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Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont von Atlan, Colonel Maybourne

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6.19 Flucht nach Vorne
von Atlan



Acht Tage waren seit dem Aufbruch der Flotte von der Erde vergangen und die Reise näherte sich ihrem Ende. Nur noch wenige Lichtjahre trennten die Kriegsflotte der Erde vom Ori-Supertor, das zu zerstören es galt. „Erreichen das Supertor in fünf Minuten“, meldete der Steuermann der Rommel seinem Kommandeur Feldmarschall Reineke. Der Feldmarschall sah auf seine Armbanduhr. „Sehr gut, wir liegen genau im Zeitplan, Funker, stellen sie mich zu Tribun Armelia, Colonel Caldwell und General Runge durch. Konferenzschaltung auf dem Hauptschirm, einfache Verschlüsselung.“ Der Funker stellte die Verbindung innerhalb weniger Augenblicke her und auf dem Bildschirm der Brücke erschienen in vier kleinen Quadraten die Gesichter der vier Offiziere, die neben Reineke selbst vier kleine Einsatzflottillen befehligen sollten. „Meine Dame, meine Herren“, sagte Reineke und nickte jedem kurz zu. „Wir erreichen gleich unseren Bestimmungsort.“ „Besser wärs“, meinte Runge grantig. „Ich hock mir hier seit einer Woche den Arsch wund. Soll es doch endlich losgehen, zum Geier noch mal.“ „Sergej...“, sagte Reineke tadelnd und kam dann auf das eigentliche Thema zu sprechen. „Nun ja, wenn wir in knapp fünf Minuten an unserem Bestimmungsort sind, dann dürfen wir mit einigen von Geraks Ha‘Tak rechnen. Es wird notwendig sein, diese Schiffe so schnell, wie möglich zu vernichten oder in die Flucht zu schlagen, um Munition zu sparen. Die Schiffe werden von den Antikerkreuzern übernommen, da, wie wir ja alle wissen, Drohnen die Ha‘Taks schon in geringer Anzahl sprengen können. Der Rest unserer Einheiten wird an verschiedenen Punkten aus dem Hyperraum springen und das System abriegeln. Fragen?“ Es gab keine Fragen, woraufhin Reineke zufrieden nickte. „Sehr gut, dann wollen wir mal.“ Der Feldmarschall ging zu seinem Kommandostuhl zurück und ließ sich flottenweit stellen. „An alle, hier ist der Flottenchef. Alle Einheiten gehen auf die höchste Alarmstufe. Ich wiederhole, alle Schiffe auf Alarmstufe Rot. Wir ziehen in den Kampf.“ Reineke klopfte dem Steuermann aufmunternd auf die Schulter. „Also dann, Oberfeldwebel, bringen sie uns raus aus dem Hyperraum.“ „Zu Befehl, Herr Feldmarschall."


Im 3293. Sternensystem war es bis zu diesem Moment äußerst ruhig. Vier Ha‘Taks patrouillierten um das Supertor herum, das nun dort im All schwebte, wo früher einmal der vierte Planet des Systems gewesen war. Von einem Schlag auf dem Anderen änderte sich die Stille. Ringsum des Supertors öffneten sich ganze dreißig Hyperraumfenster, entließen die Armada der Erde und diese kesselten das Tor und die vier Pyramidenschiffe ein. Feldmarschall Reineke trat vor das große Brückenfenster und richtete auf einer offenen Frequenz an die feindlichen Schiffe. „Jaffaschiffe, hier ist Feldmarschall Reineke vom Schlachtkreuzer Rommel, von den Alliierten Nationen der Erde. Wie sie sehen, sind wir in der absoluten Übermacht, ergeben sie sich also, oder bereiten sie sich auf ihre Vernichtung vor.“ Schnell sah er sich zu seinem Funker um, der die Kanäle überwachte. „Schon irgendetwas?“ „Zwei Ha‘Taks signalisieren Aufgabe und werden von den nächsten Schiffen geentert.“, antwortete der Funker. „Und die beiden anderen Schiffe wollen kämpfen“, fügte Reineke mit Bedauern hinzu, als er aus dem Fenster sah und sah, wie die zwei Schiffe das Feuer auf einen Antikerkreuzer eröffneten, dessen Schilde die Salve jedoch locker einsteckten. „Feuerbefehl für unsere Schiffe, nur Antrieb und Waffen zerstören“, befahl Reineke und sofort eröffneten zwei Antikerkreuzer das Feuer. Aus jedem der Kreuzer stiegen zwei Dutzend Drohnen auf, die sich in einem Strom gelber Lichter auf je eines der Ha‘Taks zu bewegte, die Schilde ignorierte und dann an verschiedenen Stellen einschlugen. Zuerst wurden die Antriebssysteme durch die kleinen Präzisionswaffen vernichtet, dann die Plasmageschütze und neuartigen Torpedorampen der Ha‘Taks. „Jetzt ergeben sie sich“, meldete der Funker. „Sehr gut“, meinte Reineke zufrieden, denn heute sollte nur so viel Blut vergossen werden, wie nötig. „Signalisieren sie ihnen, dass sie geentert werden, dann lassen sie die Ha‘Taks aus der Schusslinie schleppen. Die kampfbereiten Schiffe sollten bemannt und in unsere Reihen eingegliedert werden.“ „Befehl wird ausgeführt“, bestätigte der Funker, als eine Nachricht hereinkam. „Nachricht von Tribun Armelia, sie bittet um eine Unterhaltung.“ „Stellen sie sie auf den kleinen Bildschirm durch“, sagte Reineke und deutete auf einen kleineren Bildschirm an der Rückseite der Brücke, auf den er auch gleich zuging.

Armelias Abbild erschien wenige Sekunden später auf dem Schirm. „Was gibt es, Tribun?“, fragte Reineke. „Meine Experten haben schon einige Scans am Supertor durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das Tor nicht vernichten können“, berichtete Armelia. „Wie denn das?“, fragte Reineke ungläubig, der daran glaubte, dass nichts unzerstörbar war. „Die Ori haben die Supraleiterfunktion des Stargates am Supertor noch verstärkt“, erklärte Armelia. „Das Feuer aus Strahlenwaffen und die Energie von Atomwaffen würde das Tor einfach umleiten, wenn wir Pech haben auf unsere Schiffe.“ „Railguns, MBK und Drohnen?“, fragte Reineke sofort. „Dafür ist die Legierung, aus der das Supertor besteht, viel zu stark. Wir reden hier von mehreren Metern hochverdichteter Trinium-Kohlenstoff-Panzerung“, sagte Armelia kopfschüttelnd. „Aber wir haben uns da eine nette Lösung ausgedacht.“ Reineke verschränkte die Hände hinterm Rücken. „Ich bin ganz Ohr, aber bitte auf einem Niveau, dass auch ein alter Fallschirmjäger, wie ich, das versteht.“
„Ich werd mich bemühen“ Armelia lächelte kurz und begann dann. „Das Supertor hat, auf Grund seiner Größe und seiner natürlichen Position im All, ein eingebautes Anwahlgerät. Hier setzt unser Plan an. Momentan ist das Anwahlgerät so konfiguriert, dass nur Orischiffe es anwählen können, doch wir sind in der Lage ein eigenes Programm zu schreiben, dass uns ein Rauswählen ermöglicht.“ „Das hilft uns doch auch nur für 38 Minuten“, meinte Reineke. „Stimmt, aber wir können es so programmieren, dass danach das Tor sofort wieder anwählt und damit den Ori diesen Durchgang für immer nimmt.“, erklärte Armelia mit einem siegessicheren Grinsen. Reineke nickte nachdenklich. „Klingt sehr gut, aber was würde die Ori daran hindern einfach ein weiteres Supertor zu bauen, um uns anzugreifen.“ „Das könnten sie dann nicht“, erklärte Armelia und ihr Grinsen verbreiterte sich. „Pro Galaxie kann nur ein Supertor existieren, was eine besondere Regel im Tornetzwerk ist. Ein Supertor steht für eine Galaxie, während ein normales Tor nur für einen Planeten steht, auf dem ja auch nur ein Tor aktiv sein kann. Schlagen wir den Ori also diese Tür zu, dann ist das der Sieg, denn die Ori-Galaxie, unsere Heimatgalaxie, ist extrem weit entfernt, wenigstens fünf Jahre mit den besten Überlichtantrieben.“ „Gut, sie haben mich überzeugt“, sagte der Feldmarschall schließlich. „Führen sie ihren Plan aus, während ich die Schiffe strategisch positioniere, falls die Ori kommen, bevor der Plan abgeschlossen ist. Arbeiten sie also schnell.“ Armelia nickte und kappte die Verbindung.


Die Asgardflotte, kommandiert von Thor und Odin, schwang in einen hohen Orbit um den zerstörten Heimatplaneten Othalla ein. Nicht nur die Schiffe und ihre Besatzungen hatte der verzweifelte Kampf gegen die Replikatoren in den letzten Wochen gezeichnet, sondern auch den Planeten. Bevor die Replikatoren durch die Anti-Replikatoren-Disruptor Technologie zerstört oder in die Flucht geschlagen wurden, hatten sie Othalla verwüstet. Plasmageschütze, Repli-Käfer und Massebeschleuniger hatten das Angesicht Othallas verändert, die Städte waren zerstört, die verbliebenden Asgard waren dabei, zur Flotte überzusetzen.

Auf der Brücke der Mjolnir trat Radek Zelenka neben Thor, der von seinem Kommandostand aus auf den Planeten heruntersah. Natürlich sah man es dem Asgard nicht an, dass die Zerstörung seiner Welt ihn mitnahm, aber Radek wusste es einfach. Er legte Thor behutsam die Hand auf die Schulter. „Es tut mir Leid, Thor, dass wir Othalla nicht retten konnten.“ „Es ist nicht deine Schuld, Dr. Zelenka“, erwiderte Thor. „Unsere Arroganz, euch und die Antiker auf ihrer Welt nicht früher um Hilfe gebeten zu haben, hat unsere Welt zerstört.“ „Weißt du, wie viele Asgard den Krieg überlebt haben?“, fragte Radek. „An Bord unserer sechs Schiffe insgesamt 10.000 und weitere 440.000 von unserem Planeten“, sagte Thor. „Dazu noch etwa 5000, deren Geister in den Computern unserer Schiffe gespeichert wurden. Da wir sowieso schon stark dezimiert waren, konnten wir also fast alle Asgard retten. Insgesamt haben also ungefähr 455.000 Asgard diesen Exodus überlebt. Wenn wir dem noch zu Grunde legen, dass wir, dank dem relativ gesunden Genoms meines Vaters, uns demnächst wieder fortpflanzen können, dann reicht das aus, um die Rasse am leben zu erhalten.“
„Das ist doch eine gute Nachricht“, sagte Radek, um Thor aufzumuntern. „Und die Replikatoren werden auch keine Bedrohung mehr sein, schließlich habt ihr jetzt die Disruptor-Technologie.“
Thor wollte dem gerade zu stimmen, als Odins Gesicht auf dem Bildschirm erschien. „Thor, der Hohe Rat hat nun eine Entscheidung getroffen, wie es weitergehen soll.“ „Und wie?“, fragte Thor seinen Vater. „Wir werden der Ida-Galaxie für immer den Rücken zukehren“, sagte Odin, was nicht nur Radek überraschte. Die Asgard auf der Brücke tuschelten darüber, während Thor fragte: „Wohin wollen wir dann gehen?“ Odin blickte Radek an. „Zu den Menschen, wir ziehen in die Milchstraße, um dort unsere Gesellschaft neu aufzubauen. Wir werden eine Welt nahe der der Menschen besiedeln und uns endlich revanchieren für all das, was sie für uns taten. Unser Isolationismus war unser Verhängnis und wir wollen keine Fehler zweimal machen.“ Radek verbeugte sich leicht. „Wir fühlen uns geehrt.“ Odin nickte leicht und wand sich wieder Thor zu. „Sobald alles noch verwertbare Material geborgen wurde, fliegen wir die Milchstraße an.“ Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Asgardflotte, bestehend aus drei Rust-Klasse Schlachtschiffe, einem Beliskner-Schlachtschiff und zwei Transportschiffen, Othalla und der Ida-Galaxie den Rücken kehrte.


30 Minuten später waren Armelia und ihre Wissenschaftler mit der Fertigstellung eines neuen Kommandocodes für das Supertor fertig. Armelia wog den kleinen Datenkristall in den Händen und sah dann die Antikern an, die sich gerade den leichten Raumanzug anlegte, da der Kristall manuell installiert werden musste. Armelia streckte die Hand aus und übergab ihr den Kristall. „Viel Glück“, wünschte sie der Antikerin, die nur zuversichtlich lächelte und sich dann aufmachte zum Jumper-Hangar der Leonidas. Der Jumper legte die Strecke von 40.000 Kilometern in kürzester Zeit zurück und ging dann parallel zum Supertor. Die Heckluke öffnete sich und die Antikerin schwebte hinaus und auf die Stelle des Supertores zu, wo sich die Steuerkristalle befanden. Sie aktivierte die magnetischen Sohlen ihrer Anzugstiefel und stand nun fest und sicher auf dem Supertor. „Beginne mit der Arbeit.“, meldete sie über Funk und drückte auf die vier Eckpunkte der Abdeckung einer Kontrolltafel. Die Abdeckung löste sich daraufhin vom Tor und schwebte hinaus ins All. Die Antikerin begann nun damit einzelne Kristalle in der Kontrolltafel miteinander zu vertauschen. Doch als sie gerade den neuen Steuerkristall herausholen wollte, geschah es. „Feldmarschall“, rief der Feldwebel an den Sensoren der Rommel. „Erhöhte Energiewerte am Supertor.“ Durch das Supertor wurden plötzlich Wellen von elektrischen Ladungen geschickt, die schließlich auch die Antikerin errichten. Die Ladungen hoben den Magnetismus ihrer Stiefel auf und sie schaffte es nur mit Mühe sich in den Jumper zu retten, der dann auch gleich vom Supertor wegflog, um sich in Sicherheit zu bringen.

Die Flotte, die sich bis zu 80.000 Kilometer vom Supertor entfernt hatte, aktivierte Waffensysteme und Schilde, während sich das Supertor aktivierte und ein riesiger Kawoosh-Effekt heraustrat. ST 1 war nun auf der Brücke der Rommel und sah gebannt nach draußen. Franzi verschränkte die Arme vor der Brust und atmete tief durch. „Jetzt kommen sie...“ Damit hatte Franziska Rust Recht. Einige Augenblicke geschah nichts, bis auf das ständige Wabern des Ereignishorizonts, dann kamen die Ori. Es waren sechs große Mutterschiffe, die an riesige Klodeckel erinnerten, in dessen Inneren eine grellleuchtende Energiequelle loderte. Dann folgten zehn kleinere Kreuzer, die allerdings eher um 180° gedrehte Ori-Stabwaffen erinnerten und auch hier gab es im Heck eine leuchtende Energiequelle. Den Abschluss machten ein gutes Dutzend großer Truppentransporter, die fast so groß waren wie die Mutterschiffe, allerdings ihren Energiequelle nicht so viel Platz ließen, was wohl mehr Raum für andere Abteilungen, wie Lagerräume und Quartiere, ließ.

Auf den Erdschiffen waren die meisten Crewmitglieder sprachlos beim Anblick dieser Armada, da jedes Schiff alle Erdschiffe, bis auf die Aurastor-Klasse Schlachtschiffe, an Größe und Tonnage weit übertraf. Reineke war der erste, der wieder Worte fand. „Oberstleutnant“, sprach er den Eins-O und Waffenoffizier an. „lassen sie die Atomraketensilos mit Mark 8 Gefechtsköpfen bestücken und halten sie die Mark 4 in Reserve, alle anderen Systeme auf Stand Bye.“ Dann aktivierte er das Intercom durch einen Knopf an seinem Kommandostuhl. „Alle Piloten bemannen sofort ihre Flugzeuge, ich wiederhole, J-302 sofort bemannen! Die Alarmrotte startet sofort!“ Der Funker sah plötzlich auf. „Herr Feldmarschall, empfange Textbotschaft vom Führungsschiff der Ori.“ „Legen sie es auf den Hauptschirm“, befahl Reineke und stellte sich mit ST 1 davor, um die Nachricht zu lesen. Die Nachricht der Ori lautete: „Und die, die stolz und arrogant sind und sich nicht bekehren lassen wollen, sollen zu Boden gehen und zu Staub zerfallen.“ „Das ist aus dem Buch des Ursprungs“, meinte Daniel, der das Buch zusammen mit Steven Raymer studiert hatte. In seinem Gehirn arbeitete es, dann sagte er: „Öffnen sie einen Kanal zum Führungsschiff der Ori.“ Der Funker tat, wie ihm geheißen und Daniel erhob das Wort. „Dann sprach Di‘Tialus zu den Menschen: Sucht nicht bei euren Nachbarn nach Bosheit, damit eben diese nicht in eurem eigenen Haus Einzug findet.“ „Wurde gesendet“, meldete der Funker und sah Daniel fragend an. „Wenn ich fragen darf, was war das?“ „Eine Passage aus dem Buch des Ursprungs“, erklärte Daniel und kratzte sich am Hinterkopf. „Mal sehen, ob das irgendwie hilft.“ „Ein netter Konter wars jedenfalls“, meinte Ralf und warf einen Blick aus dem Fenster. „Bringt aber anscheinend nichts.“

„Nichts von den Ori“, bestätigte der Funker nach einigen Sekunden Ralfs Aussage. „aber Tribun Armelia funkt jetzt.“ „Schalten sie auf die Lautsprecher“, befahl Reineke und ging wieder zu seinem Kommandostuhl. „Armada der Ori, hier spricht Tribun Armelia vom Antikerschlachtschiff Leonidas. Wie ihr schon längst wissen müsset, wollen all die freiheitsliebenden Menschen dieser Galaxis eure Religion nicht. Kehrt um, damit wir euch nicht vernichten müssen, aber seit versichert, dass wir im Notfall gnadenlos zurück schlagen. Ich garantiere euch, wenn ihr nicht umkehrt, dann erwartet keine Gnade von uns.“ „Die Frau hat Feuer“, meinte der Eins-O der Rommel grinsend, worauf die anderen Anwesenden nur nickend zustimmten.

Plötzlich rührten sich die Orischiffe. Langsam setzten sich die Kreuzer und zwei Mutterschiffe in Bewegung und die Mutterschiffe feuerten einen großen Laserstrahl aus dem Bug ab, von denen je einer auf ein Schiff zielte. Ein Schuss pro der zwei übernommen Ha‘Tak, deren Schilde durchschlagen wurden und die Schiffe zerfetzten und die Entermannschaften mit in den Tod rissen. Feldmarschall Reineke riss die Augen weit auf, dann befahl er: „An alle Einheiten, Feuer nach Belieben! Raumjäger starten! Sofort Kampfmanöver 43-A ausführen.“ Sofort begann die Erdflotte sich in Bewegung zu setzen, während sich die Rommel den ersten Schlag aus einem Hauptgeschütz eines Mutterschiffs einfing. „Bugschilde auf 60% gefallen!“, meldete der Eins-O. „Scheiße, was haben die für Geschütze?“ „Starke jedenfalls“, meinte Reineke und wand sich an ST 1. „Runter von der Brücke mit ihnen, sie können momentan nicht helfen.“ Dann wand er sich wieder dem Kampf zu, der sich vor seinen Augen abspielte. Die Rommel flog mit fast 42% der Lichtgeschwindigkeit auf die Oriarmada zu, die sich nun ebenfalls verteilte. Wobei die Mutterschiffe besonders schwerfällig waren, die Kreuzer von Zerstörern gestellt wurden und die Truppentransporer sich gar nicht wehrten, da sie anscheind über keinen offensiven Kampfmittel verfügten. „Die Mutterschiffe ausmanövrieren“, befahl Reineke, als er das registrierte. „Wir widmen uns einem dieser Kreuzer. Starten sie sechs Mark 8, Eins-O. Railguns und Nukleargranatwerfer, Feuer nach Belieben.“
Aus den Raketensilos der Rommel starteten sofort die sechs Mark 8 Raketen und bewegten sich auf einen der Orikreuzer zu, der der Rommel am nächsten war. Die schnellfeuernden Energiegeschütze des Kreuzers schafften es erst eine, dann zwei Raketen zu vernichten, aber die restlichen vier schlugen mittschiffs ein und detonierten mit einer Gesamtstärke von 2900 Megatonnen TNT-Äquivalent. „Feindliche Schilde bei 53%! Womit schießen wir denn? Mit Atomwasserpistolen?“, meldete der Sensorfeldwebel ungläubig. „Draufhalten“, befahl Reineke. „sechs weitere Mark 8 starten und schicken sie noch zwei Mark 4 hinterher.“ Die Rommel konnte sich leisten, so viele Raketen gegen ein Ziel aufzubringen, denn die Atomraketensilos der Rommel fassten insgesamt 72 Atomraketen, die sich in einer Revolvertrommel a 4 Kammern unter dem Abschussrohr befanden und nur in Position gebracht werden mussten. Die Raketen verließen die Rommel und schlugen wieder mittschiffs ein, was dem Kreuzer den Rest gab. Die Schilde versagten und das MBK-Geschütz der Rommel zerfetzte die Antriebssektion, worauf eine Kettenreaktion das Schiff bersten ließ. Doch die Erdflotte gewann nicht nur. Nach diesem ersten Erfolg waren es die Ori, die für mehrere Minuten das Kriegsglück auf ihrer Seiten hatten.


Die Walhalla unter Oberstleutnant Johanna Schneider flog in Formation mit der Yamamoto und der Clinton und stellte sich einem Orikreuzer. Zur selben Zeit hatte sich die Schlacht schon verteilt und die Antikerschiffe gingen auf Tuchfühlung mit den Mutterschiffen. Die rückwärtigen Energiegeschütze des Kreuzers, den die Zerstörer-Division verfolgte, feuerten auf das Führungsschiff Walhalla. „Schilde fallen rapide!“, meldete der Waffenoffizier. „Alle Raketen in den Silos starten und danach sofort nachladen!“, befahl Oberstleutnant Schneider, denn sie wusste, dass die Schilde der Kreuzer sehr viel verkrafteten, wenn auch nicht so viel, wie die Mutterschiffe, denn von denen hatte noch keines zerstört werden können. Von der Walhalla und den anderen Zerstörern starteten insgesamt 20 Mark 3 Atomraketen, die alle in das Heck des Kreuzers einschlugen, doch gleichzeitig senkten die Energiegeschütze des Kreuzers, die Schilde der Yamamoto auf Null und weitere Salven durchschlugen die 20cm dicke Trinium-Titan Panzerung des Zerstörers. Der Zerstörer explodierte kurz darauf und riss über einhundert Crewmitglieder mit in den Tod. Die Vernichtung des Zerstörers war zu schnell gekommen, als dass auch nur einer hätte noch ein Rettungsboot erreichen können. Gleichzeitig rissen die überschallschnellen Railgunprojektile und die Nukleargranaten der übrigen Zerstörer die Hülle des Kreuzers auf und kurz darauf fiel der Kreuzer auseinander und explodierte.

Doch die Sensoren der beiden Erdschiffe Walhalla und Yamamoto waren so stark beschädigt, dass sie nicht anzeigten, was für ein Schiff ihnen entgegenflog. Erst als es schon viel zu spät war, zeigten die Sensoren das riesige Mutterschiff an. „Ausweichmanöver!“, schrie Oberstleutnant Schneider, als das Hauptgeschütz auch schon feuerte und die Oberstleutnant aus dem Stuhl schleuderte. Der Strahl durchschlug den Schutzschild der Walhalla und vaporisierte den Bug der Walhalla und damit die ersten 30 Meter des Schiffes. Das Schiff war nicht zerstört, aber fast alle Systeme, darunter die Waffen, waren ausgefallen und auch der Sublichtantrieb leistete kaum noch etwas. Johanna Schneider hievte sich hoch, um mitanzusehen, wie das Orimutterschiff die Yamamoto auseinander nahm und der keiner von der Crew mehr mit den Rettungskapseln aussteigen konnte - das sollte mit der Walhallacrew nicht geschehen. Ächenz schleppte sich die Kommandantin zu ihrem Kommandosessel und aktivierte das Intercom. „Hier ist die Kommandantin! Alle verlassen sofort das Schiff! Verlassen sie das Schiff!“ Dann hievte sie sich auf den Sitz des toten Steuermanns, den eine Energieentladung getötet hatte. Sie reaktivierte den Antrieb, um den Aussteigern noch mehr Zeit zu verschaffen. Während das Orimutterschiff wendete und wieder Kurs auf die Walhalla nahm, verließ die Crew das untergehende Schiff. Die Walhalla humpelte vor dem Mutterschiff mit knapp 2% der Lichtgeschwindigkeit davon, aber die Geschwindigkeit war zu gering, als das die Walhalla eine faire Chance gehabt hatte. Dennoch - von der einhundertzwölfköpfigen Besatzung hatten noch 76 von 77 Überlebenden Angriffs das Schiff verlassen können, bevor das Mutterschiff den Erdzerstörer vernichtete. Oberstleutnant Johanna Schneider war nicht unter den Überlebenden. Sie hatte sich für ihre Mannschaft geopfert und war, als Kommandantin, mit ihrem Schiff untergegangen.


Tribun Armelia führte in der Schlacht, die langsam epische Ausmaße annahm, die vier Aurastor-Klasse Schlachtschiffe und die acht Myrdin-Kreuzer auf Tuchfühlung mit vier Mutterschiffen und zwei Kreuzern. Die Schiffe begegneten sich frontal, als Armelia sich vorbeugte und den Angriffsbefehl gab. „An alle Schiffe: Waffen frei!“ Je Schlachtschiff starteten 12000 Drohnen und flogen in großen und langen Schwärmen auf die Orischiffe zu, die die Schwerfälligkeit der Aurastor-Klasse ausnutzten, um mit den Hauptgeschützen einfach draufzuhalten. Erschwärend kam noch, dass die Schilde der Antiker grade einmal 60% der Leistung der Asgardschilde der Erdschiffe brachten. Schließlich trafen die Drohnen, die vorher durch Abwehrfeuer der Mutterschiffe und Kreuzer unwesentlich dezimiert wurden, auf die Schilde. Fast alle Drohnen mussten auf die Schilde aufprallen, als endlich die Schilde nachgaben und die letzten je ungefähr 400 Drohnen die Mutterschiffe durchlöcherten. Doch zum großen Pech der Antiker, ließen sich die riesigen Mutterschiffe von so kleinen Einschusslöchern nicht abhalten. Die feindlichen Kommandaten ließen einfach Eindämmungsfelder aufbauen und bevor die Antiker ihre nächste Salve ins Ziel brachten, feuerten die Ori noch je zwei Schüsse aus dem Hauptgeschütz ab, die drei Myrdin-Kreuzer und zwei Schlachtschiffe zerstörten, wobei ein Mutterschiff der Ori noch zerstört werden konnte. Die anderen Orischiffe waren angeschlagen, aber ihre Schilde bauten sich Sekunden später wieder auf. Die Antikerschiffe hatten nun einmal das Problem, dass ihre Schilde für den Betrieb mit einem Potenzia gedacht waren, doch die Antiker auf der Erde hatten nie die Ressourcen besessen, um mehr als ein Dutzend herzustellen, die alle für andere Projekte benötigt worden waren.
Durch die starke Beschädigungen sank die Anzahl der abfeuerbahren Drohnen signifikant und Armelias Leonidas gelang es noch ihre letzte Drohnenreserve abzufeuern und einen Kreuzer zu vernichten, als das Schwesterschiff der Leonidas das selbe Schicksal erheilte, wie die anderen beiden Schlachtschiffe. Ein Strahl aus einem Hauptgeschütz traf frontal auf das Schiff, durchschlug den verbeulten Schutzschild und spaltete das Schiff endzwei. Zur selben Zeit erwischte es dann auch noch die Leonidas, deren Schilde auf Null sanken und die Salven aus energetischen Schiffsgeschützen auf die Hülle prasselte. Ebenso erging es drei Mrydin-Kreuzern, die schwer beschädigt und wahrscheinlich aufgegeben werden mussten.
Armelia erschauderte, als sie dieses Gemetzel erlebte. Die Ori waren stärker geworden, als sie es je für möglich gehalten hätte. In der Vergangenheit wären die Aurastor-Schlachtschiffe ebenbürtige Gegner für die Schlachtschiffe der Ori gewesen. Ihre Augen weiteten sich, als ein weiterer Strahl die Leonidas streifte. Tribun Armelia wurde von ihrem Stuhl geschleudert, als auf der Brücke die Plasmaleitungen platzten. Sie schlug mit dem Kopf hart gegen eine Konsole und wurde ohnmächtig, während um sie herum die Brückencrew damit beschäftigt war das Schiff aus der Schussbahn zu schaffen.


Die Rommel hatte schon schwere Schläge einstecken müssen, aber noch flog der Stolz der Flotte, wenn auch mehr schlecht als recht. Nachdem sie Colonel Caldwells USS MacArthur beigestanden hatten, flogen sie nun wieder auf das Geschehen zu, da sie ziemlich weit von der Schlacht abgekommen waren. „Bericht“, verlangte Reineke. „Wie siehts mit der Flotte aus? Welche Verluste haben die Ori?“ „Moment, Kommandant“, antwortete der Sensorfeldwebel, dessen Kopf gerade von einem Sanitäter badagiert wurde. Er hatte sich bei einem Einschlag den Kopf gestoßen, bestand aber darauf auf seinem Posten zu bleiben. „Jetzt hab ichs“, meldete er. „Wir haben...“ er musste schlucken „bisher zwölf Schiffe verloren. Ein Schlachtkreuzer, die HMS Nelson, und der Rest sind Zerstörer, unsere Verluste an Raumjägern nicht mitgezählt. Dazu kommen noch drei Antiker-Schlachtschiffe und sieben ihrer Kreuzer. Die Ori verloren vier Mutterschiffe und sieben Kreuzer.“
„Verdammte Scheiße!“, stieß Reineke wütend aus. Die Erde hatte zwar wesentlich mehr Tonnage vernichtet und wohl auch mehr Orianhänger abgeschlachtet, als andersherum, aber für die Erde, die mit diesem starken Kampfverband 90 bis 95% der Reserven geschickt hatte, hatte sich damit verausgabt. „Na gut, dann werfen wir uns jetzt wieder in die Schlacht. Wir müssen die Ori unbedingt aufhalten. Sagen sie Colonel Caldwell, dass er an unserer Seite bleiben soll. Wir stürzen uns noch mal in die Schlacht.“„Bestätigt“, rief der Funker. „Na schön“, meinte Reineke und beugte sich in seinem Kommandosessel vor. „Bringen wirs zu Ende.“ „Herr Feldmarschall!“, rief der Sensorfeldwebel plötzlich. „Die Gagarin!“


Runge wusste nicht mehr, wie lange er bewusstlos gewesen war, aber das spielte auch keine Rolle. Ruckartig öffnete er die Augen und versuchte aufzustehen, was nicht ging. Seine Beine waren gebrochen und er blutete stark am Oberkörper, aber es war ihm, wie er feststellte, besser ergangen, als dem Rest der Brückencrew. Der letzte Feuerhagel des Orikreuzers hatte der Gagarin den Rest gegeben. Das Schiff brannte lichterloh und wer bei Verstand gewesen war, hatte das Schiff schon längst verlassen. Auf der Brücke lebte niemand mehr, musste Runge bitter feststellen. Auch Oberst Chekov, langjähriger Kommandant der Gagarin war darunter. Ein Stahlträger, der sich durch zwei Wände gebohrt hatte, hatte ihn aufgespießt. Runge warf einen Blick aus dem Fenster. Warum feuerten die Orischiffe nicht? Wahrscheinlich wollten sie das Schiff später aufbringen, aber nicht mit ihm. Mit letzter Kraft schleppte sich der Russe zur Steuermannskonsole und stieß den Toten weg, um seinen Platz einzunehmen. Fast hätte ihn der Blutverlust umgehauen, aber er versuchte wach zu bleiben. Der Antrieb funktionierte noch und eine Notanzeige, die mit den Sensoren verbunden war, meldete, dass die Schilde des Orimutterschiffs heruntergeschossen waren. Runge musste plötzlich grinsen. Wenn er sich verabschiedete, dann mit einem Knall.
Er hieb den Schalter des Intercoms des benachbarten Kommandosessels herunter. „Alle Mann verlassen das Schiff, ich wiederhole: Verlassen sie das Schiff." Er schob den Schalter wieder in Ausgangsposition und funkte dann die Rommel an. „Hier ist General Sergej Michailowitsch Runge. Ich rufe die Rommel. Chef, hören sie mich?“ Eine Weile war nichts zu hören und das Orimutterschiff kam immer näher. Dann meldete sich endlich Reineke. „Ja, Runge, alles in Ordnung? Ich dachte schon, dass ihr alle tot wärt.“ „Nein, noch nicht“, antwortete Runge. „Ich rufe nur an, um auf Wiedersehen zu sagen.“ „Warum?“, fragte Reineke. „Weil ich mich jetzt in dieses Mutterschiff stürze“, meinte Runge und funkelte das Schiff wütend an. „Hören sie, ich habe nicht mehr viel Zeit, bis das Schiff endgültig auseinander bricht. Alles brennt und retten kann ich mich auch nicht mehr, denn meine Beine sind gebrochen. Sagen sie nur meiner Tochter und meiner Enkelin, dass ich sie liebe und McKay, dass ich ihn eigentlich ganz gut leiden konnte.... Wissen sie was, den letzten Teil streichen sie besser. Weder er noch ich würden uns dabei wohlfühlen.“
Ein leichtes Lachen war auf der anderen Seite der Leitung zu hören, dann wieder einige Sekunden Schweigen. „In Ordnung. Ich kümmere mich persönglich darum.... Leben sie wohl, Sergej Michailowitsch.“ Zum ersten Mal in beinahe zehn Jahren sprach Reineke Runge mit seinem vollständigen Vornamen an. „Sie auch, Feldmarschall, es war mir eine Ehre all die Jahre unter ihnen dienen zu dürfen. Ich wünsche ihnen und den anderen ein langes und glückliches Leben“, antwortete Runge und kappte die Verbindung. „Leben sie wohl...“, nuschelte er, als er den Antrieb auf maximale Leistung fuhr und Kurs setzte auf das Orimutterschiff. Er kniff die Augen zusammen, als das Mutterschiff unmerklich größer wurde. „Wir sehen uns in der Hölle, du verdammtes Drecksding..." Gleichzeitig griff er in seine Tasche und zog seinen Flachmann heraus. Der Abschiedstrunk eines dahinscheidenden Soldaten.
Mit mehr als 40.000 Km/h stürzte die Gagarin direkt auf das Hauptgeschütz des Orischiffes und riss es mit sich in den Tod. Die Schockwellen und Trümmer beider Schiffe nahmen sogar noch den Orikreuzer mit, da dessen Schilde schon durch Drohnen sehr geschwächt worden waren. Doch dieses Opfer brachte auch nicht mehr die Wende und auch das Wiedereingreifen der Rommel und der MacArthur brachten nichts mehr.

Die Rommel und die MacArthur wurden, durch die Unterzahl von Erdschiffen, schnell kampfunfähig geschossen. Zu diesem Zeitpunkt waren fast alle Zerstörer zerstört, nur die Gneisenau und die Kuribayashi existierten noch als havarierte Wracks. Die Rommel und die MacArthur waren die einzigen Schlachtkreuzer, die noch in einem Stück waren und von den Antikerschiffen hatten nur die Leonidas, Lanthea, Scipio und die Janus – letztere beiden verloren bereits Luft und Kernbrüche wurden mit Mühe aufgehalten - das bisherige Gefecht überstanden. Von ehemals dreizig Schiffen gab es nach höchstens zwanzig Minuten Kampf nur noch acht Schiffe mehr oder weniger in einem Stück. Wie viele Jumper, J-301 und J-302 das Gefecht überstanden hatten, war unbekannt, denn wenn sie schlau waren, hatten die Überlebenden sich bedeckt gehalten. Da sie einfach keine Chance gegen die Mutterschiffe und Kreuzer gehabt haben und wahrscheinlich auch noch fast alle lebten. Das waren - von schätzungsweise 10.000 Erdsoldaten (einschließlich Piloten und Flotteninfanterie) - eine geschätzte Überlebensrate, von vielleicht 900 Männern und Frauen an Bord der Schiffe und weiteren 1000 geschätzten Schiffsbrüchigen. Doch das wollten die Orischiffe, bestehend aus den zwei Mutterschiffen, drei Kreuzern und acht Transportschiffe, nun ändern. Sie formierten sich neu und flogen auf die Menschenschiffe zu, die alle in relativer Nähe lagen. Sie sollten alle auf einen Schlag erledigt werden. Die Stimmen von Prioren dröhnten durch die Lautsprecher der Schiffe und die Überlebenden hörten Sprüche wie: „Und ihr, die ihr es wagtet den Ori und ihren Gesandten Widerstand zu leisten, werdet nun dafür zahlen, dass ihr euch den einzig wahren Göttern gestellt habt. Im Namen der Ori...“ Jules schaltete die Frequenz des Funkempfängers zurück auf Intercomfrequenz und sah ihre Teamkameraden an, die zum Glück allesamt das schwere Gefecht überlebt hatten. „Das wars dann wohl.“ „Scheint so“, meinte Franzi und lehnte sich an die Wand. „Es war schön mit euch.“ „Aufregend auf jeden Fall“, sagte Daniel mit einem schmalen Lächeln. Ralf nickte und sah die zitternde Vala an, die sich an Teal‘C angelehnt hatte. „Du weißt ja, dass ich den ganzen Müll nicht ernstgemeint hab. Auch am Anfang nicht.“ Sie nickte und mühte sich ein Lächeln ab. „Ganz meinerseits.“ Teal‘C sah seine Freunde einen nach dem anderen an. „Es war mir eine Ehre, meine Freunde.“ „Feindschiffe erfassen Ziel!“, hieß es über Intercom und die Mitglieder von ST 1 hatten sich schon mit ihrer Schicksal abgefunden, als die Wende kam. „Du meine Güte!“, rief eine sich überschlagende Stimme durchs Intercom. „Die Orischiffe werden zerlegt! Ich glaubs ja nicht!“


Zehn Minuten zuvor hatte die Asgardflotte den Sektor der Milchstraße erreicht, indem sich die Schlacht ums Supertor abspielte. Radek Zelenka ging auf der Brücke von Thors Mjolnir auf und ab, als der Asgard plötzlich durch eine Alarmsirene alarmiert wurde. „Was ist das?“, fragte Radek und schritt zu Thors großer Kommandokonsole herüber. „Überlichtschneller Funkverkehr“, antwortete Thor und sah auf. „und sie sind irdischen Ursprungs.“ „Kannst du sie abspielen?“, fragte Radek, was Thor nickend beantwortete und besagte Befehle in seinen Computer eingab.Ausschnitte aus den Funksprüchen waren nun nacheinander zu hören.
„Abbruch, Abbruch! Ausweichmanöver!“
„Schildstärke bei 10%!“
„Wir geben das Schiff auf, ich wiederhole, wir geben das Schiff auf!“
„Die Ori kommen näher... AHH!“

Nach einigen weiteren, stoppte Thor die Wiedergabe, denn er wusste ebenso wie Radek, was da vor sich gehen musste. Die Sensorabtastungen und die Funksprüche ließen keine andere Wahl zu, als dass die Ori ihre Invasion begannen hatten und Erdschiffe sie aufhielten. „Thor, da müssen wir doch...“, begann Radek, doch wurde er von Thor mitten im Satz unterbrochen: „Ich weiß, Dr. Zelenka. Wenn die Erdflotte in Bedrängnis steckt, dann müssen wir helfen.“ Er aktivierte sofort eine Verbindung zu Odins Othalla. Das Bild seines Vaters erschien kurze Zeit später auf dem Bildschirm. „Vater, hast du auch die Übertragungen empfangen?“ „Ja“, antwortete Odin. „und ich bin schon dabei alles nicht benötigte Personal, die Menschlichen und Antikischen Wissenschaftler und die Flüchtlinge auf die Transportschiffe zu teleportieren. Wir werden unsere vier Schlachtschiffe an den Ort führen und den Menschen helfen, vorausgesetzt, dass wir diese Nachrichten richtig interpretiert haben.“ „Was kann man da schon falsch interpretieren“, dachte Radek bei sich und sagte dann zu Thor: „Wenn du nichts dagegen hast, dann bleibe ich.“ Thor hatte nichts dagegen. „Dann starten wir jetzt.“

Die drei Asgardschiffe nahmen Fahrt auf und traten in den Hyperraum ein und legten die Strecke von über 3000 Lichtjahren in nicht einmal fünf Minuten zurück. Sie kamen genau über dem inzwischen abgeschalteten Supertor aus dem Hyperraum und genau zu dem Moment, wo die Orischiffe die geschundene Restflotte der Erde zerstören wollten. Thor löste die Alarmbereitschaft aus und die vier Asgard und Radek (Thor hatte ihm die Schadenskontrolle als Station zugewiesen), die die Brücke bemannten, machten sich kampfbereit. Die Orischiffe bemerkten sie jedoch rechtzeitig, wendeten und machten sich kampfbereit, dann ging alles ganz schnell. Die Orimutterschiffe schossen mit den Hauptgeschützen konzentriert auf das Schiff der Beliskner-Klasse, das auch von den Asgardschiffen am stärksten beschädigt worden war, im Krieg gegen die Replikatoren. Die Schilde des Schiffes sanken nach fünf Treffern schnell dem Nullpunkt entgegen, doch die Asgard störten sich kaum daran und schlugen ihrerseits zurück. Die schweren Laser- und Plasmageschütze der Rust-Klasse Schlachtschiffe fegten über die beiden beschädigten Orimutterschiffe, wie ein Sturm hinweg und zerfetzten sie, als die Schilde endlich unten waren.
Gleichzeitig drehte das Beliskner-Klasse Schiff ab, da die abbekommenen Treffer doch zu viel für das Schiff waren, das nur knapp dem Zerschossenwerden entkam, jedoch augenblicklich aufgegeben werden musste.

Das war die Wende, denn die letzten zwei Orikreuzer und die nun sieben Transportschiffe nahmen schnell Fahrt auf und verschwanden im Hyperraum. Sie flohen, als die Orimutterschiffe auseinanderbrachen und die Raumfahrer auf den Erdschiffen in erleichterten Jubel ausbrachen. Die Kampfhandlungen waren endlich beendet und nun konnten die Asgardschiffe parallel zu den Erdschiffen gehen, Hilfe leisten und die Rettungskapseln und havarierten Jetpiloten aufzunehmen. Von den sechs Mutterschiffen der Ori wurden alle bis auf ein Wrack zerstört, das noch fliehen konnte, an Kreuzern kamen nur zwei davon. Aber auch die Alliierten Streitkräfte mussten gewaltige Verluste einstecken, weil ihre Flotte beinahe völlig zerstört wurde. Von dreißig Alliierten Schiffen waren sechs übrig. Ein schwarzer Tag für alle Kinder der Erde.
Das war das Ende der Schlacht am Supertor, aber im Kampf gegen die Ori war dies erst der Anfang gewesen und auf beide Konfliktparteien würde noch einiges zukommen.




Fortsetzung folgt
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