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Der Jungbrunnen von Hyndara71

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Flughafen von Miami, eine Stunde später:

Mel Shriner schulterte erneut seine Tasche, als der Aufruf kam, das Flugzeug zu besteigen.
Endlich! Er hatte leider keinen früheren Flug bekommen, dabei wäre er schon wesentlich lieber unterwegs und würde das Kind abholen. Sollten die anderen weiter an der Mutter forschen, deren Genom hatte sich zwar als stabil, aber auch als alt erwiesen. Was sie brauchten für die Formel der Ewigen Jugend waren aber eben auch junge Zellkerne. Und, da war Shriner sich sicher, in Jordan Uruhk würde er genau das finden, dieses Quentchen, daß ihm bei ihrer Mutter gefehlt hatte.
Sie waren aufgeflogen, sogar recht schnell. Vor gut einer halben Stunde war die Nachricht durch sämtliche Radios und Fernseher des Flughafens gekommen, daß man zwei mutmaßliche Kidnapper und dringend Verdächtige im Fall der Beach Killer-Morde festgenommen hatte. Dabei aber ließen die diversen Sendeanstalten auch durchblicken, daß für einen der beiden sehr wahrscheinlich das Ende gekommen war. Was genau passiert war, darüber schwieg man sich offensichtlich aus.
Shriner dachte da an einen Schußwechsel mitten in der Klinik, bei der es sicherlich auch noch andere Verletzte gegeben hatte, vielleicht sogar Polizisten. Wünschenswert wäre es zumindest, dann hätte er bei einer möglichen Rückkehr nicht so viel zu befürchten.
Shriner bog um die Ecke und zog sein Ticket und die Bordkarte aus seiner Jackettasche.
Er freute sich schon darauf, Jordan Uruhk das erste Mal zu untersuchen und zu sehen, inwieweit seine Theorien wohl stimmen mochten. Und er war sich ziemlich sicher, da würde eine Menge stimmen. Wenn er es klever anstellte, würde er bald in der Hierarchie aufsteigen innerhalb des Verbundes. Er würde vielleicht zu einem der wichtigsten Mitglieder werden. Wenn er erst die Formel isoliert hatte, über die Uruhk offensichtlich gestolpert war, dann ...
Als er den Vorraum zum Terminal betrat blieb er wie angewurzelt stehen und starrte einen Moment lang die beiden Angestellten der Fluglinie an, die hinter einem Tresen darauf warteten, daß die Passagiere eincheckten.
Beide drehten sich zu ihm um, als er sich nicht weiter bewegte, und starrten ihm mit gelben, emotionslosen Augen entgegen. Ihre Haut war fahlgrün und glänzte.
Shriner wurden die Knie weich und er tat einen wackeligen Schritt zurück.
„Mel, schön, daß ich Sie vor Ihrer Abreise noch treffe", wandte sich plötzlich eine Stimme an ihn, ihre Stimme, um genau zu sein.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr, dann schob sich langsam ihr Gesicht in sein Blickfeld und ließ ihn schlucken. Auch sie war zu einem grünen Monster mutiert.
Großer Gott! Was hatte er da getan?
Nein, das konnte unmöglich an den Injektionen liegen. Die anderen hatten das ganze zwar auch mutierend überstanden, aber längst nicht so sehr wie sie.
„Na sowas, Dr. Shriner, nett, daß wir uns noch einmal sehen. Auch auf dem Weg nach Norden?" fragte von der anderen Seite eine männliche Stimme.
Shriner wandte zentimeterweiße den Kopf ... und dann begann er zu schreien, als sein Verstand aussetzte.
Überall um ihn herum waren diese grünhäutigen Wesen und begegneten ihm mit ihren gelben, unmenschlichen Augen ...

Zeitungsmeldung vom nächsten Tag:

Morde aufgeklärt - Mutmaßlicher Serienmörder erleidet Nervenzusammenbruch

Wie die Zollbehörden des Flughafens mitteilten, wurde am gestrigen Nachmittag ein Mann festgenommen, der nach Angaben des letzten und überlebenden Opfers des Beach Killers für die Morde an dreizehn jungen Frauen verantwortlich war (wir berichteten fortwährend). Offensichtlich handelt es sich bei dem Verdächtigen, der sich den Behörden gegenüber geständig zeigte, um einen angesehenen Geschäftsmann und Wissenschaftler aus Miami.

„Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichsten Behörden gelang uns der Zugriff noch ehe der Verdächtige sich absetzen konnte", kommentierte die zuständige Ermittlerin, Ms. Calleigh Duquesne, den Erfolg ihrer harten Ermittlungsarbeit.

Der mutmaßliche Killer mußte währenddessen in die Geschlossene Abteilung gebracht werden, da er offenbar an einem akuten Nervenzusammenbruch leidet. Eine baldige und vollständige Genesung ist aufgrund des schnellen Eingreifens wahrscheinlich.
Entführung verhindert

Wie die Polizei von Madison, Wisconsin, meldet, konnte am gestrigen Nachmittag die Entführung eines fünfjährigen Kindes erfolgreich verhindert werden. Besonders hervorheben möchte der Sheriff vor allem die gute Zusammenarbeit mit der Air Force, von der er offenbar von der drohenden Verschleppung erfahren hatte.

Die Eltern des Kindes befinden sich zur Zeit noch in Miami, Florida, wo sich die Mutter von einer schweren Erkrankung erholt. Ihr Kind hatten die Eltern auf einen Besuch zu Freunden geschickt, so ein Sprecher der hiesigen Air Force-Base.
Über die näheren Umstände des verhinderten Verbrechens gibt es bisher noch keine Angaben.


CSI-Labor, Miami-Dade, zwei Tage später:

Jack betrat als erster den Raum und sah den Vieren, die da am Tisch saßen, mit Pokerface entgegen. Die Hände hinter dem Rücken kreuzend schritt er auf sie zu, blieb dann stehen.
„Darf ich vorstellen", sagte er. „Mich dürften sie ja kennen, und auch Major Storm dürfte Ihnen noch ein Begriff sein. Ex-Polizei-Sergeant Hernan dagegen kennen Sie noch nicht."
Letzterer nickte und stemmte die Hände in die Hüften, während sein Blick fachkundig über die vier Anwesenden glitt, jeden genau abwägend und prüfend.
„Sergeant, das sind David Sheppard und Dr. Theodor Hehnenburgh. Von der hiesigen Polizei sind anwesend Ms. Calleigh Duquesne und Lieutenant Horacio Caine. Wegen letzteren habe ich Sie extra kommen lassen von der Außenbase."
Hernan wechselte mit Storm einen Blick, dann trat er näher. „Was Sie jetzt erfahren werden oder bereits erfahren haben, muß von Ihnen geheim gehalten werden. Und, und das vor allem, Sie haben noch nie einen von uns gesehen oder gesprochen. Wir sind nichts als Schatten für Sie, allerhöchstens Alpträume in einer dunklen Stunde. Und sollten sie jemals auch nur den Mund aufmachen, schwöre ich Ihnen, reiße ich ihnen persönlich die Zunge heraus, auch wenn ich erst vom anderen Ende der Milchstraße kommen muß!"
Horacio Caine starrte seinen Ex-Kollegen böse an. „Was wollen Sie von uns?"
Jack nickte, legte seinem zivilen Sicherheitschef eine Hand auf die Schulter. „Zunächst einmal ... sollten Sie sehr tief in sich gehen, Lieutenant Caine. Und dann werden Sie wohl selbst erkennen, was Sie sich da mit Sheppard und diesem Sheridan geleistet haben. Was haben Sie eigentlich gegen letzteren? Der ist doch ganz nett und kann sicherlich keiner Fliege was zu leide tun."
„Sheridan ist ein Frauenprügler!" begehrte Caine sofort auf.
Jack seufzte.
Gut, Sheridan mochte FRÜHER ein Frauenprügler gewesen sein, jetzt allerdings ... ? Er konnte zwar nichts beweisen, aber nach seiner Befragung war er sich ziemlich sicher, daß da eine bestimmte, zur Zeit etwas veränderte Person ein wenig im Gehirn dieses Mannes herumgestochert hatte. Wundern würde ihn es zumindest nicht. Man wußte ja seit Jahren, daß da eine latente telepatische Begabung in ihr schlummerte.
„Was ist mit Genelab?" wagte Dave Sheppard sich vor. „Was ist mit meinen Investitionen?"
Das allerdings war ein Punkt ...
„Ich fürchte", meldete Storm sich zu Wort, „von Genelab ist inzwischen nicht mehr sehr viel übrig Mr. Sheppard. Die gesamte Firmenstruktur war durchzogen von gesetzeswidrigen Individuen und Praktiken. Ms. Duquesne hat einen dementsprechenden Bericht von mir erhalten. Sie können jederzeit Akteneinsicht fordern. Allerdings ... bisher gelten nach allen Nachforschungen Sie, Mr. Sheppard, und Sie, Dr. Hehnenburgh, als eine Art stille Teilhaber. Wenn sie sich jetzt entschließen, ihre Meinung zu ändern, könnte auch Ihnen noch eine nicht geringe Haftstrafe drohen."
Dieses Gesicht, davon war Jack überzeugt, war es wert, jede einzelne dröge Akte, die er in den letzten Tagen gelesen hatte. Nur diese Miene von Dave Sheppard wog all die Paragraphen und einschläfernden Berichte wieder auf.
Hehnenburgh stöhnte schmerzerfüllt und barg das Gesicht in den Händen.
„Dr. Hehnenburgh, Ihnen kann ich den Vorschlag unterbreiten, weiterhin auf Ihrem Gebiet tätig zu bleiben ... allerdings nicht mehr als Chef, sondern als Befehlsempfänger. Und ich schätze, wenn es Colonel Uruhk wieder besser geht, wird sie es kaum erwarten können, mit Ihnen zu reden. Wer weiß, wenn Sie bereit sind, könnten Sie mit ihr möglicherweise mitgehen", wandte er sich an den Genetiker.
„Soll das heißen, ich kann mein Geld abschreiben?" begehrte Dave Sheppard auf. Besitzergreifend krallte sich seine Hand in die Schulter des Wissenschaftlers.
„Soetwas bezahlen Sie doch aus der Portokasse", merkte Jack mit einem süffisanten Lächeln an. „Und ja, Sie können das Geld abschreiben. Die Forschungen, die Dr. Hehnenburgh unternimmt, standen von vorn herein unter präsidialer Sicherheitsstufe. Sie haben sich strafbar gemacht ..."
Mit einem Ruck erhob der Geschäftsmann sich und funkelte ihn wütend an. „Ich habe mächtige Freunde, General O'Neill", drohte er unumwunden.
Jack nickte. „Wenn darunter nicht wenigstens der Papst ist denke ich, habe ich die besseren Karten in diesem Spiel. Ich bin persönlicher Berater des Präsidenten, falls Sie das vergessen haben. Mein Wort ist Gesetz."
Sheppard lief dunkelrot an, stürmte dann aber aus dem Raum heraus.
Jack sah ihm einen Moment lang nach, dann wandte er sich noch einmal an Hehnenburgh. „Wie sieht es aus? Kann ich Sie ab nächstem Ersten auf unsere Gehaltsliste setzen oder hätten Sie es lieber auf die harte Tour?"
Der Genetiker starrte ihn an. „Ich ... ja, ich ... ich würde gern, wenn Sie meinen ..."
Ja, diese Wirkung, fiel ihm auf, hatte die Antikerin des öfteren. Möglicherweise sollte er sich doch einmal das Rezept von ihr geben lassen. Was auch immer sie tat, sie konnte sich tatsächlich ihre Mitarbeiter aussuchen.
„Storm?" Jack nickte dem MP zu, der sich daraufhin um den Genetiker kümmerte und ihn aus dem Raum geleitete. Ihnen folgten Hernan und diese hübsche blonde Tatortermittlerin. Sah nicht schlecht aus, das Mädchen ...
Jack räusperte sich und wandte sich wieder Horacio Caine zu. „Sieht aus, als hätten Sie da ein ziemliches Eigentor geschossen, mein Lieber", wandte der General sich an den Polizisten. „Lassen Sie mich Ihnen eines sagen, sozusagen als Lebensweisheit für kommende Zeiten: Wir sind nicht mehr im Wilden Westen und Sie müssen Ihre Stadt nicht allein vor den Bösen Buben schützen, Caine. Ein wenig Zusammenarbeit tut meistens gut. Für dieses Mal habe ich noch ein Wort beim Polizeipräsidenten für Sie eingesetzt, beim nächsten Mal dagegen ..."
„Es steht immer noch die Sache mit dem Helikopter aus", merkte Caine an.
„Wir hatten eine Genehmigung. Der Eigentümer des Fluggerätes ist mir persönlich bekannt. Guten Tag, Lieutenant." Jack tat etwas sehr untypisches: Er setzte seine Sonnenbrille auf, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.
Horacio Caine blieb allein zurück und kochte leise im eigenen Saft ...

SGC, eine Woche später:

John konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er die Krankenstation betrat und gleich von einem Wortgefecht begrüßt wurde.
„Sie können nicht so einfach aufstehen, Vashtu. Immerhin könnte es zu einem Rückfall kommen. So viel Erfahrung haben wir nun auch wieder nicht mit Ihren Verwandlungen", hörte er gerade den klaren, englischen Akzent des britischen Chefarztes aus Vineta. Anne Stross hatte darauf bestanden, daß er herkam und sich persönlich um Vashtu kümmerte, solange die eben nicht ganz menschlich war.
„Pete, es geht mir wieder gut. Das letzte Mal hat es auch in etwa eine Woche gedauert. Also dürfte die Gefahr gebannt sein", entgegnete Vashtus Stimme.
„Nichts da, zurück ins Bett, aber sofort! Das fehlte noch! Ich muß erst noch einmal Ihre Vitalwerte und Ihr Blut untersuchen."
„Hey, Sie haben mir in der letzten Woche mindestens drei Liter abgezapft! So schnell kann ich das gar nicht nachproduzieren!" beschwerte die Antikerin sich.
John lugte um die Ecke und nickte dem anderen Patienten grüßend zu, der mit einem breiten Grinsen auf der Pritsche lag und darauf wartete, daß man sich auch wieder um ihn kümmerte.
Eigenartig ... dabei war doch alle Welt so sicher gewesen, daß ausgerechnet dieser Mann nicht in der Lage sein würde, jemals ein normales Leben zu führen nach dem, was er in den letzten Jahren angestellt hatte.
John schob den Gedanken zur Seite, als Dr. Caroline Lam aus dem Schwesternzimmer kam und ihn kurz grüßte, ehe sie zu ihrem Patienten trat.
John hob die Brauen, sagte aber nichts dazu. Statt dessen trat er um die Trennwand herum und nahm die Szene in sich auf, die sich ihm gerade präsentierte:
Vashtu, die halb aus dem Bett gekrabbelt war und ihren Arzt jetzt wütend anfunkelte. Und über sie gebeugt und die Arme ausgestreckt, als wolle er ein wildes Pferd einfangen, Doktor Peter Grodin, der ihren Blick mit nicht sehr viel weniger Energie erwiderte.
„Hallo Vash, wie geht's?" begrüßte John die Antikerin locker, nickte Grodin zu. „Pete?"
Vashtu sah wieder wie ein Mensch aus. Selbst ihre Haut hatte in den letzten zwei Tagen den letzten Hauch von grünlichem Schimmer verloren. Einzig zwei schmale Narben beiderseits ihrer Nase erinnerte noch an das Intermezzo, daß sich ihnen wohl allen ins Gedächtnis gebrannt hatte.
„Hallo John. Wie geht's Jordan?"
John seufzte, ließ sich auf der Bettkante nieder und griff nach Vashtus Hand, die sie liebevoll drückte. „O'Neill hat darauf bestanden, sie abzuholen", antwortete er.
Grodin las noch einmal die Werte ab, dann verschwand er, ein Klemmbrett unter dem Arm, Richtung Schwesternzimmer.
„Pete hat sich über die 'mittelalterliche Einrichtung' beschwert", kommentierte Vashtu, die sich erst mit langem Hals überzeugt hatte, daß ihr Leibarzt auch tatsächlich außer Hörweite war.
John schmunzelte. „Naja, bei euch hat er wesentlich effizientere Geräte, das weißt du doch."
„Aber in Vineta beschwert er sich immer, daß ihm die Sachen zu kompliziert wären. Ich schätze, ihm kann man es nie recht machen."
John nickte, musterte sie dann forschend. „Und jetzt ist alles vorbei?" fragte er leise.
Die Antikerin beugte sich vor, musterte ihn mit schmalen Augen. „Ich habe zumindest keinen Hunger auf deine Lebensjahre mehr, wenn du das meinst", antwortete sie.
John ließ sich das nicht zweimal sagen. Auch er beugte sich vor und küßte sie endlich.
Was hatte er das in den letzten Tagen vermißt! Grodin hatte darauf bestanden, daß sie beide Abstand zueinander hielten und auch keine Zärtlichkeiten austauschen durften. Es mochte ja immerhin sein, daß das Liebesspiel der Wraith nicht unbedingt tragbar war für irdische Männer ... Weiter wollte John gar nicht denken.
Vashtu strahlte ihn an, als sie beide sich endlich wieder voneinander lösten. Ihre Wangen waren ein kleines bißchen gerötet und in ihren Augen lag ein zärtlicher Schimmer. „Hoffentlich läßt Pete mich bald hier heraus", flüsterte sie.
John hob wieder die Brauen.
Schritte näherten sich ihnen und sofort rückten sie beide wieder voneinander ab, während Grodin nun noch einmal kurz das Abteil betrat und die Akte zurücklegte auf den Herz-Kreislauf-Monitor. Dann ging der Mediziner wieder.
„Gekommen bin ich mit Jordan, gehen werde ich mit noch zwei Herren", bemerkte Vashtu, während sie nachdenklich dem Mediziner nachsah. „Naja, ich habe zumindest endlich Verstärkung für mein Team."
John schürzte die Lippen. „Dann wird Hehnenburgh nach Vineta gehen?"
„Genelab ist pleite nach dem, was der Goa'uld in Shriner angerichtet hat", antwortete die Antikerin schulterzuckend. „Und Hehnenburgh ist brilliant. Warum sollte ich jemanden wie ihn auf der Erde vergammeln lassen?"
John schmunzelte wieder. „Ich schätze, in der nächsten Zeit sollte ich Dave tunlichst meiden. Was denkst du?"
„Schätze ich auch ..." Vashtu sah ihn, wieder ernst geworden, an. „Was machen wir jetzt mit Jordan?"
Das allerdings war ein wirklich leidiges Thema, auf das John nun wirklich keine Antwort hatte.
„Ich weiß, es ist feige, aber vielleicht sollten wir es im Moment lassen wie es ist", schlug die Antikerin zögernd vor. „Ich meine, sobald Jordan auf die Highschool kommt, können wir uns noch einmal darüber unterhalten, aber jetzt ..."
„Im Moment geht das ohnehin nicht. Nicht nach dem ganzen Staub, der aufgewirbelt wurde. Behalt sie erst einmal in Vineta, Vash. Das ist in Ordnung." John nickte. „Außerdem habe ich George endlich erreicht gestern abend. Er hat sich da wohl eine Verehrerin angelacht und deswegen nicht wirklich Zeit."
Vashtu lächelte versonnen. „Ich würde es ihm gönnen nach allem, was er hat durchmachen müssen."
John nickte, verdrehte kurz die Augen in Richtung auf das andere Abteil. „Und was ist mit ihm? Du hast in seinem Kopf ja für ziemliches Chaos gesorgt, weißt du das?"
Vashtu lächelte halbherzig. „Jetzt kann ich es auf jeden Fall nicht mehr rückgängig machen, wenn du das meinst. Sieht aus, als müßte Mike der bleiben, der er jetzt ist: ein netter, wenn auch bisher im Leben eher glückloser Mann, der momentan noch keine Bindung hat."
John beugte sich interessiert vor. „Und was macht er dann ausgerechnet hier?" flüsterte er.
„O'Neill hat ihn hergeholt nachdem er diesem Caine noch eine ziemliche Gardinenpredigt gehalten hat", antwortete Vashtu ebenso leise. „Und wenn ich mir ansehe, wie oft Lam in seinem Abteil verschwindet ..."
„Mummy! Mummy!" rief in diesem Moment eine fröhliche Kinderstimme, untermalt von einem hellen Kläffen.
John und Vashtu rissen einhellig die Augen weit auf, gerade als ein kleines, schwarzhaariges Kind um die Trennwand stolperte, einen jungen, schwanzwedelnde Welpen im Schlepptau, der fröhlich bellend und kläffend das Krankenbett zu umrunden begann. Jordan dagegen nahm sofort die Matratze in Angriff und kletterte tapfer hinauf, um sich dann ihrer Mutter an die Brust zu werfen und sie fest zu umarmen.
„Ich hab dich so vermißt!" gestand das kleine Mädchen, reckte den Kopf in den Nacken und strahlte mit einer neu entstandenen Zahnlücke zu seiner Mutter hoch.
Vashtu hatte die Augen aufgerissen, erwiderte jetzt aber den Blick und zwinkerte. „Da kommt doch Onkel Devitot wohl wieder vorbei, wie?" fragte sie, gerade als Jack um die Trennwand herumlugte.
John hatte währenddessen den Welpen eingefangen und hielt das kleine, zappelnde Energiebündel in den Armen, während er nun ebenfalls von Jordan begrüßt wurde.
„Wie geht es?" ließ der General sich schließlich vernehmen.
John tauschte mit Vashtu einen Blick, während der Welpe seine Hände beleckte.
„Hatten wir nicht einen Beschluß gefaßt, was das Thema Hunde angeht, Sir?" fragte die Antikerin schließlich.
„Ein Kind braucht einen Hund, das ist ein Gesetz auf der Erde", behaarte Jack, trat jetzt tapfer näher.
„Nur wächst Jordan nicht auf der Erde auf, Sir", wandte John ein.
„Dann werden Atlantis und Vineta sich wohl an einen tierischen Mitbewohner gewöhnen müssen, Sheppard." Jack kreuzte die Arme vor der Brust.
„Er heißt Jacky", erklärte Jordan voller Stolz.
John und Vashtu wechselten einen vielsagenden Blick.
Jack O'Neill betrachtete die kleine Familie, zog sich dann lächelnd zurück.
Ja, er hatte richtig gehandelt, als er sich auf die Seite der beiden gestellt hatte, nachdem die Antikerin aufgetaucht war. Er hatte es von Anfang an gewußt, die beiden waren füreinander bestimmt. Nichts würde sie wirklich trennen können, davon war er überzeugt.
Jack schmunzelte, als er die Krankenstation verließ. Er hatte da noch einen dringenden Termin, den er unbedingt einhalten sollte. Immerhin ging es um die Zukunft der Menschheit ...

ENDE
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