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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? von Atlan, Colonel Maybourne

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1.16 Vergangenes und Kommendes
von Colonel Maybourne





Rodney befand sich im tiefsten Schacht von Atlantis, in einem sehr dunklen Untergeschoss der Stadt. Er war mit einer Gruppe von Wissenschaftlern, hauptsächlich IT-Fachleute, unterwegs, um endlich die KI Aurelia zu deaktivieren.
Diese war zwar erst seit drei Tagen aktiv, hatte aber schon allen den letzten Nerv geraubt. Sie hatte zwar niemanden in Gefahr gebracht, nervte jedoch, wie sonst nichts.
Besonders für Rodney, war das Fass jetzt bis zum Anschlag gefüllt. Die KI schien ihn, aus welchen Gründen auch immer, für besonders gefährdend für die Stadt zu halten und mäkelte nun schon die letzten Tage an ihm herum. Immer wieder piesackte sie ihn, indem sie ihm zum Beispiel kleine Stromschläge verpasste, wenn er handgreiflich oder frech wurde. Oder ihn für mehrere Stunden in einen Raum einsperrte, mal das Duschwasser mittendrin eiskalt stellte. Die Anderen auf der Basis hatten sich erst darüber amüsiert. Doch dann hatten alle nur noch Mitleid für ihn übrig, denn niemand hatte so eine Behandlung verdient. Selbst Ernst und Ronon, die Rodney sonst gerne aufzogen, fanden, dass die KI es übertrieb. Auch sie hatten schon Ärger mit ihr gehabt, als sie beim Training mehrere Fensterscheiben zerbrochen hatten.

Rodney und die Wissenschaftler waren nun schon seit einer knappen Stunde unterwegs. „Wie weit ist es noch bis zum zentralen Kern?“, fragte Rodney eine Wissenschaftlerin aus Deutschland. Diese hatte einen Stadtplan auf ihrem Tablet-PC aufgerufen und antwortete: „In knapp 100 Metern sollten wir da sein.“
„Sehr gut.“, meinte Rodney übellaunig. „Dann wird diese snobistische, hochnäsige KI endlich abgeschaltet. Das wird sie lehren, mich in meinem Zimmer einzusperren und mich vom Frühstück abzuhalten...“
„Warum das denn?“, fragte ein anderer Wissenschaftler verblüfft.
„Diese schlechte Entschuldigung für einen echten Menschen denkt, dass ich ihr schaden wollte.“, antwortete Rodney. „Stellen sie sich das mal vor! Ausgerechnet ich!Rodney McKay, Nobelpreisträger auf dem Bereich der Astrophysik!“
„Den Preis hat man doch ihnen und Dr. Zelenka zu gleichen Teilen verliehen.“, warf der Wissenschaftler ein.
„Das tut nichts zur Sache!“, meinte Rodney, bis er von der deutschen Wissenschaftlerin unterbrochen wurde: „So, hier ist es.“ Sie standen nun vor einer großen Tür, die den Eingang zum zentralen Kern der Stadt bewahrte. In dem unter anderen der Hauptcomputerkern und die KI Datenbank untergebracht waren. Rodney fuhr mit seiner Hand über den Sensor, der die Tür öffnen sollte, doch es tat sich nichts. Er rollte mit den Augen. „Toll, auch das noch. Dieses Höllenweib muss mich wirklich hassen...“


Etwa 43 Lichtjahre von Atlantis entfernt:

Die Hoover sprang aus dem Hyperraum, um ein letztes Mal die Hyperantriebsaggregate abzukühlen. Atlantis war nun greifbar nahe und nur noch einen Katzensprung entfernt. „Status!“, befahl Colonel Caldwell. Captain Kleinman erstatte sofort Bericht: „Sir, wir sind mitten in einem Trümmerhaufen gelandet. Nur Gestein, Eis, Staub und verschiedene Metalle.“
John, der gerade am Fenster stand, sah es zuerst. „Das da draußen sind Wracks.“
Caldwell stand jetzt selber von seinem Kommandantenstuhl auf und sah nach draußen. John hatte Recht gehabt. Die Hoover befand sich in einer Art interstellaren Müllplatz, gewaltiger Ausmaße. „Kleinman?“, fragte Caldwell, als er durchs Fenster sah. Der Captain tippte einige Befehl auf seiner Konsole ein. „Ja, Sir. Eindeutig Schiffswracks, aber was für Mengen. Die Sensoren melden mehr als 200 Wraith- und 40 Antikerschiffswracks, unterschiedlicher Größen.“
„Das muss vor 10.000 Jahren die große Entscheidungsschlacht gewesen sein, die die Antiker verloren.“, spekulierte John.
„Wahrscheinlich.“, meinte Caldwell nachdenklich und wand sich an Kleinman: „Captain, scannen sie nach irgendetwas wertvollen, was noch intakt ist. Jumper, Drohnen und so. Wir können alles gebrauchen, was wir kriegen können.“
„Jawohl, Sir.“, bestätigte Kleinman. John deutete, während Kleinman das Trümmerfeld scannte, auf ein Antikerschiff, das ganz in der Nähe trieb. Es war sicher an die zwei Kilometer lang, hatte eine dreieckige Antriebssektion. Das Schiff war noch recht gut in Schuss, im Gegensatz zu den anderen Wracks. An mehreren Stellen fehlten Teile der Hülle und das Heck war zerschossen, an vielen Stellen gab es Asteroideneinschusslöcher. „Das könnten wir uns mal ansehen.“, schlug John vor.
„Colonel Sheppard hat Recht.“, bestätigte Kleinman. „Das Schiff ist noch gut erhalten, nur einige Teile liegen zum All hin offen und die Antriebssektion ist zerstört. Außerdem hab ich hier noch ein Schiff auf den Sensoren. Etwas schwerer beschädigt, aber strukturell intakt. Die anderen Schiffe, auch die Wraithschiffe, sind zu stark beschädigt und brechen beim ansehen fast auseinander.“

„Alles klar.“, meinte Caldwell. „Sheppard, Kleinman, sie nehmen sich je eine Gruppe und untersuchen je ein Wrack. Wenn ich eine Klarmeldung von ihnen kriege, schicke ich mehr Leute und wir holen uns alles wertvolle. Sie und ihre Leute, Sheppard, suchen nach Informationen, Kleinman sie suchen nach wertvollen Gütern.“
„Jawohl, Sir.“, bestätigte John und verließ zusammen mit Dave Kleinman die Brücke.


Auf Atlantis:

Rodney bemühte sich immer noch die Tür zu öffnen und schimpfte die ganze Zeit über die KI Aurelia. „So eine impertinente Person... Was glaubt die nur, mit wem sie es zu tun hat...“ Rodney schloss seinen Laptop an einer Schnittstelle an die Türkontrolle an, eine Passwortabfrage tauchte auf. „Was soll...“, sagte er sich und sah sich um. Die anderen Wissenschaftler zuckten mit den Schultern. „Na, dann überbrück ich das hier und...“ Rodney gab entsprechende Befehle ein. Da ertönte ein lauter Fehler-Signalton und um die Tür baute sich nun auch noch ein blauschimmerndes Kraftfeld auf. Eine Stimme ertönte und verkündete: „Sie haben hier keine Zutrittserlaubnis, dieser Bereich ist allein den Mitgliedern des hohen Rates vorbehalten. Entfernen sie sich sofort.“

„Das wär dir nur recht, du Miststück...“, murmelte Rodney und winkte zwei IT-Experten zu sich. „Jetzt werden wir der mal zeigen, dass wir nicht minderwertig sind. Sie kümmern sich um die Tür, ich mach mich an das Kraftfeld.“ Er öffnete das Panel der Türsteuerung und machte sich nun an den Steuerungskristallen zugange. Rodney funkte schnell noch den Kontrollraum an: „Kontrollraum, McKay hier, schicken sie den Rest von AR-1 hier runter!“


Im Trümmerfeld:

John und Kleinman waren mit je einer Walküre und einem Sicherungsteam zu einem der Schiffwracks geflogen, während zwei F-301 Rotten der Hoover um das Trümmerfeld patrouillierten. John war wie üblich mit Teyla und Gunny Wrights Marines, sowie einem IT-Fachmann unterwegs. Kleinman hatte sich einen Trupp Marines und einen IT-Fachmann geschnappt.

Mit Wraithstunnern bewaffnet, es gab keine Atmosphäre in dem Schiff, wodurch die meisten Erdwaffen unwirksam waren, schlichen John und sein Team durch das Schiff.
Sie trugen leichte, eng anliegenden Raumanzüge, wie sie für die Raumjagdpiloten entwickelt worden waren, wodurch sie auch große Bewegungsfreiheit hatten. Das Schiff, auf dem sich HT-1, Johns Team, befand war innerlich in wesentlich schlechterem Zustand, als von Außen. An mehreren Stellen waren die Gänge versperrt und an manchen Stellen gar komplett weggerissen.

Es dauerte 10 Minuten, bis sie eine noch recht intakte Computerkonsole gefunden hatten, die sich mitten in einem Raum befand, der wohl als Hilfskontrollraum gedient hatte. Der IT-Fachmann, Dr. Keyes, schloss gleich seinen Laptop mit einem Interface an. „Merkwürdig.“, sagte er.
„Was?“, fragte John sofort.
„Der Schiffscomputer hat noch Energie. Nach über 10 Jahrtausenden sollten die Reaktoren des Schiffes erschöpft sein.“, erklärte Dr. Keyes.
„Kann nur gut für uns sein.“, meinte John nur. „Versuchen sie in die Datenbank des Schiffes reinzukommen und überspielen sie, so viel wie möglich, zur Hoover.“
„Bin schon dabei, Colonel.“, antwortete Dr. Keyes. „Aber der Computer ist gut gesichert.“
„Bleiben sie am Ball, Doc.“, meinte John und sah sich, ebenso wie die Anderen, ein wenig in dem Raum um.

Auf der Hoover kam derweil ein Funkspruch von Captain Kleinman herein.
„Colonel, wir haben hier ein Drohnenlager gefunden. Allerdings sind nicht mehr viele hier, vielleicht zwei oder drei Dutzend.“
„Verstanden“, bestätigte Caldwell. „Schaffen sie sie mit der Walküre rüber, wir nehmen sie mit. Atlantis werden sie nutzen.“
„Wird erledigt, Sir. Danach sehen wir uns weiter um.“, sagte Kleinman und beendete die Verbindung.

Auf dem anderen Schiff hatte John inzwischen die Konsolen, dank seines Antikergens, initialisiert. Auch hatte man so viele Bereiche, wie möglich, mit Luft gefüllt, um mögliche Audiomitteilungen hören zu können. Dr. Keyes sah auf. „Ich hab da was, die letzte Mitteilung, die rausging. Die war weniger gut verschlüsselt.“
„Abspielen.“, befahl John und öffnete seinen Helm einen Spalt breit. Auf einer kleinen runden Fläche in einer Ecke des Raumes erschien das holographische Abbild eines männlichen Gesichtes Anfang 60, Sorgenfalten und ergrautem, militärisch kurzgeschnittenen, Haar. „Hier ist Admiral Kalion vom Flottenflaggschiff Lemuria, ich rufe Atlantis! Wir haben den Kampf verloren, die Wraith sind auf Vormarsch nach Lanthea. Schlage vor den Schild sofort zu aktivieren und die Stadt zu versenken, wie der Notfallplan es vorschreibt.“, begann das Abbild des Schiffskommandanten.
Nachdem er diese wichtigen Worte losgeworden war, wechselte sein Gesichtsausdruck in reinen Stolz: „Wir konnten die Wraith nicht aufhalten, aber wir haben ihnen gewaltige Verluste zugefügt. An dieser Stelle muss ich Captain Tartz lobend erwähnen, die ihren Kreuzer vor der Zerstörung noch in ein Hive gelenkt hat und dieses mit in den Tod gerissen hat. Unsere Lebenserhaltungssysteme versagen, wir steigen in die Rettungskapseln und werden auf ein Rettungsschiff warten. Wenn ihr aus irgendwelchen Gründen keine schicken könnt... Haltet unsere Namen in Ehren. Admiral Kalion Ende.“

Die letzten Worte sprach der Admiral fast schon mit Wehmut aus. An dem Punkt endete die Aufzeichnung und Teyla sah zu John. „Dieser Admiral tut mir sehr Leid, auch wenn er schon vor tausenden Jahren gestorben ist.“
John nickte. „Mir auch, Teyla. Das schien ein guter Mann gewesen zu sein, ein großer Anführer.“
„Er war voller Stolz, auch wenn es eine totale Niederlage für seine Flotte war.“, sagte Teyla. „Das habe ich in seinen Augen gesehen.“

Das Gespräch wurde von Caldwell unterbrochen, der sich über Funk meldete:
„Sheppard, fliegen sie sofort zu Kleinmans Schiff hinüber.“
„Irgendetwas passiert?“, fragte John besorgt, da er sich mit Kleinman inzwischen angefreundet hatte.
„Nein, nein, nichts.“, meinte Caldwell. „Kleinmans Team hat in einem Hangarabschnitt ganze 17 intakte Jumper gefunden. Ich hab schon die Piloten, bei denen die Gentherapie angeschlagen hat, sich bereitmachen lassen. Nehmen sie die Walküre, holen sie die Piloten ab, und fliegen sie dann die Jumper zur Hoover herüber.“
„Verstanden Sir, allerdings...“, begann John: „Allerdings hab ich keine Ahnung, wo wir 17 Jumper unterbringen können. Unser Quantum ist mit 10 301ern, zwei Jumpern und zwei Walküren schon mehr als erreicht.“
„Wir haben doch herausgefunden, dass der Jumper an jeglicher Schiffshülle andocken kann.“, erinnerte sein Vorgesetzter ihn. „Wird zwar nicht schön aussehen, wenn alle Jumper an der Außenhülle pappen, aber wir sind ja bald in Atlantis.“
„Verstanden, Sir, ich mach mich dann auf den Weg.“, antwortete John. Er beendete die Verbindung, nickte den anderen noch einmal zum Abschied zu und stapfte dann aus der Zentrale, ließ die Anderen alleine.


In Atlantis:

Endlich war es Rodney gelungen die Tür zur versiegelten Kammer zu öffnen.
Als die Tür sich öffnete, gelang es den anderen Wissenschaftlern auch endlich, dass Kraftfeld zu deaktivieren. „Okay Leute, dann wollen wir mal.“, sagte Rodney, dessen Ego sich jetzt wieder auf normalem Level befand, und ging als erster in die Kammer hinein. Diese war in rotem Licht gedämpft und machte es schwer auch nur irgendetwas zu sehen.

Inzwischen war auch endlich der Rest von AR-1 eingetroffen, wegen eventueller Bedrohungen für die Stadt. Woolsey hatte eine Funkverbindung zu dem kleinen Trupp aufgebaut: „Colonel, haben sie schon etwas gefunden?“ Jack O‘Neill, gerade erst in den Raum getreten, antwortete flapsig: „Ja Chief, ne Würstchenbude und nen Autokino.“
„Melden sie sich, wenn sie etwas finden.“, befahl Woolsey und ignorierte Jacks Antwort.

Der Trupp ging, mit ihren eingeschalteten Taschenlampen, weiter in den Raum hinein. Überall standen Computer, die mit Laken zugedeckt waren. „Das war wohl mal nen Labor.“, meinte Anna und leuchte lustlos in die verschiedenen Ecken. Da erschien plötzlich ein Hologramm vor dem Trupp. Ronon hob instinktiv die Waffe, doch Rodney drückte den Lauf nach unten. „Hey, Conan, das ist nur nen Hologramm!“
Das Hologramm, welches das Abbild von Ganus Lal war, begann zu sprechen:
„Eindringlinge, ihr habt hier nichts verloren. Dies ist ein militärisches Sperrgebiet, das nur vom Hohen Rat betreten werden darf. Dreht um.“ Dann verschwand das Hologramm auch schon wieder. „Bla, bla, bla! Noch so ne Gouvernante.“, antwortete Jack gelangweilt. „Das war vor 10.000 Jahren, also würd ich mal sagen, wir gehen nicht.“

Rodney machte sich auch so gleich an eine der Konsolen, ebenso wie die anderen Wissenschaftler. Nach einigen Augenblicken hatte er auch schon einige Informationen. „Also hier wurden hochgeheime Forschungen betrieben, die so geheim waren, dass außer dem Hohen Rat niemand bescheid wusste.“
„So schlau waren wir schon, Rodney.“, meinte Ernst. „Was für Forschungen denn?“
„Steht hier nicht. Der Dateiname wurde gelöscht oder nie eingegeben.“, erklärte Rodney.
„Hängen sie sich dran, Rodney.“, sagte Jack befehlend. Rodneys Arbeitstempo beschleunigte sich, als sich kurz darauf plötzlich ein Teil des Bodens öffnete.
Die Anwesenden machten schnell, dass sie davon wegkamen. Aus dieser Öffnung fuhr, ganz langsam, eine Stasiskapsel hoch, deren Deckel beschlagen war. Anna ging als Erste darauf zu und wischte den Deckel sauber, bis sie plötzlich erschrocken wegzuckte. „Leute, das ist irgendwie verrückt...“
„Was denn?“, fragte Jack und ging nun ebenfalls zu der Kapsel und sah hinein.
Im Inneren lag nichts anderes, als eine Wraithkönigin, gut konserviert und frisch.
„Also das nenn ich mal Tiefkühlgemüse...“, scherzte Jack, um seine Überraschung zu überdecken. Diese Königin war anders, als die, die man bisher gesehen hatte. Sie war wilder, ihre Haupt stach eher ins bläuliche und ihre Hände ähnelten noch eher fünfgliedrigen Klauen, als menschlichen Händen. Jack betätigte gleich das Funkgerät: „O‘Neill an Woolsey, wir haben hier was... Vielleicht schicken sie uns am Besten die Teams 7 und 8 hierunter, schwer bewaffnet, und Dr. Heinrich und ihr Medicteam.“


Im Trümmerfeld:

John und seine Piloten hatten endlich alle Jumper und mehr als 400 Drohnen geborgen und zur Hoover geflogen. Auf dem anderen Schiff, der Lemuria, hatte man ansonsten keine Ausbeute mehr machen können. Der Rest von HT-1 war aber immer noch auf der Lemuria, um wenigstens Teile der Datenbank zu überspielen. Die Marines waren schon wieder aufs Schiff zurückgekehrt und nur noch Teyla und Keyes waren auf dem Schiff.

„So, jetzt hab ich glaub ich endlich alles am laufen.“, meinte Dr. Keyes erschöpft.
Wie aufs Kommando aktivierte sich ein zweites Hologramm. Erneut handelte es sich dabei um das Gesicht von Admiral Kalion. Doch etwas schien anders. Der holographische Kopf sah sich um und erblickte Teyla. „Wer sind sie?“
„Teyla Emmagan.“, stellte Teyla sich überrascht vor. „Sie sind... kein Hologramm?“
„Eigentlich schon, aber nicht ganz.“, meinte das Abbild von Kalion. „Ich bin ein Teil von Admiral Kalion, der kurz bevor er das Schiff verlassen hat, einen Teil seines Geistes in den Schiffscomputer geladen hat.“
„Einen Moment.“, meinte Teyla und aktivierte schnell ihr Funkgerät.
„Teyla an Colonel Caldwell. Hier ist etwas, was sie sich vielleicht persönlich ansehen sollten.“

Keine 10 Minuten waren John und Caldwell in der Ersatzzentrale angekommen, um persönlich mit Admiral Kalion zu reden. „Ich bin Colonel Steven Caldwell, Commander der USS Herbert Hoover. Mein erster Offizier Lieutenant Colonel John Sheppard.“, stellte Colonel Caldwell sich und John vor.
„Ich bin Admiral Kalion, aber das wissen sie sicher schon.“, meinte Kalion. „Wie lange ist die Schlacht her?“
„Nach unserer Zeitrechnung ungefähr 10.000 Jahre.“, antwortete Caldwell.
Kalion nickte gefasst. „Hätte nicht gedacht, dass es solange braucht, bis man mich findet. Ich nehme an, mein Volk ist untergegangen?“ Caldwell konnte dies nur bestätigten und Kalion fuhr fort: „Ich hätte es mir denken können. Ich habe den Ratsmitgliedern schon vor 104 Jahre, vor Ausbruch des Krieges, gesagt, dass wir die Wraith als eine Bedrohung sehen sollen und was ist passiert? Die ganze Galaxis wurde von den Wraith übernommen und wir haben verloren...“ Man sah dem Admiral seine Verbitterung an. Dann wechselte er das Thema: „Aber nur, um Ganus, Moros und die anderen Narren zu kritisieren, habe ich mich nicht so konserviert. Die... Wraith sind immer noch eine Gefahr, nicht wahr?“
John nickte. „Ja, die nerven immer noch rum. Ein paar Schiffe haben wir vernichten können, aber sie sind extrem stark.“
„Ich weiß, deswegen sind wir ja untergegangen. Und genau deshalb habe ich mich konserviert, um den Menschen in späterer Zeit, die irgendwann das Schiff finden würden, berichten zu können, was die Schwachstellen der Wraithtechnologie sind und warum genau wir verloren haben. Ich werde mich beeilen müssen, da ich nicht weiß, wie lange die Energie noch reichen wird.“
„Sind ganz Ohr.“, meinte Dr. Keyes und lies alles von seinem Laptop aufzeichnen. Mehr hätte er sowieso nicht zu tun gehabt, denn er hatte inzwischen den Versuch abgebrochen die Datenbank des Schiffes zu kopieren, sie war zu schwer beschädigt oder vom Geist des Admirals überschrieben worden, als dieser sich hochlud.

Der Admiral begann zu erzählen: „Erst einmal zu den Schwachpunkten: Die Wraithschiffe haben keine Schilde, aber eine starke Hüllenpanzerung, die sich regenerieren kann, da sie organischen Urspungs ist. Wie dem auch sei, haben ihre Schiffe zwei sehr empfindliche Stellen. Zum einen die Triebwerke und zum anderen die Hangarbuchten. Würden sie mit den Schiffswaffen direkt zwischen die Triebwerke treffen, könnten sie maximale Schäden erreichen. Dasselbe gilt auch für die Hangarbuchten. Zielen sie auf die, wenn gerade Darts herausfliegen, oder auch auf die geschlossenen Türen, beides ist höchst effektiv.“
„Danke, für die Informationen, Admiral.“, meinte Caldwell. „Die werden wir sicher brauchen können. Sie wollten noch sagen, wie sie den Krieg verloren
haben.“
Kalion nickte. „Das lag nicht nur an der Inkompetenz von unserer Führungsriege, sondern auch an der komplett anderen Kriegsführung der Wraith. Sie nutzen ihre Darts in rauen Mengen, ein einzelnes Hive trägt alleine gut 1000 dieser Ein-Mann Jäger. Sie flogen gerne Selbstmordmissionen, indem sie zu hunderten auf unsere Schilde aufprallten und diese schwächten. So haben sie auch unsere Drohnen gebunden und unsere Offensivmittel gegen die Basisschiffe waren alleine auf unsere Sekundärwaffen, die Laserbatterien, beschränkt. Das ist der eigentliche Grund, warum wir den Krieg verloren haben. Die schnellen, wendigen Jäger, die kleineren Kreuzer und die Tatsache, dass für jeden getöteten Wraith mindestens 10 Neue ausgebrütet wurden.“
„Das werden wir nicht vergessen.“, versprach Caldwell. „Was ist mit Entermanövern?“
„Die Wraith entern recht gerne, wenn sie sich davon etwas versprechen, wie Informationen über ihren Feind.“, meinte Kalion. „Dann isolieren sie das Schiff, legen den Antrieb und die Waffen lahm und überschwemmen das Schiff mit ihren Kriegern.“ Und so ging es noch eine Weile weiter, in denen der Admial von den Feldzügen sprach.


Auf Atlantis:

Die Stasiskapsel war in der Zwischenzeit von einem Trupp schwerstbewaffneter deutscher Fallschirmjäger in die Brig gebracht worden, wo sie vorsichtig aufgebaut wurde. Jack, Ernst, Ronon und Woolsey standen vor der geschlossenen Brig und beobachteten die Szenerie. Rodney war immer noch in dem Geheimlabor, um weiteres über diese Königin zu erfahren. Und danach endlich zum zentralen Kern vorzudringen, um die KI Aurelia abzuschalten.

„Wenn sie wach ist, geh ich rein und befrag sie.“, meinte Ronon und spielte ungeduldig, wie ein Revolverheld, mit seiner Waffe. Woolsey schüttelte den Kopf. „Nein Ronon, ihre Befragungen sind mir einfach viel zu brutal.“ Da erschien vor ihnen auch schon das Abbild der KI. Aurelia war vollkommen erbost. „Was fällt euch Primitivlingen nur ein! Dieses Wesen war da unten gefangen und sollte nie
wieder das Labor verlassen!“
„Sag gefälligst erst einmal, was das für ein Viech ist.“, meinte Ernst ruppig. „Danach darfst du weiterschreien.“ Aurelia berichtete wütend: „Diese Kreatur ist eine Wraithmutterkönigin, die noch viel gefährlicher ist, als die Anderen. Sie und die anderen ihrer Art waren die Urwraith, eine Vorstufe der normalen. Schließlich gebaren diese die normalen Königen. Evolutionär sind sie noch eine Vorstufe vom Iratuskäfer zum Wraith. Diese Wesen sind noch viel blutgieriger, noch viel gefährlicher und wiederstandfähiger. Die Antiker haben sie vernichtet und diese letzte Mutterkönigin, die zur Forschungszwecken aufbewahrt blieb, am Leben gelassen.“
„Gut. Danke für die Information.“, meinte Woolsey. „Nun lass uns bitte in Ruhe.“
Widerwillig verschwand Aurelia. Jack schüttelte sich gekünstelt. „Die erinnert mich an meine alte Mathelehrerin.“

Woolsey blieb beim Thema: „Also, ihre Vorschläge, was sollen wir mit ihr machen?“
„Killen.“, meinte Ronon und schaltete seine Waffe auf töten um.
„Wir sollten sie verhören und ein paar Infos besorgen.“, meinte Ernst, was Jack nickend unterstützte. Doc Heinrich, die gerade die Brig verließ, meinte: „Ich würde gerne ihre DNS analysieren. Als Vorstufe zu den Wraith, wäre dies eine sicher unersetzbare Quelle.“
Woolsey nickte nachdenklich. „Untersuchen sie sie Doktor. Danach wird sie verhört und wenn sie nur zuckt, wird sie erschossen. Das Ding darf auf keinen Fall aus der Zelle.“
„Keine Sorge.“, meinte Ernst. „Ich werde Hauptmann Braun eine 30 Mann starke Truppe vor der Tür stationieren lassen, mit 12,7mm MGs und anderem netten Spielzeug. Die Mörderbraut kommt hier nicht raus.“
„Gut, dann an die Arbeit.“, meinte Woolsey und verließ die Brig, während Doc Heinrich alles vorbereitete die Mutterkönigin zu wecken.


Auf der Lemuria:

Admiral Kalion unterbrach sich plötzlich. „Was ist denn?“, fragte Teyla.
„Ein Wraithkreuzer nähert sich. Er springt in wenigen Minuten aus dem Hyperraum.“, erklärte der Admiral, die Bestätigung kam Sekundenbruchteile später von der Hoover.
„Gehen sie.“, sagte Kalion. „Wenn der Kreuzer ankommt, sollten sie bereit sein zu verschwinden. Und behalten sie sich um Gedächnis: Feuern sie immer als Erste.“
Caldwell nickte und Kalion fügte noch hinzu: „Ich wünsche ihnen noch ein langes Leben und viel Glück in ihrem Kampf gegen die Wraith. Nun gehen sie.“
„Danke, Admiral.“, sagte Caldwell und salutierte vor dem Admiral, dann wand er sich zum gehen. Auch Dr. Keyes und Teyla verabschiedeten sich und gingen.
Kalion hielt John noch zurück. „Colonel, wenn sie die Selbstzerstörung benutzen, können sie den Kreuzer vernichten, wenn er aus dem Hyperraum auftaucht.“
„Können wir sie nicht irgendwie mitnehmen, Admiral?“, fragte John, dem der Admiral sehr sympathisch war. Doch der Admiral schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich lebe schon viel zu lange. Ich will endlich dem Rest von mir ins Jenseits folgen. Geben sie jetzt den Code ein: A746-KH85-3KOL-345. Eine Zeitverzögerung von 3 Minuten 32 Sekunden... Ab jetzt.“ John drückte einen Bestätigungsknopf. „Erledigt.“
Dann salutierte auch er vor dem Admiral und verschwand flinken Fußes.

Drei Minuten später waren alle wieder auf der Hoover und eilten schnell zur Brücke.
Die gesamte Crew verfolgte, wie gebannt, wie der Wraithkreuzer aus dem Hyperraum austrat. Bruchteile einer Sekunde später explodierte die Lemuria in einem gleißenden Blitz und riss den Kreuzer mit sich in den Tod. „Und Achtung!“, befahl Caldwell über Bordsprech. Alle Soldaten standen stramm und salutierten und erwiesen so dem letzten Admiral der Antiker die letzte Ehre, während Teyla ein Klagelied anstimmte.

Bald darauf sprang das Schiff dann auch in den Hyperraum, an Bord eine ganze Menge Geschenke für Atlantis. Im Gedächtnis hatten sie die Warnungen und Ratschläge von Admiral Kalion, den weder Caldwell, noch seine Leute, vergessen würden.


Eine Weile später beugte sich eine verantwortliche Regierungsbeamte über die Leiche des Wraith und der anderen Menschen, als diese von Sanitätskräften weggebracht wurden. Dann wand sie sich an ihren Assistenten, der neben ihr stand. „Rufen sie das Parlament zusammen, wir haben einiges zu besprechen."
Der Assistent nickte. „Wenn ich fragen darf, was wollen sie zur Sprache bringen, Ministerin?"
„Die Mobilmachung einer Streitkraft", meinte die Ministerin kühl und blickte ein letztes Mal traurig auf die Leichen. „Wir müssen uns rächen."


In Atlantis:

In der Brig wurde die Mutterkönigin, die Jack auf den Namen Queen Lizbeth getauft hatte, vom AR-1 Team ordentlich in die Mangel genommen. Rodney war dabei außerhalb der Brig und sollte auf Woolseys Befehl einschreiten, wenn das Team zu weit ginge. Die Königin war auf einem Stuhl festgeschnallt und konnte sich keinen Millimeter rühren. Noch weigerte sich Queen Lizbeth zu sprechen und wurde schon Minutenlang von Ronon mit Schlägen traktiert und von Jack und Ernst mit Psychotricks provoziert. Anna überprüfte nach jeder Minute, ob sie keinen zu starken Schaden genommen hatte und gab ihr immer wieder Betäubungsmittel und andere Drogen, um ihre telepathischen Kräfte nutzlos zu machen.

Nach einer Weile ließ Jack Ronon abbrechen und beugte sich zu Queen Lizbeth herunter. „Immer noch nichts? Nein? Na gut, Lizbeth, dann versprech ich dir jetzt ein sehr, sehr langes Verhör.“ Doch die Königin, auch unter all den Drogeneinflüssen, lachte nur und meinte trocken: „Wenn ich erst einmal frei bin, Mensch, werde ich eine neue Generation Wraith erschaffen. Und es wird mir eine Freude sein, mich an dir als Erstes zu nähren...“





Ende der Folge
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