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Verfluchte Helden von Hyndara71

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Seine Hand brannte wie Feuer. Die Waffe war ihm entglitten, nachdem der Schuß sich gelöst hatte. Einfach, weil er sie schlicht nicht mehr halten konnte, nachdem dieser Typ in dem schwarzen Kostüm …
John verzog das Gesicht und umklammerte mit seiner Linken die schmerzende linke Hand, während er sich auf die Knie rappelte.
„Gott verdammt!“ keuchte er dabei und sog scharf Atem zwischen seinen Zähnen hindurch in die Lungen.
„Alles in Ordnung, Officer?“ fragte … Sam, der großgewachsene der beiden Jungen.
John verzog das Gesicht und blickte auf. Sam hockte bei dem anderen … Dean, der nicht so recht frisch aussehen wollte. Er holte einige Male tief Atem, ehe er langsam zu nicken begann. „Was ist mit euch?“ fragte er mit krächzender Stimme. „Was sollte dieser Unsinn mit dem Nicht-Berühren-lassen?“
Dean starrte ihn mit großen dunklen Augen aus einem kalkweißen Gesicht an. „Es hat Sie gepackt, Sheppard. Oder hab ich da was falsch in Erinnerung.“ Er nickte zu Johns schmerzender Hand.
Der schüttelte den Kopf. „Ich muß sie mir verdreht haben, als ich fiel.“
Sams Gesicht blieb ernst. „Das glaube ich nicht“, sagte er schließlich.
John runzelte die Stirn. „Wieso?“
Dean grinste humorlos. „Weil das Ding mich auch erwischt hat. Nur gestreift an der Schulter. Aber das reicht für höllische Schmerzen.“
John verstand allmählich gar nichts mehr.
Er konnte sich noch damit anfreunden, daß es möglicherweise mehr zwischen Himmel und Erde gab als im allgemeinen angenommen. Aber … was sollte diese Gestalt sonst darstellen? Es war sicherlich kein Mothman!
Riesige Fußabdrücke im Schnee …
„Ich habe alle verfügbaren Informationen über die Sichtungen noch einmal recherchiert“, erklärte Sam, „Dean ist Ihnen nach, um Sie aufzuhalten, bis wir auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen konnten.“
John zuckte mit den Schultern. „Okay … ?“ fragte er gedehnt.
„Es kommt noch etwas anderes, allerdings ebenso abstruses, in Betracht“, wandte nun Dean ein. „Das Problem ist, Sie sind in direkten Kontakt mit dem Wesen gekommen. Mich hat es nur gestreift ...“
„Kontaktgift?“
War er hier in einem schlechten Spionagefilm gelandet? Vielleicht sollte er seinen Camaro nach nachträglich eingebauten „Extras ala James Bond“ durchsuchen …
„Und was jetzt?“ fragte er noch einmal.
„Es ist … eine Broucha“, erklärte Sam endlich.
Johns Brauen hoben sich. „Eine Hexe“, übersetzte er. „Was? Eine Wicca hat ihre Hände in Stechapfeltee gebadet? Soll das ein schlechter Witz sein?“
„Keine Wicca, eine Broucha“, wiederholte Sam. „Officer Sheppard, haben Sie schon einmal von den fliegenden Humanoiden gehört?“
Wenn möglich, wuchsen seine Brauen noch einen Millimeter in die Höhe. „Fliegende Menschen? Hey, ich war Pilot, zählt das auch?“
Doch etwas tief in ihm erschauderte.
Ja, er hatte von sogenannten fliegenden Hexen gehört. Seine Mutter hatte ihm als Kind von ihnen erzählt. Sie hatte selbst eines dieser Phänomene gesehen und ein, reichlich verwackeltes und unscharfes Foto davon geschossen.
„In Mexiko nennt man diese Wesen Brouchas“, fuhr Sam mit seiner Erklärung fort. „Sie sind sehr selten und sehr gefährlich. Wo immer sie auftauchen gibt es Tote, meist Kinder. Ihre Berührung soll giftig sein und zu einem langsamen Tod führen. Wobei … direkter Kontakt schneller tötet.“
„Nette Aussichten … wenns stimmt“, konnte John sich nicht verkneifen zu bemerken. „Mit anderen Worten, ich bin jetzt schon so gut wie tot.“
Und er kannte zumindest einen Menschen, der wohl alles andere als traurig über diesen Verlust wäre. Tja, da versuchte er sein Leben wieder in den Griff zu kriegen und dann …
Der an die gute alte Wissenschaft glaubende Teil seines Geistes schalt ihn einen Idioten, den beiden auch nur zuzuhören. Er hatte sich das Handgelenk verstaucht, als er gefallen war. War nicht die erste Verletzung in seinem Leben, würde vermutlich auch nicht die letzte sein. Anzunehmen, daß da mehr dahinter steckt war vollkommener Unsinn.
Doch der Teil von ihm, der an Dinge glaubte, die eben nicht immer erklärbar waren, dieser Teil urteilte über den Schmerz. Und dieser Schmerz war definitiv anders als der bei einer Verstauchung oder Überdehnung. Es fühlte sich an, als habe ihm jemand flüssiges Feuer unter die Haut injiziert. Zudem konnte er die Hand noch gebrauchen, wenn auch unter Schmerzen. Seine GANZE Hand schien in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, nicht nur, wie eben bei einer Verstauchung zu erwarten, sein Handgelenk.
Und, nicht zu vergessen, er hatte dieses Ding live und aus der Nähe gesehen. Mochte sein, daß es solche Masken gab, doch sie waren eindeutig zu teuer weil zu detailliert, um bei einem einfachen Dumme-Jungen-Streich herzuhalten. Vielleicht zu Halloween, aber sicherlich nicht im Vorfrühling mitten in den Bergen von Colorado!
John betrachtete die beiden jungen Männer ihm gegenüber. „Ihr sagt, ihr kennt euch mit solchen Dingen aus? Ihr seid Monsterjäger.“
„Nicht Monsterjäger“, entgegnete Dean, der sich allmählich, mit Hilfe von Sam, auf die Beine rappelte. „Wir jagen … was nicht unbedingt in diese Welt gehört, wenn Sie verstehen. Ich bin Dean Winchester, das ist mein Bruder Sam.“ Er hielt John die Hand hin.
Der biß sich auf die Lippen, schlug aber ohne zu zögern ein. „Und was jetzt?“ fragte er. „Was können wir tun?“
Sam schüttelte den Kopf. „So schnell bin ich nicht. Und ich wage zu bezweifeln, daß wir im Internet ein geeignetes Gegenmittel finden werden“, antwortete er.
„Ich soll mir also schon einmal einen Sarg bestellen?“
Hatte er das nicht gerade hinter sich? Lustig, wie das Leben einem immer wieder Streiche spielte … Vor einem Jahr war er irgendwo in Afghanistan mit seinem Helikopter abgestürzt und hatte mit seinem festen Tod gerechnet. Nur um jetzt, ein Jahr später, unehrenhaft von der Air Force entlassen, so gut wie pleite und in einer Stadt lebend, die er nicht mochte, von einer Sagengestalt vergiftet zu werden.
„Bobby?“ schlug Dean vor. „Der weiß doch so gut wie alles. Und was er nicht weiß, findet er heraus.“
„Wäre eine Möglichkeit“, nickte Sam.
„Ist dieser Bobby noch ein Bruder? Oder ein sonstiger Verwandter?“ fragte John.
Die beiden Winchesters wechselten einen Blick und grinsten. „Bobby? Nein, er ist ein Freund, ein wirklich guter Freund. Er hat uns hierher geschickt.“
John seufzte.
Es war im Moment mehr als genug für ihn. Noch immer kämpfte der phantasievolle Teil in ihm mit dem rein naturwissenschafrtlichen. Und er … tja, seiner Hand ging es nicht besser.
„Dann sollten wir zur Hütte gehen. Dort können wir uns ausruhen und ein Telefon gibt’s auch – und Internet“, schlug er vor und stand langsam, seine linke Hand weiterhin schonend, auf.
„Hütte?“ echoten die beiden Brüder.
„Vergessen? Dieser Wald gehört meiner Familie. Wir haben eine alte Jagdhütte auf dem Gelände. Eigentlich war ich dorthin unterwegs.“
„Oh!“
Sie mußten nur noch an Quinn vorbei. Aber wenn Dave sein Wort gehalten hatte, sollte das das kleinste Problem sein …


Der Weg zur Jagdhütte erwies sich als schwieriger als John zunächst geglaubt hatte. Vor allem lag das wohl an ihm selbst und auch an Dean. Was auch immer dieses Ding da auf sie beide losgelassen hatte, das Zeug schien seine Wirkung mit jeder Minute zu verstärken. Mittlerweile stand nicht nur seine Hand, sondern sein Arm bis zu Schulter in Flammen.
Sam stützte seinen Bruder. Er hatte sich auch erboten, John zu helfen. Doch er fand, der Junge war schon ausgelastet genug mit einem von ihnen, den er schleppen mußte.
Tolle Helden, kam es John in den Sinn. Sie mußten wirklich ein eigenartiges Bild abgeben, wie sie da allmählich den besseren Trampelpfad zur Hütte hinaufhumpelten. Wie Krieger nach einer verlorenen Schlacht.
Nun, wenn er ehrlich war, er fühlte sich auch ein wenig so …
Eines allerdings beunruhigte John: von Quinn war nichts zu sehen. Dabei hätte der als pflichtschuldiger Verwalter, als den John ihn kannte, schon gleich nach seinem abgegebenen Schuß bei ihnen auftauchen müssen – und hätte dies auch getan. Unter normalen Umständen.
Johns Bauchgefühl jedoch überzeugte ihn mit jeder Minute mehr davon, daß dies hier keine normalen Umstände waren, ja, daß Quinn möglicherweise etwas zugestoßen war.
„Wie kommt man eigentlich zu einem solchen Job?“ wandte John sich schließlich an die beiden Brüder, weniger aus Neugier als vielmehr, um sich von seinen eigenen Sorgen und Ängsten abzulenken.
„Wir sind da quasi … reingewachsen“, antwortete Sam ausweichend. „Unsere Mutter wurde getötet, daraufhin wollte unser Vater ihren Mörder finden und wurde so zum Jäger.“
John nickte. „Eure Mutter wurde also von irgendeiner Art Monster getötet? Tut mir leid zu hören.“
„Von einem Dämon“, keuchte Dean. „Von einem verdammten, gelbäugigen Dämen wurde unsere Mutter umgebracht!“
Da sprach eindeutig blanker Haß allein aus dem Tonfall dieser Antwort.
Dämon? Hatte er gerade wirklich das Wort Dämon gehört?
John stellten sich unwillkürlich die Nackenhaare auf.
„Meine Mutter starb auch“, lenkte er statt dessen ab und verzog das Gesicht. „Naja, ich war noch ein Kind.“
„Tut mir leid“, sagte Sam.
John spürte, daß der junge Mann seine und auch Deans Trauer nicht ganz begreifen konnte. So als habe er wahre Mutterliebe nie kennengelernt.
John runzelte die Stirn, blickte nach vorn und erleichterte, als er einen ersten Schimmer des Blockhauses zwischen den Bäumen schimmern sah.
Hoffentlich hatte Dave Quinn auch wirklich Bescheid gegeben, ansonsten würden sie nämlich vor einer verschlossenen Tür stehen. Und nach den letzten Erlebnissen mit seiner Familie verspürte John wirklich keinen Drang, seinem Vater am Ende auch noch zerbrochene Fensterscheiben zu erklären – so sein Vater ihn nicht sofort wegen Einbruchs anzeigen würde.
Wo zum Kuckuck war Quinn?
„Ist Ihr Vater noch am Leben?“ erkundigte Sam sich bei ihm und riß ihn aus seinen Gedanken.
John nickte. „Jep, er und mein Bruder. Dave, wir sprachen kurz über ihn.“
„Der, dessentwegen Sie hier sind, richtig?“ fragte Sam nach.
John verzog das Gesicht. „Eigentlich haben wir keine sonderlich enge oder herzliche Beziehung zueinander. Aber, wie heißt es? Blut ist dicker als Wasser.“ Er seufzte.
Noch immer kein Zeichen von Quinn – und nebenbei bemerkt, auch kein Zeichen, daß er erwartet wurde.
Na toll! Hatte Dave vergessen, ihn anzukündigen?
John preßte die Kiefer aufeinander und humpelte weiter.
„Sheppard … Sheppard … irgendwie kommt mir der Name bekannt vor“, hörte er Sam murmeln.
Sollten die beiden ruhig ein wenig nachdenken. John hatte zumindest eines gelernt durch die Gerichtsverhandlung: besser er stieß nicht gleich jeden mit der Nase auf die Tatsache, welcher Familie Sheppard er genetisch angehörte.
Das Blockhaus lag verlassen und dunkel vor ihnen.
John stellten sich die Nackenhaare auf, als er das Außenlicht sah.
Nein, nicht ganz dunkel. Quinn schaltete die Außenlampe nur ein, wenn er glaubte, ein Tier halte sich in der Nähe auf – nachts! Jetzt allerdings war Nachmittag. Die Sonne näherte sich den Berggipeln und in zwei Stunden würde es vermutlich dunkel sein, aber eben noch nicht jetzt.
John beschleunigte seine Schritte und erreichte schließlich als erster den gepflasterten Weg, der von der Rodung zum Haus führte.
„Quinn?“ rief er dabei. „Quinn, ich bins, John. Ich bin in Davids Auftrag hier.“
Stille antwortete ihm.
„Was ist los?“ fragte Sam hinter ihm.
John schüttelte den Kopf, kniff die Lippen fest aufeinander, ehe er antwortete: „Ich weiß nicht. Etwas stimmt nicht ...“
Er atmete tief ein und … marschierte wieder los, dem Weg folgend zur vorderen gepflasterten Außenterrasse, an deren Ende die Lampe glühte.
Als erstes nahm er den Geruch wahr. Dieser Geruch, der einem immer in Erinnerung bleibt, hatte man ihn einmal in der Nase. Der Gestank von Tod und Verwesung.
John wandte kurz den Kopf ab, in der irrigen Hoffnung, noch etwas frische Luft in seine Lungen ziehen zu können. Er hob die unversehrte Rechte und hielt sie sich vor Mund und Nase.
Gott, der Gestank war mörderisch!
Langsam ging er weiter, umrundete das buschige, dichte Gerippe des alten Weidenkätzchens. Eine schwarze, halb erstarrte Flüssigkeit hatte die Terrakotta-Fließen getränkt – altes Blut.
John schluckte und verzog das Gesicht zu einem gezwungenen Grinsen ohne jeglichen Humor.
Nein, er freute sich nicht über das, was er hier fand. Aber er wußte aus Erfahrung, daß Gestank und Anblick dessen, was ihn unweigerlich erwartete, kurioserweise besser zu ertragen war, zwang er sich selbst zu einem zähnefletschenden Grinsen.
Dann tat er den letzten Schritt um die winterlich kahle Katze herum und … schloß die Augen.
„Quinn ...“ seufzte er, plötzlich unendlich müde, und wandte sich ab, seinen beiden Begleitern zu.
Die Winchesterbrüder waren am Rande der Terrasse stehengeblieben und sahen ihn erwartungsvoll aber auch voller Verbitterung an.
„Quinn ist tot“, brachte John schließlich über die Lippen.


Die morgendliche Einsatzbesprechung war gerade beendet worden, als Dave das vibrierende Summen seines privaten Handys hörte und auch an seiner Brust spürte. Sein Griff in die Innentasche seines Jackets wurde von den meisten Anwesenden, inklusive von David Sheppard sr. Mit irritierten Blicken quittiert.
Dave lächelte entschuldigend, als er die Nummer auf der Anzeige erkannte. Die Jagdhütte!
„Alles in Ordnung, Junge?“ erkundigte sein Vater sich.
Dave nickte eilig. „Eine Minute, Dad. Ich komme nach“, erklärte er.
Der alte Sheppard warf ihm noch einen nachdenklichen Blick zu, ehe er sich mit den beiden anderen Abteilungsleitern in Richtung Ausgang trollte.
Dave fühlte ein gewisses Stechen in seiner Brust.
Manchmal wünschte er sich wirklich, er hätte mehr soziale Kontakte außerhalb der Arbeit. Aber wann sollte er auch noch Zeit finden, um sich Freunde zu suchen? Andererseits schmerzte es ihn, daß ein Anruf innerhalb der Geschäftszeiten, aber nicht von einem Lieferanten oder Kunden, Geldgeber oder Schuldner, von seinen Kollegen und Untergebenen mit purer Irritation quitiert wurde.
Einerlei, rief er sich selbst zur Ordnung und straffte die Schultern, ehe er das Gespräch annahm. „Quinn? Sind Sie das? Geht es um meinen Bruder? Ich habe John die Genehmigung gegeben, die Hütte zu ...“
„Dave, hier ist John“, unterbrach ihn die bekannte Stimme seines Bruders.
Dave stutzte. „John? Hat Quinn dich reingelassen?“ fragte er.
Ein Seufzen antwortete, dann ein unterdrücktes Stöhnen. „Dave“, begann John dann schließlich, „weißt du, ob Quinn Familie neben seinem Vater hatte?“
„Wieso ist das relevant?“ fragte Dave zurück. „Wie weit bist du bisher mit deinen Nachforschungen überhaupt gekommen? Hast du einen Anhaltspunkt?“
„Ich frage noch einmal: hatte Quinn Verwandte?“ John ignorierte seine eigenen Fragen einfach und wiederholte die seine.
Dave begriff nicht – oder wollte nicht begreifen. Allerdings fiel ihm die Vergangenheitsform der Frage auf und ließ einen eisigen Schauer über seinen Rücken rinnen.
„Ist etwas mit Quinn?“ fragte er schließlich, wesentlich ruhiger nun. Unbewußt griff er nach der Lehne des am nächsten stehenden Stuhles.
„Quinn ist tot“, antwortete John seufzend. „Tut mir leid.“
Dave fühlte, wie ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. „Tot? Wie?“
„Ich vermute, er ist vergiftet worden. Genaueres können wir aber erst nach einer Obduktion sagen, fürchte ich. Sofern da noch etwas feststellbar ist ...“
„So schlimm?“
Dave konnte es kaum glauben.
Quinn Deveraux war mit den beiden Sheppard-Brüdern zusammen aufgewachsen, zumindest soweit die Familie Sheppard nach Colorado gefahren war. Quinns Vater Walter war früher der Verwalter des Grundstücks gewesen, nach seinem Ausscheiden aufgrund des Alters hatte Quinn die Stelle übernommen. Wenn Dave sich recht erinnerte, war der alte Walter vor zwei Monaten gestorben und Quinn war unverheiratet gewesen.
„Wir … ich werde sehen, was ich herausfinden kann“, sagte er endlich zögernd und schluckte. „Hast du schon etwas herausfinden können was dieses Ungeheuer angeht?“
Wieder ein Stöhnen, schmerzerfüllt, gefolgt von einem Zischen, als würde John Atem zwischen seinen Zähnen hindurch holen. „Nicht direkt“, antwortete er schließlich. „Allerdings … es ist kein Mothman, sondern etwas anderes.“
Dave stutzte. „Und das weißt du weil … ?“
„Weil ich ein paar Helfer habe, die sich wohl ganz gut mit solchen Dingen auskennen“, antwortete John ohne zu zögern.
Dave kniff die Lippen aufeinander. „Du hast Fremde auf das Grundsttück gelassen?“
„Die haben sich eher selbst auf das Grundstück gelassen“, korrigierte John ihn mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. „Aber ...“ Plötzlich klang er wieder ernst, „Dave, falls mir etwas zustößt möchte ich, daß du dich um alles kümmerst. Nicht als mein Erbe, aber als eine Art … Testamentsvollstrecker.“
„Was soll der Blödsinn? Was sollte dir denn zustoßen?“
Dave mußte zugeben, er begann sich Sorgen zu machen. John hörte sich nicht sonderlich fit und nicht sonderlich gut an. Da war etwas in seiner Stimme, zudem stöhnte er immer wieder unterdrückt auf als habe er wirkliche Schmerzen. Das letzte Mal hatte Dave seinen Bruder so erlebt, als er gerade aus Asien wieder zurück in die Staaten geflogen worden war nach dem Abschuß.
„Versprichs mir einfach, okay?“
Dave dachte nach.
Es war Donnerstag, was bedeutete, er konnte sich vielleicht den morgigen Tag frei nehmen, um selbst nach dem Rechten sehen zu können. John beunruhigte ihn, noch mehr durch die schlechten Neuigkeiten, die er ihm übermittelt´hatte.
„Ich versprechs“, antwortete er endlich. „Bist du in der Hütte? Bleibst du dort?“
„Kann ich dir nicht sagen“, antwortete John. „Kommt drauf an. Diese beiden Jungs, die kennen jemanden, der sich mit diesen Dingern auskennen soll. Möglich, daß ich mit ihnen kurzfristig zu ihm fahre, weiß noch nicht.“
„Tu mir den Gefallen und bleib bei der Hütte. Ich komme so schnell ich kann“, erklärte Dave daraufhin.
„Du willst was?“ fragte John erstaunt.
„Ich habe dich um Hilfe gebeten, also stehe ich auch in der Verantwortung. Ich komme zu dir“, wiederholte Dave. Dieses Mal klang seine Stimme schon fester.
„Keine gute Idee. Dave, das hier ist keine feindliche Übernahme eines Fremdunternehmens. Hier sind Taten gefragt“, entgegnete John.
„Und ich kann anpacken. Ende der Diskussion!“ Dave beendete das Gespräch.
Sein Herz klopfte zum Zerspringen.
Wenn er ehrlich war, er hatte eine Heidenangst davor, diesem Ding nochmal zu begegnen. Aber … er hatte auch nur einen Bruder!
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