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Das Monster von Hyndara71

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Disclaimer: Stargate Atlantis ist Eigentum von MGM, dem SyFy-Channel und blablabla ... CSI: NY ist Eigentum von CBS, Bruckheimer Productions und sonstwem. Diese FF wurde nicht zum Geldscheffeln geschrieben, sondern um zu unterhalten.

Zeitleiste: Für SG:A spielt das ganze zwischen den Episoden 2.01 und 2.02, für CSI:NY direkt zwischen Staffel 1 und 2.


Major John Sheppard bog vom Hauptweg ab und wurde gleich von der Dunkelheit verschluckt. Der Lärm der Großstadt und der Gestank der Abgase blieben hinter ihm zurück, während er, auf seinen Atem lauschend, den Weg unter den Bäumen entlangjoggte, den er heute nachmittag entdeckt hatte.
Big Apple - New York, die große Metropole und das Tor in die USA für viele Einwanderer seit über zweihundert Jahren. Wallstreet, Broadway, East River, Manhatten ...
Johns Gedanken liefen neben ihm.
Ein Jahr fort und er fühlte sich auf der Erde wie ein Fremder. Sicher, er kannte all das noch, aber er fühlte sich einfach ... wie ein Alien. Er war die Gerüche, die Geräuschkulisse, die Hektik, die vielen Menschen, all das nicht mehr gewohnt. Und wenn er an Elizabeth, Rodney und Carson dachte, die jetzt wahrscheinlich wieder in der Hotelsuite hockten und sich berieten über den Tag, erging es ihnen wohl nicht sehr viel anders.
Schon als sie durch das Tor gekommen waren, als sie plötzlich im Gateroom des SGC standen statt im lichten Gaterium von Atlantis, da war es ihm aufgegangen.
Aber ... war das möglich? Konnte man auf seiner eigenen Heimatwelt zum Fremden werden?
Teyla Emmagan würde ihm wahrscheinlich beipflichten. Andererseits war Teyla weit entfernt in der Pegasus-Galaxie und dort mit für den Betrieb der Stadt verantwortlich. Und die Milchstraße war alles andere als eben dieses weit entfernte Sternensystem, in dem die Wraith mehr oder weniger herrschten.
John fühlte, wie sein Kopf sich langsam klärte, je weiter er lief.
Ja, es war viel geschehen in dem Jahr, in dem sie fort gewesen waren, sowohl hier wie auch auf Atlantis. Wenn er nur daran dachte, auf welche Weise sie Aiden ...
Er beschleunigte unwillkürlich seine Schritte, lief vor dieser Erinnerung davon. Nein, nicht daran denken! Ford war nicht tot, er würde ihn wiederfinden, irgendwann und irgendwie. Und es würde ihm, verdammt noch einmal, gelingen, den Jungen wieder zur Vernunft zu bringen und dafür zu sorgen, daß es keinen größeren Ärger wegen seiner Fahnenflucht gab.
Was hatte Aiden sich denn nur dabei gedacht, verdammt? Und warum ... ?
Der leichte Kopfschmerz kehrte zurück, dessentwegen er sich aus dem Hotel verdrückt hatte. John blieb stehen und beugte sich vor, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, und atmete einfach nur. Die Gedanken hatten ihn überholt - glücklicherweise. Er sah ihnen in der Dunkelheit nach und verabschiedete sich von ihnen, vorerst. Aber er wußte auch, sie würden viel schneller wieder zu ihm zurückkehren, als ihm lieb war.
John biß sich auf die Lippen und richtete sich wieder auf. In diesem Moment hörte er den Schrei. Fluchend wirbelte er herum, die Hand an seiner Hüfte, wo er es gewohnt war, seine Beretta vorzufinden. Doch da war nichts!
Wieder ein Schrei, diesmal noch eindringlicher und ... näher?
John Sheppard zögerte nicht mehr, er raste los, in die Dunkelheit des Central Parks hinein, irgendwo im Herzen von New York ...

***

Notruf-Zentrale 22.54 Uhr:

(aufgeregt)Hallo?
Sie haben die Notrufwahl 911 gewählt. Was ist Ihr Notfall?
(Keuchen)Da draußen liegt eine Frau, die dringend Hilfe braucht. Hören Sie, da war ein ...
Beruhigen Sie sich, Sir. Melden Sie einen Notfall?
(leicht verärgert) Miss, ich würde nicht anrufen, wenn das kein Notfall wäre. Können Sie bitte jemanden herschicken?
(Stimmen im Hintergrund)
Sie melden einen Notfall, Sir. Wo?
(wieder aufgeregt) Was weiß ich wo. Ich kenne mich hier nicht aus. Im ... im Central Park. In der Nähe ist dieser kleine See mit dem Pavillon.
(Stimmen werden lauter. Ein Stöhnen dringt durch den Hörer)
Sir, ich bräuchte noch weitere Angaben. Liegt ein Verbrechen vor?
(andere Männerstimme im Hintergrund) Oh mein Gott, Sie bluten ja!
(erneutes Stöhnen) Ja, ja, ich ... ich würde schon sagen, daß ein Verbrechen vorliegt. Ich ...
Sir? Sir? Ich brauche noch Ihren Namen und Ihre Anschrift. Hallo?
(die Stimme von Gerade, jetzt laut) Hallo? Hallo? Wer ist da? Der ... dieser Jogger ist gerade ... Mist, der liegt hier und ... hier ist überall Blut!

***

Dr. Elizabeth Weir runzelte die Stirn und drehte sich zu den beiden Männern um, die mit ihr zusammen in ihrem Zimmer waren und sich jetzt sehr beredt anschwiegen.
„Wo ist eigentlich Major Sheppard?" fragte die Leiterin der Atlantis-Expedition.
Dr. Rodney McKay verzog unwillig das Gesicht und kreuzte die Arme vor der Brust. „Wo ist Major Sheppard? Was hat das ganze denn jetzt mit ihm zu tun? Wir reden hier über diese Paragrafenreiter vom IOA, ganz zu schweigen von den Betonköpfen in Washington und im SGC. Was hat das denn jetzt mit Sheppard zu tun?"
Elizabeths Blick glitt einen Moment ab, die Sorgenfalte auf ihrer Stirn vertiefte sich.
Ja, wenn McKay wüßte, ging es ihr durch den Kopf. Wenn er wüßte, was ihr da vor fünf Tagen erst im SGC vom Generalstab mitgeteilt worden war. Und bisher hatte sie noch keinerlei Bestätigung, ob ihre Nachricht überhaupt die richtigen Stellen erreicht hatte. Aber auf keinen Fall würde sie auf John Sheppard verzichten! Er war ... ja, er war in seine Rolle als militärischer Leiter unter ihr hineingewachsen und verhielt sich, zumindest meist, sehr gut und verantwortungsvoll der Stadt und deren Bewohnern gegenüber. Bei sich selbst machte er da offensichtlich Abstriche, wie seine Selbstmord-Aktion während der Belagerung gezeigt hatte. Aber ...
„Major Sheppard klagte über Kopfschmerzen. Er wollte ein wenig in den Central Park, um frische Luft zu schnappen", riß sie die ruhige, akzentschwere Stimme von Dr. Carson Beckett aus ihren Gedanken.
Elizabeth stutzte. „Er wollte was?" fragte sie, baff erstaunt.
Rodney, der gerade mit dem Schokostück von ihrem Kopfkissen beschäftigt gewesen war (natürlich hatte sie bemerkt, wie er es sich stibizte, und sie hatte absolut nichts dagegen), blickte jetzt blinzelnd auf. „Soll das jetzt wieder so eine Sheppard-Sache werden?" fragte er.
Elizabeth drehte sich wieder zum Fenster um und blickte in die, von Straßenlaternen und Scheinwerfern nur unzureichend erleuchtete Nacht hinaus.
„Ich verstehe nicht so ganz, was Sie meinen, Rodney", verteidigte Carson hinter ihrem Rücken sich. „Major Sheppard sagte mir, er wolle ein bißchen laufen und sehen, ob er die Kopfschmerzen, die ihn plagen, seit wir wieder auf der Erde sind, nicht durch ein bißchen frische Luft endlich los wird. Er möchte nicht ständig Schmerzmittel nehmen."
Aber mußte John Sheppard wirklich um diese Uhrzeit noch in den Central Park? Gerade jetzt, wo das Gesindel aus den Ecken und unter den Büschen hervorkam.
„Major Sheppard kann auf sich selbst aufpassen, Elizabeth." Carsons Stimme behielt weiter ihren ruhigen Klang. In der Fensterscheibe spiegelte sich sein liebes, offenes Gesicht. Seine Augen lächelten vertrauensvoll.
Von draußen klang das entfernte Jaulen verschiedener Martinshörner gedämpft zu Elizabeth hinauf. Kurz konnte sie einige Blaulichter über eine der Ausfallstraßen leuchten sehen, immer noch begleitet von dem ungewohnten Lärm der verschiedenen Alarmsignale.
Elizabeth rieb sich die Arme und verfolgte das blau-weiß-rote Leuchten, bis es zwischen den tiefschwarzen Schatten der anderen Häuser verschwand. Sie fröstelte unwillkürlich bei den Assozinationen,die ihr gerade durch den Kopf gingen ...
Wenn sie doch auch nur soviel Vertrauen in Sheppard haben könnte wie Carson Beckett! Aber der Major zog den Ärger geradezu magisch an ...

***

Mac Taylor stieg aus dem Taxi und nickte der Fahrerin zu. „Danke", sagte er.
Die Frau grinste. „Ich gebs bei dir ab, okay?"
Mac nickte und schloß die Beifahrertür.
Normalerweise fuhr kaum jemals jemand vorn in einem Taxi mit, er selbst, mußte er gestehen, auch nicht. Aber durch Zufall war er an Lucy geraten, als er den Gig verlassen mußte, eine alte Bekannte, der er auch sein Instrument anvertrauen konnte. Sie hatte sich sofort bereit erklärt, ihn hierher, in die Nähe der Strawberry Fields, zu fahren, oder doch zumindest so dicht dran, wie es eben ging.
Informationen besaß Mac im Moment nur sehr wenige, vor wenigen Minuten hatte Detective Don Flack ihm noch eine SMS mit dem neuesten Stand der Ermittlungen in Stichwortform geschickt:
Ein verletzter, blutüberströmter Mann, gekleidet wie ein Jogger, hatte den Notruf in einer der wenigen noch existierenden Telefonzellen benutzt und während des Anrufes die Besinnung verloren. Alle Spuren, einschließlich der Aussage des Verletzten, wiesen auf ein zweites Verbrechen eben in den Strawberry Fields hin.
Mac fühlte sich wie in einem Deja vú gefangen während er dem finsteren Nebenweg folgte, der ihn zu seinem Ziel bringen sollte. Es war erst einige Monate her, daß ein Vergewaltiger genau hier sein Opfer gefunden hatte. Nur mit sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl war es seinem Team gelungen, diesen Fall aufzuklären.
Ob es Orte gab, die das Unheil anzogen?
Mac war sich da nicht sicher, doch er war stolz darauf, immer für alles offen zu sein - nun ja, fast immer. Aber er ließ erst einmal jede Theorie gelten, und sei sie noch so abwegig, um sich nach und nach voranzuarbeiten und das Unmögliche auszuschließen. Und so versuchte er die schwierige Arbeit beim CSI auch seinem Team zu lehren.
Allerdings gab es Tage, oder wie in diesem Fall Nächte, in denen ihm die objektive Arbeit schwerer fiel als sonst. Und so war es auch im Moment. Darum war er mehr als froh gewesen, mit der Jazzband auftreten zu können, der er sich vor ein paar Wochen angeschlossen hatte.
Seit einigen Tagen nämlich wurde der Central-Park von mehr als der üblichen Klientel zur Nachtstunde heimgesucht. Die Zeitungen hatten dem grausamen und brutalen Vergewaltiger und Mörder bereits einen Spitznamen verpaßt: Der Central-Park-Ripper. Doch bisher hatte der sich am anderen Ende der grünen Lunge der Millionen-Metropole aufgehalten und sein blutiges Handwerk verrichtet.
Womit also hatte Mac es jetzt zu tun? Hatte der Killer sein Revier gewechselt, was für einen Vergewaltiger mehr als untypisch war? Oder handelte es sich um falschen Alarm und es gab schlichtweg nichts anderes als den üblichen, in Central-Park überfallenen Mann?
Mac schätzte, er würde es eher erfahren, als er sich jetzt denken konnte.
„Da bist du ja!" Stella Bonasera, neben ihm die zweite erfahrene Tatortermittlerin, lächelte ihm entgegen, als er aus der Dunkelheit der Nacht hinein in den blendend hell erleuchteten Ort des Geschehens trat.
Mac mußte einen Moment lang die Augen schließen, dann blinzelte er und sah sich um.
Gut, Stella war offensichtlich bereits damit beschäftigt, die Spuren hier am See zu sichern, in einiger Entfernung konnte er Don Flack ausmachen, der mit einem Pärchen sprach, das auf einer Parkbank am Seeufer hockte. Rascheln in den Sträuchern und umherstreifende scharf umrissene Lichter wiesen auf andere hin, die sich in die Büsche geschlagen hatten und dort nach weiteren Spuren suchten. Direkt am See und rund um die Telefonzelle spendeten tragbare, kleine Scheinwerfer genügend Licht, damit ihnen auch nicht die winzigsten Spuren entgingen. Der Krankenwagen mit dem verletzten Anrufer bog gerade um die Kurve und verschwand damit aus seinem Sichtfeld.
„Wie weit seid ihr?" Mac drehte sich wieder zu Stella um und sah sie fragend an.
Die attraktive Griechin grinste und legte die Kamera zur Seite, mit der sie gerade damit beschäftigt gewesen war, die von ihr markierten Spuren zu sichern. „Daß ich einmal eher an einem Tatort sein würde als du, Mac, hätte ich nicht einmal im Traum angenommen", foppte sie ihn.
Mac schmunzelte, neigte den Kopf leicht nach vorn und nickte. „Ich war ... nicht darauf eingestellt, noch einmal zum Dienst gerufen zu werden", gab er zu, sah dann stirnrunzelnd wieder auf. „Und wer sagt mir immer, ich solle endlich wieder unter Menschen gehen?"
Stella lachte und warf ihr schulterlanges, gelocktes Haar zurück. „Schon gut." Sie hob beschwichtigend die Hand, wurde dann unvermittelt ernst. „Der Verletzte war leider noch immer nicht ansprechbar", begann sie dann zu erklären. „Allerdings hat er eine deutliche Spur hinterlassen. Ich habe Aiden und Danny daran gesetzt, den eigentlichen Tatort zu suchen."
„Hälst du das für klug?" erkundigte Mac sich mit hochgezogenen Brauen, die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben.
„Die beiden müssen lernen, das sagst du doch immer." Stella schenkte ihm ihr charmantestes Lächeln. „Außerdem dürften die Spuren innerhalb des Wäldchens wesentlich einfacher zu sichern sein als hier draußen. Die Straßenreinigung hat dieses Gebiet heute ausgelassen. Genau als wüßten sie, daß wir hier nach Spuren suchen müßten."
Mac schmunzelte. „Du willst doch wohl nicht den öffentlichen Einrichtungen dieser Stadt unterstellen, sie wollten unsere Arbeit untergraben, oder? Weder der Polizeichef noch der Bürgermeister werden das gern hören."
Stellas Gesicht verzog sich unwillig.
Mac kannte ihre Abneigungen nur zu gut. Immerhin waren sie beide schon Partner gewesen, als seine Frau noch ...
Rasch schob er den Gedanken beiseite. „Was hast du noch?"
Stella sah kurz zu Flack hinüber, dann breitete sich wieder dieses zufriedene Lächeln über ihr Gesicht aus. „Möglicherweise interessiert es dich zu erfahren, daß unser einsamer Jogger ein Militärangehöriger ist. Seine Erkennungsmarken waren deutlich zu sehen." Sie griff sich ihren Notizblock und las laut vor: „John Sheppard, Dienst-Nr. 78..."
„Wir haben da was gefunden", meldete sich in diesem Moment die Stimme von Danny Messer über das Funkgerät, das aus der Tasche von Stellas Jacke lugte. Die Tatortermittlerin klappte ihr Notizbuch wieder zu, verstaute es in der gleichen Tasche und holte statt dessen das kleine Walky Talky hervor. „Mac und ich kommen", antwortete sie. „Rührt mir ja nichts an!"
„Ihr solltet einen Notarzt mitbringen, die Frau sieht nicht gut aus", erklärte Danny mit angespannter Stimme. „Sie blutet ziemlich stark."
„Wir sind unterwegs." Mac sah kurz zu dem zweiten Krankenwagen hinüber und gab Stella dann ein Zeichen. Die nickte und griff sich die Kamera, während er dem Notarzt Bescheid gab.
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