Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont von Atlan, Colonel Maybourne

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
6.20 Ein logischer Schritt?
von Protheus und Colonel Maybourne



14 Stunden sind seit der katastrophalen Schlacht am Supertor vergangen, wo es Erdstreitkräfte und Oristreitkräfte miteinander aufnahmen. Nach einer ersten Zählung lagen die Verluste, bei 8316 Männern und Frauen, auf Erdseite und in der Flotte, der Antiker. Die Ori mussten, mehr als 25.000 Mann verloren haben, weil ihre Schlachtschiffe zudem auch noch als Truppentransporter genutzt worden. Als der Kampf am Tor beendet und die Oriflotte in der Galaxie verschwunden war, konnte ein Funkspruch an die Erde geschickt werden. Allerdings wurde der von GBN abgefangen und gleich ausgestrahlt, was ein paar Regierungen die Zornesröte ins Gesicht trieb. Die Menschen erfuhren aus erster Hand von der schlimmen Niederlage und so kam es auch zu den ersten Aufständen. Viele Menschen fürchteten sich vor einer Invasion der Oriarmee, eine Furcht die es schon seid dem Goa´Uld Krieg nicht mehr gab. Und so musste man auf der Erde als erstes Schadensbegrenzung betreiben, ehe man überlegen konnte, die Ori direkt anzugreifen. Und auch die Antiker, hatten von der Schlappe erfahren und etwas veranlasst, dass man später in den Geschichtsbüchern als Feigheitsakt bezeichnete. Armelia ging gerade ziemlich aufgebracht in die Ersatzkommandozentrale der Leonidas, da es auf der Brücke nicht gut aussah. Die Ingenieure waren immer noch dabei die wichtigsten Schäden zu reparieren, weil als erstes die Automatischen Reparatursysteme aufgefallen waren. „Was gibt es Gaimus?“ Der Funkoffizier sah zu ihr rüber.
„Ich habe hier eine sehr dringende Nachricht von Ratsmitglied Glick auf ihrem Prioritätskanal und soll sie noch erinnern, bitte ruhig zu bleiben.“ Armelia wunderte sich über den letzten Satz als sie das Gespräch annahm und sich auch schon auf ihren alten Mentor freute. „Es ist schön dich zu sehen alter Freund, aber wenn du dich meldest, dann kann das doch ganz sicher nichts Gutes verheißen.“ Glick stimmte ihr verbittert zu. „Du hast Recht weil ich dich darüber in Kenntnis setzen soll, dass unser Rat eine vernichtende Niederlage wie diese nicht akzeptieren kann. Aus diesem Grund haben sie auch darauf geeinigt dass die Akropolis starten soll, um zu retten was man noch retten kann. Der Start ist in zwei Tagen angesetzt, weswegen auch alle aus unserem Volk, dazu aufgerufen sind, zusammen zu kommen.“ Armelia wollte das erst nicht fassen, weshalb ihr eine Träne aus dem linken Auge kam und sie ziemlich wütend wurde. „Verdammt noch eines, du weißt, wie sehr ich dagegen bin und das grade in dieser Zeit… was sollen denn die Menschen von uns denken?“ Glick konnte sie sogar verstehen. „Ich weiß was du denkst, denn mir geht es genauso, jedoch sehe ich keinen Weg den Rat noch umstimmen zu können. Sie sind der Meinung, dass wir erneut zu wenige sind und sollte es zum schlimmsten kommen würde unser Volk das nicht überleben.“ Das war ihr aber relativ egal. „Vergiss diesen Rat einfach, denn wenn wir als Antiker je wieder aufrecht gehen wollen, dann müssen wir allein handeln. Und wenn die meisten auch pragmatisch handeln wie es unser Rat eben gerne macht, weiß ich doch, dass nicht alle so sind.“ Glick begann zu ahnen, was sie vorhatte. „Gut aber dir muss auch klar sein, dass so ein Unterfangen aussichtslos ist, trotz allem will ich sehen, ob es dafür Unterstützung gibt. Doch falls das nicht klappen sollte, dann erwarte ich von dir, dass du dem Entschluss vom Rat bedingungslos folgst.“
Armelia verneigte sich noch leicht bevor sie ihren ersten Offizier zu sich beorderte, da es ihrer Meinung nach jetzt reichte. Sie hatte schon viele dumme Aktionen vom Rat ausgeführt, aber was sie jetzt wollten, das war einfach zu viel des Guten gewesen. Und wenn sie sich nun nicht dämlich anstellte, könnte sie sogar noch mehrere Antiker auf ihre Seite ziehen, als sie es sich jetzt noch vorstellte.


Kreuzer Mjölnir, Flaggschiff der Asgardflotte:

An Bord des Führungsschiffes der Asgard, trafen sich die Schiffkommandanten und die ersten Offiziere, zu einem Krisengespräch. Die Niederlage am Supertor sowie die Flucht der Asgard, aus ihrer Heimatgalaxie, war Anlass genug für ernste Gespräche.
Auch die Asgard wollten eine wichtige Ankündigung machen, aber sie hielten sich bisher sehr bedeckt, was dass sein sollte. Schließlich kamen alle in einem großen Konferenzraum, den die Asgard nur für diesen Anlass hergerichtet hatten, zusammen. Odin und Thor führten die Verhandlungen an und kamen dabei, wie es in letzter Zeit so üblich war, in schwarzen Mänteln.
Und es war Odin, der die Versammlung auch eröffnete. „Wir haben sie euch gerufen, weil die große Bedrohung, welche die Ori jetzt für diese Galaxie bedeutet, gewaltig ist. Außerdem scheinen sich auch die Wraith in der Pegasusgalaxie, immer weiter in Richtung der Erde, zu drängen. Da wir zudem nicht wissen ob noch Replikatoren überlebt haben, müssen wir sie weiterhin als eine potenzielle Bedrohung ansehen.“ Im Saal gab es allgemeines Zustimmen, weil viele Leute genauso dachten, als sich Thor erhob und fort fuhr. „Wir haben erkannt, dass sowohl die Asgard und Menschen noch viel zu schwach sind, diesen Bedrohungen allein gegenüberzustehen. Aus diesem Grund haben wir auch beschlossen, dass unsere Heimatwelt in das System verlegt werden soll, das ihr Prokolyn nennt. Es befindet sich etwas mehr als 11 Lichtjahre, von der Erde entfernt und so wäre eine ständige Kooperation gewährleistet.“ Alexander Reineke erhob stellvertretend für die Menschen das Wort während Armelia bei den Worten am liebsten im Boden versunken wäre. „Im Namen der ganzen Menschheit danke ich den Asgard, dass sie sich jetzt zu diesem Schritt entschlossen haben. Ich bin sicher, wenn wir erst gemeinsam arbeiten, werden diese Gefahren die uns beschäftigen am Ende beseitigt sein.“

Es gab Beifall, bis sich Armelia erhob und einen recht verbitterten Blick hatte der den anderen auch gleich auffiel. „Leider bin die Überbringerin einer schlechten Nachricht, weil die Antiker nicht an dem Bund teilnehmen werden. Ich muss ihnen sagen, dass der Rat wegen der Niederlage beim Tor, den völligen Rückzug aus dieser Galaxie angeordnet hat.“ Im Saal konnte man eine Stecknadel fallen hören, weil nicht nur die Menschen, ungläubig und überrascht waren, sondern auch die Asgard. Daniel, der bisher ruhig war, sprach als erster wieder. „Wie sollen wir denn das nun verstehen… ihr wollt einfach davonfliegen… wie und vor allem wo soll es hingehen?“ Armelia sprach äußerst niedergeschlagen weiter. „Der Rat ist leider der Meinung, dass die Ori nur sehr Verlustreich geschlagen werden können und will aus dem Grund unser Erbe retten. Es wurde beschlossen, dass ein bislang geheimes Stadtschiff dass doppelt so groß wie Atlantis und auch einsatzbereit ist, zu starten. Die Akropolis ist jetzt auf dem Grund, des Pazifischen Ozeans und wartet noch auf letzten aus unserem Volk, sowie die beiden Schiffe. Und damit die Ori nicht herausfinden, wo wir hinfliegen, kennt nur der Hohe Rat, die genauen Koordinaten der neuen Galaxie.“ Im Saal gab es jetzt wütende Rufe in denen von Feigheit und Ehrlosigkeit die Rede war, selbst die Asgard sahen unerfreut aus. „Na, dass ist ja ganz toll.“ „Erst groß posaunen und dann als erste den Schwanz einziehen.“ „Und uns auch nicht trauen!“ „Wie die Franzosen…“ Da hob Armelia die Hände in die Luft, aber sie brauchte erst einen kleinen Augenblick da sich viele immer noch empörten. „Da nun das offizielle gesagt habe, kann ich nun zum inoffiziellen Teil kommen, weil ein paar aus meinem Volk bleiben wollen. Wir sind deshalb Meinung, wie sie es sind und wieder setzen uns deshalb auch dem Beschluss vom Rat und bleiben. Aber wir sind nur wenige und mehr als dass eine Schiff, meine beschädigte Leonidas, konnten wir dem Rat nicht abgewinnen.
Leider habe ich auch nicht die geringste Ahnung, was von unseren geheimen Wohnstätten auf der Erde erhalten bleibt.“ Da besserte die Stimmung und ein paar von den Anwesenden, hegten sogar Bewunderung, für Armelia und ihre Mitstreiter. „Wenigstens was.“ „Hätte zu gern die Gesichter des Rates gesehen.“ „Wird trotzdem hart.“ Aber dann übernahm Odin wieder das Wort. „Die Auswirkungen der Entscheidungen, der Antiker können wir später noch erörtern, da jetzt noch etwas ebenso wichtiges ansteht. Die Asgard sind der Meinung, das die Erde leider noch zu schwach ist, um es mit einer Armee die die Ori haben, aufzunehmen. Allerdings beruht diese Schwäche darauf, dass euer Planet zu uneins ist und von viel zu vielen Inneren Streitigkeiten zerrissen wird.
Aufgrund dessen schlagen empfehlen wir, dass ein Irdischer Verteidigungspakt getroffen wird dem alle Nationen angehören.“ Und als Reineke noch die Hände vor den Augen hatte, da er wusste was jetzt für Diskussionen kommen würden, gab es schon Zustimmung. Als erstes von Colonel Caldwell. „Das wäre gar nicht so schlecht, wir könnten doch eine neue Form der NATO gründen welche die Erde im ganzen Universum verteidigt. Und bei den Nationen die sich immer noch weigern… nun ich denke mal dass man dort sicher ein wenig nachhelfen könnte.“ Wieder kam es zu Zwischenrufen, während sich Jules, leise mit Franzi unterhielt, dass es auch niemand mitbekam.
„Ich kann mir vorstellen, dass wir dann diejenigen sind, die dafür sorgen dürfen, dass der Rest der Welt auch artig mitspielt.“ Franzi sah das ebenso. „Ich gebe wieder einmal Recht … obwohl ich die Idee, der Asgard für echt gut halte, aber was die Umsetzung dann angehen wird…“ Jules musste unweigerlich grinsen. „Und dass sie sich dafür die Erde aussuchen müssen… ich kann mir den Sturm der weltweiten Entrüstung, schon bildlich vorstellen.“ Beide grinsten nur noch vor sich hin, während weiter vorn lebhaft diskutiert wurde und Daniel neue Höchstleistungen erzielte. Er versuchte beinah einen Vorvertrag zuschließen, aber wurde dabei noch von Reineke zurück gehalten, ehe es zu weit ging. Und auch wenn die Militärs unerwartet rasch einig wurden, die Politiker zu überzeugen würde noch ein wahrer Husarenritt werden. Und so endete auch dieser Tag an dem sowieso keine Flüge unternommen werden konnten, da die Schiffe noch weiter repariert wurden.


Mit letzter Kraft und zudem von den Asgard geschleppt kamen die Kriegsschiffe der Erde und der Antiker, über dem blauen Planeten an. Das dieser Flug sehr viel schneller als der erste Flug war, war ein Verdienst, welchen man den Asgardschiffen verdankte. Und so kam diese Flotte ramponiert und noch mit vielen offenen Hüllenbrüchen über der Erde an, wo erst mal warten sollten. Dort erwartete sie schon ein ziemlich kühler Empfang, da nur die Chinesischen Sublichtboote, sowie ein kanadisches Schiff, der Empfang waren. Sie wurden auch von der Amerikanischen Präsidentin, Carolyn Kennedy gerufen, die man auf die Videokanäle aller Schiffe legte. „Ich grüße sie und bin froh darüber, dass sie die Schiffe retten konnten und drücke ihnen mein Beileid wegen der Gefallenen aus. Jedoch muss ich wegen der Lage bestehen, das sich Feldmarschall Reineke, Thor und Armelia im Hauptquartier der Flotte einfinden.“ Der deutsche Oberbefehlshaber kam dem Wunsch sofort nach. „Wir kommen, aber ich müsste sie drum bitten dass Regierungsoberhäupter von allen Ländern erscheinen, die bereit sind, teilzunehmen. Die Asgard haben einen Vorschlag der unsere Verteidigungsbereitschaft verbessern könnte, es ist aber eine große Herausforderung. Aus diesem Grund müssen so viele Regierungen, wie nur möglich, daran teilnehmen und auch jene, die bisher vehement abgelehnt haben.“ Die Präsidentin sah ihn nachdenklich an.

„Können sie mir sagen, was sie da ausgeheckt haben, damit ich die Würdenträger gleich drauf vorbereiten kann?“ In kurzen und schnellen Sätzen, erklärte der Deutsche Offizier der Amerikanischen Politikerin alles aus den ersten Gesprächen. „… und aus dem Grund denke ich, dass wir das nicht nur in Erwägung ziehen sollten, sondern ernsthaft umsetzen müssen. Allein schon die Botschaft, die wir damit an die Ori schicken, würde ausreichen um ihnen klar zu machen, mit wem sie sich anlegen.“ Präsidentin Kennedy war aber nicht so euphorisch. „Ihr Idealismus in allen Ehren, aber haben sie die geringste Ahnung, wie wir so was grad jetzt umsetzen sollen? Auf der Erde herrscht im Moment die Angst und wenn jetzt ihr Vorschlag zur Sprache kommt könnte all das, noch viel schlimmer werden. Die Menschen würden uns vorwerfen, dass wir die Situation nutzen wollen um eine Form von Autoritärer Weltregierung aufzubauen. Und das Argument, dass wir damit die Verteidigung des Planeten verbessern, hat schon in der Vergangenheit nicht besonders gezogen.“ Das sah auch Reineke ein. „Das kann ich verstehen, aber trotzdem bin ich, nach wie vor dafür und muss sie deshalb auch fragen, wie sie das persönlich sehen?“ Sie ließ sich einen Moment Zeit. „Ich bin… unter bestimmten Voraussetzungen, für dieses Verteidigungsbündnis, aber ich sehe keinen Weg es auch umzusetzen. Wenn wir alles umsetzen wollen wird es unangenehm werden und ich weiß nicht, ob ich dafür eine Mehrheit im Senat bekomme. Aber falls ich, das Amerikanische Volk davon überzeugen kann, dann werden die Vereinigten Staaten alles geben, damit es auch gelingt.“ Das war alles, was der Feldmarschall hören wollte und so beendete er dass Gespräch auch, um weitere Vorbereitungen zu treffen. Sicher würden einige Nationen ablehnen und um die zu überzeugen, müsste zu etwas, härteten Mitteln gegriffen werden. Aus dem Grund war sein nächster Gesprächspartner auch Oberst Nina König, die sicher schon erpicht war, mit den Planungen zu beginnen.

36 Stunden später, in der UNO:

Heute war in dem Gebäude der Vereinten Nationen, eine Vollversammelung einberufen, da es um die Zukunft der Erde ging. Der Vorschlag eine umgeformte NATO für dass Weltall zu gründen, in welcher alle Länder in die Pflicht genommen würden, war bekannt. Natürlich haben sich viele Regierungen geweigert, der Idee auch nur Ansatzweise ihren Segen zu geben und erschienen erst gar nicht. All jene Nationen die von der Notwendigkeit einer solchen Institution überzeugt waren, waren am heutigen Tag allerdings gekommen. Und es war Odin, der die Rede eröffnete. „Nachdem unsere Völker schlimme Niederlagen hinnehmen mussten, bin ich davon überzeugt dass wir uns viel besser organisieren müssen. Sowohl die Ori als auch die Wraith sind schlimme Bedrohungen für unsere beiden Völker und so müssen wir uns anpassen. Ich hab meinen Vorschlag, ein alliiertes Verteidigungsabkommen aufzustellen, vor drei Tagen schon bekannt gegeben. Nun würde ich gerne sehen ob es dafür eine generelle Zustimmung gäben würde, oder wir den Vorschlag vergessen sollen.“ Es erhob sich der Portugiesische Vertreter. „Als erstes möcht ich ihnen sagen dass mein Land diesen Vorschlag im generellen unterstützt, aber es gibt auch Bedenken. Einige Mitglieder der Regierung denken, dass dann nur die kleineren Länder in den Gefechten ihr Leben lassen müssten.
Wir verlangen, dass jede der Nationen, ohne jeden Vor- oder Nachteil behandelt wird, das gilt besonderst für die großen Militärnationen.“ Noch bevor Odin darauf etwas erwidern konnte, sprach der Vertreter von Südkorea der beinah dieselben Bedenken hatte. „Es gibt auch die Befürchtung, dass wir Menschen dann für die Asgard als billige Sturmarmee zur Verfügung stehen würden.
Deswegen würden wir eine Garantie verlangen in der Menschen, Antiker und auch die Asgard als vollkommen gleich angesehen werden.“ Odin hatte so was schon befürchtet. „Im Namen des ganzen Volkes der Asgard versichere und verspreche ich ihnen, dass wir nicht einmal an das eben erwähnte denken werden. Die Asgard würden keine Menschen in den Tod schicken um uns selbst zuschützen, dafür steh ich voll und ganz ein. Allerdings darf ich mich nicht in die interne Politik der Erde einmischen, weshalb ihr dies und auch andere Interna selbst klären müsst.“ Das wirkte beruhigend, auch wenn recht viele von den hier anwesenden Spitzenpolitiken noch sehr misstrauisch waren. Viel zu lange hatten sie sich gegenseitig, mit völlig unnötigen Politischen Manövern bekämpft und waren nicht in der Lage, Vertrauen zu fassen. Weiter oben saßen Jules und ihr Mann Gideon, die dem Treiben mit gemischten Gefühlen und auch Misstrauen zusahen. „Du kannst mir sagen was du willst, doch ich glaube kaum, dass ihr bald vereint gegen die Ori kämpfen werdet.“ Sie sah ihn an, tätschelte ihm kurz die Wange. „Warte nur ab mein Lieber wir haben noch einen Notfallplan, von dem du nichts wissen darfst und der … dann richtig reinhaut.“ Gideon sah seine Frau mit einem schelmischen Blick an, weil er schon ahnen konnte, wie dass dann ablaufen würde. Doch er sagte zunächst nichts, auch wenn er sich denken konnte, dass diese Welt wie nach der Bekanntgabe des STK auf den Kopf gestellt würde.

Alexander Reineke und Franziska Rust waren in einem Konferenzraum der UN um über ihren Notfallplan zu sprechen. Dabei mussten sie sich bedeckt halten, weil eine große Gefahr bestand, dass Abhörgeräte ihre Absichten enttarnen könnten. Sie sprach als erste. „Wir sind in Position und die Russen machen mit, jedoch waren die Amerikaner anfangs nicht gerade begeistert. Kennedy hat sich aber widerwillig umstimmen lassen, da die Bedrohung durch die Ori, bei ihr für Kopfzerbrechen sorgt. Die Iren wollen sich da raus halten, aber dafür konnten wir die Japaner davon überzeugen, das sie ihren Part erfüllen werden.“
Der Feldmarschall zu halbwegs zufrieden aus. „Gut, auch wenn mir das ganze nicht sonderlich gefällt, aber wir müssen es einfach machen… apropos, wie stehen unsere Erbsenzähler dazu?“
Franzi fing an zu grinsen. „Die sind dabei, ist aber kein Wunder nachdem die Führungsspitzen von Linken und FDP, bei Anubis Angriff ausgelöscht wurden. Und innerhalb der Regierung, will man einen weiteren desolaten Angriff gegen uns verhindert wissen, egal was dazu nötig ist.“ Reineke war damit zufrieden. „Gut dann sollten wir beginnen sobald alle bereit sind und am besten, wenn diese Quacksalber noch am Reden sind. Es dürfte sicher mehr bringen, wenn sie es gemeinsam und in der Sitzung erfahren, als in ihrer Heimat bei ihren Beratern.“ Das sah sie ähnlich gut. „Gut ich werde dann die Teams instruieren und wenn sie es sagen, können wir zuschlagen, ich bin zwar selbst nicht davon begeistert…“ Doch auf ihre persönlichen Gefühle, konnten sie keine Rücksicht nehmen, weil es hier einfach um viel zu viel ging. Und die Freiheit der Erde war zu ernst, als dass Ehrgeizige Karriereplanungen, von einfältigen Politikern sie gefährden durfte. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Überrascht sah Reineke in die Richtung des Geräusches und erhob sich dann von seinem Platz, um zu öffnen. Vor ihm stand ein Afrikaner in dunklem Anzug, dessen Zugehörigkeit zum Personenschutz der UN an seinem Ausweis zu erkennen war, den er am Revers trug. “Marschall Reineke”, fragte er. “Ja, der bin ich.” “Jemand wünscht sie zu sprechen. Folgen sie mir bitte.” Reineke warf noch einen Blick über die Schulter zurück zu Franzi, dann folgte er dem Mann, der ihn mit schnellen Schritten einige Etagen höher führte.

Das Ziel war ein anderer Konferenzraum, vor dem jedoch zwei weitere Männer Wache standen und dessen Tür deutlich massiver war. Einer der beiden Wachposten zückte als sie näher kamen einen Wanzendetektor und tastete Reineke danach gründlich ab. Erst als sie sicher waren, dass er sauber war, wurde ihm die Tür geöffnet. Im Raum dahinter saßen mehrere Männer unter dem bronzenen Siegel der Vereinten Nationen, das an der holzvertäfelten Wand hing, um einen Tisch herum. Als er seinen Blick über die Runde wandern ließ, entdeckte Reineke unter anderem Ban Ki-moon, seinen Vorgänger Kofi Anan und Kurt Waldheim, einige der angesehendsten Diplomaten ihrer Zeit. “Feldmarschall”, begann Ban, “bitte nehmen sie Platz. Wir müssen uns über einige Dinge unterhalten, die uns zu Ohren gekommen sind.”

Pazifischer Ozean, nahe der Antarktis:

Auf dem Grund des Meeres ruhte Akropolis, ein Stadtschiff, der Antiker, dass doppelt so groß wie Atlantis war. Immer noch kamen viele Bewohner, mit den Jumpern an, um mit der Stadt in eine unbekannte Galaxie zu fliegen. Das einzige was sie wussten war, dass es in der Galaxie keinerlei Leben gab und dass sie noch mehrere Wochen im Hyperraum sein würden. Doch nicht alle Antiker gingen mit, da einige den Traum und auch die Ideale von Armelia und Glick teilten, eine bessere Erde aufzubauen. So würden von 104.000 Antikern die unter den Menschen lebten, weit über 11.000 bleiben, da sie den Ori einheizen wollten. Zudem gab es noch, einige Antiker, die in der Erde ihre Heimat sahen und nicht an den Hohen Rat gebunden waren. Armelia und Glick sahen äußerst aufgebracht, letzte Vorbereitungen des Starts an und hockten in einem Jumper über der Erde. Sie schüttete sich gerade mit Wein zu. „Sie machen den gleichen Fehler, wie einst auf Celestis, als unsere Ahnen nicht mehr den Mut fanden, gegen die Ori zu kämpfen. Ich verstehe einfach nicht, warum sie es nicht einsehen wollen dass sie den Konflikt damit nur späteren Generationen aufhalsen.“ Glick reichte ihr ein weiteres Glas. „So wie du denken eben nicht viele und ich muss dir sagen, dass auch ich mich vor dem Krieg mit den Ori ebenfalls fürchte. Das wenige, was mich dazu veranlasst, zu bleiben, ist dass ich die Erde als Heimat ansehe und den Menschen helfen will.“ Sie nahm wieder einen großen Schluck. „Wenigstens haben sie mir die Leonidas gelassen auch sie inzwischen mehr als nur reif für die Verschrottung ist, aber da kann man sicher was drehen.“ Er sah sie mit großen Augen an. „Ob es die anderen freuen würde, wenn wir an die Menschen unsere Technologie geben, muss ich dir sicher nicht erklären, oder?“ Armelia verdrehte die Augen. „Denkst du im Ernst, dass ich unsere modernsten Errungenschaften, einfach so, an skrupellose und gierige Konzernvorstände gäbe? Nein, da werde ich nicht mitmachen, aber da mehr als 11.000 von bleiben wollen, könnten wir unsere Nation noch mal von vorn aufbauen.“ Glick begann zu verstehen. „Dann willst du weiterleben wie bisher, aber dass würde eben in einem kleineren Maßstab, als es bisher war, stattfinden.“ Sie prostete ihm noch mal zu, da er jetzt verstanden hatte, worum es ihr wirklich ging, als sich dass Stadtraumschiff aus dem Meer erhob. Selbst von der Form war Akropolis fast so wie Atlantis, doch die Stadt hatte noch ein weiteres Pier, an dem Schiffe andocken konnten. Begleitet wurde dies gigantische Raumschiff, von einem Raumkreuzer der Aurastorklasse, der die Schlacht am Supertor überstand. Es war ein beeindruckender Anblick wie es immer schneller dem Weltraum entgegen flog und dabei kleiner wurde. Da war die Akropolis außer Sichtweite gelangt und man konnte, ein kleines Hyperraumfenster sehen, dass sich öffnete. Und nachdem es sich dann geschlossen hatte, stießen Armelia und Glick an, wissend, jetzt auf sich gestellt zu sein.


Moskau, Soldatenfriedhof:

Svetlana Runge-McKay stand eisern und ohne eine Miene zu verziehen, vor dem Sarg, der für ihren Vater aufgebahrt wurde. Generalmajor Sergej Runge, der die Gagarin mit einem mutigen Selbstmordmanöver, in einen Orikreuzer flog, bekam heute sein Heldenbegräbnis. Es war eine bedrückende Stimmung, als auf den Trauerfeiern für die gefallenden, die weltweit stattfanden, meistens leere Särge bestattet wurden. Da ein Großteil der Toten, mit den Schiffen verbrannte, als die explodierten, konnten für diese Soldaten nur ihre Särge begraben werden. Aus dem Grund herrschte eine recht gedämpfte Stimmung vor und zwar noch intensiver als es bei Beerdigungen sonst der Fall war. Svetlana hingegen war bemüht, keinerlei Miene zu verziehen und obwohl es in ihr, gerade nur so am brodeln war, zeigte sie keine Regung. Ihr Vater hatte ihr mal im Scherz gesagt dass er sofort aus seinem Grab springen würde, wenn ihr eine Träne kommen würde. Rodney der Susan auf dem Arm hatte, sah zu seiner Frau rüber, doch er sah nur eins und zwar eine absolut feste Entschlossenheit. Sie wollte Rache für den Tod ihres Vaters und es wäre ihr vollkommen egal wer dafür alles in den Tod gehen müsste. Ein paar Meter neben ihr trauerte Katharina Runge, die die Mutter des toten Generals war und ziemlich aufgebracht aussah. Ihr liefen immer noch Tränen über das Gesicht, aber gleichzeitig hatte sie auch einen ziemlich wütenden Blick, der nach Vergeltung forderte. Schließlich ging ein General des Russischen Heeres zu ihr und gab ihr einen Orden, der ihrem Sohn gegolten hatte. „Ich verleihe diesen Verdienstorden ihm Namen einer dankbaren Nation und für den Mut, den Generalmajor Sergej Runge aufgebracht hat. Er hat bereitwillig sein eigenes Leben geopfert, um seine Pflicht an Volk und am Vaterland zu erfüllen und dass ist die größte Ehre…“ Danach verlieh er den Orden an Katharina Runge, die ihn mit einem aufgebrachten Funkeln in den Augen entgegennahm. „Ich danke ihnen, aber ich verlange, dass die Fanatiker, die meinen Sergej zu diesem Manöver gezwungen haben, bestraft werden.“ Svetlana sah ihre Großmutter aus kalten Augen an. „Hab keine Sorge, ich hab mich grade zur Infanterie versetzen lassen, um mich für seinen Tod bei den Ori zu bedanken.“ Das stimmte die alte Frau wieder etwas besser, auch wenn sie noch, im selben Moment, Angst um ihre Enkeltochter bekam. Rodney hingegen spielte mit Susan, aber weniger, um sie fröhlich zu stimmen, sondern um sie hiervon abzulenken. Auch er betrauerte den Tod seines Schwiegervaters, welcher ihm zwar fast immer, dass Leben zur Hölle machte. Aber letztlich war er auch nur, um den Mann seiner Tochter besorgt gewesen, wenn das sicher nicht oft zu sehen war.

United-Nations-Plaza:

Vorsichtig nahm Reineke auf dem letzten freien Stuhl am Tisch Platz und sagte: “Worum geht es?” “Um ihre Pläne für Militärschläge gegen mehrere irdische Regierungen, die ihren Plänen ablehnend gegenüber stehen.” “Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, wovon sie reden.” “Stellen sie sich nicht dumm, Feldmarschall”, warf Anan ein. Der wie üblich weiche Klang seiner Stimme, der jedes Wort aus seinem Mund klingen ließ, wie salbungsvolle Heilsversprechungen, stand dabei im krassen Gegensatz zu seinem Gesichtsausdruck. “Wir wissen alles. Die geplanten Luftschläge gegen Teheran und Pyimana Naypyidaw, der Raketenschlag gegen Pjöngjang, Einsätze in Afrika... Sie können nichts mehr vor uns verheimlichen.” Für einen Moment schwieg der Offizier, dann fragte er: “Woher wissen sie davon?” “Sagen wir einfach, dass es auch unter den Politikern ihrer Nation so etwas wie Vernünft gibt.” “Irgendein Schreibtischtäter hat uns also angeschwärzt? Nun, ich sehe nicht, was das an der Lage ändert.” Waldheim beugte sich etwas or und ergriff das Wort: “Dann, Feldmarschall”, sagte der greise Österreicher, “sind sie sogar noch sehr viel kurzsichtiger, als es den Anschein hat. Sie sollten sich über eins im klaren sein: Wenn sie an ihrem Plan festhalten, werden wir ihn noch in dieser Stunde der Weltöffentlichkeit bekannt machen. Entweder sie bringen also jeden einzelnen in diesem Raum samt jedes führenden Mitglied seines Stabes zum Schweigen, oder sie akzeptieren, dass sie mit uns kooperieren müssen.”

Reineke schmunzelte Selbstsicher und zückte das Asgard-Kommunikationsgerät, das man ihm gelassen hatte. “Kreuzer ‘Mjölnir’...” Es kam keine Antwort. Anan gestattete sich ein zufriedenes Grinsen und meinte: “Halten sie uns nicht für naiv. Auch wenn sie es nicht für möglich halten, haben wir die Jahre, in denen sie die Galaxie in Brand gesetzt haben, genutzt, um uns wenigstens den Hauch einer Chance gegen Außerirdische zu bewahren, deren Aufmerksamkeit sie auf uns lenken. Unsere Wissenschaftler konnten auch ohne Zugang zu außerirdischer Technologie mit einigen nützlichen Dingen aufwarten. Die Fähigkeit ihre Kommunikation zu zerstreuen gehört dazu.” Reineke bedachte ihn mit einem stechenden Blick und sagte: “Also schön, ich will nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Nicht umsonst sagte ein kluger Mann, dass Diplomaten Männer sind, die zweimal überlegen, bevor sie nichts sagen.” “Und ein anderer nannte Politik die Kunst des Möglichen. Ihr Plan, General, wäre nur dafür geeignet einen neuen Weltkrieg auszulösen. Sie handeln abseits jeder diplomatischen Vernunft und ohne sich der Komplexität internationaler Beziehungen bewusst zu sein. Sie haben in den letzten Jahren mehrfach bewiesen, dass sie das Feingefühl eines rasenden Elefanten haben. Wir sind uns der Lage und dem, was getan werden muss, genauso bewusst, wie sie. Nur dass ihr Vorhaben keine Allianz hervorbringen wird, sondern alle Chancen darauf zerstören. Hören sie sich also an, was wir zu sagen haben, dann können wir gemeinsam am Möglichen Arbeiten.” Nach kurzem Zögern stimmte Reineke zu. “Schön. Reden sie.”

Ban lächelte und sagte: “Danke. Zunächst möchte ich ihnen zustimmen, dass der Widerstand gegen ihr Verteidigungsbündnis beseitigt werden muss. Aber militärisch kann nur ein Bruchteil davon erreicht werden. Sie müssen sich zuerst klarmachen, dass sie es mit Leuten zu tun haben, deren Denkweise...” Reinekes starren sagte dem Generalsekretär genug. Sein Lächeln erstarb und er sagte: “Gut gut, die Kurzfassung: Vor allem ihre Pläne für China, den Iran und Frankreich sind grobfahrlässig, ja gefährlich. Diese Länder sind extrem stolz, von engem nationalem Zusammenhalt geprägt und hoch gerüstet. Einen Angriff auf ihre Führung würden sie mit Krieg beantworten. Insbesondere der Iran kann für sie zum Problem werden. Der dortige Wächterrat besitzt großen Einfluss im schiitischen Islam und ein Angriff auf sie würde von vielen als direkter Angriff auf den Islam selbst verstanden werden. Sie sollten also den diplomatischen Weg wählen.” “Und wie sähe der aus?” “Der Iran versteht sich als einzige islamische Republik der Welt und neigt so zu außenpolitischer... Starrhalsigkeit. Aber man kann seine Führung durch gemeinsamen Druck von Innen und Außen zum Einlenken bewegen. Der Iran unterhält gute Beziehungen zu Ländern wie Ägypten und Indonesien, die auf die Führung dort einwirken können. Außerdem müssen sie dem iranischen Volk das Gefühl geben, dass seine Hilfe gebraucht und geschätzt würde. Sie müssen das Gesicht des hässlichen Militärs, der den Rest der Welt mit Herablassung behandelt durch ein Lächelndes ersetzen.” “Eine Imagekampagne?” Der Generalsekretär breitete die Hände in einer Geste der Zustimmung aus. “Sie bringen es auf den Punkt.” “Was für eine Art von Kampagne. Wollen sie mein Gesicht in jeder Straße von Teheran aufhängen?” “Nein. Sie müssten andere islamische Länger aktiv in ihr militärisches Vorgehen einbinden. Und zwar nicht nur als Hilfstruppen. Sie müssten ihnen Verantwortung übertragen, und sie mit moderner Technologie ausrüsten. Wenn man dann die richtigen Fäden zieht, werden Bilder der Waffenbrüderschaft und der guten Zusammenarbeit in allen Medien des nahen Ostens so präsent sein, dass keine Zensurbehörde der Welt sie unterdrücken könnte und so die Bevölkerung zu unseren Gunsten beeinflussen. Zusammen mit diplomatischem Druck würde dass der Regierung mittelfristig keine andere Wahl mehr lassen, als sich zu beteiligen.”

“Und wie würden sie mit China verfahren?” Es war ein Mann mit unverkennbar ostasiatischem Äußeren, der antwortete: “China ist ein schlafender Gigant. Bisher ist jeder, der zugelassen hat, dass eine chinesische Armee gegen ihn die Offensive erlangt, vernichtet worden. Aber dieser Gigant ist emotional sehr verletzlich. Sie haben in den letzten Jahren auf der chinesischen Seele herumgetrampelt. Letztlich haben sie den Chinesen nie eine Chance gelassen ihr Gesicht zu wahren. Und diese Art der Schmähung verzeiht China nicht so leicht. Wenn sie ihnen aber Achtung zollen und sie als Partner um Hilfe bitten, können die Chinesen für ihre Sache gewonnen werden.” “Erwarten sie, dass wir vor China einen Kotau machen?” “Mitnichten. Sie sollen nicht versuchen sich einzuschmeicheln. Sie sollen den Chinesen das Gefühl geben sie als Partner zu achten. Sonst fühlt man sich in Beijing noch veralbert. Und da sie mehr als jeder andere Militär symbolisch für den Krieg auf fremden Welten stehen, sollten sie es sein, der diesen Schritt wagt. Bis jetzt haben sie nicht gebeten, sondern gefordert. Sie haben erwartet, dass die Welt springt, wenn sie mit den Fingern schnipsen. Mit China werden wir anders umgehen. Wir schreiben ihnen eine Rede, in der sie China in das Bündnis einladen und seinen bisherigen Beitrag würdigen und sorgen dafür, dass sie sie vor der Nationalversammlung halten können. Und bevor sie etwas sagen, sollten sie bedenken, dass China die Probleme mit Nordkorea lösen kann.”

Missmutig nickte Reineke. “Und was ist mit Afrika?” Anan sagte: “Ich verstehe, warum sie im Bezug auf Afrika besorgt sind. Die politische Instabilität dort kann Sympathien für die Ori wecken oder dazu führen, dass die Leute einfach nur für das Versprechen von Nahrung und Wasser zu helfen bereit sind. Aber die Probleme in Afrika können nur von Afrika selbst gelöst werden. Die afrikanische Union kann Friedenstruppen aufstellen, um die betroffenen Regionen unter Kontrolle zu bringen. Allerdings müssen wir die Fehler vermeiden, die bisher bei solchen Einsätzen gemacht wurden. Dazu gehörte vor allem, dass nach Ende der Kampfhandlungen kein Aufbau folgte. Somalia beispielsweise werden sie nie kontrollieren können, solange das Land für die Industrienationen Abladeplatz für giftige Abfälle ist und ihre Trawler alle Fischgründe vor der Küste leerfischen. Außerdem sind dürren und Wasserkriege ein Problem südlich der Sahara. Deshalb müssen wir parallel zum militärischen Eingreifen massiv zivil aufbauen. Technologien der Asgard können helfen das Land von giften zu reinigen, Dürren zu verhindern und Seuchen wie Aids oder die Cholera einzudämmen. Derartige Programme würden unter der Jurisdiktion der WHO und des UNDP stehen. Zusätzlich müssten allerdings noch Fördergelder bereitgestellt werden, die direkt an die Staaten ausgezahlt werden.” “Damit sie von Korruption aufgefressen werden? Wohl kaum.” Anan verschränkte die Hände und erwiderte: “Doch, genau das ist der Hintergedanke. Letztlich geht es darum verschiedene Regierungen zu bestechen. Aber das ist Afrika. Sie werden nur wenig Zustimmung finden, wenn die Anführer nicht das Gefühl haben, dass es ihnen einen Vorteil bringt.”

“Bliebe noch Südamerika”, sagte Waldheim. “Aber dort sehe ich die geringsten Probleme. Die Spannungen in Mittelamerika können in absehbarer Zeit eingedämmt werden. Und der einzige Staatsmann, der sich aus notorischer Verweigerungshaltung heraus gegen sie stellen könnte, wäre Hugo Chavez. Aber wir können ihn außenpolitisch isolieren. Über kurz oder lang müsste auch er zustimmen. Sie sehen also, es ist alles machbar. Und wenn sie glauben sich über nichtsnutzige Diplomaten aufregen zu müssen, rufen sie sich ins Gedächtnis, dass wir nur selten solchen Rückhalt durch nationale Regierungen genießen, wie es hier der Fall wäre.” Reineke nickte und erhob sich von seinem Platz. “Ich werde mit meinen Leuten reden. Aber ich kann nichts versprechen.” “Tun sie, was sie für richtig halten. Aber wir erwarten ihre Antwort binnen einer Stunde. Ansonsten wissen sie, was passieren wird.”

Zwei Wochen später:

Wegen der andauernden Bedrohung von Seiten der Ori, war die gesamte Erde faktisch noch in einer Form von Belagerungszustand. Es gab kaum ein Land, wo die Armeen nicht auf den Straßen waren und so eine noch sehr viel größere Form der Kontrolle ausübten. Und vor allem die Nationen, wo die Menschenrechte und dass freie Denken, schon traditionell unter Strafe standen, nutzen dies rigoros aus. Trotzdem glaubte Alexander Reineke nur wenig Furcht zu spüren, als er mit dem Dienstwagen von einem militärischen Flughafen außerhalb von Beijing zur großen Halle des Volkes gefahren wurde. Die Angst vor außerirdischen Angriffen schien so groß zu sein, dass aller innere Zwist begraben wurde. Zusammen mit den Oppositionellen, die nach wie vor ihre Stimme erhoben. Vor der Halle wurde er von einigen Soldaten in Paradeuniformen in Empfang genommen, die ihn als Ehrenwache in den Plenarsaal begleiteten. Dort wurde er direkt zum Rednerpodium geführt. Der Parlamentssprecher kündigte ihn gerade als nächsten Redner an und ein gutes Dutzend Kameras verschiedener Ostasiatischer Fernsehsender waren auf ihn gerichtet, während er versuchte ein ausdrucksloses Gesicht zu bewahren und wacker weiter ging.

Als er vor der Versammlung stand und über das Plenum blickte, kam ihm alles hier wie eine Farce vor. Das ZK der kommunistischen Partei wusste schon längst, was er sagen würde und war von den Ideen sehr angetan. Trotzdem erwartete man noch von ihm, dass er vor dem Volkskongress sprach. Nun stand er hier vor den 3000 Abgeordneten, von denen viele in den Trachten ihrer Heimatregionen gekleidet waren und wie Schießbudenfiguren wirkten und wusste nicht, was er hier überhaupt tat. Er warf noch einen kurzen Blick zu Hu Jintao, dem Präsidenten der VR, der ihn fröhlich anlächelte. Wiedererlangen des Gesichts, von wegen, schoss es ihm durch den Kopf, du willst mich nur demütigen. Er begann seine Rede, sprach von der in der Geschichte beispiellosen Bedrohung, der die Erde ausgesetzt war. Er lobte den Einsatz chinesischer Soldaten in den jüngeren Kriegen, zum Beispiels als Blauhelme, und die sofortige Bereitschaft der Führung der VR Schiffe zur Verteidigung der Erde bereit zu stellen, als die Flotte zum Supertor ausrückte. Als er Cina dann offen einlud sowohl in einem neuen Bündnis, als auch im STK mitzuwirken, passierte etwas, was er nicht erwartet hätte. Ohne dass es irgendein Kommando oder eine Regieanweisung dazu gegeben hätte, erhoben sich auf einmal mehrere Abgeordnete und begannen zu applaudieren. Binnen weniger Augenblicke folgten mehr und mehr, bis der ganze Saal mitgerissen wurde. Hu trat neben ihn und beruhigte die Abgeordneten wieder, so dass Reineke noch seine Schlussworte sagen konnte. Kurz darauf wurde er zu einer kurzfristig organisierten Parrade auf dem Platz des himmlischen Friedens eingeladen. Auf Staatsorder hatten sämmtliche Bürger der Stadt für den Abend frei, um dem Aufmarsch mehrerer Regimenter der Volksbefreiungsarmee beizuwohnen. Alle Medien hatten die Botschaft von Reinekes Rede im ganzen Land verbreitet, so dass nicht wenige der Schaulustigen aus vollem Halse jubelten. Die Mitglieder des ZK standen nur wenige Meter von Reineke entfernt und sonnten sich im Glanz dieses Tages. Er hingegen hatte in diesem Moment das Gefühl einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben, um den Satan auszutreiben.

Drei Tage später erreichte der Wind der Veränderung Nordkorea, wo der schon kranke und greise Diktator Kim Jong Il in seinem Palast Pornos ansah. Nachdem er grade noch daran dachte, sich wieder einmal schwedische Edelnutten einfliegen zu lassen, wollte ein Soldat an die Tür des Raumes klopfen, in dem er sich aufhielt. Ein Funktionär stellte sich ihm aber in den Weg und fragte, was los sei. „Einige Abgesandte aus China sind hier, um den Großer Führer zu sprechen.“ “Was wollen sie?” “Man sagte mir es ginge um Forderungen bezüglich des Atomarsenals.” Der Funktionär sah durch den Türspalt zu dem kleinen Tyrannen und meinte dann: „Sagen sie ihm nichts. Ich werde mit ihnen reden?“ Der Soldat wirkte erschrocken. „Ich kann es ihm nicht verschweigen.“ Der andere trat einen Schritt auf ihn zu. “Doch, können sie. Der große Führer ist nicht in der Verfassung für solche Nachrichten. Und sie werden schweigen, sonst muss ich das als illoyalität ansehen.” Der Soldat wurde kreidebleich und salutierte. Dann ging der Funktionär los, um mit den Chinesen zu sprechen. Er traf die Delegation in einem der Empfangssäle des Palastes. Was ihr Leiter zu sagen hatte, konnte ihm nicht gefallen: “Wir wollten mit Führer Kim sprechen.” “Der große Führer ist im Moment leider unabkömmlich. Ich hoffe ihnen genauso helfen zu können.” “Nun gut. Wir sind hier, um ihnen mitzuteilen, dass wir ihnen angesichts der aktuellen Bedrohungslage das Atomwaffenarsenal entziehen.” “V...Verzeihung, ich habe sie nicht ganz verstanden.” “Ich nehme an, dass sie das haben. Die jüngere Entwicklung ist für die Volksrepublik eine große Chance und wir werden nicht zulassen, dass sie gefährdet wird. Weder durch unsere Feinde, noch durch unsere Freunde.” Der Funktionär schluckte. Er wusste, dass er nichts würde tun können. Sein Land war völlig von China abhängig, wirtschaftliche wie militärisch. Und so gab es nicht viel Widerspruch, als noch am gleichen Tag chinesische Spezialeinheiten die Atomwaffenlager und Raketenstützpunkte des Landes besetzten, um die Waffen dort zu demontieren und außer Landes zun schaffen. Kim Jong Il merkte indess nichts von alledem. Niemand sagte ihm etwas, so dass er friedlich weiter über Nutten nachdenken könnte, während die Welt sich um ihn herum weiter drehte.

Zur gleichen Zeit stürmten in Pyimana Naypyidaw, der Hauptstadt Birmas, Spezialkommandos der indischen Armee, das Regierungsviertel und nahmen diverse ranghohe Mitglieder der Militärjunta fest. Sie entkamen einem Gegenschlag der birmesischen Sicherheitskräfte mittels der Teleporter der ‘Mjölnir’. Sie hatten genug Männer in die Hände bekommen können, um die Führung des Landes kopflos zu machen. Nur einen Tag darauf kam es im ganzen Land zu von der CIA lancierten Unruhen und Aufständen der Opposition. Als die Staatsmacht darauf mit Gewalt reagierte, rückten Truppen der indonesischen, indischen und chinesischen Armeen in das Land ein, um das Volk zu schützen. Eine provisorische Regierung, deren Zusammensetzung in Geheimdiplomatie der UN vorher genau ausgeknobelt war und in der Sympathisanten aller drei an der Intervention beteiligten Staaten saßen, wurde eingesetzt.

Ebenfalls am selben Tag trafen sich mehrere Männer auf einem Militärflugplatz außerhalb von Pretoria, Südafrika. Jeder der fünf trug die Uniform eins anderen afrikanischen Landes, mit Ausnahme der Südafrikaner, die mit zwei Mann vertreten waren. Einer der Offiziere hatte über seiner Uniform allerdings noch eine moderne amerikanische MTV-Weste an. Er selbst behauptete, er müsse sich an das Tragegefühl gewöhnen, aber es war wohl eher ein Ausdruck der Begeisterung darüber, dass die Sternentornationen den verbündeten afrikanischen Truppen genug modernes Kriegsmaterial zur Ausrüstung mehrerer Bataillone zur Verfügung gestellt hatten. Ein Zeichen, dass es dem Westen dieses Mal ernst war. Colonel Marthinus de Wet sah mit einem zufriedenen Lächeln in die Runde. Der fast diabolische Ausdruck auf seinen Augen ließ dabei den Offizieren aus Äthiopien, Kamerun und Ägypten einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Schon ein einziger Blick auf den drahtigen, schmal gebauten Buren hatte ihnen verraten, dass sie einem Mann gegenüber standen, der einen Befehl ohne Skrupel zur Ausführung brachte. Ein Eindruck, den er bestätigte, als er ihnen sagte: “Gentlemen, uns ist die denkbar undankbare Aufgabe zuteil geworden das abgewirtschaftetste Land dieses Kontinents unter Kontrolle zu bringen. Das wird ein verdammter Höllentripp, aber angesichts der Tatsache, dass heute früh schon sieben Raumtransporter mit Hilfslieferungen in Johannesburg gelandet sind, stehen wir wohl irgendwie in der Pflicht. Und ich sage ihnen, diese arroganten Bastarde aus Europa und Amerika werden sich noch die Augen reiben, wenn wir ihnen vormachen, wie Problemlösung bei uns aussieht.”

Er rollte eine Karte von Somalia auf dem Tisch aus. “Zugegeben, ich will bin nicht glücklich mit dieser Aufgabe, aber noch weniger möchte ich in der Haut der armen Schweine stecken, die im Kongo zum Einsatz kommen. Wir haben einen Punkt, der für uns arbeitet: Unsere Ziele verstecken sich nicht in Dschungeln oder abgelegenen Bergregionen, sondern in Städten. Die Schmiergelder sind schon reichlich geflossen, so dass wir das Umfeld mehrerer Warlords und Piratenanführer infiltrieren konnten. Wir wissen, dass sie in Mogadischu zusammenkommen wollen, um darüber zu beraten, wie sie aus der geänderten Weltlage Profit schlagen können. Das wird unsere Chance.” Blitzschnell hatte er sein Kampfmesser gezogen und bei Mogadischu in die Karte gerammt. “Wir kriegen diese Bastarde. Aber wir müssen schnell sein. Colonel Moussa, ihre Männer müssen die Stadt in einer amphibischen Operation binnen zwei Stunden abgeriegelt haben. Wir setzen gleichzeitig eine Kommandoeinheit im Zielgebiet ab und sichern die Gegend. Danach schicken wir eine gepanzerte Kolonne rein, um sie raus zu holen. Colonel Defan, Major Biya, während wir in Mogadischu ordentlich auf den Putz hauen, überschreiten ihre Truppen die Grenze und rücken an Jubba und Schebele entlang vor. Wenn wir die Flüsse kontrollieren, ist das die halbe Miete.” “Colonel, glauben sie wirklich, dass es ausreicht die Anführer der Milizen auszuschalten?”

De Wet sah den Mann an, als habe er ihn gerade gefragt, was zwei und zwei ist. Nach einer kurzen (Kunst?)pause antwortete er: “Natürlich nicht. Was passiert, wenn man so blöd an die Sache ran geht, haben die Amis 1993 erlebt. Ich will die Milizen nur für kurze Zeit führungslos machen. Es wird ein paar Tage dauern, bis die Unterführer damit fertig sind einander die Kehle aufzuschlitzen, um auszuknobeln, wer den Thron übernimmt. Und in dieser Zeit können wir sie aufmischen, dass sie sich nie wieder davon erholen. Wir haben zwei Dutzend Kampfhubschrauber, mehr als hundert Panzer und fünfzigtausend Soldaten. Das reicht, um dieses Dreckloch, was sich selbst Staat nennt, in einer Blitzoffensive zu überrennen und alles abzuschießen, was seine Kalaschnikow nicht bei drei ins Korn geworfen hat. Und genau das werden wir tun. Wir müssen diesen Kaffern derart in den Hintern getreten haben, dass sie nicht mal mehr daran denken ihre Visagen zu zeigen, wenn die Aufbauhelfer kommen. Dann können wir für die Medien auch auf ein paar schönen Bildchen posieren, wie wir den Jungs von der UN beim über die Straße gehen die Hand halten. Irgendwelche Einwände?” Erst als er aufhörte zu reden, merkte er, wie es im Raum totenstill geworden war. Die Offiziere aus Kamerun und Äthiopien sahen ihn mit bohrenden Blicken an. Schlagartig wurde ihm klar, dass seine Wortwahl nicht die glücklichste gewesen sein mochte. Doch anstatt sich zu entschuldigen, zog er sein Messer wieder aus der Tischplatte und sagte: “Wer wird denn gleich so überempfindlich reagieren? Denken sie immer daran, Gentlemen: DiA.” Nach einem Augenblick nickte der Ähtiopier schließlich. “DiA. Aber wenn sie mich jemals so nennen, reiße ich ihnen den Kopf höchstpersönlich ab.”

Wenige Tage später begannen die Operationen in Somalia und mit kurzer Verzögerung im Kongo und in Darfur. Alles lief fast ohne Probleme, so dass man völlig ruhig zum nächsten Schritt übergehen konnte: Einer Sonderversammelung der UNO.

24 Stunden nach dem AU-Einsatz in Mogadischu, erneute UNO Vollversammelung:

Im Konferenzraum war die Stimmung am Brodeln. Kompromisse und Handel, die in den letzten Wochen eingengangen worden waren, hatten das internationale Gefüge der Welt nachhaltig erschüttert. Bündnisse waren umgeworfen worden, Freundschaften strapaziert. Viele Mitglieder wollten den Alliierten am liebten an den Hals springen, nachdem sie sie in diesen Krieg zwangen, nicht wissend, dass der eingeschlagene Weg noch der sanftere war. Und da es sich um eine Allianz, aus den mächtigsten Nationen handelte, konnten sich kleinere Länder kaum dagegen wehren. Und es sollte noch direkter werden, da die nächsten Ankündigungen nur drauf warteten, in die Gemüter der Politik wie Bomben einzuschlagen. Der Vertreter aus Simbabwe, dessen Diktator Mugabe sich neben dem Staatschef von Marokko als einziger Afrikanischer Führer vehement gegen die neue Politik stellte, erhob sich als erster. „Ich muss auf das schärfste gegen die kriegerischen Maßnahmen gegen Regierungen protestieren, die nur ihre Unabhängigkeit wahren wollten. Alle Nationen haben das Recht so zu leben, wie es ihnen beliebt und nicht ausschließlich nach der Vorstellung der USA, oder des STK.“ Sofort erhob sich der Deutsche Botschafter. „Da haben sie recht. Die nationale Souveränität ist ein wichtiges Gut. Aber um den deutschen Philosophen Kant zu zitieren: Ein jeder Handele so, dass die Maxime seines Handelns die Maxime eines gesamtgesellschaftlichen Handelns sein könnte. Das gilt für Individuen, wie für Staaten. Und unser Handeln wurde von der Maxime diktiert alle Völker dieses Planeten zu schützen.“ Als sich der Abgeordnete aus Marokko erheben wollte, wurde überraschend dem Gesandten von Schweden das Wort erteilt. „Im Namen des Königshauses, sowie des Parlaments der freien Nation Schwedens, erkläre ich unsere Zustimmung für das Bündnis. Aber wir erwarten da Zugeständnisse, die einer kompletten Gleichstellung der Nationen sowie deren Volksgruppen nachkommt.“ Das wurde von den USA zugesichert. „Da brauchen sie keine Befürchtungen zu haben, die Einzelheiten werden wir später ausgiebig und gerecht aushandeln. Die ihnen sicher bekannte Dr. Elisabeth Weir ist dabei, eine vorläufige Charta zu erstellen, die jeder Nation zum Vorteil gereichen wird. Und ich kann es ihnen noch mal versichern… wenn wir dieses Bündnis aufgebaut haben, wird nicht eine Nation benachteiligt werden. Es wird sogar das Gegenteil eintreten und am Ende, wird jeder davon profitieren und kann das bewahren, was ihm persönlich heilig ist.“ Da erhob sich der Botschafter aus Italien.„Wir werden ebenfalls in den Bund eintreten und unseren Beitrag leisten, wenn die, eben grad genannten, Zusicherungen erfüllt werden. Aber wir verurteilen die militärischen Akte gegen Somalia und Myanmar, die ohne jede Kriegserklärung ausgeführt wurden auf das Schärfste und fordern deren Einstellung. Des weiteren prangern wir die Missachtung von Menschenrechtsfragen bei der Auswahl der Bündnispartner an.“ Danach kam eine Erklärung Chinas. „Die Volksrepublik China wird dem Pakt beitreten. Wir fordern zudem alle anderen Nationen auf, sich ebenfalls anzuschließen. Dieser Pakt dient dem Schutz der Erde, ja aller Völker der Menschheit. Zum Wohle aller Völker dieser Welt müssen wir über kleinliche Differenzen”, bei diesen Worten leistete er sich einen Seitenblick in Richtung des Italieners, “hinwegsetzen.“ Frankreich hingegen bezog klare Opposition zu diesem Standpunkt. „Wir werden nicht beitreten, weil die Französische Republik kein Interesse hat, in sosinnlosen Kämpfen ihre Mitbürger zu verlieren.“
Zum Schluss erhob sich der Russische Botschafter. „Ich weiß dass sehr viele von ihnen denken dass das Militärbündnis sie kontrollieren soll, aber dem wird nicht so sein. Wie sie wissen, ist Russland eine stolze Nation, aber wegen der herben Niederlage am Tor, ist das neue Bündnis unablässig.
Wir werden es garantiert nicht zulassen, dass wegen innerpolitischer Machtkämpfe, der Planet von den Ori erobert wird.“ Unter großen Tumulten löste sich die UNO Versammelung auf und die Vertreter der Nationen die nicht mitmachen wollten, legten Protest ein. In ein paar Fällen, wurden auch schon die Botschaften, aus den jeweiligen Ländern abgezogen und die diplomatischen Kontakte unterbrochen. Schlussendlich war dieser Tag für die Alliierten aber ein großer Sieg. Hatten sie am Anfang selbst noch an der Machbarkeit des Bündnisses gezweifelt, so war ein Stein ins Rollen geraten, den auch sie jetzt nicht aufhalten konnten. Deshalb gingen die Vereinigten Staaten, Deutschland und Russland und England, auch auf die nächsten Punkte über. Das britische Königreich schloss sich nur dreizehn Stunden nach der UNO Vollversammelung dem Bund der Nationen an.

Weitere zehn Stunden später, schlossen sich der Mahlströme der Veränderung und der Unruhe enger zusammen. Weil ziemlich viele Nationen noch unentschlossen waren und sich daher nicht genau festlegen wollten, wurde ein weiteres Exampel statuiert. Aber die erste Spitzfindigkeit kam aus Frankreich, dass die diplomaten der Bündnispartner des Landes verwieß und eine Mobilmachung der Streitkräfte anwies. Gemäß Ban Ki-moons Linie wichen England und Deutschland der Konfrontation mit Frankreich allerdings aus und verweigerten eine direkte Antwort in Form militärischen Säbelrasselns. Statt dessen ließ man dem erhitzten französischen Gemüt einige Tage sich abzukühlen. Gleichzeitig wurde über internationale Verbände, in denen französische Truppen noch gemeinsam mit Verbündeten aus den Sternentornationen im Einsatz waren, die Idee des Bündnisses propagiert. Man erinnerte an das gemeinsam erreichte, an den heroischen Einsatz französischer Einheiten während des Krieges gegen die Systemlords und träufelte den Franzosen honigsüße Worte über die Verantwortung ihrer Nation als führender Macht in Europa ins Ohr. Und obwohl viele alliierte Militärs Ban noch als Führer einer Kamarilla aus Zauderern sah, konnten sie nicht verleugnen, dass die Agitation die Stimmung in der französischen Bevölkerung zu kippen begann.

Inmitten von Havanna, der Hauptstadt Cubas kamen drei Walküren zum Vorschein, ließen auf der Stelle Russische Soldaten heraus. Sie sollten dem Castroclan nur deutlich machen sich politisch nicht gegen Russland zu stellen, wenn weiter dessen Schutz bestehen sollte. Seit der Cubakrise gab ja es immerhin ein Abkommen wonach die USA niemals eine Invasion auf dem Inselreich starten dürften. Und sollte Russland nicht mehr darauf bestehen, dass der Vertag bedingungslos erfüllt werden müsste, dann könnten sich die Castros warm anziehen. Aus diesem Grund und auch Dank der kleinen Nachhilfe, durch Russische Soldaten, legte sich der Widerstand Cubas über Nacht.

In der Zwischenzeit gab es auf der Erde ziemlich schlimme Auseinandersetzungen, Autonome und Polizisten behakten sich gegenseitig. Zeitweilig nahmen auch noch einige Rechtsradikale dran teil und versuchten dabei verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen und Menschenrechtler gingen empört über die Annäherung zu China und dem Vorgehen in Afrika auf die Straße. Es gab regelrechte Straßenschlachten die in westlichen Metropolen mit Wasserwerfern und Tränengas aufgelöst werden mussten. Der Aufhur hatte auch einen recht guten Grund. Vor allem die schlimmen Menschenrechtsverletzungen in Afrika erhitzten die Gemüter kam. Colonel de Wets Kampfhubschrauber beschossen dabei auch einige Stellungen islamistischer Milizen in Kysmaayo, südlich von Mogadischu, die in Wohngebieten lagen, ohne Rücksicht auf Zivilopfer, was dummerweise von einer Videokamera aufgezeichnet wurde. Als der Clip, auf einem Nachrichtensender gebracht wurde, war es der letzte Tropfen, der dass Fass zum Überlaufen brachte.

Am Abend desselben Tages, erklärte Feldmarschall Alexander Reineke seinen Rücktritt, da es wegen des Vorgehens keine Ermittlungen gab. Obwohl diese Soldaten unbewaffnete Zivilisten abgeschossen hatten, brauchten sie keine Rechenschaft ablegen, oder ein Verfahren erwarten. Das geschah offiziell aus dem Grund, weil sie auf der Jagd nach flüchtigen Rebellen waren, es aber nicht schafften, sie von den Zivilisten zu unterscheiden. Einer der Piloten gab an, sie seien von belebten Plätzen aus beschossen worden. In Wahrheit waren es nur Rachgranaten gewesen, die in einem völlig sinnlosen Versuch gezündet worden waren die Zivilisten den Blicken der Piloten zu entziehen. Aufgrund dessen kam ein windiger Rechtsanwalt auch zu dem Schluss, dass das ja nicht Mord sondern nur eine grobe Fahrlässigkeit sei. Und da so ein Gerichtsverfahren einerseits die Truppenmoral negativ beeinflusst hätte und die Granden von UN und Allianz wussten, dass die Männer des Colonel das einzig mögliche taten, um gegen die Milizen vorzugehen, die sich vorsätzlich hinter lebenden Schutzschilden versteckten, ja teilweise sogar unbewaffnete Kinder voranschickten, um sich vor dem Feuer der Interventionstruppen zu schützen, kam es gar nicht erst dazu.

Sechs Stunden nachdem man sich im provisorischen alliierten Hauptquartier in Neu Berlin entschloss, keine Untersuchung gegen die Soldaten zu erheben, trat Alexander Reineke zurück. Dazu kam er auch extra zu einer eilig einberufenden Pressekonferenz, weil der Fall schon sehr hohe Wellen schlug. Er eröffnete die Konferenz. „Ich werd ihnen keine Fragen beantworten, sondern ausschließlich eine persönliche Erklärung zu den Vorfällen in Zaire abgeben.“ Er machte eine kurze Pause. „Es ist für mich, als Soldat und Offizier der Deutschen Bundeswehr nicht hinnehmbar, dass es keine Ermittlungen zu den Vorfällen von vor drei Tagen gibt. Die Entscheidung, keine Strafrechtliche Untersuchung aufzunehmen, ist Politischer Natur und widerstrebt dem Ehrenkodex dieser Armee. Ich kann deshalb auch wegen meiner moralischen Überzeugungen und Werte, nicht weiter das Militärische Oberkommando ausführen.“ Es folge eine erneute Pause. „Falls es seitens der Regierung, den Wunsch gibt, dass ich diese Entscheidung zurück nehmen soll, dann müssen die Täter sich vor Gericht verantworten. Danke, das wäre alles.“ Danach verließ er, ohne weitere Erklärung den Raum und ließ die Journalisten, vergeblich auf ein Interview hoffend stehen. In den Talkshows wurde dieser Rücktritt dann als Manöver abgetan, um sich später wohl groß als Retter, zurückkommen zu können.

Drei Tage später:

Auch Frankreich hatte in der Zwischenzeit mit dem Problem massivem zivilen Ungehorsams zu kämpfen. Nachdem hunderttausende Befürworter der Allianz in Paris auf die Straße gingen und forderten Frankreich dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen, und der diplomatische Druck durch die Verbündeten zunehmend stärker wurde, kam die Einsicht. Ziemlich widerwillig, aber dennoch halbwegs aufrichtig, erklärte Frankreich seinen Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis. Präsident Chirac konnte man die Wut darüber, auf der Pressekonferenz deutlich ansehen, auch wenn er es zu verbergen versuchte. „Nachdem wir von Seiten ehemaliger Freunde dermaßen unter Druck gesetzt wurden, dass die Wirtschaft unseres Landes leiden musste, lenken wir ein. Aber ich erkläre im Namen unserer stolzen Nation auch, das wir nur solang mitmachen wie es die Bedrohungslage erforderlich macht. Danach wird Frankreich wieder seine eigenen Wege gehen und dann über die Beziehungen zu gewissen Nationen nachdenken.“ Zur Pressekonferenz zu der keine Journalisten aus Nationen eingeladen waren, die sich an den Repressalien beteiligten, kam kaum jemand. Viele wollten lieber berichten, wie es möglich sein könnte, die Streitkräfte der Ori abzuhalten, die Erde anzugreifen. Im Nachhinein wurde der auftritt des Präsidenten Frankreichs auch als Witz angesehen, da ein ehemaliger Gigant sich wohl gedemütigt fühlte.


Am selben Abend:

Baal hatte sich die Übertragung auch angesehen, da er wieder einmal vor Langweile auf GBNwar, um sich die neusten Ideen der Erde anzusehen. Zwar war er, nicht gerade darüber begeistert, dass es jetzt doch ein Bündnis geben sollte, aber wenn die Tau´Ri gegen die Ori kämpften, dann auch richtig. Er lümmelte sich in seinen Thron und dachte darüber nach, was er als nächstes machen könne, um die Ori zu besiegen. „Ach, was soll ich mir die Finger schmutzig machen, wenn die Tau´Ri, das für mich erledigen und auch noch zum Sonderangebot…“ Er grinste fies und war davon überzeugt, dass die Tau´Ri durch ihre inneren Kämpfe, ziemlich geschwächt würden. Und da traf es sehr sich gut, dass GBN ein unabhängiger Sender war, der nicht wirklich einem der Länder Rechenschaft schuldig war. Und das beste dran war, dass die Tau´Ri nicht wussten, dass Baal ein paar Aktien des Betriebs hatte, der hinter GBN stand. Denn obwohl dieser Sender der UNO unterstand, waren auch noch andere Unternehmen daran mitbeteiligt. Baal stand auf und holte sich seine Fernbedienung. „Oh, schon so spät, aber jetzt ganz schnell, weil die neuen Folgen von Duffy Duck ja in Kürze anfangen… herrlich.“

Weit draußen in der Galaxie:

Die Orischiffe, die die Schlacht am Supertor überstanden hatten, lagen ruhig, in der Weite des Weltalls und warteten. Aber im inneren, war es bei weitem nicht ganz so ruhig, wie es von außen den Anschein hatte, auch wegen der Verluste. Nach der Oripropaganda, galten die Schiffe als absolut unbesiegbar und jetzt, hatten sie gleich mehrere in der ersten Schlacht verloren. Doch die Zweifel darüber ebbten wieder ab, als die Orici geboren wurde und dem Glauben, an Origin neuen Samen gab. Ihre Geburt galt als ein Wunder weil die Frau, die sie gebar, durch unbefleckte Empfängnis zu ihrer Tochter kam. Und die Orici, hatte eine erste Bewährungsprobe, als mehrere Priore zu ihr eilten, wegen einer schlimmen Blasphemie. „Herrin Orici es werden heidnische Ketzereinen in die gesamte Galaxie gesendet, in denen die Götter der Ori als Dämonen verunglimpft werden. Die Niederträchtigkeit, der Bilder und Worte, ist kaum aussprechbar und wir können sie leider nicht aufhalten.“ Sie sah sich um. „Von wo kommen sie?“ Der führende Prior verneigte sich, ehe er sprach. „Von der Erde, der schlimmsten und dunkelsten Welt in der Galaxie, einem Hort wo das Böse und auch die Antiker abstammen.“ Sie sah ihn mahnend an. „Spreche nicht den Namen dieser Ketzer aus.“ Danach überlegte sie einen Moment. „Ich weiß, dass ihr den Planeten jetzt bekehren wollt und mir geht es ebenso, aber wir müssen unsere Kräfte schonen.
Aus dem Grund, werden wir auch warten, bis wir stark genug sind, um den Kampf gegen dass Böse vor seine Haustür zu tragen. Ehre sei den Ori.“ Monoton wiederholten die Priore die Ehrbekundung, eh sie sich wieder gingen, bevor sich die Orici in einen anderen Raum zurückzog. Dort lagen zwei weitere Frauen, die hochschwanger waren und nur darauf warteten, Ori die in Menschenform waren, zu gebären…



Fortsetzung folgt in TGE Combined Fire of War
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.