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Das Monster von Hyndara71

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Straße zum Containerhafen, kurz darauf:
Es war ein Marine, der sie anhielt. Mac tat zwar, als ginge ihn das nichts an, andererseits aber packte ihn jetzt doch endgültig die Neugier.
Ein Luftwaffenoffizier, der für eine Zeit in der Patsche saß, jede Menge Wissenschaftler, die ihn unterstützten. Eine Akte, die alles andere als eine saubere Karriere versprach, dann plötzlich unter höchster Sicherheitsstufe stand. Geheimagenten und vorgebliche Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die das CSI-Labor einer Grundreinigung unterzogen, wie sie das Gebäude wohl kaum je erlebt hatte seit seiner Erbauung zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Und jetzt Marines, mitten in New York, die eine Straße sperrten, sowie der Notruf aus dem Containerhafen, daß in direkter Nähe eine Schießerei stattfand.
Hier stimmte immer weniger, ging Mac auf, während Flack die Scheibe runterkurbelte und den Kopf aus dem Wagen steckte.
Die Ermittlungen über den Ripper waren ihnen komplett entzogen worden. Ihrerseits durften sie auch keinen Kontakt mehr zu Sheppard oder seinen Begleitern suchen. Mac aber hatte das sichere Gefühl, er würde den Major noch wenigstens einmal wiedersehen.
„Tut mir leid, hier dürfen Sie nicht durch." Der Marine war endlich zu ihrem Wagen gekommen, nachdem keiner von ihnen sich bemühte, auszusteigen. Seine Kameraden aber hielten weiter an der Absperrung Wache. Himmel, sie hatten einen Panzerwagen dabei!
Flack lachte bitter auf und wies auf seine Dienstmarke. „Wir haben einen Einsatz hier", begehrte er auf.
Der Marine schüttelte den Kopf. „Nationale Sicherheit, Sir. Bedaure."
Nationale ... ?
Mac tauschte mit dem Polizisten einen Blick.
„Das hat keinen Sinn", bemerkte der Leiter des CSI schließlich, wenn ihm auch ganz andere Dinge durch den Kopf gingen. „Laß uns die Straßensperre umfahren."
„Das wär's noch!" Flack schnaubte und gurtete sich los. „Das ist meine Stadt und mein Einsatz. Ich mach mich doch nicht lächerlich!"
In diesem Moment tauchte ein weiterer Marine bei der Absperrung auf und blieb einen Moment lang stehen. Mac fiel er auf, weil er offensichtlich der Älteste im weiten Umkreis war und zudem auch der Maulfaulste. Wahrscheinlich sollte er neue Befehle bringen und diese an den zuständigen Lieutenant weitergeben. Das aber war im Moment nicht möglich, da der Lieutenant an ihrem Wagen stand, jetzt zwei Schritte rückwärts ging, damit Flack aussteigen konnte.
Mac beobachtete den Neuankömmling, der plötzlich für einen Atemzug zu erstarren schien, als Flack neben ihrem Wagen Beschwerden hageln ließ.
Was ging da vor?
Der Marine drehte sich um. Erst jetzt sah Mac, daß er eine der neuesten Überlebenswesten trug, die die Army zur Verfügung hatte. Das allein machte ihn weniger unruhig. Was ihm zu denken gab war die Tatsache, daß dieser Neuankömmling eine relativ großkalibrige Waffe trug, und das offen. Die anderen begnügten sich damit, ihre Waffen in Griffweite zu haben, kleine, handliche Maschinenpistolen. Der Ältere aber benutzte noch eines der schweren, die leicht zu Präzissionsgewehren umzubauen waren.
Jetzt trat der Neuankömmling hinter der Absperrung hervor und hielt auf ihren Wagen zu.
Mac hörte nur mit einem halben Ohr zu, wie Flack und der Lieutenant sich stritten. Dieser Marine interessierte ihn.
„Donald!" Die Stimme war dunkel und voll und beendete den Streit der beiden auf der Stelle. Er mochte zwar nicht den Rang haben, aber die Durchsetzungsfähigkeit besaß er, ging Mac auf.
Flack zuckte zusammen. Seine Augen wurden groß, als er den Marine musterte, der vor der Motorhaube seines Dienstwagens stand.
„Onkel George!"
Mac war nun wirklich erstaunt.
Er wußte natürlich, daß Flacks Familie seit Generationen hier ansässig war, und mindestens drei Viertel dieser Zeit ihr Leben als Polizisten aufs Spiel gesetzt hatten. Daß jemand wie Don Flack aber plötzlich dermaßen kuschte ...
„Setz dich in deinen Wagen und fahr nach Hause, Junge", sagte der Marine mit fester und befehlsgewohnter Stimme. „Und vergiß nicht, deine Ma von mir und Tante Cindy zu grüßen. Wir sorgen hier für alles, mach dir keine Sorgen."
Flacks Gesicht lief dunkelrot an. „Keine Sorgen? Uns wurde eine Schießerei gemeldet, Onkel George! Das ist mein Aufgabenbereich!"
„Onkel George" warf einen halben Blick auf sein Gewehr hinunter. Einen sehr aufschlußreichen Blick, ging Mac auf, denn er ahnte im gleichen Moment, wer da geschossen hatte.
„Geh nach Hause!" Der alte Marine schüttelte in stoischer Ruhe den Kopf.
Sergeant Major, endlich erkannte Mac die Schulterstücke. Für einen alten Haudegen also doch ein recht hoher Rang.
Flack ballte die Hände zu Fäusten, erwiderte den Blick aus den grauen Augen von „Onkel George". Dann drehte er sich endlich zum Wagen um und stieg steif wieder ein.
Wortlos fuhren sie beiden die Straße zurück, die sie gekommen waren.

John hätte fluchen können über diese New Yorker Arbeiter, die sich als zäher und sturer erwiesen als selbst die Hoffaner mit ihrer eigenwilligen Art, die Wraith aufhalten zu wollen.
Der Containerhafen war ein Warenumschlagplatz der Sonderklasse. Hier wurden täglich Millionen von Dollar in die Welt exportiert oder in die Staaten importiert. Soweit er wußte, war das hier zwar nicht der größte Hafen der Welt, lag aber doch noch auf einem der Spitzenplätze. Und allmählich ging ihm auch auf warum dem so war.
Die Arbeiter weigerten sich schlichtweg, ihre jeweiligen Arbeitsplätze zu verlassen, selbst Waffengewalt brachte da nicht viel, höchstens einen Vergleich der Waffen beider Seiten. Die Dockarbeiter schienen mit einer beinahe unnatürlichen Gleichgültigkeit gesegnet (oder verflucht) zu sein. Ihnen war es vollkommen gleich, wer da zwischen ihren kostbaren Frachtcontainern langjagte, solange er oder sie nicht den Betrieb aufhielten. Da brachte selbst präsidiale Sicherheitsstufe und NID wenig bis gar nichts. Von solchen Gestalten wie ihn, Lorne oder Dorn gar nicht zu sprechen. Militär halt, da wurde mit den Schultern gezuckt, sich umgedreht und weitergearbeitet.
Wo war er hier gelandet? In der Irrenanstalt?
John hetzte zwischen den Containern hindurch, immer noch auf der Suche nach seinem unfreiwilligen Doppelgänger.
Der Abend hatte sich innerhalb weniger Minuten zur Nacht entwickelt, als dunkle Wolken endlich den Himmel für sich eroberten. McKay hatte vor einer Schlecht-Wetter-Front gewarnt, andererseits war keiner von ihnen bereit, noch mehr Opfer hinzunehmen. Nein, sie waren verpflichtet, den Ripper so schnell als möglich aufzuhalten.
Ein erster, dicker Tropfen traf ausgerechnet Johns Nasenspitze und reizte seine Schleimhäute. Unwillig verzog er das Gesicht, bis der Nießreiz etwas nachgelassen hatte, dann betätigte er sein Funkgerät.
„Wie lange noch?"
Die Frage bezog sich auf die schmale Zeitspanne, die ihnen noch blieb, ehe der Sturm, der sich hier gerade mit einem beginnenden Platzregen ankündigte, über New York hereinbrechen würde wie ein Jüngster Tag.
„Genau kann ich das nicht sagen", antwortete McKay, der neben Beckett und Weir im Leitfahrzeug wartete. „Wenn ich schätzen müßte, vielleicht noch eine halbe Stunde - allerhöchstens!"
John kniff unwillig die Lippen aufeinander.
Eine halbe Stunde, ehe die Welt am East River untergehen würde in einem Sturm, wie er nur selten über Land kam. Eine halbe Stunde bis ihnen McKillup entkommen konnte, einfach durch die Tatsache, daß das Unwetter sie zwingen würde, Sicherheit zu suchen. Sicherheit, die McKillup nicht mehr besaß, nachdem sie in seine Wohnung eingedrungen waren.
„Lorne", John wandte sich an den zweiten Major, der zusammen mit einem guten Dutzend Marines ebenfalls damit beschäftigt war, den Containerhafen zu durchsuchen, „haben Sie verstanden?"
„Ja, Sir", kam prompt die Antwort.
John blieb plötzlich stehen und runzelte die Stirn. Langsam drehte er sich um.
Er war hier in einer ruhigen Ecke des Containerhafens, hatte sich deutlich von den anderen Suchenden abgesetzt. Es wäre unfair eben den anderen gegenüber, wenn er nicht zugeben würde, daß es durchaus Absicht von ihm gewesen war.
Jetzt allerdings war er nicht mehr allein.
John hob die P-90 und leuchtete seine nähere Umgebung aus. Und da hörte er es endlich.
Mit einem Ruck hob er die Waffe und konnte gerade noch einen Fuß erkennen, ehe der sich ebenfalls in der hereinbrechenden Nacht verlor.
„Verdammt!" John spannte die Kiefer an, dann aktivierte er wieder sein Funkgerät. „McKillup ist AUF den Containern!"

„Halt hier an." Mac schnallte sich los und hob die Hand zum Türöffner.
„Was hast du vor?" Flack hielt tatsächlich, sah ihn aber scheel von der Seite an.
Mac lächelte humorlos. „Ein Freund der Familie, dieser 'Onkel George'?" erkundigte er sich dann.
Flack zuckte mit den Schultern. „Die Dorns leben schon seit Urzeiten hier", antwortete er. „Waren lange Zeit selbst Cops. Jeremy, Georges Bruder, ist am 09/11 umgekommen bei einem Rettungseinsatz. Onkel George ist lieber zu den Marines gegangen. Arbeitet irgendwo in Colorado, soweit ich weiß. Hat ne süße Tochter ... Laurie! Die ist bei der Luftwaffe, wollte immer zur NASA, wenn ich mich nicht irre."
Colorado ... Zufall? Mac glaubte nicht an Zufälle. Nein, dieser Onkel George hatte etwas mit Sheppard zu tun. Hatte der nicht sogar von Hilfe gesprochen, als er entlassen wurde?
Mac öffnete die Tür. „Ich möchte, daß du hier wartest, Don", sagte er, nachdem er sich noch einmal in das Wageninnere gebeugt hatte. „Vergiß deinen Onkel George nicht. Der wollte dich warnen. Hier ist irgendetwas sehr gefährliches im Gange."
Müde lächelte er und schlug die Wagentür zu. Dann drehte Mac sich um und marschierte auf den Zaun zu, der den Containerhafen von der Zufahrtsstraße trennte. Flacks Rufe überhörte er.
Er hatte noch etwas zu erledigen ...
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