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Verfluchte Helden von Hyndara71

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Author's Note: Damit die Story funktioniert mußte ich einen Hintergrund für Mama Sheppard schaffen. Der Weg ist reine AU, also ausschließlich meins. Zudem war da schon immer der Diskussionspunkt über Sheps Reaktion in „Vegas“, wenns um diese ominöse Feldärztin ging. Wer JS's „Ein Held sein“ gelesen hat weiß, daß (für uns beide) diese namenlose Ärztin kein Thema war. Warum und wie McKay darauf gekommen ist, eine Erklärung gibt’s hier – erneut, JS und meine AU, kein Kanon.


„Sag mal, hast du sie noch alle?“ schimpfte Sheriff Duke los.
John stemmte sich ächzend in eine sitzende Position hoch.
Besser ein wenig warten, ehe er seinem Gleichgewichtssinn wieder trauen konnte. Der war durch die letzten, adrenalinbeladenen Minuten mehr als durcheinander geraten.
Er spürte die ratlosen Blicke der Winchesters auf sich, ignorierte sie aber im Moment. Hier ging es um Duke und ihn, und hoffentlich um ein funktionstüchtiges Funkgerät.
„Du hast einen Sheriff angegriffen, Sheppard!“ schimpfte Duke weiter. „Das ist Angriff auf einen Staatsbeamten. Eine strafbare Handlung!“
„Von einem anderen Staatsbeamten?“ fragte Dean Winchester hinter ihm irritiert. „Geht das überhaupt?“
Dukes Kopf ruckte hoch, zornig starrte er die beiden Brüder an. „Und ihr solltet besser still sein, Jungs!“ drohte er mit erhobenem Finger. „FBI-Agenten, das ich nicht lache! Diese Vortäuschung ist strafbar und wird mit hohen Strafen belegt. Ich hoffe, ihr zwei habt ein langes Leben!“
„Jetzt laß die Jungs da raus“, wandte John endlich ein und blickte auf, in Martin Dukes Augen. „Die beiden haben getan was sie konnten, um die Stadt zu schützen.“
„Ach, und wer hat sie darum gebeten? Ich nicht!“
„Ihre Pflicht.“
Endlich traute John sich selbst weit genug, um den Versuch zu starten, wieder auf die Beine zu kommen – was überraschenderweise auch gelang, wenn er auch schwankte wie ein Matrose auf hoher See.
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Sheppard?“ fragte Sam.
John seufzte. „Soweit es geht“, antwortete er.
„Oh ja, jetzt spielt er wieder den Märtyrer!“ Duke schnaubte und wandte sich seinerseits an die Winchesters: „Gentlemen, richten Sie Ihr Augenmerk auf den miesesten Landesverräter der USA! Major Sheppard a.D. War dumm genug, sich in Afghanistan abschießen zu lassen, weil er seine Bettgespielin zu retten gedachte. Und dabei hat er nebenbei neueste Technologie an Al Quaida gegeben. Ist er bestraft worden dafür? Dann wären Daddy ja ein paar Rüstungsaufträge floten gegangen, stimmts?“
Johns Lippen wurden schmal. „Halt den Mund, Martin!“ sagte er im warnenden Ton. „Wenn du keine Ahnung hast, wovon du sprichst solltest du besser schweigen!“
„Und, wißt ihr Jungs was? Ein paar Jahre vorher hat Mr. Superhero hier was ähnliches mit MEINER Schwester veranstaltet!“ fuhr Duke fort – und im nächsten Moment saß er auf dem Steinboden und Johns geballte Faust schmerzte.
„Ich habe nichts mit Gillian zu tun!“ fuhr er den Sheriff an. „Verdammt, warum kannst du mir das nicht glauben? Ich hab versucht, sie davon abzuhalten. Sie wollte nicht hören!“
„Ja, und deine Heldenmutter hat erst meine Schwester und dann sich selbst umgebracht!“ brüllte Duke zurück. „Deine verrückte Mutter, immer auf Monstersuche, war dämlich genug, mit ihrem Heli gegen den nächsten Bergrücken zu knallen! Deine komplett durchgeknallte Mutter hat meine Schwester angesteckt mit diesem Schwachsinn!“
„Aber du glaubst an diesen Mothman, ja?“ John beugte sich über Duke und blitzte ihn wütend an. „Ma hat nichts, aber auch gar nichts mit Gill zu tun gehabt! Gill wollte unbedingt allein losziehen!“
„Und warum hast du sie dann nicht begleitet? Sonst warst du doch schon soo ein großer Prince Charming?“
„Ich war, verdammt noch mal, zehn Jahre alt!“
Erst jetzt wurden John die Blicke in seinem Rücken bewußt. Mühsam beherrscht richtete er sich wieder auf. „Und darum geht es jetzt nicht. Ich hab dir, verdammt noch mal, den Hintern gerettet gerade. Dieses Ding … dein Mothman … wollte dich zum Dinner verspeisen.“ Er kontrollierte Atmung und Stimme. Auf keinen Fall wollte er sich noch eine weitere Blöße geben.
„Ja, klar!“ schnaubte Duke. „Der heilige John Sheppard, die Unschuld schlechthin. Man hätte dich vors Erschießungskommando stellen sollen. Statt dessen hat Daddy dich doch wieder mal frei gekauft von jeglicher Schuld!“
John war plötzlich einfach nur müde. Müde dieser Diskussion, müde der ständigen Erklärungen und Richtigstellungen. Müde dieser ganzen Angelegenheit.
Kopfschüttelnd wandte er sich ab. „Dann laß dich fressen“, seufzte er und zuckte mit zumindest der heilen Schulter. „Mir gleich.“
Aber es war ihm nicht gleich. Er haßte sich dafür, daß er nichts wirklich unternehmen konnte, daß er ohnehin schon gehandikapt war und Duke ihm einfach nicht vertrauen wollte – und vermutlich konnte. Er haßte sich selbst für so vieles, die Liste war voll.
Humpelnd verließ John den Flur in Richtung Küche, um sich einen Kaffee zu machen, solange die Broucha noch nicht auf den Gedanken gekommen war, ihnen auch noch das Wasser und das Gas abzustellen.
Die Winchesters tauschten Blicke, während Duke sich wieder aufrappelte. „Muß telefonieren“, knurrte er die beiden an und marschierte Richtung Wohnraum.
Dean und Sam wechselten einen langen Blick, dann folgte Sam Duke und Dean John.

John war in der Küche mit einer alten Blechkanne beschäftigt, in der er das Wasser für den Kaffee erhitzen wollte, als Dean den Raum betrat.
Einen Moment lang beobachtete der ältere der Winchesters das Treiben des Polizisten, sich seine Worte zurechtlegend, dann öffnete er endlich den Mund: „Sie hätten uns sagen können, daß Ihre Mutter eine Jägerin gewesen ist.“
Sheppard stockte für eine Sekunde in seinem Tun, dann stellte er die Kanne endlich auf den Gasherd. „Meine Mutter war Fotografin“, antwortete er und nickte zu einer gerahmten Fotografie über dem Küchentisch in der Ecke.
Dean runzelte die Stirn. „Aber der Sheriff ...“
„Martin Duke, seine Schwester Gillian und mein Bruder und ich sind, wie wohl noch ein Dutzend anderer, die mehr oder weniger ihre Wurzeln hier haben, gemeinsam aufgewachsen … bis meine Mutter starb. Danach bin ich kaum noch hier gewesen. Zu viele Erinnerungen.“ John drehte sich zu seinem unverhofften Gast um mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. „Aber interessant zu wissen, wo eure Prioritäten liegen. Die meisten anderen hätten nach Afghanistan gefragt statt nach der Nebenbeschäftigung meiner Mutter.“
Dean schluckte und tat bewußt lässig – was ihm seine infizierte Schulter gleich wieder mit einem üblen Schmerz dankte. „Afghanistan ist weit weg“, entgegnete er. „Was da passiert oder nicht passiert ist hat für unsere jetzige Situation keine Bedeutung.“
Das bittere Lächeln vertiefte sich. „Denkst du“, entgegnete John trocken und seufzte. „Meine Mutter war nicht wie dein Bruder oder du“, erklärte er schließlich, „sie wollte diese Monster nicht töten. Ihrer Meinung nach hatten diese Dinge ebenso Daseinsberechtigung wie wir.“
Dean runzelte die Stirn wieder. „Und was wollte sie dann?“
„Sie war, wie gesagt, Fotografin“, antwortete John.
„Sie wollte ein Foto von einem Monster?“ staunte Dean.
John zögerte, nickte dann aber. „Sie wollte den ultimativen Beweis dafür, daß es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als wir normalerweise wissen“, erklärte er und schaufelte Kaffeepulver in eine weitere Kanne. „Soweit ich weiß, hat sie nie irgendetwas getötet. Aber sie wußte, die meisten Dinge da draußen sind alles andere als friedlich und freundlich.“
„Die Untertreibung des Jahres!“ Dean betrachtete seinen unverhofften Gastgeber. „Und diese Gill?“
Johns Schultern sanken herab. „Gillian war die Schwester von Martin Duke“, erklärte er, „sie verschwand in der gleichen Zeit, in der meine Mutter starb. Ob beides zusammenhängt weiß ich bis heute nicht, aber ich weiß, daß meine Mutter nie einfach so abgestürzt wäre. Sie war auf der Suche nach Bigfoot damals. Es gab ein paar Augenzeugenberichte, denen sie nachgehen wollte. Gillian hatte Ärger in der Schule und auch zu Hause, weil ihre Eltern sich trennen wollten. Aus irgendeinem Grund war sie der festen Überzeugung, daß sie der Grund war. Sie packte ihre Sachen und ...“ Er starrte ein Loch in die Luft für eine kleine Weile. „Erst kam sie hierher. Wir beide waren gut befreundet, wirklich sehr gut befreundet. Ich versuchte ihr, die Sache auszureden. Als dann meine Mutter verschwand, verschwand auch Gillian.“
„Sind die beiden vielleicht zusammen gewesen?“ fragte Dean, von plötzlichem Mitgefühl überwältigt. Aus irgendeinem Grund mußte er plötzlich an Jo denken und deren Wunsch, Jägerin zu sein wie ihr Vater.
„Das glaube ich nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Mutter wußte, daß Gill hier war. Und selbst wenn, welchen Grund sollte sie gehabt haben, ein zehnjähriges Mädchen mitzunehmen auf Fotosafari nach einer Legende?“
Gute Frage und Dean mußte zugeben, daß er nicht wirklich wußte, wie Frauen tickten – zumindest in dieser Hinsicht nicht. Jo war schließlich auch nicht … Naja, sie war schließlich … Sie war besser im Roadhouse aufgehoben, Punkt!
Allerdings war es auch nicht auszuschließen, daß Mama Sheppard auf Foto-Exkursion nach Bigfoot, wobei es immer noch in Frage stand, ob es Bigfoot gab oder nicht, diese Gillian aus irgendeinem Frauengefühl heraus mitgenommen haben konnte.
Aber auch darum ging es ihm am Ende nicht.
„Wenn Ihre Mutter an diesen Dingen interessiert war“, sagte er schließlich zögernd, „hatte sie doch bestimmt auch Bücher oder Journale über ihre Jagden und die Hintergründe.“
John versteifte sich und hob den Kopf. „Stimmt ...“ antwortete er, den Blick zur Zimmerdecke gerichtet.


„Tut mir leid, Sir, Mr. Sheppard“, sagte der Pilot. „Aber durch die Suppe ... da käme selbst Ihr Bruder nicht durch, Sir.“
Dave blickte auf und sah aus einem der ovalen Fenster im Passagierraum hinaus. Eine bleierne Wand aus Wolken starrte zurück. Eine dichte Wolkendecke lag quer über der Flugschneise zum Flughafen von Aspen.
Dave seufzte ergeben und erhob sich, um nach vorn ins Cockpit zu gehen.
Hoffentlich war einer der anderen Flugplätze in Colorado offen. Er hatte wenig Lust, von Kansas aus zurückfahren zu müssen und noch mehr Zeit zu verschwenden.
Die Tür zum Cockpit war nahe, als das Flugzeug in ein Luftloch geriet und vornüber zu kippen schien.
Dave war froh, daß er nichts gegessen hatte seit dem gestrigen Abend. Wie auch immer irgendjemand solche Turbolenzen aushielt war ihm schleierhaft. Er hielt sich mit beiden Händen so gut wie möglich fest und wartete, bis der Pilot die Maschine wieder unter Kontrolle hatte, ehe er schließlich doch das Cockpit betrat.
Hier vorn schien die dichte Wolkendecke noch bedrohlicher auf ihn. Hier und da sah er kurze, gleißende Lichter, Blitze zwischen den Wolkenbergen. Ein leichter feuchter Film lag auf der Frontscheibe.
Der Pilot schien ihn zu spüren und drehte den Kopf. Überrascht hob er die Brauen, nickte dann aber zum leeren Co-Pilotensitz hinüber.
Dave ignorierte die bedrückende Atmosphäre außerhalb des Flugzeugs und ließ sich auf den leeren Sitz gleiten, nahm den Kopfhörer, der an der Seite über der Armlehne baumelte und stülpte ihn sich über.
„Alles in Ordnung, Mr. Sheppard?“ begrüßte ihn die besorgte Frage des Piloten.
Dave nickte und hob, so wie er es schon bei John gesehen hatte, den Daumen. „Ich dachte, vielleicht könnte ich helfen.“
Der Pilot nickte, schwieg jetzt aber.
Ausrede durchschaut? Dave war sich nicht sicher, doch er vermutete stark, daß dem so war.
„Müssen wir weit ausweichen?“ fragte er weiter.
„Vermutlich ist Denver noch offen“, antwortete der Pilot. Auf seiner Brust prankte ein Namensschild „G. Matthews“ stand darauf.
Dave seufzte erleichtert.
Denver war zwar nicht seine erste Wahl, aber wenn es nicht anders ging. Er würde sich einen Mietwagen nehmen müssen, hatte die Familie doch keinen Nebensitz in Denver, wohl aber in Colorado Springs.
Möglicherweise sollte er diesen Mr. Matthews veranlassen, die Außenstelle in Colorado Springs zu kontaktieren, damit ihm von dort … Nein!
Das lag weniger daran, daß Dave sich durchaus noch immer bewußt war, daß er im Streit mit seinem Vater lag, sondern vielmehr daran, daß es zuviel Zeit kosten würde, bis jemand von der einen zur anderen Stadt gefahren wäre. Beste Option war und blieb der Mietwagen.
Dave nagte an seiner Unterlippe und warf dem Piloten einen weiteren Blick zu. „Darf ich Sie etwas fragen oder lenkt Sie das zu sehr ab?“ erkundigte er sich dann.
Matthews nickte. „Fragen Sie, Sir, fragen Sie nur.“
Dave warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, sah aber gleich wieder weg. Ihm wurde übel angesichts der trüben Wand dort draußen.
„Sie erwähnten vorhin meinen Bruder“, sagte er statt dessen.
Matthews nickte wieder. „Stimmt. Ich war mit ihm zusammen in Kandahar stationiert. War aber schon weg, als die Sache passierte. Leider! Ich hätte ihn nicht so einfach im Stich gelassen.“ Sinnend starrte er hinaus in die graue Brühe. „Wobei die Jungs eigentlich alle nicht so drauf waren, auch die Mädels nicht, wenn Sie verstehen?“ Er grinste breit.
Stimmt, Dave erinnerte sich, daß Johns direkte Vorgesetzte im Geschwader eine Frau gewesen war.
„Johns Codename war schon passend“, fuhr Matthews fort. „Ich hab selten einen so begabten Piloten gesehen. Wenn er mit Flügeln geboren worden wäre, hätte es nicht besser klappen können, ehrlich! Icarus war mehr als passend.“
Diese Spitznamen, die Piloten sich selbst oder einander gaben. Dave erinnerte sich wie stolz John damals gewesen war, als sein Ausbilder, witzigerweise war dessen Fliegernahme Deadalus, ihm diesen „Icarus“ verpaßt hatte.
„Ist wirklich eine Verschwendung“, fuhr Matthews fort. „Hab gehört, ihm wurde die Pilotenlizenz entzogen?“
Dave rief sich in die Gegenwart zurück und nickte. „Sein Innenohr wurde verletzt, darum kann er nicht mehr fliegen“, antwortete er.
„Sinnlose Verschwendung!“ schnaubte Matthews. „Und das am Ende wofür? Mikey will nichts mehr von ihm wissen. Dabei waren die beiden beste Freunde.“ Er warf Dave wieder einen Blick zu. „Michael Holland. Das faule Ei, für das Ihr Bruder zurückgeflogen ist hinter die Linien.“
Dave stutzte.
Moment! Er wußte zwar, daß die Sache mit dem abgeschossenen Helikopter mit Geheimtechnologie an Bord ein Fake gewesen war, den ihr Vater eingefädelt hatte, aber …
„Was ist mit dieser … dieser Ärztin?“ fragte er irritiert.
Matthews starrte ihn an. „Ärztin? Welche Ärztin?“
Dave krallte sich in den Sitz, als das Flugzeug in ein weiteres Luftloch geriet. Fluchend kämpfte Matthews kurz mit dem Steuerrad, bis er die Maschine wieder unter Kontrolle hatte.
„Erstens, Icarus hatte sich mit seiner Crew besprochen, er war nicht der einzige, der Befehlsverweigerung begangen hatte“, erklärte er dann, „zweitens, die Mannschaft, um die es ging war die von Dusty, also Michael Holland. Das war zwar ein Rettungsheli, aber es gab keine Frau in seiner Crew. Drittens, aufgrund der Lage in Afghanistan wurden Frauen generell selten in der Frontlinie eingesetzt, Mr. Sheppard. John mag einen gewissen Ruf haben, bei Gott, die meisten jungen Piloten haben diesen Ruf!, aber der Grund, warum er zurückflog war, weil er Holland helfen wollte, der hinter den Linien abgeschossen worden war. Von allem weiteren, was ihm vorgeworfen wurde, weiß ich nichts.“
In Daves Hirn begann es zu routieren.
Er wußte, diese Anklage war ein Schwindel gewesen. Er wußte, ihr Vater hatte John für die Firma geopfert, um ihn dann zurückzuholen in den Schoß der Familie – einfach, weil sie zu diesem Zeitpunkt eine dritte Kraft gebraucht hatten. Dave hatte zwar insistiert und auch bereits Kontakt zum Generalstab hergestellt, dann aber war plötzlich die Hölle über John losgebrochen und alles, was er noch hatte tun können, war Schadensbegrenzung für die Firma und den Namen Sheppard betreiben. John war dabei auch von ihm zunächst einmal auf der Strecke geblieben, ehe er schließlich mit dem Angebot zu ihm gekommen war, ihn zum Sicherheitschef der New Yorker Außenstelle zu machen – was letztendlich ein fataler Fehler gewesen war und John erst recht ins Unglück gestürzt hatte.
Jetzt allerdings konnte Dave sich die eigenartige Reaktion seines Bruders erklären, als dieser vor dem Kriegsgericht ausgesagt hatte und die Sprache auf diese, noch immer namenlose Feldärztin gekommen war: John hatte gestutzt und war sehr verwirrt gewesen. Alle anderen aber in seiner Einheit hatten diese Liason bestätigt und somit den Grund geliefert, John unehrenhaft zu entlassen.
Ob das Ergebnis ein anderes gewesen wäre, wäre diese Rettungsaktion für den abgeschossenen Freund der Grund gewesen statt eine Affäre, die es dann wohl doch nicht gegeben hatte, glaubte Dave nicht. Allerdings hätte Johns Umfeld vielleicht anders reagiert und er selbst nicht so tief gestürzt wie er es dann schließlich war. Zudem warf allein die Tatsache, daß der Rest der Mannschaft der Insubordination zugestimmt hatte, bereis ein anderes Bild auf John. Er war eben nicht der aufgeregte Liebhaber, der seine Affäre aus den Händen des Feindes holen wollte und dabei auch mutwillig die Leben anderer aufs Spiel gesetzt hatte. Nein, plötzlich war es eine Teamentschiedung, hinter die Front zu fliegen und eine andere, befreundete Besatzung zu bergen, ehe diese in Kriegsgefangenschaft geraten konnte. Großer Unterschied!
Allmählich wurden Dave die wirklichen Dimensionen dessen klar, was ihr Vater da angerichtet hatte …
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