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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? von Atlan, Colonel Maybourne

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1.08 Hinter der Mauer…
von Atlan



Jack O‘Neill und AR1 befanden sich auf der Flucht, verfolgt von einer Horde Wilder, die sie jagten. Ernst Allert drehte sich einige Male um und gab kurze Feuerstöße aus seinem G51 Sturmgewehr ab, was auch einen der Wilden verwundete. Dann rannte er weiter. Auch Rodney schoss wie wild mit seiner MP7 nach hinten. Jack ließ sich jedoch zurückfallen und nahm ihm die Maschinenpistole ab. „Mensch McKay, sparen sie ihre Munition! Das bringt doch nichts.“
Ihre Verfolger sahen aus, wie Barbaren. Sie schwangen mit Äxten und Keulen und am Aussehen, das dem von verwilderten Punks ähnelte, und Verhalten, erkannte man die pure Anarchie.

Unteroffizier Anna Hein war schon fast am Ende ihrer Kräfte, versuchte jedoch durchzuhalten. Ronon war bei ihr, um sie zu motivieren, weiter zulaufen und um sie zur Not zu verteidigen. Rodney hingegen, der auch nicht mehr konnte, fiel immer weiter zurück, so dass Ernst mehr Deckungsfeuer geben musste. "McKay, wenn wir wieder auf Atlantis sind, werde ich persönlich ihr Lauftraining überwachen..."
Als ihm dann jedoch Pfeile um die Ohren flogen, rannte Rodney, als hätte er seinen Nachbrenner eingeschaltet, sogar an Ernst vorbei. Der grinste und rannte nun ebenfalls schneller, gab aber weiterhin kurze Feuerstöße nach hinten ab, um die Wilden auf Distanz zu halten. Das Team lief nun durch eine verwüstete Großstadt, in der einst mehrere Hunderttausende gelebt haben müssen. Jedoch schien die Stadt vor Jahrhunderten schon von den Wraith zerstört worden sein.

Während sich Jack und Ernst nach einem verteidigbaren Unterstand umsahen, feuerten Ronon und Anna auf ihre Verfolger, die allerdings noch 200 Meter entfernt waren. Ronon fluchte, als er mit seiner Energiepistole zwei Wilde niederschoss.
Anna benutzte ebenfalls ihr G51, traf aber nur einen, die Hälfte ihrer Schüsse ging daneben. „Wenns sie es mit wenigen Kugeln nicht schaffen, lassen sies.“, meinte Ronon und lies Anna ihre Waffe senken.

„Da hinten rein!“, rief Jack und wies auf eine mittelgroße Nische nahe einer abgebrannten Holzhütte. Dorthin zog sich der Trupp zurück und Jack gab Rodney die Maschinenpistole wieder, nicht ohne sie vorher auf Halbautomatik zu schalten. Selbst Ronon stieg auf das G36 um, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte.
„Sie schießen nur, wenn sie auch treffen können.“, befahl Jack. „Das gilt für alle, wir müssen Munition sparen.“
Dann nahm er sein Gewehr in den Anschlag. „Aufgepasst. Da kommen sie.“

Und da rannten ihnen auch schon die Wilden entgegen und AR1 fragte sich, wie es nur dazu gekommen war. Doch das wichtigste war jetzt, Zeit zu schinden.


12 Stunden zuvor:

Der Jumper trat aus dem Ereignishorizont aus und flog direkt hoch in die Lüfte.
Mit Jack an den Kontrollen, überflog das Kleinstraumschiff viele ausgebrannte Städte, für viele war sogar der Begriff Ruine beschönigend. Jack rief das Head Up Display auf. Er besah sich die Anzeigen. Auf einigen Gebäuden, gab es Restsignaturen von Waffenfeuer. „Sieht so aus, als wäre das Dartfeuer.“
Anna kam aus dem hinteren Abteil, wo sie ihre Ausrüstung überprüft hatte, und sah aus dem Fenster. „Die Menschen haben sich gewehrt. Aber wohl nicht erfolgreich.“
Ronon nickte. „Gibt einige Völker, die höher entwickelt sind. Wie Sateda zum Beispiel. So wies aussieht, haben die Leute hier nen guten Kampf geliefert.“
Ronon strich sich durch den Bart und sah angespannt durchs Fenster. „Ich hab das Gefühl, als ob ich den Planeten kenne. Ich komm nur nicht drauf. Aber ich hab so ein eigenartiges Gefühl.“

Rodney sah grinsend zu Ronon. „Mach dir nicht ins Hemd, Neandertaler.“
Da sah ihn Ronon aber auch nur böse an und Rodneys Lachen verschwand ganz schnell. Ernst hob beschwichtigend die Arme. „Ma ganz ruhig Kinners. Bloß keinen Stress. Wir sehen uns hier kurz um und dann geht’s zurück nach Atlantis.“

Jack deute auf einen Punkt in der Ferne. „Ich werd mal da hinten runtergehen. Sieht ganz vielversprechend aus.“
Rodney lachte leicht auf. „Was ist eine Ruinenlandschaft schon wert? Da gibt’s doch nur verbrannte Erde. Und die Sensoren melden nur wenige Lebenszeichen.“
„Ruhe.“, meinte Ernst nur. „Kann doch sein, dass wir auch was interessantes finden.“

Der Jumper hatte sich schon einige Kilometer vom Gate entfernt, als er aus einer mit Netzen getarnten Stellung mit Katapulten anvisiert wurden. Diese feuerten dann auch gleich los. Sie schossen mit Feuerkugeln auf den Jumper und trafen die linke Triebwerkgondel, die halb abgerissen wurde.

„Oh Shit!“, rief Jack wütend, als der Jumper tiefer ging. Die Trägheitsdämpfer waren ebenfalls ausgefallen. „Alle Mann festhalten!“
Anna nickte und stürzte in Richtung Heckabteil. Dort setzte sie sich sofort auf eine der Banken und erwartete das schlimmste. Und dann prallte der Jumper auch schon auf und schlitterte noch einige Meter weit. Rodney kreischte vor Angst und Anna war fast zum übergeben. Allerdings kam niemand von AR1 zu Schaden.

Als der Jumper endlich zum stehen gekommen war, sah sich Jack um. „Alles in Ordnung?“ Sein Blick schwankte über Rodney, der auf den Boden gerutscht war und gerade mit der Übelkeit kämpfte, Ronon, der aufstand, sich streckte und seine Taktikweste anzog, aber offen lies. Ernst, der sich eine Zigarette ansteckte und Anna, die sich auf eine Rückbank übergab.
„Na, das ging ja grad noch mal gut.“, meinte Ernst nach einem Zug.
„Wie können sie sich nur jetzt eine rauchen?“, fragte Rodney, immer noch blass, vom Boden.
„Sie sollten wissen Rodney, dass ich das von meinem Zwei-Sterne Schwiegervater gelernt hab.“, erwiderte Ernst nur.
„Wie weit sind wir vom Tor weg?“, fragte Ronon und hielt Anna, die immer noch am würgen war, eine Tüte hin. Jack versuchte das HUD aufzurufen, das allerdings flackerte. „Etwa 10 Kilometer, wenn ich das hier richtig ables.“

Ernst half Rodney wieder auf die Füße. „Tja, das wird nen schöner Fußmarsch.“
Dann schlug er Rodney liebevoll gegen seinen Bauch. „Na ja, wird ihnen gut tun.“
„Das verbitte ich mir.“, sagte Rodney wütend. Ernst wank jedoch nur ab und trat aus der Heckluke.

Anna hatte sich derweil wieder gefangen. „Geht’s wieder?“, fragte Ronon.
Die Sanitäterin nickte. „Ja, geht schon. Ich glaub, wir sollten dann.“
Jack legte ihr die Hand auf die Schulter. „So lob ich mir das. Schnappen sie sich ihre Sachen, dann können wir.“
Dann holte er aus einem Netz über einer der Bänke, einen Koffer heraus. Das darin liegende G36 samt Ersatzmagazinsgürtel, warf er Ronon zu. Der fing es gekonnt auf, besah es sich aber nur lustlos.
„Ich hab doch gesagt, dass mir meine Knarre reicht.“ Trotzdem schnallte er sich das G36 auf den Rücken.
„Ich lass keine Waffen zurück.“, meinte Jack und steckte sich auch noch eine zweite P8 ein, eine weitere gab er Ernst. Damit waren sämtliche Reservewaffen, eingepackt.

Draußen sammelte sich das Team. Jack lud sein G51. „Okay Leute, wir müssen Richtung Westen.“ Er ging einige Schritte vorwärts, als zwei Wildaussehende aus den Büschen sprangen. Jack war zwar nicht schnell genug bei seinem G51, aber die Kugeln aus einem anderen G51, trafen die Wilden in die Brust. Sie plumpsten, wie nasse Säcke, zu Boden.

Jack wirbelte herum. Anna Hein stand da, mit rauchender Waffe, und war leichenblass. „Das...“, begann sie stockend. „waren die ersten Menschen, die ich erschossen hab.“
„Danke.“, meinte Jack nur, als er sah, dass Anna in einem schockähnlichen Zustand war. Ernst legte seinen Arm um ihre Schulter und reichte ihr die Feldflasche. Sicherheitshalber drückte er den Lauf der Waffe Richtung Boden.
„Schon gut. Das erste Mal, ist immer das schwerste Mal.“
Ronon stimmte nickend zu. „Man gewöhnt sich mit der Zeit dran.“

Jack setzte sich die Base-Cap auf und räusperte sich. „Also los Leute. Laden und entsichern. Ich geh vor, Ronon und Unteroffizier Hein bilden den Mittelteil, McKay und sie Ernst, bilden die Nachhut. Aber Vorsicht, es können jederzeit noch mehr Wilde auftauchen“
Er setzte sich in Bewegung, die Anderen folgten. Nur Rodney maulte. „Oh Mann! 10 Kilometer mit Wilden im Nacken. Warum hab ich meine Galaxie nur verlassen.“
Ernst rollte nur genervt mit den Augen. „Um mal ihren Schwiegervater zu zitieren Rodney...." Er schlug ihm auf den Hinterkopf. Fünf Mal, bis Rodney endlich losmarschierte.


14 Stunden später:

Inzwischen war Ruhe eingekehrt. Nachdem AR1 etwa zwei Dutzend Wilde erledigt hatte, die Meisten mit Kopf- und Gesichtschüssen, waren die Wilden abgeschreckt worden. Seit zwei Stunden, lag das Team jetzt in ihrer Stellung und schlug ab und zu einige vereinzelte Angriffe zurück.

Rodney kaute gerade auf drei Müsliriegeln gleichzeitig. Anna, die sich inzwischen wieder gefasst hatte und langsam mit der Situation klarkam, sah ihn unverständlich an. „Rodney, wie können sie denn in so einer Situation nur essen?“
„Ich kann einfach.“, meinte Rodney zwischen zwei Bissen. „Außerdem verhunger ich sonst.“
Ronon packte seine Fettrollen. „Das dauert noch.“

„Moment, da tut sich was.“, meinte Ernst und nahm sein G51 wieder in Anschlag.
Ronon legte sich auch nach vorne, um etwas sehen zu können. Um eine Biegung, kam ein ziemlich heruntergekommen aussehender Wraith. Er hatte zerschlissene Kleidung, samt löchrigem Lederwams und dreckigen weißen Dreadlocks auf dem Kopf.
„Jetzt weiß ich woher ich diesen Planeten kenne.“, kam es mit bitterem Unterton von Ronon. „Ich glaub, jetzt erkenn ich diesen Ort wieder."
„Ernsthaft?“, fragte Jack.
Ronon nickte. „Als Sateda noch existierte, war das ein Trainingsort für die Eliteeinheiten. Aber nur sehr selten. Dieser Planet ist sehr gefährlich. Hier gibt es nur Wilde....“
„Ach ne.“, meinte Rodney sarkastisch mit vollem Mund.
Wofür er sich einen Seitenhieb von Annas Ellenbogen einfing und ein hämisches Grinsen von Ernst und Jack. Ronon fuhr fort. „...nur Halbverrückte, Wilde und Wraith, die von ihren Basisschiffen und Kreuzern verstoßen wurden.“
„Wieso wurden die verstoßen?“, fragte Anna interessiert.
Ronon zuckte mit den Schultern. „Die Offiziere streiten um die Gunst der Königin und um den Posten des Ersten Offiziers. Dazu ist ihnen alles recht.“, erklärte Ronon.

Jack sah durch einen Feldstecher. „Der Wraith ist stehen geblieben.“, klärte er sein Team auf. „Er hat anscheinend unsere Waffen erkannt und weiß nicht, was er tun soll.
Sieht unsicher aus, wenn Wraith das können. Die Menschen halten sich zurück.“
Danach beobachtete er still weiter, während Ronon weitererzählte. „Der ganze Planet ist ein Ghetto. Der angeblich schlimmste Ort der ganzen Galaxis.“
„Ganz toll und wir landen hier.“, unterbrach Rodney mal wieder. Dieses Mal bekam er jedoch keinen Stoß in die Rippen. „Warum siedeln sich die Menschen dann nicht woanders an?“, fragte Anna. „Überall wird es besser sein, als hier.“
Ronon schüttelte den Kopf. „Durch die ganze Anarchie hier, haben die Menschen die Torkoordinaten vergessen und wie das ganze Gatesystem funktioniert. Hier herrscht das blanke Chaos.“

„Da tut sich was.“, meinte Jack und wechselte von Feldstecher zum Reflexvisier seines Sturmgewehrs. Dadurch sah er, dass der heruntergekommene Wraith näher kam. Jack hatte nicht vor ihn jetzt schon zu erschießen, er könnte schließlich Informationen herausrücken, sondern ließ ihn näher kommen.

„Was macht er?“, fragte Ernst und beugte sich vor, um auch etwas sehen zu können.
„Ich glaub, der will einen von uns gefangen nehmen.“, meinte Jack und deutete auf die Handlungen des Wraith, der sich ständig umsah, wo er vielleicht die Stellung von AR1 umgehen konnte. Er legte sein Gewehr wieder an. „Ich glaub, den noch näher kommen zu lassen, ist gefährlich. Ich werd ihn erschießen.“
„Nein.“, sagte Ronon eindringlich und lies Jack sein G51 senken. Der Sateda griff zu seinem Schwert, das er auf dem Rücken trug. „Ich will das alleine austragen.“ Der Hass brodelte in seinen Augen. Als Jack das sah, stimmte er sofort zu. „Na gut.“
Dann grinste er kurz. "Viel Spaß.“
Ronon grinste ebenfalls breit. „Werd ich haben.“ Dann sprang er auf, zog sein Schwert und schwang es hin und her.

Dann zeigte er damit in die Richtung des Wraith. „Komm schon, Bastard!“
Der Wraith fauchte kurz, zeigte seine Zähne und hob dann eine Metallstange auf, die auf dem Boden lag. Er schwang sie kunstvoll umher. Ronon griff an. Er hielt sein Schwert beim Angriff mit beiden Händen auf der linken Seite und rannte schnell auf den Wraith zu. Der hob seine Metallstange, um sich zu wehren, sprang dann aber hoch in die Luft, als Ronon kurz vor ihm war. Wieder auf dem Boden, schlug er auf Ronon ein, der wehrte den Angriff jedoch mit seinem Schwert gekonnt ab, trat dem Wraith mit seinem Fuß in die Magengegend, was ihn auf den Boden warf. Die Metallstange wirbelte durch die Luft und Ronon find sie geschickt auf, sprang dann hinüber zu dem Wraith und rammte ihm die Metallstange durch die Hand mit dem Nährmund. Der Wraith schrie vor Schmerz auf. Aber nicht lange, denn Ronon rammte ihm das Schwert in den Hals und zog es herunter, bis zum Ende des Torsos, was den Brustkorb aufplatzen lies. Dann steckte Ronon das Schwert zurück in die Schwertscheide.

Ernst applaudierte ihm, während Jack schon dabei war, einige Wilde abzuschießen, die auf Ronon zustürmten. „Los, zurück!“, befahl er dem Sateda, der auch gleich zurück in Deckung sprang.
„Das war befreiend.“, meinte Ronon und griff zum G36, das er in eine Ecke gestellt hatte, um ebenfalls bei der Beseitigung der Wilden zu helfen. Nach etwa fünf Minuten Ansturm, war erneut eine Atempause für das Team eingetreten. Allert sah auf die Wilden. "Ich hasse Punks..." Danach feuerte er weiter, aber das Team hatte nur noch gutes ¼ ihrer Munitionsreserven übrig.


Auf Atlantis, trat Richard Woolsey indes von einem Fuß auf den Anderen und sah auf die Uhr. Er sah zu Feldwebel Felix Hoffmann, dem Chef des Kontrollraums. „Und Feldwebel, wie lange sind sie denn jetzt schon überfällig?“
„Etwas über zwei Stunden, Mister Woolsey.“, antwortete Hoffmann.
Woolsey nickte besorgt. „Rufen sie mir Valentin und Carter.“
Hoffmann bestätigte den Befehl nickend und aktivierte dann den Stadtweiten Intercom. „Die Majore Valentin und Carter bitte sofort in den Kontrollraum!“

Keine sieben Minuten später, kamen beide Majore in den Kontrollraum hinaufgespurtet. Beide hatten Trainingsanzüge an und schweißnasse Haare. Woolsey lächelte leicht. „Was haben sie beide denn gemacht?“
„Kampftraining, Sir.“, antwortete Sam und puffte Valentin, der säuerlich drein sah, freundschaftlich an den Oberarm. „Ich hab auch vier von seinen besten Jungs KO geschlagen.“ Lächelnd strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Woolsey konnte man die Erstauntheit ansehen. Sam meinte darauf erklärend: „Ronon hat mir einiges an Tricks beigebracht, um zu überleben.“
„Müssen sie mir auch mal beibringen.“, meinte Valentin, der jetzt eher amüsiert aussah, als sauer.

Sam wechselte das Thema. „Weshalb haben sie uns her gebeten?“
Richard Woolsey wurde wieder ernst. „AR1 ist seit zwei Stunden überfällig und hat sich auch nicht über Funk gemeldet.“
„Dann wählen sie an und fragen was los ist.“, meinte Major Valentin.
Woolsey sah ihn sehr ironisch an. „Das hatte ich auch vor. Ich wollte sie nur dabei haben.“ Er nickte Hoffmann zu, der auch gleich anfing zu wählen.

Augenblicke später, aktivierte sich das Wurmloch und Hoffmann aktivierte den Funk auf der AR1 Frequenz. „Sie können sprechen, Mr. Woolsey.“, meldete der Feldwebel.
Woolsey räusperte sich, dann sprach er. „Colonel O‘Neill, hier Richard Woolsey. Sie sind überfällig. Hören sie mich?“ Es dauerte einige Sekunden, bis Jack antwortete, begleitet von einigen Waffenfeuer im Hintergrund. „Ja, hier O‘Neill...“
„Colonel, was ist bei ihnen los?“, fragte Woolsey, nachdem er das Waffenfeuer mitbekommen hatte.
„Wir wurden von irgendwelchen Wilden abgeschossen und haben den Jumper verloren. Jetzt sitzen wir etwa fünf Kilometer vom Gate entfernt in einer Stellung und sind umzingelt. Wir sind sozusagen in der L.A. South Side.“
Ronon meldete sich ebenfalls zu Wort. „Das ist die Welt, auf der die Elitekrieger von Sateda einst gehärtet wurden.“

Woolsey wand sich an Sam, die nachdenklich an einer Wand lehnte. „Wovon hat Ronon gesprochen?“
„Von einem der schlimmsten Orte der Galaxis.“, antwortete Sam schlicht. „Er hat mir erzählt, dass alle Anwärter für Spezialeinheiten von Sateda dort 24 Stunden zubringen mussten, damit sie bei den Elitekriegern aufgenommen wurden. Das Team ist auf jeden Fall, in Gefahr.“
Dann stellte sie sich normal hin. „Bitte um Erlaubnis, das Team da rauszuholen.“
Woolsey sah sie geschockt an. „Das ist doch verrück.“
Sam lachte kurz bitter auf. „Was ist in der Pegasus Galaxis schon normal? Ich bitte sie, lassen sie mich gehen. Ich bin offiziell kein Mitglied der Expedition und von daher entbehrlich. Und ich schulde es Ronon. Außerdem muss dann kein Expeditionsmitglied geopfert werden, wenn die Wraith kommen. Wenn die Wraith in einigen Monaten vor unserer Tür stehen, brauchen sie jeden hier. Also bin ich die einzige, die gehen kann, weil ich von Anfang an nicht eingeplant war.“

Das klang dann doch logisch, oder verwirrend, genug für Woolsey, um der Mission seinen Segen zu geben. „In Ordnung. Aber sie bewaffnen sich gut und lassen vorher noch mal überprüfen, ob ihr Peilsender wirklich funktioniert.“, befahl Woolsey. Sam salutierte zackig und ging dann im Eiltempo Richtung Waffenkammer.


Jack konnte seinen Ohren nicht trauen, was er da über Funk mitbekam. Ernst, der am Rande der Deckung hockte und nach weiteren Wilden Ausschau hielt, staunte auch nicht schlecht darüber. „Respekt, dass hät ich nicht erwartet.“ Er lud sein vorletztes Magazin in sein G51. Ronons Gesichtsausdruck hingegen, beinhaltete nichts, außer Stolz. Jack atmete heftig aus. „Also, wenn das vorbei ist, werd ich ihr erst mal den Kopf waschen, für diese Irrsinnsaktion.“

Zu weiteren Drohungen kam er jedoch nicht, da eine weitere Welle Wilder angriff.
Diese besaßen Pfeil und Bogen und waren deshalb etwas gefährlicher, als die vorherigen. Rodney, der sich gerade weggedreht hatte, um zu schiffen, bekam einen der ersten Pfeile in seine linke Backe und schrie auf, als hätte ihn eine 40mm Granate erwischt, nicht ein Pfeil, der nur eine Fleischwunde hinterlassen hatte.

Anna zog ihn sofort runter und machte sich daran Rodneys Hintern zu behandeln, während die anderen drei, weiterhin die Wilden auf Distanz hielten. Nachdem sie den Pfeil herausgezogen hatte, nicht ohne wieder Schmerzensschreie von Rodney als Antwort zu bekommen, schlug sie ihm auf die gesunde Backe. „Au!“, war Rodneys weinerliche Antwort. „Was sollte das? Warum schlagen sie einen verwundeten Mann, sie Stümperin?“ Das belohnte die Sanitäterin mit einer, doch etwas ruppigen, Verteilung von Desinfiziermittel auf Rodneys Achterdeck. „Mal ganz ruhig Rodney. Ich wollte mit meinem Klapser nur ausdrücken, dass sie ein paar Pfund zu viel auf die Waage bringen.“
„Pahh!“, antwortete Rodney hochmütig, während Anna seinen Hintern verband. „Ich bin mit meinem Körper zufrieden. Ich hab nur schwere Knochen.“

„Hahaha.“, meinte Jack nur bissig und stand auf. „Los, wir gehen jetzt zum Tor. Ernst, sie stützen mit Frau Hein unseren Kandier. Ronon, sie gehen mit mir vor.“
Mit Rodney, der stark jammerte und auch mit Hilfe Probleme hatte, weiterzukommen, kam das Team nur sehr langsam voran. Hin und wieder mussten sie sich auch in die Büsche schlagen, um den Blicken von Wilden zu entgehen.

Sam kam währenddessen, schwer bewaffnet, durchs Tor geschritten und wurde sogleich von drei muskelbepackten Wilden umkreist. Sam vertauschte ihr G36K, mit dem sie unter anderem bewaffnet war, gegen das Schwert auf ihrem Rücken, das ihr Ronon einst geschenkt hatte. Vom Stil her, ähnelte es fast einem japanischen Samuraischwert, das Griffstück war mit Wraithhaaren umwickelt.

Ronon hatte sie gut trainiert. Einer der Wilden stürzte auf sie zu, Sam wich jedoch aus und stieß ihm das Schwert in den Rücken, woraufhin er zu Boden glitt. Die anderen beiden Wilden, griffen jetzt gemeinsam an, wurden aber von Sam mit zwei schnellen Schlägen enthauptet. Sie steckte das Schwert weg und nahm ihre M1014 Shotgun, die ansonsten beim USMC Verwendung fand, in Vorhalte und bewegte sich im Laufschritt weiter.

Immer, wenn ein Feind auftauchte, erledigte sie ihn mit einem gekonnten Schuss und stürmte weiter vor. Sam lächelte. Das hätte sie sicher nicht geschafft, hätte sie Ronon nicht vor über drei Jahren aus dem Wrack gezogen, wieder gesund gepflegt und sie abgehärtet, für diese raue der rausten Galaxien. Sie erinnerte sich.

[B]Die Beiden waren auf einem unbewohnten Planeten gewesen, einige Monate, nachdem Sam Ronon den Peilsender rausgeschnitten hatte. Seitdem war Ronon viel lockerer und fühlte sich wieder, als ein freier Mann. Sam war eine gute Schülerin gewesen und lernte schnell. Das kam ihr zugute, als Ronon ihr Kampftechniken der Sateda-Garde gezeigt hatte, sie im Schwertkampf unterwies oder beibrachte, wie man die Wraith am effektivsten tötete. Sie erinnerte sich, wie sie mit Ronon am Lagerfeuer saß, sie einander Geschichten erzählten. Wie er sie wieder aufgebaut hatte, nachdem sie von ihrer Gehirnwäsche erzählt hatte, wie er ihr gezeigt hat, dass das Leben weitergeht. Wie Ronon sie getröstet hat, als sie das Heimweh überkam, die Sehnsucht nach ihrem Vater und ihrem Bruder. Trotz allem, trotz der Freundschaft und trotz des gegenseitigen Vertrauens, dass sich aufgebaut hatte, waren Ronon und Sam nie mehr, als Freunde gewesen.[/B]

Sam lächelte. Im Nachhinein, war es vielleicht schade, aber sicher, auf lange Sicht, besser so. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt musste sie sich auf anderes konzentrieren.
Wie eine Göttin in Blond, waffenbehangen, stürmte sie weiter.

Jack funkte sie kurz darauf an. „Major, hier O‘Neill. Ihre Position, sonst verpassen wir uns noch.“ Sam antwortete prompt. „Bin jetzt 1,5 Klicks südlich vom Tor. Ich komme auf sie zu.“
„Gut.“, meinte Jack. „Wir sollten uns gleich treffen. Ich hoff, sie haben Munition dabei, unsere geht uns langsam aus.“
Plötzlich, kamen zwei Wilde aus den Wäldern gesprungen und griffen Sam an.
Die rollte sich sofort gekonnt rechts seitlich ab, sprang wieder auf.
Sie griff zum Funkgerät. „Sir, ich muss Schluss machen. Hab grad Besuch gekriegt.“
Dann lud sie durch und erschoss einen der Wilden mit einem Schuss in die Brustgegend. Der Zweite, rannte auf sie zu. Sam lud erneut durch, doch die Shotgun war leer, so griff Sam zu ihrer HK MK23, einer schweren Selbstladepistole, die auf der USP basierte, und erschoss den Wilden mit zwei Kugeln Kaliber .45 ACP.

Doch als sie sich wegdrehte und sich damit beschäftigte, neue Patronen in ihre Shotgun zu laden, stürzten sich drei Wilde auf sie und überrumpelten sie. Das ganze hörte AR1 über Funk mit. Dann hörte man nur noch, wie Sam entsetzt aufschrie und der Kontakt danach abbrach. Jack sah entschlossen zu seinem Team. „Los Leute, Beeilung.“
Dann rannte er zusammen mit Ronon vor, dessen Gesichtsausdruck jedoch wenig Hoffnung enthielt. Ernst und Anna mühten sich währenddessen mit Rodney ab, der mal wieder ein Drama abzog. "Hey, nicht so schnell, außerdem können wir Blondie doch eh nicht retten..." Trotzdem schafften die Beiden es, mit Rodney schneller voranzukommen.


Eine Stunde später:

Sam schreckte aus ihrer Ohnmacht auf. Sie fasste sich an eine Wunde an ihrem Arm, der nur stümperhaft verbunden war. Das einzig Gute daran war, dass es inzwischen aufgehört hatte zu bluten. Sam fasste sich an ihren Kopf, der schmerzvoll pochte. Sie sah sich um. Ihre Waffen hatte man ihr, natürlich, abgenommen, auch die versteckten Messer. Sie befand sich in einem hölzernen Käfig, der auf einmal mit einem kräftigen Ruck hochgezogen wurde. Nach einigen Augenblicken, wurde Sam, die noch ganz verwirrt war, aus dem Käfig gestoßen.

Sie fand sich in einer großen Arena wieder, die an das römische Kolosseum erinnerte und anscheinend noch sehr gut erhalten war, für eine anarchistische Gesellschaft. Die Ränge waren jedoch zerstört und nur von wenigen, bewaffneten, Männern besetzt.
Ein Mann trat vor sie. Groß und muskelbepackt, eine Axt in der Hand und mit einer Kette aus Zähnen um den Hals. Er erhob das Wort.„Wer bist du Weib, wo kommst du her?“
„Major Samantha Carter, US Air Force. Ich bin ursprünglich von der Erde“, antwortete Sam wahrheitsgetreu.

Doch das machte den Anführer wütend. „Ich will niemanden von anderen Welten hier haben. Deswegen verurteile ich dich zum Tode. Und glaube mir, es wird schrecklich für dich.“
Sam traute ihren Ohren nicht. Sie zeigte dem Anführer den Vogel. „Sag mir das noch mal, du Australipeticus!“ Sie fing sich nur eine Ohrfeige ein, dann verließen der Anführer und alle anderen Wilden die Arena. Sam raffte sich auf und sah, wie auf der anderen Seite des Kolosseums ein Gitter hochgezogen wurde. Nicht etwa ein wildes Raubtier, in Löwe oder ein Bär, wurde hereingelassen, sondern ein Wraith.

Der Anführer, der sich inzwischen zu den Menschen auf den Rängen gesellt hatte, grinste diabolisch. „Der Kampf bis zum Tod, beginnt jetzt!“ Dann stürzte der Wraith auch schon auf Sam zu, die eine Abwehrposition einnahm und die Fäuste hob. Der Wraith kam mit offener Hand, der Nährmund zeigte zu Sam, auf sie zu, doch sie blockte die Hand und lenkte sie um. Sie selbst konterte mit einem Tritt gegen das rechte Schienbein des Wraith. Er knickte ein und ließ Sam die Möglichkeit, mit einem weiteren Tritt, den Wraith am Kopf zu treffen. Doch das schaffte sie nicht, der Wraith blockte den Fuß, mit den Händen und lies Sam herumwirbeln.

Sam landete auf dem Gesicht, sprang aber schnell wieder auf. Ihre Wunde am Arm, war wieder aufgeplatzt und blutete stark. Sie schlug dem Wraith ins Gesicht, der schleuderte sie mit einem Arm, durch die Luft. Zwei Meter flog sie im hohen Bogen und landete, neben einer Wand. Dann kam der Wraith näher und wollte es zu ende bringen, sich nähren. Mit Schmerzen, rollte sich Sam auf den Rücken, sie atmete schwer. Sam, ihrer Sinne fast beraubt und alle Knochen im Leib schmerzend, sah sich um. Genau neben ihr, lag ein faustgroßer Stein. Vorsichtig griff sie danach, wartete aber noch, bis der Wraith sich über sie gebeugt hatte.

Dann schlug sie zu, mit aller Kraft, die sie noch hatte. Und mit diesem Kraftaufwand, schlug sie den Wraith so, dass eines seiner Augen aus der Höhle trat und dann nur noch lose aus dem Schädel baumelte. Und erneut schlug zu sie zu. Der Wraith taumelte zu Boden. Sam kroch herüber, nahm seinen Kopf in beide Hände und brach ihm das Genick.Luftschnappend, stand sie mit zitternden Beinen auf. Sie hatte ihn besiegt.

Doch sie hatte die Rechnung, ohne den Anführer der Wilden gemacht. Der war alles andere, als glücklich darüber, dass Sam den Kampf gewonnen hatte. Er sprang auf und befahl laut: „Bogenschützen, erledigt sie!“ Aus einigen Ecken, traten mehrere Bodenschützen und legten auch schon an. Sam schloss die Augen.

Um sie schon Augenblicke später wieder zu öffnen, als rote Energieladungen und automatisches Feuer die Bogenschützen von den Füßen holten. Sie waren auf der Stelle tot. Auch der Anführer wurde durch einen gezielten Kopfschuss erledigt.
Sam wirbelte herum. Da stand AR1, mit vorgehaltenen Waffen. Jack und Ronon kamen auf sie zu. „Danke.“, sagte Sam zu Jack, als Ronon sie stützte. „Wie haben sie mich nur...?“
Jack zeigte nur seinen PDA, auf dem ein Scanprogramm lief. „Ihr Peilsender.“
Dann hob er drohend, nicht ohne dabei zu grinsen, den Zeigefinger und meinte:
„Wenn sie so ne Einzelaktion noch einmal vom Stapel lassen, dann werd ich sie standrechtlich erschießen lassen, verstanden?“
Sam nickte und bekam dann noch eine Kopfnuss von Jack. „Gut.“

Dann sah er zu Ronon und Ernst. „Sie beide gehen die Ausrüstung von Carter suchen. Ich will all den Barbaren hier nicht noch unsere Waffen lassen.“
Wortlos machten sich die Beiden auf die Suche und waren nach knapp fünf Minuten auch schon wieder da. Alle Wilden hatten sich zurückgezogen. Wohl aus Angst, weil diese Menschen ihren Anführer und auch mehrere Krieger erledigt hatten.
„Na, dann abrücken.“, meinte Jack.
Wer natürlich das letzte Wort hatte, war Rodney: „Oh Gott, mein Hintern brennt wie Feuer! Wenn wir noch mal mit Pfeilen zu tun haben, kündige ich!“
Das Team grinste jedoch nur und gemeinsam mit Sam, gingen sie Richtung Stargate.


Atlantis:

Nach dem Abschlussbriefing, atmete Richard Woolsey erst einmal tief durch, als hätte er die Anstrengungen selbst durchgemacht. Er lächelte leicht. „Ich denke, wir können den Planeten aus der Datenbank streichen. Ich werde da niemanden mehr hinschicken.
Das wär nur verantwortungslos.“
„Wie wahr.“, meinte Rodney wehleidig, der die ganze Zeit auf einem Eisbeutel gehockt hatte.“
Anna hatte dafür nur ein ironisches Lächeln übrig. Woolsey stand auf, die Anderen taten es ihm nach. „Das wars dann. Sie können wegtreten.“


Am selben Abend noch, betrat Ronon Sams Labor, wo sie ganz alleine an einem Computer hockte. Er lehnte gegen eine Wand und lächelte freudig. „Ich bin sehr stolz auf dich.“ Sie lächelte ebenfalls. Ronon deutete auf das kleine Lederbündel, das er dabei hatte. „Du kennst unsere Abmachung.“
Stumm, zog sich Sam ihr Shirt über den Kopf. "Mach mir ne Rose übers rechte Schulterblatt."
Dann zog sie ihr Shirt aus, ließ den BH aber an und legte sich auf den Rücken. Ronon begann dann damit, Sam ihr neuestes Tattoo zu stechen, wie es Tradition war auf Sateda, wenn ein Krieger großen Mut im Kampf gezeigt hatte.

Was Beide nicht wussten war, dass Jack O‘Neill und Ernst Allert sich das schon gedacht hatten und jetzt alles über die Sicherheitskameras verfolgten.
Erfreut grinsten die beiden Stabsoffiziere, da sie nun endlich sahen, wo Sam ihre Tattoos hatte. „Also wirklich, richtig unanständig.“, meinte Ernst grinsend und stieß mit Jack mit einer Flasche Bier an. „Manchmal liebe ich meinen Job.“




Ende der Folge
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