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Verfluchte Helden von Hyndara71

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Author's Note: Dieses Mal ein bißchen kürzer, sorry! Stecke in meiner üblichen „Midstory-Glaubenskrise“.


Es war früh am nächsten Morgen, als John das Motorengeräusch hörte. Ein Motor, der sich näherte, der immer lauter wurde. Kein Auto, aber …
Er blickte auf, wandte den Kopf zur Haustür.
Dean Winchester tat es ihm nach, dessen Bruder Sam dagegen schlief noch.
Möglicherweise, so kam es John in den Sinn, lag es schlicht daran, daß Dean und er mittlerweile die körperlichen Auswirkungen der Vergiftung mehr als nur ein wenig spürten. Seine Hand schien bis zum Handgelenk jegliche Konsistenz verloren zu haben, während der Schmerz bis in sein Schulterblatt reichte. Wie es Dean damit gehen mochte, wagte er gar nicht, sich vorzustellen.
„Da kommt jemand“, bemerkte der endlich.
John nickte, und unwillkürlich drehte er sich zum Panoramafenster um, auch wenn er dort nichts mehr sehen konnte, abgesehen von dem großen Schrank, den sie mit Mühe und Not vor die Scheiben gerückt hatten, nachdem Sam ihnen mitteilen mußte, daß das Glas zwar hielt, aber die Rahmen deutliche Ermüdungen zeigten und einem weiteren Angriff der Broucha nicht standhalten würden.
Was, wenn das Vieh noch immer da draußen war? Es war auch schon vorher bei Tag aktiv gewesen, und jetzt war es Morgen, eine der aktivsten Tageszeiten überhaupt.
Wer kam denn schon hier herauf? Das war der nächste Gedanke.
Ja, wer kam hierher? Allein durch die Tatsache, daß es sich offensichtlich nicht um ein Automobil handelte vom Motorengeräusch her, grenzte Dave schon einmal von vornherein aus. John war erleichtert darüber.
Vielleicht war sein Bruder vernünftig genug, es sich anders überlegt zu haben. Und wenn er niemanden erreichen konnte in der Hütte …
Johns Augen wurden groß.
„Mist!“ entfuhr es ihm, als er eins und eins zusammenzählte.
Duke war früher Motocross gefahren und besaß vermutlich noch immer eine Maschine. Schon allein, um in dem unwegsamen Gelände, das die Wälder rund um die kleine Ortschaft bildeten, größtenteils mobil sein zu können.
Wenn Dave ihn nicht hatte erreichen können, ihm aber eine Nachricht zukommen lassen wollte, war seine logische Wahl Martin Duke, der Sheriff. Und Duke seinerseits würde, nachdem er sich lang und breit darüber ausgelassen hatte, daß er eben kein Dienstbote der Sheppards, geschweige denn ein Postbote sei, schließlich doch nachgeben, seine Maschine aus dem Schuppen holen und hier herauf fahren. Einfach und allein schon aus purem Pflichtgefühl heraus.
„Was ist?“ Sam Winchester hob den Kopf, der auf der Tischfläche gelegen hatte, nachdem er eingeschlafen war. Verschlafen blinzelte er in den Raum hinein.
John stand endlich auf. „Ihr zwei bleibt hier“, befahl er.
Ja, das war eindeutig der Motor eines Bikes. Er war früher oft genug selbst mit einem unterwegs gewesen (etwas, was Martin „Training“ zu nennen pflegte, tatsächlich aber kaum mehr war als der Überschwang zweier Teenager), er erkannte den Klang. Und, was noch wichtiger war, er kannte in dieser Gegend wirklich nur eine Handvoll Menschen, die Motocross fuhren.
Nein! Nicht noch jemand! Nicht nach dem ganzen Mist in Afghanistan! Nicht nach der Sache mit Gill!
John taumelte auf seine Beine, bis er endlich festen Stand gefunden hatte und hastete zur Tür.
Er wußte selbst nicht warum, aber er spürte, die Broucha war hier irgendwo. Sie lauerte auf ihre Opfer, und sie würde nicht von ihnen lassen, eher noch jemanden vergiften, um sich später an ihm gütlich zu tun. Und das würde er nicht zulassen.
Auch wenn es reichlich nutzlos war, zückte er seine Waffe, während er zur Haustür hastete, mit plötzlichem Schwindel und einem leichten Kopfschmerz kämpfend. Beides nur allzu vertraut und, Gottlob, nicht durch diese Märchengestalt verschuldet. Ein Hohn, daß er einmal den Schmerz begrüßen würde, der ihn an sein verlorenes Leben erinnerte und es letztendlich auch beendet hatte.
„Sheppard, was ist los?“ rief Dean ihm nach.
Verdammt, konnten die beiden denn nicht einmal auf ihn hören?
John riß die Haustür auf, gerade als die verdreckte, knatternde Maschine mit Martin Duke in der Auffahrt auftauchte. Und … war da nicht ein Schatten zwischen den Bäumen hinter dem Sheriff?
John hob die Waffe und entsicherte sie mit dem Daumen. „Martin, hierher!“ brüllte er so laut er konnte, wohl wissend, daß Duke das Bild, das er jetzt bot, falsch verstehen würde – falsch verstehen mußte!
Tatsächlich! Es war dieses riesige, schwarze Etwas, das da aus dem Wald auftauchte.
John wünschte sich, er könne beide Hände benutzen. Er war nur ein durchschnittlicher Schütze – im Normalfall. Jetzt nur eine Hand zur Verfügung zu haben war seiner Treffsicherheit nicht sehr förderlich, zumal die Broucha klever genug war, sich direkt hinter Duke zu halten, so daß er kein wirklich freies Schußfeld finden konnte.
„Scheiße!“ entfuhr es ihm, als er den Sicherungshebel wieder einrasten ließ. Statt zu schießen raste er los, so schnell seine Beine ihn tragen konnten.
„Sheppard, nicht!“ hörte er Dean hinter sich brüllen, doch das Ziel war klar – und er würde jetzt nicht mehr zurückweichen.
Martin Duke starrte ihn groß an, nicht realisierend, daß er ihm das Leben zu retten versuchte. Und die Broucha setzte offensichtlich zum Landeanflug an.
Mit einem Hechtsprung riß John den Sheriff von der Maschine. Das Bike heulte kurz auf, fuhr noch zwei, drei Meter schlingernd weiter, ehe es zur Seite kippte.
„Hast du den Verstand verloren?“ keuchte Duke unter ihm.
„Keine Zeit!“ John riß den Sheriff hoch, sobald er selbst wieder wußte, wo der Himmel und wo der Boden war.
Verdammtes Ohr!
Schüsse klangen vom Haus her.
Jetzt war John doch erleichtert, daß die Winchesters nicht auf ihn gehört hatten. Es mochte wenig bis gar nichts bringen, auf die Broucha zu schießen. Aber immerhin konnten die beiden Brüder ihn und Duke decken.
Er würde Martin Duke retten, er mußte!
John schob den Sheriff Richtung Haus, warf einen Blick über die Schulter.
Die Broucha nahm wieder Schwung auf und stemmte sich in die Luft. Und noch konnte sie ihnen den Weg abschneiden.
„Schneller!“ ächzte er.
„Was zum Kuckuck geht hier draußen vor?“ verlangte Duke zu wissen. „Bist du auf einem Trip oder was?“
„Später!“
Die Kugeln flogen ihnen um die Ohren, als sie endlich das Vordach erreichten.
John fühlte sich ein wenig sicherer, wenn ihm auch klar war, daß der einzig wirklich sichere Ort das Innere des Hauses war.
In Duke kam endlich ein wenig Schwung und schließlich … kippte John einfach vorn über über die Schwelle ins Haus hinein. Es gelang ihm gerade noch, seine Beine einzuziehen, daß einer der Winchesters die Tür wieder schließen konnte, dann krachte auch schon etwas mit Wucht von außen dagegen.
Keuchend und sich vor Schmerz windend blieb John einfach nur zusammengekauert auf dem Bruchstein-Boden liegen.


Bobby Singer legte zum xten Mal den Hörer auf die Gabel zurück. Eine steile Falte war auf seiner Stirn gewachsen und grub sich nun bis zum Schirm seiner allgegenwärtigen Baseball-Kappe.
Wo waren die Winchester-Brüder? Warum meldeten sie sich nicht mehr? Und, ebenso wichtig, wieso konnte er sie nicht erreichen?
Bobby griff nach seinem Glas, zögerte dann aber auf halbem Wege.
Er hatte etwas herausgefunden über den unverhofften Gastgeber von Sam und Dean, besser über die Familie dieses John Sheppard. Und das konnte vielleicht wichtig werden für alles, was die drei in diesem Fall unternehmen würden.
Bobby stellte das Glas mit einer entschlossenen Geste wieder ab und drehte sich zur Tür.
Er tat es nicht gern, vor allem eingedenk all der Jäger, die üblicherweise auf ihn zählten, aber … er mußte jemanden erreichen, der den beiden, besser den dreien helfen konnte. Entweder er selbst, oder er mußte jemand anderen finden. Und es hielt sich schlicht niemand in der Nähe von Colorado auf! Unglaublich aber wahr angesichts der Entwicklungen in letzter Zeit.
Also, da er der nächste dran war, mußte er sich selbst opfern und zu ihnen fahren in der Hoffnung, daß er nicht zu spät kommen würde.
Bobby war sich da alles andere als sicher, aber er hatte schlicht keine andere Wahl.
Er warf einen letzten Blick zurück auf sein „Büro“, das jetzt seltsam verlassen auf ihn wirkte. Dann wandte er sich, das Haus zu verlassen, nichts als sein Handy in der Tasche. Waffen hatte er mehr als genug in dem Geheimfach seines Wagens – wie jeder Jäger!
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