Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Frühausgabe von Hyndara71

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Auf dem Weg zur Krankenstation wurde John immer nervöser. Er wußte selbst nicht genau warum, nur, daß es so war.
Lag es daran, daß McKay nun doch wieder in seinem Ansehen gestiegen war? Wollte er den Kanadier nicht dem Risiko aussetzen, die eine Gentherapie mit sich bringen konnte? Immerhin war das ganze rein experiell und McKay würde wahrscheinlich in den nächsten Monaten, oder wie lange es auch immer dauern mochte, bis sie wieder mit der Erde in Kontakt würden treten können, gebraucht werden.
Nein, rief er sich selbst zur Ordnung. McKay hatte selbst in der Zeitung gelesen. Wenn dort irgendetwas von einem Risiko gestanden hätte, würde er sich jetzt nicht darauf einlassen – so zumindest Johns Hoffnung.
Aber es blieb dabei, er war nervös und fühlte mit jeder Minute, wie sein Herz vor Aufregung und eben der Nervosität schneller schlug.
Was tun? Was konnte er überhaupt tun?
John glaubte nicht an ein vorbestimmtes Schicksal. Er war davon überzeugt, wenn es nötig war, was auch immer ändern zu können. Umso eigenartiger fühlte er sich jetzt.
McKay sprach weiter auf ihn ein. Inzwischen war der Kanadier bei irgendeiner alten Cartoon-Serie angekommen und ließ sich lang und breit darüber aus. John kannte diese Serie nicht und hörte daher nur halbherzig zu, während er sich weiter mit diesem unbestimmten Bauchgrimmen beschäftigte.
Was war los? Wieso war es los und was würde sich ändern?
Für McKay?
John warf dem kanadischen Wissenschaftler einen Blick zu.
Nein, für McKay würde sich sehr wahrscheinlich gar nichts ändern. Der blieb wie und was er war, ein anstrengender Mann, der allerdings zugegeben seine interessanten Seiten hatte.
Aber was war dann los?
John tastete nach der Zeitung, die in seiner hinteren Hosentasche steckte.
Sollte er? Konnte er es überhaupt wagen, ohne daß McKay gleich wieder selbst nach der möglichen Zukunft verlangte? Andererseits, wenn er nichts tat und es passierte etwas, das würde er sich nie verzeihen!
John blieb schließlich doch stehen und zog die Zeitung aus seiner Hosentasche.
McKay ging noch zwei Schritte weiter, ehe ihm auffiel, daß sein Begleiter nicht mehr an seiner Seite war. Dann blieb auch er stehen und drehte sich um.
„Was ist denn jetzt … ? Oh!“
Wie John nicht anders erwartet hatte, trat der Kanadier näher. Ein unheimliches Leuchten war in seinen Augen. Das Begehren nach der verdammten Zeitung!
John kniff die Lippen aufeinander und senkte den Kopf. Dann las er noch einmal die Schlagzeilen:
Der Aufmacher war der allgemeine Umzug der Atlanter und der Athosianer. Dr. Biro meldete überschwenglich einen weiteren, bahnbrechenden Fund. Das Problem mit der Abfallbeseitigung würde gelöst aufgrund der Entdeckung einer Verbrennungsanlage durch Lieutenant Markham. Kleinere Lecks auf einer der unteren Ebene sorgten für ein paar nasse Füße. Und … Dr. Hakami erlitt einen schweren Unfall, als er eine Anordnung für Experimentalzwecke abzubauen versuchte. Laut Unterschrift würde eine Leitung mit Wasser in Berührung kommen.
Das war es!
John war sich sicher, daß genau dieser Artikel ihn nervös machte. Immerhin ging es um einen Unfall, der vielleicht verhindert werden konnte.
„Was gefunden?“ fragte McKay.
John runzelte die Stirn, während er eilig den Artikel nach weiteren Eckdaten überflog.
Gebäude am westlichen Ausläufer, ja, er wußte, wo das war. Die Etage würde sich schnell herausfinden lassen, da sie nicht vermerkt war. Zeitpunkt … John zog seine Uhr zu Rate und mußte sich eingestehen, daß es knapp werden würde, wenn er sich nicht beeilte.
„Ich muß los“, sagte er und blickte auf.
„Sie wollen mich allein lassen?“ McKay riß die Augen auf. „Aber … soll ich allein zu diesem Voodoo-Priester gehen?“
John spannte die Kiefer an und schüttelte den Kopf. „Nein, Doc, ich komme so schnell wie möglich nach“, antwortete er dann. „Sie werden da nicht allein durch müssen. Aber wenn ich nicht gehe, könnte es vielleicht einen Toten, mit Sicherheit aber einen Schwerverletzten geben!“
McKay stand für eine Sekunde stocksteif. „Was?“ entfuhr es ihm mit großen Augen. „Wer?“
Hatte der Kanadier es in seiner Egozentriertheit vollkommen überlesen?
John war sich nicht sicher. Nach dem, was er seit gestern über die Zeitung wußte, konnte die Schlagzeile auch erst entstanden sein, nachdem McKay sie gelesen hatte.
„Dr. Hakami“, antwortete er.
„Hakami? Eine aus den Chemiker-Reihen … mh“, machte McKay.
„Hören Sie, ich werde so schnell wie möglich zurückkommen, Doc. Mein Wort darauf. Sie werden nicht allein sein. Aber ...“
„Wir brauchen die Chemiker und zumindest Hakami ist kein vollkommener Dienstausfall“, fiel McKay ihm ins Wort und wedelte mit einer Hand, als wollte er Fliegen verscheuchen. „Worauf warten Sie noch, Sheppard?“
Einer weiteren Aufforderung bedurfte John nicht. Er eilte los so schnell er konnte.

***

John spurtete gegen die Zeit an, um noch rechtzeitig am Ort des Geschehens anzukommen. Dabei war er sich mehr als sicher, daß die Antiker über irgendeine Möglichkeit verfügt haben mußten, um schneller von A nach B zu gelangen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieses Volk seine Zeit damit verschwendet hatte ständig kreuz und quer durch die Stadt zu laufen. Nein, wenn die Antiker das getan hätten, gäbe es jetzt keine Sternentore, da war er sicher.
John war mittlerweile gut im Training, anders als zu der Zeit, als Elizabeth und General O'Neill ihn in McMurdo aufgegabelt hatten. Die letzten Wochen vor dem Auszug hierher hatte er mit anderen Newbies einen Crashkurs für das SGC absolviert, und der hatte zum überwiegenden Teil darin bestanden, wegzulaufen und allen möglichen oder scheinbar unmöglichen Waffen auszuweichen. Ein weitaus kleinerer Teil dagegen hatte in der Theorie bestanden und John war sich ziemlich sicher, daß General O'Neill ihm genau diesen Teil hatte in sehr arg gekürzter Form durchlaufen lassen. Im Gegensatz zu den meisten Marines hatte John sogar Schwierigkeiten, das antikische Symbol für WC zu finden, um genau zu sein.
Jedenfalls hatte er sich insgeheim geschworen, sich nicht wieder auf die faule Haut zu legen wie seinerzeit in McMurdo, sondern sowohl körperlich fit zu bleiben wie auch das ihm fehlende Wissen größtenteils nachzuholen. Er brauchte zumindest ein Fundament auf dem er aufbauen konnte. Jetzt vermutlich noch mehr als vorher, als er nur zweiter Mann in der Reihe gewesen war.
Jedenfalls war John dem SGC im Moment mehr als dankbar für den Drill der letzten Wochen vor dem Auszug, hatte er doch dadurch eine gute Kondition aufbauen können. Kondition, die er angesichts der Ausmaße der Stadt bisher sehr gut hatte gebrauchen können.
Als er auf dem Ausleger ankam, klopfte sein Herz gegen seine Rippen und sein Atem ging schnell. Die stetige, salzige Brise liebkoste sein Gesicht und kühlte den feinen Schweißfilm auf seiner Haut. Einen Moment lang mußte er stehenbleiben, um sich zu orientieren.
Glücklicherweise gab es hier nicht ganz so viele Gebäude wie in der Mitte der Stadt. Die, die er sah, reichten zwar noch aus, um sich viel zu lange mit der jeweiligen Durchsuchung aufzuhalten, doch John erinnerte sich an einen Bericht, den Bates ihm gegeben hatte. Jetzt, da er sah, wo er sich befand, konnte er diesen Bericht richtig zuordnen und hatte zumindest eine Ahnung, in welchem Gebäude der Unfall stattfinden könnte.
Also joggte er los, lief hinüber zum geöffneten Eingang, noch ein Hinweis darauf, daß dieses Gebäude genutzt wurde, und nahm die nächste Treppe in Angriff.
Er erinnerte sich nicht an eine Stockwerksangabe und in der Zeitung hatte auch keine gestanden, aber er war sich ziemlich sicher, er würde bald finden, was er suchte. Und er sollte sich nicht irren.
Die Zeit rieselte ihm zugegebenermaßen immer schneller durch die Finger und John kam wirklich in Sorge, ob er es noch rechtzeitig schaffen würde. Da sah er eine Bewegung im Stockwerk über sich und beschleunigte seine Schritte.
Hatte er sich geirrt oder gerade wirklich das rote Hinterteil inklusive Schwanz der Katze gesehen? Nein, das konnte nicht sein! Die Katze war in seinem Quartier eingeschlossen. Und er war sich ziemlich sicher, daß die antikischen Sensoren nicht dafür gedacht waren, Vierbeinern die Flucht zu ermöglichen. Seine Augen hatten ihm einen Streich gespielt.
Dennoch, als er im nächsten Stockwerk anlangte wurde ihm schnell klar, daß er richtig war. Irgendjemand hatte einen der raren Naquadah-Generatoren hergeschafft. Das Gerät stand auf dem schmalen Absatz, der die Treppen miteinander und dem einigen Durchgang in die Raumflucht dieses Stockwerks verband. Und ein Kabel war an diesen Generator angeschlossen worden und verlor sich hinter dem Durchgang im Dunkeln.
„Oh, verdammt!“ fluchte John. Er erwartete jeden Moment einen Lichtblitz aus der hinteren Raumflucht, der ihm sagte, daß er zu spät gekommen war. Er lief hinüber zu dem Generator. Ein leises Summen verriet ihm, daß das Gerät eingeschaltet war.
Gut, wenn etwas eingeschaltet war, konnte man es auch wieder ausschalten. Reine Logik. Nur …
John mußte zugeben eine weitere Wissenslücke in der SGC-Theorie entdeckt zu haben. Er hatte aber auch nicht die blaßeste Ahnung, was er tun mußte, um diesen Generator abzuschalten. Was er dagegen allerdings wußte war, daß es gefährlich werden konnte, wenn er einfach wahllos Knöpfe zu drücken begann.
Damit wandte er sich dem Durchgang zur Raumflucht zu und joggte in das Innere des Stockwerkes hinein, dem Kabel vom Generator folgend in der Hoffnung, den Unfall noch verhindern zu können. Und zumindest bisher hatte er keinen Lichtblitz, keinen Funkenflug und keinen Knall wahrgenommen. Alles seiner Meinung nach Anzeichen für einen Unfall mit Elektrizität.
Dem Kabel folgend hatte er jetzt zumindest einen Anhaltspunkt, wohin er eilen mußte, um das sich anbahnende Unglück zu verhindern.
Und tatsächlich, es war nur eine gefühlte weitere Ewigkeit von zwei Minuten vergangen bis John ein ehemaliges Labor stürmte, in dem das Kabel endete. Und er sah auch sofort das Malheur und hob beschwichtigend die Arme, als eine Gestalt erschreckt zu ihm herumfuhr.
Wow! Hatte in der Zeitung nicht gestanden, Dr. Hakami sei ein Mann? Hatte McKay nicht … ? Nein, McKay war geschlechtsneutral geblieben, das „Er“ war auf den Titel gemünzt.
Jedenfalls sah John sich einer asiatischen Schönheit gegenüber, mit der er wirklich nicht gerechnet hatte und die ihm bisher auch noch nicht über den Weg gelaufen war. Wo auch immer die herkam, er war sehr froh darüber, daß die Zeitung ihn auf sie aufmerksam gemacht hatte.
John setzte sein bestes Flirt-Lächeln ein und richtete sich langsam auf. „Dr. Hakami?“ fragte er vorsichtshalber nach.
Er war sich sicher, richtig zu sein. Er war am richtigen Ort, es war die richtige Zeit und dies war augenscheinlich die richtige Person.
Die großen, mandelförmigen Augen musterten ihn aufmerksam. Der Schreck, den er zunächst in ihnen gelesen hatte, war verflogen. Statt dessen begann ein Mundwinkel verschämt nach oben zu zucken.
Gott, diese Frau hatte einen Doktortitel? Die gehörte auf den Laufsteg oder in den nächsten Bademodenkatalog!
„Ja?“ kam endlich die gehauchte Antwort, die einen warmen Schauer durch Johns Körper rieseln ließ.
Wow, selbst ihre Stimme klang sexy! Er war eindeutig am richtigen Ort!
Widerwillig senkte John den Blick zu dem Kabel. Dieses verlief über den Boden zu einem fremdartigen Gerät, das zwischen zwei Fenstern stand. Und eines der Fenster war entweder zerbrochen oder geöffnet. Der nächtliche Regen hatte eine breite, flache Pfütze auf dem Boden hinterlassen. Und genau in der Mitte dieser Pfütze stand das Gerät.
Gut, damit war das Kabel wohl weniger der Schuldige an dem ausstehenden Unfall. Vielmehr …
John betrachtete das Gerät genauer.
Nun, er konnte nicht sagen, ob es vielleicht beschädigt worden war durch die Jahrtausende. Unmöglich jedenfalls war es nicht.
„Was ist denn?“ fragte die schöne Chemikerin.
Gott, manchmal liebte er seinen Job …
John wandte sich wieder ihr zu und lächelte schüchtern. „Ich glaube nicht, daß sie das Gerät an den Generator anschließen sollten“, erklärte er dann und wies mit einer Hand auf die große flache Pfütze. „Erst sollte das Wasser weggewischt werden.“
Hakami runzelte ihre göttliche Stirn, folgte dann aber seiner ausgestreckten Hand. Ihre Augen weiteten sich, als sie das Wasser sah. „Das hatte ich gar nicht bemerkt!“ entfuhr es ihr entsetzt, was das Lächeln auf Johns Lippen noch ein wenig tiefer werden ließ. „Oh, danke! Ich danke Ihnen wirklich sehr! ...“ Sie schloß den Mund, sah ihn wieder an und neigte leicht den Kopf zur Seite.
John brauchte eine Sekunde, ehe er begriff. „Oh, Major Sheppard“, beeilte er sich dann zu antworten. „John für Sie, Doktor.“
Diese Göttin unter den Wissenschaftlerinnen schlug die Augen nieder und strich sich eine Strähne ihres langen, seidig glänzenden schwarzen Haares hinter ein Ohr. „Vielen Dank, John“, hauchte sie schüchtern.
Und dann … passierte, was einem Single wie ihm eben zumeist passierte: Ein Mann trat in den Raum. An für sich nicht weiter schlimm. Seine Worte jedoch trafen John mitten in sein Herz:
„Schatz, alles in Ordnung?“
Das saß! John schoß das Blut ins Gesicht, als er den Nebenbuhler betrachtete.
Ein Asiate mittleren Alters mit leichtem Ansatz zum Bauch und einer dicken Nickelbrille auf der Nase.
Warum kriegten immer die falschen die richtigen Frauen ab?
„Alles in Ordnung Liebling“, säuselte die entthronte Göttin und ließ sich von dem Neuankömmling umarmen. „Es hätte nur fast einen Unfall gegeben, wenn Major ...“
„Ich muß weg.“ John drehte sich auf dem Absatz um und verließ fluchtartig den Raum. Unter den zugegeben irritierten Blicken der beiden Wissenschaftler. Im stillen schalt er sich einen Idioten, sofort den Flirtmodus eingeschaltet zu haben. Er war sicher, hätte er nur eine halbe Minute recherchiert ehe er begann anbändeln zu wollen, er hätte sehr schnell ihren Status herausfinden können.
Er war so in Rage über sich selbst, daß er nicht auf seinen Weg achtete. Ein fataler Fehler, wie er nur eine Minute später feststellen mußte:
Sein Fuß verhedderte sich im Kabel. John verlor das Gleichgewicht und stauchelte vorwärts. Dabei streckte er die Arme und Hände aus, um sich am Geländer des Treppenhauses festhalten zu können. Dabei wiederum hatte er den Generator aus dem Auge verloren, der ihm im Weg stand und noch weiter aus der Balance brachte.
John konnte sich gerade noch festhalten, ehe er über das Geländer fiel und sich plötzlich in der Luft hängend wiederfand – für genau so lange wie er brauchte, um seine Lage zu realisieren. Seine Finger rutschten ab, er konnte nicht mehr nachgreifen und … fiel polternd und ächzend auf die Treppe unter sich. Er kam mit den Füßen zuerst auf, wurde aber vom Schwung und der Schwerkraft mitgerissen, daß er glaubte, seine Knie auf Schulterhöhe wiederzufinden, ehe er nach vorne kippte und sich zweimal überschlug, ehe er am Fuß der Treppe stöhnend liegenblieb und erst einmal seine Glieder sortieren mußte.
Stöhnend setzte John sich endlich auf und hielt sich den Arm. Dabei war der Nachhall eines dumpfen Aufschlags auf seinen Ellenknochen noch sein kleinstes Problem. Er fühlte sich zerschunden und wie einmal zu oft durch die Mangel gedreht. Sein Kopf dröhnte, da er sich die Schläfe an der Hauswand angeschlagen hatte, seine Schultern schmerzten, weil er wohl die falschen Muskeln bedient hatte, als er über das Geländer gefallen war.
Von oben hörte er polternde Schritte, dann sah er eine helle Scheme, die sich über das Geländer beugte.
„Alles in Ordnung, Major?“ hörte er die weibliche Dr. Hakami rufen.
Ächzend und stöhnend, sich abwechselnd das Kreuz und den angeschlagenen Arm haltend, kam John endlich wieder auf die Beine. „Ja, alles bestens“, rief er zurück und schlurfte dann, zugegeben doch sehr angeschlagen und voller verletzten Stolzes, auf den Ausleger hinaus.
Er mußte McKay abholen von der Krankenstation, ehe Elizabeth merkte, daß sie beide sich getrennt hatten.

***

„Wow, unter welchen Bus sind Sie denn geraten, Major?“ begrüßte McKay ihn, als er schließlich die Krankenstation erreichte.
John bedachte den Wissenschaftler mit einem recht unterkühlten Blick, stutzte dann und neigte fragend den Kopf.
War das nicht dieses ovale … ?
„Großer Gott, Major!“
John stöhnte innerlich auf und versuchte sein bestes, ein jungenhaftes Grinsen in sein Gesicht zu zaubern, als er sich Carson Beckett zuwandte. „Doc, was gibt’s?“ begrüßte er den Schotten lahm.
Beckett schien durch McKays Worte angelockt worden zu sein. Jetzt betrachtete er John abschätzend, griff schließlich nach seinem Arm und geleitete ihn zu der bereits bekannten Liege hinüber. Allmählich, so kam es dem Major in den Sinn, konnte er Eigentumsrechte an dem Ding anmelden. Seit die Zeitung in seinem Leben aufgetaucht war schien er Unfälle geradezu magisch anzuziehen …
„Mein Gott, wie haben Sie das denn angestellt?“ wandte Beckett sich an ihn.
„Nicht weiter schlimm, Doc. Ich bin eigentlich nur gekommen, weil ...“
„Sie sind hier und verletzt, das reicht“, fiel der Arzt ihm ins Wort.
McKay war ihnen gefolgt, kreuzte nun die Arme vor der Brust und verzog unwillig das Gesicht. „Natürlich. Es ging ja auch nicht anders als daß Sie wieder der Mittelpunkt sind, was?“
John sah böse auf, verzog dann aber das Gesicht, als Becketts tastende Finger den Punkt an seinem Rücken berührten, an dem die unterste Treppenstufe ihre ganz eigene Art von Autogramm auf seinen Körper gezeichnet hatte. Himmel, das tat wirklich weh!
„Sie könnten wenigstens fragen, wie es mir geht“, fuhr McKay fort.
John kniff die Lippen aufeinander und runzelte die Stirn, um den Schmerz zu bekämpfen. Dann nickte er zu dem ovalen, hellgrün leuchtenden Artefakt, das auf Rodneys Brust prankte. „Hat doch offensichtlich gewirkt, sonst würden Sie das Ding nicht tragen“, kommentierte er trocken.
McKays Kinn reckte sich vor Stolz. „Und wollen Sie gar nicht wissen, was das ist?“ erkundigte er sich und deutete auf das grüne Leuchten.
„Ich denke, den Major interessiert es in erster Linie mehr, daß seine Wunden versorgt werden, Rodney“, wandte Beckett ein und sah John tief in die Augen. „Keine Gehirnerschütterung. Eine leichte Zerrung des Schultermuskels rechts und jede Menge Hämatome. Major, Sie sollten wirklich vorsichtiger werden. Das ist das dritte Mal in drei Tagen, daß Sie in einen Unfall verwickelt waren. Waren Sie doch, oder?“
John machte gute Miene zum bösen Spiel. „Ich bin eine Treppe heruntergefallen“, gab er zu.
„Dann hätten Sie den hier gut gebrauchen können.“ Rodney wies wieder mit einem triumphierenden Grinsen auf das Artefakt auf seiner Brust. „Ein persönlicher Schutzschild. Und er arbeitet wirklich hervorragend.“
Ein persönlicher Schutzschild? Cool!
John schürzte die Lippen. „Hält der wirklich alles ab?“ fragte er neugierig.
Rodney zuckte mit den Schultern. „Das wollte ich gerade herausfinden.“
Und Johns strahlendes Lächeln kehrte zurück. „Dann würde ich mich an dem Experiment wirklich gern beteiligen. Doc?“ Er strahlte Beckett an wie der junge Morgen, die Schmerzen in seinem Körper vollkommen ignorierend.
Und der Schotte seufzte ergeben. „Also gut. Aber erst werde ich die die Verletzungen behandeln. Dann können Sie beide spielen gehen.“
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.