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Frühausgabe von Hyndara71

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Author's Note: Wohl oder übel muß ich für diese Fic ein paar Szenen zu „Hide & Seek“ hinzufügen zwinker. Die erste Szene dieses Kapitels spielt gleich nach der Balkon-Wurf-Szene im Eingang zur Episode, die zweite ungefähr in der Mitte der Folge, doch bevor sie Jinto wiederfinden.


„Ich glaube einfach nicht, daß ich dieses Gespräch mit Ihnen beiden führen muß!“ Elizabeth drehte sich zu den beiden ungleichen Männern herum und funkelte sie wütend an. „Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Und wenn ich mich recht erinnere, hatte ich mit keinem Wort erwähnt, daß Sie beide versuchen sollten, einander umzubringen!“
Der Major und Rodney wechselten einen Blick, dann hob letzterer einen Finger.
„Nein, Rodney, ich will jetzt nichts von Ihnen hören!“ Elizabeth beugte sich vor und funkelte den Physiker wütend an. „Und erst recht keine nochmalige Erklärung Ihrer momentanen Unverwundbarkeit. Daß Sie doch ziemlich verletzbar sind, hat ja Peters Einwurf erwiesen.“
Sie atmete einige Male tief ein, um sich selbst wieder zu beruhigen.
Peter Grodin, der Chef-Techniker der Expedition, war momentan auf dem Weg zur Krankenstation, da seine Hand nach dem Schlag auf das Schutzschild stark angeschwollen war und ihm offenbar Schmerzen bereitete. Und im Moment war sie mehr als froh darüber, daß er eben nicht hier war. So konnte sie die beiden selbsternannten Herren doch einmal richtig ins Gebet nehmen.
„Es tut uns leid“, wagte John Sheppard mit einem kläglichen Blick in ihre Richtung zu bemerken.
Einen Blick, den sie in ihrem momentanen Ärger auf die beiden einfach abschmetterte, sich aber wohl bewußt war, daß, wenn er zu einem anderen Zeitpunkt erfolgt wäre, sie schlicht dahingeschmolzen wäre. Himmel, dieser Mann hatte wirklich das Potenzial zum Herzensbrecher!
„Ich kann einfach nicht glauben, daß ausgerechnet Sie beide zu einer solchen Vorstellung fähig sind“, brachte sie sich selbst wieder auf Kurs, „Himmel, Sie beide sind meine Stellvertreter! Und wir sind hier weder im Kindergarten noch auf einem Abenteuerausflug! Hier geht es um Menschenleben.“
„Wem sagen sie das, Elizabeth“, seufzte Rodney mit Leidensbittermiene.
Major Sheppard warf seinem Mitangeklagten einen irritierten Blick zu.
„Wir haben keine wirkliche Ahnung, womit wir es hier zu tun haben. Aber wir haben uns schon Feinde gemacht“, fuhr Elizabeth unbarmherzig fort. „Da können wir es nicht auch noch gebrauchen, daß die, die Vorbild für alle anderen sein sollen, auch noch damit beginnen, sich gegenseitig umzubringen.“
„Wir haben nur experimentiert“, wandte der Major ein.
„Es ist mir gleich, was Sie denken, daß Sie getan haben. Tatsache ist, Sie beide haben eine bedrohliche Situation heraufbeschworen. Eine Situation, die leicht mißgedeutet werden kann.“ Elizabeth schoß einen wütenden Blick auf John Sheppard ab. „Oder wollen Sie jetzt plötzlich doch Sergeant Bates das Feld überlassen?“
Der Angesprochene senkte schuldbewußt den Kopf.
Elizabeth atmete noch einmal tief durch.
Himmel, die beiden hatten es wirklich auf die Spitze getrieben! Und sie hätte nie im Leben geglaubt, daß sie sich tatsächlich so weit vorwagen würden. Nie!
Vielleicht, so kam es ihr jetzt in den Sinn, hatte sie einen Fehler begangen. Vielleicht hätte sie sich nicht auf dieses „Verkupplungs“-Spielchen einlassen sollen. Sie hätte ahnen müssen, daß Rodney irgendetwas aushecken würde. Immerhin war diese Stadt nicht nur für ihn mehr als verlockend, wenn er sich wohl auch den größten Nutzen von seiner Anwesenheit versprach.
Und John Sheppard?
Elizabeth glaubte noch immer an ihn, wenn es ihr auch zugegebenermaßen schwerer fiel, seit sie die beiden im Zentralturm getroffen hatte, wo er gerade damit beschäftigt gewesen war, Rodney von dem obersten Balkon herunterzustoßen. Sie selbst hatte es herausgefordert als sie die beiden zu einem gemeinsamen Tag verdonnerte. Sie hätte es wissen müssen nachdem sie seine Akte gelesen hatte. Ein John Sheppard ließ sich nicht in eine Form zwängen, die Form und er mußten einander angepaßt werden.
„Nun ja, ich denke, ich sollte die mir verbleibende Zeit noch sinnvoll nutzen.“ Rodney zuckte mit den Schultern und wandte sich ab.
Elizabteths Augen wurden kugelrund. „Dr. McKay, ich habe Sie noch nicht entlassen!“
Der Major verzog das Gesicht. Vermutlich wegen der Schärfe, mit der sie sprach.
Rodney sah sich wieder um. „Ich dachte, es sei jetzt alles geklärt“, entgegnete er. „Was wollen Sie denn noch?“
Wenn sie ihn nicht kennen würde, spätestens in diesem Moment hätte er die Grenze überschritten. Sie fühlte sich von ihm plötzlich hintergangen und nicht ernst genommen. Wenn sie ihn nicht so gut kennen würde …
„Was ich will ist, daß Sie beide in sich gehen und sehr genau nachdenken über das, was Sie da angerichet haben. Ich will, daß dieser ewige Streit zwischen Ihnen endet, auf der Stelle! Und ich will, daß Sie beide sich Ihren jeweiligen Positionen entsprechend benehmen. Sie sollen Vorbilder für die anderen Mitglieder der Expedition sein, keine abschreckenden Beispiele. Sie sind, wie ich bereits sagte, meine Stellvertreter.“
John Sheppard nickte mit nachdenklicher Miene. Zumindest bei ihm schien ihre Botschaft also angekommen zu sein. Schien! Sicher war sie sich da noch lange nicht.
„Botschaft angekommen. Kann ich jetzt gehen? Ich hätte da noch das eine oder andere zu tun.“ Rodney winkte mit dem Daumen über seine Schulter.
„Ich bin sicher, auch Dr. McKay hat sehr gut verstanden, was Sie sagen wollten, Dr. Weir“, beeilte der Major sich zu versichern, wofür er einen irritierten Blick Rodneys erntete.
„Habe ich das?“
Das Lächeln des Luftwaffenoffiziers wirkte plötzlich etwas gequält.
Elizabeth mußte sich wirklich ein Lachen verkneifen. Irgendwie waren die beiden schon ein eigenartiges und auf ihre Weise sogar sympatisches Paar. Wenn sie nicht wieder solchen Blödsinn anstellten! Und irgendwie war sie sich sicher, das würde nicht die letzte Gardinenpredigt gewesen sein, die sie den beiden halten mußte.
Sie wurde sich verblüfft bewußt, daß sie es tatsächlich geschafft hatten, ihren Ärger verfliegen zu lassen. Wie auch immer ihnen das gelungen war, sie fühlte sich besser, selbst jetzt, da sie die beiden betrachtete.
Rodney wandte sich endlich wieder zu ihr um und zuckte mit den Schultern. „Da ich nicht mehr allzu lange unter Ihnen weilen werde denke ich, Sie werden mir diesen Fauxpas noch einmal verzeihen. Allerdings möchte ich jetzt doch bitten, entlassen zu werden, auch aus Ihrer Bestrafung, Elizabeth, um mich wieder meiner Forschung widmen zu können.“
Sie zögerte, doch dann nickte sie. „In Ordnung, Rodney. Gehen Sie … vorerst. Ich möchte noch ein paar Worte mit Major Sheppard unter vier Augen wechseln.“
Der Blick aus den hazelnußfarbenen Augen sprach Bände. Erschreckt riß er diese auf, als sie ihre Entscheidung verkündete. Und, das wurde ihr erst jetzt bewußt, war da nicht ein leichter bläulicher Schimmer unter seinem rechten Auge? Möglicherweise von seinen Unfällen zurückgeblieben?
Rodney ließ sich nicht zweimal bitten, wenn er auch, als er bei den Türen des Konferenzraumes angekommen war, einen letzten Blick auf den Major richtete.
Interessant …
Irgendetwas, davon war Elizabeth überzeugt, hatte sie wohl bewirkt, auch wenn sie die Strafe nach nur wenigen Stunden wieder aufgehoben hatte.
Major Sheppard sah Rodney nach, bis die Türen sich wieder geschlossen hatten, dann drehte er mit einem fragenden Blick den Kopf in ihre Richtung. Irgendwie wirkte er plötzlich sehr defensiv auf sie, als er dastand, die Arme hinter dem Rücken, ein leidender und fragender Blick, das ernste Gesicht. Die Gestalt, gleichzeitig angespannt wie auch ruhig. Seine ganze Körpersprache mahnte zur Vorsicht.
„Setzen Sie sich doch, John“, wandte Elizabeth sich mit einem Lächeln an ihn.
Er zögerte, dann aber nickte er stumm und ließ sich auf dem Platz nieder, den er schon bei den vorigen Meetings eingenommen hatte.
„Dr. Beckett war bei mir“, erklärte Elizabeth mit weicher Stimme. „Und nun würde ich wirklich gern von Ihnen hören, was da los sein könnte.“
„Los sein könnte?“ echote er.
Sie nickte. „Carson sagte mir, Sie würden seit einigen Tagen Unfälle geradezu anziehen.“
Er hob das Kinn, sein Blick glitt ab. „Naja, ich war wohl ein bißchen ungeschickt die letzten Tage. Kein Grund zur Sorge.“
„Sicher nicht?“ harkte Elizabeth nach.
Major Sheppard nickte, sah ihr nun doch wieder in die Augen. „Kein weiteres Problem und keine weiteren Unfälle.“ Ein kleines, zerknirschtes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
„Ich hoffe, Sie wissen, daß Sie jederzeit zu mir kommen können, wenn Sie irgendetwas bedrückt, John“, erklärte sie sanft.
Das Lächeln gewann wieder an Strahlkraft. „Natürlich, Dr. … Elizabeth“, antwortete er. „Kein Problem, glauben Sie mir. Nur ein wenig Ungeschick. Das kann jedem mal passieren.“ Er zuckte mit den Schultern.
Elizabeth war sich ziemlich sicher, daß es nur die halbe Wahrheit war, doch sie sagte nichts weiter, sondern nickte nur. „Dann hoffe ich, es wird nicht zu weiteren Unfällen kommen. Es wäre wirklich schade, wenn Ihnen wirklich noch etwas zustoßen würde. Sie machen Ihre Arbeit bisher sehr gut.“
Er grinste breit und zufrieden über dieses Lob. Und Elizabeth konnte einfach nicht anders. Sie lächelte zurück …


John war zugegebenermaßen müde, aber auch voller Sorge, als er am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang endlich zurückkehrte in sein Quartier, das er am Abend überstürzt verlassen hatte. Seine zweite Uniformjacke lag noch am Boden, wo sie offensichtlich hingefallen war, nachdem er seine Tac-Vest aufgenommen hatte. Auch das Buch, in dem er gelesen hatte, lag noch so, wie er es gestern am späten Abend hingelegt hatte.
John seufzte zur Decke hoch. Er hatte vergessen das Licht zu löschen, als er ging. Kein so verheerender Fehler wie es auf der Erde gewesen wäre, aber nun brannte die Helligkeit der antikischen Lampen in seinen Augen und ließ ihn Tränenflüssigkeit fortblinzeln.
Es war eindeutig zu früh für ihn nachdem er die ganze Nacht auf den Beinen gewesen war. Erst auf der Suche nach dem kleinen Jinto, dann um dieses … Ding aufzuspüren und auszukundschaften, was es wohl im Sinn haben mochte mit seinem Besuch in der Stadt.
Elizabeth hatte schließlich ein Einsehen mit ihm gehabt und ihn hergeschickt, damit er sich etwas ausruhen konnte. Er allerdings hatte da doch etwas andere Pläne. Er wollte auf die Zustellung der Zeitung warten und hoffte, auf diese Weise mehr über dieses Schatten-Ding und, vor allem, Jintos Verschwinden erfahren zu können. Der Junge löste sich ja nicht so einfach in Luft auf – stand zumindest zu hoffen.
John warf dem Bett einen sehnsüchtigen Blick zu, rief sich aber selbst zur Ordnung. So gern er sich und seine schmerzenden Beine auch etwas ausgeruht hätte, er wußte doch, wie es enden würde, würde er sich jetzt auch nur für eine Minute auf das Bett setzen: Er würde noch im Sitzen einschlafen und vielleicht zu spät kommen, um den Jungen zu retten.
Apropos zu spät …
John zog seine Uhr zu Rate und runzelte die Stirn.
Irrte er sich oder war die Katze heute etwas spät mit ihrer Zustellung? Die letzten Tage war sie immer um die gleiche Zeit erschienen, jeweils ca um 6.30 Uhr lantheanische Zeit. Jetzt allerdings war sie seit zehn Minuten überfällig.
Nun, er kannte die inneren Uhren von Tieren, die gingen zwar nicht immer auf die Minute genau, aber doch genau genug, um sich allmählich Gedanken machen zu müssen.
Wo blieb die Katze?
John knabberte an seiner Unterlippe und kreuzte die Arme vor der Brust.
Nebeneffekt der Übermüdung war bei ihm, wie wohl bei den meisten Menschen, ein kaltes Frösteln, das ihn erschaudern ließ. Es wirkte zwar nicht wirklich, aber er konnte sich zumindest einreden, daß ihm wärmer wurde, solange seine Arme seinen Körper umschlangen.
Wo war die Katze?
Die Zeitung war, wie jeden Abend, gestern verschwunden gewesen. Erst hatt er sie noch bei sich gehabt, dann aber …
John stutzte.
Hatte er die Zeitung bei sich gehabt? Er erinnerte sich nicht daran. Er wußte, er hatte sie bei sich gehabt, als er Dr. Hakami zu retten versuchte und über das Geländer gefallen war. Aber dann … ?
Ein Geräusch vor der Tür ließ ihn herumfahren. Mit drei Schritten war er bei ihr und betätigte den Öffner … um sich einem Rodney McKay gegenüber zu finden, der ihn mit großen, blutunterlaufenen Augen entgegenstarrte.
„McKay?“ John sah auf die leeren Hände des Wissenschaftlers.
Die Zeitung und die Katze fehlten.
„Major?“ Rodney richtete sich allmählich wieder auf und blinzelte ihn an. „Wo ist sie?“
John runzelte die Stirn. „Wo ist wer?“ fragte er argwöhnisch.
„Die Zeitung“, antwortete Rodney schulterzuckend. „Wir haben ein Problem wegen dieses Schattenwesens. Ich dachte, mit Hilfe der Zeitung könnten wir vielleicht mehr darüber herausfinden.“
„Haben Sie die Katze?“ fragte John vorsichtig.
Rodney starrte ihn an. „Die Katze? Wieso sollte ich die Katze haben?“
„Weil sie nicht hier ist“, antwortete John trocken und beugte sich mit langem Hals zur Tür hinaus, um den Gang zu inspizieren. Keine Katze, keine Zeitung. Nirgends.
„Vielleicht hat sie verschlafen.“ Rodney zuckte mit den Schultern. „Mir solls gleich sein. Ich möchte nur einen Blick in die Zeitung werfen.“
„Die ist auch nicht da“, antwortete John.
Und dieses Mal wurde Rodney wirklich nervös. „Was soll das heißen?“ fragte er mit weit aufgerissenen Augen.
John runzelte unwillig die Stirn. „Die Katze bringt die Zeitung. Denke ich zumindest ...“
Wenn er ehrlich war, er wußte es nicht. Er wußte nur, daß Katze und Zeitung immer gleichzeitig vor seinem Quartier aufschlugen. Und da die Katze, als er sie darauf ansprach, kein Veto eingelegt hatte, war er schlicht davon ausgegangen, daß sie auch die Zeitungsbotin war.
Rodney starrte ihn mit einer Miene an, daß es John wirklich einige Mühe kostete, nicht laut loszuprusten. Ein erwachsener Mann mit einem derartigen Hundeblick war ihm noch nicht untergekommen.
„Ist nicht Ihr Ernst“, sagte der Kanadier schließlich.
John nickte.
Irgendwie, so dachte er, gaben sie beide schon ein eigenartiges Paar ab, das da halb auf dem Gang stand und über eine Katze und deren Botengänge nachsann. Ihnen beiden war wohl mehr als deutlich anzumerken, daß sie die letzte Nacht auf den Beinen und nicht in ihren Betten verbracht hatten.
„Was machen wir dann jetzt? Wenn wir keine Zeitung haben, die uns weiterhilft, meine ich.“ In Rodneys Stimme schwang leichte Panik mit.
Gute Frage, mußte John zugeben. Er hatte sich selbst gerade daran gewöhnt, über ein paar Infos mehr als der normalsterbliche Bewohner der Stadt zu verfügen. Insofern empfand er den Verlust zwar als Hemmnis, allerdings ging es ihm mehr um die Katze, an die er sich mittlerweile wirklich gewöhnt hatte und die ihm ans Herz gewachsen war.
„Dann werden wir uns wohl wieder auf die guten alten Werte zurückbesinnen müssen, Dr. McKay“, antwortete er. „Sie die Datenbank, ich die Stadt. Irgendwo werden wir wohl fündig werden, oder was denken Sie?“
Rodneys Gesicht verlor auch noch das letzte bißchen Farbe. „Das könnte Stunden dauern!“ entfuhr es ihm.
John seufzte innerlich, konnte er doch die Hoffnung endgültig begraben, noch etwas Ruhe zu finden. Äußerlich dagegen setze er sein charmantestes Lächeln auf. „Dann sollten wir keine Zeit vertrödeln. Wer weiß, wo Jinto wohl stecken mag. Ich hoffe nur, ihm ist nichts passiert.“
Und hoffentlich war der Katze nichts passiert! Ehrlich gesagt bereitete das arme Tier ihm ungefähr soviele Bauchschmerzen wie der verschwundene Junge. Er konnte nur hoffen, daß er beides wiederfinden würde, und das schnell.
Rodney blinzelte ihn träge an und gähnte dann ungeniert. „Eine Frage hätte ich da noch: Was macht Ihr Quartier so anders als jedes andere, daß diese dumme Katze ausgerechnet zu Ihnen kommt?“
John zuckte mit den Schultern. „Vielleicht mag sie den Regenbogen“, antwortete er und warf einen Blick über die Schulter. „Besonders war das Quartier jedenfalls nicht. Das einzige, was diesen Raum von den anderen unterschied war diese komische Holzkiste, aber die war leer.“
Rodney starrte ihn an. „Eine leere Holzkiste?“ Plötzlich schien er wach zu sein. „Eine leere Holzkiste, die locker zehntausend Jahre übersteht? Major!“
John zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich habe die Kiste wegschaffen lassen. Mehr war da nicht.“
„Wo ist sie?“ Rodneys Mimik war die eines sabbernden Hundes.
John hob die Brauen.
Warum wurde er das Gefühl nicht los, daß seine Übermüdung ihn gerade einiges an Verstand und Vernunft kostete? Wieso war McKay so interessiert an der Kiste?
„Keine Ahnung. Fragen Sie Grodin. Dessen Leute haben hier gründlich saubergemacht. Ich war nur derjenige, der sich die Quartiere angesehen hat“, antwortete er.
„Dann beten Sie, Major. Beten Sie, daß wir eine Antwort in der Kiste finden und diese noch nicht in der Verbrennungsanlage gelandet ist!“ Rodney machte kehrt und eilte einige Schritte den Gang zurück. Dann blieb er stehen und sah ihn an. „Was ist? Wo bleiben Sie?“
Ja, er war eindeutig zu müde um zu verstehen, was genau Rodney McKay mit einer leeren Kiste wollte …
John zögerte einen Moment, sich an Jinto erinnernd, der vielleicht irgendwo frierend und einsam und sich zu Tode ängstigend darauf wartete, gerettet zu werden. Dann aber fügte er sich seufzend und trottete Rodney hinterher.
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