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Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont von Atlan, Colonel Maybourne

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6.07 Verwerfliche Bemühungen
von Atlan




Völlig entkräftigt wurde Franzi von zwei Männern durch einen grauen Korridor geschleift, wobei die Männer nicht gerade zimperlich mit ihr umspringen. Franzi wollte sich, kraftlos, wie sie war, losreißen, schaffte es aber nicht. „Lass das sein, Schlampe!“, knurrte einer der Männer und schlug ihr in die Magenkuhle, was sie zusammensacken ließ. Ohne weitere Versuche sich zu wehren, wurde Franzi in eine kleine, muffig riechende, Zelle gebracht. Überall wuchs Moos und es gab keine Fenster.
Die Männer, sie trugen rote Uniformhemden und schwarze Hosen zu Militärstiefeln, ketteten Franzi an eine der Wände und verschwanden dann. „Hilfe!“, rief Franzi nach einer Weile und hustete dann. Sie befand sich schon eine Weile im Delirium, kalter Schweiß rann ihr über die Stirn. Ihre Stimme war brüchig, als sie langsam sagte: „Rene, ich will dich nur noch einmal sehen, bevor ich sterbe...“
Ihre Fiebergedanken wurden jäh von lauten Schreien unterbrochen, die in der Ferne aufhellten. „Daniel?“, fragte Franzi verwirrt, als sie die Stimme Daniel zuordnete.
Sie versuchte sich noch aufzurichten, sackte aber schnell wieder auf den Boden, die Ketten schnitten ihr ins Fleisch. Kraftlos schloss sie schließlich ihre glasigen Augen und hoffte auf ein Wunder. Sie hoffte nur, dass sie noch einmal aufwachen würde...


Jules rannte, wie vom Teufel gebissen, durch den riesigen Wald. Sie war extrem verdreckt und blutete aus mehreren Wunden, allerdings nicht ernstes. Mit der rechten Hand umklammerte sie eine Zat. Entschlossen versuchte sich die junge Offizierin einen Weg zu bahnen, denn der Boden war rutschig und ein durchkommen durch den engen Wald, war kaum möglich. Ein weiterer Ansporn war für sie, dass sie von mehreren Männern und Hunden verfolgt wurde, während immer wieder das Feuer aus Energiewaffen aufheulte. Ihre Verfolger waren in der Überzahl. Jules murmelte eine Verfluchung und wirbelte herum, als sie eine etwas lichtere Stelle erreicht hatte. Schnell gab sie einen Schuss auf eine Zweiergruppe von Verfolgern ab. Einer sackte betäubt zu Boden, der zweite Verfolger im roten Uniformhemd schoss aus seiner klobigen Energiepistole auf sie. Ein grellgrüner Laserstrahl streifte sie am Arm. Jules schrie vor Schmerz auf, als der mehrere hundert Grad heiße Strahl sie streifte, doch sie schaffte es noch, den zweiten Angreifer zu betäuben. Sie rannte auf eine Baumgruppe zu, während sie aus ihrem Arm blutete. Als sie dahinter in Deckung ging, riss sie ein Stück von ihrem T-Shirt ab, zurrte es sich am Arm, mit der anderen Hand und den Zähnen fest. Sie schnappte noch einige Augenblicke nach Luft, dann sprang sie wieder auf und rannte weiter, um zum Sternentor zu gelangen. Sie musste unbedingt zurück ins STK, da die anderen Teammitglieder immer noch in Gefangenschaft waren. Immer, wenn sie wieder der Schmerz überkam, fluchte sie innerlich, wie ein alter Matrose, der sich nen Tripper eingefangen hatte.


Auf der Erde:

Ein getarntes Frachtschiff war, nach dem geglückten Anflug von der Rückseite der Sonne und dem langsamen Sinkflug, auf dem Anflug, in Richtung des STK. Der Pilot freute sich schon, dass er unbemerkt zur Erde gekommen war, doch da meldete sich sein Scanner. Er hatte doch nicht so viel Glück gehabt, dem Sensornetz der Erde zu entkommen und jetzt, wo er den Schutz des Hyperraums verlassen hatte, waren sie ihm auf den Versen. Mit unglaublichem Tempo näherte sich von hinten eine Alarmrotte J-302 Jäger der deutschen Luftwaffe, um ihn abzufangen. Die neusten Raumjagdgefährte der Deutschen, deren Design an den J-301 erinnerten, aber wesentlich schneidiger war und am Bug einen Hammerhaikopf aufwiesen, riefen das Frachtschiff.
„Außerirdisches Frachtschiff, hier Luftpatrouille Tango Eins, stoppen sie ihren Anflug sofort und folgen sie uns zum nächsten Fliegerhorst, damit sie in Gewahrsam genommen werden können, wegen Verletzung des Gebietes der Erde. Andernfalls sind wir angewiesen, sie aufzuhalten.“

Der Pilot grinste nur und sagte zu sich selbst: „Dann wollen wir mal sehen, was ihr könnt.“ Er drückte einige Knöpfe, enttarnte sich das Frachtschiff und flog, mit verstärkter Triebswerksleistung, sein erstes Ausweichmanöver. Das Frachtschiff kletterte steil nach oben, machte dann schnell einen Looping und setzte sich hinter die 302er, die inzwischen an ihm vorbei gerast waren. Doch so einfach war es nicht getan, denn die 302er wendeten, der eine nach links, der zweite nach rechts, und flogen in einem Scherenmanöver auf das Frachtschiff zu. Der Pilot hielt seinen Transporter aber einfach mitten in der Luft an und tauchte ab, als die 302er zurückwaren. Dann setzte der Pilot seinen Anflug auf eine Stadt fort, die nur etwa 20 Kilometer vom STK entfernt war. Die 302er brauchten einige Sekunden, bis sie ihn wieder gefunden hatten, die Verfolgung wieder aufnahmen. Das Frachtschiff ging tiefer, als es die Stadt, die in der Nähe eines dichten Waldes lag, erreichte. Der Pilot streifte kurz die Baumwipfel und funkte dann: „Holt mich doch.“ Die Piloten der 302er hatten sich inzwischen die Feuererlaubnis geben lassen und feuerten je eine ASM-12 Mittelstrecken-Rakete ab, während das Frachtschiff zehn Meter über dem Boden schwebte. Die Einschläge rissen das Schiff auseinander und die Abfangjäger flogen, nachdem sie das Gebiet kurz überflogen hatten, zu ihrer Basis zurück.

Der Pilot grinste. Er war beim Überflug des Waldes auf einen Baum gesprungen und das Frachtschiff war die letzten paar hundert Meter per Autopilot geflogen. Nun hielt man ihn für Tod, was sicher seine Mission und den Diebstahl eines geeigneten Transportmittels zur Flucht einfacher machen würde. Wenn er bedachte, wo er sich aufhielt und dass er hier seit fast einem halben Jahrzehnt gesucht wurde, war das sicherlich von Vorteil. Er sah auf seinen Scanner, der ihm meldete, nur noch wenige Kilometer von seinem Ziel entfernt zu sein. „Dann wollen wir mal“, sagte er zufrieden zu sich selbst, holte eine kleine Phiole heraus und schüttete den Inhalt in seine Wasserflasche, nahm auch gleich einen kräftigen Schluck daraus. Anschließend verschwand der Kopfgeldjäger Aris Boch im Unterholz.


Auf dem unbekannten Planeten, elf Stunden zuvor:

Das ST 1 Team war auf einer Aufklärungsmission auf P9T-666, dessen Adresse man gerade erst mit dem Torcomputer berechnet hatte. Das Tor dieses Planeten stand keine zwei Kilometer von einer großen Millionenstadt, mit einer Sky Line, wie New York in den 80er Jahren. Das Stargate selbst stand in einer Art Freilichtmuseum, denn überall standen Schilder und abstrakte Kunstwerke herum. Als das Team aus dem Ereignishorizont trat, hatten sie nur wenige Sekunden Zeit, um alles wahrzunehmen, da fing auch schon eine Frau an, hysterisch zu schreien. Es waren nur einige Personen anwesend, darunter auch eine Schulklasse, die schwarze Schuluniformen mit weißen Hemden trugen. Als die Frau geschrieen hatte, liefen plötzlich alle in Panik auseinander und ein älterer Herr, sprach hastig in ein Funktelefonähnliches Gerät.

Daniel versuchte die Leute zu beruhigen und Kontakt aufzunehmen. „Ganz ruhig, habt keine Angst. Wir sind nur friedliche Forscher von der Erde. Wir wollen euch nichts tun.“
Das brachte jedoch nichts und wenige Augenblick später war die ganze Umgebung, wie ausgestorben. Vala wand sich amüsiert an Franzi. „Wie war das noch mal? Er darf die Erstkontakte machen, weil er so vertrauenswürdig ist?“
„Jep“, meinte Franzi nachdenklich und legte die Stirn in Falten. „aber das hatte andere Gründe...“
Jules, die mit ihrem Feldstecher die Gegend absuchte, nickte. „Und ich glaube auch, wieso...“

Aus der Stadt näherten sich schnell vier Fluggleiter unbekannter Bauart. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit zur F-117 Nighthawk, flogen fast lautlos und ihre Hülle schimmerte mattschwarz. Die Fluggleiter kamen näher und ohne, dass das Team reagieren konnte, schossen sie Betäubungsstrahlen ab, die das Team ins Reich der Träume schickten.


Beinahe eine Stunde später erwachten alle sechs Teammitglieder in einer Zelle.
Mit den Handgelenken waren sie an die Steinwände gefesselt. „Alles okay?“, fragte Franzi von Kopfschmerzen geplagt.
„Ja, geht schon“, antwortete Ralf als Erster, von den Anderen kamen ähnliche Klarmeldungen. Jules nahm es mit Galgenhumor: „Erster Einsatz seit sechs Monaten und wir werden gefangen genommen... Gott, wie hab ich das vermisst.“ Ihr leises Lachen wurde von einer Lautsprecherdurchsage unterbrochen, während eine Überwachungskamera sie im Blick behielt. „Fremde Eindringlinge, ihr habt das Gebiet der Volkshegemonie Organia betreten. Ihr wurdet von unseren Säuberungstruppen als feindliche Fremde eingestuft. Doch wenn ihr kooperiert, wird es euch besser ergehen, als wenn ihr euch weigert.“
Mit diesen kalten Worten verschwand die Stimme auch schon wieder. Dafür wurde die Zelle geöffnet und vier Wachen in rot-schwarzen Uniformen kamen herein.
Einer überlegte kurz, dann zeigte er auf Ralf und meinte: „Den als Ersten.“
Die drei anderen Wachen nickten stumm und lösten Ralfs Ketten, zwei von ihnen packten ihn unter den Armen und zerrten ihn hoch. Doch Ralf lies das nicht einfach über sich ergehen. Noch als sie ihn festhielten, verlagerte er sein Gewicht nach hinten und trat mit voller Kraft eine der Wachen. Bewusstlos ging diese zu Boden, doch die andere Wache reagierte schnell und schoss mit einer kleinen Strahlenwaffe auf ihn.
Wie schon zuvor durch die Betäubungsstrahler der Gleiter, wurde er wieder ausgeknockt und weggeschleift. „Ihr Kerle seit tot!“, schrie Jules ihnen hinterher. „Dafür werdet ihr bezahlen! Einer nach dem Anderen!“ Sie sah zur Überwachungskamera und bellte sie an: „Ja, ihr alle!“
Daniel musste sie beruhigen, damit sie wieder runterkam. „Beruhig dich, Jules, das bringt doch nichts.“
„Und wahrscheinlich wäre es auch sehr gefährlich.“, meinte Teal‘C nachdenklich. „Diese Uniformen habe ich schon einmal gesehen und der Name kommt mir beunruhigend bekannt vor...“
„Volkshegemonie Organia?“, versicherte sich Franzi, was Teal‘C nickend bestätigte.
„Jetzt wo dus sagst“, begann Vala und legte ihre Stirn in Falten. „als ich noch die Wirtin von Quetesh war, kann ich mich schwach daran erinnern, dass sie sich darüber gefreut hatte, dass Apophis bei der Eroberung einer Menschenwelt gescheitert war... die sich Volks-Blablabla... Irgendwas nannte.“
Teal‘C bestätigte das nickend. „Das war noch vor meiner Zeit als Primus. Apophis hatte von einer recht fortschrittlichen Menschenwelt gehört, die noch unbesetzt war.
Entschlossen sie einzunehmen, die Bevölkerung zu versklaven und dann ihre Technologie auszuschlachten, startete er die Invasion. Doch die Menschen waren hartnäckig und wehrten sich. Von den Invasionverbänden der Jaffatruppen, nahmen sie viele gefangen. Was genau mit ihnen geschah, kann ich leider nicht sagen, denn die Paar, die entkommen sind, starben kurze Zeit später auf Chulak. Auf jeden Fall muss es furchtbar gewesen sein, so viel ist sicher. Nach Apophis Scheitern hat sich Heruur, an diesem Planeten versucht, scheiterte aber ebenfalls. Beide haben damals Ha‘Tak Schiffe verloren und seitdem ist der Planet tabu. Das ist jetzt fast 63 Jahre her.“ Als Teal‘C geendet hatte, war es in der Zelle totenstill. Niemand wollte darauf etwas antworten.


Auf der Erde hatte Aris Boch sein Scannersignal, bis in eine kleine Stadt, die zwei Kilometer abseits der Absturzstelle lag, verfolgt. Um nicht aufzufallen, hielt sich Aris bedeckt und schlich um die Häuser herum, da er beabsichtigte von so wenig Menschen, wie möglich gesehen zu werden. Doch trotz aller Bemühungen, kam aus einem Hinterausgang eine etwa vierzigjährige Frau heraus, die gerade den Müll heraustrug. Aris Boch reagierte schnell, zog seine Spezialwaffe und betäubte die Frau, bevor sie auch nur schreien konnte. Nachdem er sie gefesselt und geknebelt zurückgelassen hatte, setzte er seinen Weg fort. Das Signal auf seinem Scanner wurde immer deutlicher, aber um weiterzukommen, musste er über eine Nebenstraße, auf der gerade eine Gruppe Kinder skatete. Aris Boch wartete einige Momente in der Hoffnung, dass sie verschwinden würden, ab. Als sich aber nichts tat, zückte er ohne zu zögern eine Betäubungsgranate, warf sie in die Gruppe. Der grellweiße Lichtblitz betäubte die Kinder fast augenblicklich. Schnell überquerte Aris die Straße und meinte ärgerlich zu sich selbst: „Bei der Größe dieser Welt, werd ich noch mehr Leuten begegnen. Das wird unnötig kompliziert. Verdammt...“


Zwei Stunden nach seiner Abholung, brachte man Ralf zurück in die Zelle. Der durchtrainierte Stabsfeldwebel und Scharfschütze war völlig fertig. Die Wachen warfen ihn unachtsam gegen die Wand und ketten ihn fest, dann griffen sie sich Jules.
Die ließ sich ungehindert mitnehmen, da sie sich noch gut erinnerte, was man mit Ralf gemacht hatte. Als die Wachen mit Jules verschwunden waren, wand sich Franzi an Ralf. „Was haben die mit ihnen gemacht, Ralf?“ Ralf schluckte, seine Stirn war schweißgebadet und seine Augen flackerte hin und wieder. „Die haben mich... in ein.. Labor gebracht und mir... irgendwas gespritzt“, brachte Ralf stockend hervor und musste immer wieder husten. „den Namen von dem... Zeug, weiß ich nicht mehr. Ich glaube, es war... eine Art Droge.“
„Wie fühlst du dich?“, fragte Vala besorgt, die sich sonst gerne mit Ralf stritt und neckte, besorgt.
„Beschissen, so geht’s mir“, meinte Ralf und presste ein Lächeln auf sein Gesicht, dann musste er heftig keuchen und brach zusammen.


Gleichzeitig wurde Jules von zwei Wachen durch einen Korridor geführt, der wesentlich moderner aussah, als das Gefängnis. „Braves Mädchen“, sagte ein Wächter hämisch, da sich Jules so bereitwillig abführen ließ. „Du stehst sicher drauf, was?“
Die andere Wache lachte laut auf, doch das war auch die Gelegenheit, auf die Jules gewartet hatte. Blitzschnell riss sie sich los, schlug einem Wächter auf den Hals und zerquetschte ihm die Luftröhre. Der sank aus Luftnot zu Boden, röchelte noch etwas und war nach wenigen Sekunden erst ohnmächtig, dann tot. Den Zweiten warf sie schnell zu Boden und brach ihm mit einer schnellen Handbewegung das Genick. Dann rannte sie schnell den Gang entlang, denn eine Überwachungskamera hatte alles aufgezeichnet. Im nächsten Raum sah Jules ihre Ausrüstung sehen und sie konnte sich noch schnell eine Zat schnappen, als schon ein Dutzend Wachen auf sie zuströmte. Sie feuerte einige gezielte Schüsse aus ihrer Zat, doch es waren zu viele Wachen, sodass sie fliehen musste. Da niemand mit einer Flucht gerechnet hatte, kam Jules auch schnell aus der unterirdisch angelegten Anlage heraus und lief weiter in die Wälder, während ihr nachgejagt wurde.


In der deutschen Kleinstadt kam es in einem kleinen Supermarkt zum Showdown.
Aris Boch war einfach in den Markt hineinspaziert und stellte seine „Beute“ in der Haushaltswarenabteilung. Er holte seine Flasche mit Rozna hervor. „Hey, Ashrak. Überraschung!“
Der Mann, den er angesprochen hatte, drehte sich um. „Kree, Hassak!“ Seine Augen leuchteten auf.
„Ich hab dich auch gerne, Arschloch!“, konterte Aris und trank einen Schluck. „War ja ne nette Idee, dich nach dem Krieg auf der Erde zu verstecken, aber ich hab dich trotzdem gefunden. Also komm schon mit, dann muss ich mir nicht die Mühe machen, dich wegzuschleppen.“ Aris Boch war die ganze Zeit auf ein Kopfgeld angewiesen, das für jeden Goa‘Uldsymbionten, von einem extraterrestrischen Konzern gezahlt wurde. Symbionten waren, nachdem die Erde so gründlich aufgeräumt hatte, sehr selten geworden ,in der Milchstraße und für medizinische Forschungen sehr beliebt. Viele hatten vom Tretonin gehört und wollten selbst solche Wunderdrogen haben. Dafür gingen manche Medizinkonzerne und Regierungen in der ganzen Galaxie so weit, dass sie Kopfgelder aussetzten und Kopfgeldjäger, wie Aris Boch engagierten.

Aris nahm einen letzten kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche, dann steckte er sie zurück in seinen Gürtel, während die Kunden schnell zum Ausgang strömten.
Aris grinste selbstsicher. „Also, worauf warten wir noch?“
Der Ashrak lächelte leicht und zog eine Glock 17 und zielte damit auf Aris. Dessen Grinsen verschwand und er zog seine schwere Allweckwaffe. „Na, dann eben auf die harte Tour.“


Zwei Stunden vor dem Showdown auf der Erde, brachte man Franziska auch in diese Versuchskammer. Sie musste sich auf einen Stuhl setzen und wurde mit einer Handschelle an den selben gefesselt. Ein Wächter beobachtete sie mit Argusaugen, während ein Arzt sich ihr mit einer Spritze näherte. „Doktor Mengele, nehme ich an“, sagte Franzi trocken. Wortlos verabreichte ihr der Arzt die Spritze, die mit einer hellbläulichen Flüssigkeit gefüllt war. Franzi nutzte die Chance und ergriff das Wort:
„Ich bin Oberstleutnant Franziska Rust vom ST 1 der deutschen Bundeswehr, Sternentorkommando, Erde - Tau‘Ri. Ich warne sie, wenn sie uns nicht frei lassen, wird unser Geheimdienst herausfinden, was mit uns geschehen ist. In nicht einmal einem Monat wird unsere Raumflotte hier sein und sie in die Steinzeit zurückbomben.“

Ihr wurde nicht geantwortet und schließlich fragte Franzi nur genervt: „Na schön, was machen sie da mit mir? Was geben sie mir da für Spritzen?“ Der Arzt, ein ergrauter Endfünfziger mit harten Gesichtszügen, sah sie an. „Eindringlinge werden bei uns zur Erprobung neuer Medikamente benutzt.“
„Also doch!“, stieß Franzi aus. „Sie sind Doktor Mengele!“ Sie wusste, dass der Arzt damit wohl nichts anfangen konnte, also setzte sie hinzu: „Was sind sie für ein Arzt?“
Der Arzt sah sie verständnislos an. „Ich weiß ja nicht, wie das bei ihnen ist, junge Frau, aber bei uns schwören wir Ärzte, das Leben unserer Mitmenschen zu schützen.
Da Versuche an einheimischen Lebensformen nicht gestattet sind, müssen wir mit Fremdweltlern vorlieb nehmen. Also wehren sie sich bitte nicht.“

„Nein, lassen sie das!“, rief Franzi wütend, als der Arzt mit der nächsten Spritze kam.
Der Wächter musste sie festhalten, damit der Arzt das nächste Mittel spritzte und
weitermachte. Hinter einer verspiegelten Scheibe sahen sich mehrere hohe Offiziere das Geschehene an und lächelten zufrieden. Sie hatten mehr, als genug Fremdweltler, um ihre Mittel zu testen und die Entflohene würden sie auch noch wiederfinden.

Jules war immer noch auf der Flucht vor den feindlichen Truppen. Inzwischen hatte sie sich aber einen ihrer Verfolger geschnappt und war dabei, ihn auszufragen.
„Wo ist das Tor, also der große Ring aus dem wir gekommen sind?“, fragte Jules.
Der Soldat schüttelte heftig den Kopf, da Jules ihm den Mund verbunden hatte, damit er nicht schrie. Als sie merkte, dass der Soldat nicht reden wollte, schlug sie ihm hart ins Gesicht. „Und jetzt?“ Als er sich wieder weigerte, schlug sie noch einmal zu und wieder und wieder auf seinen Körper ein. Nach dem fünfzehnten Schlag, der ihm das Schlüsselbein brach, war er endlich bereit auszusagen. Sie löste den Knebel und er deutete nach links. „Da lang, etwa 16 Kilometer.“
Jules lächelte. „Danke.“ Dann betäubte sie ihn mit der Zat und rannte wieder los, da sich die anderen Soldaten mit ihren Hunden näherten. Doch fast war es schon zu spät, denn ein Laserstrahl traf sie direkt über der linken Hüfte. Sie schrie nur noch vor Schmerz auf und zwang sich weiterzulaufen. Trotz der Schmerzen traf sie den Schützen noch mit einem Glücktreffer.

Jules rannte noch einige hundert Meter weit, dann erreichte sie eine Straße auf der Schwebeautos fuhren. Sie stellte sich mitten auf die Straße und hielt einen Wagen an, der sich ihr näherte. Jules lief zur Beifahrertür und deutete mit der Waffe auf die Fahrerin, eine junge Frau, die zusammen mit ihrem Kind im Wagen saß. „Bitte, tun sie mir und meinem Kind nichts!“, sagte die Frau sofort.
„Das tu ich auch nicht, wenn sie keine Metzchen machen“, sagte Jules und stieg ein.
„und jetzt fahren sie!“ Die Frau tat sofort, wie ihr geheißen, stieg in die Eisen und fuhr in Richtung Sternentor. Jules Verfolger hatten nur noch das Nachsehen, denn sie mussten erst einmal fahrbare Untersätze auftreiben.


Auf der Erde war der Kampf zwischen Aris Boch und dem Ashrak schon längst vorbei. Aris hatte den Ashrak gerade gefesselt und fasste sich dann ans rechte Hosenbein, wo an der Seite ein Einschussloch war. „Mann, Mann.... musstest du mich anschießen?“ Er war nicht sauer, denn für ihn war das nicht mehr, als ein Kratzer. Dann half er dem Ashrak auf die Beine. „So, du kommst jetzt mit mir. Wir suchen uns jetzt einen Weg, von diesem Planeten runterzukommen.“ Aris und sein Gefangener kamen aber gerade einmal bis zum Eingang, denn ein Team des GSG 9 stürmte den Supermarkt, die mit Intars ausgerüsteten Waffen in Vorhalte. „Keine Bewegung, Polizei! Waffen weg und auf den Boden!“ Aris rollte mit den Augen, schupste seinen Gefangenen auf den Boden und warf seine Waffe weg. Dann holte er die Flasche mit dem Rozna hervor und schüttelte den Kopf. „Heute ist irgendwie nicht mein Tag...“
Die Sondereinheit der Polizei führte beide ab.

Sie wurden innerhalb kürzester Zeit ins STK gebracht, wo Degenhardt schon in einem Verhörraum wartete. Er blickte Aris mit steinerner Miene an, als der sich bereitwillig in den Raum führen ließ. „Aris Boch...“, sagte Degenhardt unfreundlich.
„Ich hab schon gesagt, dass das ein Missverständnis ist“, meinte Aris grinsend. „Darf ich gehen?“
„Nein“, antwortete Degenhardt hart und wies auf einen Stuhl. „Hinsetzen!“

Aris setzte sich bereitwillig auf den Stuhl, während Degenhardt um ihn herum ging.
„Warum sind sie auf der Erde? Was wollten sie von diesem Ashrak?“
„Seit dem Abgang der Goa‘Uld Systemlords“, begann Aris freimütig. „besteht großes Interesse an Goa‘Uld Parasiten. Viele der fortschrittlicheren Völker wollen sie für Experimente benutzen und zahlen einen Haufen Geld dafür. Ist nichts persönliches, das ich auf die Erde gekommen bin, aber hier war zufälligerweise ein Goa‘Uld.“
Degenhardt meinte nach einer Weile nickend: „Das reicht mir fürs Erste, aber sie werden noch eingehend verhört werden. Man wird sie in eine Strafkolonie außerhalb der Erde bringen, bis sie verurteilt werden. Wir haben nicht vergessen, dass sie einst ST Teams entführt und an Sokar ausgeliefert hatten."
Zwei Feldjäger kamen auf ein Zeichen Degenhardt herein und nahmen Aris in ihr Gewahrsam. „In den Torraum mit ihm. Er wird nach Tau Ceti gebracht.“, befahl Degenhardt und die Feldjäger bestätigten ihren Befehl.

Auf dem Weg zum Torraum grinste Aris nur selbstgefällig und suchte auf seinem linken Unterarm die Stelle, wo man ihm ein Gerät implantiert hatte, das er nun nutzen wollte. Es war eine Rückversicherung gewesen, falls man ihn schnappen würde.
Im Torraum war das Tor schon am wählen, als Aris hineingeführt wurde. Die zwei Feldjäger standen mit ihm am Fuß der Rampe und warteten. Als sich das Wurmloch etablierte, drückte Aris sofort an die Stelle auf seinem Unterarm. Im Torraum spielten die Anzeigen verrückt und Aris erledigte gleichzeitig seine zwei Bewacher, dann hechtete der durch das Tor, ohne das die Torraumsicherheit hatte reagieren können.
Das Tor schloss sich direkt hinter ihm.

Degenhardt kam in den Kontrollraum gesprintet, wo Müller gerade die Anzeigen durchging. „Was ist da passiert?“
„Keine Ahnung“, antwortete Müller, als er die Anzeigen sah. „als sich das Wurmloch etablierte, wurde eine merkwürdige Energiesignatur abgestrahlt, die den Bestimmungsort gezielt geändert hat. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber das war sicher Boch.“
„Verdammt!“ Degenhardt schlug mit der geballten Faust gegen eine Wand. „Dann lassen sie eine Diagnostik durchlaufen. Vielleicht ist ja irgendwas zurückgeblieben, ein Anhaltspunkt oder so. Ich will diesen Scheißkerl auf jeden Fall wieder haben.“


Der Schwebewagen mit Jules an Bord näherte sich in schnellem Tempo dem Sternentor, welches inzwischen schwer bewacht wird. „Ausweichen!“, befahl Jules der Frau und lehnte sich aus dem Fenster, um auf einige Soldaten Zatstöße abzufeuern. Drei von ihnen erwischte sie in schneller Folge, doch dann wurde der Wagen getroffen. Die Frau verlor die Kontrolle über den Wagen, der von mehreren Laserwaffen getroffen wurde. Das Auto wurde langsamer und fiel schließlich auf die Seite. Die junge Fahrerin wurde durch einen Schlag auf den Kopf bewusstlos, das kleine Kind fing an zuschreien, wurde aber selbst nicht verletzt. Jules schaffte es noch rechtzeitig aus dem Wagen zu springen, rollte sich ab und rannte auf das Tor zu.
Schnell betäubte sie eine Wache, schnappte sich deren Laserblaster und feuerte beidhändig auf die Wachen. Nach kurzer Zeit waren die meisten Wächter ausgeschaltet und Jules stürmte auf das Tor zu und steckte die Zat in den Hosenbund, um am DHD die Koordinaten eingeben zu können. Sie ging hinter dem Anwahlgerät in Deckung und wählte mit der einen Hand das Tor an, während sie mit dem Laser die letzten Wachen auf Distanz hielt.

Da sie keinen Codegeber besaß, wählte sie schnell die Symbole von Dakara, dessen Stargate noch keine Iris besaß. Das Wurmloch baute sich schließlich auf und Jules feuerte ein letztes Mal auf die Wachen, dann hechtete sie auf das Tor zu.
Noch im Sprung bohrte sich ihr einer der lichtschnellen Laserstrahlen ins rechte Bein, sie schrie entsetzt auf, doch war in Sicherheit.


Drei Tage später kam Jules in den Kontrollraum, stützte sich dabei auf eine Krücke, während der rechte Arm in einer Schlinge steckte. Sie wand sich an Degenhardt, der wie ein Kater auf der Lauer hinter den Kontrollen stand. Ein eingehendes Wurmloch war aufgebaut, aber nichts kam hindurch. „Irgendwas neues?“
Degenhardt sah sie an. „Solltest du nicht auf der Krankenstation sein?“
„Ja, aber ich habs da nicht mehr ausgehalten“, meinte Jules. „Also?“
„Es gibt was neues“, antwortete Degenhardt schließlich, sah aber nicht froh aus. „Die Regierung und das OKB haben den Planeten unter Druck gesetzt und die haben schließlich nachgegeben. Vor wenigen Minuten haben sie sich gemeldet und gesagt, dass das Team auf dem Weg ist.“
"Okay und wann kann ich mich ordentlich bei diesen Sadisten bedanken?", fragte Jules sofort gespannt wie ein Flitzebogen.
Degenhardt seuftze. "Keine Racheakte in jedweder Form."
"Wieso denn das? Heißt das, dass die einfach so damit davon kommen?", rief Jules wütend.
General Degenhardt nickte ernst. "Sieh mal, Jules, wir können nicht für jede Entführung, für jede Kleinigkeit Vergeltungsschläge durchführen. Das schadet nur unser Image, wenn wir bei jeder Kleinigkeit große Strafexpeditionen durchführen. Da will irgendwann keiner mehr mit uns zusammenarbeiten. Mir gefällts ebenso wenig, dass die ungestraft davonkommen, aber wenigstens kriegen wir ST 1 zurück. Vielleicht können wir irgendwann den zuständigen Wissenschaftler in die Finger kriegen und vor ein Gericht stellen, aber momentan dürfen wir nicht bei jeder Kleinigkeit ausrasten. Das treibt den Ori nur noch mehr Leute in die Hände."
Jules nickte einigermaßen verstehend. "Gut, das will ich aber auch mal stark hoffen. Und jetz will ich mein Team zurück."
Wie auf ein Kommando kam das gesamte Team durch das Tor gestolpert, hinter ihnen brach die Verbindung ab und noch auf der Rampe brachen sie zusammen. „Sanitätsteams in den Torraum, Rene Meyer bitte in den Torraum, bringen sie das Heilgerät mit!“, befahl Degenhardt über die Lautsprecheranlage und ging dann mit Jules in den Torraum. Doc Roth, die schon auf der Lauer gelegen hatte, war ebenfalls schnell zur Stelle und sah als Erste nach den Teammitgliedern. Entsetzt wich sie einen Schritt zurück und sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.

Die Körper der ST 1 Mitglieder waren mit aufgeplatzten Eiterbeulen, Hämatomen, Hautverfärbungen und noch schlimmerem überseht. Einige Torwachen mussten sich übergeben, so schrecklich war es. Die Fassung der erprobten Medizinerin kehrte schnell zurück und sie machte sich daran erste Hilfe zu leisten, bis die Sanitätsteams und auch Rene Meyer/Jolinar, Franzis Verlobte, eintrafen. Rene brach beim Anblick ihrer Geliebten innerlich zusammen und es war so schlimm für sie, dass Jolinar übernehmen musste.
Die Tok‘Ra holte sofort das Heilgerät heraus und machte sich an die Arbeit.
„Werden sie... durchkommen?“, fragte Jules mit ziemlich schwacher Stimme, doch Rene antwortete ihr erst nicht, doch dann nickte sie leicht lächelnd. "Natürlich schaffen sie es... sie schaffen es doch immer irgendwie..."



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