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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? von Atlan, Colonel Maybourne

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1.20 Alamo Teil 2
von Atlan





John Sheppard starrte durch die Frontscheibe seines getarnten Jumpers. Er befand sich immer noch im Endanflug auf eine der Dartbuchten des Basisschiffs. John warf einen Blick nach hinten und versicherte sich noch einmal, dass die Atombombe gut verschnürrt war. „Sheppard an Caldwell: Es geht los. Ich hoffe, mein Taxi ist da...“ Dann setzte John den Helm seines Raumanzugs und steuerte sein getarntes Schiff nahe an die offene Dartbucht, aus der immer noch hin und wieder einige Darts kamen. Er schaltete den Autopiloten ein, den Rodney eingebaut hatte und fuhr den Druck in der Kabine auf Null. John schritt zur hinteren Luke, öffnete sie rasch und aktivierte dann den Countdown der Atombombe. 60 Sekunden hatte er nun.
Der immer noch getarnte und nun ferngesteuerte Jumper setzte seinen Weg fort.

Dann nahm er etwas Anlauf und sprang aus dem Jumper. Die kleinen Schubdüsen seines Anzugs manövrierten ihn langsam, aber sicher raus ins All. Er war knapp einen Kilometer vom Hive entfernt, als, wie aus dem Nichts, eine Hand vor ihm auftauchte.
Schnell packte John zu und wurde ins Innere des getarnten Jumpers gezogen, den man ihm sofort hinterhergeschickt hatte, nachdem die Anderen erfahren hatten, was er vorhatte. Dieser Jumper sollte ihn nun in Sicherheit bringen. „Los, weg hier!“, befahl John über Funk und nahm den Helm ab, nachdem sich der Druck wieder aufgebaut hatte.

Der Jumper nahm langsam Fahrt auf, doch fast schon zu spät. Die Atombombe explodierte sieben Sekunden später und das Kleinstraumschiff war noch innerhalb der Schockwellenreichweite. Das Hive war explodiert und Schockwellen und Trümmer rasten auf den Jumper zu, brachten ihn ins Schleudern, dann traf ihn auch noch ein großes Trümmerstück. John, der gerade seinen Helm abgenommen hatte, verlor das Gleichgewicht und krachte mit voller Wucht gegen eine Wand.
Sofort ging er bewusstlos zu Boden, seine Wunde blutete stark. Auch dem Piloten und dem zweiten Besatzungsmitglied erging es nicht gut, beide wurden ebenfalls stark verletzt. Der Jumper trieb nun nur noch antriebslos durchs All. Der Kreuzer, der als einziges übrig geblieben war, trat währenddessen den Rückzug in den Hyperraum an, nicht ohne vorher noch die restlichen Darts einzusammeln.


Erst 30 Minuten später konnte Johns Jumper geborgen werden, die Insassen wurden schnellst möglich nach Atlantis geflogen. Dort war die Krankenstation am überlaufen, Verwundete mussten schon in den Gängen liegen. Anna und Doc Anja Heinrich waren gerade bei der Triage, identifizierten die kritischten Verwundeten. „Angesaugt.“, stellte Anna eine Diagnose und wies zwei Sanis an: „Auf ein Krankenbett mit ihm, er muss warten. Geben sie ihm Morphium gegen die Schmerzen.“
„Verletzte Niere, punktierter Herzbeutel.“, kam es von Anja. „Der muss sofort in den OP, oder er schafft es nicht!“ Eine Krankenschwester eilte herbei, um den besagten Patienten abzuholen und für die OP bereit zumachen. „Uns gehen langsam die Blutkonserven aus.“
„Dann rufen sie zum spenden auf, pumpen sie von mir aus die Soldaten aus, die gerade keinen Dienst haben, aber besorgen sie neues Blut!“, befahl Anja und wandte sich dann John zu, der gerade hereingetragen wurde. Sein Kopf war notdürftig verbunden, die Blutungen hatten aber nachgelassen. Anja besah sich die Wunde und musste schlucken. „Oh Gott. Komplizierte Schädelfraktur.“ Sie testete die Pupillenreaktion. Schnell sah sie zu Anna. „Sie müssen hier alleine weitermachen, Anna. Ich muss Sheppard sofort aufschneiden, oder er überlebt die Nacht nicht.“ Dass es ein Wunder war, dass er überhaupt noch lebte, erwähnte sie lieber nicht. Anna deckte derweil Sheppards Piloten mit einem Laken zu. Für ihn war sämtliche Hilfe zu spät gekommen. "Sofort einen Neuro-Chirugen in OP 3!", schrie sie.

Immer mehr Verwundete wurden auf die Station gebracht. Darunter auch viele F-301- und Jumperpiloten, denen ihr Fluggerät zum Verhängnis geworden war. Auch Ernst und Ronon brachten immer wieder verwundete Soldaten, Amerikaner, wie Deutsche und viele Russen. Der Schwall von Verwundeten wollte nicht abnehmen und die Schmerzensschreie waren noch hundert Meter entfernt zu hören.


Woolsey und die Colonels Caldwell und O‘Neill waren in der Zwischenzeit im Besprechungsraum, als Feldwebel Felix Hoffman und Hauptmann Jürgen Tilman von den Gebirgsjägern die vorläufigen Hochzahlen vorlegten. „Wir haben bisher 91 Tote zu beklagen und 68 Verletzte, von denen nach Doktor O‘Raileys Meinung sieben den nächsten Tag nicht mehr erleben werden.“, versuchte der Feldwebel so sachlich, wie möglich zu berichten. „Wir haben beide Walküren, sechs 301er und 34 Jumper verloren. Sieht echt übel aus.“, berichtete Hauptmann Tilman. Die Anwesenden nickten niedergeschlagen. Bei den Jumpern hatte man so hohe Verluste erwartet, da man in der Verzweiflung einfach jeden Soldaten, der wusste wo bei einem Flugzeug oben und unten ist, das ATA Gen gespritzt und in einen Jumper gesetzt hatte.

Rodney kam in den Besprechungsraum geschlurft, auch er war abgezehrt, so wie sie alle. „Der Kreuzer ist endlich außer Reichweite. Wir können den Schild abschalten und endlich Energie sparen.“
Woolsey nickte. „Gut, tun sie das.“ Rodney bestätigte nickend und ging dann wieder in den Kontrollraum, um alles zu veranlassen. Dann wand sich Woolsey wieder den Anwesenden Soldaten zu. „Dann bitte ich jetzt um ihre Vorschläge, was wir als nächste Schritte unternehmen.“


Eine knappe Stunde, in der es einigermaßen ruhig war, später, es dämmerte langsam, näherten sich der Stadt zwei Wraithtransporter. Diese hatten sich vom Hauptkampf gelöst, sich versteckt und flogen nun knapp über Meereshöhe mit aktivierten Störsendern. Mit Minimalgeschwindigkeit nährten sie sich ganz langsam der Stadt, da die Sensoren sie sonst erfassen würden. Schließlich setzten die Schiffe auf dem Westpier auf und entließen um die hundert Wraithkrieger aus ihrem Schlund. Erst jetzt, da sie schon in der Stadt waren, entdeckte die Aurelia die Eindringlinge. Schnell erschien sie im Konferenzraum, wo Woolsey und die Offiziere und berieten. „Mister Woolsey, am Westpier sind etwa hundert Wraith gelandet.“ Woolsey sah auf. „Wie konnten sie denn deinen Sensoren entgehen?“ Die Künstliche Intelligenz antwortete schnell: „Das weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich sind sie auf Meereshöhe geflogen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.“ Nun wandte sich Woolsey an die Offiziere.
„Colonel O‘Neill, sie und ihr Team werden mit Hauptmann Tilmanns Gebirgsjägern die Wraith aufhalten. Die Gebirgsjäger sind dem Westpier am nächsten, ich befehlige aber jeden verfügbaren Soldaten sofort in diese Richtung.“ Jack nickte und verließ zusammen mit Tilmann schnellen Schrittes den Konferenzraum. Woolsey und Caldwell sahen ihnen nachdenklich hinterher. Etwa zeitgleich bezogen die Arthosianer, die sich auch bewaffnet hatten, an den Eingängen zum Kontrollraum Position, damit die Soldaten andere Aufgaben ausführen konnten.


Etwa fünfzehn Minuten später prallten Gebirgsjäger und US Marines, unter der Führung von AR-1, auf die Wraith und stellten sich dem Kampf. Dieser wurde hauptsächlich in den Gängen der Stadt gekämpft, denn den Pier hatten die Wraith schon längst verlassen und waren auf halbem Weg zum Stadtzentrum. Während Jack einen Sperrgürtel organisierte, der verhindern sollte, dass die Wraith den Bereich verließen und dann zusammen mit Anna vorrücken wollte, warfen sich Ronon, Ernst und Teyla - sie hatte sich zusammen mit den Marines der Hoover zum Dienst gemeldet - sofort ins Getümmel.

Ronon und Ernst marschierten nebeneinander durch die Nebengänge und säuberten sie im Alleingang von den Wraith, die die Hauptmacht der Menschen umgehen wollte. „Ich hab schon acht.“, meinte Ernst nach einer Weile und schob ein neues Magazin in sein Sturmgewehr. Doch dabei merkte er nicht, dass ein Wraith in einem toten Winkel stand, und sich nun auf ihn stürzen wollten. Ronon riss seine Waffe hoch. „Runter!“, rief er und feuerte schon über Ernsts Kopf hinweg. Als der Wraith tot liegen blieb, meinte der Sateda: „Und bei mir sinds jetzt sechszehn.“
Ernst sah ihn grimmig an. „Dann weiter, ich will auch mal gewinnen.“ Der Hühne grinste und Beide rückten weiter vor.

Nach einer Weile gewannen die Menschen schnell die Oberhand, was aber großteils auf ihre zahlmäßige Überlegenheit zurückzuführen war und auf Aurelia. Die KI hatte Schotts verriegelt und Kraftfelder aufgebaut und die meisten Wraith so in eine Falle gelockt. Jack schoss einen weiteren Wraith nieder und wand sich dann über Funk an die KI. „Aurelia, wie viele sind noch übrig?“
Nach einigen Sekunden kam die Antwort: „Ein knappes Dutzend, Colonel.“
„O‘Neill an alle: passt auf. Wenige Wraith haben uns ja bisher immer mehr Schwierigkeiten gemacht, als ganze Kompanien. Zweier- bis Viererteams bilden und jeden Raum einzeln absuchen, dann verriegeln. Befehl ausführen.“, befahl Jack über Funk. Dann ging er mit Anna weiter.


Hundert Meter von ihnen entfernt war auch Major Valentin mit einem Soldaten unterwegs und überprüfte einige Räume. Gerade verließ er einen Raum und aktivierte den Funk: „Aurelia, 36-91 abriegeln.“ Er wand sich an den anderen Russen. „Komm, weiter.“ Sie gingen einige Meter weiter, bis sie zum nächsten Raum kamen. Valentin fuhr seine Hand über den Sensor an der Wand und drehte sich dann zu seinem Untergebenen. „Ich glaube, es gibt hier gar keine Wraith mehr.“ Doch, als hätte er das Schicksal herausgefordert, starrte ihm aus dem Raum plötzlich ein Wraithoffizier entgegen, schlug ihm das Gewehr aus den Händen und schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Der andere Russe konnte auch nicht reagieren, denn ein zweiter Wraith sprang ihn an und saugte ihm das Leben aus.

Valentin zog seine Pistole und feuerte auf den Wraithoffizier, der auf ihn zukam.
Doch der Wraith, der sich wohl gerade frisch genährt hatte, juckte sich daran nicht besonders und kam immer näher. Valentin drückte nur immer weiter den Abzug, bis es nur noch klickte und das Magazin leer war. Dann legte der Wraith ihm den Saugmund auf und entzog ihn dem Diesseits.

Doch auch die Freude der beiden Wraith währte nicht ewig, denn Ernst und Ronon kamen um die nächste Ecke gebogen und feuerten auf sie. Der Wraithoffizier sackte unter dem Dauerfeuer aus Ernsts G51 zu Boden, der zweite Wraith wurde von einer gekonnt geworfenen Granate auseinandergerissen. Ronon ging auf Valentin zu, der komplett ausgesaugt war und nur noch einem Skelett mit Haut glich. Ronon schüttelte den Kopf und ging auch zum anderen Toten. „Das wars für die Beiden.“
„Ruhen sie in Frieden, Major Valentin, Stabsgefreiter Kamarov.“, sprach Ernst, nahm die Erkennungsmarken an sich und salutierte vor den beiden Toten. Doch plötzlich hörten sie einen Schrei. „Was war das?“, fragte Ernst Ronon, der darauf aber keine Antwort hatte.

Teyla war mit einem Gebirgsjäger durch die Gänge patrouilliert, als ihnen von einem Wraith aufgelauert wurde. Der sprang von der Decke und schoss mit seinem Betäuber auf den Gebirgsjäger, der ohnmächtig zu Boden ging und Teyla das Gewehr aus der Hand schlug. Doch Teyla nutzte die Gelegenheit, um dem Wraith ihrerseits die Waffe aus der Hand zu schlagen, dann wechselte alles in einen Faustkampf. Teyla wurde schnell von dem körperlich viel stärkeren Gegner in die Defensive gedrängt, konnte zwar parieren, wurde aber schnell in die Ecke gedrängt. Schließlich riss der Wraithoffizier ihr die Beine weg und sie landete hart auf dem Boden. Der Wraith holte aus und war gerade im Begriff Teyla den Saugmund aufzupressen, als eine Stimme vom anderen Ende des Ganges brüllte: „So nicht, Freundchen!“

Es war Jack, der zusammen mit Anna am nächsten dran gewesen waren und den Kampflärm gehört hatten. Doch da keiner von beiden ein freies Schussfeld hatte und aus der Entfernung den Wraith sowieso nicht hätte töten können, warf Jack mit aller Kraft seine letzte Blendgranate, im hohen Borgen, durch den Gang. Sie landete, unbeabsichtigt, direkt neben Teylas Kopf und ging hoch. Teyla schrie laut und schmerzerfüllt, während Anna in den geblendeten Wraith ein volles Magazin .45 ACP Munition aus ihrer UMP leerte. Der Wraith ging tot zu Boden.

Anna und Jack beugten sich zu Teyla herunter, die das Gesicht vor Schmerz verzog.
Das halbe Gesicht hatte Brandspuren, bedingt durch die Explosion der Blendgranate direkt neben ihr, die starke Hitze entwickeln konnte. Langsam öffnete Teyla die Augen, die sie die ganze Zeit über verschlossen gehalten hatte. Sie sah sich verstört um. „Alles gut, Teyla, beruhigen sie sich. Wir sinds.“, sagte Anna, sah dann jedoch, warum Teyla so panisch war. Ihre Augen waren milchig weiß gefärbt. Sie hielt drei Finger vor Teylas Gesicht. „Wie viele Finger halte ich hoch?“
„Das kann ich nicht sehen.“, sagte Teyla voller Angst. „Ich sehe überhaupt nichts. Was ist passiert?“
„Eine Blendgranate ist neben ihnen explodiert. Sie müssen was abbekommen haben.“, meinte Jack besorgt und hob zusammen mit Anna Teyla hoch. „Wir bringen sie lieber zur Krankenstation.“

Später sollte sich herausstellen, dass die Granate Teyla geblendet hatte, Heilungschancen waren astronomisch gering. Ihre Wraithgene und so ihre erweiterte Wahrnehmung hatte die schädliche Wirkung der nahen Explosion der Blendgranate, in deren Explosionsblitz Teyla direkt gesehen hatte, noch verstärkt. Teyla war von diesem Moment an blind, für immer.


Drei Stunden später, Ruhe war inzwischen in Atlantis eingekehrt, machte Rodney auf den Tiefraumsensoren eine wichtige Entdeckung und stürmte gleich ins Büro von Woolsey. Der Expeditionsleiter war gerade mit seinem Abschlussbericht beschäftigt.
„Wir sind erledigt!“, meinte Rodney, als er den Kopf in das Büro steckte.
Woolsey sah von seinem Laptop auf. „Bitte was?“
„Auf den Tiefraumsensoren ist eben gerade noch ein weiterer Flottenverband der Wraith aufgetaucht. Müssen auf einem relativ nahen Planeten aufgeweckt worden sein, denn die Flotte wird in fünf Tagen Atlantis erreichen.“
Woolsey musste schlucken. „Wie viele Schiffe?“
„Diesmal sind es vier Basisschiffe und 15 Kreuzer. Ich hab keine Ahnung, wie wir das überleben sollen.“ Rodney machte keinen Hehl daraus, dass er dies für das Ende hielt.
Woolsey rief in der Zwischenzeit lieber die Führungssptze zusammen, die sich keine Viertelstunde später im Konferenzraum traf.

Außer Woolsey waren noch Colonel Caldwell und sein zweiter Offizier Captain Kleinman - er vertrat John Sheppard, der immer noch im kritischen Zustand auf der Krankenstation lag - und Jack und sein Team anwesend. Nachdem Rodney die Fakten erläutert hatte, meinte Woolsey: „Ich sehe diesmal keinen Grund, wie wir das überleben sollen. Ich schlage deshalb die Evakuierung und Selbstzerstörung der Stadt vor.“ Jack konnte dem nicht zustimmen und entgegnete: „Nein, weglaufen ist höchstens der letzte Ausweg. Vorher sollten wir überlegen, wie wir die Flotte doch aufhalten können.“
„Und wie?“, fragte Caldwell seinen alten Freund. „Die Hoover ist stark beschädigt. Die Hüllenintegrität ist gefährlich niedrig, bis auf zwei Rotten sind unsere Abfangjäger zerstört und bei den Jumpern sieht es auch nicht besser aus.“

„Wie wärs denn, wenn wir die Schiffe mit Atomwaffen zerstören.“, schlug Ernst nach einigen schweigsamen Minuten vor.
„Woher wollen sie denn Atomwaffen nehmen?“, fragte Woolsey. „Die Hoover hat alle verbraucht.“
Ernst wand sich an Caldwell und Kleinmann. „Ich meine in ihrem Einsatzbericht zum Planeten dieser Genii gelesen zu haben, dass die welche hätten.“
„Das war nur eine Vermutung, die ich angestellt hatte.“, erwiderte Dave Kleinman.
„Wir hatten starke Strahlungswerte gemessen, die auf Kernenergie zurückgeführt werden könnte.“ Das letzte Wort betonte er dabei besonders. Ernst war da anderer Meinung. „Für mich ist das ein Ja. Wir sollten uns zumindest da umsehen und wenn sie Atombomben oder zumindest die Bauteile haben, diese mitgehen lassen.“
Jack stimmte dem zu. „Wir hätten immer noch genug Zeit zu evakuieren, bevor die Wraithflotte hier ist.“

Richard Woolsey war von all dem nicht besonders beeindruckt und meinte:
„Ich finde, wir sollten nicht wegen einer wagen Vermutung, Truppen auf einen feindlich gesinnten Planeten schicken und vielleicht sinnlos in Gefahr bringen.“
„Mein Team und ich gehen das Risiko freiwillig ein.“, sagte Jack und wurde nickend von allen Mitgliedern, selbst von Rodney, unterstützt. „Geben sie mir noch zwei Gruppen mit, dann besorg ich uns ein paar Atombomben.“
Auch Caldwell und Kleinman nickten zustimmend und stellten sich hinter Jacks Meinung. Überstimmt von den Anwesenden, musste Woolsey einlenken und stand auf. „Na gut. Sie starten morgen um 0830, minimale Feindberührungen und keine unnötigen Verluste. Dann weggetreten, wir können alle etwas Schlaf gebrauchen.“


Am nächsten Morgen flog ein getarnter Jumper durch das Sternentor auf dem Geniiplaneten, auf dem es gerade Nacht war. Unbemerkt hatte das getarnte Kleinstraumschiff das Tor durchquert und flog nun langsam und in großer Höhe zur Siedlung. An Bord befand sich außer AR-1 noch das deutsche Pionierteam AR-5 und HT-1 unter Gunny Wright, das ab sofort als AR-12 geführt wurde. „Wir sind jetzt über der Siedlung, McKay, ich brauche eine Scannerabtastung.“, sagte Jack, der am Steuer saß.

„Strahlenwerte, direkt unter dem Dorf.“, bestätigte Rodney so die Aussage des Berichts der Hoovercrew. „Gehen sie neben der Scheune am Rand des Dorfes runter, da sind die Werte besonders stark. Den Störsender einschalten und auf maximale Reichweite ausdehnen.“ Ernst aktivierte den Störsender, den man aus den Trümmern einer Walküre bergen konnte und nun in den Waffenschacht des Jumpers eingebaut hatte. Er sollte alle Alarmvorrichtungen der Genii, falls sie existierten, ausschalten.
Als der Jumper schließlich niederging, öffnete sich die Heckluke und Jack trat als erster ins Freie, wand sich dann an Gunny Wright: „Gunny, sie und ihr Team sorgen für Rückendeckung, Leutnant Görzs‘ Team folgt uns.“ Anne Wright nickte stumm und ließ ihr Team in Abwehrposition gehen, aber nicht das Tarnfeld des Jumpers verlassen. Rodney führte sein Team und die Pioniereinheit, allesamt waren mit Wraithsbetäubern ausgerüstet, in die Scheune. „Hier sind die Werte besonders hoch.“, meinte Rodney und ging dann auf einen Haufen Heu zu, sein Scanner zeigte ihm, dass es wärmer wurde. Unter dem Heu kam dann auch schließlich eine Luke zum Vorschein, die sie öffnen mussten. Beide Teams kletterten die Leiter herunter und fanden sich dann in den unterirdischen Katakomben der Geniistadt wieder, die die Hoovercrew schon einmal infiltriert hatte.

Anscheinend waren die Wachen in der Nacht stark reduziert, denn in den ersten Minuten trafen sie keine Wächter. Erst als sie zu dem Punkt waren, wo McKay starke Strahlungswerte lokalisierte, trafen sie mehrere Wächter an. Doch die waren kein Problem. AR-1 betäubte sie einfach mit mehreren Schüssen aus ihren Wraithbetäubern und Ronons Waffe, die auf Betäubung gestellt war. Schließlich erreichten sie endlich den Raum, von dem die Strahlung ausging. Ein großes Labor in dessen Mitte zwei große Behälter standen, die entfernt an Torpedos erinnerten.
„Sind das die Bomben?“, fragte Anna flüsternd. Rodney besah sich die Behälter eine Zeit lang, untersuchte sie mit dem Scanner und sagte dann: „Ja, das sind eindeutig Atomwaffen. Aber sie sind nicht vollständig.“
„Bringen die uns dann was?“, fragte Ronon.
„Wenn ich ein paar Tage Zeit hab und genug Hilfe, dann ja.“, meinte Rodney selbstbewusst. "Mitnehmen sollten wir sie auf jeden Fall."
Jack nickte und wand sich an die Pioniere. „Leutnant Görz, können sie uns eine Transportvorrichtung improvisieren? Ich hatte ja gehofft, dass es hier so was wie Rollwägen gibt, aber...“
Der Leutnant winkte nur ab. „Keine Sorge, Colonel. Wir sind Pioniere und können ihnen aus ein paar Zahnstochern auch ne Brücke bauen, wenn sie wollen.“
Jack grinste. „Ne Brücke brauch ich nicht unbedingt, ich bin schon zufrieden, wenn sie und ihre Jungs ein paar Tragegriffe dranbauen.“ Leutnant Görz gab seinen Leuten ein Zeichen, dann legten sie los, während AR-1 die Gänge im Auge behielt.


Eine knappe halbe Stunde später waren sie so gut, wie fertig mit der Operation. Die erste Bombe war schon im Jumper, die zweite wurde gerade von Ronon und Ernst die Leiter hochgehieft, da wurde plötzlich Alarm ausgelöst. Ein Wächter war frühzeitig wieder erwacht und hatte schnell Alarm ausgelöst. „Los, schnell jetzt.“, meinte Jack und deckte den Rückzug nach oben.


Als die Genii endlich bemerkt hatten, was geschehen war und sich organisiert hatten, war der Jumper schon längst wieder auf dem Weg zurück nach Atlantis. Auf Atlantis war Woolsey hochzufrieden mit dem Verlauft der Mission, aber auch etwas besorgt, als er über den Status der Bomben erfuhr. Letztlich musste er Rodney einfach freie Hand lassen, der die Bomben mit ein wenig Hilfe in seinem Labor komplettieren wollte.

Im Kontrollraum gab Rodney gerade seinen vorläufigen Arbeitsplan bekannt, wonach er knapp vier Tage benötigen würde, die Bomben zu komplettieren und genügend Sprengkraft zu verpassen, als das Tor angewählt wurde. „Unplanmäßige Aktivierung von außen, Schild wird aktiviert.“, meldete Feldwebel Hoffmann. „Empfangen Audiosignal.“
„Auf die Lautsprecher.“, befahl Woolsey und wand sich an Jack. „Wieso glaube ich nur, dass ich weiß, wer sich da meldet?“ Kurz darauf ertönte die Stimme von Cowen, dem Anführer der Genii, aus den Lautsprechern. „Hier ist Cowen von den Genii. An die hinterhältigen Diebe aus Atlantis, die uns bestohlen haben! Wir fordern unser Eigentum zurück, ansonsten werden wir mit bitterer Rache für diesen hinterhältigen Angriff antworten!“
Jack antwortete gelangweilt: „Sie vergessen, dass sie als erste grundlos unsere Freunde von der Hoover angegriffen haben. Jetzt sind wir quitt. Und sehen sies mal so: Mit ihrem Eigentum könnten wir ein paar Wraith die Hölle heißmachen. Also regen sie sich ab, Cowen.“
Cowen ging darauf gar nicht ein, sondern erklärte nur: „Von nun an, haben sie einen erklärten Feind in dieser Galaxis. Die Atlanter werden auf keinem Planeten mehr sicher sein und ich werde es mir zur persönlichen Aufgabe machen, ihre Stadt in meine Gewalt zu bekommen!“ Dann schalteten sich Funkübertragung und Wurmloch auch schon ab. „Lief ja toll...“, meinte Hoffmann.


Einen Tag später war Woolsey in der Brig, da man beim letzten Überfall zwei Wraith gefangen nehmen konnte. Diese saßen in der Zelle und schwiegen. Woolsey stellte sich vor das Energiegitter und erhob das Wort. „Wird es noch mehr Verstärkung geben, als diese vier Basisschiffe, die hierher unterwegs sind?“ Einer der Wraith stand auf und stellte sich direkt vor Woolsey, er schaute auf ihn herab und grinste breit.
„Du kannst sicher sein, Mensch, dass das nicht die einzigen Schiffe sind. Wir haben noch dutzende in Reserve und während wir reden, züchten wir in unseren Habitaten noch mehr Schiffe heran. Ihr könnt diesen Kampf einfach nicht gewinnen, flieht lieber.“ Dann verfielen er und der andere Wraith in schallendes Gelächter. Woolsey wand sich vom Gitter ab. „Wache, die Wraith werden nicht angerührt. Sie sollen von mir aus verhungern. Die sind keine einzelne Kugel wert.“, befahl er härter, als man es von ihm gewohnt war, dann ging er. Das Ganze hatte auch ihn stark mitgenommen.


Am Nachmittag des selben Tages betrat Colonel Caldwell die bis zum letzten Bett belegte Krankenstation. Anja Hein kam auf ihn zu. „Colonel, was kann ich für sie tun?“, fragte die Ärztin.
„Ich wollte mal nach meinen Leuten fragen.“, meinte Caldwell, der sich erst jetzt von seinem Schiff hatte losreißen können, da er die Reparaturen hatte beaufsichtigen müssen. „Wie geht es ihnen?“
Anja suchte einen Tablet-PC und rief eine entsprechende Datei auf. „Die Meisten erholen sich recht gut. Nur bei dreien mach ich mir große Sorgen. Lieutenant Gordon, einer ihrer F-301 Piloten, hat im Raumkampf schwere Verbrennungen davon getragen und war mit seiner Maschine aufs Festland gekracht. Wir haben versucht seine Wunden so gut, wie wir nur konnten zu reinigen und zu desinfizieren, aber momentan sieht es so aus, als würde er seinen rechten Arm verlieren.“
Caldwell versuchte distanziert zu nicken. „Ich verstehe. Und die anderen Beiden?“
„Das sind Teyla und Colonel Sheppard.“, meinte Anja. „Teylas Augen zeigen keinen Anschein von Regeneration, sie wird wohl permanent blind bleiben. Zusätzlich hat sich starke Kopfschmerzen, die aber mit der Zeit verschwinden werden.
Bei Colonel Sheppard ist das eine andere Sache.“
Die Ärztin seufzte. „Mein bester Gehirnchirurg hatte ihn fünf Stunden unterm Messer und konnte den Schaden flicken. Dennoch ist der Colonel ins Koma gefallen und ich habe keine Ahnung, ob er jemals wieder daraus aufwacht.“
„Wie hoch stehen die Chancen, dass er es wird?“, fragte Caldwell mit Sorge in der Stimme. Anja schüttelte nur den Kopf. „Das kann man unmöglich sagen. Dafür wissen wir einfach noch zu wenig über das menschliche Gehirn. Es kann gut sein, dass er morgen, aber auch erst in einem Jahr aufwacht. Oder aber auch gar nicht, wenn sein Gehirn entscheidet, dass das Leben es nicht mehr wert ist...“
Der Colonel nickte. „Danke, Doc. Ich lenk sie jetzt nicht mehr von ihrer Arbeit ab.“
Dann warf Caldwell einen letzten Blick durch die Krankenstation und ging schließlich.


Drei Tage später, kurz bevor die Wraithflotte eintreffen sollte, waren Jack und sein Team mit einem getarnten Jumper im Orbit. An Bord hatten sie einen der zwei Nuklearsprengköpfe, der Zweite wurde von einem weiteren Jumper getragen.
Separat sollte man sie auf zwei Basisschiffen aussetzen.„Rodney, sie sind sicher, dass es funktionieren wird?“ ,fragte Ernst und deutete auf die Atombombe.
Rodney wank ab.
„Natürlich wird es klappen. Haben sie schon mal Grund gehabt an mir zu zweifeln?“
„Offen gesagt: Ja.“, meinte Ernst. „Wie war das damals, als sie die Sonne gesprengt haben, bevor die Goa‘Uld Flotte da war? Oder das mal, wo sie die Nox-Sexmaschine aktiviert haben und alle im STK nur noch das eine im Kopf hatten, oder...?“
„Ja, ja, schon gut!“, unterbrach ihn Rodney und verschränkte die Arme. „Diesmal wird alles gut gehen. Hoffe ich...“

Weiter kamen die Beiden nicht, denn kurz darauf sprang die Wraithflotte nahe dem Orbit aus dem Hyperraum und eröffnte sogleich auf die Stadt das Feuer. Erste Energieentlagungen schlugen in den Stadtschild ein, der dem ganzen aber gewachsen war. Woolsey stand hinter Hoffmann, der einen Blick auf die Schilddiagnose hatte. „Und?“
„Bei der Feuerrate“, begann Hoffmann. „wird der Schild sicher acht Tage durchhalten.“ Woolsey wich schockiert zurück. „Acht Tage? Bei den Antikern hat der Schild Jahrhunderte gehalten.“
„Die hatten aber auch drei vollständig geladene Potenziamodule, wir haben nur zwei, die zum Großteil entladen sind.“, gab der Feldwebel zu bedenken. Woolsey nickte und gab den zwei Teams den Missionsbefehl auf einer verschlüsselten Frequenz.


„Gut, dann wollen wir mal...“, murmelte Jack und flog seinen Jumper in Richtung eines Hives, das gerade eine Dartbucht öffnete, um Darts herauszulassen. Der Jumper flog direkt darauf zu, als sich Jumper 2 mit einer Textnachricht meldete, um die Chance einer Entdeckung zu minimieren. „Jumper 2 hat kein anderes Hive gefunden, das Darts ausschleust.“, las Anna vor. „Sie bringen ihre Bombe am Rumpf, nahe des Antriebs, an, um den Schaden so zu maximieren.“
„Bestätigen, dann Funkstille.“, befahl Jack und manövrierte den Jumper in die Dartbucht hinein.

Nicht alle Darts waren gestartet und so suchte sich Jack einen geeigneten Landeplatz, wo sie keinen Wraith begegneten. Diesen fanden sie nahe eines einzeln abgestellten Darts auf der niedrigsten Etage des Darthangars. Sachte setzte der Jumper auf, dann ging alles sehr schnell. Ronon, Jack und Ernst hievten die Atombombe aus dem Fluggerät und versteckten sie im Dartcockpit, das sie auch verschlossen. „Fernzündung ist eingestellt.“, meinte Ernst. „Dann nichts, wie weg.“
Kaum zwei Minuten später war der Jumper auch schon wieder im offenen All und Jack funkte den zweiten Jumper an. „Jumper 1 an Jumper 2, euer Status?“, funkte Jack.
„Wir sind längst fertig.“, meinte der Pilot über Funk. „Jederzeit, wenn ihr wollt.“
„Gut.“, sagte Jack und nahm den Zeitzünder von Rodney entgegen. „Drei... Zwo... Eins... Macht ihnen Feuer unterm Arsch!“ Er drückte den Auslöser.

Sekundenbruchteile später vergingen die beiden Basisschiffe in einer großen, hell leuchtenen Explosion. Trümmerteile und Explosionswellen erwischten auch noch einen Kreuzer und rissen diesen mit in den Tod, zwei weitere Kreuzer wurden leicht beschädigt und verloren ihre Waffen. Auf Atlantis herrschte Freundenstimmung, als die Sensoren die Vernichtung von knapp der halben Flotte meldeten. Die Bombe war verstärkt worden, da Rodney noch eine kleine Menge an aufbereitetem Naquada beimischte, welches die Explosion verstärkte. Woolsey meldete sich über Funk: „Gute Arbeit, Jumper 1 und Jumper 2! Jetzt müssen wir uns nur noch einen guten Plan überlegen, um die restliche Flotte zu erledigen.“
„Keine Sorge.“, sagte Rodney gut gelaunt. „Das schaffen wir auch noch.“


Etwas später standen Woolsey und AR-1 im Kontrollraum, während draußen das Bombardement weiterging. „So, wies aussieht“, meinte Rodney, der an der Schilddiagnose saß. „hält unser Schild jetzt etwa drei oder vier weitere Wochen den Beschuss aus.“
„Das sollte genug Zeit sein, um die beiden anderen Basisschiffe und die Kreuzer zu erledigen.“, meinte Ernst.
„Wir haben aber keine Atombomben mehr.“, gab Woolsey zu bedenken.
„Wir haben schon mal nen Kreuzer mit Sprengstoff zerstört. Müssen wir einfach nur am Antrieb anbringen.“, meinte Ronon. „Zur Not, entern wir die Schiffe und legen jeden Wraith einzeln um.“ Die Anwesenden mussten grinsen, als Ronon das erwähnte. „Oh oh!“, stieß Feldwebel Hoffman plötzlich von der anderen Seite des Kontrollraums aus. Er stand vor den Sensoren. „Oh oh?“, fragte Rodney und ging schnellen Schrittes zu ihm herüber, besah sich ebenfalls die Anzeigen. „Oh oh!“
„Was denn?“, fragte Jack genervt. Rodney sah die Anderen an. „Die Tiefraumsensoren melden weitere Schiffe, die hierher unterwegs sind. Sieben Hives und 18 Kreuzer, von denen aber mehrere wesentlich größer sind, als die uns bekannten. Sie werden in 30 Tagen hier eintreffen.“





Fortsetzung folgt in Staffel 2

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