraum eingedrungen - mit gezückten Waffen. Es war Todds Glück, dass Kampf-Seele noch nie gut darin gewesen war, sich perfekt abzuschirmen, wenn es um die telepathische Kommunikationsgabe der Wraith ging. Er hatte nicht alles erfahren, was der Stellvertreter der Königin dacht, aber genug, um zu verstehen, was vor sich ging: Nehmt ihn gefangen. Das konnte sich nur auf Todd beziehen. Kampf-Seele hatte wohl Angst, dass Todd ihm wieder seine Position wegnahm und wollte ihm zuvorkommen, ihn wegsperren. Nicht mit mir, dachte Todd und sah sich um, suchte eine Waffe, denn er selbst war unbewaffnet. Er entdeckte einen Wächter, der ihm den Rücken zugedreht hatte, und einen Blaster im Holster hatte. Todd machte einen Ausfallschritt in seine Richtung, schnappte sich den Blaster und betäubte den Wächter augenblicklich. Dann gab er mehrere Schüsse auf die annahenden Häscher ab und floh zum zweiten Ausgang des Maschinenraums. In Gefangenschaft ging er nicht. Kampf-Seele fluchte. „Hinterher! Gebt Alarm, alle sollen ihn aufhalten!“

Todd rannte durch die Gänge, während über Intercom Befehle ausgingen, ihn aufzuhalten. Alle Wraith in seinem Weg wurden schnell betäubt und ausgeschaltet. Als ein Computerterminal in Sicht kam und alle Schotts automatisch verriegelt wurden, wusste Todd genau, was zu tun war. Er war schlau genug gewesen, um schlummernde Befehle in den Schiffscomputer einzugeben, die ihm vielleicht irgendwann einmal nützlich sein würden. Das hatte er schon damals getan, als er zum Stellvertreter aufgestiegen war, für den Fall eines Putsches. Das er die Befehle jetzt, wo er ja keine Macht mehr besaß und keine Chance hatte sie zurückzugewinnen, einsetzen musste, hatte er nie erwartet. Schnell überprüfte er, ob sich in der Nähe jemand aufhielt, dann nahm er schnell Zugriff auf den Computer, aktivierte eines der Protokolle. Sofort öffneten sich alle Schotts wieder und als Bonus wurden die internen und externen Sensoren der ganzen Flotte deaktiviert. Es würde nicht lange dauern, bis die Brückenbesatzung gegengesteuert hatte, aber es reichte für Todd, um sich aus dem Staub zu machen. Er nahm wieder seinen Betäuber in die Hand und machte sich auf zum Backbordhanger des Hives.


Kampf-Seele kam wütend auf die Brücke geeilt. „Was ist los? Wieso habt ihr ihn noch nicht?“ Ein Wraithtechniker, der gerade an dem Problem arbeitete, informierte ihn. „Klarer-Geist hat ein Protokoll in unserem Hauptcomputer aktiviert, das für ihn alle Wege freischaltet und alle Sensoren der Flotte ausschaltet.“ „Dann zerstöre dieses Protokoll!“, befahl Kampf-Seele und schnaubte. „Er darf nicht entkommen!“


Während Kampf-Seele und die Besatzung des Schiffes noch daran arbeiteten Todd gefangen zu nehmen, war er bereits in den Hangar eingedrungen. Alle Mitglieder der Bodencrews arbeiteten an ihren Darts, weshalb es für Todd ziemlich einfach war, sich zu einem Transporter zu schleichen. Einmal an Bord und die Luke verriegelt, setzte sich der Wraith schnell an die Kontrollen des Schiffes. Er aktivierte ein zweites Protokoll und startete gleichzeitig den Antrieb seines kleinen Schiffes. Augenblicke später begannen sich die Hangartore zu öffnen und das Kraftfeld, das die Atmosphäre hielt, baute sich auf. Die Wraith im Hangar merkten erst, was eigentlich vorging, als Todd bereits startete und beschleunigend aus dem Hangar flog, die Flotte zurückließ. Er musste schnell Abstand gewinnen, bevor die Sensoren, und damit die Zielerfassungen, wieder liefen.


Minuten später liefen wieder alle Systeme und Kampf-Seele wartete angespannt auf den Bericht. „Also?“ „Klarer-Geist ist nicht mehr an Bord“, meldete ein Offizier. „Er hat sich im Backbordhangar einen Transporter geschnappt und ist verschwunden. Auch auf unseren externen Sensoren ist er nicht aufzuspüren.“ Kampf-Seele nickte. „In Ordnung, dann gebe Befehl an die Flotte, dass wir in Richtung Milchstraße fliegen.“ „Aber sollten wir ihn nicht suchen?“, fragte der Offizier erstaunt. „Nein“, beschloss Kampf-Seele. „Wir finden ihn sowieso nicht, wenn er nicht gefunden werden will. Wir lassen ihn einfach hier, verschwinden kann er ja nicht. Sein Schiff hat keinen Hyperantrieb und es gibt hier auch kein Stargate. Er wird irgendwann kläglich verhungern. Und jetzt führe meine Befehle aus!“ Der Offizier bestätigte den Befehl und führte ihn aus.


Todd lächelte, als er aus dem Bugfenster seines kleinen Transporters beobachten konnte, wie die Flotte in den Hyperraum eintrat. Sein Trick, alles bis auf die Lebenserhaltung auszuschalten, hatte geklappt und man hatte die Suche nach ihm aufgegeben, um stattdessen in Richtung Milchstraße aufzubrechen. Er fuhr wieder alle Systeme hoch. Zwar hatte er keinen Hyperantrieb, aber er wusste einen Weg von hier wegzukommen. Todd wusste ja schließlich, wie man sich in das Kommunikationsnetzwerk der Atlanter hackte...


Die USS Valley Forge flog im Hyperraum und befand sich auf einer einwöchigen Kampfpatrouille in der Pegasus-Galaxie. Sam Carter saß auf ihrem Kommandosessel und langweilte sich. Die Patrouillen waren, so aufregend sie zu Anfang auch gewesen sein mochten, inzwischen Routine. Meistens legten sie sich irgendwo auf die Lauer und spionierten den Wraith nach, stellten hin und wieder einem leichten Kreuzer eine Falle und hielten sich bereit irgendwo einem AR-Team zu helfen. Langweilige Routine, aber immer noch besser, als zur Erde zurückgerufen zu werden, und dort um den Planeten Schleife zu fliegen, wie Sam fand. Sie gähnte und sah auf die große Digitaluhr, die an einer der Brückenwände hing. Es war schon bald 2230 Uhr Bordstandardzeit. Sie erhob sich und klopfte der Steuerfrau auf die Schulter. „Captain Ramsey, sie übernehmen das Kommando, ich geh und genehmige mir eine Mütze voll Schlaf." „Aye, aye, Ma‘am“, bestätigte Captain Erin Ramsey, Zweiter Offizier des Schiffes, und winkte eine Ablöse her, damit sie Carters Platz einnehmen konnte.

Sam wand sich zum Brückenschott, als plötzlich der Funker geschäftig wurde. „Colonel Carter, einen Moment bitte. Ich erhalte eine Durchsage aus Atlantis auf dem Prioritätskanal.“ Sam seufzte, denn das mit ihrem wohlverdienten Schlaf wurde jetzt wohl nichts. „Auf den Hauptschirm legen, Mr. Thompson.“ Die Kommandantin strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und ließ sich wieder in ihrem Kommandosessel nieder und drehte ihn in Richtung des Bildschirms an der linken Seite der Brücke. Wenige Augenblicke später erschien Richard Woolseys Gesicht auf dem Schirm. Sam lächelte knapp. „Mister Woolsey, ich hoffe es ist wichtig, denn sie halten einen müden Offizier vom schlafen gehen ab.“ „Es ist wichtig, Colonel“, bestätigte Woolsey. „Wir haben eine Nachricht von einem Wraith erhalten, von Todd.“ Sam zog die Augenbrauen zusammen. „Todd? Dieser Wraith, der mit Allert aus dem Gefängnis der Genii geflohen ist?“ „Genau der“, sagte Woolsey „Offensichtlich ist er bei seinem Stamm in Ungnade gefallen. Er konnte sich gerade noch absetzen, bevor sie ihn gefangen genommen hätten.“ „Das ist ja schrecklich“, meinte Sam mit einem gehässigen Unterton in der Stimme. „Und was hat das mit uns zu tun?“ „Er sagt, er habe Informationen für uns, die uns sehr interessieren könnten. Als Gegenleistung bittet er uns aber, ihn abzuholen, da sein Schiff keinen Hyperantrieb besitzt.“ Er hob einen Finger, als Sam schon zum Konter ansetzen wollte. „Und bevor sie jetzt sagen, dass das eine Falle ist: Wir glauben auch, dass es eine sein könnte, aber Oberstleutnant Allert verbürgt sich für ihn und ich würde auch gerne wissen, was er zu sagen hat. Sie empfangen jetzt die Koordinaten. Fliegen sie mal hin und sehen sie nach. Gehen sie aber mit genügend Sicherheitsabstand zum Ziel und mit ihrem aktiviertem Stealthmodus vor. Verstanden?“ „Jawohl, Sir, wird erledigt“, bestätigte Sam und sah zu Captain Ramsey, die gerade die Daten empfing. „Wie lange brauchen wir dahin?“ „Etwa 17 Stunden, wir sind zum Glück in relativer Nachbarschaft zum Ziel“, meinte Captain Ramsey und setzte den Kurs.
Sam wand sich ein letztes Mal an Woolsey. „Wir sind dran, Sir, und melden uns, wenn wir da sind. Carter aus.“ Der Bildschirm verdunkelte sich und Sam erhob sich. „Dann ändern sie den Kurs, Captain und übernehmen dann das Kommando. Ich gehe jetzt schlafen.“ „Aye, Ma‘am“, meinte Ramsey lächelnd, während Sam die Brücke verließ.


17 Stunden später verließ die Valley Forge in 18.000 Kilometer Abstand zu Todds Schiff den Hyperraum und ging auch gleich in den Stealthmodus. „Voller Scan“, befahl Sam und stand von ihrem Kommandosessel auf, um sich ans Brückenfenster zu stellen, obwohl auf der Entfernung noch nichts zu sehen sein konnte. Die Ergebnisse des Scans trafen wenige Sekunden später ein „Nichts, Ma‘am, keine Basisschiffe, keine Kreuzer. Nur ein Transporter, so wie man es uns angekündigt hat. Transporter 17.300 Kilometer voraus.“ „Bringen sie uns auf 5000 Kilometer heran, Ms. Ramsey“, befahl Sam und aktivierte das Intercom. „Walküre 1 startklar machen. Ausrüsten für Bergungsoperation. Wenn dieser Kerl glaubt, uns mit ner Bombe in die Luft jagen zu können, wenn wir ihn samt Schiff an Bord holen, dann ist der falsch gewickelt.“ Sam wand sich zum gehen. „Ich bin im Konferenzraum, Major Gordon soll ebenfalls hinkommen. Schicken sie diesen Todd hin, wenn er geborgen wurde.“


Zwanzig Minuten später wurde Todd, bewacht von zwei Marines, in den Konferenzraum des Schiffes geführt, die Hände gefesselt. Trotz des frostigen Empfangs den man ihm bereitete, lächelte er selbstsicher. „Ich freue mich über die schnelle Rettung“, sagte er an Sam gewand und verneigte sich leicht. „Setzen sie sich“, sagte Sam kurz angebunden und wies auf einen Stuhl ihr gegenüberliegend. Todd nahm wortlos Platz. „Was ist das jetzt für eine Information, die sie uns im Austausch für ihre Rettung geben wollten?“, wollte Major Oliver Gordon, der XO des Schiffes, wissen. „Nun“, begann Todd und sein Lächeln verschwand. „das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, denn ich muss etwas weiter ausholen.“ Todd begann also alles zu erzählen und die beiden Offiziere und die Aufzeichnungsgeräte in dem Raum hörten angespannt zu.


In Atlantis schlugen Todds Informationen, die die Valley Forge per Subraumfunk geschickt hatten, ein wie eine Bombe. Woolsey setzte sofort eine Krisensitzung an, zu der AR 1, die Chefwissenschaftlerin Dr. Fumiko Haibara, der Kommandant der Cathbad und einige andere Leute zugegen waren. Jeder hatte eine Akte mir sämtlichen Informationen vor sich liegen.Eine Zeit lang war es still, bis Woolsey schließlich fragte: „Hat jemand Vorschläge?“ „Nein, aber ne Frage“, kam es von einem brummigen Ronon. „Wieso haben wir diesen Wraithabschaum damals freigelassen? Ich habe damals gesagt, dass das nur Ärger bringt!“ „Weil es damals anders stand, Ronon“, antwortete Ernst, der damals die Entscheidung getroffen hatte. „Wir wussten nicht, dass Todd den Wraith so sehr auf die Sprünge helfen würde. Wär es anders, dann hätten wir die Ehrenschuld, die ich bei ihm für die Fluchthilfe hatte, niemals honoriert.“ „Es ist passiert und gut ist“, sagte Woolsey streng und massierte sich die rechte Schläfe. „Das ist eine Tatsache und jetzt sollten wir lieber überlegen, wie wir die Wraith aufhalten, bevor sie in der Milchstraße sind.“ „Können die Schiffe auf der Erde die Wraith nicht abfangen, bevor sie in die Galaxis einfliegen?“, fragte einer der Anwesenden. Woolsey schüttelte nur den Kopf. „Nein, das können sie leider nicht. Die Ori haben am Supertor ganze Arbeit geleistet und praktisch jedes Schiff kampfunfähig geschossen. Selbst die Asgardschiffe sind extrem zusammengeschossen worden, durch die Replikatoren und das meiste ihrer modernen Energiebewaffnung ist weg, muss also mit Erdtechnologie ersetzt werden, da die Asgard die benötigten Ressourcen nicht haben. Die Rommel und die Patton sind noch am besten weggekommen und selbst die brauchen Minimum drei Monate in der Werft, mindestens. Die Rommel sogar wahrscheinlich länger, da sie ein Refit erhält, ebenso wie alle anderen Schiffe ihrer Klasse. Das Sol-System wird momentan von ein paar veralteten Schiffen der Europäer geschützt und die Stauffenberg und Reagan sind auf dem Weg in die Milchstraße. Und das wars schon. Wir müssen die Wraith also aufhalten, solange sie in unserer Reichweite sind.“

Jack gab einen nachdenklichen Laut von sich und sah dann in die Runde. „Gehen wir aufs Ganze. Wir fliegen mit der Valley Forge, der Cathbad und allen Wotans die Wraithflotte an und stellen sie. Das dürfte gehen, wenn Todds Einschätzungen stimmen. Die Wraithschiffe sind relativ langsam und werden die Milchstraße erst in einem Monat erreichen, wir schaffen das in der halben Zeit. Während ihrer Abkühlpausen, die sie anscheinend einlegen müssen, können wir sie angreifen.“ „Das ist doch Selbstmord“, kommentierte Max Wickers und winkte ab. „Zwei Zerstörer und dann das Kleinvieh, gegen eine Wraitharmada von mindestens drei Basisschiffen und zehn Schweren Kreuzern als Eskorte? Ganz zu schweigen von möglichen Schiffen, die sich denen noch anschließen? Also bitte...“

„Vielleicht kann ich behilflich sein“, kam es plötzlich aus der Türgegend. Alle wirbelten herum und Ronon hatte schon die Hand an der Waffe, als er Todd erblickte, der von zwei russischen Fallschirmjägern eskortiert wurde. „Was macht der hier?“ „Ich habe ihn von der Valley Forge am nächsten Stargate aussetzen lassen, damit er uns bei unserem Meeting hilft“, antwortete Woolsey genervt. „Der Typ hat uns die Sache doch erst eingebrockt“, meinte Anna Hein mit verschränkten Armen vor der Brust. „´Der Typ‘, wie sie mich nennen“, sagte Todd ungerührt. „hat im Gegensatz zu ihnen eine Idee, wie die Flotte aufzuhalten ist.“ „Ich platze vor Neugierde“, meinte Jack zähneknirschend. Es war an Ernst aktiv zu werden. „Lasst ihn doch mal erzählen, was er sich ausgedacht hat. Sonst hat ja scheinbar keiner ne brauchbare Idee.“ Todd nickte Ernst knapp zu und setzte sich dann, die Wachen, die auf ihn zielten, ignorriend, an den Tisch. „Meine Idee ist eigentlich ganz simpel. Ich wäre dafür, dass sie mit all ihren, zu Verfügung stehenden Schiffen, zu der Flotte aufschließen und während einer Hyperraumpause einen schnellen Angriff fliegen. Das würde mir erlauben einen Virus an den Hauptcomputer zu senden, der die Koordinaten auf ein System am Rande ihrer Galaxie festlegt, wo sie dann eine Falle stellen können. Ich kann von ihrem Schiff aus eines meiner Makros aktivieren, das mir Zugang zum Computer verschafft. Es ist also in kürzester Zeit möglich.“ „Warum sie nicht gleich in ein Schwarzes Loch schicken?“, warf Dr. Haibara ein. „Das würde auf den Sensoren der Schiffe rechtzeitig angezeigt werden“, meinte Todd.
„Klingt ja ganz gut“, sagte der Kommandeur der Cathbad, Lt. Colonel Mulligan. „aber wieso sollten sie das tun? Sie haben doch hart daran gearbeitet, dass es soweit kommt und außerdem sind sie ein Wraith. Wieso also ihre Leute verraten?“ „Weil mein Stamm mich, wie ich bereits mitgeteilt habe, verraten hat“, sagte Todd grimmig. „Ich möchte mich für diesen Verrat rächen und gleichzeitig eine Partnerschaft für die Zukunft aufbauen, mit ihrem Volk.“ Todd lächelte. So eine Partnerschaft wäre sicher praktisch, aber auch nur dann, wenn er die Atlanter gerade gebrauchen konnte. „Danke, Todd“, sagte Woolsey nachdenklich. „Lassen sie uns nun bitte beraten.“ Todd nickte und wurde von den beiden Russen hinausgeführt.


Neun Tage später erreichten die Valley Forge und die Cathbad, die in Formation im Hyperraum flogen, die Koordinaten der Wraithflotte. AR 1 und Todd befanden sich an Bord der Forge, um von hier aus alles vorzunehmen. Todd hatte bereits an einem der Brückenterminals Platz genommen und überprüfte noch einmal das Virus. „Von meiner Seite ist alles klar.“ „Gut, dann beginnen wir“, meinte Colonel Carter und ließ Roten Alarm geben. „Mr. Rogers, alle Raketensilos scharf schalten. Ich will sofort feuern können, wenn wir die Flotte erreichen.“ „Wird erledigt, Ma‘am“, meldete der Waffensergeant. „Signal an die Cathbad: Wir greifen an“, befahl Carter und atmete noch einmal tief durch. „Hyperraum verlassen... Jetzt.“

Im Leerraum zwischen den Galaxien, nur hunderttausend Lichtjahre raus aus der Pegasus-Galaxie, öffneten sich zwei Hyperraumübergänge und die beiden Erdzerstörer traten nur 18.000 Kilometer von der Wraithflotte entfernt aus dem Hyperraum aus. Zehn Sekunden später starteten je 12 Raketen, davon waren acht Mark 6 Nuklearraketen und die restlichen vier JERICHO Schiff-Schiff Raketen, und steuerten mit 6000 Metern/Sekunde auf die Wraithschiffe zu. Laut Erfahrungen war das mehr als genug, um bis zu drei Kreuzer auszuschalten. „Todd, fangen sie an“, meinte Sam und wand sich der Sensorsanzeige neben ihr zu, um zu beobachten, wie die ersten Wraithschiffe in Flammen aufgingen - doch das geschah nicht.


Nur Augenblicke zuvor stand Kampf-Seele auf dem Kommandodeck des Flaggschiffs der Wraitharmada. Er hatte aus Vorsicht alle Stationen bemannen lassen, da die Menschen ja irgendwie von der Flotte hätten erfahren können. Seine Sorge um seine Schiffe würde honoriert werden, denn als der Alarm kam, dass zwei Erdschiffe aufgetaucht waren, war er Herr der Lage. „Abwehrsysteme aktiviert?“ „Jawohl, Abwehrsysteme laufen seit unserem Aufbruch aus der Heimatgalaxie“, meldete ein Wraithoffizier. Jetzt zahlte es sich aus, dass ein anderer Wraithstamm vor einem halben Jahr die Sofia in ihrer Gewalt hatte, gerade lang genug um Informationen über die menschlichen Waffensysteme zu erhalten. Zuvor hatten die Wraith in Raumkämpfen den kürzeren gezogen, denn sie waren total überrollt gewesen von den irdischen Waffen. Sie hatten bisher nur Energiewaffenduelle ausgetragen oder gegen Antikerdrohnen gekämpft, nie aber gegen Railguns, Nukleargranaten und Atomraketen. Das war ihnen total neu, weswegen sie auch nie etwas wie eine Nahbereichsabwehr besessen hatten. Bisher hatten sie sich immer auf ihre regenerative Hülle verlassen, die sich noch während des Gefechts heilte. Doch bei bis zu 750 Megatonnen Sprengkraft, wie sie irdische Atomraketen vom Typ Mark 8 besaßen, half das auch nicht fiel. Deswegen hatten sie neue Waffensysteme entwickelt. So hatten sie nun etwas, das dem irdischen CIWS ähnelte. Selbstgesteuerte, computerunterstützte Schnellfeuerenergiekanonen mit hoher Reichweite konnten den Atomraketen entgegengeschickt werden, um sie zur Explosion zu bringen, bevor sie auf den Schiffen aufschlugen. Hinzu kamen noch neue EloKa Störsender, die hoffentlich die Zielerfassung der Raketen, zumindest bei einigen, außer Kraft setzen sollte, damit sie einfach ins Leere flogen. Es war nicht fiel, aber gegen Railguns und Nukleargranaten half weiterhin die Hüllenpanzerung der Wraithschiffe am besten und es waren eigentlich die Raketen, die den größten Schaden anrichteten.

Die irdischen Raketen kamen in Vierergruppen angeflogen und wählten sich insgesamt sechs Ziele aus, allesamt Kreuzer, die am äußeren Rand des Verbandes standen. Die Raketen kamen schnell in die Reichweite der Kreuzer und augenblicklich kam die Nahbereichsabwehr ins rollen. Die Störsender schafften es in zwei Fällen eine Rakete vom Kurs abzubringen. Die Schnellfeuergeschütze taten ihr zusätzliches und von je vier Raketen, die einstmals auf dem Weg waren, kam nur in einem Fall eine Rakete durch, alle anderen wurden vernichtet. Der Schwere Kreuzer wurde von 500 Megatonnen Sprengkraft getroffen und vernichtete die komplette Steuerbordseite des Schiffes, den großen Flügelähnlichen Teil, und fegte über die ganze Hülle hinweg. Trotz der Schäden schaffte es der Kreuzer zu überleben und die Hüllenregeneration einzuleiten. Kurze Zeit darauf eröffnete die Wraithflotte das Feuer auf die Erdschiffe, die sich nun in Reichweite befanden.


Auf die Schilde der Erdschiffe prasselte ein Hagelsturm aus Plasmageschützen nieder, doch die Schilde hielten dem stand. „Verdammt“, stieß Sam aus. „Also gibt es diese Nahbereichsabwehr doch, von der sie sprachen.“ Sie hatte zu Todd geblickt, der dabei war sich in die Computersysteme des Basisschiffs zu hacken. „Sagte ich doch, aber mir will ja keiner glauben.“ Sam ignorierte das und befahl stattdessen, als sie sah, dass auch noch Darts ausgeschleust wurden: „Die Raketen können wir vergessen. Railguns und Nukleargranaten, volle Streuung auf die Kreuzer! Durch die Panzerung der Basisschiffe kommen wir damit sowieso nicht.“

Die Zerstörer gingen nun auf Tuchfühlung mit den Wraithschiffen und überschallschnelle Projektile und langsamere Nukleargranaten gingen auf die Feindschiffe nieder. Der beschädigte Schwere Kreuzer ging als erstes unter dem Feuer der Cathbad unter, als diese sich schon einem anderen Schiff zuwand. Dennoch stand es zwei zu elf gegen die Menschen. Während sie nur das Feuer aus zwei Schiffen hatten, hatten die Wraith elf Schiffe, davon drei Hives, mit denen sie die Menschen beschießen konnten. Dazu kam noch die Tatsache, dass Zerstörer ob nun Walhalla-Klasse, wie die Cathbad, oder Hoover-Klasse, wie die Valley Forge, nicht so starke Schilde hatten, wie Schlachtkreuzer und auch nicht so lange durchhalten konnten. Schon bald kam die gefürchtete Durchsage der Waffensergeanten der Valley Forge und der Cathbad: „Schilde halten nur noch bei 28%!“ Und die ersten Erschütterungen kamen durch die Schilde, Energieleitungen platzten und Menschen flogen durch die Gegend. „Todd, wo bleibt ihre Klarmeldung?!“, schrie Jack, während er sich bereits festhalten musste, um nicht zu fallen. „Es geht nicht“, sagte Todd schließlich voller Wut. „Sie müssen meine Makros entdeckt und sie gelöscht haben.“ „Okay, dann Plan B!“, beschloss Jack. Sam wand sich zum Team um. „In Ordnung, viel Glück. Wir sehen uns in ein paar Wochen, wenn wir sie aufsammeln.“ „Hoffen wirs“, meinte Jack und verließ eilends mit AR 1 und Todd die Brücke, um sich zum Steuerbordhangar aufzumachen.

Im Hangar stiegen sie sofort in den bereitstehenden und für Plan B ausgerüsteten Jumper. Plan B war der Notfallplan, falls es nicht klappen sollte, den Virus von außen einzuschleusen. Der Alternativplan sah deshalb vor es von innen zu tun. Der Jumper würde, einmal ausgesetzt, sich in das Flaggschiff einschleusen und von einem Terminal auf diesem Schiff den Virus über die Flotte verbreiten. Dazu hatte man sogar mehrere Wochen Zeit, immer vorausgesetzt, dass man nicht erwischt wurde. „Alle anschnallen“, befahl Jack, als er sich in den Stuhl hinter den Kontrollen schwang und das Heckschott schloss. Ronon saß hinten bei Todd, die Waffe in der Hand. „Eine falsche Bewegung und du bist tot.“ „Dann werde ich mich aus Selbsterhaltungstrieben heraus, nicht bewegen“, meinte Todd kühl, als der Jumper sich tarnte und den Hangar verließ, auf das Flaggschiff zu steuerte. „Sind raus“, meldete O‘Neill über Funk.

„Verstanden“, antwortete Sam und gab den Befehl in den Hyperraum zu gehen. Nur Augenblicke später waren beide Zerstörer in den Hyperraum gegangen, die Forge in Richtung Milchstraße, um die Erde zu informieren. Da man dem Kommunikationsnetzwerk nicht trauen konnte, bis man neue Frequenzen hatte, und die Cathbad in Richtung Atlantis, um die Stadt notfalls zu verteidigen. „Na hoffentlich geht das gut“, murmelte Major Gordon seiner Kommandantin zu. „Keine Sorge, Major. Wenn es jemand schafft, dann dieses Team“, meinte Sam zuversichtlich. Die Valley Forge eilte der Milchstraße entgegen, die sie auch anderthalb Woche vor den Wraith erreichen würde. Zeit genug, um den Wraith eine Falle zu stellen.


Zwischenzeitlich flog Jack den getarnten Jumper in eine der Hangarbuchten des Hives und setzte auf einem abseitsgelegenen Punkt auf. Sofort schaltete Jack den Antrieb aus, da die Geräusche sie verraten würden, sobald im Hangar wieder Stille eingekehrt wäre. Er drehte sich zu den anderen um. „Und jetzt heißt es warten.“ „In der Tat“, bestätigte Todd. Er konnte den Virus nur einschleusen, während die Flotte gerade einen Auskühlstopp machte und das würde noch zwei Tage dauern. Todd sah zu Ronon, der ihn immer noch anfinsterte und die Waffe in der Hand hatte. „Ich hoffe doch nicht, dass sie die nächsten Wochen über so da hocken werden. Das ist schlecht für ihre Haltung.“ „Maul halten“, meinte Ronon kurzangebunden, steckte die Waffe weg und streckte sich auf der Rückbank aus. „Das wird eine lange Zeit“, meinte Jack und sah zu Ernst. „Ich hoffe, sie haben alles dabei.“ Ernst nickte und holte ein Laptop hervor und stöpselte ihn in die Stromversorgung des Jumpers. „Hab auf der Festplatte genug Filme und Serien. Simpsons, South Park, 24, Scrubs um nur einige zu nennen.“ Er sah zu Todd. „Wär vielleicht gut, dir mal zu zeigen, an wen ich dachte, als ich dir den Namen gab.“ „Ich schätze mal an etwas peinliches“, sagte Todd, schaute aber interessiert zu, als Ernst keine Zeit verschwendete und einen Film anmachte, um die Zeit totzuschlagen.

Zur selben Zeit nahm die Wraithflotte wieder Fahrt auf und verschwand im Hyperraum. Ihr Ziel würde die Armada in 19 Tagen erreichen: Die Milchstraße, Heimat der Menschheit.





Fortsetzung folgt in TGE Combined Staffel 1
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