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Zurück zum Glück von Terraner

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Vorwort

Challenge-Aufgabe: "28 years later: Ich hätte gerne eine Geschichte, die in der Zukunft spielt. Es müssen keine 28 Jahre sein, aber ich würde gerne sehen, was unsere Helden so machen, wenn sie alt sind.
Und noch ein paar einzubauende Wörter (gerne auch in Zusammensetzung) für eine 1+: Kartoffelsack, Karte, Schiff und Honig"
Zurück zum Glück



„Words are flying out like
endless rain into a paper cup
They slither while they pass
They slip away across the universe
Pools of sorrow waves of joy
are drifting thorough my open mind
Possessing and caressing me“ … Across The Universe


Kapitel 1: Space Oddity

Ah, diese Nullgravitation tat wirklich Wunder für seinen Rücken! Hank Landry rotierte langsam um die eigene Achse. Bei jeder weiteren Drehung revoltierte sein Magen etwas mehr, aber er unterdrückte das Gefühl routiniert während er durch sein Quartier schwebte. Sein langer weißer Bart folgte jeder seiner Bewegungen. Da er wegen der Schwerelosigkeit abstand, verdeckte er nicht das weiße Feinrippunterhemd das sich über Landrys Bauch spannte.

Hank Landry rotierte weiter. Chipskrümel umkreisten ihn und ab und zu stürzte ein Knabberzeugfragment ab. Die anderen Gegenstände im Raum waren nicht leicht genug um ebenfalls in den Gravitationssog zu geraten und schwebten einfach so durch die Gegend. Ein Bilderrahmen flog von der Wand als jemand im benachbarten Quartier gegen sie stieß. Das Bild segelte auf Landry zu und der SGC-Kommandeur ehrenhalber betrachtete es. Das Foto zeigte Katie Brown und Keller in inniger Umarmung. Die Aufhebung des „don’t ask, don’t tell“-Gesetzes hatte wirklich seltsame Blüten getrieben! fast alle Mitglieder der Atlantisexpedition hatten ihre bisexuelle Neigung entdeckt. Auch im SGC hatte es Veränderungen gegeben. Vala und Sam hatten eine lesbische Feministen-WG gegründet nachdem sie jahrzehntelang von Jack und Daniel ignoriert worden waren. Jack, Daniel und Teal’c waren daraufhin zu einem mehrwöchigen Angelausflug aufgebrochen, von dem sie immer noch nicht zurückgekehrt waren.

Hank Landry schüttelte unwillkürlich den Kopf. Durch die Bewegung driftete er in die Küchensektion, wo über dem Küchentisch eine mehrstöckige Schokoladentorte schwebte. Walter Harryman hatte dieses Mannsweib von Kantinenchefin geheiratet und Landry zu dessen Geburtstag diese Torte geschickt.

Nett. Im Überfliegen öffnete Landry den Mund und schnappte sich die Kirsche oben. Er flog auf den Küchenschrank zu und stieß sich wieder ab. Elegant wie eine Dampfmaschine schwebte er zurück in den Wohnbereich. Dort kollidierte er fast mit dem Kartoffelsack den ihm ein Beckett-Klon geschenkte hatte, der nun als Farmer in Schottland wohnte. Geschickt wich Landry dem Sack aus und bekam ein halbgegessenes Honigbrötchen ins Gesicht. Verärgert wedelte der General a.D. mit den Händen und nehm dadurch Geschwindigkeit auf. Erst als er gegen die Türschleuse flog, bemerkte er seinen Fehler. Die Schleuse öffnete sich, sie war nur angelehnt gewesen. Bevor er es verhindern konnte, war er auf den Flur geflogen. Als sich sein Körper daran erinnerte dass hier normale Mondgravitation herrschte, fiel er unsanft zu Boden. Die Chipskrümel regneten auf ihn herab und Hank saß bedröppelt da.

Der ehemalige Arzt von nebenan kam vorbei: „Sind sie jetzt vollkommen dement, das sie im Feinrippunterhemd hier den Flur vollsabbern? So lächerlich hat sich selbst Bob nicht gemacht!“

Landry sah dem davoneilenden Dr Cox nach. Was für ein alter Trottel! Im Cheyenne Mountain war die Nachbarschaft angenehmer gewesen. Zu Schade das Ehemalige dort nicht wohnen durften. Hank bedauerte den Tag seiner Ankunft in der Seniorenresidenz Luna. Die Nullschwerkraft war topp, aber die Leute! die Schwestern waren diktatorisch und die anderen Alten meistens Miesepeter.

Da kam auch schon Oberschwester Ursula an: „Oh Herr Landry, haben sie sich verletzt!?“

„Nein, nein“, brummte Hank und wehrte die helfenden Hände ab. „Ich komm schon klar!“

„Warum sind wir denn heute so aggressiv? Haben wir etwa unsere Pillen nicht genommen?“, fragte die Schwester und offerierte professionell ein besorgtes Lächeln.

„Doch, sowohl die grüne als auch die rote!“, antwortete Landry. Das Gegenteil war der Fall. Zumindest seit er den alten Gregory kennengelernt hatte. Der schluckte zwar ständig was, aber nur eigene Pillen und nicht die des Pflegepersonals. Vicodin half gegen alle seine Beschwerden, hatte Greg mal behauptet. Sanft von Ursula angetrieben ging Landry zurück in sein Quartier und ließ sich auf das Sofa mit dem Blümchenmuster manövrieren.

„Geht es ihnen jetzt wieder gut? Gaaanz sicher? Großes Generalsehrenwort?“, fragte ihn die Schwester.

„Ja doch!“

„Gut, dann ruhen sie sich jetzt mal von der ganzen Aufregung aus! Um fünf Uhr gibt es wieder Kaffee und Kuchen im Aufenthaltsraum, wie immer!“, die Schwester schenkte Landry noch ein Lächeln und ging dann davon. Als sie die Tür schloss, hörte Landry wie sie gleichzeitig verriegelt wurde. Na toll.

Der ehemalige General spürte wie seine Seniorenwindel warm wurde. ‘Große Kacke! ‘, dachte er und korrigierte sich dann: ‘Nein, große Pisse!’

Landry lachte ein dünnes Greisenlachen und wurde dann wieder ernst. Er musste diesem Höllenpfuhl hier entkommen. Jemand klopfte an die Tür, dann wurde sie geöffnet. Gregory House trat ein, ein Mann mit wilden weißen Haaren.

„Ich habe die Karte von Schwester Monika nachgemacht“, meinte Greg nur und ließ sich dann neben Landry auf das Sofa fallen. „Mein Fernseher ist kaputt!“

„Das heißt, du kannst gar nicht mehr deine alberne Soap sehen? Ich fasse es immer noch nicht das die noch läuft und meine Lieblings-SF-Serie nach 10 Staffeln abgesetzt wurde.“

„Qualität setzt sich eben durch“, meinte House zufrieden. Landry rief „Pah!“ und die beiden Alten saßen einen Moment schweigend auf dem Blümchensofa.

„Wir müssen hier raus“, meinte Landry endlich. „Dieser Platz ist nicht gut für uns.“

„Einverstanden, ich habe diese elende Bevormundung auch satt! Aber bevor wir gehen, muss ich meinen Stock holen!“

„Du brauchst einen Stock?“, fragte Landry verwundert der House noch nie mit Gehhilfe gesehen hatte.

„Das ist eine lange Geschichte! auf der Erde brauche ich einen, hier aber nicht.“

Die beiden alten Männer beratschlagten sich, wie sie am besten entkommen könnten. Landry hatte schon genaue Vorschläge wie die Flucht aussehen sollte, doch House bemängelte einige und zerpflückte andere bis nichts mehr von ihnen übrig blieb. Doch der Wichtigkeit ihrer Planung waren beide Teilnehmer dieser eskapistischen Unternehmung bewusst und so einigten sie sich bald auf einen Fluchtplan. Das Altersmilde dieses Kompromissfindungsprozess beschleunigt hat, mag bezweifelt werden. Der alte General nahm sich seine blaue Uniformjacke aus dem Schrank und gemeinsam verließen sie Landrys Quartier. Als Reiseproviant sollten zwei von Hanks Chipstüten dienen, die in den Taschen von Gregorys rotem Morgenmantel steckten.
Eilig tippelten die Alten über die Korridore des Altenheims. House wusste genau, wo die Überwachungskameras hingen. Sie schlugen sich von einem toten Winkel zum anderen durch und Landry war sich sicher das er dies das Spannendste war, was ihm seit dem großen Wraithangriff von 2015 widerfahren war.
Endlich, nach einem spannenden Kampf mit Schwester Hildegard, die House beherzt mit seinem Stock ins Reich der Träume beförderte, erreichten sie den Hangar der Mondstation. Dort stand, in aller grünen Pracht, der Puddle Jumper der Seniorenresidenz. Jede Weltraumwohnung herbergte inzwischen ein derartiges Transportvehikel, denn anders konnten die Bewohner ihre Domizile nicht erreichen.
General Hank Landry befingerte den Funkschlüssel den sie Hildegard abgenommen hatten. Mit einem elektronischen Tröten entriegelte sich der Puddle Jumper aus irdischer Produktion. Ein japanisches Unternehmen stellte die Raumschiffe in Lizenz her. Irgendwann in den letzten Jahrzenten hatte nämlich ein schlauer Wirtschaftsprüfer herausgefunden, das die Kosten dafür eigene Puddle Jumper zu produzieren niedriger waren als in der Pegasus-Galaxie Suchtrupps loszuschicken die nach Gebrauchtmodellen fahndeten.

„Beeil dich!“ ... „Ein alter Mann ist kein D-Zug, Greg!“ ... „Wer ist hier der Krüppel!?“

Brummend erwachte der Jumper zum Leben als House den Schlüssel in die Mittelkonsole steckte. Die japanischen Techniker hatten die Genkontrollen so manipuliert, das jedes Lebewesen das zu mindestens 98% mit den Antikern verwandt war, dieses Wunderwerk der Technik steuern konnte. Dank dieser technischen Revolution konnten nun auch normalsterbliche Menschen, Jaffa und einige Affenarten auf die Jumperkontrollen zugreifen.

Das hatte bei einer SGC-Expedition nach P4x568 zu erheblichen Problemen geführt, als die Anthropologen, die die dortige Affenpopulationen untersuchen wollten , aus Versehen ihren Jumper nicht abschlossen! Landry hatte damals den Göttern gedankt das der Papierkram nicht mehr über seinen Schreibtisch, sondern schon über den seines Nachfolgers Lorne wanderte.

„Rock’nRoll!“, rief House und löste die Drohnen aus. Oder beabsichtigte es zumindest zu tun. Statt der gefürchteten Antikerwaffe, schossen zwei Leuchtraketen aus dem Jumper hervor und klatschten gegen die Hangarschleuse.

„Was soll das? Ich wollte schon immer mal diese coolen Dinger einsetzen und jetzt klappt das nicht!“

„Die zivilen Jumper verfügen über keine Drohnen!“, erklärte Landry und seufzte. Beim großen Wraithangriff hatten die Leute im Fernsehen gesehen wie die Jumperstaffeln kämpften. Die Schlacht war eine großartige PR für die Jumper-Werke gewesen! die allerdings fein zwischen zivilen und militärischen Modellen unterschieden ... sehr zum Verdruss aller Möchtegern-Space-Cowboys die seither versucht haben die Blitzer auf den Luftverkehrswegen dieser Welt abzuschießen.

Mehrere in weiß gekleidete Pfleger stürmten den Hangar, angeführt von einer sehr zornigen Oberschwester. Die gestikulierte nun in Richtung Jumper und obwohl Landry und House die Frau nicht hören konnten, weil sie im geschlossenen Jumper saßen, war ihr Befehl klar: „Schnappt euch die verrückten Alten, bevor sie fliehen können!“

Die Pfleger liefen davon und kamen bald mit Schweißgeräten wieder, unter Aufsicht der Oberschwester begannen sie nun die Hülle des Jumpers zu bearbeiten.

„Schnell, polarisier die Hülle!“, rief Landry. Die Techniker von Toyota hatten nicht nur die Genkontrolle geknackt, sondern auch das Raumschiff mit neuen „optionalen Features“ ausgestattet. Da Jumperbesitzer immer wieder über Taubenkot auf ihren neuen Fluggeräten geklagt hatten, haben die japanischen Spezialisten einen Schutz dagegen entworfen. Wenn man die Hülle polarisierte, wurde der auftreffende Taubenkot abgelenkt. Wie sich nun herausstellte, half die Polarisation auch gegen Schneidbrenner.

Trotzdem wurde die Situation der beiden Alten immer prekärer, da sie nun zusehen konnten wie die Pfleger die Werkzeugschränke nach schwererem Gerät durchsuchten.

„Wir müssen aus diesem Hangar fliehen! versuch es mit dem Meteoritenlaser“, schlug General Landry House nun vor. Der Laser wurde in die Grundausstattung jedes neuen Jumpers aufgenommen worden, nachdem sich Kunden über den Steinschlag in der Windschutzscheibe beschwert hatten. „Man darf doch erwarten dass man vom Mars zum Jupiter fliegen kann, ohne dass einem der Asteroidengürtel den Jumper demoliert!“ war damals der Tenor der öffentlichen Meinung gewesen. Die Japaner hatten reagiert und bald darauf den Laser eingebaut, die die widerspenstigen Gesteinsbrocken zertrümmern sollte bevor sie den Puddle Jumper beschädigten.

„Okay!“, House dachte an etwas heißes, brennendes. Prompt erschien ein dampfender Kaffee auf dem Armaturenbrett. Genüsslich nippte der alte Arzt an dem starken Kaffee und dachte dann an die Star Trek Wiederholungen seiner Kindheit. „Vordere Phaserbatterie, Feuer!“

Der Laserstrahl schoss aus dem Jumper und schmorte die Hangartür an. Rauch stieg auf.

„‘Phaserbatterien’?“, fragte Landry und schaute sich seinen Compagnon an. „Wir sind hier nicht auf der Enterprise!“, beschied er dem Arzt mit der wilden, weißen Mähne.

„Wirklich? Das Set erinnert mich verdammt an das vom vierten Reboot der Originalserie!“, frotzelte House. Landry verdrehte die Augen, als er an den schrecklichen Kinofilm dachte den der Regisseur als „Brokeback-Casablanca im Weltraum mit Vampiren“ angepriesen hatte.

„Dieser alberne Meteoritenlaser bringt uns nicht weiter“, stellte Greg House fest: „hast du noch so einen tollen Vorschlag auf Lager?“

General Landry überlegte was seine Großmutter wohl zu dieser Situation gesagt hätte. Das brachte ihn aber nicht weiter und so durchforstete er sein Gehirn auf der Suche nach etwas Sinnvollem, was er nun tun konnte. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Tausende Berichte von McKay hatte er damals lesen müssen, in denen sich der Wissenschaftler selbst gelobt und detailliert beschrieben hatte wie er Antiker-Maschinen manipuliert und so das Team gerettet hatte. Die Quintessenz von Mckays Beschreibungen war gewesen: „Tausche zwei Kristalle aus und rede viel Technobabble, das beeindruckt die Leute und hilft immer!“

Entschlossen stand Landry auf und quetschte sich durch die schmale Lücke zwischen den beiden Sesseln. Er riss eine Klappe von der Deckenverkleidung ab und entblößte so eine Reihe blau leuchtender Kristalle. Rasch tauschte er zwei aus und steckte vorsichtshalber noch ein Kabel um.

„So, ich habe die Energie-Relais äh! umprogrammiert!.und die Spannungsmodulation differenziert!“, verkündete der General. „Schieß noch einmal, Greg!“

Der Arzt tat wie ihm geheißen und löste erneut den Meteoritenlaser aus. Dieses Mal löste sich ein mannsdicker Energiebolzen vom Jumper und zertrümmerte die Schleuse. Die explosive Dekompression riss den Jumper und das anwesende Pflegepersonal hinaus in den kalten Weltraum.

House brachte den trudelnden Jumper rasch unter Kontrolle. Kurz vor seiner Pensionierung waren medizinische Geräte eingeführt worden die telepathisch kontrolliert wurden und House hatte diese mit Vergnügen eingesetzt. Laut Cuddy gründete sein damaliges Vergnügen darauf das ihm die Maschinen nicht widersprachen! was durchaus stimmte.

Nun rettete Dr. House sich und seinen Kumpanen indem er einem großen Mondkrater auswich der vor ihnen auftauchte. Er zog den Jumper hoch und gab Vollgas.

weiter: Kapitel 2
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