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Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont von Atlan, Colonel Maybourne

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6.05 Offenbarung
von Atlan




Jules hatte endlich vor fünf Tagen entbunden und lag nun auf der Krankenstation des STK. Glücklich lag sie in ihrem Bett und starrte mit hinterm Kopf verschränkten Armen an die Decke. Ihr Babybauch war immer noch zu sehen, aber der würde auch in kürzester Zeit verschwunden sein. Vor allem da sie schon längst wieder fleißig Sport in der Turnhalle des Komplexes trieb, was Doc Roth jedoch gar nicht gefiel.

„Hey, Jules“, kam es von Franzi und Daniel fast gleichzeitig, als sie in die Krankenstation eintraten. Jules richtete sich auf und grinste. „Na, wer besucht mich denn da...“
„Sorry, wir waren noch auf einer Mission bei den Remanern“, entschuldigte sich Franzi, umarmte Jules und küsste sie auf die Wange. „Glückwunsch.“ Sie stellte noch einen großen Blumenstrauß auf den Nachttisch und ließ dann Daniel zu Jules.
„Auch von den Anderen alles Gute“, sagte Daniel, umarmte Jules und überreichte ihr einen kleinen Teddybären mit Feldbluse an. „Die Idee kommt von Ralf und Müller.“
„Danke, das freut mich.“, sagte Jules grinsend und sah sich um. „Hatten Teal‘C und Ralf keine Lust herzukommen, oder warum sind die nicht da?“
„Die Beiden haben noch einen kleinen Abstecher nach Chulack gemacht. Teal‘C wollte mit Bra‘Tak über seinen Standpunkt zu Gerak sprechen, seine Unterstützung anbieten und Ralf begleitet ihn“, antwortete Daniel.
„Ralf ist doch nur dabei, weil er unbedingt mal wieder Ish‘Ta sehen will, auch wenn Beide behaupten, dass da nichts läuft.“, meinte Franzi grinsend und sah dann auf die Uhr. „Wir müssen dann schon wieder weg, wir haben noch ne Lagebesprechung.
Du verstehst?“
Jules nickte und umarmte Franzi noch einmal, Daniel meinte: „Ich bin froh, dass unsere Planetare Abschreckungswaffe wieder da ist, jetzt wo die Ori immer mehr Leute bekehren.“
Da blieb Jules das Lachen weg, sie wurde leicht zornig. „Noch bin ich nicht wieder da.“ Sie deutete auf den Brief, der neben ihrem Bett lag. „Der ist vom Oberkommando. Sie meinen, dass ich erst einmal sechs Monate Innendienst schieben muss, um mit meiner neuen Kommandogewalt als Leutnant zurechtzufinden.“

Franzi musste sich verkneifen laut aufzulachen. „Du und Innendienst schieben!“
Auch Daniel grinste breit. „Das hälst du doch nicht mal sechs Tage, geschweige dann Monate, aus. Da gibt’s doch keine Gegner, geschweige denn Faustkämpfe und Feuergefechte.“
„Bloß raus hier mit euch!“, rief Jules leicht eingeschnappt und warf mit dem Kopfkissen nach den Beiden, die schnell und lachend, die Krankenstation verließen.


Etwa 200 Kilometer außerhalb von Shanghai:

In China landete etwa zur selben Zeit ein getarntes Goa‘Uld Frachtschiff. Der einzige Insasse an Bord war ein Prior, der das Schiff mit seinen übernatürlichen Kräften, von den Tiefraumsensoren der irdischen Raumflotten, abgeschirmt und zur Erde geflogen hatte. Das Schiff hatte der Prior von Jaffa erhalten, die zu Origin konvertierten und die Erde abgrundtief verachten. Als sich die Frachtluke öffnete, trat der Prior ins Freie und war immer noch erstaunt von den Wolkenkratzern Shanghais, welche er überflogen hatte. Der Prior kannte bisher nur die heilige Stadt Celestis als Stadt, die bis zum Horizont sichtbar war und nach Erzählungen von mehreren Jaffa und Menschen, sollte es auf der Erde noch mehr solche riesigen Städte geben. Der Prior schüttelte schließlich seine Verwunderung ab und setzte sich in Bewegung, auf ein Dorf zu, dass er mit dem Schiff überflogen hatte und dass nur einen knappen Kilometer entfernt war.

Unterwegs schritt der Prior an großen Reisfeldern vorbei und an einigen Bauern, die ihn aber nur etwas erstaunt ansehen. Furcht war von ihnen nicht zu erwarten, denn in dieser ärmlichen Gegend, außerhalb der großen Städte, hatte die Zivilisation noch keinen Einzug gehalten. Es gab keine Fernsehgeräte, geschweige denn Internet oder GBN, sodass hier keiner von den Ori wusste und Beschreibungen von Prioren höchstens aus dritter Hand kannte und selbst das versuchte die chinesische Regierung zu unterbinden.

Der Prior blieb vor den Bauern stehen, die auf den Feldern arbeiteten, schlug das Buch des Ursprungs auf und begann zu predigen. Dank der Macht der Ori würden sie seine Worte verstehen. „Fürchtet nicht die Ori! Fürchtet die Finsternis, die alle Kenntnisse des Universums verschleiert. Glaubt an die Wahrheit aller Dinge und sie wird euch auf den Pfad zur Erlösung führen. Lasst euer altes Leben hinter euch und ergreift die Hand der Ori. Sie werden euch aus diesem kärglichen Leben führen und willkommen heißen im Paradies.“
Der Prior sah auf und blickte die Bauern an, die kurz von ihrer Arbeit abgelassen und ihm zugehört hatten. Gleichgültig senkten sie jetzt wieder ihren Blick und arbeiteten weiter. Der Prior ging weiter, denn diese Menschen waren anscheinend eines so einfachen Gemütes, dass sie nichts verstanden, was er sprach. Er ging weiter zum Dorf, das nur knapp tausend Meter entfernt war.

Wenn man das Dorf sah, war man sich der Armut noch stärker bewusst. Die Hütten der Einwohner waren klein und schmutzig, überall fehlte es an allem. Der Prior wusste, dass er auch hier mit Origin keinen Erfolg hatte, wenn er sie nicht locken würde. Er stieß seinen Stab in den Boden und plötzlich sprießen überall Pflanzen aus dem Boden, die mit ihrer satt grünen Farbe aus der tristen Umgebung herausragten.
Auch auf den Feldern außerhalb der Stadt wurde die Erde sehr fruchtbar und nicht mehr nur Reis wuchs auf ihnen, sondern auch Getreide spross aus dem Boden.
Die Chinesen glaubten ihren Augen kaum. Man hatte ihnen gerade ein Wunder geschenkt. Willig fielen sie erfürchtig auf die Knie und hörten dem Prior zu, der nun anfing in ihrer Sprache zu predigen.

Was der Prior nicht wusste war, dass unter den Bauern auch ein Beamter der chinesischen Geheimpolizei war. Der Polizist zog sich unauffällig zurück und holte sein Funkgerät heraus, um die Ankunft des Priors seinem Hauptquartier zu melden.


Im Vatikan schritt derweil „Kardinal“ Cyrus Glick, Sicherheitsminister des Antikerimperiums, auf einen großen Versammlungsraum zu. Er trug noch ganz brav sein Kardinalsgewand und ging auf den Raum zu, indem sich schon der Papst und die wichtigsten Kirchenfürsten versammelt hat, Glick hatte sie darum gebeten. Als er in den Raum eintrat, nickte er den anderen Männern - er war mit allen von ihnen bekannt - freundlich zu und begrüßte dem Papst, wie es sich gehörte. „Glick, ich hoffe, es hat einen Grund, dass sie uns hierher bestellt haben. Ich werde schließlich nicht jünger.“, meinte Benedict XVI. lovial in diesem vertrauten Umkreis. Glick lächelte kurz, was aber schnell wieder von seinem fünfzigjährigen Gesicht verschwand. „Eure Heiligkeit, ich muss sie leider über etwas informieren, dass sicher Folgen nach sich zieht."
„Und was wäre das?“, fragte der Papst interessiert. Glick zog das Gewand wortlos aus, unter dem die lantheanische Robe eines Ministers hervorkam. „Eure Heiligkeit, ich bin der Sicherheitsminister des Antikerimperiums und Mitglied des Hohen Rates der Antiker.“

Benedict XVI. hatte Mühe sich ein Lachen zu verkneifen, denn er hielt das für einen Witz. „Nein, das ist kein Witz“, fuhr Glick ernst fort. „Nachdem wir uns vor wenigen Tagen auf GBN zu erkennen gegeben hatten, hielten wir es für Zeit, unsere Tarnungen aufzudecken. Ich kann ihnen versichern, dass wir mit der Einschleusung eines von uns in ihre Kirche keine bösen Intentionen verfolgten, noch wollten wir sie damit beleidigen.“
Die hohen Kirchenmänner schienen langsam zu glauben, dass Glick es ernst meinte, was er sagte und nicht einfach nur den Verstand verloren hatte. Die Hälfte von ihnen war einfach nur baff, die andere Hälfte konnte nicht glauben, dass sie jahrelang einen Antiker in ihren Reihen hatten, ohne etwas davon zu wissen.


In dem chinesischen Dorf predigte der Prior den Menschen immer noch und auch aus anderen Dörfern und Siedlungen waren die Menschen gekommen. Die Nachricht, dass auf wundersame Weise die Ernten unbeschreiblich schnell wuchsen und die Erde fruchtbar wurde, hatte sich in Windeseile verbreitet. Der Prior hatte sogar schon einen totkranken Mann von seinen Beschwerden geheilt. Was weder die Menschen noch der Prior wussten war, dass sie unbemerkt von Eliteeinheiten der chinesischen Volksarmee eingekreist wurden. Die Einheiten verhielten sich noch passiv, da man auf die richtige Gelegenheit wartete, den überaus mächtigen Feind zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Auf Anordnung Pekings sollte der Prior unbedingt lebend gefasst werden, damit man ihn untersuchen konnte.

Die Chance des Militärs kam, als der Prior das Dorf, dass er ausnahmslos bekehrt hatte, verließ und andere Siedlungen aufsuchen wollte. Auf dem Weg aus dem Dorf hinaus kamen dem Prior zwei verkleidete MPs entgegen, die sich ehrfürchtig verbeugten. „Wir sind aus dem Nachbardorf hergekommen, um von dir von Origin zu erfahren.“, sagte der eine Militärpolizist unterwürfig. Der Prior nickte freudig, schlug das Buch auf und begann daraus vorzulesen. Das gab den beiden MPs die Gelegenheit blitzschnell zwei Elektroschocker zu ziehen und je zweimal abzudrücken. Die kleinen Elektroschockpfeile trafen den Prior direkt, da er unaufmerksam gewesen war und sie nicht abblocken konnte. Unter Schmerzen und Krämpfen, die die Elektroschockpistolen verursachten, ging der Prior ohnmächtig zu Boden. Schnell wurde er vom Militär in Gewahrsam genommen und das Dorf unter Quarantäne gestellt, bis man herausgefunden hatte, ob dort die Priorpest ausgebrochen sein könnte.


Im Vatikan, hatte sich die Überraschung der Kirchenmänner, inzwischen in Erbostheit verwandelt. „Unerhört ist das“, sagte ein Kardinal „sich einfach als einen Mann Gottes auszugeben...“
„Dafür verdienen sie die Exkommunizierung!“, meinte ein Anderer.
Glick, der, wie Papst Benedict, nur ruhig dasaß, nickte nur. „Sie haben sicher in einigen Punkten Recht. Aber sie kennen allerdings auch nicht die ganze komplizierte Lage, in der wir uns seit Jahrtausenden befinden. Falls es ihnen ein Trost ist: Sie sind nicht die Einzigen, die von uns unterwandert wurden.“ Zu den Kardinälen, die sich vorhin über ihn aufgeregt hatten, meinte er lächelnd: „Sie können mich gerne exkommunizieren, wenn sie sich dann besser fühlen, aber sie sollten auch wissen, dass ich viel vom Christentum und von den anderen Weltreligionen halte, wenn ich auch keiner von ihnen angehöre.“
„Wirklich?“, fragte der Papst erstaunt. „Dann sind sie also Agnostiker.“
Glick nickte. „Ja, ich habe mich intensiv mit den verschiedenen Religionen beschäftigt, hauptsächlich aber mit dem Christentum, da ich ja hier eingeschleust wurde. Ich habe viel gutes an diesem Glauben gefunden und halte die zehn Gebote sogar direkter als manches Gesetzbuch, versuche sogar so gut, es geht danach zu leben. Auch gibt es, wie bei allen anderen Religionen, auch im Christentum noch einiges, das verbesserungswürdig ist. Zudem seh ich Jesus nicht als den Sohn Gottes, eher als Philosophen, ähnlich wie vor dem Erstem Konzil von Nicäa, im Jahr 325. Liegt aber wohl an meiner Erziehung und den natürlichen Fähigkeiten unseres Volkes, wenn sie verstehen.“
„Und gleich sagen sie uns noch, dass Jesus gar keine Wunder vollbracht hat“, sagte ein anderer Kirchenmann spöttisch.
Glick konnte ihn aber überraschen, denn er antwortete: „Jesus hat einige dieser Wunder wirklich vollbracht, aber nicht alle. Unsere Beobachter haben damals vermutet, dass er seiner Zeit nicht nur geistig voraus war, sondern auch ein... sagen wir mal Seitensprung der menschlichen Evolution war, eine glückliche Mutation, die seiner Zeit voraus war. Er verfügte über besondere Kräfte, das ist sicher. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen großen Persönlichkeiten, die immer mal wieder auftauchen, wie DaVinci, Einstein, Sokrates und andere. Doch vieles haben sich die Schreiber der Bibel auch dazugedichtet, wenn ich ehrich bin. Ich kann ihnen absolut versichern, dass er kein Wasser in Wein verwandelt oder Fische vervielfältigt hat, dass ist einfach unmöglich. Aber er hat zum Beispiel die Kranken geheilt, was ja sicherlich mehr Wert hat.“

„Ich glaube“, unterbrach Benedict XVI. an dieser Stelle. „dass es erst einmal genug ist. Ich bin sicher, Kardin... Herr Glick, dass sie aufrichtig waren und ich unterhalte mich gerne weiter mit ihnen und anderen Antikern , aber nicht jetzt. Wir müssen jetzt erst einmal diesen Schock verarbeiten.“
Glick nickte verstehend. „Ich bin sicher, dass dann beide Seiten voneinander einiges lernen könnten. Ich alleine könnte ihnen Geschichten aus 309 Lebensjahren erzählen.“
Die Kirchenleute sahen ihn verblüfft an, als Glick dieses „biblische“ Alter nannte.
„Sie sind 309 Jahre alt?“
„Ja, das bin ich. Aber das ist für einen Antiker ein recht junges Alter, es gibt Antiker die bis zu eintausend Jahre alt werden. Aber ich bin nur zur Hälfte Antiker und habe deshalb auch nur eine Lebenserwartung von etwas über 400 Jahren, medizinische Spielereien inbegriffen. Jetzt entschuldigen sie mich bitte, ich muss zurück zum Hohen Rat. Aber ich werde, wenn sie sich von diesem Schock erholt haben, zurückkommen, dann können wir noch einmal in Ruhe reden.“ Glick stand auf und ließ die Kirchenmänner zurück, die allesamt mit offenen Mündern dastanden und kein Wort herausbrachten.


Zwei Stunden, nachdem er betäubt worden war, kam der Prior langsam wieder zu Bewusstsein. Man hatte ihm seiner Sachen und seines Stabes beraubt und ihn an eine Wand des kleinen Raumes gekettet. Auch wenn er gewollt hätte, so hätte der Prior sich durch seine Fesseln nicht bewegen können, er war verschnürrt, wie ein Paket.
Auf der gegenüberliegenden Seite trennte eine mehrere zentimeterdicke Panzerglasscheibe den Raum von einem weiteren, wo vier schwerstbewaffnete Chinesen in ABC Anzügen standen und ihn argwöhnisch ansahen. Ein weiterer Chinese trat zu den Bewaffneten. Aus einem Lautsprecher ertönte kurz darauf seine Stimme: „Prior, du bist nun ein Gefangener der Volksrepublik China. Wenn du kooperierst, passiert dir nichts, aber wenn du dich weigerst, wird das Folgen haben.“
Der Prior sah die vier Chinesen nur trotzig an und antwortete: „Wer die Ori oder einen ihrer Diener angreift, wird sich am heiligen Feuer verbrennen.“
Dieser Spruch wurde mit einem starken Elektroschock honoriert, der von einem hinter dem Prior installierten Schocker ausging. Auf Knopfdruck wurden mehrere Sekundenlang schwere Stromstöße in den Prior gejagt. Dieser versuchte danach seine mentalen Kräfte einzusetzen, scheiterte jedoch unter den Nachwirkungen des Angriff mit dem Elektroschocker und den vielen Schichten Schutzmaterial, die zwischen ihm und den Chinesen war. Schließlich gab er auf und blickte die Chinesen wütend an. „Ich werde schon einen Weg finden, eurem Gefängnis zu entfliegen...“


In Paris betrat derweil ein stadtbekanntes Topmodel im langen Mantel das Fotoartelier. Ihr Manager und alter Bekannter, meinte tadelnd: „Kindchen, du kommst schon wieder zu spät und was trägst du da überhaupt für einen albernen Mantel?“ Das Model lächelte ihren Manager und alle andere Anwesenden leicht an und zog dann den Mantel aus. Darunter kam die Ausgehuniform eines Mitglied der lantheanischen Streitkräfte zum Vorschein, verziert mit Gold und Silber. „Ich habe euch einiges zu erzählen...“


Im STK stand Degenhardt nachdenklich vor dem großen Bildschirm im Kontrollraum, als ST 1 in den Kontrollraum kam. Teal‘C und Ralf waren inzwischen zurückgekehrt und wieder beim Team. „Du wolltest uns sprechen, Boss?“, fragte Franzi unmilitärisch lax. Degenhardt nickte nur. "Ja, aber zuerst einmal: Gute Arbeit war das bei den Remanern und letzte Woche auf Galana. Zusammen mit den Leuten vom Außerplanetaren Amt seit ihr ja all unsere alten Flugzeuge losgeworden, plus Aufträge für J-301 und High-Tech Equitment, plus die Erlaubnis für die Einfuhr von Zivilprodukten. Das bringt der BRD ne Stange Geld ein. Und das hat nur so gut geklappt, weil die Leute euch vertrauen. Gut gemacht."
Franzi winkte ab. "Wir waren doch nur die Aufpasser für die Ramschwarenhändler."
Degenhardt grinste kurz und wies dann auf den Bildschirm, der eine Weltkarte zeigte, auf der auf chinesischem Gebiet ein Punkt rot leuchtete.
„Zum Thema. Heute morgen hat die Tiefraumüberwachung einige Daten auffangen können. Anscheinend handelt es sich dabei um ein getarntes Frachtschiff, das in die Atmosphäre eingetreten ist.“
„Warum haben die das nicht früher herausgefunden?“, fragte Daniel verwirrt. „Ich dachte, unser Überwachungsradius beträgt inzwischen 170 Lichtjahre um die Erde, dazu noch unsere außerplanetaren Basen und Schiffe. “
„Das tut er auch“, erwiderte Degenhardt. "Aber entweder wurde die Tarntechnologie des Schiffes verbessert oder der Pilot hatte Glück und konnte eine der Lücken in unserem Sensorsystems durchfliegen, die momentan noch ausgebessert werden."

„Schwammig“, meinte Ralf nachdenklich. „Solange wir uns das nicht angesehen haben, können wir doch nur spekulieren.“
Degenhardt konnte das nur bestätigen. „Deswegen wird ST 1 auch mit einem getarnten Frachtschiff aufbrechen und sich das ganze Mal aus der Nähe ansehen.
Aber bitte so, dass die chinesische Regierung nicht verärgert wird. Wir bewegen uns schon seit Monaten, ach was Jahren, auf dünnem Eis und die Bundesregierung will endlich mal die Bogen glätten. Also, wie gesagt: Verhaltet euch unauffällig und lasst euch nicht erwischen.“
„Alles klar“, sagte Vala freudig und stapfte zum Ausgang des Kontrollraums. „Dann wollen wir mal.“
Ralf wand sich verblüfft an Franzi. „Seit wann hat unsere Diebin denn das Kommando?“ In seinen Worten steckte mehr Humor, als Tadel. Franzi zuckte nur mit den Schultern und folgte Vala, ebenso wie der Rest des Teams.

Degenhardt blieb zurück und dachte noch eine Weile über die momentane Lage nach, die sich auf der Erde langsam zu entspannen begann. In den Jahren zuvor, als die Alliierten Nationen ihre Macht, die so neu für sie war, ausnutzten und von Sieg zu Sieg über die Goa'Uld eilten, waren sie arrogant geworden, das gab er ohne Hehl zu.
Zu arrogant sogar, denn vor allem im letzten Jahr wurden Statements abgegeben (viele davon von ihm selbst, wofür man ihm im nachhinein das Fell von den Ohren gezogen hatte und ihm versicherte, dass er sich seinen dritten Stern wohl für die nächsten 5 Jahre abschminken konnte), die die Lage auf der Erde angeheizt hatte.
Man hatte, im Machtrausch, wie der General es sich dachte, die Chinesen beleidigt, die Franzosen und fast alle anderen Nationen. Der Handel mit praktisch der halben Welt hatte Schaden genommen, auch wenn Deutschland und Co inzwischen neue Absatzmärkte gefunden hatten. Erst hatte man sich nur wenige Sorgen gemacht, schließlich gehörte man zur Allianz der mächtigsten Nationen, nicht nur der Welt, sondern der gesamten Milchstraße und hatte neue Absätzmärkte überall in der Galaxie, die momentan mit irdischen Produkten des zivilen und militärischen Sektors überrannt wurden. Dennoch, seitdem sie Ori aufgetaucht waren, sorgten die Regierungen der Alliierten Nationen dafür, dass sich die Bogen wieder glätteten und vielleicht auch neue Nationen ins Boot einsteigen würden (natürlich nur, wenn die Asgard damit einverstanden wären). Er verschränkte die Hände hinterm Kopf und murmelte: "Warum ermahne ich die noch, da passiert sowieso wieder irgendwas am Ende..."


In Los Angeles kamen zwei Fünftklässler, Bruder und Schwester, nach dem Läuten zur ersten Stunde in den Klassenraum. Die beiden Zwillinge zogen die Blicke der ganzen Klasse auf sich, da sie in einer einfacheren Kinderanfertigung der üblichen Antikerkleidung die Klasse betraten. Die Lehrerin, die schon anwesend war, sprach sie sofort darauf an. „Jeremy, Linda, was tragt ihr da für komische Sachen?“
Der Junge wand sich an seine Lehrerin. „Mrs. Edwards, ich muss sie darüber informieren, dass wir Antiker sind.“ Die gesamte Klasse brach daraufhin in Gelächter aus und auch die Lehrerin schüttelte nur abfällig den Kopf über die beiden Musterschüler. "Also mal ehrlich, für so kindisch hätte ich euch nicht gehalten. Nun ab auf eure Plätze, wir wollen anfangen. Und für die Zukunft ist schluss mit diesen albernen Aussagen." „Sie wollen einen Beweis? Den sollen sie haben“, sagte der Junge und nickte seiner Schwester zu. Das Mädchen konzentrierte sich daraufhin auf das Lehrerpult und langsam begann es sich vom Boden zu heben und schwebte dann über die Köpfe der Mitschüler hinweg. Da lachte auf einmal niemand mehr über die beiden Antikerkinder, einige verkrochen sich auch ängstlich unter ihre Tische.
Keine Zwei Stunden später waren auch schon die ersten Eltern in der Schule, um ihre Kinder nach Hause zu holen, da sie nicht wollten, dass ihre Kinder zusammen mit „Aliens“ zur Schule gingen.
"Kommt Kinder, bevor die euch noch unsichtlich verderben..."
Der Rassismus war nicht zu verhehlen und sicherlich nicht der letzte oder gar schlimmste Fall, der noch auftreten sollte...


Es war später Nachmittag, als der Prior, nach studenlanger Meditation, die Augen aufschlug, konzentrierte er alle seine geistigen Kräfte auf eine gewaltige Aktion.
Mit einem Mal sprengte er seine Ketten, zerstörte den Elektroschocker und sprengte die Wand mit der Tür. Doch die Chinesen reagierten schnell und setzten Giftgas in dem Raum frei. Dies konnte den Prior nur kurz bremsen. Zuerst wurde er von dem Gasangriff in die Knie gezwungen, hatte sich aber nach einer Minute schon wieder soweit erholt und resistent gemacht, dass das Gift ihm nichts mehr ausmachte. Mit einer Handbewegung brachte der Prior Wände zum Einsturz und begann mit seinen telekinethischen Kräften chinesische Soldaten zu töten. Mit einfachen in seinen Gedanken ausgesprochenen Befehlen, brach er ein Dutzend und mehr Genicke und bahnte sich einen Weg raus aus dem Komplex. In seinen Gedanken versuchte er seinen Stab zu orten, der sich zwei Ebenen über ihm befand. Hier würde er nicht mehr lange verweilen.

Die Chinesen waren so gut wie hilflos, denn keiner von ihnen hatte mit so etwas wie dem Prior Erfahrung, noch waren sie entsprechend ausgerüstet. Einige feuerten einfach nur unentwegt im Dauerfeuer aus ihren Waffen aus den Prior, in der Hoffnung, dass ihn das vielleicht stoppen könnte oder zumindeste aufhalten würde. Der stoppte die Projektile doch mitten im Flug und schickte sie zu ihren Besitzern, sie damit tötete. Nach nur wenigen Minuten, in denen der Prior eine blutige Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, fand er den Raum, wo sich seine Kutte und sein Stab befanden. Schnell streifte er sich seine Kutte über, da er nicht vorhatte, weiterhin die Sträflingskleidung der Menschen zu tragen und ergriff seinen Stab.
„Da drüben ist er!“, schrie plötzlich ein chinesischer MP und ließ zusammen mit seinem Begleiter, einen Bluthund auf den Prior los. Der wand sich schnell in die Richtung der Angreifer und lächelte leicht. Die Hunde waren für ihn, wie ein Geschenk. Sein Stab leuchtete kurz auf und plötzlich fingen die Hunde an sich zu verwandeln. Ihre Größe und Masse nahm um fast das Doppelte zu, ihre scharfen Zähne wurden noch größer und ihre Prangen wurden immer gewaltiger. Sie hatten sich zu Höllenhunden entwickelt, wie sie die Priore gerne einsetzten. „Greift an, meine Geschöpfe, zeigt den Ungläubigen kein Erbarmen!“, befahl der Prior den Hunden, die sofort kehrt machten und ihren ehemaligen Herrschern, den MPs, an die Kehle sprangen und sie bei lebendigem Leib zerfleischten. Die Chinesen waren nun endgültig auf der Flucht und ließen den Prior einfach nur passieren, der sich weiterhin seinen Weg raus aus der Anlage bahnte.

Als er schließlich draußen war, wieder beschützt durch seine Kräfte und durch seinen Stab, konnten auch die chinesischen Bodentruppen, die sich außerhalb aufgehalten hatten, nicht bremsen. Unter schwerem Beschuss ging der Prior auf Shanghai zu, das nur wenige Kilometer entfernt lag, und nahm sich dabei sehr viel Zeit.
„Nun werde ich den Menschen in dieser großen Stadt das Wort der Ori bringen“, sagte er zu sich selbst.Aber so sollte es nicht sein, denn plötzlich enttarnte sich über ihm ein Frachtschiff und holte ihn mit seinen Ringen an Bord, erneut übertölpelt, sodass er sich nicht auf die neue Situation einstellen und sich beschützen konnte.Im Frachtabteil des Frachtschiffs, das von ST 1 bemannt wurde, war die Luft mit einem starken, außerirdischen Betäubungsmittel versetzt und es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Prior erneut ins Reich der Träume geschickt wurde. Zusätzlich verpasste Franzi ihm noch einen Schlag aus der Zat, wodurch er ins Reich der Träme fiel. Das Frachtschiff tarnte sich wieder und flog davon, während die chinesischen Befehlshaber nur sauer hinterher blickte, sich aber damit tröstete, dass die Regierung sicher eine Art Entschädigung raushauen konnte und die Volksarmee sich damit rühmen konnte als erste Erdenmenschen einen Prior gefangen zu haben, wenn auch nur für kurze Zeit...


In Hollywood fand am selben Abend, im Grauman's Chinese Theatre, die Weltpremiere des neuen Films von Roland Emmerich statt, Stargate 2 - „Die Goa‘Uld Kriege“, in dem es um ST 1's Beteiligung am Krieg ging und sich vor allem auf die letzten Tage konzentrierte.
Geladen war auch Major Müller, der erneut als Militärberater fungiert hatte. Als sein Wagen an den roten Teppich gefahren kam, stieg er aus und ging den roten Teppich entlang und wurde von Emmerich empfangen. Der Regisseur reichte ihm die Hand.
„Major, schön, dass sie kommen konnten.“
„Das lass ich mir doch nicht entgehen“, meinte Müller amüsiert und wollte schon mit Emmerich in das Kino gehen. Als plötzlich ein Jumper vor dem roten Teppich niederging und die Schlange der Autos aufhielt.

„Ein Jumper?“, stieß Müller verwirrt aus. Da öffnete sich auch schon die Luke und Charlize Theron, die ebenfalls in dem Film mitspielte, stieg aus und meinte zu einem der Boys, die die Wagen einparkten: „Einparken, aber wehe ich sehe nachher auch nur einen Kratzer.“ Sie lächelte fast schelmisch. Dann ging die junge Schauspielerin an Emmerich und Müller vorbei, die sie nur verwirrt anstarrten.
"Die auch..."
"Mann, und ich dachte, sie zu kennen..."
Peter Müller holte sofort sein Handy hervor und wählte die Nummer des STK.
"Hier Major Müller. Sie werden mir nicht glauben, wer ein Antiker ist... "
Währenddessen zerbrach der Boy sich den Kopf darüber, wie er denn einen Jumper einparken sollte, zumal er kein Antikergen besaß. Erst fünf Minuten später wurde der Trubel aufgelöst, als sich der Jumper per Auto-Pilot von Boden erhebte und davon flog.


Im STK brachte derweil ST 1 den noch ausgeknockten Prior in eine Überwachungszelle. Sie hievten ihn auf ein Bett und schnallten ihn darauf an. Als das getan war, meinte Franzi grinsend: „So, jetzt kann der erst mal ne Weile schmoren.“
Doch daraus wurde nichts, denn der Prior wachte augenblicklich auf und nutzte erneut das letzte bisschen seiner gebündelten Kraft, um Teal‘C und Vala gegen die nächste Wand zu schleudern. Mittel- bis schwerverletzt, mit Knöchenbrüchen und Quetschungen, gingen beide zu Boden, Daniel und Ralf waren sofort bei ihnen, um Erste Hilfe zu leisten. Franzi zückte ihre Zat und feuerte auf den geschwächten Prior. „Das wirst du noch bereuen!“

Als der Prior das nächste Mal erwachte, war er auf einem Metallstuhl fixiert und konnte sich um kein Stück bewegen. Außerdem hing er an einem Tropf, dessen Inhalt ihn lethargisch machen sollte. Da kam dann auch schon Jules in den Raum und knackte mit den Fingern. „So, mein Kleiner. Ich war ein paar Monate weg vom Fenster, aber du bist das perfekte Trainingsobjekt, um wieder in Form zu kommen.“
Dabei grinste sie fast schon diabolisch und hatte den finstersten Blick drauf, den man sich nur vorstellen konnte.
"Weiche, du Hexe", meinte der Prior nur. "Bisher hat noch niemand von eurer Art etwas aus mir herausbekommen, warum solltest du das also?"
Jules legte einen Arm auf die Lehne des Metallstuhls. "Weil ich, im Gegensatz zu den anderen, eine klinische Psychoathin bin, die gerade ein Kind gekriegt hat und deren Vagina immer noch extrem eingerissen ist und furchtbar juckt." Sie stellte sich vor ihn und zückte ihr Kampfmesser, spielte etwas damit. "Also, wollen wir doch mal." Sie leckte die Klinge des Messers ab. "Schade, dass du meine Akte nicht kennst. Sonst wüsstest du, dass ich mit deinem rechten Auge anfange und mich dann immer weiter durch dein Gesicht schneide, bis ich Infos kriege." Sie benahm sich extra so verrückt, um den Prior einzuschüchtern, aber irgendwie war es einfach nur ein Riesenspaß.

Nicht so aber für den Prior, denn dem wurde es jetzt zu viel, die Heidin war ja total verrückt. Inzwischem war ihm auch klar, dass er, auch wenn er ausbrechen wurde, ihn immer wieder eingefangen würde und dann würde man diese Verrückte erneut auf ihn zulassen, bis er irgendwann doch etwas verraten würde, nur um einmal auszuspannen. Doch dazu durfte er es nicht kommen lassen, so hatte man es ihm im Prior-Seminar gelehrt. Also führte er die letzte Handlung eines Priors in Gefangenschaft aus, der nichts mehr zu verlieren hatte, und begann Selbstmord. "Ehre sei den Ori."
Sofort entzündete er sich, wie von Geisterhand und verbrannte innerhalb von zwei Sekunden zu einem kleinen Aschehaufen.
Wütend und enttäuscht, verließ Jules die Zelle, während zwei Soldaten die Zelle mit Feuerlöschern bewaffnet stürmten, um das Feuer einzudämmen.
„Konnte der das nicht tun, nachdem ich mich wieder ein wenig eingearbeitet hab? Dabei hab ich tagelang an meinem Psycho-Image gearbeitet. Egoist...“


Spät in der Nacht trafen sich unter dem Vatikan, in der Antikerstadt, die Mitglieder des Hohen Rates. „Ich bin überrascht“, begann ein älteres Ratsmitglied. „dass es am Anfang gleich so gut gelaufen ist. Die meisten Menschen, denen wir uns heute schon offenbart haben, haben uns positiv aufgenommen. Nur ganz wenige lehnen uns ab, darunter die Fundamentalisten. Einige Regierungen regen sich auch nur darüber auf, dass wir uns nicht schon früher zu Wort gemeldet haben.
Das ist mehr, als wir uns noch vor einer Generation erhofften.“
Glick konnte dem voll und ganz zustimmen.
„Selbst der Papst ist nicht so ausgerastet, wie ich es befürchtet hatte, ebenso wenig die anderen Kleriker. Aber man hat schon gemerkt, dass die das nicht auf sich sitzen lassen. Ich erwarte eine richtige Reaktion in einigen Tagen, wenn sich der Staub gelegt hat und sie den Schock verdaut haben.“
Armelia nickte langsam. „Stimmt, aber mal was anderes: Was ist mit dem Prior, der heute auf der Erde gelandet war? Er wird ganz sicher nicht der Letzte bleiben.“
„Doch und dafür werden wir sorgen“, meinte auf einmal Artus, ehemaliger König der Briten und Ratsvorsitzender, und beugte sich leicht vor. „Wir sind bald soweit, dass wir aktiv eingreifen können. Die ersten Vorbereitungen werden getroffen und in etwa einem halben Jahr können wir mit den Ori endlich die Revanchepartie spielen. Danach wird alles besser, ihr werdet sehen.“
Der Hohe Rat tagte noch eine weitere halbe Stunde über die Politik der Demaskierung, die sie nun verfolgten und über die Origefahr, dann löste sich der Rat wieder auf und verschwand wieder im Dunklen der Anonymität.



Ende der Folge
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