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SOS von Terraner

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Kapitel Bemerkung: Ich gehe davon aus das die befreiten Athosianer nach 4x19 auf dem Festland des neuen Atlantis-Planeten angesiedelt wurden.
SOS


John Sheppard klammerte sich an dem Stück Treibholz fest. Eine Welle überspülte ihn und prustend tauchte er wieder auf als sie vorüber war. Die Sonne brannte auf das Wasser.

Er spuckte das warme Salzwasser aus und verstärkte seinen Griff um das Holzstück. In der Ferne konnte der Colonel die rauchenden Trümmer von Atlantis sehen, bis ihm eine erneute Welle die Sicht raubte. John strampelte mit den Beinen und schaffte es über den Wellenrücken ohne erneut untergetaucht zu werden. Seine Jacke hing in Fetzen und der Rest seiner Uniform hatte sich mit Wasser vollgesaugt. Verdammter Scheibenkleister.

Colonel John Sheppard versuchte zu rekapitulieren was geschehen war. Doch vergeblich, seine Gedanken wurden beim Kampf über Wasser zu bleiben immer wieder ins Jetzt zurück geholt. Er zog eine Blutspur hinter sich her. Anscheinend hatte er sich bei der Explosion verletzt.

Milder Schatten fiel auf ihn als am Himmel eine einzelne weiße Wolke vorbeizog. Wie nett, wenigstens etwas angenehmes an diesem verfluchten Tag. Er blinzelte als die Wolke weiterflog und tastete unwillkürlich nach seiner Sonnenbrille. Die Jackentasche in der sie gesteckt hatte hatte sich allerdings schon verabschiedet. Bei dem vergeblichen Griff nach der Sonnenbrille war sein Blick auf sein Treibholzstück gefallen. Woran hielt er sich da eigentlich fest? Holz? Atlantis bestand doch fast nur aus Metall und Glas. Er bemerkte einen braunen Fleck auf dem Bruchstück.

Wo hatte er diesen Fleck schon einmal gesehen? Das war doch...

„Unser Kantinentisch!“, rief Sheppard überrascht.

Der Fleck stammte von Rodneys Schokoladenpudding... John lachte ein bisschen und strampelte mit den Beinen.

„Colonel, sind sie da hinten?“

„Ja! Ich bin hieeerrr!“

Major Lorne kam vorbei geschwommen....

„Woran halten sie sich denn da fest?“

„An meiner Staffelei. Ich fürchte das Wasser hat die Leinwand verdorben....“

„Mir geht’s schlechter, an meinem Trümmerstück klebt eine Schokopuddingfleck von Rodney“

„Wenn uns die Nahrungsmittel ausgehen müssen wir versuchen ihn einzuweichen, abzukratzen und zu essen.“

„Das meinen Sie doch nicht im Ernst, oder?“

„Naja, wir sind mindestens 1000 Meilen vom Festland und seinen Nahrungsreserven entfernt.“

„Wirklich? Im Jumper braucht man nur 5 Minuten hin.“

„Unsere Jumper sind verdammt schnell.“

„Allerdings, ich wünschte es wäre einer hier.“

„Tja.“

„Hm.“

Die Sonne brannte weiterhin auf das Wasser. Die Meeresoberfläche schien sich langsam in einen einzigen großen Spiegel zu verwandeln. Und mitten auf dem Spiegel trieben der Colonel und sein Major.

„Vielleicht retten uns die Athosianer... sie betreiben Fischerei soweit ich weiß.“

„1000 Meilen vom Festland entfernt?“

„Verdammt, ich bin Major und kein... Fischer!“

„Entschuldigen Sie Lorne. Es kann gut sein das ein Boot vorbei kommt...“, meinte Sheppard beschwichtigend weil er Evan nicht völlig demoralisieren wollte. Der arme Mann hatte in der letzten Zeit schon genug mitgemacht. John versuchte sich einen quälenden Moment daran zu erinnern was Teyla ihm einmal über die Nahrungsgewinnung auf diesem Planeten erzählt hatte. Hatte sie nicht Athosianische Fischer erwähnt? Er wusste es nicht mehr.

John klatschte sich Salzwasser ins Gesicht um sich wach und seine Sinne klar zu halten.

„Hey, da hinten ist etwas großes, braunes!“, rief Lorne plötzlich aufgeregt und zeigte zum Horizont.

„Vielleicht ein Boot!“, mutmaßte John, „Hey, wir sind hier!“

„Ich sehe gar kein Segel...“ sagte Lorne düster als das Objekt näher kam.

„Vielleicht haben sie es eingeholt... inzwischen herrscht doch Flaute.“

„Flaute?“

„Windstille.“

Auf einen fragenden Blick von Lorne meinte Sheppard: „Vor „Krieg und Frieden“ habe ich ein paar maritime Seekriegsromane gelesen. Gott, ich würde ich jetzt so einiges geben wenn Bolitho mit seiner Hyperion hier auftauchen würde!“

Eine Zeit lang war nur das leise Schwappen der Wellen zu hören, dann sagte Lorne enttäuscht: „Verdammt, es ist nur Woolseys Konferenztisch!“

Tatsächlich, die große edle Holzplatte war unverkennbar. Sogar Rodneys Kaffeefleck war zu erkennen.

„Hat diese Kerl den überall Flecken hinterlassen!?“, fragte sich John bei diesem Anblick prompt „Hunderttausend heulende Höllenhunde!“

Langsam trieb der Tisch näher...

„Was? Ich war schon immer ein Comic-Liebhaber...“, entgegnete John auf einen weiteren Blick von Lorne.

„Vielleicht sollten wir auf den Tisch überwechseln... er ist größere als unsere Schwimmhilfen.“

„Einverstanden Colonel.“

Mühsam kletterten sie auf den wuchtigen Tisch aus Erdenholz. Lorne zog seine Staffelei mit rauf.

Auf der Leinwand war ein verschwommener Akt zu erkennen.

„Wer ist das?“, fragte John interessiert.

Lorne wurde durch ein lautes Schreien und Platschen einer Antwort enthoben. „Hilfe!“

„Da ruft jemand nach Hilfe!“, bemerkte Lorne scharfsinnig.

„In der Tat Major, retten Sie den Mann! Ich halte hier Stellung!“

Lorne warf ihm einen bösen Blick zu und stürzte sich dann wieder in die Fluten. Nach wenigen Minuten kam er mit einem erschöpften Woolsey wieder.

Mühsam wurde der prustende zivile Leiter auf den Tisch gewuchtet. Sheppard drückte ihm mehrmals auf die Brust und befreite ihm von Wasser. „Jetzt haben wir sogar einen Zimmerspringbrunnen...“, dachte er einen Moment lang als das Wasser in einer Fontäne seinen Vorgesetzten verließ, er verbannte diesen Gedankengang aber sofort in die Asservatenkammer seines Gehirns, genau neben „Rodney sieht gar nicht so übel aus“.

Als John feststellte das Woolsey fürs erste gerettet war, zog er seine klitschnasse Jacke aus und legte sie zum Trocknen neben sich.

„Vorschriftswidrig!“, war das erste Wort das Woolsey hervorbrachte als er wieder sprechen konnte. Mit einem Mal richtete er sich wieder auf.

„Ich hätte Doktor McKay nie erlauben sollen die Energieversorgung der Stadt zu optimieren! Ohne vorherige Absprache mit der technischen Abteilung des IOA sind sämtliche kritischen Eingriffe in die Stadt, die völkerrechtlich eine internationale Basis darstellt, strengstens verboten! Hätte ich doch nur die Vorschriften auch in diesem Fall beachtet... aber Doktor McKay sagte das es ein völlig harmloser Eingriff wäre...“

„Sachte, sachte...“, versuchte John, Woolsey zu beruhigen, „Rodney sagt so etwas öfter.“

„Stichwort Projekt Acturus“, steuerte Lorne bei und verzog bei der Erinnerung daran schmerzhaft das Gesicht.

„Nun hat Rodney es auch geschafft Atlantis in die Luft zu sprengen...“

Einen Moment klangen diese Worte nach und verdrängten die Wellengeräusche aus ihrem Klangkosmos. Jeder der Raumschiffbrüchigen hing seinen eigenen Gedanken nach. Atlantis war nicht mehr. Nie mehr den Balkon betreten können auf dem er so oft mit Weir gestanden hatte, nie mehr mit seinem Team in der Kantine essen, nie mehr Stockkampf mit Teyla... dachte John. Woolsey erinnerte sich an sein erst kürzlich eingerichtetes Büro und die ganzen unbearbeiteten Akten die nun im Ozean schwammen. Ihm grauste vor dem Gedanken was für ein Papierkrieg nach dem Untergang von Atlantis auf ihn zukommen musste. Er war natürlich erledigt nach dieser Sache. Kaum eine Woche im Job, schon war die Stadt, seine Stadt, zerstört worden. Die Blicke die ihm die Kollegen des IOA zuwerfen würden... oh Gott, er musste vermutlich sogar vor dem Ausschuss treten und alle seine Entscheidungen rechtfertigen, inklusive der letzten regelwidrigen Fehlentscheidung!

Woran sollte man sich halten, wenn nicht an die Vorschriften? Vielleicht an das letzte Stück Treibholz das einem vor dem Ertrinken bewahrte, dachte er selbstironisch und schob sein Selbstmitleid zur Seite. Was musste bloß den anderen durch den Kopf gehen? Sie waren schon viel länger auf Atlantis gewesen sein, hatten da Abenteuer erlebt und Freundschaften geschlossen.

Wie viel schlimmer musste es ihnen gehen? Fast alle die sie hier in den letzten Jahren ins Herz geschlossen hatten waren auf grausame und unnötige Weise ums Leben gekommen.

Lorne glaubte für einen Moment eine Träne im Augen von Woolsey schimmern zu sehen. Er musste sich täuschen, das war sicher nur Meerwasser. Der Major wandte sich abrupt ab, drehte den anderen den Rücken zu und ließ seine Beine ins Wasser gleiten. Seine Kleidung war eh schon nass, was machte das schon? Mit versteinertem Gesicht blickte er über die endlose, glitzernde, tödliche und unbarmherzige Wasserwüste.

Während Evan Lorne düstere Gedanken wälzte die mit seiner Arbeit, seinen Freunden und seinen wohl endgültig abgeschlossenen Atlantis-Bilderserie zusammenhingen, legte sich Sheppard hin und schob sich die Jacke unter den Kopf.

„Aber wir müssen doch irgendetwas unternehmen!“, platze Woolsey nach ein paar Minuten in die drückend gewordene Stille.

„Was sollen wir bitte schön unternehmen, Mister Woolsey?“, fragte John während ihn die Sonne langsam aufwärmte.

„Sie sind doch hier die Überlebensexperten! Vielleicht sollten wir ein S.O.S. senden, wie in dem ABBA-Song....“

„So when you're near me, darling can't you hear me
S. O. S.
The love you gave me, nothing else can save me
S. O. S.
When you're gone
How can I even try to go on?
When you're gone
Though I try how can I carry on?“, rezitierte Evan Lorne lustlos.

„Lorne, ich wusste gar nicht das sie ein ABBA-Fan sind!“

„Es gibt vieles was sie von mir noch nicht wissen, Colonel“, meinte Evan nebulös und drehte sich dabei wieder zu den anderen um.

„Na, wir haben ja jetzt viel Zeit uns kennen zu lernen....“

„Uns fehlt das Funkgerät, oder?“, frage Woolsey, der dem Wortwechsel konsterniert zugehört hatte.

„Das ist richtig Mister Woolsey...“

„Aber wir haben doch die kleinen Dinger...“

„...die aber nur auf kurze Distanzen funktionieren. Außerdem wurden sie durch das Wasser ruiniert.“

„Scheibenkleister.“

„Das können sie laut sagen.“

„Vielleicht könnten wir sie hintereinanderschalten und so die Sendeleistung verstärken...“, schlug Lorne vor.

„Leider haben wir weder McKay noch Zelenka hier...“, bedauerte Sheppard, „...oder können sie das etwa?“

„Nein, schon in der Schule war ich im textilen Gestalten ibesser als in Informatik.“

Sheppard verkniff sich einen Kommentar der die angespannte Stimmung auf dem zum Floß umfunktionierten Konferenztisch nur angeheizt hätte und ließ seinen Blick in die Ferne schweifen.

„Könnte es sein das ein Fischerboot....“

„Nein!“

Woolsey verschränkte die Arm und schwieg. Dann sah er auf seine Uhr. Sie war stehen geblieben. Seufzend sah er zu seinen beiden Begleitern. Lorne und Sheppard saßen beziehungsweise lagen erschöpft und apathisch herum. Offensichtlich waren sie noch nicht über die Geschehnisse hinweg gekommen. Was ja auch verständlich war... Woolsey nahm seine Brille ab und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Langsam ging er von einem Ende des Konferenztisches zum anderen. Das war doch Irrsinn, vor einigen Stunden hatte er noch friedlich in seinem Büro gesessen, und nun trieb er hier mit seinen höchsten Offizieren auf einem gottverdammten Tisch über den Ozean und das wahrscheinlich als einer der nur wenigen Überlebenden einer von Rodney McKay ausgelösten Katastrophe die er mit seiner Zustimmung zu dem Experiment ermöglicht hatte!

Richard Woolsey blieb so abrupt stehen, das sich der Tisch kurz zur Seite neigte und ein Schwall Wasser drüber floss. Protestierend drehten sich Sheppard und Lorne zu ihm um.

„Ich habe alle Akten vor meine Antritt gelesen!“, verkündete Woolsey mit einem Mal aufgeregt.

„Herzlichen Glückwunsch“, murmelte Sheppard leise.

„Ist etwas Colonel?“

„Nein, nichts. Ich habe nur etwas Wasser ausgespuckt.“

„Gut. Ich musste eben an den Einsatzbericht denken der beschreibt wie Doktor McKay mit dem Jumper abstürzte... damals erfuhren sie doch, das Wale hier existieren, oder?“

„Eigentlich sind es nur sehr große Fische, aber ja. Rodney hat seinen ersten Sam genannt“, berichtete John und wrang seine Jacke aus. „Aber das war auf unserem ersten Planeten... wir haben aber inzwischen festgestellt das es hier auch diese Art von Wal gibt.“

„Diese Wale... sie scheinen wie unsere irdischen Delfine hilfsbereit zu sein.“

John dachte einen Moment nach: „Ja...?“

„Sie könnten uns zum Festland ziehen!“

„Theoretisch ja“, meinte Sheppard, „...allerdings gibt es da ein klitzekleines Problem, wir müssen sie erst auf uns aufmerksam machen.“

„Es gibt sehr viele Trümmerstücke von Atlantis, von alleine werden sie unseres nicht ansteuern“, gab Lorne zu bedenken.

„Dann müssen wir sie eben herlocken!“, rief Woolsey, der sich immer mehr für seinen eigenen Plan begeisterte. „Major Lorne, sie waren doch kurz davor zu einer Mission aufzubrechen bevor... es geschah oder?“

„Das stimmt“, antwortete Lorne und legte seine vollgesogene Weste aus. Er legte sie auf seine Schoß.

„Dann haben sie ja auch sicher ein Päckchen C4 dabei, nicht wahr?“

Sheppard sprang auf, was der Tisch mit einem erneuten Schwanken quittiere.

„Sie wollen doch nicht ernsthaft die Wale mit einer C4-Explosion anlocken oder? „Hallo wir werfen Bomben auf euch, los helft uns!““

„Warum nicht...“, erwiderte Woolsey mit plötzlicher Kühle, „eine Explosion mehr oder weniger heute macht auch nichts mehr. Die Alternative wäre mit diesem Stück Qualitätsholz so lange zu treiben bis wir verhungern und verdursten.“

Sheppard holte tief Luft: „Vielleicht kommt ja noch ein...“ John verkniff sich das „Fischerboot“ und wandte sich stattdessen an Lorne: „Versuchen Sie das C4 möglichst weit zu werfen.“

„Ich werde es versuche Sir“, meinte Evan trocken und nahm das Päckchen Plastiksprengstoff aus seiner Weste. Lorne stand auf und stellte den Zünder auf 5 Sekunden. Er holte weit aus und warf.

Das kleine weiße Päckchen flog in einen hohen Bogen davon und fiel schließlich ein gutes Stück abseits der Drei ins Wasser.

Wenige Augenblicke später wölbte sich das Wasser an der Stelle in die Höhe und spritzte in alle Richtungen.

Gebannt starrten die drei so unterschiedlichen Männer auf die Stelle wo es geschehen war. „Ich frage mich wie lange die Wale bis hier her brauchen...“

Eine Weile schwiegen sie, dann setzten sich Lorne und Sheppard wieder hin. Es war einfach zu wackelig auf ihrem Floß wenn alle standen. Schließlich setzte sich auch Woolsey hin und betrachtete im Schneidersitz aufmerksam die See.

Schließlich schoss eine Wasserfontäne in die Höhe! Sheppard und Lorne griffen instinktiv zu ihren Holstern, die bei beiden leer waren. Woolsey rief „Wir kommen in Frieden!“

Der Wal tauchte auf, bis 3 kleine Augen sichtbar wurden sie sie aufmerksam ansahen.

„Wir... äh.... wollen zum Festland. Wenn wir nicht zu unseren Freunden dort gelangen werden wir hier sterben. Es wäre sehr nett wenn Sie uns helfen würden....“, sagte Woolsey etwas unbeholfen.

Der Wal ließ keine Reaktion erkennen.

„Es würde die Beziehungen zwischen unseren Spezies erheblich verbessern wenn Sie uns helfen würden. Außerdem würde wir sie.... mit vielen... Fischen belohnen wenn sie uns helfen. Oder was auch immer sie gerne verzehren...“

Der Wal entließ eine kleine Wasserfontäne und gab ein grollendes Geräusch von sich.

Lorne sah zwischen Woolsey und dem Wal hin und her, dann fischte er einen Edding aus seiner Einsatzweste, warf einen letzten bedauernden Blick auf seinen ruinierte Leinwand, und übertrug die Worte Woolseys in einfache Comicbildchen. Dann rutschte er an den vorderen Rand des Floßes und hielt die Leinwand dem Wal vor die Augen. Dessen drei Augen wanderten von Bild zu Bild, dann tauchte er ab.

Die drei Männer sahen sich an und wurden plötzlich hochgehoben. Lorne sah vom Floß und stellte überrascht fest das der Konferenztisch nun auf einem vernarbten Walrücken stand. Das gewaltige Wesen setzte sich nun in Bewegung.

„Mister Woolsey, ihre Idee war genial! Major... gut gemacht!“, lobte John Sheppard. Der Fahrtwind verwirbelte ihm die Haare als er Lorne auf die Schulter klopfte.

Die Exil-Atlanter saßen einträchtig nebeneinander auf dem Tisch als der Wal wenige Stunden später in den kleinen Hafen der Athosianer-Siedlung einlief. Kleine Fischerboote schaukelten am aus groben Holz gezimmerten Kai, als die Athosianer auf ihm zusammen liefen.

„Wir haben eine Explosion am Horizont gesehen! Was ist passiert? Hallo Colonel! Was macht ihr auf dem Wal? Hey, Major! Mister Woolsey!“

Die Fragen und Ausrufe gingen kunterbunt durcheinander, als der Wal den Tisch mit einer fließenden Bewegung abschüttelte und auf das Festland beförderte.

„Wir werden die Fragen später beantworten, Leute!“, rief Sheppard.

„Der Colonel hat Recht, alles wird sich klären. Aber jetzt würde ich Sie sehr bitten ihren heutigen Fischfang in das Hafenbecken zu werfen. Wir haben unserem Freund nämlich etwas versprochen...“

Nach kurzer Verwirrung wurden mehrere Körbe frischer Fisch zum Hafen getragen und in das aufgesperrte Maul des Wals gekippt.. Nachdem dies geschehen war spritzte der Wal die Dorfbewohner mit einer besonders großen Wasserfontäne nass und verschwand in Richtung des offenen Meeres.

Lachend sahen die Athosianer, Woolsey und die beiden Soldaten dem Wal hinterher. Danach klopften sie sich gegenseitig auf die Schultern, unterhielten sich über die Ereignisse des Tages und gingen ins Dorf. Bei einem rauschenden Fest unterm Sternenhimmel, bei Wildbret und Wein ließen sie den Tag Revue passieren. Immer wieder mussten sie von der Rettung durch den Wal erzählen. Es tat den Dreien gut, nach den Schrecken des Tages in geselliger Runde über alles zu reden. Sie hatten den Untergang von Atlantis und den Tod so vieler Freunde noch nicht verkraftet, aber nach diesem Abend würden sie besser damit umgehen können. So hoffte es zumindest Sheppard der dem Wein tüchtig zusprach. Doch in den Träumen die später folgten sah die Sache freilich anders aus.

Sie wurden von den Athosianern liebenswürdig aufgenommen und verpflegt, aber Richard Woolsey, John Sheppard und Evan Lorne waren nicht mehr die Männer die sie einmal waren als sie 3 Wochen später von der Daedalus abgeholt wurden.

Nach der Befragung durch ein IOA-Komitee schieden sie aus dem aktiven Dienst aus. Major Evan Lorne machte sich als Maler selbstständig. Mit der Malerei konnte er sein Trauma am besten überwinden... Colonel Sheppard zog nach Kalifornien und lebte fortan von seiner Militär-Rente. Richard Woolsey arbeitete wieder als Anwalt in einem Bostoner Vorort, wo er regelmäßig eine Psychiaterin aufsuchte um seine Schuldgefühle und die Geschehnisse zu verarbeiten.

Alle Drei machten nie wieder Urlaub am Meer.

Ende
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