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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? von Atlan, Colonel Maybourne

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1.12 Große Irrtümer
von Atlan





Das AR-1 Team war an diesem Tag wieder einmal auf einem neuen Planeten unterwegs, den die Einwohner Hoff nannten und sich selbst Hoffaner. Die Zivilisation auf Hoff hatte einen Entwicklungsstand, der in etwa den 1920er Jahren auf der Erde entsprach. Am Stargate wurde das Team auch schon vom Regierungschef empfangen, da der Besuch angekündigt war. Freudig reichte er jedem die Hand. „Willkommen auf Hoff, ich bin Kanzler Druhin.“
„Colonel Jack O‘Neill, Oberstleutnant Allert, Unteroffizier Hein, Doktor McKay und Ronon Dex. Danke für den Empfang.“, stellte Jack sein Team vor und deutete auf den Ehrenspalier von fünf Soldaten zu jeder Seite des Tores. Kanzler Druhin winkte nur ab. „Das alleine ist für sie und alle auf Atlantis die einzig richtige Begrüßung, Colonel. Fast jeder in der Galaxie weiß schon, dass sie sowohl den Wraith, als auch den Genii, die Stirn geboten haben. Doch nun kommen sie bitte, fahren wir zum Regierungssitz. Da lässt es sich wesentlich besser reden.“, sagte der Kanzler und geleitete AR-1 auch schon zu seinem Dienstwagen. Der an einen alten Rolce Royce erinnerte, aber eine wesentlich größere Fahrkabine hatte. „Endlich werden wir auf einer Mission auch mal gefahren.“, meinte Rodney und stieg ein.

Während der Fahrt zum Regierungssitz konnte man, wenn man aus den Fenstern sah, zahlreiche Sanitäter, Krankenschwestern und Ärzte sehen. Die unzählige Tote von den Straßen und aus den Häusern wegschafften und in große Krankenlaster luden. In den Gesichtern der Helfer erkannte man Hilflosigkeit, Resignation und Furcht. Anna wand sich schockiert an Kanzler Druhin: „Mein Gott, was ist hier nur los?“ Da hielt der Wagen aber auch schon vor dem großen Regierungssitz. „Drinnen, drinnen werden sie alles erfahren.“, antwortete der Kanzler. Seine Mine hatte sich verfinstert. Der Kanzler führte das Team in einen großen Konferenzraum und wies jedem einen Platz zu. Nachdem auch er sich gesetzt hatte, schwieg er eine Weile, wohl um die richtigen Worte zu finden. „Wir... werden von einer Seuche heimgesucht.“, erklärte Druhin schließlich. „Und wir sind selbst Schuld daran.“
„Wie meinen sie das denn?“, fragte Rodney. „Unsere Wissenschaftler versuchen seit Jahrzehnten ein Serum zu entwickeln, dass Menschen vor dem Nährungsprozess der Wraith immun macht.“, erklärte der Kanzler. „Und vor einem knappen Monat gelang uns auch der große Durchbruch.“ Das Team aus Atlantis konnte kaum glauben, was sie da hörten. „Bitte weiter, Kanzler.“, bat Anna.
Der Kanzler nickte. „Wie schon gesagt, der Durchbruch gelang, aber es gab entsetzliche Nebenwirkungen.“
„Die ganzen Toten in der Stadt?“, fragte Ronon, was Kanzler Druhin nickend bestätigte. „Aber es ist viel schlimmer. Genau 50% aller Geimpften sterben Tage später an multiplen Organversagen.“
„Wie viele sind schon geimpft worden, bevor die Nebenwirkungen auftraten?“, fragte Ernst. Der Kanzler meinte monoton: „Etwa ¾ der Bevölkerung, was ungefähr 3,2 Millionen Menschen sind. Deswegen bitte ich sie formell um medizinischen Beistand, denn sonst haben wir in weniger, als einer Woche über 1,6 Millionen Tote...“

„Können sie kriegen.“, sagte Jack ohne größeres Zögern. Dann stellte Rodney die entscheidende Frage: „Wie konnten sie denn bei ihrem Entwicklungsstand überhaupt so ein Mittel erfinden?“ Der Kanzler lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Das zu erklären, wird eine Weile dauern...“


Auf Atlantis:

Sam Carter war zusammen mit Major Valentins Einheit in den unteren Ebenen der Stadt unterwegs. Woolsey hatte sie losgeschickt, um auch diese Bereiche endlich mal unter die Lupe zu nehmen. Und vielleicht noch einige geheime Waffensysteme zu entdecken, falls vorhanden. Nachdem das Potenziamodul, welches sie von der Hoovercrew bekommen hatten, in den Stromkreislauf der Stadt integriert hatten, waren auch gleich alle Wasserpumpen, die noch funktionierten, aktiviert und die meisten überfüllten Bereiche leergepumpt. Eine Arbeit, für die die Pioniere der Bundeswehr vier Monate veranschlagt hatten, mit ihren begrenzten Maschinen, die sie dabei hatten.

Die sechs Menschen schritten nun durch die Gänge, die immer noch stark nach abgestandenen Meerwasser rochen und an einigen Stellen auch Schimmel ansetzten.
„Das ist ja kaum auszuhalten.“, meckerte Valentin. „Was uns Woolsey zumutet...“
„Ach, stellen sie sich nicht so an, Major.“, meinte Sam. „Sobald sie mal den Geruch von dutzenden brennenden Wraith gerochen haben, reden wir weiter.“

Nach einigen Minuten kamen sie zu einem großen Panoramafenster, durch das sich dem Team eine angenehme Überraschung bot. Etwas eine Etage unter dem Fenster befand sich eine große Jumperbucht, ähnlich der im Hauptturm. Nur halt überflutet und mit einer großen Schleuse, um die Jumper herauszulassen. Hier standen in etwa acht Jumper, einige Landeplätze waren leer. „Da haben wir ja schon ein paar neue Spielzeuge.“, meinte der Sanitäter aus Valentins Team grinsend. „Die Pläne, die sie gefunden haben, Major, waren also doch richtig.“
Sam aktivierte schon das Funkgerät. „Kontrollraum, hier ist Carter. Bitte kommen.“
„Woolsey hier, was gibt es, Major?“, fragte Woolsey nur wenige Sekunden darauf. „Sir, wir haben hier acht Jumper in der Unterwasserjumperbucht gefunden, die in den Plänen eingezeichnet war. Scheinen intakt und funktionstüchtig zu sein.“
„Sehr gut.“, antwortete Woolsey lobend. „Ich schicke ihnen ein Team, um die Jumper in den Hauptturm zu verlegen. Dann können wir sie bei einem Notfall schneller einsetzen. Setzen sie ihre Durchsuchung fort.“
„Verstanden, Sir. Wir machen uns wieder auf den Weg.“, bestätigte Sam und setzte sich mit Valentins Team wieder in Bewegung. Doch schon als sie in den übernächsten Korridor einbogen, kamen sie nicht weiter. Vor ihnen ging der Gang noch knapp 10 Meter weiter, doch dann war dieser auch schon zu Ende. „Sackgasse.“, sagte Valentin und drehte sich schon auf dem Absatz um. „Suchen wir einen anderen Weg.“
„Moment.“, meinte Sam nachdenklich. „Da in ich mir gar nicht mal so sicher. Laut den Plänen der Stadt, müsste dieser Gang noch weitergehen.“


Auf Hoff:

Kanzler Druhin begann zu erzählen. „Unsere besten Wissenschaftler und Ärzte arbeiten seit mehr als 150 Jahren an dem Anti-Wraith-Serum. Genauer gesagt seit dem Zeitpunkt, an dem sich herausstellte, dass einer der damals lebenden Wissenschaftler immun gegen den Nährungsprozess war. Er hatte während eines Ausdünnens wohl ein Zusammentreffen mit einem Wraith, was er
überlebte.“
„Dann war das ein Dromoys.“, meinte Ronon. „Gibt einige von denen auf jedem Planeten, aber es sind nur wenige. Pro Generation werden nen paar von denen geboren. Jeder von denen ist immun gegen den Nährungsprozess“, erklärte Ronon.
Druhin nickte bestätigend und fuhr fort: „Nach dem Ausdünnen machten sich die Wissenschaftler gleich daran, diese Immunität auch auf Andere übertragbar zu machen und eine Impfung zu entwickeln, wie gegen eine Krankheit. Wir haben seit so vielen Generationen daran geforscht. Da es für unser Volk das ein und alles wurde, das höchste Ziel und die Erfüllung aller Träume.“
Rodney unterbrach ihn: „Ist ja alles sehr schön, aber sie hatten trotzdem dafür nicht die Technologie. Sie haben also sicher an die 150 Jahre Forschung verschwendet.“
Jack haute ihm in die Seite und zischte: „Rodney!“ Während Rodney sich die Seite rieb, nickte der Kanzler beschämt. „Sie haben schon Recht, Doktor. Aber mehr als 14 Regierungen haben die Forschungen weiterlaufen lassen, um dem Volk Hoffnung zu
machen.“
„Hätte ich wohl auch so gemacht.“, sagte Jack.
„Nun ja“, sagte der Kanzler, nach einigen Sekunden. „Unsere Forschungen kamen schließlich vor vier Monaten wieder zum rollen, als unsere Flugabwehr einen Wraithdart abgeschossen hat und wir den Piloten gefangen nehmen konnten. Nach einigen Tagen konnten wir ihn dazu bringen, an dem Mittel mitzuarbeiten, ohne, dass er es wusste.“
„Und wie das?“, fragte Ernst.
„Wir haben von einem anderen Planeten eine starke Droge erhandelt, die in geringen Mengen die Wahrnehmung manipuliert.“, erklärte Druhin. „Der Wraith dachte, dass er an einer Möglichkeit arbeitet, die Immunität umzukehren.“
„Heißt das, sie haben ihre Leute mit einem Mittel geimpft, dass sie von nem Wraith gekriegt haben, der high war?“, fragte Rodney baff. Jack musste dem zustimmen. „Das ist ja der dümmste Plan, von dem ich je gehört hab. Und da wundern sie sich, dass sie solche Probleme mit der Impfung hatten?“
„Damals waren wir der Ansicht, dass man nur so die Impfung bekommen könnte.“, rechtfertigte sich der Kanzler. „Und bei denen, die es überleben, wirkt die Impfung auch einwandfrei. Das haben wir an dem Wraith getestet. Er hat es einfach nicht geschafft, sich zu nähren. Aber trotzdem stirbt die Hälfte der Geimpften und deswegen bitten wir sie ja um Hilfe.“

Nachdem Jack nun endlich alle Informationen hatte, bestätigte er seine vorherige Entscheidung noch mal: „Die Hilfe kriegen sie.“
Er sah zu Anna und Ernst. „Ihr Beide zurück zum Stargate. Berichtet Woolsey, was hier los ist.“ Die Beiden bestätigten den Befehl und verließen auch gleich dem Raum.
Rodney wand sich an den Kanzler. „Ich würd mir gerne mal ihre technischen Möglichkeiten ansehen und mir nen Überblick verschaffen. Ich glaub ja nicht, dass ich was finde, womit wir ein vernünftiges Gegenmittel herstellen kön.....“
Jack warf ihn einen bösen Blick zu und Rodney korrigierte sich: „Dürfte ich mir die technischen Möglichkeiten mal ansehen, um zu sehen, was aus Atlantis hergeschafft werden muss?“ Der Kanzler bestätigte das, worauf sich auch Rodney mit einem Führer aufmachte, während Jack und Ronon beim Kanzler blieben.


Auf Atlantis:

Sam ging einige Schritte weiter in den Gang hinein und sah nachdenklich drein.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass...“ Sie streckte ihre MP7, mit der sie bewaffnet war, aus und berührte damit schließlich die Wand. Die Maschinenpistole ging glatt durch und Sam schwang die MP7 nach links und rechts, wo sie auch durchging. Sie drehte sich zu Valentins Team um. „Die Wand ist nur ein Hologramm.“ Dann trat sie auch schon hindurch, Valentin und sein Team folgten ihr.

Sie fanden sich in einem großen, 10 Meter hohen ovalen Raum wieder. Dieser war, bis auf eine einzige Konsole in der Mitte, vollkommen leer. Sam schritt sogleich zu der Konsole und versuchte sie zu aktivieren, doch es tat sich nichts. „Dann brauchen wir wohl das Gen.“, meinte Valentin und sah zu Leutnant Sokolov, der das ATA-Gen besaß. Der Leutnant ging zur Konsole und berührte sie, doch auch jetzt passierte nichts. „Dann ist die Energieversorgung kaputt, ich werd mal versuchen, ob ich nicht...“, meinte Sam und versuchte die Konsole irgendwie zu aktivieren, als plötzlich ein Hologramm in dem Raum erschien. Es zeigte ein Abbild von Janus, dem Antiker, der einiges an Vorrichtungen in die Stadt eingebaut hatte, welche der Expedition schon geholfen hatten.

„Gute Arbeit, Major.“, meinte Valentin lobend.
„Das war ich nicht.“, antwortete Sam aber nur, als das Hologramm anfing zu sprechen. „Willkommen. Wenn ihr das seht, dann habt ihr eines von drei geheimen Laboren gefunden, die ich ohne Wissen und Ermächtigung des Hohen Rates eingerichtete.“, begann der holographische Janus. „Dies war notwendig gewesen, um in Ruhe arbeiten zu können. Ohne, dass der Hohe Rat mir immer wieder über die Schulter sah und meine Projekte auf Eis legte.“
„Okay und woran hast du geforscht?“, fragte Feldwebel Titow das Hologramm, welches aber nicht reagierte und sich stattdessen abschaltete. „War wohl nicht dazu programmiert gesprächig zu sein.“, vermutete Valentin und sah dann zu Sam, die sich im Inneren der Konsole näher umschaute. „Und?“
Sam schüttelte nur den Kopf. „Nichts zu machen ohne Strom.“
„Na, dann besorgen wir uns einfach nen bisschen Saft.“, beschloss Valentin.
„Ich will nur zu gern wissen, was Janus da schönes gewerkelt hat.“


Auf Hoff:

Nur knapp 20 Minuten, nachdem sie zum Tor aufgebrochen waren, kehrten Ernst und Anna mit Doktor Heinrich, sowie zwei Sanitätern zurück und betraten sogleich, das Krankenhaus der Hauptstadt. Dort wurden sie auch schon von der Chefärztin begrüßt.
Sie gab jedem die Hand und stellte sich vor. „Ich bin Doktor Perna und möchte mich gleich dafür bedanken, dass sie uns helfen wollen.“
„Das ist doch selbstverständlich.“, antwortete Anja Heinrich. „Können sie uns einen Arbeitsplatz freimachen? Wir würden gerne gleich anfangen.“
Doktor Perna nickte. „Selbstverständlich, folgen sie mir bitte.“

Während sie Doktor Perna folgten kamen sie an vielen Krankenbetten und improvisierten Betten vorbei, in denen viele Menschen lagen. Die meisten husteten laut, rangen nach Atem oder lagen ganz lethargisch da und bekamen Luft durch Sauerstoffmasken. Doktor Perna sah traurig drein. „Ich mache mir Vorwürfe. Das ist alles meine Schuld.“ Anja sah sie verwirrt an. „Ihre Schuld? Wie meinen sie das?“
„Ich war lange Zeit für die Entwicklung des Impfstoffes verantwortlich, scheiterte aber. Nur deshalb hat die Regierung angeordnet den Wraith daran arbeiten zu lassen.
Ich war dagegen, aber weil ich zu inkompetent war, das Mittel selbst zu entwickeln...“, sagte sie traurig. „Hätten sie mich wenigstens nicht daran gehindert die Impfung zu bekommen... Dann müsste ich mich jetzt nicht dafür schämen, dass es mir gut geht und den armen Menschen hier schlecht.“
„Das ist doch nicht ihre Schuld.“, meinte Anja. Perna brachte sie in ein großes Labor, wo sie auch gleich ihre Ausrüstung aufbauten. Dann legte Anja ihren Arm um die Schulter. „So, nun möchte ich, dass sie mir helfen. Mit ihrem Fachwissen wird es wesentlich schneller gehen.“ Anja hoffte, dass die hoffanische Ärztin vielleicht so von ihren Gedanken abgelenkt würde. Die Ärztin nickte dankbar. „Dann lassen sie uns gleich anfangen.“


Auf Atlantis:

Sam hatte indes einen Naqudahreaktor heranschaffen lassen und schloss ihn nun an die Konsole an. Die aber selbst nicht an den Stromkreislauf der Stadt angeschlossen war und ansonsten nie funktionieren würde. Derweil machten Valentin und sein Team Mittagspause und packten ihren Proviant aus. Valentin hielt ihr ein Sandwich hin. „Wollen sie auch was essen, Major?“ Doch Sam, die nur Augen für die Konsole hatte, schüttelte den Kopf. „Nein Danke, Major. Ich will das hier noch fertig kriegen, bevor McKay zurückkommt. Der würde mich nur wieder belächeln.“
Valentin nickte. „Das kann ich nicht verstehen, dass sie ihn immer weitermachen lassen und sich nicht rächen.“ Jetzt sah Sam ihn kurz an und lächelte fast schon diabolisch. „Wer meinen sie, hat dafür gesorgt, dass seine Dusche zwei Wochen lang auf Eiswasser eingestellt war?“ Dann wand sie sich wieder der Konsole zu, während
Valentin und seine Soldaten in Gelächter ausbrachen.

Schließlich, etwa 15 Minuten später, hatte Sam es endlich geschafft und die Konsole angeworfen. Über der Konsole erschien nun eine Art holographischer Bildschirm, der Informationen zeigte. Sam stellte sich vor die Konsole und stöpselte einen Laptop in die Konsole. Der mit seinem Übersetzungsprogramm die Worte für Sam verständlich machte. Sie rief eine Datei auf und Sams Augen wanderten auf dem Laptopbildschirm hin und her, als sich Valentin zu ihr gesellte. „Und, was steht da?“, fragte er interessiert.
„Anscheinend haben die Antiker 15 Jahre vor Kriegsende, als ihre Flotte mal wieder zerschlagen wurde, versucht die Wraithflotten mit Hyperraumminen zu besiegen.“
„Hyperraumminen?“, fragte Leutnant Sokolov.
„Sprengkörper mit Hyperantrieben, die sich frei in der Galaxis bewegten und sich vor ein Wraithschiff werfen konnten, um diese zu zerstören.“, erklärte Sam. „Wieder eine von Janus genialen Ideen, die fast nicht angenommen worden wäre.“
„Der Kerl war ja wirklich schwer beschäftigt.“, meinte Valentin anerkennend.
„Und weiter?“
Sam las weiter. „Nun ja, einige Monate lang schien es recht gut zu funktionieren und die Wraith hatten recht hohe Verluste. Mit der Zeit konnten die Wraith sich darauf einstellen, einen Störsender konstruieren, der die Minen, wenn sie in Reichweite kamen, explodieren ließ. Die Minen wurden so unwirksam und die Antiker mussten sich wieder auf Raumgefechte einstellen.“ Sam schloss die Datei und befand sich wieder im Index. Valentin deutete auf eine andere Datei, die „Wraith-Schiffbau“ hieß . „Rufen sie die mal auf. Das klingt interessant.“ Sam tat, wie ihr geheißen und die neue Datei erschien auf dem Bildschirm. Sam überflog die ersten zwei Seiten, dann sah sie angewidert Valentin an. „Das ist einfach nur ekelhaft. Die Wraith konstruieren ihre Basisschiffe und Kreuzer, indem sie Menschen mit einen Virus infizieren. Der Virus schreibt dann die menschliche DNS danach komplett um. Mit genügend Energiezufuhr kann ein Basisschiff in knapp zwei bis drei Wochen fertiggestellt werden. Die Wraith müssen dann nur noch ihre Computersysteme und die Inneneinrichtungen installieren.“ Auf dem Holoschirm konnte man zeitgleich auch eine Simulation sehen, die den Vorgang in Bilder fasste.Das Team schüttelte kollektiv den Kopf und hatte nichts, als Verachtung für so etwas übrig. Es war ja schlimm genug, dass die Wraith die Menschen aussaugten, aber so etwas? Valentin machte sich dazu auch noch Sorgen, um diesen Vorteil der Wraith. „Die brauchen also drei Wochen für das Schiff und vielleicht einen Monat für den Innenausbau... Das ist gar nicht gut. Der Bau eines Zerstörers der Hoover- oder Walhalla-Klasse dauert schon mindestens ein Jahr. Und der Bau eines Schlachtkreuzers der Gagarin-Klasse wird mit bis zu zwei Jahren veranschlagt. Wenn wir denen also einen Verlust beiführen, wird die das nicht mal jucken.“

Sam nickte gedankenversunken, da sie gerade eine weitere Datei aufgerufen hatte, die ein Verweiß von Janus war. „Hab hier noch was.“, meinte sie. „Janus hat da nen kurzen Verweiß zu Schwarzen Löchern im Bezug auf Wraithsysteme. Scheint so, dass die Wraithsysteme noch anfälliger gegen Schwarze Löcher sind, als unsere Computersysteme. Die Löcher erzeugen anscheinend eine Art starke Strahlung, die die Systeme extrem stört. Deswegen hat Janus an einem Gerät gearbeitet, dass künstliche Mikrolöcher im Raum erschafft und die Wraithsysteme stört, sodass die Raumflotte nur noch ein Truthahnschießen hätte veranstalten müssen.“ Valentin verschränkte die Arme vor der Brust. „Und lassen sie mich raten: Das war diesen Weicheiern von Antikern im Rat zu gefährlich, so wie alles, was sich dieser schlaue Hund Janus ausgedacht hat, stimmts?“
Sam nickte. „Ja. Der Hohe Rat hat dieses Projekt einstimmig und sehr schnell verboten.“
„Wieder mal ein Beweis dafür, dass jeder Idiot die Antiker hätte in den Arsch treten können.“, sagte Feldwebel Titow verächtlich.
„Amen.“, meinte Valentin, schüttelte den Kopf und dachte nur: „Was haben die sich nur dabei gedacht?!“ Laut fuhr er dann fort: „Na ja, dann werden wir die Wraith beim nächsten Kampf einfach mal zu einem Schwarzen Loch locken und die dann da fertig machen. Schwarze Löcher gibt’s ja wie Sand am Meer.“ Sam zuckte nur mit den Schultern und sah dann wieder durch die Dateien.


Auf Hoff:

Im Krankenhaus waren Anja, Anna und die Sanitäter und Perna indes schwer beschäftigt ein Gegenmittel zu entwickeln. Ernst saß gelangweilt in einem Stuhl, hatte die Füße hochgelegt, die Augen geschlossen und hörte Musik über einen MP-3 Player.
Anja sah durch das Mikroskop. Sie beobachtete eine Blutprobe eines Kranken, der man ein wenig von einem hinzufügte, das sie für das Heilmittel hielt. „Verdammt noch mal, nichts, keine Veränderungen. Wir müssen weitersuchen.“

Da ertönte plötzlich eine laute Sirene. Doktor Perna schreckte hoch. „Oh, nein. Das ist der Luftalarm.“ In dem Moment meldete sich auch Jack über Funk:
„O‘Neill an alle: Wraithdarts und Bodentruppen haben das Tor passiert und halten auf die Stadt zu. Alle, die nicht zur Entwicklung des Heilmittels gebraucht werden kommen sofort zu mir. Wir werden den Hoffanern bei der Verteidigung helfen.“ Doch Ernst hatte das nicht gehört, er hörte seine Musik zu laut. Also ging Anna einfach zu ihm, riss ihm die Kopfhörer aus den Ohren. Er schreckte hoch und sah sie verwirrt an.
„Kann man sich hier nicht mal in Ruhe Die Toten Hosen anhören?“ Anna ignorierte das. „Hören sie den Luftalarm nicht? Die Wraith greifen an. Sie sollen sofort zu O´Neill.“ Ernst schnappte sich sein G51, das neben ihm stand und sprang auf. „Warum haben sie das nicht gleich gesagt. Dann wollen wir denen mal in den Arsch treten.“, meinte er und verließ den Raum.

Derweil verschanzten sich die hoffanischen Zivilisten in ihren Kellern, die Soldaten nahmen Stellung in den Straßen auf und stellten sich den Wraith. Mit ihren altmodischen Repetiergewehren versuchten sie verzweifelt die Wraithkrieger zu beschäftigten, während die Flugabwehr sich um die Darts kümmerte. Doch die Wraith waren waffentechnisch so überlegen, dass sie die Stellungen der Hoffaner einfach überrannten. Da griffen jedoch die Mitglieder von AR-1 ein. Rodney und Ernst kamen zu einem Trupp der Hoffaner gerannt, die sich auf dem Rückzug befanden.
„Wo wollen sie hin, Soldat?“, fragte Ernst einen Unteroffizier. „Egal, bloß weg von hier.“, meinte dieser panisch und zeigte ängstlich auf die Wraithkrieger, die die Linien durchbrachen. Dazu die Darts, die immer wieder Leute mit ihrem Transportstrahl aufsammelten. „Wir können sie einfach nicht besiegen.“ Kurzentschlossen hob Ernst sein G51, entsicherte es und schoss einem Wraithkrieger mitten in den Kopf.
Dann sah er den Unteroffizier an. „Wie war das mit dem nicht besiegen? Reißen sie sich zusammen, wir greifen an!“ Zusammen mit Rodney, der seine MP7 hob, führte
Ernst nun den Trupp Hoffanersoldaten in die Schlacht.

Auch Jack und Ronon hatten alle Hände voll zu tun. Ronon hatte gleich zu Anfang im Alleingang einen ganzen Zug Wraithkrieger und zwei Wraithoffiziere ausgeschaltet. Jack sah in den Himmel, wo immer noch 15 der 20 Darts kreisten. „Die Flaks, sie feuern nicht mehr.“
„Die Besatzungen wurden wohl geholt.“, meinte Ronon.
„Dann los, geben sie mir Feuerschutz.“, sagte Jack und rannte zu einer 25mm-Flak.
Er schwang sich auf den Sitz und begann gleich zu feuern, als ein Dart über ihn flog.
Die 25mm-Geschosse trafen mitten ins Heck des Darts, der schnell an Höhe verlor und in eines der Gebäude stürzte. Gleich danach zielte der US Colonel auf den nächsten Dart und schoss ihn ab. Ronon feuerte derweil wie ein Wilder auf die Wraith, die sich der Flak näherten. Er zog Jack am Ärmel und zwang ihn aufzustehen.
„Weg hier, wir brauchen ne bessere Position.“ Jack nickte und eröffnete auch das Feuer.

Ernst hatte den kleinen Trupp Soldaten in der Zwischenzeit zum Sieg geführt. Sie hatten eine Straßensperre gegen etwa 25 Wraith aufrechterhalten, bei minimalen Eigenverlusten durch Dartfeuer. Doch nun kam auch schon die nächste Welle, als
Rodney erschöpft zu Boden sank und wechselte ein Magazin. „Ich kann nicht mehr.“
„Unsinn, Rodney.“, entgegnete Ernst und klopfte ihm auf die Schulter. „Weiter.“
Er drehte sich wieder um, legte sein Sturmgewehr an und feuerte weiter, ebenso wie es die Hoffanersoldaten taten. Auch Rodney stand auf und feuerte auf die Wraith.

Jack und Ronon rannten einige hundert Meter durch die Straßen, bis sie abrupt stehen blieben. Da auf der anderen Straßenseite eine Wraithpatrouille auftauchte, die auch gleich das Feuer aus ihren Betäubern eröffnete. „Rückzug.“, meinte Jack, während Ronon mehrere Wraith mit seiner Energiepistole umlegte. „Suchen wir McKay und Allert und schließen wir uns mit ihnen zusammen.“ Ronon reagierte aber nicht, sondern feuerte weiter auf die Wraith, deren Strom nicht nachlassen wollte. Jack legte nun auch wieder an und feuerte seinerseits auf die Wraith. Da wurde Ronon von einer der Betäuber an der linken Körperhälfte getroffen. Es war kein Blattschuss, und so für Ronon eigentlich nicht gefährlich war, aber es wirbelte ihn trotzdem zurück. Jetzt wollte er den Rückzug antreten und folgte Jack den Weg zurück, den sie gekommen waren, während er weiterhin auf die Wraith feuerte.

Während auf den Straßen die Hoffaner starben, arbeiteten Anja Heinrich und die anderen weiter, auch wenn sie schon die Erschütterungen der Dartwaffen spürten.
Zwei Soldaten hatten inzwischen Position in dem Labor bezogen, um die Mediziner zu beschützen. Da wurde auch schon die Tür aufgestoßen, zwei Wraith stürmten herein. Ein Krieger konnte von einem Hoffaner mit seinem Karabiner erschossen werden. Bevor der Zweite die beiden Soldaten betäubte und sich dann Anja zuwandte, schon die Hand hob, um sie auszusaugen. Anna hatte in der Zwischenzeit ihre P8 gezückt, feuerte das halbe Magazin in den Wraith, bis dieser schließlich unter acht Kugeln zu Boden sank. Das Training mit Ronon, Ernst und Jack hatte sich gelohnt. Zur Sicherheit schoss Anna ihm noch einmal in den Kopf. „Die haben leider die Angewohnheit nach ein paar Augenblicken wieder aufzustehen.“, erklärte sie der geschockten Ärztin. „Alles in Ordnung?“ Anja nickte. Sie stand vollkommen unter Schock und dennoch wand sie sich wieder zu ihrem Mikroskop, arbeitete weiter, wie Perna und die anderen.


Auf Atlantis:

Sam durchforschte weiter den Datenkern der Konsole mit ihrem Laptop, bis sie sagte:
„Das ist interessant.“
„Was?“, fragte Major Valentin.
„Kurz vor Kriegsende haben die Antiker das ganze Sonnensystem mit Verteidigungssatelliten ausgerüstet. Weil die Flotteneinheiten entweder mit der Evakuierung der letzten Kolonien beschäftigt waren, oder zerstört. Die Satelliten waren mit großen Energiekanonen bewaffnet, mächtig genug, um ein Hive mit einem Schuss zu pulverisieren. Aber im Endeffekt haben die Satelliten auch nichts mehr gebracht. Am Rand des Systems existiert noch einer, den die Wraith übersehen oder nur kampfunfähig gemacht haben.“, fasste Sam den Bericht zusammen.
„Schade, dass nur einer übrig ist“, meinte Valentin. „denn mit mehreren hätten wir sicher ne ganz gute Raumabwehr.“

Da erschien wieder ein Hologramm von Janus, dass wissend lächelte. „Ja, ja, die Verteidigungssatelliten... Als die Wraith schon fast vor Atlantis standen, hat
der Hohe Rat endlich die Satelliten entwickeln lassen. Wie die meisten Systeme, die zu der Zeit noch in die Schlacht geworfen wurden, waren auch die Satelliten nicht ausgereift. Ursprünglich sollten ihnen noch Schildgeneratoren hinzugefügt werden, aber aus Furcht vor den Wraith wurden die Satelliten vorher in die Schlacht geworfen.
Wenn ihr also noch ein paar Satelliten findet, dann nehmt sie schnell in Betrieb, denn die Wraith wissen von ihnen.“ Mit diesen Worten verschwand das Hologramm auch
schon wieder. Sam trat nun von der Konsole weg, stöpselte ihren Laptop aus. „Die restlichen Sachen können auch noch bis später warten. Jetzt sollten wir Woolsey erst mal Bericht erstatten.“ Valentin nickte und folgte Sam mit seinem Team, nicht ohne vorher den Geheimeingang von außen zu kennzeichnen.

Keine 10 Minuten später war Woolsey auch schon informiert. „Ich bin beeindruckt, was sie da unten gefunden haben.“, lobte er Sam und Valentins Team. „Major Carter, nehmen sie sich ein paar Mann und gehen sie wieder runter, versuchen sie noch mehr zu erfahren. Eine Reise zum Verteidigungssatelliten, werde ich auf die Missionsliste für O‘Neills Team setzen. Wegtreten.“ Sam und das russische Team standen auf und verließen Woolseys Büro.


Auf Hoff:

In der Hauptstadt der Hoff ging der Kampf nun entgültig in die heiße Phase.
Fast die Hälfte der Wraith waren schon tot, aber die Darts machten den Truppen immer noch Probleme. Jack und Ernst holten gerade wieder einen Dart vom Himmel, als sich die Wraith schließlich zurückzogen. Die Darts, von 20 waren 8 übrig, drehten als erste ab und flogen zum Stargate.

Die Truppen stellten das Feuer ein, Jack sah verwundert zu Ernst und Ronon. „Warum ziehen die sich zurück? Lange hätten wir doch nicht mehr durchhalten können.“
„Haben sich wohl genug Leute geschnappt.“, meinte Ronon.
„Na ja.“, sagte Ernst leicht niedergeschlagen und kratzte sich am Kopf. „Wenigstens mussten die sich das teuer erkaufen. Wir haben 12 Darts und beinahe alle Bodentruppen erledigt.“ Jack drehte sich um und besah sich die in trümmerliegende, brennende Stadt. „Das war es aber nicht wert, das ist es nie wert.“ Doch mehr konnte Jack auch nicht philosophieren, denn die überlebenden Hoffanersoldaten kamen zum Team gerannt, um sich bei ihnen zu bedanken und zwar vor allem bei Ronon, der die meisten Wraith erledigt hatte.


Drei Tage später:

Anja war mit vier Mitarbeitern ihres medizinischen Stabes noch auf Hoff geblieben und hatte endlich das Mittel fertiggestellt. Stolz überreichte sie dem Kanzler eine Phiole mit dem Serum. „Das ist das Heilmittel. Doktor Perna lässt schon seit heute morgen größere Mengen herstellen und verbreiten. Es kommt gerade noch rechtzeitig, um die Großteile der Kranken noch zu heilen.“ Kanzler Druhin sah erleichtert aus, fragte jedoch: „Kann man daraus auch ein Gegenmittel entwickeln, dass ohne diese 50-50 Quote funktioniert, keine Nebenwirkungen hat und nur gegen die Wraith immun macht?“
Anja stutzte. „Ja, sicher wäre das möglich, aber das wäre doch, wie das ganze Experiment, viel zu riskant. Wenn die Wraith davon erfahren, werden sie den Planeten einfach den Erdboden gleich machen, um dafür zu sorgen, dass das Mittel nicht die Runde macht. Deswegen war ich von Anfang an gegen die Sache.“
Der Kanzler erhob sich und fordere Anja so auf zu gehen. „Ich verspreche, dass wir es uns überlegen werde, Doktor. Aber ich denke auch, dass es die einzige Chance ist,
gegen die Wraith zu siegen.“ Anja nickte und ging zur Tür, drehte sich dann aber noch einmal um und sah den Kanzler an. „Ich wünsche ihnen alles Glück der Welt und hoffe, dass die Geschichte ihnen hoffentlich diesen Schritt verzeihen kann.“ Mit diesen Worten verließ sie das Regierungsgebäude und machte sie auf den Weg nach Atlantis.



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