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Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont von Atlan, Colonel Maybourne

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6.03 Tränen des Widerstandes
von Atlan




Es waren knapp zweieinhalb Monate vergangen, seitdem man das erste Mal Kontakt mit den Prioren der Ori hatte. Seit diesem Zeitpunkt spitzte sich die Lage in der Milchstraße immer weiter zu. Galactic Broadcasting Network, der erste interstellare Fernsehsender, war wieder auf Sendung und berichtete von den neusten Ereignissen.
„Hier ist wieder GBN mit den aktuellen Nachrichten. Wir werden bis ins Solsystem, nach Dakara und die Randgebiete empfangen.“, meldete sich der Nachrichtensprecher wie üblich und begann dann mit dem Hauptthema der Sendung: „Die Priore der Ori haben erneut zugeschlagen. Zwei weitere Planeten, die sich weigerten zum Origin-Glauben zu konvertieren, wurden ausgelöscht, die Bevölkerungen grausamst zu Grunde gerichtet. Laut dem offiziellen Sprecher des Sternentorkommandos, Major Peter Müller, setzten die Priore dabei ein neuartiges Virus ein, dass keiner der Menschen überlebte und höchst ansteckend ist. Das STK reagierte schnell und stellte beide Planeten unter Quarantäne.“ In der unteren Bildschirmhälfte wurden nun die Sternentoradressen der beiden Planeten eingeblendet und in der oberen linken Hälfte des Bildschirms wurde ein Priorbild eingeblendet, über das man das Biohazardzeichen gelegt hatte.

Der Nachrichtensprecher fügte noch hinzu: „Ich darf sie, die Zuschauer in der ganzen Galaxis, aber auch darüber informieren, dass alle medizinischen Kräfte der Erde mobilisiert wurden, um die Seuche, die als „Prior-Pest“ bezeichnet wurde, zu bekämpfen. Seien sie also unbesorgt und meiden sie weiterhin Priore.“
Der Nachrichtensprecher lächelte ermutigend und wechselte dann das Thema.
„Nun die Nachrichten aus der Galaxis.“
Das Bild in der oberen linken Hälfte wechselte und zeigte nun die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht. „Hier eine Meldung aus dem Wegasystem, 28 Lichtjahre von der Erde entfernt. Gerüchten aus mehreren unabhängigen Quellen, die aber anonym bleiben wollen, zufolge, ist im Wegasystem eine uralte extraterrestrische Raumfalle installiert, die Eindringlinge fernhalten soll. Ob es sich dabei um Antikervorrichtungen handelt, konnte ebenso wenig bestätigt werden, wie auch eine offizielle Bestätigung, durch die Raumflotten der Erde nicht eingeholt werden konnte. Außerdem ist bekannt geworden, dass Frachtschiffe von der Erde dorthin unterwegs waren und leer zurückkamen. Auch hierzu gab es keinen offiziellen Kommentar. Es gab nur den Rat, sich soweit davon entfernt aufzuhalten, wie man nur kann.“, sagte der Nachrichtensprecher und wechselte das Thema. „Dakara: Ratsmitglied Gerak wurde heute zum neuen Führer der Jaffanation ernannt, nachdem im Hohen Rat beschlossen wurde, den Führer nach militärischer Stärke zu bestimmen. Der ehemalige Ratsvorsitzende Bra‘Tak fungiert nun als Stellvertreter Geraks. Eine Stellungsnahme konnte bisher weder von Bra‘Tak, noch Gerak, noch irgendeinem anderen Ratsmitglied eingeholt werden. Das war wieder GBN mit den Nachrichten, die die Galaxis interessieren. Auf Wiedersehen und verpassen sie nicht morgen Abend, um 19.00 Uhr Erd-Standardzeit die Inbetriebnahme von GBN 2, dem Spielfilmsender und GBN 3, dem Dokumentationssender.“


Bonn:

Im Kanzleramt wurde etwa zur selben Zeit ein Treffen zwischen Bundeskanzler Schröder, dem Verteidigungsminister, Feldmarschall Reineke und den höchsten Offizieren der Bundeswehr abgehalten. Auf Grund der geheimen Natur waren nur die notwendigsten Personen anwesend, wenn auf der Bundespräsident, wegen wichtiger Termine, abwesend war. „Also, meine Damen und Herren, wie stehen wir?“, warf der Kanzler in die Runde.
„Das geb ich doch gleich mal an die DRAV-Chefin weiter“, meinte Raumflottenchef Vier-Sterne General Hildebrandt. „Nina?“

Oberst Nina König, Chefin der Deutschen Raumaufklärungsverbände, eine hochgewachsene Mitt-Vierzigerin mit strengen Gesichtszügen, nickte. „Die Lage ist äußerst heikel. Meine Agenten melden immer mehr Orisichtungen, verteilt über die ganze Milchstraße. Das Muster ist sehr unregelmäßig, wodurch wir natürlich nicht berechnen können, wo sie das nächste Mal auftauchen.“, meinte die DRAV-Chefin. „Allerdings, konnten wir genug unterschiedliche Gerüchte über das Wegasystem in Umlauf bringen und die Geheimhaltung ist auch lückenlos. Niemand hat auch nur eine Ahnung, was da los ist.“
„Mir schmeckt es nur nicht, dass wir das STK raushalten“, meinte Feldmarschall Reineke. „Bis auf Dr. Zelenka hat niemand eine Ahnung, nicht einmal General Degenhardt.“
„Ist aber nötig, Herr Feldmarschall“, erwiderte Oberst König. „Je mehr Leute Bescheid darüber wissen, was es mit der Wega auf sich hat, desto größer die Gefahr, dass alles auffliegt, was wir seit über fünf Jahren aufbauen. Es ist schon schlimm genug, dass das Fernsehen davon erfahren hat, dass wir Frachtschiffe dahin schicken.“
Reineke konnte auf diese Argumente nichts erwidern und meinte deshalb nur: „Sie haben ja Recht, Oberst.“
Nina König, deren Rang als Nachrichtenchefin der Raumflotte man extra klein gehalten hatte, um nicht aufzufallen - unter anderen Umständen wäre dies der Posten eines Brigadegenerals - nickte nur.

„Gut, gut“, meinte Schröder zufrieden. „Wir müssen es ja auch „nur“ noch ein Jahr geheim halten, dann ist alles klar. Nun aber zum nächsten Thema, dem Oriproblem.
Herr Feldmarschall, sie wollten dazu etwas vorbringen.“
Reineke drehte sich auf seinem Stuhl den anderen Offizieren zu. „Da das Oriproblem immer größer zu werden scheint, wäre ich dafür, spezielle Sonderkommandos aufzustellen, die zur Bekämpfung der Priore dienen. Zusätzlich müssten sich DRAV und MAD mit Forschern aus dem Sternentorkommando kurzschließen, um mit technischen Anti-Ori-Spielereien aufzutrumpfen.“, trug der Oberbefehlshaber vor.
Das erntete bei den Anderen einhelliges Kopfnicken und leise Bejahungen.
„Dann ist das genehmigt“, meinte Schröder und sah zu seinem neuen Verteidigungsminister Theodor Zecke. „Theo, sie müssen dafür was von ihrem Budget bereithalten, aber wir halten das erst einmal geheim. Feind hört schließlich mit, wenn GBN das in die Finger kriegt und dann durchs Universum posaunt.“
Die hohen Offiziere und der Verteidigungsminister lachten kurz auf.
GBN war, als „Stimme der Freiheit“, ebenso sehr ein Segen, wie ein Fluch, mit dem man einfach leben und den man ab und zu austricksen musste.

„Anhaltspunkte bei der Prior-Pest?“, fragte Schröder dann ernst.
Da der Generalstabsarzt der Bundeswehr, wegen zu niedriger Sicherheitsstufe, nicht anwesend war, antwortete Reineke, während die anderen Offiziere nur zutiefst besorgt
dreinblickten.
„Der Virus spricht bisher auf keines unserer Mittel an, unsere Mediziner müssen also bei null anfangen. Allerdings hatte Dr. Roth eine Theorie. Sie glaubt, dass die Prior-Pest ähnlich dem Virus ist, dass einst die Antiker ausgelöscht hat.“ Der Verteidigungsminister musste schlucken. „Eine grässliche Vorstellung. Die Antiker waren uns um Lichtjahrmillionen voraus und sind an der Bekämpfung, dieser Seuche, gescheitert.“
Die anderen Anwesenden konnten dem nur beipflichten, ebenso Schröder: „Deswegen hat ein Heilmittel auch oberste Priorität. Unsere Forscher kriegen alles, was sie brauchen.“ Die Sitzung ging noch einige Minuten weiter, in denen aber nichts wesentliches mehr besprochen wurde und dann gingen auch alle auseinander.


P7Z-730:

Während die hohen Offiziere noch mit dem Kanzler tagten, befand sich ST 1 auf einer Aufklärungsmission auf einem Planeten, den die Priore gerade am bekehren waren.
Einige Menschen hatten sich den Ori schon unterworfen, aber die Meisten noch nicht und leisteten Widerstand. Die Welt war in zwei große Reiche gespalten, die Beide nahe ans Stargate grenzten. Der eine Staat hatte sich schon gebeugt, da es dort hauptsächlich arme Bauern gab und die Leute ihre Ruhe haben wollten. Das andere Reich war industrialisiert, stand etwa auf dem Stand von 1930 und wollte sich niemandem beugen. Wegen diesen Leuten war ST 1 hier. Sie hatten die Erde um Hilfe gebeten, da ihre Waffen gegen den Prior nichts erreichten.

Langsam fuhr der Torjeep Mark 2, eine verbesserte Variante des Wolf-Torjeeps, in die Stadt herein. Teal‘C saß am Steuer, Franzi auf dem Beifahrersitz. Sie drehte sich nach hinten, wo Daniel, Ralf und Vala, die endlich auch mit einer UMP zusätzlich zu ihrer Zat ausgerüstet war, saßen. „Wir sind gleich am Regierungsgebäude. Ralf, sie, Teal‘C und Vala bleiben beim Wagen, Daniel und ich besuchen den Staatspräsidenten.“
„Alles klar“, meinte Ralf und überprüfte sein G82 Snipergewehr. Seit Auftauchen der Oribedrohung war er nur noch mit seinem besten Gewehr unterwegs. Kurz darauf hielt Teal‘C den Wagen an.

Franzi und Daniel gingen schon auf das die Stufen zu, die zu dem Regierungsgebäude hoch führten, das im Stil her an das US-Repräsentantenhaus erinnerte.
„Hey, warum muss ich denn hier bleiben?“, fragte Vala.
„Weil ich befohlen habe, dass du mit Teal‘C und Ralf auf das Auto aufpasst“, meinte Franzi. „Außerdem will ich, dass einem Prior ein guter Empfang bereitet wird, falls hier einer auftaucht.“
Vala nickte und grinste dann. „Keine Sorge, an mir kommt keiner vorbei.“, meinte sie und schob ein dreißig Schussmagazin mit 9mm Patronen in ihre Maschinenpistole, das aber gleich wieder herausfiel. „Niemand kommt vorbei, hä?“, fragte Ralf ironisch, als Daniel schon mit Franzi die Treppen hoch stieg.

Franzi und Daniel wurden von einer Ordonanz in das Büro des Anführers des Staates gebracht. Der etwa Fünzigjährige Staatspräsident stand hinter einem Schreibtisch und verbeugte sich leicht. „Ich grüße die Abgesandten der Erde. Danke, dass ihr unseren Hilferuf erhört habt.“
„Schon gut“, antwortete Daniel. „Wenn die Priore hier unterwegs sind, müssen wir etwas dagegen tun. Können sie uns erzählen, was bisher geschehen ist, Herr Präsident?“
Der Präsident nickte. „Der Prior ist vor einigen Tagen das erste Mal in einem kleinen Dorf in der Nähe und wollte Origin verbreiten. Da die Menschen aber gut informiert waren, auch durch ihren Sender GBN, wollten sie ihn gleich verjagen. Der hat die Angreifer mühelos abgewehrt und zieht seitdem in den Vororten der Hauptstadt und den Dörfern in der Umgebung umher.“
„Gut, das seh ich mir mal an“, meinte Franzi. „Können sie uns mitgeben, der uns hinbringt?“ Der Präsident nickte einem Sekretär zu, der dann mit Franzi und Daniel wieder hinausging.

Die Fahrt in das kleine Dörfchen dauerte mit dem Torjeep knapp zwanzig Minuten.
Auf der Landstraße kamen dem Jeep immer wieder flüchtende Einwohner entgegen, die fieberhaft versuchten, aus der Stadt zu verschwinden. Vala öffnete ein Fenster und streckte den Kopf heraus. „Hey, warum lauft ihr alle davon?“
„Der Prior hat mit Konsequenzen gedroht, wenn wir nicht seinen Glauben annehmen, also verlassen wir das Dorf“, meinte einer der Flüchtlinge.
Ein Anderer sagte: „Er hat schon drei Menschen umgebracht, weil sie ihm widersprachen. Flieht.“

Schließlich fuhren sie in das Dorf und hielten mitten auf dem Dorfplatz an, wo auch der Prior stand und im Buch des Ursprungs las, vor ihm lagen drei Leichen. Die ST 1 Mitglieder stiegen aus dem Jeep aus, die Waffen aber noch in ruhender Haltung. Franzi trat auf die Leichen zu und sah nach, ob wirklich nichts mehr zu machen war, wobei sie vom Prior aufmerksam beobachtet wurde. Als sie keinen Puls fühlte, entfernte sich von den Leichen, ging zurück zum Team. „Warum hast du sie ermordet?“, fragte Franzi und versuchte dabei sachlich zu klingen. Der Prior sah sie unverständlich an. „Die, die nicht dem Fahrt der Erleuchtung folgen wollen, müssen vernichtet werden. So lehrt es uns das Buch des Ursprungs. Es ist eine heilige Angelegenheit, kein Mord.“
„Oh, ich nenne das schon Mord, wenn man jemandem das Leben nimmt“, antwortete Daniel sarkastisch.
„Und das werden wir auch nicht weiter hinnehmen“, fügte Franzi hinzu. „Also nimm einfach dein Büchlein und verschwinde von hier, die Menschen wollen dich
hier nicht.“
Der Prior antwortete darauf nur: „Wer sich weigert mit beiden Augen zu sehen, für den ist die Wahrheit schwer zu erfassen. Die Heiden dieser Galaxis sind blind und wir, wir wollen, dass sie wieder sehen!“
Franzi schüttelte den Kopf und legte ihre rechte Hand fester um den Griff ihres Sturmgewehrs. „Nein! Verschwinde hier und lass dich nie wieder sehen. Hier will niemand Origin. Die Menschen im Nachbarland haben deinen Glauben nur aus Furch angenommen. Und wenn ihr damit nicht aufhört, wird es euch so ergehen, wie den Goa´Uld. Fragt mal die Jaffa und die anderen Menschen, was wir mit denen gemacht haben. Das wird auch mit euch passieren, wenn ihr mit den Zwangsbekehrungen nicht aufhört.“

Während Daniel und Franzi weiter mit dem Prior redeten, standen Ralf, Vala und Teal‘C - der Mitarbeiter des Präsidenten hatte das Weite gesucht - hinterm Jeep zusammen. „Mann, Mann, Mann“, sagte Ralf und schüttelte den Kopf. „Ich würd mich wohler fühlen, wenn Jules jetzt hier wär. Die würde den Prior zu Brei schlagen, bevor der seine Zaubertricks abziehen kann.“
Teal‘C konnte dem nur grinsend zustimmen. „In der Tat.“
„Ach, dafür bin ich doch da“, meinte Vala abfällig und tätschelte ihre UMP.
„Das“, sagte Ralf und streckte das Wort. „macht mir besonders viel Angst“

Dem Prior war es nun genug. Er schloss die Augen und packte seinen Stab fester an.
„Das Buch des Ursprungs sagt uns, dass Feinde der Ori keine Gnade in ihrem Versuch zeigen werden, uns vom wahren Pfad abzubringen und so müssen wir ebenfalls mit der ganzen Kraft angreifen, die uns gegeben wurde. Ehre sei den Ori!“ Mit diesen Worten rammte er den Stab in den Boden und der Kristall in der Stabsspitze fing gleich an, grell zu leuchten. Aber nur für zwei Sekunden, dann war wieder alles normal und der Prior wand sich zum gehen. „Ihr werdet euch noch wünschen, dass ihr euch niemals die Ori zum Feind gemacht hättet.“
Dann verschwand er in den Straßen des Dorfes.
„Das lief ja toll“, sagte Vala fröhlich. „Und jetzt?“
Franzi kratzte sich am Ohr. „Wir fahren wieder zurück zur Hauptstadt und warten noch ein paar Stunden, bevor wir abrücken werden.“ Daraufhin stieg das Team wieder in den Jeep und fuhr davon.


Gleichzeitig waren Bra‘Tak und Ryac auf einem Jaffaplaneten unterwegs, der vor kurzem von den Ori heimgesucht wurde. Die Jaffa hatten Origin aber abgelehnt und hatten dem Prior klar gemacht, dass sie ihn hier nicht wollten. Sie sollten die Lage klären und dem Hohen Rat Bericht erstatten. Doch schon, als Bra‘Tak und Ryac durchs Tor geschritten kamen, bot sich ihnen ein hässlicher Anblick. Vor dem Tor, das vor einer Siedlung stand, lagen dutzende verfledderte Jaffaleichen. Die Leichen waren verstümmelt und wiesen riesige Bissspuren auf. „Was ist hier nur passiert?“, fragte Ryac geschockt.
„Das werden wir herausfinden, wenn wir uns hier näher umsehen“, sagte Bra‘Tak und marschierte los in Richtung Siedlung, Ryac war dicht hinter ihm.

Als sie sich dann der Siedlung näherten, hörten sie wilde Schreie von vielen durcheinanderrufenden Stimmen. Die Beiden rannten zur nächsten Häuserwand und sahen sich an, was da geschah. In der Siedlung lief ein Dutzend Jaffa, wie vom Teufel besessen und wilden Bestien ähnlich, hin und her. Auch ein Prior war zu sehen, dessen Stab leuchtete. „Er ist dafür verantwortlich“, stieß Ryac aus und aktivierte seine Stabwaffe. „Ich töte ihn.“
„Nicht!“, befahl Bra‘Tak und hielt Ryac zurück. „Das bringt nichts, er ist für uns unverwundbar.“ Ryac zögerte und ließ sich erst umstimmen, als der Prior die Jaffa mit einer Handgeste tot umfallen ließ und dann in Begleitung von zwei Höllenhunden zum Tor ging. Als er sich rausgewählt hatte, gingen auch die beiden Jaffa zum Tor und wählten Dakara an, um dem hohen Rat Bericht zu erstatten.


Zwei Stunden später, STK:

„Aktivierung von außen!“, meldete ein Tortechniker dem neben ihm stehenden General Degenhardt. „Empfange Funksignale auf der ST 1 Frequenz.“
Degenhardt nickte und nahm das Mikro in die Hand. „Degenhardt hier, sprechen sie.“
„Chef, hier ist Franzi“, sagte Franzi von der anderen Seite des Tores. „Die Kacke ist jetzt richtig am dampfen. Der Prior hat und eine Plage auf den Hals geschickt!“
„Bitte genauer“, bat Degenhardt. „Sagten sie eine Plage?“ Das konnte er sich irgendwie schwer vorstellen.
„Ja, eine Plage. Der Prior hat eine Armee von Käfern erschaffen, die angefangen haben alle Ernten wegzufressen, in beiden Nationen, also auch in der Unterworfenen.
Die Viecher haben innerhalb einer Stunde tausende Hektar Pflanzen aufgefressen und als ob das nicht ist, gehen die ersten Käfer jetzt auf Menschenjagd. Scheint so, als wären Pflanzen und Co nicht mehr auf ihrer Speisekarte, sondern wir.“
Degenhardt schlug wütend auf den Tisch. „Dann gehen wir jetzt härter gegen die Priore vor. Ich rufe K-12 aus und lasse die Sondereinheit antreten. Warten sie mit ihrem Team am Tor auf die Entsetzung.“
„Verstanden, Rust Ende“, bestätigte Franzi und beendete die Funkverbindung.
Degenhardt aktivierte indes die stützpunktweite Durchsage: „Hier ist der General, K-12 Sondereinheit sofort in der Waffenkammer antreten. Colonel Everett bitte sofort in den Kontrollraum. Das ist alles.“


Auf Dakara traten Bra‘Tak und Ryac zwischenzeitlich vor den Hohen Rat, der inzwischen komplett anwesend war. Doch trotz ihres schockierenden Berichtes, nahm man sie anscheinend nicht für voll. Ratsführer Gerak winkte nur ab. „Keine Sorge Bra‘Tak, die Priore sind nun keine wirkliche Gefahr mehr für die Jaffanation, uns wird nichts mehr geschehen.“ Gerak nahm eine kleine Silberkugel in die Hand und schlug mit ihr auf den Tisch. „Die Sitzung ist beendet.“ Der Rat löste sich auf und Bra‘Tak, der nicht verstand, ging schnell auf die Abgeordnete der Hak‘Tyl zu.
„Kalel!“, rief er der Jaffa zu, die sich schon entziehen wollte. „Was ist hier los?“
Kalel drehte sich zu ihm um und versicherte sich, dass niemand mehr da war, außer ihr, Bra‘Tak und Ryac. Dann sagte sie: „Gerak ist von den Ori und ihrer Religion fasziniert. Es gibt Gerüchte, dass er zu den Ori überlaufen will und gesetzlich Origin zur Religion der Jaffa machen wollte.“
„Aber das kann er doch nicht tun!“, sagte Ryac protestierend. „In unserer Verfassung ist Religionsfreiheit festgelegt.“
„Ich weiߓ, meinte Kalel. „Ich habe auch nur berichtet, was ich gehört habe. Jetzt muss ich gehen.“ Kalel entfernte sich dann schnellen Schrittes und Bra‘Tak wand sich an Ryac. „Ryac, unsere Aufgabe wird es jetzt sein, Geraks Vorhaben zu verhindern. Aber dafür, werden wir Hilfe brauchen...“ Ryac nickte verstehend und verließ den Ratsraum, während sich Bra‘Tak aufmachte, Gerak zu sprechen.


Auf P7Z-730 traf inzwischen die Entsatzung ein, die Degenhardt angekündet hatte.
Dabei handelte es sich um Kommando „Schädlingsbekämpfung“ oder auch einfach K-12. Es waren 120 Marines, von denen vierzig mit Flammenwerfern und zwanzig davon zusätzlich noch mit Insektenvernichtungsmitteln bewaffnet waren.
Das Mittel war für Insekten so ungefähr das schädlichste, was es auf der Erde gab und war auch für Menschen ungesund. Es führte nicht zum Tod, aber es konnte trotzdem unangenehm werden.
Franzi reichte Colonel Dillon Everett die Hand. „Colonel, schön, dass sie uns zur Hilfe kommen.“
„Schon gut, für diesen Fall hat man uns ja ausgebildet.“, sagte Everett lächelnd.
„Wo breiten sich die Käfer aus?“ Franzi holte ein PDA hervor, auf dem eine Landkarte aufgerufen war. Sie kreiste mit dem Touchpen mehrere Punkte ein. „Sie kamen von hier, aus dem Dorf wo wir zuletzt waren und haben sich überall hin ausgebreitet, wo es Äcker gab. Der Punkt hier ist am nächsten, ich schlage vor, da fangen wir an, die Käfer auszurotten.“
Everett nickte und wand sich an seine Marines. „Marines, Zeit zur Schädlingsbekämpfung! Es ist Grillzeit!“
„Uhragh!“, antworteten die Marines einstimmig und setzten sich in Bewegung.

Die erste Kleinstadt erreichten sie nach fünfzehn Minuten schnellen Fußmarsches.
Die Käfer waren ganz auf dem Vormarsch in Richtung der Stadt und hatten schon einige Menschen aufgefressen, die sich zu spät aus ihren Häusern aufgemacht hatten.
Schon wurden die ersten Giftkapseln abgeschossen, die aber erst in einer Stunde ihre Wirkung entfalten würden. Die vierzig Flammenwerferschützen der Marines begannen die Käferschwärme zu rösten. Die Käfer versuchten vor den Flammenstrahlen zurückzuweichen, doch die Ledernacken ließen ihnen nicht die kleinste Chance und töten im schnellen Vorrücken tausende Plagekäfer. Einige unvorsichtige Marines der nachrückenden Truppen wagten sich bei der Schädlingsbekämpfung aber zu nahe an die schwarze Plage heran und wurden aufgefressen. Doch das waren nur vier, alle anderen rückten weiter auf das nächste Dorf vor, das in Bedrängnis war. Während per AVIAN-Luftraumsonde noch mehr Giftgaskapseln über beiden Nationen abgeworfen wurden, um auch die Gebiete abzudecken, die die Marines nicht erreichten. Nach einer Stunde waren dann alle Käferschwärme in Reichweite beseitigt und auch das Giftgas begann zu wirken.
„Gute Arbeit, Marines, das wars“, meinte Colonel Everett und wand sich an Franzi.
„Und gerade noch rechtzeitig, den letzten Flammenwerfern ist das Brandmittel ausgegangen und wir haben alle Reservetanks verbraucht.“
Franzi nickte. „Wir rücken am besten ab und zur Not können wir immer noch wiederkommen.“


Bra‘Tak hatte Gerak in seinen Räumen aufgesucht, um zu versuchen ihn umzustimmen, doch der Führer der Jaffanation wollte nicht hören. „Bra‘Tak, ich bin natürlich gerührt, dass du dir Sorgen machst und nur das beste für unsere Nation willst, aber du musst einsehen, dass das meine eigene und freie Entscheidung ist!“, sagte Gerak. „Unsere Verfassung erlaubt mir, jeden Glauben auszuüben, den ich möchte und meiner soll nun einmal Origin werden. Entschuldige mich jetzt, ich habe zu arbeiten.“
Wortlos verließ Bra‘Tak das Quartier von Gerak und trat hinaus in die Halle. Aus den Schatten zwischen den Säulen traten nun Ryac und Rak‘nor und gingen auf Bra‘Tak zu. „Und, Meister?“
Bra‘Tak lächelte niedergeschlagen. „Der gute Gerak hat mich mit einer einfachen Erklärung abgespeist und mich dann aufgefordert zu gehen. Ich glaube, wir können ihn nicht umstimmen.“
„Dann müssen wir ihn beseitigen, bevor die Jaffanation an ihm zu Grunde geht“, sagte Rak‘nor und ballte die Fäuste vor Wut. „Ich will nicht zusehen, wie er die Nation verspielt, die wir innerhalb von sieben Jahren Freiheitskampf aus dem Nichts erschaffen haben.“ Bra‘Tak nickte zustimmend und legte Rak‘nor die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, Rak‘nor, aber wir können ihn nicht einfach beseitigen. Wir würden unsere Verfassung mit Füßen treten. Außerdem wird Gerak damit rechnen und seine Wachen verstärken. Nein, wir müssen es anders anstellen.“
„Und wie?“, fragte Ryac. „Können wir überhaupt noch was tun, bevor er zu den Ori überläuft?“
„Wir werden sehen...“, sagte Bra‘Tak nachdenklich und wand sich dann zum Ausgang des Regierungskomplexes. „Aber nun lasst uns verschwinden. Wir gehen nach Chulack und beraten uns mit unseren Verbündeten. Wir brauchen Abstand zu unserem Hohen Rat und können uns nicht erlauben, hier darüber zu diskutieren.“
Rak‘nor und Ryac nickten schweigend im Einvernehmen und machten sich mit Bra‘Tak auf zum Sternentor, um diesen fremd gewordenen Planeten zu verlassen.


Die Marineeinsatztruppe und ST 1 waren inzwischen immer stärker in Bedrängnis geraten, die Käfer kamen schnell näher und die Munition ging langsam aus. Vala war unter dem ständigen lauten Dröhnen zusammengebrochen und kauerte, bewacht von Daniel und Sikermann, in einer Ecke. Sie war mit den Nerven einfach am Ende und hielt sich nur noch die Ohren zu und hoffte, dass es bald aufhörte. „Granaten!“, befahl Franzi und knapp 100 Marines, fast zwanzig waren gefressen worden, warfen ihre Splittergranaten in die Menge der Käfer, die von den starken Explosionen für wenige Sekunden verlangsamt wurden.

Da sie so beschäftigt waren, bemerkten sie auch nicht den Prior, der auf einer Anhöhe stand und alles beobachte. Er sagte ganz ruhig: „Die, die dem Pfad nicht folgen wollen, sollen von der Macht der Ori zu Staub zermahlen werden.“
Die Menschen würden seiner Meinung nach nicht mehr lange standhalten und diese letzte Käferwelle würde ihnen den Rest geben. Immer wieder hatte er neue Käfer erschaffen und sie gegen die Erdmenschen in die Schlacht geschickt. Nun machte er sich auf ins nächste Dorf, um zu sehen, ob die Menschen inzwischen zur Vernunft gekommen waren.


„Uns geht die Munition aus!“, schrie ein Corporal der Marines und griff nach seiner M9 Beretta Seitenwaffe.
„Das wars“, sagte Franzi niedergeschlagen und schob das letzte Magazin in ihr G36 ein. „Es war mir eine Freude euch gekannt zu haben.“ Mit diesen an ihre Freunde gewandten Worten, eröffnete sie wieder das Feuer auf die Wellen von Käfern.
Doch, wie aus heiterem Himmel, stoppten die Käfer und zogen sich zurück. „Was zum Geier?“, stieß Ralf aus und sah verwirrt zu Daniel. „Kannst du dir das erklären?“
Daniel, der seinen Blick auf das Dorf gerichtet hatte, nickte verbittert. „Die Bekehrung ist passiert...“
Und so war es auch. Der Prior näherte sich dem Dorf, das die Marines unter Einsatz ihres Lebens verteidigt hatten und die Einwohner dieses Dorfes und anderer Siedlungen strömten auf den Prior zu und vereugten sich vor ihm.
„Bitte verzeih uns, Prior, wir wussten nicht, was wir taten!“
„Wir wollen Origin als unsere Religion annehmen und den Ori dienen!“
„Ehre sei den Ori!“
„Ehre sei den Ori!“, wiederholte der Prior das Mantra. „Seit willkommen auf dem Pfad des Ursprungs, dem Pfad zur ewigen Erlösung. Die Ori werden von nun an auf ewig bei euch weilen.“

„Oh nein, nicht wenn ich was dagegen tun kann!“, sagte Ralf wütend und richtete sein Scharfschützengewehr aus und feuerte in schneller Folge mehrere Kugeln auf den Prior ab. Die schweren 12,7x99 mm Geschosse seines G82 prallten aber nur von dem unsichtbaren Schutzschild des Priors ab, während die „Bekehrten“ zurückwichen, um nicht verletzt zu werden. Die Marines, die noch Minution hatten, folgten Ralfs Beispiel und auch Colonel Everett warf seine letzte Handgranate. Doch all das störte den Prior gar nicht. Der schlug sein Buch des Ursprungs auf und begann zu predigen, als die Erdtruppen die Munition ausging. „Ruhmvoll sind die Ori, die uns zur Erlösung führen, die mit dem Übel gekämpft haben, das uns alle zu ewigen Todsünden verleiten wollte. Besiegten sie die alten Geister und vertrieben sie? Ja, das taten sie. Die Ori haben für uns eine Welt voller Reinheit bereit gestellt, wenn wir gewillt sind, sie mit offenen Armen zu empfangen und für ewig eins mit ihnen zu werden.“ Die neuen Bekehrten wiederholten immer wieder das Mantra: „Ehre sei den Ori!“

„Gehen wir“, sagte Everett niedergeschlagen, denn er hatte für nichts und wieder nichts, achtzehn Mann verloren. „Hier können wir nichts mehr ausrichten.“
„Was können wir gegen diese verdammten Ori nur ausrichten?“, fragte ein Marine.
„Wie tötet oder besiegt man etwas, das so mächtig ist...“, kam es von einem Anderen, als sich der große Trupp aufmachte zum Tor.
Teal‘C trat neben die beiden Marines. „Keine Sorge, Soldaten. Jeder Feind hat eine Schwachstelle und die der Ori werden wir schon noch finden. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
„Wollen wirs hoffen...“, sagte Daniel, der zusammen mit Ralf Vala stützte, die immer noch völlig durch den Wind war.

Der Prior machte sich eine halbe Stunde später, als die Erdtruppen schon längst abgerückt waren, auf zum Sternentor. Er war hochzufrieden mit seiner Arbeit, denn er hatte wieder einen Planeten für die Ori bekehrt. Doch keine zweihundert Meter vom Tor entfernt, enttarnten sich plötzlich drei Jumper, die mitten in der Luft schwebten.
Gleichzeitig kam Armelia in ihrer Uniform der antikischen Streitkräfte und mit den Abzeichen eines Großadmirals/Tribunen aus einen Gebüsch getreten. Der Prior flüsterte voller Abschaum: „Alteraner...“
„Ganz recht“, antwortete Armelia humorlos. „Du wirst jetzt mit uns kommen.“
„Das glaube ich eher weniger! Die Ori vertrieben euch aus Ortus Mallum, so wie ich euch jetzt hier zu Grunde richten werde!“, rief der Prior wütend und erhob wütend die Hand, um Armelia telepathisch zu strangulieren, doch nichts geschah. Dann versuchte er seinen Stab, doch auch der funktionierte nicht.

Armelia grinste ihn fies an. „Das bringt nichts. Wir können inzwischen eure Kräfte lahm legen.“ Dann zog sie einen Antiker-Phaser hervor und schoss auf den Prior, der bewusstlos zu Boden sackte. Armelia aktivierte ihren Kommunikator: „Transporter 1, landen sie und helfen sie mir bei dem Gefangen. Dann fliegen wir heim, zur Erde.“
„Verstanden, Tribun“, bestätigte der Pilot des Jumpers und setzte zur Landung an.
Fünf Minuten durchquerten die drei Jumper das Stargate, um daraufhin im Orbit eines 100 Lichtjahre von der Erde entfernten Planeten in den Hyperraum einzutreten.


Auch noch zwölf Stunden später, war die Stimmung im STK auf dem Tiefpunkt.
Der heutige Einsatz war ein absoluter Fehlschlag gewesen und ein weiterer Planet war an die Ori gefallen. Degenhardt saß zusammen mit ST 1 und Müller im Konferenzraum, im Hintergrund lief GBN, das gerade Nachrichten brachte, das Fiasko auf P7Z-730 aber ausließen.„Und jetzt?“, fragte Vala, die sich inzwischen wieder gefasst hatte. „Was passiert als nächstes?“
„Keine Ahnung“, gab Degenhardt zu. „Auf konventionelle Art sind die Priore nicht zu schlagen. Im Prinzip können wir gar nichts gegen sie tun, wenn schon diese Käfer uns den Arsch versohlt haben, was die Ori ansonsten noch auf Lager haben...“
„Eigentlich“, begann Müller. „können wir nur darauf hoffen, dass unseren Eierköpfen was einfällt, ansonsten könnten wir die Priore immer noch mit schweren Railguns aus dem Orbit bombardieren.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar.

Plötzlich wurde das GBN Signal gestört und alle im Raum wendeten sich zum Bildschirm, auf dem nun ein Testbild erschien. „Was ist denn das?“, fragte Ralf. „Ist da was mit dem Sender nicht in Ordnung?“
Franzi konnte das nicht glauben. „Das ist ganz sicher ein Hack. Da hackt einer ins Galactic Network“ Franzi behielt Recht, denn einige Sekunden später verschwand das Testbild und zeigte drei Personen, von denen eine Person Armelia war. Sie trug eine prächtige weiße Uniform mit vielen Ordensbändern und anderen Hoheitsinsignien, hatte einen langen purpurnen Umhang um und trug den schweren Helm, mit dem man sie schon gesehen hatte, unterm Arm. Im Hintergrund standen zwei Antikersoldaten, die schwere Blastergewehre trugen und sich in Hab-Acht-Stellung befanden.
Armelia erhob das Wort. „Ich bin Tribun Armelia, Oberbefehlshaberin der Streitkräfte der Antiker und Mitglied des Hohen Rates des Antikerimperiums. Ja, wir existieren noch und leben hier auf der Erde. Wir haben uns lange Zeit bedeckt gehalten, da wir rassistisch gelenkte Übergriffe befürchteten, aber nun, wo die Ori diese Galaxie entdeckten, können wir nicht mehr tatenlos zu sehen. Zehn Jahrtausende eurer Zeitrechnung brauchten wir, um uns von dem großen Exodus in der Pegasusgalaxie zu erholen, doch nun sind wir wieder da und zwar entschlossener, als je zuvor! Heute, nehmen wir wieder unseren Platz im Universum ein und werden an der Seite aller aufrechten, freiheitsliebenden Lebewesen der Milchstraße, den Kampf gegen die Ori aufnehmen.“
Sie grinste. „Ich weiß, die Ori werden in diesem Moment lachen, da wir früher keine Militärmacht waren, aber ich sage euch allen eines: Zehn Jahrtausende auf der Erde, als Lehrer und Wegweiser für die Menschen, haben uns härter gemacht, erfahrener und wir werden nie wieder eine passive Macht sein, sondern eine aktive! Wir haben den Erdenmenschen vieles gelehrt, aber auch sie haben uns etwas gelehrt... Militärische Entschlossenheit, bis zum Schluß.“
Armelia winkte zwei Soldaten herein, die den gefangenen Prioren hereinschleppten, seiner Magie und seiner Robe beraubt, aber auf keine Weise misshandelt oder verprügelt. Armelia wand sich wieder der Kamera zu, die sie aufnahm. „Im Namen des Hohen Rates möchte ich den Regierungen der Erde unsere guten Absichten versichern. Momentan unternimmt der Rat Schritte, diplomatische Kanäle zu öffnen.
Wir sind nicht des Anderen Feind, sondern die Feinde der Ori und sollten deshalb vereint vorgehen. Und den Ori sage ich nur noch eines, zieht euch zurück, bevor ihr diesen Kreuzzug viel bitterer bereuen werdet, als all euren leeren Versprechungen.
Das ist alles. Ende der Übertragung.“
Die Übertragung wurde beendet und der Nachrichtensprecher von GBN erschien wieder auf dem Bildschirm. Er sah sich verwirrt um, räusperte sich dann und meinte: „Und jetzt? Hallo, Regie?“

Degenhardt schaltete den Bildschirm aus und sah sich in der Runde um, keiner sagte ein Wort, selbst Vala nicht. Daniel war nach einer Weile der Erste, der wieder sprach.
„Jetzt, wird es erst richtig losgehen...“

In Japan hatte Jules den Beitrag in ihrem Hotelzimmer gesehen. Die Hochschwangere, die in den Armen ihres Ehemannes gelegen hatte, sprang auf und raufte sich die Haare. „Und ich muss die ganze Fete verpassen!“ Tadelnd deutete sie auf ihren Schwangerschaftsbauch. „Und du, du bist auch nur ein faules Stück! Komm endlich raus, bevor der ganze Spaß vorbei ist! Ihr Ehemann Gideon hatte nur ein ironisches Grinsen auf den Lippen. „Ich hab jetzt schon Mitleid mit den Ori...“


Auch Ba‘al hatte die Sendung auf seinem Schiff verfolgt und war völlig sprachlos, denn mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Dann schnaubte er überrascht und trat an das Fenster seines Raumes und blickte hinaus in den Weltraum. „Na ja, was solls“, sagte er zu sich selbst. „Wenn die Tau‘Ri und die Antiker gegen die Ori kämpfen, hab ich genug Zeit, um meinen Plänen nachzugehen.“ Dann ging er in den Nebenraum, wo seine Königin Astate gerade aus einem Becken stieg und sich anzog. Lächelnd stellte er sich vor das Becken und begutachtete die neuste Generation von Symbionten, die in mehreren Monaten ausgereift sein würden, da man nicht genug Technologie zur Brutaufzucht hatte retten können. „Bald schon....“, sagte Ba‘al fies grinsend. „Bald...“


Irgendwo in der Milchstraße hatte auch ein Prior den Beitrag der Antiker gesehen und ihn, per Astralprojektion, nach Celestis übermittelt. Seine Geistform stand nun vor dem Doci, der gerade von einem Ori besessen war und so als Sprachohr diente. Als er geendet hatte, wandte sich der Doci an einen anderen Prioren. „Beschleunige den Bau der Schlachtschiffe und der Truppentransporter, die Ausbildung unserer Armeen muss ebenefalls vorangetrieben werden. Sie werden unser Instrument sein, dass die Antiker ein für alle mal vom Boden des Universums tilgt! Ganze Legionen sollen zusammengestellt werden, zur Not auch alle Menschen unserer Galaxis, um die Menschen zu unterwerfen, die Antiker auszulöschen und die Aufgestiegenen in die Knie zu zwingen!“
Der Prior nickte. „Ehre sei den Ori!“





Fortsetzung folgt
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