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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? von Atlan, Colonel Maybourne

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1.18 Ungläubige Erkenntnis
von Atlan




Die Hoover setzte ihre Reise im Hyperraum fort, alles war sehr ruhig. Teyla lag in ihrem Quartier im Bett und schlief, doch ziemlich unruhig. Schreckliche Albträume quälten sie und sie wälzte sich hin und her. In ihrem Traum sah sie sich selbst als Wraith und beobachtete ihre Traumgestalt dabei, wie sie sich an der Besatzung der Hoover nährte. Sie genoss es ungemein die Menschen dabei zu quälen.
[B]„Nein, bitte nicht! AH!“
„Bitte, lass mich leben... Ich will nicht... NEIN!“[/B]
Als sie dann endlich, verschwitzt vom Angstschweiß, aufwachte musste sie erst einmal tief durchatmen.

Im Dunklen tastete sie sich zum Waschbecken, trank einen Schluck und spritzte sich ein wenig ins Gesicht. Kanan, der mit ihr das Quartier bewohnte, war inzwischen auch wachgeworden und ging zu ihr. Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wieder ein Albtraum?“ Teyla nickte stumm, er versuchte sie zu trösten. „Das war nur ein Traum. Träume gehen vorbei. Denke einfach nicht mehr daran.“
„Vielleicht hast du Recht.“, meinte Teyla nachdenklich und lächelte ihn an. „Leg dich ruhig wieder schlafen.“
„Das solltest du auch.“, riet Kanan sanft.

Während Kanan sich wieder schlafen legte, zog sich Teyla ihre Jacke und Schuhe an und verließ das Quartier. Sie ging auf den Korridor hinaus und wanderte dann, etwas verloren, durch das Schiff. Nachdenklich setzte sie einen Fuß vor den anderen. Teyla wusste nicht so recht, wie sie das erlebte der letzten Tage so richtig einordnen sollte. Von dem erfahrenen war sie immer noch angewidert. Schließlich kam sie in die Kantine, wo mitten in der Nacht aber niemand war. Sie machte sich erst einmal einen starken Tee und ließ das geschehene noch einmal Revue passieren.


Drei Tage zuvor:

Das Team um John, Teyla und Gunny Wrights Marines war auf einem verlassenen Planeten unterwegs, der Jumper stand einige hundert Meter entfernt. „Unheimliche Ungebung.“, meinte Anne Wright, als sie sich umsah. Alles war nebelig und düster, Tageslicht kam durch die starken Wolkenschichten nicht hindurch. Kurz darauf kamen einige Ruinen in Sicht. Es waren uralte, verlassene Überreste von Gebäuden oder ähnlichem, direkt daneben begann ein kleiner Berg. Die den Ruinen zugewandte Seite war mit Efeu und anderem Gewächs zugewachsen. Davor blieben Teyla und John stehen, während sich das Team etwas umsah. Teyla war schon die ganze Zeit unruhig. Seit Tagen schon hatte sie Träume und Visionen von den Wraith, die ihr zu real erschienen, um einfach nur Albträume zu sein. Da musste etwas hinter stecken. Nachdem sie schließlich John davon erzählt hatte und darüber diskutieren wollte, hatte dieser keine
Antworten dafür. So ging Teyla endlich zu Charin, die ihr ihre Fragen beantwortete...

[B]Teyla saß Charin gegenüber und beide tranken Tee.
Charin, die durch irdische Medikamente nicht mehr ganz so gebrechlich wirkte, sagte schließlich:
„Dein Vater hat mir vor vielen Jahren erzählt, was es damit auf sich hat.“
Die alte Frau trank einen weiteren Schluck Tee, dann begann sie zu erklären.
„Vor vielen Jahrhunderten, während einer äußerst schweren Ausdünnung, verschwanden viele unseres Volkes.
Doch einige Wochen später... kehrte die Hälfte von ihnen zurück.
Aber irgendetwas war anders an ihnen.
Sie wussten plötzlich, wenn die Wraith in der Nähe waren, ähnlich wie du, Teyla.
Sie vererbten die Gabe an ihre Kinder und Kindeskinder, so auch deine Mutter an dich.
Deswegen hast du auch immer gespürt, wenn die Wraith kamen.“
Teyla nickte langsam.
„Weißt du, wohin diese Leute damals verschleppt wurden?“
Charin konnte das bestätigen.
„Ja, die, die damals zurückgekehrt waren, hatten sich die Adresse einprägen können und gaben sie von Generation zu Generation weiter, um irgendwann einmal herauszufinden, was damals passiert ist.“ [/B]

[B]Teyla war daraufhin direkt zu John gegangen und mit ihm dann zu Colonel Caldwell.
„...Kommen sie, Colonel. Kann doch nicht schaden, wenn wir uns da mal umsehen.“, meinte John.
„Sie wissen nicht, ob die Wraith noch immer da sind.“, antwortete Caldwell mit verneinender Stimme. „Außerdem werde ich keinen Umweg machen, wenn wir so nahe bei Atlantis sind und die Wraith vor den Toren stehen.“ So etwas hatte John schon erwartet und konterte: „Aber wenn wir uns den Planeten mal näher ansehen, erfahren wir vielleicht ein wenig mehr über die Wraith. Könnte uns vielleicht helfen. Kommen sie Colonel, 24 Stunden. Wir kommen in ein paar Lichtjahren an einem Sonnensystem vorbei, einer der Planeten hat ein Gate. Ich flieg mit meinem Team und einem Jumper dann zu dem Planeten. Einen Tag können wir uns rausnehmen.“ Caldwell dachte nach und nach einer Weile nickte er dann. „Na gut, von mir aus. Ich werde unseren nächsten Abkühlungsstopp einfach etwas vorverlegen. Wegtreten.“ John grinste breit. „Ja, Sir.“, und salutierte lasch, indem er nur den Zeigefinger zur Schläfe führte.[/B]

Auf dem Planeten stand Teyla immer noch vor der zugewucherten Bergwand und starrte in die Leere. „Ist was?“, fragte Anne nach einer Weile. Teyla antworte, wie in Trance. „Ich weiß nicht, ich fühle nur irgendeine Präsenz...“ Dann schritt sie plötzlich auf die Bergwand zu und wurde von ihr verschluckt. „Teyla!“, riefen John und Anne fast gleichzeitig, während sie gefolgt von den Marines zu der Stelle rannten, wo Teyla gerade noch gestanden hatte. John streckte sein M4 Sturmgewehr aus, um die Bergwand zu berühren, doch der Lauf ging glatt durch. Er schwang ihn nach links und rechts, dann streckte Teyla auch schon den Kopf heraus. „Nur nen Hologramm.“, meinte John.
„Erschrecken sie uns doch nicht immer so.“, neckte Anne die Arthosianerin. „Da drinnen was interessantes?“
„Auf dem ersten Blick nicht, ist aber ziemlich dunkel.“, erwiderte Teyla und zog ihren Kopf wieder zurück. Der Rest des Teams trat nun ebenfalls durch das Hologramm, die Taschenlampen eingeschaltet. Nach einigen hundert Metern Gang kamen sie in eine Hauptkammer, die voller Wraithtechnologie steckte, hauptsächlich Computerkonsolen. „Okay, ich lass mal Bergmann holen und nen Computerexperten.“, meinte John nach dem zweiten Blick. „Ihr haltet solange die Stellung.“


Knapp 24 Stunden später, die Hoover war inzwischen schon wieder im Hyperraum unterwegs, hatte Dr. Bergmann genug Daten aus dem Labor - man hatte wie üblich die Speicher kopiert - übersetzt, um sich einen Reim darauf zumachen, was in dem Labor geschehen war. Seine Gedanken teilte er bei einem Briefing mit Caldwell, Johns Team, Teyla und Kanan. „So viel, ich mir zusammenreimen konnte“, begann Bergmann.
„hat in dem Labor ein Wraith vor einigen Jahrhunderten genetische Experimente an Menschen durchgeführt.“
„Was kann man sich darunter vorstellen?“, fragte Caldwell. Bergmann zuckte mit den Schultern. „So ganz sicher, bin ich mir da nicht. Aber anscheinend wollte der Wraith einen Weg finden Menschen „schmackhafter" zu machen. Ekelhafte Vorstellung, ich weiß. Jedenfalls hat dieser Wraith einige Menschen mit ein wenig Wraith DNS geimpft.
Die anderen Wraith wollten das nicht, töteten ihn und versuchten es auch mit den Menschen. Doch einige von ihnen entkamen und kehrten in ihre Heimat zurück, wo sie ihre manipulierten Gene weitergaben.“
„Das heißt...“, begann Teyla einen Satz, den Bergmann weiterführte:
„Das heißt, dass diese Visionen, die sie haben, wirklich von den Wraith kommen. Ich habe eine Blutprobe von ihnen analysieren lassen, um meine Vermutung zu bestätigen.
Teyla, Sie sind mit den Wraith verbunden. Sie tragen Wraith DNS in sich.“

Teyla schlug sich die Hand vors Gesicht, als wollte sie es nicht wahrhaben und musste von Kanan erst mal von ihrem gewaltigen Schock beruhigt werden. Caldwell wand sich hingegen an Anne Wright und befahl leise: „Gunny, haben sie ein Auge auf Teyla. Wenn sie sich merkwürdig benimmt oder Ärger macht, benutzen sie den Taser und informieren sofort den diensthabenden Offizier.“
„Verstanden, Sir.“, antwortete die dunkelhäutige Anne nach einigem Zögern.


In der Gegenwart:

Teyla saß noch immer in der Kantine und sah durch das große Fenster hinaus in den bläulichwabernden Hyperraumkanal. Plötzlich kollabierte die Passage durch den Hyperraum und die Hoover fiel zurück in den Normalraum. Sterne und unendliche Schwärze tauchten hinter dem Fenster auf. Durch das ganze Schiff heulten die Alarmsirenen. Und beinahe gleichzeitig wurde Teyla wieder von Visionen heimgesucht, doch diesmal stärker, denn je. Fast, wie in Trance, hörte Teyla die Stimme in ihrem Kopf, die Stimme eines Wraith. Ein Wraith hatte mit ihr telepathischen Kontakt aufgenommen und versuchte in ihren Geist einzudringen. Doch Teyla nahm ihre ganze geistige Kraft zusammen und wehrte sich. „Verschwinde aus meinem Kopf!“, dachte sie eindringlich und konzentrierte sich weiter auf den Eindringling in ihre Gedanken.

Derweil stürmten Caldwell und John auf die Brücke, wo Captain Kleinman schon dabei war, sich einen Überblick zu verschaffen. Der Zweite Offizier setzte seine beiden Vorgesetzten sofort ins Bild. „Der Hyperantrieb ist von einem Moment, auf den anderen, ausgefallen.“
„Schon einen Neustart versucht?“, fragte Caldwell, als er sich auf seinen Kommandantenstuhl niederließ. Kleinman schüttelte nur den Kopf. „Gleich als Erstes, Sir, hat auch nichts gebracht. Der Chefingenieur hat es versucht, es gab aber nur eine Fehlermeldung. Ich hab eine komplette Systemdiagnose angewiesen.“ Caldwell schlug wütend mit der Faust auf die Stuhllehne. „Verdammt! Und das zwei Tage, bevor wir Atlantis erreichen. Und dann so etwas...“ John wand sich in der Zwischenzeit an den diensthabenden Sergeant, an den Sensoren. „Sensorabtastung, Serge.“ Die Meldung kam keine 15 Sekunden später rein. „Die Sensoren melden eine Art EM Strahlung, Sir.“
„Was für eine?“, fragte John.
„Nicht zuzuordnen, aber sie kommt vom dritten Planeten in diesem System, der nur eine knappe Lichtminute entfernt ist.“, antwortete der Sergeant. „Den Planeten kann ich auch nicht scannen, zu viele Ionenteilchen in der Atmosphäre. Da kommen unsere Sensoren nicht durch.“

Während die Offiziere noch herumrätselten, was denn nun geschehen war, kam Teyla auf die Brücke gestolpert. Sie war schweißgebadet und fast schon am Ende ihrer Kräfte. „Mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert?“, fragte Caldwell und ließ Teyla auf seinem Stuhl Platznehmen, damit sie sich aufruhen konnte. „Ein Wraith hat versucht in meine Gedanken einzudringen.“, berichtete sie, fügte aber, als sie die Gesichter der drei Offiziere sah, schnell hinzu: „Ich konnte ihn abblocken. Er hat versucht, mich zu übernehmen und gleichzeitig etwas zu verbergen.“
„Haben sie herausgefunden, was er verbergen wollte?“, fragte Kleinman.
„Nicht so ganz.“, meinte Teyla. „Ich weiß nur, dass die Wraith auf dem Planeten eine
Basis haben und, dass es nur ein Wraith ist.“ John wand sich blitzschnell an den Colonel.
„Bitte darum mit meinem Team runterzufliegen und mal nach dem Rechten zu sehen.“
„Genehmigt.“, antwortete Caldwell überraschend schnell. „Dann los.“
Teyla erhob sich bereits und verließ die Brücke, doch John wurde von Caldwell zurückgehalten. „John...“, begann Caldwell. „Nehmen sie sich einen Wraithstunner mit. Wenn sie glauben, dass Teyla Ärger macht, dann betäuben sie sie und kehren augenblicklich zurück. Das schmeckt mir alles nicht.“
John nickte verstehend. „Zu Befehl.“ Dann ging auch er. Als er gegangen war, wand sich Caldwell an Kleinman. „Captain, kommen sie mal her. Ich hab da einen Auftrag für sie...“


Atlantis:

In der Antikerstadt war an diesem Tag alles außergewöhnlich ruhig. Es war kein Team unterwegs und irgendwelche Zwischenfälle hatten sich noch nicht gezeigt. Anna schlenderte gerade ziellos auf einem Korridor entlang, als ihr Rodney über den Weg lief. Der hatte einen hochroten Kopf und schien sich gerade über etwas aufgeregt zu haben.
„Hey, Rodney.“, rief sie ihm zu. „Mal wieder wütend?“
„Kann man wohl laut sagen.“, antwortete er muffelig. „Diese Pseudoperson hat mich schon wieder aus den Systemen ausgesperrt.“ Damit meinte er die Stadt-KI Aurelia. „Dann haben sie sie sicher wieder geärgert oder beleidigt.“, meinte Anna und schritt mit Rodney den Gang entlang. „Wie wärs, wenn sie sich mal auf Aurelia einlassen. Seien sie einfach weniger arrogant ihr gegenüber. Ich wette, dass reicht schon.“
Rodney wank jedoch nur ab. „Ach... Das ist ein Computerprogramm, ein Stück Software. Das soll sich gefälligst fügen.“ Kurz darauf bog er auch schon in einen Nebengang ein und entfloh dem Gespräch.
Anna schüttelte nur belustigt den Kopf, bis sich Anja Heinrich über Funk meldete:
„Anna, ich muss einige Sachen zur Alpha-Basis schicken, könnten sie mir helfen?“
„Klar, bin auf dem Weg.“, antwortete Anna und machte sich auf dem Weg zur Krankenstation.


Der Jumper setzte, getarnt wie üblich, zur Landung in der Nähe des Wraithstützpunktes an. Als das Team den Jumper verließ sahen sie deutlich, dass dieser Wraithstützpunkt, gar kein wirklicher Stützpunk war. Es gab nur einen Wraithkuppelbau, wie man von ihm schon auf anderen Planeten gehört und beschrieben gekriegt hatte, und drum herum standen ganz normale menschliche Häuser. Darunter auch große Hochhäuser aus Stahl und Glas. „Ein Wraithstützpunkt mitten in einer menschlichen Großstadt?“, fasste Corporal Fowler den Panoramablick in einem Satz zusammen. „Ist mal was neues.“
John sah sich bereits die Umgebung durch das Fernglas an. „Teyla, ne Ahnung, wo der Wraith ist?“
„Nicht ganz.“, antwortete Teyla. „Ich spüre nur, dass er in der Umgebung ist.“
„Hab ihn. Auf 3 Uhr“, meinte Anne Wright.

John wand sich nach 3 Uhr und sah nun auch den Wraith, der durch die Straßen lief.
„Ich hab ihn.“ Der Wraith ging durch die Straßen voller Menschen, die scheinbar keine Angst vor ihm hatten. Tatsächlich grüßten sie ihn sogar und lächelten ihn an. Und sogar die kleinen Kinder sprangen ihn an, wurden von ihm auf den Arm genommen, oder auf die Schultern genommen. „Was zum Teufel?“, stieß John aus und sah zu Anne. „Gunny, sehen sie das auch?“
„Ja, Sir.“, antwortete Anne baff. „Die Leute scheinen den Wraith... zu mögen.“ Teyla schnappte sich ihr Fernglas und sah sich die Lage selbst an. „Das ist grotesk.“, sagte sie wütend. „Die Wraith werden gefürchtet und nicht gemocht.“
„Also das sehen wir uns aus der Nähe an.“, meinte John. „Wir schleichen uns an. Fowler, Jones, sie machen den Abschluss.“ Der Corporal und der PFC nickten und entsicherten ihre M16 Sturmgewehre. John tat es ihnen mit seinem M4 nach. „Na, dann wollen wir mal.“

Sie schlichen sich in die Stadt, an den Häusern in den Außenbezirken vorbei.
Auf den ersten Blick war die Stadt sehr modern, teilweise sogar moderner, als auf der Erde. Gerade wollte das Team um eine weitere Ecke biegen, als sie vo einem Dutzend Menschen, bewaffnet mit Wraithbetäubern verschiedener Größen, umzingelt wurden. „Äh... Hi.“, meinte John, doch da wurde schon das Feuer auf sie eröffnet. Anne Wright und PFC Jones konnten noch zwei Angreifer anschießen, dann wurde alles um sie herum
dunkel. Der Wraith trat nun neben die Angreifer. „Ins Gefängnis mit ihnen, tut ihnen aber noch nichts.“


Eine halbe Stunde später wachte John, als erster aus dem Team, in einer Zelle auf, die tief unterhalb der Erde lag. Als auch die anderen Teammitglieder langsam wach wurden, lehnte sich John an die Gitterstäbe und wand sich an die Wache, die vor der Tür stand.
„Hey.“ Der Wächter, er war etwa fünfzig Jahre alt, sah ihn an. „Hast du was?“
„Irgendwie ja.“, meinte John. „Was ist hier los? Ihr spielt hier mit dem Wraith und scheint ihn zu mögen. Was zum Teufel ist hier los?“

Der Wächter dachte kurz nach. „Na ja, ich denke, ich kann euch das erzählen. Also...“, begann er zu erzählen: „Vor vielen Jahrtausenden, während des Wraith-
Lantheaner Krieges, war dieser Planet ein geheimer Stützpunkt. Er wurde zu Beginn der Belagerung von Lanthea errichtet, als Zuchtfarm für Menschen. Die Kriegsschiffe versorgten sich hier mit Menschen, damit sie nicht zu lange eine Lücke in der Belagerungsfront hinterließen. Im Laufe dieser lagen Belagerung wurden hier hunderttausende von Menschen gezüchtet. Aber nach dem Krieg wurde der Planet von den Wraith vergessen und es gab hier nur noch den einen Wraith, den ihr gesehen habt.
Im Laufe der Jahre hat er sich mit unseren Vorfahren arrangiert.“
„Arrangiert?“, fragte Teyla ungläubig.
Der Wächter nickte. „Ja. Er lebt hier zusammen mit uns und beschützt uns. Er hat dafür gesorgt, dass niemand den Planeten entdeckt und unser Portal unbrauchbar gemacht.“
„Aha.“, meinte John. „Aber irgendwie wird er sich doch auch nähren müssen, oder?
Wie kann er da mit euch zusammen leben und immer noch gemocht werden?“
„Er nährt sich alle drei Monate an vier Menschen, die im Losverfahren ermittelt werden.“, erklärte der Wächter. „Ansonsten lebt er normal in der Bevölkerung und wird von uns geachtet. Er hat auch die Ionen in der Atmosphäre verstärkt, um ein Scannen unmöglich zu machen. Außerdem hat er uns alles beigebracht, was wir wissen.“
„Und ihr lebt auf dieser Art... Freiwillig?“, fragte Gunny Wright ungläubig.
„Natürlich und wir wollen das auch nicht aufgeben.“, meinte der Wächter.Teyla konnte das nicht glauben, sie war schockiert. „Wie könnt ihr euch das nur antun - einem Wraith
dienen?“
„Auf unserem Planeten leben 18 Millionen Menschen in Frieden. Es ist ein gutes Leben.
Wir haben hier keine Probleme mit den Wraith und können uns weiterentwickeln.
Dafür nehmen wir das gerne in Kauf.“, meinte der Wächter ruhig.

Da trat plötzlich der Wraith ein und der Wächter verbeugte sich leicht. „Guten Tag.“
Der Wraith bat den Wächter mit einer Geste zu verschwinden und wand sich dann wütend an das Team. „Wie seit ihr hergekommen, wie habt ihr den Planeten gefunden?“
„Du hast mit mir telepathisch Kontakt aufgenommen, als wir wegen eines EM Feldes aus dem Hyperraum gefallen sind.“, antwortete Teyla wahrheitsgetreu. „Du warst das also...“, sagte er nachdenklich. „Das Feld... ist eine Sicherheitsmaßnahme gegen Lantheanerschiffe gewesen.“, meinte der Wraith. „Sie haben sich so nicht getraut hier aufzutauchen, da sie so hier gestrandet gewesen wären.“
„Tja, diesmal hat es wohl uns erwischt.“, meinte John. „Weißt du was? Lass uns einfach gehen und wir vergessen die ganze Sache einfach.“
„Nein, das kann ich nicht.“, sagte der Wraith. „Wenn ich euch gehen lasse, können die Anderen von dem Ort hier erfahren, auch wenn ihr versprecht nichts zu sagen. Ich will mein kleines Paradies nicht aufgeben, oder teilen. Die würden einfach alle Menschen nehmen und sich an ihnen laben. Aber das will ich nicht. Ich lebe seit 10 Jahrtausenden unter diesen Leuten und es gefällt mir hier zu gut. Ich werde mir jetzt überlegen müssen, was ich mit euch mache.“

Dann ließ er das Team allein. „Na gut.“, meinte John. „Das lief ja toll. Ideen? Vorschläge?“
Er rüttelte an den Gitterstäben. „Das übliche, Chef.“, antwortete Anne und sah sich das Türschloss an. „Ausbrechen.“
„Gut, dann wollen wir mal.“, sagte John und fing an irgendeinen Weg zu finden auszubrechen. Doch der Plan wurde von den Wachen unterbrochen, die zurückkehrten.
„Heute ist nicht unser Tag...“, seufzte Anne.


Viele Stunden später wurde das Team dann auf einen öffentlichen Platz, nahe des Wraithstützpunktes, gebracht. Wo gerade die Auswahl getroffen wurde, wer nun
vom Wraith ausgesaugt würden sollte. Er richtete das Wort an seine „Mitmenschen“.
„Freunde“, begann er. „Wieder einmal ist es soweit. Ich möchte mich im Vorfeld schon einmal bei denjenigen bedanken, die sich für mich opfern. Wir werden euch nie vergessen und eure Namen in Ehre halten.“
„Sprach der Metzger, bevor er das Schwein schlachtete.“, sagte Fowler mit Hohn zu seinen Teamkameraden.

Der Wraith zog derweil einen Namen aus einer Lostrommel. „Rina Weznak.“, sagte er laut. Eine Frau um die 30 bahnte sich ihren Weg durch die Menge, gefolgt von ihrer Familie. Sie verbeugte sich erführchtig, umarmte dann ihre Kinder und ihre anderen Angehörigen und trat dann auf den Wraith zu. Zuvor hatte ihr ein Mann, den man für einen Arzt halten konnte, einen großen Becher gereicht. Der Inhalt, so der Arzt, sollte die Schmerzen so gut, wie komplett betäuben und einen äußert schönen Tod bereiten. „Bist du fertig?“, versicherte sich der Wraith.
Die Frau nickte. „Ja, aber bitte erledige es rasch, dass ich nicht zu lange leiden muss.“
Der Wraith nickte leicht. „Ich werde mein möglichstes tun.“ Dann holte er aus und rammte der Frau seine Hand auf den Brustkorb und begann sich zu nähren.

Das Team blickte angewidert weg, aber die Bevölkerung schien daran nichts anstößig zu finden, sondern sah andächtig zu. Als dann alles vorbei war, ließ der Arzt, der die ganze Zeit beigewohnt hatte, die Leiche wegschaffen, die Familie folgte dem Leichnam. Der Wraith stellte sich nun vor das Team und sprach zu den Menschen. „Nun werde ich mich an dreien dieser sechs Menschen nähren, die aus dem Weltall stammen und unsere Position den Wraith melden wollte...“ Der Wraith unterbrach sich und sah gen Himmel. Er hatte ein Geräusch gehört.

Und tatsächlich stießen kurz darauf fünf F-301 Raumjäger durch die Wolkendecke und hielten mit mindestens Mach 1 auf die Wraithkuppel zu. Ihre Luft-Boden Raketen lösten sich und verwandelten den Stützpunkt, kombiniert mit starkem Railgunfeuer, in ein rauchendes Etwas. Schrapnelle und Splitter flogen überall her und versetzten die Bevölkerung in Panik. In dem ganzen Wirrwarr und der Hektik konnten sich John und das Team losreißen und Richtung Jumper laufen. „Wieder mal Schwein gehabt!“, meinte Anne, als John sich hinter die Kontrollen schwang und den Jumper startete.

Auf dem Planeten waren die Menschen hochgradig wütend über den Angriff. Nicht nur war der Wraithstützpunkt und damit der EM-Generator zerstört, sondern der Wraith lag im Sterben. Schrapnelle und Splitter von der Explosion hatte ihn getroffen und zu schwer verletzt, als das er sich noch regenerieren könnte. „Warum mussten die mir alles kaputt machen?“, stieß der Wraith als letzte Worte aus, bevor er starb.

Nachdem das Beiboot wieder sicher im Steuerbordhangar der Hoover lag, kam John auf die Brücke.„Danke für die nette Rettung, Sir.“, bedankte er sich bei Caldwell.
„Bedanken sie sich bei Kleinman.“, meinte der Colonel nur. „Der Captain hat ein Team Marines auf den Planeten geführt, nachdem wir von ihnen nichts mehr gehört hatten.“
„Wir haben den Stützpunkt aufgesucht und den EM-Generator gefunden und dann einen Luftschlag angefordert. Ging ganz leicht, nachdem sich alle nur noch um sie kümmerten.“, sagte Kleinman.
„Da das geklärt ist, wollen wir mal wieder. Hyperantrieb aktivieren und Kurs auf Atlantis.“, befahl Caldwell.
Daraufhin nahm das Schiff fahrt auf und tauchte in den Hyperraum ein. Das nächste und letzte Ziel stand fest: Atlantis, das nur noch 45 Stunden entfernt war.


Eine Weile später beugte sich eine verantwortliche Regierungsbeamte über die Leiche des Wraith und der anderen Menschen, als diese von Sanitätskräften weggebracht wurden. Dann wand sie sich an ihren Assistenten, der neben ihr stand. „Rufen sie das Parlament zusammen, wir haben einiges zu besprechen."
Der Assistent nickte. „Wenn ich fragen darf, was wollen sie zur Sprache bringen, Ministerin?"
„Die Mobilmachung einer Streitkraft", meinte die Ministerin kühl und blickte ein letztes Mal traurig auf die Leichen. „Wir müssen uns rächen."



Ende der Folge
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